„Ich hab alles erreicht!“ schimpfte der Millionär im Coaching.

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Zusammenfassung für die Generation Y und Z und andere Leser mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne
Er war aus eigener Kraft Millionär geworden. Nur zufrieden war er nie. Der Grund dafür war für ihn sehr überraschend.

„Woher kommt meine dauernde Unzufriedenheit? Egal, was ich erreicht habe.“

Normalerweise kommen Menschen wie Robert F. selten in mein 3-h-Coaching. Seinen röhrenden Ferrari hörte ich schon beim Einparken. Dann kam er rein, braungebrannt, Goldkette, offenes Hemd, laute Stimme. Für ihn war es auch eine ungewohnte Situation. Aber ein Freund hatte mich mit den Worten empfohlen: „Das ist zwar auch ein Psycho, aber der arbeitet ganz anders.“

Der Klient begann ohne Umschweife. Ich spürte, dass er gewohnt war, in einer neuen Situation schnell die Kontrolle zu übernehmen.

„Als ich von zu Hause auszog, wusste ich nicht, was ich machen wollte. Ich probierte es mit einem BWL-Studium, dann mit Jura – beides nicht mein Fall. Dann hing ich eine Weile in Thailand rum. Alles ganz nett. Kam zurück und arbeitete eine Weile im Vertrieb einer Fondsgesellschaft. Gutes Geld verdient, aber jeden Tag dieselben Gespräche.

Plötzlich war  ich 28 und wusste immer noch nicht, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Bis ich einen Anruf von einem Freund aus Ibiza erhielt, der dort einen Jeansladen hatte und Verstärkung brauchte. Ich schaute mir das an, die abwechslungsreiche Arbeit gefiel mir und so stieg ich dort ein.

Jetzt bin ich 44 Jahre, habe eine Kette von Jeansläden, jette in der Welt herum, verdiene genug Geld, arbeite viel. Bin verheiratet und habe zwei süße Kinder.

Ich habe eigentlich alles erreicht, was ich mir damals mit 28 Jahren auf Ibiza vorgenommen hatte. Das lockere Leben gefiel mir. Aber ich bin nicht zufrieden. Ich bin finanziell unabhängig, könnte mich zur Ruhe setzen, aber was mache ich dann?

Meine Freunde sagen, ich soll doch mein Leben genießen, aber wie macht man das? Ich weiß, dass ich das schlecht kann. Ich muss immer etwas machen. Ich hab alles erreicht, was ich wollte. Warum bin ich nicht zufrieden?“


 

Unzufriedenheit, neid

Bildnachweis: Rainer Fuhrmann / photocase.de

Nagende Unzufriedenheit ist manchmal die Schattenseite des Erfolgs.

Als die deutsche Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland früh scheiterte, hieß es in einigen Kommentaren, „… es fehlte die Gier. Die DFB-Elf wirkte in der gesamten Vorrunde satt – und nicht hungrig, die dritte Titelverteidigung der WM-Geschichte zu schaffen.“

Nun, dieses Thema mit der Unzufriedenheit über Gewohntes kennen ja viele Menschen, denen es gut geht:

  • Das neue Handy – mit zitternden Händen packen wir es auf, streichen bewundernd über die glatte Oberfläche, freuen uns über die vielen Funktionen … Nach drei Wochen nehmen wir es in die Hand, keine Spur mehr von der anfänglichen Euphorie.
  • Als ich das erste Mal als Verkaufstrainer eine Suite im Kempinski bekam, konnte ich mein Glück nicht fassen. Drei riesige Zimmer, der Marmor im Bad, das üppige Frühstück, der aufmerksame Service.
    Nach einigen Jahren konnte kein noch so tolles Hotel diese Glücksgefühle mehr in mir auslösen. „Ja alles ganz nett hier“, dachte ich nur noch.
  • Nach einigen anstrengenden Jahren haben Sie endlich die Beförderung erreicht. Neues Zimmer mit mehr Fenstern, geräumiger Dienstwagen, Visitenkarten mit dem neuen Titel. Befriedigung pur!
    Und dann nach einiger Zeit haben Sie sich daran gewöhnt und träumen von der nächsten Stufe auf der Karriereleiter.

Den „Fehler“ machen wir alle.

Auf der Suche nach dem Glück oder der Zufriedenheit glauben wir oft, dass wenn wir ein bestimmtes äußeres Ziel erreicht haben, sich diese angestrebten Gefühle einstellen. Das tun sie auch, aber leider nur für kurze Zeit.

Was wir nicht einkalkulieren ist die Macht der Gewöhnung.

  • Eine heiße Dusche ist für uns nichts Besonderes. Es sei denn, Sie sind gerade vier Tage über die Alpen gewandert und konnten sich nur mit kaltem Wasser waschen.
  • Der Geschmack und Geruch eines Apfels ist nichts Außergewöhnliches – es sei denn, Sie haben gerade 10 Tage Fasten hinter sich und der halbe Apfel ist Ihre erste Mahlzeit.
  • Seine Beine zu benutzen, macht keine Glücksgefühle – es sei denn, nach einem Beinbruch wird Ihnen nach sechs Wochen der Gips abgenommen und Sie gehen vorsichtig die ersten Schritte.

Erst wenn uns etwas fehlt, können wir wieder schätzen, was bisher selbstverständlich war.

Wir haben vermutlich ein bestimmtes Niveau an Glück und Zufriedenheit in uns. Äußere positive oder negative Lebensereignisse können dieses Niveau kurzfristig nach oben oder nach unten verändern. Doch nicht lange. Und dann kehren wir zu unserem Ausgangsniveau an Zufriedenheit zurück. In der Psychologie heißt dieses Phänomen  „hedonistische Adaption“. Wir können uns an fast alles gewöhnen, an das Gute wie an das Schlechte.

Unzufriedenheit: Warum Lottogewinner nicht glücklicher sind.

Immer wieder kann man in Zeitschriften lesen, dass sich in der Zufriedenheit von Lottogewinnern nach ein paar Jahren nichts groß geändert hat. Die Autoren Brickman et. al., haben das 1978 in einer Studie genauer untersucht. Sie verglichen die Zufriedenheit von Lottogewinnern mit der von Menschen, die weder etwas besonders Positives noch Negatives erlebt hatten. Und tatsächlich: Wer kürzlich viel Geld gewonnen hatte, war bereits wenige Monate nach dem Gewinn nicht glücklicher als die Personen der Kontrollgruppe.

Aber es kommt noch schlimmer: die Lottogewinner empfanden  im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar weniger Freude an alltäglichen Erlebnissen. Das heißt, das kurze Hoch eines Lottogewinns verdirbt einem die gewöhnlichen Freuden des Alltags.

Dieses Phänomen kennt ja jeder Drogenabhängige. Und süchtig nach etwas sind wir ja alle.

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Die hedonistische Tretmühle steigender Erwartungen sorgt für Unzufriedenheit.

1952 wurde in Westdeutschland das Fernsehen eingeführt. Mit einem Programm (!). Elf Jahre später gab es ein zweites Programm. Wahnsinn!!! Um 22 Uhr war damals Programmschluss und Karl-Heinz Köpcke wünschte uns eine „gute Nacht“. Und heute?

Die Crux mit der Gewöhnung ist: Wenn wir uns an einen neuen Zustand gewöhnt haben, erleben wir nicht nur weniger positive Gefühle, sondern steigern auch unsere Erwartungen. Da wir damals keinen eigenen Fernseher hatte, gingen meine Eltern mit mir Samstagabend manchmal zu Nachbarn, um die Show mit Peter Frankenfeld  anzuschauen. Das war das Highlight der Woche!

Das Ideal von dem, was man für ein gutes Leben braucht, steigt leider genau in dem Maße an, wie man sich diesem Ideal nähert. Doch jedes Mal, wenn wir uns einem erwünschten Zustand nähern, führen Gewöhnung und steigende Erwartungen dazu, dass wir nicht zufriedener sind als zuvor.

Auf diese Weise laufen wir immer weiter im Hamsterrad und kommen doch nie an.


In dieser Tretmühle spürte auch mein Klient nur noch Unzufriedenheit.

„Gab es mal eine Zeit in Ihrem Leben, in der Sie immer mal wieder glücklich oder zufrieden waren?“ fragte ich ihn.
Da musste er nicht lange überlegen. „Das war damals in Ibiza, als ich bei meinem Freund im Jeansladen arbeitete. Morgens ging ich zum Strand und schwamm eine halbe Stunde im Meer. Mittags trafen wir uns mit anderen Ladenbesitzern zum Essen im Restaurant. Abends gingen wir meistens feiern. Und die Arbeit lief so nebenher.“

„Das heißt, Sie genossen es mehr, mit anderen Menschen zusammen zu sein als soviel zu arbeiten“, vergewisserte ich mich. Als er das bejahte, wurde er nachdenklich. „Aber das geht heute nicht mehr. Ich habe Verantwortung, für meine Angestellten, für meine Familie und außerdem treibt mich immer etwas an, auch wenn ich mal freie Zeit habe. Selbst im Urlaub. Nach zwei Tagen denke ich schon wieder über eine neue Ladendekoration nach. Überlege, wohin wir noch expandieren könnten. Das ist doch verrückt! Warum mache ich das?“

Als Coach beobachte ich sehr genau mein Gegenüber. Vor allem achte ich auf kleine Veränderungen in der Mimik und in der Sprechweise, denn dort zeigen sich früh gefühlsbeladene Inhalte. Oft für mich früher erkennbar als für den Klienten spürbar.

Und ich achte genau auf die Sprache. Welche Begriffe, welche Symbole, welche Bilder benutzt der andere, um seinen Zustand zu beschreiben. Das erfährt man am besten mit einer systemischen Frage, die zum Beispiel bei Robert F. lautete:

„Woran merken Sie, dass Sie nicht zufrieden sind?“

Also nicht fragen: „Warum sind Sie unzufrieden?“ denn darauf bekommt man nur Antworten und Begründungen, die nicht weiterführen.

Auf die Frage „Woran merken Sie, dass Sie nicht zufrieden sind?“ musste der Klient erst einmal nachdenken. Das ist immer ein Zeichen für eine intelligente Frage. Eine Frage, die den anderen zum Reflektieren und Spüren einlädt. Unintelligente Fragen kann der andere sofort beantworten, weil er das schon hundertmal erzählt hat.

Nach einigem Nachdenken antwortete Robert F. auf meine Frage Folgendes:

  • „Ich merke es daran, dass ich schon Sonntagnachmittag einen Druck im Bauch spüre und mein Stimmungsbarometer etwas sinkt. Das war vor zehn Jahren ganz anders. Da habe ich mich auf die kommende Woche gefreut.“
  • „Ich merke es daran, dass ich manchmal beim Spazierengehen Männer beneide, die auf einer Parkbank sitzen. Manche schauen einfach so in die Gegend, andere unterhalten sich miteinander. Und ich denke, wann habe ich das das letzte Mal gemacht?“
  • „Ich merkte es daran, wie ich erschrak als ich zufällig erfuhr, dass ein Schulkamerad aus der Grundschule gestorben ist. In meinem Alter. Und ich dachte, was würde ich über mein Leben denken, wenn mir das jetzt passieren würde?“

Diese Antworten verstehe ich so, dass mein Klient ein großes Bedürfnis nach mehr Ruhe hat und keine Möglichkeit sieht, das einzurichten. Außerdem höre ich, dass ihn der Gedanke an die Endlichkeit seines Lebens erschreckt.

Für mich ist jetzt die Frage, warum ein Millionär, der sich finanziell zur Ruhe setzen könnte, es nicht schafft, einen Nachmittag auf einer Parkbank zu sitzen. Und genau das fragte ich ihn.

Seine Antwort: „Theoretisch geht das natürlich. Ich kann auch zwei Monate Ferien machen. Mein Geschäft ist so organisiert, dass das auch ohne mich läuft. Aber praktisch kann ich es trotzdem nicht. Wenn ich länger „nichts“ tue, befällt mich eine große Unruhe, die ich nur in den Griff bekomme, wenn ich arbeite.“


Welcher innere Konflikt könnte für die Unzufriedenheit sorgen?

Jetzt ist der Moment gekommen, wo ich Hypothesen bilde, worin der Engpass des Klienten bestehen könnte. Also, welcher unbewusste Konflikt Robert F. bis jetzt daran hindert, die Dinge ruhiger anzugehen und sich ab und zu auf die Parkbank zu setzen und sein Leben zu genießen.

Den Klienten danach zu fragen, ist zwecklos. Denn der Konflikt ist unbewusst, und was unbewusst ist, können wir nicht wissen. Jetzt ist die Intuition und Erfahrung des Coaches gefragt. Meine Hypothese sage ich dem Klienten nicht, weil er würde im Alltagsbewusstsein vermutlich sagen: „Interessante Idee. Muss ich mal darüber nachdenken.“

Stattdessen habe ich eine Methode entwickelt, die den Klienten emotional erleben lässt, ob wir auf der richtigen Spur sind. Das mache ich in Form eines Experiments, bei dem der Klient in Achtsamkeit einen bestimmten Satz sagt und beobachtet, welche Reaktionen er dabei hat.

Ich sagte zu Robert F.: „Ich bitte Sie, mal den Satz zu sagen »Ich muss nichts mehr beweisen.»

Seine Reaktion war so, wie ich es in etwa erwartet hatte, denn das ist der Beweis, dass meine Hypothese vermutlich stimmt. Der Klient riß die Augen auf und starrte mich etwas erschreckt an: „Aber ich muss es noch beweisen!!“

Jetzt waren wir am Konflikt, am Knoten, am Engpass. Denn ein Klient, der dieses Thema mit dem „Beweisen müssen“ nicht hat, würde ganz ruhig reagieren und sagen: „Stimmt. Ich muss nichts beweisen.“  Seine innere Realität und der Satz würden zusammenpassen, deswegen hätte er keine Reaktion.

Doch Robert F. musste noch etwas im Leben beweisen. Aber was?

Ich fragte ihn das, nachdem er wieder achtsam geworden war. Die Achtsamkeit ist hier enorm wichtig, denn sie verbindet den Klienten mit seinem Unbewussten über spontane Einfälle, Erinnerungen oder Bilder. „Was müssen Sie denn noch beweisen?“

Die Antwort, die aus seinem Inneren auftauchte, bewegte Robert F. sichtlich. Es war eine Mischung aus Trauer und Wut: „Ich muss beweisen, dass sie sich alle in mir getäuscht haben.“

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Die Sackgasse des Beweisen-Müssens.

In der ersten Stunde meines 3-h-Coachings gehen wir auf dem Philosophenweg spazieren. Da erfuhr ich, dass Robert F. ein mittelmäßiger Schüler war, der sich mehr für Musik und Mädchen interessierte als für die Schule. Da halfen auch teure Nachhilfestunden nichts. Seinen Vater, einen angesehenen Chefarzt ärgerte und kränkte das sehr und es gab oft Streitereien wegen seiner Noten und seiner angeblichen Faulheit.

Dass er sich selbst Gitarre und Bass beigebracht und eine erfolgreiche Schülerband gegründet hatte, zählte nicht in den Augen der Familie. Auch die Mutter, die sich trotz der drei Kinder eine erfolgreiche Journalistenkarriere aufgebaut hatte, war enttäuscht.

Robert F. zitterte etwas, als er sich an die Streitereien erinnerte und wie oft er den Satz gehört hatte: „Wenn du so weiter machst, wird nie was aus dir!“
„Meine Mutter litt eher still aber mein Vater machte mir immer wieder Szenen, wenn ich eine Klassenarbeit verhauen hatte, weil ich lieber Musik machte als zu lernen. Verstehen Sie, deshalb muss ich beweisen, dass sie sich alle geirrt haben. Dass doch etwas aus mir geworden ist. Und ich schon mit 35 Jahren mehr verdient habe als mein Vater mit seinem Chefarztgehalt. Deshalb!“

Ich verstand das gut. Denn das war auch meine Hypothese gewesen. Dass mein Klient sich innerlich noch nicht von seinen Eltern abgelöst hatte und unbewusst noch auf ihre Anerkennung hoffte.

Dass dies eine Sackgasse war, erlebte der Klient mit meiner nächsten Frage.

„Also jetzt ist klarer, warum Sie soviel arbeiten, obwohl sie es finanziell längst nicht mehr nötig haben. Warum Sie Ihr Leben bis jetzt nicht genießen können und unruhig werden, wenn Sie mal nicht beschäftigt sind. Sie machen das bisher so, weil Sie Ihren Eltern und vor allem Ihrem Vater beweisen wollen, dass doch etwas Anständiges aus Ihnen geworden ist. Dass er sich getäuscht hat.“

Der Klient nickte zustimmend. Und jetzt habe ich eine letzte Frage an Sie.

Ich bat Robert F., es sich wieder in seinem Sessel bequem zu machen, die Augen zu schließen und achtsam zu werden. Und dann stellte ich ihm die Frage: „Wann ist es denn bewiesen?“

Der Klient wusste die Antwort sofort. Er öffnete die Augen, sah mich resigniert an und antwortete mit einem tiefen Seufzer: „Nie!“

Und er hatte Recht. Klienten, die versuchen, in ihrem Leben jemand etwas zu beweisen, haben zwar eine ungeheure Energie und Motivation. Aber sie übersehen dabei, dass sie sich in einem Rennen befinden, für das es zwar Etappen gibt – aber gar keine Ziellinie.

Robert F. war über diese Erkenntnis, die in ihm aufgestiegen war, sichtlich erschüttert: „Ich werde es meinem Vater nie beweisen können. Denn wenn ich auf meine geschäftlichen Erfolge verweise wird er immer sagen: Wenn du die Energie, die du in deine Klamottenläden gesteckt hast für eine Medizinkarriere verwendet hättest, was meinst du, was du da hättest erreichen können …“ 


Hört die Unzufriedenheit auf, wenn man nichts mehr beweisen muss?

Das herauszufinden, sind die nächsten Schritte, die vor Robert F. lagen. In einer Umsetzungsübung am Ende der  Coachingsitzung erarbeiteten wir Ideen dazu.

Und damit ist meine Arbeit im Wesentlichen getan. Den Klienten sein Lebensthema emotional – und nicht nur rational – erleben zu lassen, ist mein Hauptziel in meinem 3-h-Coaching. Denn das setzt fast immer einen spürbaren Veränderungsprozess in Gang.

Plötzlich werden Ideen und Energien frei, die bis dato für den unbewussten Konflikt gebraucht wurden.

PS: Ein Dreivierteljahr später bekam ich eine Mail von Robert F.
Er hatte einen Brief an seinen Vater geschrieben und ihm darin geschildert, wie sehr er immer noch auf seine Anerkennung warte. Er bekam nie eine Antwort darauf. Da verstand Robert F., dass er noch ewig darauf warten könne – oder damit aufhört. Und die Bestätigung von dort entgegennahm, wo er sie bekam. Von seinen Angestellten, seiner Familie, seinen Freunden.

Das mit der Unzufriedenheit habe ihn noch lange beschäftigt. Er suchte dazu ein Gedicht von Kurt Tucholsky heraus, das ihn an seine ständige Jagd  nach dem Glück erinnert hatte. Es heißt: „Das Ideal“.


Meine Fortbildung „Lebensthemen klären“ ist konzipiert für „Menschenentwickler“.
Das heißt, sie richtet sich in erster Linie an Therapeuten, Coaches, Heilpraktiker, Führungskräfte, Personaler u.a.
Sie ist aber prinzipiell offen für alle Interessierte, die gerne intensiv mit Menschen arbeiten möchten. Auch als zweites Standbein neben dem Beruf.

Wie ich mit den Lebensthemen ganz praktisch arbeite, lesen Sie in meinen Fallgeschichten.

Business-Coachings

Life-Coachings

PS: Alle Fallgeschichten sind real, aber so verfremdet, dass ein Rückschluss auf meine Klienten nicht möglich ist und die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.

Haben Sie auch ein Problem, das Sie bisher nicht lösen konnten?

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Wir finden die Lösung dort, wo Sie noch nie gesucht haben. Versprochen!

Sind Sie Coach oder arbeiten Sie intensiv mit Menschen und wollen lernen, so zu coachen?
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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

25 Kommentare

  1. Woww – eine richtig gute Lehrstunde für Sinngebung und „wozu bin auf diesem wunderschönen blauen Planeten“.
    Für jemanden wie Sie, hätten wir hier in der Akutpsychiatrie auch eine sehr gut Verwendung. Ich fürchte nur, dass ihre Honorarvorstellungen die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes leider weit übersteigen würde. Ich vermute, dass sie sich um Arbeit auch nicht sorgen machen müssen, denn unsere Sinngebung in der wirtschaftlichen Industriegesellschaft ist lediglich auf Hedonismus ausgelegt und wenig auf die vielen Wunder, die wir uns in einem sinnvollem Leben erobern könnten.

  2. Daniella Cunha Teichert sagt

    Ein Plädoyer auf die Einfachheit und zu der Verbindung mit sich selbst…
    Danke!

  3. Dr. Cornelia Nussle Achermann sagt

    Wenn der wüsste, dass „Alles“ nicht alles ist 🙂
    Eine so begrenzte Sichtweise ist Grund und erst recht Herausforderung für ein Coaching –

  4. Jürgen Michael Rassmann sagt

    Was andere über mich denken ist nicht mein Problem. Es gibt immer einen Weg 😉
    nein, er hat nicht alles erreicht, denn sonst würde er nicht schimpfen 😉

  5. Chanton Ivo sagt

    Beim Lesen Ihres Berichtes musste ich oft grinsen. – Immer wieder bin ich ähnlichen Leuten begegnet. – Irgendwie habe diese Leute kein Ziel. Und, es sind dieselben Leute die mich nach meiner Pension (3 Jahre) immer wieder fragen, was machst du denn? Wie konntest du von 150 auf 0 herabfahren? Mein Ziel war es meine Karriere mit 65 zu beenden und mich mit den Dingen zu beschäftigen, die ich immer etwas vernachlässigen musste… Und, es klappt – …..

  6. Andi Zemp sagt

    Immer wieder diese vergebliche Suche im Aussen – statt mehr bei sich zu bleiben und die eigenen Bedürfnisse zu ergründen suchen.

  7. Danke für Ihr Feedback.
    Ja, es geht ihm besser aber die Umsetzung nach dem Coaching ist natürlich nicht einfach. In der Regel rate ich davon ab, darüber mit den Eltern zu sprechen. Entweder weil sie es nicht verstehen, abstreiten oder sich schuldig fühlen. Die Eltern brauchen auch keine Therapie. Sie haben ihren Job gemacht – so gut sie es eben konnten. Das erwachsene Kind kann etwas ändern, die Eltern dürfen so bleiben, wie sie immer waren. 😉

  8. Alena Belousova sagt

    Ich habe den ganzen Beitrag gelesen, tolle Hypothese, gute Arbeit gemacht!

    Bin neugierig, ob Ihrem Klienten jetzt besser geht und die Anerkennung der Gründe geholfen hat und brauchte er in seinem Fall die Eltern bzw. seinen Vater mal persönlich zu sprechen? Andere Frage, ob die Eltern auch Therapie brauchen?

  9. Ingmar Kohl sagt

    Was sind die Kriterien für Zufriedenheit im bzw. Glück durch den Beruf?

    Im Buch „The Hacking of the American Mind“ (dazu gibt es auch einen sehr sehenswerten Vortrag auf youtube) nimmt Dr. Robert Lustig die grundlegenden Unterschiede zwischen Genuss/Freude/Vergnügen (pleasure) und Glück/Zufriedenheit (happiness) vor dem Hintergrund einer immer stärker auf kurzfristiges „pleasure“ ausgerichteten Gesellschaft auseinander.

    Im Bezug auf die Eingangsfrage trifft er folgende Aussage: „If you can see your work as helping others and your boss can see it, too.“

  10. Karina Köhler sagt

    Übersättigung! Aushungern lassen, da freut man sich wieder über eine Ravioli Dose 😉und ist glücklich. Luxus-Problem beseitigt!

  11. Mathias Morgenthaler sagt

    SEIN —> TUN —> HABEN statt TUN —> HABEN —> SEIN!

    Immer wieder erschütternd, wie Menschen sich abstrampeln, um jemand zu werden (zB in den Augen ihrer Eltern), statt ein besseres Gefühl dafür zu entwickeln, wer sie sind, und daraus stimmige Tätigkeiten abzuleiten.

  12. Rosario Campagiorni sagt

    Was macht mich den wirklich glücklich?
    Soll ich Mitleid mit dieser Person haben? Ja, ganz klar. Ich leide selber mit, weil ich diesen gleichen inneren Hang von «Mehrfieber» von meinem Herzen kenne. Warnte nicht schon Paul Watzlawick, «vor dem Ankommen wird gewarnt» (Buch: Anleitung zum Unglücklichsein). Und belegt nicht gerade eine Studie, dass Menschen, die durch einen Zerbruch gegangen sind, dankbarer werden? Weshalb? Täglich sehe ich im Vorbild von Persönlichkeiten, dass Status und Dinge das Wesentliche nicht ersetzen.
    Der levitische Sippenvorsteher Asaf rief aus, dass sein Glück in einer Beziehung liegt: « Wenn ich nur Dich habe, dann frage ich nach Himmel und Erde».

  13. Bernhard Kaiser sagt

    Ob glücklich zu sein alleine aus dem Erreichen von Zielen resultiert, bezweifle ich. Vielmehr wächst man an den Aufgabenstellungen, den Herausforderungen denen man gegenüber tritt. Der ganze Prozess ist doch höchst spannend und nicht nur das Resultat.

    Henry Ford hatte schon recht, als er sagte „Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Also mutig voranschreiten und auch ein Scheitern als mögliches Ergebnis akzeptieren. Neues entdecken zu wollen liegt in der Natur des Menschen. Das gilt für alle Bereiche in denen man sich aufhält. Das (Er)Leben mit anderen zu teilen verspricht das höchste Glück.

  14. Angelika Huls sagt

    Also ich wäre da bestimmt glücklich. Ich würde meinen erfolg teilen und zuschauen wem ich ein bischen an dem glück teilhaben lasse. z.b einem tierheim helfen, damit es den verlassenen tieren besser geht oder einigen kinderheimen damit die kinder mal schöne ausflüge machen können. Wenn die tiere und kinder dann glücklich sind,wäre das schon das grösste glück für mich. Glück zu teilen und etwas von dem erhaltenen glück zurückgeben das ist die perfekte lösung.

  15. Harry Hauck sagt

    Ob ständige Ziel vor Augen die Zufriedenheit erhöhen, dessen bin ich mir nicht sicher. Die 20 Minuten „Küss den Frosch“ von Eckard Tolle geben aus meiner subjektiven Sicht mehr Hinweise zum Glücklichsein.
    Viel Spaß beim Anschauen!

  16. Günter Draxler sagt

    Erfolg im Leben ist nach wie vor auch eine Frage der persönlichen Einstellung, wenn die Menschen ihren Erfolg immer nur in materiellen Werten messen, werden Sie ewig suchen…
    Lg Günter Draxler

  17. Mathias sagt

    Der Artikel hat mich wirklich bewegt und mir auch ein wenig die Augen geöffnet. Vielen Dank dafür, Mathias

  18. Günther Krämer sagt

    Ein wichtiger Beitrag von Ihnen, gerade in Zeiten der „Oberflächlichkeit“! Goethe definierte es einmal (schon vor langer Zeit) so: „Wenn eine Reise im Außen nicht auch zu einer Reise nach Innen führt, ist die Reise niemals zu Ende.“

  19. Florian Stelter sagt

    Genauso ist es. Googeln Sie mal nach den „blauen Zonen“ und Sie bekommen das Gesagte bestätigt. (Blaue Zonen sind die Gebiete in denen die Menschen ein hohes Alter erreichen und zeitgleich glücklicher sind, als in anderen Regionen.

    Es gibt lediglich 5 Orte auf der Welt die als blaue Zone klassifiziert sind. Einer davon liegt z.B. im Süd-Westen von Costa Rica.)

  20. C.D. Thiele sagt

    Solange sich alles um Mich dreht, und ich den nächsten Schritt nach oben machen kann, mehr Anerkennung, mehr Geld oder mehr Macht, bin ich solange glücklich wie ich diesen Moment des Schrittes nach oben unterwegs bin,
    wenn ich oben angekommen bin, ist vielleicht vieles neu, aber das hält nicht lange, es hält genauso lang, bis ich mich an den Status gewöhnt habe.

  21. Holger H. Meinel sagt

    Es ist alles nur im Kopf ! Pausen einlegen – die kleinen und wunderbaren Dinge des Lebens genießen 😊 – so genießen dass man vor Freude schreien möchte – es auch mal tun !!!
    Dann bin ich glücklich und auf Wolke 7 angekommen !
    Von einem fast 70jährigen

  22. Uwe Prink sagt

    Wenn man sich einen bescheidenen Wohlstand leisten kann, ist das schon mal gut. Aber wenn Wohlstand das zentrale Thema im Leben ist, hat man NIE genug. Zufriedenheit erlangt man, glaube ich, eher durch verbrachte Zeit mit Freunden, stille Stunden mit sich selbst u. einem Buch, kurz gesagt Zeit. Zeit zu sich zu kommen u. sich Gedanken darüber zu machen, was Leben überhaupt bedeutet. Wenn spirituelle Inhalte u. soz. Kontakte fehlen, werden sie mit Material substituiert.

    Das hält eben nicht lange vor. Und somit sind wir beim zentralen Punkt. D. kapitalistische Zeitgeist sorgt für diese Unzufriedenheit, weil der Unzufriedene der beste Kunde u. Arbeitssklave ist. Immer mehr haben zu wollen als der Nachbar kostet u. ist anstrengend.

    Public Relations beherrscht die Welt: I Can’t Get No Satisfaction. Stones ’65

  23. Andreas S.W. sagt

    Ich möchte hier mit einem Zitat von Epikur von Samos antworten:

    An alle Begierden soll man die Frage stellen: Was wird mir geschehen, wenn erfüllt wird, was die Begierde sucht, und was, wenn es nicht erfüllt wird?

  24. Christel-Silvia Fischer sagt

    Hervorragend offen🎓Roland Kopp-Wichmann🌹!
    Wenn man einmal den Weg von oben nach unten und wieder nach oben gegangen ist, dann hat man eine gute und soziale Einstellung und weiß, dass Gesundheit, Freiheit, Zufriedenheit das höchste Gut sind. Freue mich auf Ibiza in den nächsten Jahren.
    Viele Grüße und Danke

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