5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

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Glück
diese 5 dinge bereuen sterbende am ende ihres leben

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Diese Frage kann einem im Alltag ziemlich abhanden kommen. So viele Aufgaben, Projekte und Termine. Emails, Telefonate, Twitter, Facebook. Und dann noch das Privatleben mit seinen Ereignissen, Pflichten und Routinen.

Oft steckt man so tief drin im Leben – an guten wie an schwierigen Tagen – dass diese Frage in den Hintergrund gerät: Was ist wirklich wichtig in meinem Leben?

Vielleicht im Urlaub oder an runden Geburtstagen, an denen man kurz Bilanz zieht, taucht die Frage wieder auf. Kann es so weitergehen? Wird es so weitergehen? Und wie fühle ich mich dabei?

Oft ist auch eine persönliche Krise, in der man für einige Zeit aus dem Hamsterrad herausgenommen wird, eine Gelegenheit, intensiver über sein Leben nachzudenken. Und vielleicht mit einigen Korrekturen oder neuen Weichenstellungen in sein Leben zurückkehrt.

Die letzte Möglichkeit, noch einmal auf sein Leben zurückzuschauen, ist der nahende Tod.

Eine Krankenschwester, die viele Menschen in den letzten Wochen ihres Daseins begleitet hat, beschrieb in ihrem Blog Gemeinsamkeiten, was Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens bereuen.

 

Hier sind 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen:

1. „Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, ein Leben getreu mir selbst zu führen – anstatt eines, das andere von mir erwarteten.“

„Leben oder gelebt werden“, ist der Titel des Buches, in dem Walter Kohl sein Leben im Schatten seines Vaters, des Altbundeskanzlers schildert. Der Titel ist auch eine gute Frage an sich selbst. Lebe ich oder werde ich gelebt?

Wer von klein auf hört, dass es wichtig ist, was die Nachbarn sagen oder die Leute denken, entwickelt oft früh einen „Mach’s allen Recht-Antreiber“.   Ein feines Gespür für all das, was andere Menschen wollen oder ihnen nicht gefällt. Dann beurteilt so jemand, was er tut, im Geist mehr mit dem Blick der anderen als mit dem eigenen Gefühl.

Alice Miller hat in ihrem Buch „Das Drama des begabten Kindes“ die Entwicklung eines Kindes, das früh für die Wünsche und Bedürfnisse der Eltern sensibilisiert wird, eindrucksvoll beschrieben. Solche Menschen sind beliebt, sie haben eine feine Antenne dafür, wie es anderen geht und sind oft bereit, ihnen zu helfen oder auf sie Rücksicht zu nehmen.

Diese 5 Dinge bereuen Sterbende am Ende ihres Lebens am meisten.Haben Sie Lust auf ein kleines Experiment?

Suchen Sie sich einen bequemen Platz, an dem Sie ein paar Minuten ungestört sind – vor allem kein Handy in Reichweite – auch nicht auf lautlos …
Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch innen.

Lesen Sie die folgenden Sätze erst still für sich und sagen Sie dann jeweils einen Satz laut vor sich hin.
Achten Sie dabei auf Ihre inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und/oder Gedanken.

„Mein Leben gehört mir.“

„Ich muss es anderen nicht immer recht machen.“

„Ich bin in Ordnung, so wie ich bin.“

Ihre beobachteten Reaktionen können Hinweise geben, welche inneren Einstellungen Sie zum Thema „Wem gehört mein Leben“ haben.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“

Fast alle Männer hätten das bereut, schreibt die Krankenschwester.

Arbeite ich, um zu leben? Oder lebe ich, um zu arbeiten? Bleibt neben der Arbeit genug Zeit für Muße, Nichtstun, Spielen, freudiges, absichtsloses Tun?

Die Burnout-Debatte der letzten Jahre hat deutlich gemacht, dass viele Menschen die Life-Work-Balance (gebräuchlicher ist ja die umgekehrte Schreibweise)  abhanden gekommen ist.

Das ist einerseits ein gesellschaftlicher Trend, der viel mit den neuen technischen Möglichkeiten der Vernetzung zu tun hat. Aber wohl die daraus folgende Veränderung der Einstellung bei vielen Menschen spielt eine Rolle.

Manche Eltern überlegen ja schon während der Schwangerschaft, wie sie das Ungeborene für den Arbeitsmarkt fit machen können. (Hier ein Podcast dazu.)

Mozart und Englischvokabeln schon für den Fötus im Mutterleib, der erweiterte Sprachkurs im Kindergarten, die Schach-AG oder der Mathe-Förderkurs in der VHS sind längst keine Ausnahme mehr im Alltag von Drei- bis Zehnjährigen.

„Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“ Hier kommt es natürlich darauf an, was wir als Arbeit empfinden. Eine Tätigkeit, die mit Freude und Sinn verbunden ist, wird anders erlebt als ein Tun, das primär aus der Notwendigkeit um die Sicherung der Existenz entsteht.

Auch die Fähigkeit, klaglos zu funktionieren, wird oft schon in den ersten Lebensjahren angelegt. „Sitz nicht rum, tu was!“ Oder das Eingespanntsein in den elterlichen Betrieb, ob Gaststätte oder Bauernhof, legt frühe Wurzeln, dass Leben ohne Arbeit sinnlos oder gefährlich ist.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.Wieder ein Experiment dazu, wenn Sie möchten:

Suchen Sie sich einen bequemen Platz, an dem Sie ein paar Minuten ungestört sind – vor allem kein Handy in Reichweite – auch nicht auf lautlos …
Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch innen.

Lesen Sie die folgenden Sätze erst still und sagen Sie dann jeweils einen Satz laut vor sich hin.
Achten Sie dabei auf Ihre inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und/oder Gedanken.

„Ich muss nicht immer stark sein.“

„Ich darf spielen.“

„Ich muss nicht immer funktionieren.“

Ihre beobachteten Reaktionen können Hinweise geben, welche inneren Einstellungen Sie zum Thema „Leben und Arbeit“ haben.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, meine Gefühle zu zeigen.“

Hier kommt die Einladung zu einem Experiment gleich am Anfang.

Eine persönliche Frage an Sie: „Was fühlen Sie in diesem Moment, wenn Sie diesen Artikel lesen?“

Vielleicht wollen Sie einen Moment innehalten, und die Augen schließen und spüren, wie es Ihnen geht, wenn Sie bis hierher gelesen haben. Sind Sie betroffen, gelangweilt, neugierig, nachdenklich, ärgerlich …?

Also nicht denken, was Sie fühlen könnten, sondern was Sie wirklich fühlen – in diesem Moment. Wie Ihre Stimmung ist.

Um nicht in Konflikte mit anderen zu geraten, unterdrücken viele Menschen ihre Gefühle, strengen sich an, pflegeleicht zu funktionieren.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.Suchen Sie sich einen bequemen Platz, an dem Sie ein paar Minuten ungestört sind – vor allem kein Handy in Reichweite – auch nicht auf lautlos …
Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch innen.

Lesen Sie die folgenden Sätze erst und sagen Sie dann jeweils einen Satz laut vor sich hin.
Achten Sie dabei auf Ihre inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und/oder Gedanken.

„Alle meine Gefühle sind in Ordnung.“

„Ich darf meine Gefühle spüren und zeigen.“

„Ich bin erwachsen.“

Ihre beobachteten Reaktionen können Hinweise geben, welche inneren Einstellungen Sie zum Thema „Gefühle“ haben.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

Bild: Christian Lang, http://www.flickr.com/photos/10888421@N00/5867973702/

4. „Ich wünschte, ich wäre mit meinen Freunden in Kontakt geblieben.“

In früheren Zeiten – ich rede schon wie der Märchenonkel (!) – war es mit dem Pflegen der Beziehungen meist einfacher. Man lebte auf dem Dorf oder in kleinen Städten. Wenn man mit jemandem reden wollte, musste man ihn besuchen oder auf einem Fest treffen.

Dass jemand seinen Lebenskreis verlässt, war eher selten. Heute ist es umgekehrt. Schon nach der Schule zur Ausbildung oder dem Studium verlassen die meisten ihr Elternhaus. Und das meist nicht, um im Nachbarort sich niederzulassen, sondern Hunderte von Kilometern und mehr.

In der freien Zeit gab es früher wenig, mit dem man den Feierabend verbringen konnte. Kein Fernsehen, kein Telefon, kein Internet. Man musste raus in die Realität, um jemanden zu treffen und mit ihm zu reden.

Heute ist das anders. Man kann über Kontinente via Internet Verbindung halten, was eine tolle Sache ist. Kritisch wird es, wenn die virtuellen Kontakte die realen Begegnungen deutlich übersteigen.

Wenn man mitten im Leben steht, fällt einem das vermutlich gar nicht so auf. Deswegen finde ich auch diesen vierten Wunsch bemerkenswert. Er betont die Wichtigkeit von engen Beziehungen – neben dem Kontakt zum Partner und vielleicht den Kindern.

Diese 5 Dinge bereuen Sterbende am Ende ihres Lebens am meisten.Suchen Sie sich einen bequemen Platz, an dem Sie ein paar Minuten ungestört sind – vor allem kein Handy in Reichweite – auch nicht auf lautlos …

Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch innen.
Lesen Sie die folgenden Sätze erst und sagen Sie dann jeweils einen Satz laut vor sich hin.
Achten Sie dabei auf Ihre inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und/oder Gedanken.

„Ich brauche Menschen.“

„Menschen brauchen mich.“

„Ich habe Wertvolles zu geben.“

Ihre beobachteten Reaktionen können Hinweise geben, welche inneren Einstellungen Sie zum Thema „Freundschaft und Beziehungen“ haben.

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

5. „Ich wünschte, ich hätte mich glücklicher sein lassen.“

Ein erstaunlicher Wunsch: „Mich glücklicher sein lassen.“ Das beinhaltet ja auch, dass jemand es irgendwie verhindert hat, glücklicher zu sein.

Dafür kann es mehrere Ursachen geben:

  • Sie schauen vor allem auf das, was Sie nicht oder noch nicht haben, anstatt auf das, was Sie haben. Das können kleine Dinge sein. Keine Schmerzen haben, genug zu essen, die einfachen Dinge des Lebens, die uns so selbstverständlich erscheinen. Und das große Glück erwarten wir oft von anderen Dingen, die wir ersehnen.
  • Systemische Verstrickungen.
    Das tritt vor allem dann auf, wenn es jemand, den wir lieben oder der uns wichtig ist, nicht gut geht oder er/sie leidet oder kein gutes Leben hat/hatte.
    Menschen mit einem behinderten Geschwister fühlen sich oft schuldig, wenn es Ihnen gut – oder zu gut – geht. Dann „arrangieren“ sie oft etwas unbewusst, was ihnen passiert, und unter dem sie dann auch schwer zu tragen haben.
    Wenn ein Elternteil früh gestorben ist oder ein anderes schweres Schicksal erleben musste, kann es schwer werden, einfach so glücklich zu sein. Hohe finanzielle Verluste der Eltern sind manchmal auch ein Auslöser.
  • Grübeleien über die Vergangenheit.
    Im Leben jedes Menschen gibt es Kümmernisse, Fehlentscheidungen oder schlimme Ereignisse. Solche Belastungen zu verarbeiten und dann irgendwann loszulassen ist wichtig.
    Akzeptieren, was geschehen ist, anstatt zu lange, wie glücklich man hätte werden können, wenn dies und das nicht eingetreten wäre, ist vergeblich und ein sicherer Weg, unglücklicher zu werden als es sein müsste.

Diese 5 Dinge bereuen Sterbende am Ende ihres Lebens am meisten.Suchen Sie sich einen bequemen Platz, an dem Sie ein paar Minuten ungestört sind – vor allem kein Handy in Reichweite – auch nicht auf lautlos …
Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit noch innen.

Lesen Sie die folgenden Sätze erst und sagen Sie dann jeweils einen Satz laut vor sich hin.
Achten Sie dabei auf Ihre inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und/oder Gedanken.

„Es darf mir gut gehen.“

„Ich muss nichts wiedergutmachen.“

„Alles ist gut.“

Ihre beobachteten Reaktionen können Hinweise geben, welche inneren Einstellungen Sie zum Thema „Glücklichsein“ haben.

Mein Fazit:

„Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.“ Zum Glück muss man dazu nicht bis zur letzten Stunde warten. Eine Krise oder ein ruhiger Spaziergang ist eine genau so gute Gelegenheit. Oder ein berührender Film, ein Buch, das uns aufrüttelt oder das Gespräch mit einem Freund.


 

Sie wissen, was Sie „eigentlich“ noch tun oder erleben wollen, schieben es aber immer wieder auf?
Dann habe ich etwas für Sie …

 


kommentar Was würden Sie – von heute aus betrachtet – bereuen?

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

34 Kommentare

  1. Sandra sagt

    Was würde ich von heute aus betrachtet bereuen 🤔???
    Gute Frage!

    Nichts! Das Leben ist so gekommen wie es war und ich habe gelernt daraus zu lernen, Verantwortung und Konsequenzen für mein Tun zu übernehmen und andere, sowie mich besser zu verstehen😉
    Ich schätze die „kleinen“ Dinge um mich herum und kann nur danke sagen. 😌

    Aber ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt wenns zu Ende gehen würde, würd ich auch dafür Danke sagen😊
    Vielleicht kontrovers? Aber ja das ist meine Meinung.

  2. maikowsky sagt

    Ein schöner Beitrag zum nachdenklich werden.
    Auch ich würde manches besser machen.
    Ich bereue z.B. sehr, dass ich meine Frau in einer sehr schweren Zeit für unsere Familie nicht besser verstanden und unterstützt habe. Unser einziges Kind war mit 11 sehr schwer erkrankt und wir wussten nicht, ob es überlebt. Ich habe zwar gesehen, dass meine Frau sehr unter dieser Situation gelitten hat, habe jedoch von ihr verlangt immer weiter zu funktionieren. Ein „Ausfall“ eines Elternteils in dieser Extremsituation hätte den Tod für unser Kind bedeutet, war ich mir sicher. Unser Kind hat überlebt, wurde langsam gesünder und kann heute arbeiten gehen. In den Folgejahren hat meine Frau diese Ereignisse mit Alkohol kompensiert und leidet heute (13 Jahre später) noch sehr. Heute ist mir klar wir hätten als Familie, und vor allem meine Frau, mehr Hilfe benötigt. Männer machen viel mit sich selber aus liest man, dass ist aber dumm an sich und auch das von anderen zu erwarten…

  3. „Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben“ – ich liebe dieses Zitat. Danke, lieber Herr Kopp-Wichmann für diesen tollen Artikel.

  4. Conny sagt

    Danke für diesen“ Balsam“ für meiner Seele. Mir ist schlagartig klargeworden, dass ich auch mit Defiziten, die sich nicht mehr beheben lassen(s.Drama des beg.Ki.) „trotz-dem“ im letzten Abschnitt meines Lebens (Ü60) das wichtigste für mich persönlich ist, auf mich und meine Balance zu „achten“. Tausend Dank an Sie als Mensch, der es geschafft hat, nicht nur dem eigenen, sondern auch jetzt- zumindest- meinem Lebensabend heller strahlen zu lassen.
    Herzlich
    Conny

  5. Gundula Briem sagt

    auf Ihre website gestoßen zu sein, war ein großes Glück!
    Ich beginne langsam mich mit vielen Begebenheiten meines Lebens auszusöhnen. Es ist zwar mit großer Trauer verbunden und nicht immer leicht durch diese Täler zu gehen. Ich glaube ich bin schon seit langer Zeit auf dem Weg und suche das Wesentliche. Und dies genau aus dem Grund, dass ich am Ende meines Lebens nicht sagen möchte „hätte ich doch….“ Und so gehe ich Schritt für Schritt weiter. Ihre newsletter sind mir da eine Unterstützung und geben mir auch den Mut dran zu bleiben. Die Frage, die mich dabei immer begleitet heißt: „Um was geht es eigentlich?“

  6. Susanne Gerollis sagt

    Ich äußere mich normalerweise nicht öffentlich. In diesem Fall möchte ich mich auf diesem Weg für die Inspiration und die wertvollen Beiträge bedanken. Danke dass Sie mit mit teilen.

  7. Elfriede Meißl sagt

    Jetzt, 4 Jahre später habe ich den Beitrag noch einmal gelesen. Dabei fällt mir auf, daß ich doch vielleicht einen Punkt „bereuen“ könnte. Den mit den Freunden.

    Dabei ist es so, daß ich Freunde bitten muß, zu mir zu kommen, wenn ich sie treffen möchte. Und da fühle ich oft vorher die Sorge, daß es ihnen vielleicht zu beschwerlich sein könnte. Deshalb halte ich mich manchmal zurück.

    Aber es gibt „fixe“ Zeiten für Treffen. Einmal im Jahr gibt es ein Klassentreffen bei mir und zweimal im Jahr ein Treffen mit früheren KollegInnen. Das ist mir wichtig, auch wenn es durchaus anstrengend sein kann.

    Gut, wirklich bereuen muß ich diesbezüglich wohl doch nichts. Hat sich erledigt ;-).

  8. jm sagt

    Glückwunsch – und vielen Dank! Sie sind richtig gut! :))

  9. Liebe Frau Meißl,
    Sie haben offensichtlich große innere Kraft, dass Sie Ihre jetzige Lage so gut akzeptieren können und zufrieden sind.
    Alles Gute für Sie.

  10. Elfriede Meißl sagt

    Ich habe schon öfter überlegt, ob ich frühere Entscheidungen anders hätte treffen sollen bzw. ob ich irgendetwas bereue. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß ich aus der gleichen Situation heraus wieder gleich entscheiden würde. Und ich bin nicht sicher, ob mein Leben dann besser verlaufen wäre.

    Obwohl ich mittlerweile im Rollstuhl bin, alleine lebe, bin ich durchaus zufrieden mit meinem Leben. Ich hoffe, daß ich am Ende wirklich nichts bereuen muß.

  11. Hallo Petra,
    ja, manchmal ist ein Mordsschuß vor den Bug – also eine bedrohliche Krise – notwendig, um aufzuwachen und den Mut zur Veränderung aufzubringen.
    Danke für Ihre Offenheit.

  12. Petra sagt

    Ich kann dies nur bestätigen. Nachdem ich vor über fünf Jahren nur knapp dem Sterben entkommen bin, habe ich viel über mich und mein Leben nachgedacht und dann peu á peu aber konsequent Vorgehensweisen, Denkweisen und das Reagieren auf Erwartungshaltungen geändert.

    Anfangs sehr zur Verwunderung und zum Leidwesen meines direkten Umfeldes. Sicherlich spielte da auch Neid mit – eben dass ich nun Vieles reflektiere und ändere und nicht nur jammere. Ich bin heute froh, wenngleich auch ich weiß, es gibt noch immer Baustellen, die zu bearbeiten und zu verbessern sind. Aber mein Anfang ist gemacht, mein Weg ist klar. Heute kann ich auch NEIN sagen, ohne ein schlechtes weil konditioniertes Gewissen zu haben. Heute kann ich MICH und mein GLÜCK genießen.

    Jeder hat die Möglichkeit für sich etwas zu ändern, er muss es nur wollen und dann tun!

  13. Anna S. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich danke Ihnen – Ihre Artikel sind generell genial. Ihr Einfühlungsvermögen und die verständlichen Erklärungen sind immer eine Wohltat für die Seele ! Der gegenständliche Artikel „Was würden Sie am Ende Ihres Lebens bereuen“ hat mir gut getan.
    Mir ist vieles klar geworden – dafür danke ich Ihnen !
    Herzlichst, Ihre Anna

  14. „Ich habe dabei herausgefunden, dass mich meine Gefühle zwar furchtbar durchschütteln können, aber dass sie mich auch ganz anders leiten als mein Kopf.

    Ich wollte schon eine schwer wiegende Kopfentscheidung treffen, war darüber todunglücklich, habe auf dieses Gefühl gehört – und nichts unternommen. Danach ging es mir besser, ich war stabiler, irgendwie im Einklang mit mir.

    Der neue Abschnitt ist trotzdem noch nicht beschritten und ich warte, ob mich meine Gefühle zu einer Lösung bringen, die wirklich meine ist.

    Ob ich wirklich ganz auf meine Gefühle vertrauen darf, da bin ich mir nicht ganz sicher – auf Seiten der Vernunft gibt es schließlich auch keine üblen Argumente und ein klarer Blick verlangt vielleicht nach Entscheidungen, die einem selbst (zunächst?) weh tun.
    Zunächst will ich aber abwarten, was sich gefühlsmäßig entwickelt.“
    Dem kann ich mich nur anschließen und möchte noch dazu sagen das es einige Sachen gibt, die man erst dann merken würde wenn es zu spät ist. Weil das fast immer so ist im Leben, wenn man etwas hat, nimmt man es nicht so wahr, wie wenn man etwas nicht hat.

    MFG

  15. Matthias Kock sagt

    Ich möchte auf einen Verweis auf einen diesbezüglichen Beitrag von welt.de hinweisen unter der Überschrift :

    „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern; Eine Palliativpflegerin, die viele Menschen am Sterbebett bis zum Tod begleitete, hat darüber ein Buch geschrieben.“

    Link:
    http://www.welt.de/vermischtes/article13851651/Fuenf-Dinge-die-Sterbende-am-meisten-bedauern.html

    1. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben“
    2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet“
    3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken“
    4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten“
    5. „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein

    LG
    MatthiasK

  16. sie' sagt

    Mir fällt im Augenblick schwer,vorzustellen, was ich am Ende meines Lebens alles (hätte) bereuen könnte…

    Ob es daran liegt, dass ich im Augenblick im Jetzt lebe und nicht in der Vergangenheit und Zukunft?

    Ob es daran liegt, dass ich mein Leben(momentan) so akzeptiere, wie es ist, mit all seinen Gegebenheiten?

    Ob ich bereits eine gewisse Reife erlangt habe, zu erkennen, dass ich mich erst damit auseinander setze, wenn meine Zeit dazu gekommen ist/ wenn ich mich in einer ‚Krise‘ befinde?

    Oder daran, dass ich nichts bereuen möchte?
    Daran, dass ich nicht anders hätte handeln können als ich dies in der Vergangenheit tat oder einige Sachen akzeptieren lernen musste, so wie sie sind und nicht so wie ich sie haben wollte?

    mit freundlichen Grüßen, sie‘

  17. CharlotteM sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ein wichtiger Beitrag. Vor dem Ende unseres Lebens stehen wir alle einmal und dann ist`s, finde ich, eigentlich sehr spät, eigentlich sogar zu spät. Aber wir stehen öfter auch vor neuen Abschnitten (Lebensabschnittspartner!) und da tauchen die genannten Fragen auch auf, eben weil man unglücklich ist, unzufrieden, ausgelaugt. Da sollte man sich Ihre Fragen vorknöpfen!
    Ich stecke gerade zwischen zwei solclen Lebensphasen, zurück geht nicht, wie vorwärts weiß ich noch nicht. Es ist schwer.

    Das geht schon länger so und unterdessen habe ich meine Gefühle wieder entdeckt und manche der Fragen oben sind mir begegnet. Ich hatte sie beinahe vergessen.

    Ich habe dabei herausgefunden, dass mich meine Gefühle zwar furchtbar durchschütteln können, aber dass sie mich auch ganz anders leiten als mein Kopf.

    Ich wollte schon eine schwer wiegende Kopfentscheidung treffen, war darüber todunglücklich, habe auf dieses Gefühl gehört – und nichts unternommen. Danach ging es mir besser, ich war stabiler, irgendwie im Einklang mit mir.

    Der neue Abschnitt ist trotzdem noch nicht beschritten und ich warte, ob mich meine Gefühle zu einer Lösung bringen, die wirklich meine ist.

    Ob ich wirklich ganz auf meine Gefühle vertrauen darf, da bin ich mir nicht ganz sicher – auf Seiten der Vernunft gibt es schließlich auch keine üblen Argumente und ein klarer Blick verlangt vielleicht nach Entscheidungen, die einem selbst (zunächst?) weh tun.
    Zunächst will ich aber abwarten, was sich gefühlsmäßig entwickelt.

    Was würde ich bereuen? – Diese Frage muss ich mir schon stellen. Mich zum Spielball meiner Gefühle gemacht zu haben oder unvernünftig, unklug gewesen zu sein? – falls ich denn die falsche Entscheidung treffe (außerdem: vielleicht entscheiden ja auch andere und dann kann ich viel in mich hineinhören…)

    Ich wüßte gern, wie andere hier mit sich umgehen.

    Gruß, CharlotteM

  18. MatthiasK sagt

    Hallo Roland, Hallo Interessierte zum Thema,

    schön, dass dieses Thema aufgegriffen wird und einige Gedanken hierzu bereits fließen..

    Ich möchte daher auf meinen Community Blog :

    Was kann der Tod uns lehren? – Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Tod/Sterben

    unter

    http://persoenlichkeit.ning.com/groups/group/show?groupUrl=was-kann-der-tod-uns-lehren-personlichkeitsentwick

    hinweisen.
    Dort fühlte mich zuerst, Roland, von Deinem Beitrag etwas mißverstanden was ich mit der Auseinandersetzung mit dem späteren Tod unter dem Stichwort „Vorbereitung“ meinte, aber ggf. wurde ja etwas daraus für diesen Beitrag hier angeregt.

    Den Tod als „Ratgeber“ bereits jetzt sehen und nicht verdrängen, für sich und seine weiter persönliche Entwicklung positive für Leben nutzen, wie es z.T. ober von Birgit aufgegriffen wurde.

    Ich hoffe weitere Gedanken können im o.a. Blog gemeinsam weiter fließen.

  19. MatthiasK sagt

    Sehr geehrter Herr Koop-Wichmann,
    Hallo liebe Fan-Gemeinde,

    zur weiteren Diskussion zu dieser Thematik möchte ich auf meinen Blog der Koop-Wichmann-Community hinweisen

    „Was kann der Tod uns lehren,Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Tod/Sterben“

    unter

    http://persoenlichkeit.ning.com/group/was-kann-der-tod-uns-lehren-personlichkeitsentwick

    In Bezug auf Deinen dortigen Beitrag Roland fühlte ich mich durchaus erstmal etwas missverstanden, was ich eigentlich meine bzw. welches Thema einmal angestoßen werden sollte.

    Dein jetziger Beitrag greift dies m.E. in einiges Teilen gut mit auch, das sieht man auch in den diverses Kommentaren die darauf folgten.

    Danke

    Ich hoffe Ihr führt Eure Überlegungen dort weiter mit uns.

    Der „Tod“ an sich „als Ratgeber“ für sich zum Reifen aufgreifen… wie Birgit oben geschreiben hat.

  20. Hallo Mietze,
    es hat mir sehr gut getan zu lesen, dass Sie auch lange Artikel mögen. Denn natürlich mache ich mir manchmal Gedanken, ob die Leute das überhaupt lesen. Oder nur so drüber scannen und dann weiter surfen. Und ob ich das verringern könnte, wenn ich kürzere Beiträge schreibe.
    Aber dann denke ich wieder, dass ich eben keine schnellen Tipps verbreiten möchte, sondern für Leser und Leserinnen wie Sie schreibe, die nachdenken und sich anregen lassen möchten.

    Danke für Ihren Kommentar und viel Erfolg bei der Jobsuche.

  21. mietze sagt

    Auch wenn es nicht unbedingt jetzt hier zum Thema gehört, ich kann Ihnen sagen, dass ich froh bin, dass Sie keine 200-300 Zeichen-Artikel hier schreiben, weil es sich lohnt bis zum Schluss zu lesen. Weil ihre Artikel sehr interessant geschrieben sind und zum Nachdenken anregen. Danke!

    Da ich gerade auf Jobsuche bin und eher mit der Zukunft beschäftigt bin, als mit der Vergangenheit, würde ich sagen, dass was ich am meisten bereuen würde im Moment, wäre, dass ich dann den meisten Menschen mit meiner schlechten Laune wegen der momentanen Arbeitssituation im Gedächtnis bleiben würde :). Und ich hoffe trotz allem, dass ich am Ende meines Lebens sagen kann, ich konnte das machen, in dem ich gut war. Denn sonst gäbe es nichts, bei dem ich reumütig zurückschauen könnte.
    Viele Grüße

  22. Ein wunderschöner Artikel, vielen Dank! Über die Frage „Was will ich in meinem Leben“ nachzudenken ist der Schlüssel zum Glück in unserem Leben. Jetzt und hier statt morgen und irgendwo, denn es ist später als wir denken!

    Nicolas

  23. Marcel Schmidt Webdesign Leipzig sagt

    Was würden Sie am Ende Ihres Lebens bereuen? Was ist wirklich wichtig im Leben?

    Sehr wichtige Fragen, die jeder für sich selbst klären muss, so hat jeder andere Ziele, Wünsche und Vorstellungen von Leben.

    Ein sehr schöner Beitrag mit korrekten Fazit.

  24. Goetz Lindner sagt

    Es gibt eine Reihe von solchen Gedanken und Beobachtungen. Überzeugend (und anregend) fand ich einmal den Hinweis, dass Sterbende besser zurecht kommen, wenn sie 3 Dinge für sich geklärt und ihren Frieden damit gemacht haben:

    1. Die vermeintlich entgangenen Chancen im Leben,
    2. Wo bin ich anderen im Leben etwas schuldig geblieben? und
    3. Wo sind andere mir im Leben etwas schuldig geblieben.

  25. Hallo Herr Lindner,
    eine schöne Ergänzung zu meinem Artikel Ihre drei Punkte – wenn auch etwas defizit/schuldgeprägt. Aber Sie können der Rückschau auch Tiefe geben und Dinge auftauchenlassen, mit denen man sich gegen Ende noch versöhnen sollte.

    Ich kenne ähnliche Fragen aus meiner NAIKAN-Erfahrung. Dabei geht es im Kern um drei Fragen:
    1. Was hat ein (mir nahestehender) Mensch für mich im Zeitraum xy getan? (meist in Fünf-Jahresschritten?
    2. Was habe ich für ihn im Zeitraum xy getan?
    3. Welche Schwierigkeiten habe ich ihm im Zeitraum xy bereitet?

    Dabei geht es in der

    1. Frage um die Beziehungen (zur Mutter, zum Vater,..)
    2. Frage um das Miteinander im Tun mit der entsprechenden Bezugsperson. Hier tritt eine erste Beschämung auf: Ich habe für sie nichts oder wenig gemacht…
    3. Frage um die soziale Verantwortung: Dies ist meist schmerzhaft und spricht das Ehr- und Schamgefühl an. Oft kommt es bei dieser Frage zu Tränen. Sie führt dazu, aktiv die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Hierbei soll gelernt werden, sich selbst von außen zu sehen und diese Sichtweise auch auf andere Menschen zu beziehen. So soll es dem Praktizierenden möglich sein, sich besser in andere Menschen hineinzuversetzen. Eine Stärkung der sozialen Kompetenz ist die Folge.

    Danke für Ihren Kommentar.

  26. Silvia Wolf sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann.
    in toller Artikel, der sich mit meinen Erfahrungen zu 100% überschneidet.

    Es ist schon ein Unterschied zu bemerken, dass man sein eigenen Leben nie gelebt hat, sondern immer nur das, was andere – speziell die Familie – von einem selbst erwartet haben.

    Miller hat mir sehr weitergeholfen und „Das Drama des begabten Kindes“ war für mich die Initialzündung um zu begreifen, was da wirklich im Hintergrund passiert.

    Danke für den tollen Blogbeitrag!

  27. Hallo Roland, ein toller und wichtiger Artikel!

    Es wäre schön, wenn viele Menschen öfter ihre eigene Sterblichkeit im Blick hätten und vor diesem Hintergrund manche Dinge relativierten oder veränderten. Der Tod ist ein großer Ratgeber, den man öfter mal konsultieren sollte.

    Besonders wichtig finde ich den Aspekt „Glück aushalten lernen“. Es geht meines Erachtens im Leben auch darum, dass eigene Gefäss, dass das Glück haltlos zu halten vermag, zu erweitern.

    In dem englischen Artikel der Krankenschwester fand ich auch einen anderen Aspekt sehr wesentlich: Viele Menschen wissen nicht einzuschätzen, welchen Grad an Freiheit ihnen ihre Gesundheit bietet. Sie verstehen es erst, wenn sie sie nicht mehr haben. Es ist dumm, große Pläne auf unbestimmte Zeit oder bis zur Rente zu verschieben, weil man einfach nicht weiß, ob es dann noch geht.

    Der Tod als Ratgeber kann den Mut für Wagnisse vermitteln, denn er kommt so oder so irgendwann. Es gibt keine Sicherheit – alles Illusion!

  28. Christiane Glaser sagt

    Hallo Roland,
    toller Artikel, für alle die noch nie an der Schwelle des Todes standen. Möglichkeit für Wachstum 😉

  29. Es ist nicht einfach aber auch nicht unmöglich.
    Hilfreich ist es, herauszufinden, wie man sich davon abhält, also welche Ängste und Befürchtungen man hegt, angenommen, man würde etwas ändern.

  30. Daniel sagt

    Das Erschreckende ist ja, dass man viele dieser Wünsche im Prinzip schon die gesamte zweite Lebenshälfte hegt und kaum dagegen ankommt. Es ist alles andere als einfach, da noch etwas zu ändern…

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