Zähmen Sie Ihre Depression – statt sie zu bekämpfen.

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Achtsamkeit / Gesundheit / Persönlichkeit
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Im Kerker der Depression.

Was kann man gegen Depression tun?

Viele Ansätze empfehlen einen kriegerischen Umgang. Man müsse die Depression bekämpfen, niemals aufgeben, überwinden oder sich endlich einen Arschtritt geben.

Ich halte wenig von derlei Kampfparolen. Zumal Menschen mit einer depressiven Störung meist sehr hohe Ansprüche an sich haben. Und wenn Sie dann krankheitsbedingt eben nicht die nötige Kraft zum „Durchhalten“ oder „Kämpfen“ haben, buchen sie das schnell unter „wieder versagt“ und fühlen sie sich gleich noch depressiver.

Es kommt ja auch auf die jeweilige Krankheitstheorie an, wie man die Entstehung einer Depression erklärt und daraus ergeben sich dann auch die entsprechenden Behandlungsansätze.

Ist die Depression …

  • wie ein Virus, der einen überfällt, liegt es nahe, sie zu bekämpfen
  • v. a. eine Folge eines Mangels des Botenstoffs Serotonin im Gehirn ist ein Antidepressivum die logische Folge
  • genetisch bedingt, muss man eben damit leben und tapfer sein Schicksal tragen
  • eine Folge von Stress, einer Krise oder belastenden Lebensereignissen, muss man für Entspannung und Erholung sorgen.

Bei der Entstehung einer Depression können übermäßiger Stress, belastende Krisen oder Krankheiten mitbeteiligt sein. Doch speziell beim Verlauf oder möglichen Rückfällen spielen auch psychologische Verhaltensmuster eine wesentliche Rolle.

 

Depression ist nicht etwas, was Sie haben.

Sondern etwas, das Sie tun.

Diesen etwas anderen Ansatz vertreten neuere Therapieansätze wie die „Acceptance und Commitment Therapie“ (ACT), die Interpersonale Therapie (ITP) oder die „Achtsamkeitsorientierte Kognitive Therapie (MBCT), mit denen ich mich seit langem beschäftige. Die obige Einstellung erinnert mich an eine Frage, die ich mal von Gunthard Weber hörte, als ich 1979 ein Praktikum am Institut für Familientherapie bei Helm Stierlin in Heidelberg machte.

„Isch hab ä Depression“, sagte der Mann und ließ sich stöhnend in den Patientensessel sinken.“ Gunthard Weber schaute ihn interessiert an und fragte: „Interessant, haben Sie sie dabei?“ Ohne noch viel von therapeutischen Schulen zu wissen, hat sich mir dieser Satz von damals tief eingeprägt.

Was wäre, wenn eine Depression nicht eine unerklärliche dunkle Wolke wäre, die sich von allein über einen legt? Sondern man Depression auch verstehen kann als Resultat eines Lebens, das aus dem Gleichgewicht gekommen ist?

 

Doch was „tun“ Menschen, die eine Depression haben?

Sie gehen vor allem mit negativen Stimmungen anders um als Nicht-Depressive. Statt eine trübe Stimmung zu akzeptieren, verfallen sie schnell ins Grübeln, warum sie diese negative Stimmung jetzt haben.

Ein Beispiel:
Ein Klient berichtet, dass er einen Fehler bei der Arbeit machte und von seinem Chef dafür gerügt wurde. Abends als er nach Hause kam, war er gereizt und bekam im Lauf des Abends deswegen Streit mit seiner Frau.

Nachts konnte er schlecht einschlafen, weil er darüber grübelte:

  • Warum kann ich nicht einmal die einfachsten Dinge zustande bringen?
  • Anscheinend stimmt etwas nicht mit mir.
  • Immer enttäusche ich meine Frau.
  • Mein Leben ist ein einziges Chaos.
  • Ich werde es nie schaffen, mein Leben in den Griff zu kriegen.

Nicht überraschend, dass sich der Klient nach einer längeren Beschäftigung mit diesen Feststellungen noch schlechter fühlte. Das ist die Depressionsspirale, die dunkle Wolke.

 

Depression entsteht vor allem durch zwei Verhaltensmuster:

1. Depressive verdrängen oft ihre unangenehmen Gefühle.
Anstatt eine Missempfindung (z. B. Enttäuschung) wahrzunehmen, zu akzeptieren und zu „verdauen“, wollen sie sie loswerden  Meist weil sie hohe Ansprüche an sich haben: nämlich immer klaglos zu funktionieren oder immer stark sein zu müssen.

Als ich meinen Klienten fragte, warum er seiner Frau abends nichts von dem Vorfall im Büro erzählt habe, sagte er nur: „Fand ich nicht so wichtig.“ Doch unangenehme Gefühle verschwinden nicht einfach, sondern bahnen sich ihren Weg. Bei dem Klienten wohl in die Gereiztheit, die zum Streit führte.

2. Depressive identifizieren sich mit ihren negativen Gedanken.
Anstatt zu akzeptieren, dass unangenehme Gefühle zum Erleben jedes Menschen gehören, haben Depressive ungünstige Vorstellungen über sich, über andere und über das Leben. Und zwar besonders darüber wie sie selbst, andere und die Welt sein sollten, was gerecht oder richtig wäre etc.

Ihre grübelnden Gedanken sehen sie auch nicht als Gedankenmuster des Haderns und der mangelnden Akzeptanz, sondern als „Wahrheiten“ über sich oder andere.

Als ich meinen Klienten fragte, was denn so schlimm sei, dass er den Fehler gemacht hatte, antwortete er: „Es zeigte, dass ich als Controller versagt habe.“ Auch in den nächsten zehn Minuten war er nicht davon zu überzeugen, dass das doch eine übertriebene Interpretation der Sache sei. Für ihn war es die Wahrheit.

 

Und wie zähmt man nun seine Depression?

boa-aktiv

Kämpfen Sie mal gegen eine Boa.

Mein Bild für die Depression ist eine Boa. Also eine Schlange, die ihre Opfer umschlingt, ihnen die Bewegungsfreiheit nimmt und ihnen langsam aber unerbittlich die Luft abdrückt.

Wenn eine Boa Sie im Griff hat, können Sie nicht gegen sie kämpfen oder gewinnen. Sie können sie nur zähmen.

Das ist der wichtigste Ansatz in den Achtsamkeits-basierten Therapien. Und Zähmen heißt vor allem Kennenlernen.

Depressive Gedanken sind die Hauptquelle Ihrer trüben Stimmungen. Gedanken wie:

  • Das ganze Leben ist ein Kampf.
  • Am meisten enttäuscht bin ich über mich selbst.
  • Ich bin zu nichts imstande und nichts wert.
  • Warum klappen bei mir die einfachsten Dinge nicht?
  • Ich bin durch und durch ein Versager.
  • Irgendetwas stimmt nicht mit mir.

Dass diese Gedanken (das ist die Boa) sich anschleichen, dagegen können Sie nichts machen. Ob Sie sich jedoch von ihnen einwickeln und erdrücken lassen, indem Sie sich länger damit beschäftigen – oder anders damit umgehen, dafür können Sie etwas tun.

Situationen, in denen diese Gedanken auftauchen und sich vermutlich Ihre Stimmung noch mehr eintrübt, sind genau diese Momente, wo die  Boa der Depression Sie voll im Griff hat.

In solchen Zeiten des Tages (oder der Nacht) brauchen Sie ein wirksames Gegenmittel, mit dem Sie Ihre Boa der Depression zähmen. Hier stelle ich Ihnen eines vor:

 

Die 3-Minuten-Achtsamkeit für und gegen Depressionen.

Und die geht so:

1. Setzen Sie sich aufrecht hin und halten Sie Ihren Kopf gerade.

Das ist besser als dabei krumm im Sessel zu hängen oder sich hinzulegen. Einfach weil eine schlaffe Körperhaltung, vielleicht noch mit gesenktem Kopf, Ihre Niedergeschlagenheit fördert.

Beobachten Sie als erstes Ihre Gedanken.

Beschäftigen Sie sich nicht mit den Gedanken. Bleiben Sie nicht an einem Gedanken hängen, sondern beobachten Sie einfach, dass Gedanken kommen und welche. Vielleicht hilft es Ihnen, sie durchzunumerieren. Oder stellen Sie sich vor, Sie wollten die Gedanken hinterher aufschreiben. Wichtig ist, das Sie eine Distanz herstellen, zwischen Ihnen und den Gedanken.

Beobachten Sie dann Ihre Gefühle.

Bleiben Sie auch an den Gefühlen nicht hängen, sondern registrieren Sie einfach, dass sie da sind, vor allem auch die unangenehmen, schmerzlichen Gefühle. Versuchen Sie anzuerkennen, dass diese Gefühle jetzt nun mal da sind.

Spüren Sie dann in Ihren Körper.

Egal, was Sie dort wahrnehmen, angenehme oder unangenehme Empfindungen, Verspannungen, Enge, Druck usw. Nehmen Sie diese Körperempfindungen einfach nur wahr.

 

2. Spüren Sie Ihren Atem

Untersuchen Sie achtsam genau die Empfindungen, die Sie beim Atmen erleben. Woran merken Sie, dass Sie atmen? Vielleicht weil sich der Bauch weitet, wenn Sie einatmen. Oder Ihre Brust sich senkt, wenn Sie ausatmen. Spüren Sie die Luft an der Nase oder im Mund.

Indem Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren, lenken Sie sich ab von Gedanken und Gefühlen und fokussieren sich auf Ihren Körper über den Atem.

 

3. Akzeptieren Sie alles, was da ist.

Zumindest in diesem Moment. Wenn Sie irgendwo ein unangenehmes Gefühl spüren, atmen Sie bewusst dorthin und lassen Sie es für einen Moment beim Ausatmen los. Machen Sie es ein kleines bisschen weiter. Die Anspannung, das trübe Gefühl ist sowieso da. Atmen Sie dorthin, akzeptieren Sie, dass es jetzt da ist – und seien Sie möglichst offen.

 

Diese 3-Minuten-Achtsamkeit können Sie überall anwenden. Sie muss auch nicht genau drei Minuten dauern. Je nach Situation machen Sie sie vielleicht nur zwei Minuten oder fünf. Wichtig ist, dass Sie sie in den Momenten machen, wo Sie sich mies fühlen, abwertende Gedanken über sich haben oder unter Druck und im Stress sind.

Diese 3-Minuten-Achtsamkeit ist bei Depression hilfreich , weil sie …

  • Sie aus dem Autopilot-Modus des sinnlosen Grübelns herausholt
  • Sie ins Hier und Jetzt Ihres inneren Erlebens bringt
  • Sie von Ihren gewohnten Depressionsschleifen ablenkt
  • Ihren Geist stabilisiert.

Das geht vermutlich nicht sofort – auch wenn Sie vielleicht nach dem Ausprobieren der 3-Minuten-Achtsamkeit schon eine positive Änderung Ihrer Stimmung bemerken.

 

Mein neuer eMail-Kurs geht über Achtsamkeit .

Depression ist ein Geschehen mit vielen Ursachen und es betrifft immer mehr Menschen. Die Hälfte  der Klienten in meiner therapeutischen Praxis sind Menschen mit depressiven Verstimmungen, auch immer mehr Männer.

Deswegen habe ich mich entschlossen, neben meinen drei bisherigen eMail-Kursen den nächsten über das Thema „Depression“ zu schreiben. Der Arbeitstitel ist

„Achtsamkeit im Alltag:
Sich in 3 Wochen besser fühlen“

Zwar gibt es bereits viele lesenswerte Bücher über Depression, unten sind ein paar aufgeführt. Das Problem damit ist aber: wenn man keinen Antrieb und wenig Hoffnung hat, kann man sich nur schwer dazu aufraffen, ein dickes Buch zu lesen. Und sei es noch so hilfreich.

Mein eMail-Kurs ist anders. Jede Woche bekommen Sie per Mail wichtige Informationen über diese Störung. Und einen Umsetzungstipp, was Sie sofort ausprobieren und anders machen können.

Hier alle weiteren Infos:
www.persoenlichkeits-blog.de/achtsamkeit-emailkurs/

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Wenn Sie mehr Unterstützung bei Ihrem Problem möchten, lesen Sie meine Fallgeschichten:

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PS: Alle Fallgeschichten sind real, aber so verfremdet, dass ein Rückschluss auf meine Klienten nicht möglich ist und die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.


Haben Sie auch ein Problem, das Sie bisher nicht lösen konnten?

Dann buchen Sie auch ein 3-h-Coaching oder kommen Sie in mein Seminar „Lebensthemen klären“. Nur 6 Teilnehmer, 2 1/2 Tage, 1 Coach. Wir finden die Lösung dort, wo Sie noch nie gesucht haben. Versprochen!

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

82 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Artikel. Meditation bzw. Achtsamkeitsübungen mache ich schon länger, diese helfen sehr.

    Grüße
    Christian

  2. Hallo, ich wollte diese Chance hier nutzen und sagen, dass ich die Aufmachung der Webseite sehr gelungen finde.
    Inhaltlich sehr genau und graphisch gut gemacht.

    Beste Grüße

  3. Danke für Ihren Kommentar und den Link.
    Das Vorgehen hat aber etliche Voraussetzungen, die selten alle so verfügbar sind.

  4. Besten Dank für den Artikel und noch ein paar Gedanken dazu.

    Depression leitet sich vom lateinischen „depressio“ ab, was „Niederdrückung“ bedeutet.

    Doch was wird eigentlich niedergedrückt?

    Die Symptome zeigen sich oftmals an der Oberfläche, doch unterdrückt wird oftmals Wut, Trauer, Leid, Angst, Ärger was nicht aufgelöst wird.

    Über längere Zeit kann sich das in diversen Symptomen zeigen.

    Wir haben eine Vorgehensweise entwickelt, um die unterdrückten Gefühle wieder aufzulösen und diese auf unserem Blog beschrieben: https://www.hanseatisches-institut.de/depression-aufloesen/

    Beste Grüße
    Randolph

  5. Hallo,

    vor einigen Jahren war ich selbst in einer Depression „gefangen“ und wusste nichtmehr wie es weitergehen soll. Die beschriebenen Achtsamkeitsübungen in Verbindung mit einer Therapie haben mir damals sehr geholfen und so konnte ich nach einigen Monaten wieder ein „normales“ Leben führen ohne diese ganzen negativen Gedanken/Emotionen in meinem Kopf. Sehr hilfreicher Artikel in meinen Augen. Vielen Dank dafür

    Liebe Grüße
    Melanie

  6. Tina D sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    bitte empfehlen Sie nicht einfach ein Johanniskrautpräparat. Es gibt genügend Menschen, die Medikamente nehmen. Und Johanniskraut kann dafür sorgen, dass der Wirkstoff des anderen Medikamentes nicht mehr ausreichend über die Leber abgebaut wird; dadurch kann es zu einer Vergiftung im Körper kommen, die sich z.B. in demenzähnlichen Zuständen zeigen kann. (So hat es mir mein Neurologe erklärt.)

    Also geben Sie wenigstens den Hinweis, dass man bei Medikamenteneinnahme ein Johanniskrautpräparat nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen darf.

  7. Ich denke es kommt auch darauf an, zu erfahren woher die Depressionen kommen. Kann ja schnell auch mal an einer posttraumatische Belastungsstörung liegen, weil Erlebnisse nicht passend verarbeitet wurden. In jedem Fall sollte man nicht zögern und professionell Hilfe suchen.

  8. Gottfried Schmitz sagt

    3-Minuten-Achtsamkeit…
    …finde ich gut, werde ich ab sofort versuchen anzuwenden.

    Ich sage erstmal Dankeschön für diesen Ratschlag!

    Gruß
    Gottfried Schmitz

  9. Laura sagt

    Danke für den Artikel! Er hat mir geholfen.

  10. Jürgen sagt

    Die Ursache hinter der Ursache ist sehr oft eine Belastung mit Schwermetallen.
    Daraus resultieren dann angebliche psychosomatische Krankheitsbilder ,psychische Probleme wie
    Depressionen und körperliche Symptome jeglicher Art ,ich habe es selbst durch.
    Nach der Ausleitung verschwanden komischer Weise alle meiner Symptome nach und nach.
    Aber diese Ursachen hinterfragt kein Arzt, im Sinne der Pharmaindustrie werden die Symptome
    behandelt und der Körper noch weiter geschädigt..
    Am besten eigenen sich Chlorella – Algen für die Ausleitung von Schwermetallen.
    Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dieser Bio-Chlorella –Alge gemacht , gibt’s nur bei AMAZON:
    https://www.amazon.de/Bio-Chlorella-pyrenoidosa-Tabletten-zertifiziert/dp/B00I0U9Z94/ref=as_sl_pc_qf_sp_asin_til?tag=dafsgrg-21&linkCode=w00&linkId=8be1662cde81ca61854cbf7bd84681cd&creativeASIN=B00I0U9Z94
    Einfach ausprobieren ,die allermeisten Leute wissen nichts von diesem Problem , Sie werden sich wundern,welche Dinge sich plötzlich in Luft auflösen. Mein Blutdruck ist seither bei 125 : 75 , so ganz nebenbei.

  11. Meike sagt

    Danke für den guten Beitrag! Keiner, der das nicht selbst erlebt hat, kann das nachvollziehen. Es ist SO zermürbend. Wichtig ist, das zu erkennen und aus dem Muster auszubrechen. Leider gibt es nicht „DIE“ Pille ider DIE Therapie, weil nicht jede Depression gleich ist.

    Ich kann einen Wokshop empfehlen, den ich auch gemacht haben. Der ist zwar vielleicht kein Allheilmittel, aber sicher nicht verkehrt – auch, wenn man generell Probleme mit sich hat (es müssen ja nicht immer gleich Depressionen sein..die Vorstufen davon sind oft schleichend).

    http://beyond-myself.com/de/produkt/2-tages-workshop-einsicht-in-das-selbst07-08-oktober-2017stuttgartanmeldeschluss-01-10/

    Vielleicht hilft ihm ja auch jemand so vie mir. ich hoffe, dass allen geholfen werden kann.

  12. kecksi sagt

    Interessanter artikel,

    Aber was machen die menschen die diese achtsamkeitstheorie nicht durchführen können.

    Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich persönlich das einfach nur schrecklich finde – bin ich gezwungen mich derart auf meinen körper zu konzentrieren wird mir schlecht und schwindelig. Alles kribbelt – ich für meinen teil kann es nicht ertragen.

    Muss der mensch denn alles fühlen wollen? Führt nicht gerade dieses fühlen und zerdenken dazu, dass wir unserer boa nur noch mehl leckerlies zuwerfen.

    Wie soll das gehen sich von seinen gedanken zu distanzieren? Man denkt doch weiter – meine gedanken rasen – die mäuse (leckerlies) rennen um ihr leben und lassen sich nicht lenken oder fangen und wenn sie zu wirr werden schnappt sich die boa hin und wieder mal ein mäuschen.

    Es wäre interessant zu wissen, ob es ausweichtechniken gibt.

    Hochachtungsvoll
    Kecksi

  13. Werner Bergmann sagt

    Ich finde es wenig hilfreich, von „der Depression“ zu sprechen, als handele es sich dabei um ein gegenständliches oder gar personifiziertes Etwas. Nach einer eigenen Odyssee durch diverse Therapien habe ich mich schließlich selbst dadurch geheilt, dass ich aufgehört habe, mir das Etikett einer „Depression“ aufzukleben und stattdessen die tatsächlichen Gefühle zu benennen, die ich gerade hatte. Wie z.B. „Ich bin traurig, ich bin wütend, ich habe Angst“. Als ich damit begann, spürte ich, dass ich damit erheblich besser umgehen kann, als mit dem diffusen Gebilde „Depression“. Ich habe „meine Depression“ deshalb weder bekämpft, noch sie gezähmt, sondern sie einfach in ihre Bestandteile aufgelöst.

  14. sabine lindenberger sagt

    eine neue Perspektive erkannt

  15. Ein sehr guter und differenzierter Artikel in dem ich mich selbst gut wieder finden kann. XKT

  16. Matthias sagt

    Hallo und Danke für die Tipps der 3 Minuten Achtsamkeit!

    Ich glaube ein Grund, warum diese gut funktionieren ist, dass man hier eine gewisse Struktur in seine Gedanken bzw. Verhalten bringt.

    Letztenendes fühle ich mich auch deutlich besser, wenn ich relativ ausgelastet mit wichtigen Alltagsaufgaben bin. Der Verstand wird durch Aufgaben abgelenkt, die abgearbeitet werden müssen. So kommt man weniger auf „falsche Gedanken“, mit denen man sich evtl. in eine depressive Grunstimmung zurückversetzt.
    Mit den 3 Regeln ist es das selbe: Insbesondere bei Regel Nr.2 „Atem“ besinnt man sich bewusst auf das Hier und Jetzt und driftet nicht in seinen Gedanken komplett Ahnungslos herum.
    Viele Grüße!
    Matthias

  17. Hallo Lucia,
    zuerst: Sei sind nicht schuld. Depression ist ein komplexes Geschehen, das viele Einflussfaktoren hat. Vererbung, Ernährung, Schilddrüsenprobleme, Lichtmangel usw. können mitbestimmend sein.
    Aber den größten Einfluss haben unverarbeitete Verluste und vor allem „negative“ Gedankenmuster. Die sind aber nicht leicht abzustellen. Deshalb ist es einer erster Schritt, diese Gedanken zu beobachten, also eine Distanz zu schaffen zwischen sich (der Beobachterin) und den Gedanken. Das geht am besten in einem Zustand der Achtsamkeit.
    Auch das Modell des inneren Teams kann helfen, sich von der Identifikation mit den negativen Gedanken schrittweise zu lösen. All das zusammen, meine ich mit „die Depression zähmen“.

  18. Lucia sagt

    Ich finde ihre Theorie gut, dass man seine Depression nicht bekämpfen muss, sondern sie zämen und sich mit ihr anfreunden, damit man besser mit ihr umgehen kann. Diesen Gedanken hatte ich auch schon einmal. Aber ich verstehe nicht ganz, was sie damit meinen, dass „die Depression etwas ist, das man tut“. Ich habe mir das vorhin überlegt, was das genau bedeutet und da kam mir der Gedanke, dass ich die Depression mache und dass es meine Schuld ist, dass sie da ist. Da sind meine negativen Gedanken wieder… Aber ich denke mal das war nicht, was sie damit sagen wollten. Können sie mir das genauer erklären?

  19. Ganz schnell zum Arzt gehen und prüfen lassen, ob eine Depression vorliegt.
    Wenn Du es alleine nicht schaffst, bitte jemanden, mit Dir zu gehen.

  20. Am besten, Sie führen mal ein probatorisches Vorgespräch mit einem psychologischen Psychotherapeuten. Das ist noch keine Therapie. Der/die kann Ihnen sicherlich sagen, ob eine behandlungsbedürftige Depression vorliegt.
    Therapeuten in Ihrer Nähe finden Sie hier: http://www.psychotherapiesuche.de
    Alternativ können Sie es auch mal mit einem Johanniskrautpräparat versuchen. z.B. Laif 900, rezeptfrei in der Apotheke. Entscheidend sind die Symptome Antriebslosigkeit, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen.

  21. Patrick sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,
    ich bin auf Ihre Seite gestoßen, da ich befürchte, dass ich langsam in eine Depression falle (dass die Boa meinem Hals immer näher kommt und sich dann zuzieht…). Noch vor 1-2 Jahren war ich ein sehr lebensfroher Mensch mit unendlich viel Energie! Ich war durch und durch positiv eingestellt… Mittlerweile habe ich sehr häufig negative Gedanken. Ich habe Angst, dass ich im Job versagen könnte (ich bin vor 2 Monaten ins Arbeitsleben eingestiegen), ich habe Angst, dass ich meiner Freundin nicht mehr reiche, ich habe Angst meine Freunde zu verlieren, ich habe Angst ein Leben zu führen, das ich so nicht will. Ich weiß nicht so recht, wie ich weiter machen soll bzw. wie ich aus diesem Loch wieder rauskommen kann. Meinen Sie, der Weg zum Therapeuten ist da unerlässlich? Oder haben Sie weitere Tipps, um aus dieser negativen Gedankenfalle rauszukommen?
    Ich danke Ihnen vielmals im Voraus!!
    Mit freundlichen Grüßen
    Patrick

  22. Larissa sagt

    Hallo Roland. Ich spreche dich mit Vornamen an weil ich gerade diese Nähe brauche. Ich hoffe du bist mir deshalb nicht böse oder achtest es als respektlos. Das ist nicht so gedacht.
    Ich leide an so schweren depressiven Symptomen das ich wieder angefangen habe mich selbst zu verletzen. Meine Depression Tage ich schon seit 16 Jahren mit mir rum. Lange konnte ich sie gut überdecken weil ich drogenabhängig war. Jet bin ich seit drei Jahren frei von Drogen und stecke so tief in meinen depressiven Phasen wie in meiner frühen Pubertät. Sie hat mich so fest im griff das ich heute nicht mal lächeln kann. Nicht mal künstlich lächeln. Ich bin völlig verwirrt und weiß nichts mit mir anzufangen. Ich kann mich auch zu nix aufraffen. Hat die boa wohl schon den letzten funken leben aus mir raus gepresst? Ich sollte schon seit langem einen Arzt aufsuchen, aber ich kriege es nicht hin! Was kann ich noch tun? Es kann sein das ich morgen aufwache und als wieder normal ist und ich dann garnicht mehr will das mir jemand hilft. … ich Bitte um Rat.

    Liebe grüße, larissa

  23. Anna sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann, dieser Beitrag war kurz und gut geschrieben (und leidet in Präzision natürlich auch darunter), aber er hat in mir definitiv das Interesse geweckt, mich zu diesem Thema genauer zu beschäftigen und die angesprochenen Thesen nachzuvollziehen.
    Ich bin gespannt ob Ihr Blog- Reservoir mich weiterhin fesseln kann.
    Ehrliche Grüße,
    Anna aus Würzburg

  24. Hallo!
    Der Vergleich zwischen Depressionen und einer Boa ist sehr ansprechend, da bildlich. Die Wirksamkeit von Achtsamkeit ist ja relativ bekannt, Ihre 3-Minuten-Version erleichtert sicherlich den Einstieg in ein achtsameres Leben.

  25. Gehen Sie zu einem guten Psychologen. Ich glaube, Sie müssen noch etwas aufarbeiten, was Ihren Kinderwunsch betrifft. Ich glaube, Sie wollen einem möglichen eigenen Kind das ersparen, was Sie selbst in Ihrer Kindheit erlebt haben.

  26. Stibbe sagt

    Hallo,

    ich kan nicht sagen , dass ich Depression habe, nun hat die mein Vater, und immer im Herbst (Ende October-bis Mitte Dezember).
    Ich selber habe sehr darunter gelitten, denn was ich gesehen habe-möchte ich keinem erzählen.Das waren sehr schreckliche Zeitenmä. Nun wohnne ich schon 5 Jahre nicht mehr mit meinen Eltern zusammen(die sind klar geschieden).

    Depression habe ich also nicht-habe gelernt mit schlechten Gedanken umzugehen, aber etwas stört mich im Leben weiter zu gehen- und ich will keine Kinder habenn-was meinem Mann wehtut. Ich muss sagen-die Familien , die Kinder haben tun mir leid, denn die scheinen mir unglücklich zu sein.
    Ich möchte nur einen kurzen Rat bekommen, was mir helfeb könnte. Ich dachte meine Wunden wären geheilt, aber ich kann mich im Leben nicht weiter bewegen. Ich bin sehr aktiv vor allem und kommunikativ..Wer könnte mir helfen?

  27. Hallo Lorenz,
    Symptome haben oft eine Funktion, sind nicht einfach nur störend. In deinem Fall denke ich, dass die Gedanken an eine unheilbare Krankheit tatsächlich mit der Trennung deiner Eltern zusammenhängen können. Vielleicht wünscht du dir ja manachmal, nicht mehr zu leben, weil der Schmerz über die Trennung so groß ist. Oder du hoffst, dass wenn du ernsthaft krank werden solltest, das deine Eltern noch einmal zusammen bringen würde.
    Besprich diese Ideen von mir am besten mit deiner Psychologin.

  28. Lorenz sagt

    Hallo,
    Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber ich hoffe es. Ich bin 16 jahre jung und hab seit 1 Monat ungefähr komische Gedanken. Ich denke immer und immer wieder daran das ich vielleicht eine unheilbare Krankheit habe. Ich denke bei manchen Dingen die ich tue, das ich das vielleicht das letzte Mal tue etc.
    Ich bin nun bei einer Psychologin und hab mit ihr viel geredet. Sie meinte wie auch schon zwei ärzte das ich wohl eine leichte depression habe und das vieles daher kommt das sich meine eltern dieses Jahr getrennt haben und noch andere dinge passiert sind.
    Mein problem ist das ich irgendwie bei niemandem hier höre das er auch solche gedanken hat, obwohl ja doch hier Menschen mit Depressionen sind.
    Ich hoffe mir antwortet bald jemand.

    Herzliche grüße,
    Lorenz

  29. Lilia sagt

    Guten Tag,
    ich finde Sie sollten mit einigen Aussagen etwas vorsichtiger umgehen.
    Wenn Depressionen genetisch sind, soll man es tapfer hinnehmen?
    Erstmal ist es nicht einmal bewiesen ob es Gene gibt die betroffen sind und dann sollte man sich die Lebensumstände der Familien angucken, bevor man sie als geboren um depressiv sein verdammt.
    Einem Menschen ist viel mehr geholfen, wenn man ihn sagt er ist anfällig und braucht eine Prophylaxe als er muss leider damit leben.

  30. Harry Haller sagt

    Grüss Sie, Herr Kopp-Wichmann

    Wenn Sie schon von der Boa sprechen, dann sind die Dämonen auch nicht weit. Empfehlenswert: „Den Dämonen Nahrung geben“ (Autorin: die buddhistische Lehrerin Tsültrim Allione) beschreibt eine alte buddhistische Technik aus dem 11. Jh. Mit Hilfe eines 5-stufigen Prozesses ist es möglich, Blockaden, Ängste oder auch Depressionen zu reduzieren oder zumindest in den Griff zu bekommen. Unter den gängigen Suchmaschinen findet sich hierzu vielerlei. Die Technik wird auch von Psychotherapeuten mit Erfolg angewendet und könnte dem ein oder anderen depressiven Mitmenschen Erleichterung bringen.

  31. fritz sagt

    ????????????
    hab gerade meinen Lebenslauf geschrieben wurde rausgeworfen :(((

  32. Es geht doch gar nicht um die Angst.
    Es geht um die Kräfte, mit denen DU für die Bewältigung Deines Lebens begabt bist, und ihren Zustand.
    DU bist der Chef dieser Kräfte.
    Du bist nicht der Chef der Depression.
    Also solltest Du Dich endlich UM DEINE FIRMA kümmern.
    Natürlich wirst Du Deiun Problem nicht los, da Du Dich um Phobie und Depression kümmerst aber nicht um DEINE LEBENSFIRMA.
    DU BIST DER CHEF aller Deiner Fachkräfte.
    Wann haben sie von Dir je
    a) klare Aufträge,
    b) Ziele und
    c) Achtung, Stärkung und Pflege
    bekommen?
    Du hast die Hauptrolle Deines Lebens völlig vernachlässigt.
    Dennoch haben Deine genialen Kräfte & Talente Deine Firma auch ohne ihren Chef über Wasser gehalten.
    Solch SOZIALE Kräfte hast Du.
    Und wie SOZIAL gehst Du mit ihnen um?
    Glaubst Du wirklich, mit Antidepressiva könntest Du Dich aus der Verantwortung gegenüber diesen phantastischen Kräften mogeln?
    Wie wär´s, wenn Du heute Deine erste Betriebsversammlung machst: „Hallo, ich bin der Chef. Ich wusste es nicht. Ich hab mich nicht um Euch gekümmert. Dennoch wart Ihr immer für mich da.
    Das ist umwerfend. Ich danke Euch und bitte Euch um Verzeihung.
    Was können wir erst gemeinsam erreichen!
    Ich brauche Euch.
    Ich bitte Euch um Hilfe.
    Lass mich wissen, wie ich es am besten mit Euch mache!
    Ich will versuchen, ein guter Chef zu werden.
    …….“
    Wenn man solch phantastische, verlässliche Kräfte hat, dann geht man doch auch phantastisch mit ihnen um!
    Wenn Du dafür eine praktische Anleitung brauchst: für ein paar € bekommst Du in jeder Buchhandlung COUÉs kleines, weltbekanntes Buch über AUTOSUGGESTION.
    Autosuggestion ist der eigene Einfluss.
    Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  33. Hallo Tim,
    das könnte ein Teufelskreis sein, in dem Sie sich befinden. Die soziale Angst hindert Sie vermutlich, auf Menschen zuzugehen, das macht Sie einsamer, Sie ziehen sich zurück, fühlen sich depressiv und das verstärkt den sozialen Rückzug.

    Wenn Ihnen die Zusammenarbeit mit dem Psychiater nicht hilft, sollten Sie sie beenden. Psychiater sind auch meist nicht gut ausgebildet für Psychotherapie. Da suchen Sie sich besser einen ausgebildeten Ärztlichen oder Psychologischen Psychotherapeuten. Bei einer solzailen Phobie würde ich Ihnen zu einer Verhaltenstherapie raten. Adressen finden Sie hier: http://www.therapie.de

    Alles Gute!

  34. Tim sagt

    Das alles was Sie hier aufgezählt haben trifft fast 1 zu 1 auf mich zu, muss allerdings dazu sagen dass, ich eine solziale Phobie noch zusätzlich(was mich zu Depressionen getrieben hat) ich werde sie einfach nicht los. Besuche auch schon seit 1,5 Jahren einen Psychater bin allerdings an einem Punkt wo ich nicht weiterkomme und es mich immer mehr auffrisst, hatte auch schon überlegt anti-depressiva zu nehmen bin mir aber nicht sicher bei den ganzen Nebenwirkungen. Und das Johanniskraut hat mir auch nicht geholfen. Nebenbei, sehr anschaulich gestaltet dass die Angst nicht bekämpft werden kann.
    Mfg

  35. Hallo Matthes,
    manchmal braucht man bei einer Depression ein Antidepressivum oder Johanniskraut (Laif), um den Serotoninspiegel deutlich zu heben.

  36. matthes sagt

    Ich google öfters wenn ich nach was suche. Doch hält mich meine Depression zur Zeit so gefangen das ich kaum noch was empfinde und mich selbst kaum noch spüre. Wenn andere lachen oder ernst schauen kommt das irgendwie nicht bei mir an.
    Ich arbeite gerade an mir , mir mehr Zeit für mich selbst zu nehmen. Den Tag nicht mehr so voll zu knallen mit Arbeit und mal versuchen die Auszeit zu genießen.
    Doch habe ich auch immer noch im Hinterkopf noch mal in eine Klinik gehen zu wollen, weil es nicht besser wird.
    Drei Dinge habe ich schon getan. Oktober 2012 mit Alkohol trinken aufgehört. Gleichzeitig Tavor ausgeschlichen und ich wohne seit Dezember letzten Jahres in einer Neuen Wohnung wo ich endlich mal Abstand habe zu dem was mich krank gemacht hat.
    Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

    Matthes

  37. Hallo Herr Neuper,
    eine Depression zu diagnostizieren ist nicht so schwer. Meistens sind folgende Symptome beobachtbar: Schlafstörungen, verminderter Antrieb, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme. Vor allem wenn Suizidgedanken oder -impulse auftreten ist die Sache ernst.

    Danke für Ihr Feedback.

  38. Bernd Neuper sagt

    Das Schlimme an der Depression ist die Vielfältigkeit ihrer Spielarten. Wer Zahnschmerzen hat oder Durchfall, kann damit etwas anfangen und weiß oft was zu tun ist. Mit der Depression sieht es anders an. Anfänglich ist sie nicht fassbar. Das wirkt unheimlich und steigert die Ängstlichkeit.
    Ich selbst gebe Seminare zum Stressmanagement. Mitunter begegnet mir erlernte Hilflosigkeit. Es dominiert die Angst „es nicht zu schaffen“ und damit nicht akzeptiert, entwertet zu sein. Sobald in einem Seminar die Gewissheit keimt, dass man nicht hilflos und ausgeliefert ist, habe ich wieder Hoffnung, Veränderungen anregen zu können.
    Ihre Beiträge, Herr Kopp-Wichmann, wirken auf mich motivierend und inspirierend.
    Vielen Dank und weiterhin erfolgreiches Tun.
    Herzliche Grüße
    Bernd Neuper

  39. Hallo Herr Esser,
    so verständlich die menschliche Reaktion ist, Lust zu suchen und Schmerz zu versuchen, in manchen Fällen führt sie nicht weiter.
    In meine Praxis kommen oft Menschen, die etwas „weghaben“ wollen. Diese Angst, dieses Grübeln, den Stress. Aber das geht nicht, weil solche Verhaltensweisen meistens für etwas stehen. Ich empfehle da fast immer, das unangenehme Geschehen kennenzulernen. Doch dazu muss man den Vermeidungsreflex des Reptiliengehirns zähmen und die Komfortzone verlassen.

    Was Sie beschreiben mit dem „Hineinatmen in den Schmerz“ ist eine wichtige Anwendung. Meist merkt man dann nämlich, dass der „Schmerz“ kein dauernder ist, sondern kleine Veränderungen aufweist. Er wird vielleicht stärker aber auch schwächer, er verändert seine Qualität usw. Außerdem geht es dabei darum, genau die Empfindung kennenzulernen. Ist es ein Pochen, ein Ziehen, ein Klopfen …? Auf diese Weise wird es auch möglich, zwischen der unangenehmen oder schmerzhaften Empfindung und dem „Leiden“ zu unterscheiden.

    Danke für Ihren Kommentar.

  40. Axel Esser sagt

    Zähmen statt bekämpfen, das haben Sie sehr schön auf den anschaulichen Punkt gebracht.

    Das ist ja auch bei vielen Körperschmerzen so, dass z. B. das „Hineinatmen in den Schmerz“, das bewusste Zulassen, viel wirkungsvoller den Schmerz erträglich macht als dieses Abwenden, nicht akzeptieren wollen, herumhampeln, Schmerzstellen drücken, damit man es nicht so spürt usw. Ich habe mir beispielsweise angewöhnt, wenn ich einen Krampf im Bein bekomme (also nicht gerade beim Schwimmen), den Krampf langsam kommen zu lassen, mich sozusagen an ihn heranzutasten. Dann wird er ganz schlimm, es tut schon sehr weh, aber danach löst sich er Krampf, das Bein/der Fuss ist danach ganz entspannt und der Krampf kommt auch nicht noch einmal wieder.

    Normalerweise veruschen Menschen ja, durch Gegendruck und Überdehnung in die andere Richtung den Krampf zu vermeiden. Klar, Salz- oder Magnesiummangel können die tatsächlichen Gründe für den Krampf sein und danach kann man das ja auch noch ausgleichen.

    Insofern ist Ihr Achtsamkeits- und Hinwendungsvorschlag eine bedenkenswerte Alternative bei depressiven Episoden.
    MfG
    Axel Esser

  41. Vielen Dank, lieber Herr Haller, für das Geschenk aus Ihrem Mittelpunkt heraus!

    Auseinandersetzungen bestehen ja immer auch aus Zusammensetzungen. Die Welten, in denen wir leben, scheinen mir doch in lebendiger Kommunikation miteinander zu stehen.
    Da wird so manches UNBEWUSST wahrgenommen und nicht ins BEWUSSTsein gelassen oder auch gleich wieder weggedrängt.
    Nicht nur, wenn es niederdrückend ist sondern auch wenn es sonst nicht in den Kram passt.

    REDEN kann LÖSEN.
    Wenn ich die erlebte Pädagogik nun reflektiere auf die Frage, wieviel des Redens dabei a) mit Druck und b) mit Sog-Wirkung geschah, dann wundern mich DE-PRESS-IONEN kaum noch.
    Wir haben ja sonst nichts gelernt.

    Es gibt in unserer Erziehdrückung nichts, was nicht in der Regel MIT DRUCK gemacht würde.
    Und wenn wir uns die Berichte über die päd. Reformen der Vergangenheit anschauen, gehen sie mit einer ständigen Steigerung von DRUCK einher.
    Wie soll sich bei dieser ständigen Vermehrung von DRUCK etwas anderes als Ergebnis ergeben als NiederDRÜCKung = DePRESSion?
    Wir steigern DRUCK ständig. Schon länger als seit einer Generation.
    Wir alle sind auf diesen DRUCK-Lebensstil dressiert.
    Auch Therapie findet in der Regel IN diesem DRUCKsystem statt.
    In der Gesellschaft, In der Wirtschaft, in der Politik, ganz gleich wo: Wenn etwas nicht klappt lechzen alle danach, dass MEHR DRUCK gemacht wird.
    Sind die Ergebnisse nicht beeinDRUCKend?

    Nun gilt ja in meinem pädagogischen Konzept, der neuen Ich-kann-Schule, das SOG-Prinzip zuerst. Was löste es in Ihnen aus, wenn ich von beeinSAUGenden Ergebnissen spräche?
    Sträubt sich nicht alles in einem, ein so unbequemes Wort überhaupt nur zu Ende zu denken?

    Vor über 35 Jahren habe ich in meinen Vorträgen ins Bewusstsein gehoben, dass, wer sich Mühe gibt, sie auch kriegt. Ich fragte die Leute, ob sie denn Mühe haben wollten. Nein! -Warum also gebt ihr sie Euch dann? Wollt Ihr nicht etwas ganz anderes? Was wollt ihr? – Freude, Glück, Erfolg,…. Rief man mir zu. – Warum sagt ihr dann nicht: „Ich gebe mir Freude.“? – „So redet man doch nicht!“, rief mir eine Frau zu. Freude, Glück, Erfolg, … das alles würde den DRUCK WEGnehmen. Selber DRUCK WEGnehmen, das tut man doch nicht! Darauf sind wir alle dressiert. Auch Depression funktioniert erstklassig durch Autosuggestion.

    Nicht durch die Lachnummer, mit der man in den „Wissenschaften“ von einer originalen, gründlichen Befassung mit Autosuggestion ablenkt. Wir haben nicht gelernt: „Du wirst nur geliebt, wenn Du Dich so oder so verhältst“, wir sind auf „Ich werde nur geliebt, wenn ich mich so oder so verhalte“ dressiert. Alles, was wir tun, was nicht dazu dient, dass der Betroffene die originale Autosuggestion original zu seinen Gunsten ändert, steigert den DRUCK.
    Wenn ich als Fremder sensible, geniale, originale Geistes- und Seelenkräfte in einem Menschen zu etwas bewegen möchte, dann muss ich 1.) so sensibel, genial und original mit ihnen umgehen wie sie sind und dafür brauche ich 2.) feine SOG-Wirkung – das Gegenteil von DRUCK.

    Da DRUCK für den Betroffenen wie für den Helfer gewohnt und SOG ungewohnt ist, wird ein feiner Umgang mit den Kräften noch wichtiger. Das feine Lenken von Kräften – und dazu gehört auch das feine Wahrnehmen – ist uns allen in der Regel ungewohnt. Es ist aber lernbar – für Betroffene wie für Helfer.

    Ich weiß auch nicht 100%ig, ob es einfache Lösungen gibt. Da mir aber noch keine zweifachen Lösungen untergekommen sind, halte ich einfache für nach wie vor sehr wahrscheinlich.

    Ich grüße herzlich.

    Franz Josef Neffe

  42. Harry Haller sagt

    Guten Abend Herr Neffe

    Danke, dass Sie meinen Kommentar mit dem Ihrigen zu würdigen wussten. Das ist ein Geschenk. Wir leben von der AUS-EIN-ANDER-SETZUNG. Allzuoft leisten sich dies Menschen nicht.
    Das mit dem „das genaue Hinsehen“ und dem „genauen Hinfühlen“ funktioniert nicht bei Depressiven und auch nicht bei Nicht-Depressiven. Mit Goethe gesagt (Herr Kopp-Wichmann, bitte nennen Sie mich nicht gleich Faust :=) ), „Du gleichst dem Geist, den Du begreifst.“ – Mit dem Mann von La Mancha gesagt: „Tatsachen sind die Feinde der Wahrheit“. Wir machen noch einen Schlenker zu Maturana oder auch zu Luckmann/Berger „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ und da schliesst sich der Kreis zum 20./21. Jh. Wir konstruieren unsere Welt und jeder auf seine Weise. Wenn Sie etwas klar sehen, bedeutet es noch lange nicht, dass andere es auch sehen. Das macht unsere Welt anstrengend, auf andere Weise aber auch faszinierend.

    In Ihren Kommentaren sind so viele anregende Bemerkungen, zu denen ich gar nicht Stellung nehmen kann im Moment.
    Nur so viel noch hierzu, es ist ein langer Weg, bis man lernt, zu reflektieren, dass es verschiedene Welten gibt. Sie, Herr Neffe, tun es auch nicht. Sie sind der Mittelpunkt Ihrer Welt, und damit Ihr Masstab. Wie schreiben Sie: „Ich denke, das genaue Hinsehen und vor allem Hinfühlen müsste jeden sehr schnell und deutlich erkennen lassen,…“ EBEN NICHT.
    Herr Kopp-Wichmann brachte vorsichtig zum Ausdruck, es gäbe Gewohnheiten. Mehr noch als Gewohnheiten, es gibt unterschiedliche Welten. Das, was für Sie „normal“ erscheint, ist für andere nicht normal. Es gibt Welten, in denen es normal ist, dass ein Kind täglich gesagt bekommt, dass es im Grunde nichts wert ist. Bis es erwachsen ist, hat es diese Botschaft internalisiert (Transaktionsanalyse: Du bist nicht ok). Es hat auch keinen anderen Massstab zum Bewerten. Und damit ist der Prozess des Erkennenlernens anderer Massstäbe und Lebenswelten ein langwieriger, schmerzensreicher Weg. (Manchmal frage ich gute Freunde „Was ist `normal`? Wie verhält man sich in einer normalen` Welt?“)

    Die Schmerzen setzen mit dem Erkennen ein, und auch das ist eine schwierige Entscheidung, vor denen sich viele fürchten. Meist haben wir gelernt, „Du wirst nur geliebt, wenn Du Dich so oder so verhältst“. Das prägt unser Privatleben, das prägt unser Berufsleben. Im Beruf führt es manchmal, oft, vielleicht immer mehr, zum Burnout, eine Form der Depression. Abhängig vom Schweregrad und den Umständen ist Heilung möglich.
    Es gibt keine einfachen Lösungen, aber es gibt Versuche, und der von Herrn Kopp-Wichmann ist einer… REDEN… das ist ein Anfang… (das ist mein 2. Kommentar in meinem Leben… den ich abschicke, nachdem ich ihn schon zweimal gelöscht hatte :=) )

    Frohe Ostern
    Harry Haller

    P.S. Hallo Herr Kopp-Wichmann: Harry ist auch ein Frauenname, es gibt auch weibliche Wölfe oder Jaguare

  43. Nach meiner Beobachtung und den Ergebnissen meiner „kleinen Experimente“ sind Theorie und Praxis nicht voneinander zu trennen. Zu jeder Praxis gibt´s eine Theorie und jede Theorie hat ihre ganz konkreten Folgen. Wenn es nicht die gewünschten Folgen sind, sagen viel zu oberflächlich und vorschnell, es sei nichts gewesen oder habe nicht gewirkt. So entdecke ich gar nicht so selten Vervielfachungen von Problemen, die die Betroffenen und Beteiligten für „nichts“ halten. Wenn ich es ihnen aufdecke, sehen sie mich als „Theoretiker“, weil sie leiden – das halten sie dann für „Praxis“ – und ich da nicht mitmache, weil ich lieber gestalte und zeige wie man gestaltet.
    Dass Gewohnheiten hartnäckig sein könnten, sehe ich als Beobachtungsfehler. Nicht die Gewohnheiten bescheren sich Nackenschmerzen sondern der Mensch – ganz konkret und praktisch.
    Eine Entscheidung FÜR MICH ist nie eine Entscheidung GEGEN ETWAS.
    Es geht nicht um Entscheidungen gegen Gewohnheiten.
    Konfrontation bindet und erschöpft die Kräfte.
    Gewohnheiten leben nicht aus sich selbst. Sie müssen ständig erneuert und bekräftigt und sogar gelenkt werden. Dies tun die Betroffenen UNBEWUSST und eben deshalb sehr erfolgreich. Im UNBEWUSSTEN läuft es alleine.
    Auch Depressive können ihr UNBEWUSSTES und ihren Umgang damit reflektieren und etwas dazulernen.
    Wenn der Zwanghafte sich „theoretisch dagegen entscheiden will, seine Hände zu waschen“, würde er seine Energie dafür verplempern, einen überflüssigen Kampf gegen sich selbst zu kämpfen. Das würde nur seine Kräfte erschöpfen und frustrieren und ihn ein weiteres Mal zum Verlierer machen. Dass ihn sein kluges Unbewusstes vor dieser Dummheit bewahrt, ist doch schon mal ganz sinnvoll.
    Dieses kluge Unbewusste ist die Instanz, die z.B. jeden Augenblick die Zusammenarbeit seiner ca. 100 Billionen Zellen nebenbei managt. Eine Kraft, die ständig derart Geniales für den Menschen wirkt, kennt auch seinen persönlich optimalen Weg aus der Depression (und vielen anderen Problemen) und kann ihn führen. Es sei denn, wir verkennen diese Instanz, behandeln sie entsprechend schlecht und geben ihr entsprechend beschränkte Aufträge. Das Unbewusste ist auch intelligent genug, (fast) jede unserer Dummheiten mitzumachen – damit wir daraus was lernen.
    Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

  44. Das ist ein großes Thema. Ganz viele unserer Verhaltensweisen sind Gewohnheiten, gegen die man sich theoretisch auch entscheiden kann. Aber eben nur theoretisch. Millionen von Rauchern oder Übergewichtigen können Ihnen davon berichten.

    Und ganz viele der Gewohnheiten sind deshalb so hartnäckig, weil sie gewohnte Gefühle hervorrufen, die vielleicht nicht angenehm sind, aber vertraut. Das Neue wäre vielleicht besser aber ist ungewohnt und wird deshalb oft nicht erfolgt. Zudem bedienen viele der Gewohnheiten das Belohnungszentrum, das gilt v.a. für Süchte. Eine Entscheidung dagegen, also auch gegen die sofortige Belohnung, ist zwar möglich aber schwer und nur mit sehr viel Motivation und Konsequenz einzuhalten.

    Depression ist ja auch eine psychische Störung, nicht nur einfach eine andere Art des Denkens. So wie der Zwanghafte theoretisch auch sich dagegen entshceiden kann, schon wieder seine Hände zu waschen. In der Praxis wird er es trotzdem tun, weil er damit einen inneren Konflikt löst. Er weiß, dass seine Hände nicht wirklich schmutzig sind – aber nach dem Waschen fühlt er sich besser und deswegen macht er es.

    Ein guter Artikel zum Thema „freier Wille“ ist dieser hier.

  45. Ist „sich nicht imstande fühlen“ keine Entscheidung?
    Ist „bemerken, dass man sich selbst nicht entscheiden kann“ keine Entscheidung?
    Ist „bemerken, dass man nicht wollen kann“ keine Entscheidung?
    Ist „sich selbst anklagen“ keine Entscheidung?

    Ich finde, wenn sich jemand mit so großem Erfolg so einfach zu seinen Ungunsten entscheiden kann, dann müsste es doch sehr motivierend für ihn sein, wenn man ihm konkret vorlebt, dass man sich mit viel weniger Aufwand zu seinen Gunsten entscheiden kann.
    Die Wirkung bekommen wir in beiden Fällen auch gar nicht theoretisch sondern sehr praktisch.

    Ich grüße herzlich.

    Franz Josef Neffe

  46. Hallo Herr Neffe,
    der von Ihnen beschriebene Weg ist theoretisch richtig. In der Praxis fühlt der depressive Mensch sich genau dazu nicht imstande. Depression ist ja gerade eine Störung des „Wollens“. Das hängt pharmakologisch mit dm zu niedrigen Serotoninspiegel zusammen. Erzeugt man das experimentell bei Mäusen, liegen sie apathisch herum, magern ab obwohl leckeres Futter in 20 cm Entfernung vor ihnen liegt.

    Der depressive Mensch bemerkt, dass er sich nicht entscheiden oder etwas wollen kann und klagt sich dann meist selbst an, was ihn noch tiefer in die depressive Spirale hinabzieht.

  47. Ich denke, das genaue Hinsehen und vor allem Hinfühlen müsste jeden sehr schnell und deutlich erkennen lassen, dass nicht das Herausgehen aus der Abwärtsspirale die Kraft kostet sondern das Drinbleiben und – fremden Vorgaben gehorchend – Gegen-sich-selbst-Leben.

    In einer Abwärtsspirale kommt man sehr einfach a) wieder aufwärts und b) zum Ausgang zurück durch das, was u.a. schon die Bibel rät: „Kehre um!“

    Dafür braucht es nur eine einfache WILLENSentscheidung. WOLLEN hat aber gar nichts mit Anstrengung und Kraftaufwand zu tun; WOLLEN kommt von WÄHLEN.

    Man muss sich neu entscheiden:
    + sich nicht mehr für seine verwahrlosten Kräfte zu schämen sondern sich zu ihnen zu bekennen
    + seine feinsten Geistes- und Seelenkräfte nicht weiter verhungern zu lassen sondern sie endlich zu achten und zu ehren, ihnen ihre Güte zu bestätigen und sie zu bestärken
    + statt ständig Jammer zu schreien und vom Echo Angenehmes zu erwarten, das eigene Denken, die eigene (unbewusste) AUTOSUGGESTION zu ändern. Mit COUÉ kann man sehr schnell und wirksam lernen, wie das geht.

    „Gedrillt zum Funktionieren“ – da hast Du doch schon erkannt, welch mächtige Wirkung SUGGESTION hat. Das drängt doch logischerweise zu der Frage: „Warum sollte ich nur immer andere so mächtig mit SUGGESTION in mein Leben hineinwirken lassen? Warum lerne ich das nicht endlich selbst für mich?“

    Natürlich ist es wunderbar, wenn man jemnand hat, der einen in seiner ganz – noch zu entwickelnden Tiefe -.versteht und voller Hochachtung zielstrebig mit einem ein paar konkrete Schritte ins Leben hinein geht.

    Das kommt aber erst zur Wirkung, wenn DU diesem guten Beispiel folgst und mit Deinen eigenen Kräften dann auch so gut umgehst.
    DI bist schließlich der CHEF DEINER KRÄFTE. Von DIR brauchen sie Aufträge, Ziele, Interesse, Anerkennung. Auf DICH kommt es an.
    Keinerlei Anstrengung ist nötig, im Gegenteil! Deine Kräfte wollen sich endlich verwirklichen – für DICH. Sie machen die Arbeit, nicht Du. Aber sie brauchen Deinen Auftrag dafür, Deine Ziele und Deine gute Kommunikation. Fühle doch in Dich hinein, es ist zu spüren!

    Und noch etwas: Wenn endlich DU GUT mit DIR umgehst, dann werden Deine Mitmenschen an Deinem guten VORBILD ganz unbewusst lernen, Dich genauso GUT zu behandeln, wie Du es ihnen vormachst – genauspo, wie bisher alle Dich so schlecht behandeln wie Du selbst.
    Mit Deinen feinsten Kräften steht Dir auf feinste Weise eine große Wirkungsfülle zur Verfügung.

    Ich freue mich auf Deinen Erfolg.

    Franz Josef Neffe

  48. Hallo Harry Steppenwolf,
    mein Kurs ersetzt keine Therapie, das wäre in der Tat vermessen. Er soll diejenigen erreichen, die eine Depression haben aber noch nichts dagegen unternommen haben. Und die sich eher selbst die Schuld geben und das Ganze stumm ertragen.

    Viele der Ursachen liegen in der Vergangenheit, v.a. in Form von unbewussten und unverarbeiteten Verlusten. Trennungen in der Kindheit, zum Beispiel zu viel Zeit bei der Oma gelebt als zu Hause, wochenlange Trennungen wegen Aufenthalt im Krankenhaus oder Kinderheim, sind solche Ereignisse, die man in der depressiven Vergangenheit oft findet.

    Dadurch werden oft in der Gegenwart Trancen ausgelöst, in denen man in denselben energetischen Zustand fällt, ohne sich das erklären zu können.

    Danke für Ihren Kommentar.

  49. Harry Haller sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann
    Ihre Artikel finde ich meist hilfreich.
    Das Thema Depression per Email abzuwickeln oder zu therapieren, finde ich etwas kühn… Aber das werden Sie bzw. Ihre Teilnehmer selbst beurteilen können.

    Es kostet viel Kraft, aus Abwärtsspiralen herauszukommen, ein Schutzraum und therapeutische Hilfe sind vonnöten. Und am Ende kommt es doch auf den eigenen Willen an.

    Gedrillt zum Funktionieren hätte ich nie geglaubt, dass mir „das“ einmal widerfährt… neben sich stehen… fassungslos… hilflos… einer mittelschweren Depression ausgeliefert.
    Das Annehmen hilft und das Analysieren, eine Klinik, gute Therapeuten mit guten Gesprächen als Rückzugsraum.
    Die Ursachen liegen bei den meisten in der Kindheit und viele können/wollen sich nicht mehr erinnern. Ich habe meine Tagebücher und konnte reflektieren, eine Kindheit mit einer Mutter die alle Symptome einer BPD hat (Welcome to Oz), ist Survival-Training pur, Perfektion als Überlebensstrategie…
    Was auch hilft: klar, MBSR, Miguel Ruiz und viele andere Bücher, die positives Denken/Fühlen fördern. Und dann kann es gelingen, auch wenn jeder Tag eine neue Herausforderung ist. Aber eine Perle für einen gelungenen Tag ergibt eine Perlenkette, die motiviert…

    Viel Erfolg für Ihr Tun. Jeder Versuch, das Thema zu beleuchten und zur Sprache zu bringen, hilft denjenigen, die darunter leiden auch. Denn oft genug schämen sie sich dafür, dass sie nicht mehr können, wie sie wollen oder sich nicht mehr verstehen oder fühlen…
    Viele Grüsse
    Harry

  50. Hallo Oli,
    Depression hat verschiedene Ursachen, die man identifizieren und angehen muss.
    Die Verarbeitung von früheren Verlusten ist das eine. Manchmal braucht es auch eine medikamentöse Unterstützung. Oft steckt eine Shilddrüsenerkrankung (Hashimoto) dahinter. Aber am meisten muss man in Bewegung kommen, was ganz schwer sich anfühlen kann, wenn einen die Boa im Griff hat.

    Körperliche Bewegung hilft zum Beispiel relativ schnell. Wenn sich Ihre Freundin also morgens aufraffen kann, einen Spaziergang zu machen statt nur dazuistzen, wäre vermutlich schon viel gewonnen.
    Wie bei Ihnen: testen!

  51. Schöner Beitrag.
    Hab es heute getestet, und es hat funktioniert.
    Ich sehe im wesentlichen 2 Faktoren, etwas selbst davon in der Hand zu halten, der Situation nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, und die Relativierung und Einordnung der Ursachen – bei mir einfach fertig sein vom Tag, Müdigkeit und Hunger. Nun geht es bei mir meistens um, sagen wir mal eine „leichte“ depressive Verstimmung. (Übrigens: da hilft auch Singen und Gitarre spielen).
    Aber was soll meine Freundin machen, sie wacht morgens auf und sitzt in der Boa? Und kommt manchmal tagelang nicht mehr raus?
    Danke und liebe Grüße
    Oli

  52. Hallo Sabine,
    eine gute Ergänzung, wenn jemand nicht mit dem Atem beginnen will. Vor allem auch empfehlenswert für Menschen, die sich durch äußere Geräusche leicht gestört fühlen. Man benutzt sie einfach.
    Danke.

  53. Sabine sagt

    TIPP zur Achtsamkeitsübung

    Als Einstieg kann es hilfreich sein, dass man seine Gedanken, Gefühle und Körper zunächst aussen vor lässt. Schließt die Augen und nehmt zunächst Euer Umfeld wahr. Vielleicht hört Ihr Vögel (einen, mehrere, verschiedene Vogelstimmen). Regnet es? Schwach oder heftig? Windet es? Schwach oder heftig? Hört ihr ein oder mehrere Autos? Hört Ihr Stimmen? Etc. Dann folgen Gedanken, Gefühlen und Körper.
    Wichtig: Gedanken, Gefühle und Körper annehmen wie es gerade kommt, aber nicht bewerten!

  54. Hallo,
    das mit der Austauschmöglichkeit habe ich auch schon überlegt. Müsste sich auf dem Blog mit einem Passwort leicht zu realisieren lassen.

    Eine schwere Depression ist sicher eine Belastung, für die es keine schnelle Lösung gibt. Mit manchen Einflüssen muss man lernen zu leben. Aber eine gewisse Kontrolle über die eigenen depressionsfördernden Einstellungen und Denkroutinen zu bekommen, ist schon einer enormer Schritt.

    Freut mich, dass Ihnen der Kurs „Beste Partner“ genutzt hat. Bin gespannt auf Ihr Feedback.

    Danke für Ihren Kommentar.

  55. Guten Morgen zu Ihnen Herr Kopp-Wichmann und nach Heidelberg, Ihr Feinen.

    Vielen Dank mal wieder für den interessanten Newsletter. Sehr interessiert hat mich die Ankündigung des e-Mail-Kurses Depression. Seit Jahrzehnten „bekämpfe“ ich meine depressiven/zwanghaften Phasen. Mal mit eher missglückter Therapie oder „Schluckbewegungen“. Jedenfalls alles nicht so sehr erfolgreich – im Gegenteil – die „Zustände“ waren schon heavy.

    Auf Ihren Kurs bin ich gespannt. Ich habe schon zwei verschiedene Internet-Kurse hinter mir, naja. Seit einiger Zeit kenne ich den ACT-Ansatz. Habe das dazugehörige Buch selbst bei meiner Recherche gefunden. Weiter hatte ich Glück, einen Psycho-Onkologen (Prostatakrebs) zu finden, der nach dem ACT-Ansatz arbeitet. OK, anfangs, und die Fragen sind noch nicht alle beantwortet, wurde ich unsicher über das Procedere der Methode. Wo und wie vermeide ich? Habe doch seit Jahren ,,Überlebensstrategien“ angewendet (entwickelt). Achtsamkeitsübungen hielt ich anfangs bei „meinen schweren“ Zuständen für wenigstens ungeeignet. Danke, Herr Kopp-Wichmann, bast scho…

    Bei Ihrem neuen Kurs könnte ich mir, außer dem Lesestoff, eine Austauschmöglichkeit als gewinnbringend vorstellen.

    Der Kurs „Ziemlich beste Partner“ hat uns wieder ein Stück weitergebracht. Auch in der Erkenntnis, dass a) die Partnerin in der Depression überfordert und keine Hilfe ist, b) und wenn „die anderen Probleme“ noch mitschwingen, schon gar nicht.
    Feedback für die „Besten Partner….“ ist in der Mache.
    Nochmal vielen Dank für die bereichernden Artikel.

  56. Hallo Harald,
    zu einem besseren Leben gehört auch, die ungünstigen Gewohnheiten durch bessere Gewohnheiten zu ersetzen. Und Achtsamkeit gehört dazu.

  57. Harald sagt

    Hallo Roland,
    super Artikel, ja, man muss immer mal wieder zur Achtsamkeit aufgefordert werden.
    Habe in der grauen Zeit auch immer mal wieder seltsame Gedanken gehabt, die ich so gar nicht von mir kenne.
    Der Artikel gibt mir schon beim lesen wieder positive Ansätze für mich!

    Viele Grüße und Danke
    Harald

  58. Jürgen T. Knauf sagt

    ..ich möchte gerne mein Sichtweise und Praxistipps mit allen Interessieren teilen: http://www.scopar.de/burnout_vermeiden_de.html

    Aus meiner Sicht, geht es ums frühzeitige Erkennen der ersten Signale, ein klares Bewusstsein, Umdenken und Umhandeln..

    Viel Spaß und Erfolg mit den Praxistipps 🙂

    Liebe Grüße

    Ihr
    Jürgen T. Knauf

  59. Johanna sagt

    Guten Morgen und ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel! Es tut gut, diese Gedanken und Anregungen, besonders bezüglich der Achtsamkeit einmal im Alltag wieder aufzufrischen!

  60. Hallo Johann,
    toll, dass Sie nach vielen Therapien sich letztendlich selbst aus dem Depressionssumpf gezogen haben. Das ist manchmal möglich, wenn man eine gute Anleitung hat. So etwas will ich ja mit meinem eMailkurs auch liefern.

    Von der Schematherapie halte ich viel, finde sie ein sehr gut durchdachtes Konzept. Entscheidend bei jeder therapeutischen Arbeit ist ja, wie sehr es gelingt, eine starke emotionale Beteiligung zu erreichen. Und dabei ist die Achtsamkeit unverzichtbar, weil sie einen aus dem Kopf herausbringt, dem Lieblingsort der Depressiven.

    Danke für Ihren Kommentar und weiterhin alles Gute!

  61. Johann sagt

    Hallo Herr Wichmann.
    ich habe einige Therapien hinter mir. Keine davon hat den Durchbruch gebracht. Da gebe ich mir mal wieder die Schuld. Sie würden bestimmt sagen: es ist das typische Verhalten eines depressiven Menschen…und ich würde zu 100% zustimmen.

    Niemand konnte mein Leid nachhaltig lindern, meine Wut auf mich, meiner Famillie und den Mitmenschen, meine unglaublich hohe Reizbarkeit und Anfälligkeit für Kränkunden jeder Art und meine Lebensfreude wecken. Alle Therapeuten haben mir aber eine sehr feine Beobachtungsgabe (und vor allem Selbstbeobachtung) tituliert. Ich habe auch nie Medikamente bekommen, denn fast alle hielten dies für unnötig.

    Ich bin seit einiger Zeit nicht mehr in Therapie. Vor kurzem hörte ich aber eines Radio-Beitrag über die Schematherapie. Die Beispile die dort genannt wurde, konnte ich fast 1 zu 1 auf mich übertragen. Ich fing an mich damit zu beschäftigen. Dabei stiess ich zwangsläufig auch auf die „Achtsamkeit“, der sowohl Sie als auch Herr Eckard Roediger so viel Bedeutung beimessen.

    Dadurch erkannte ich relativ schnell was mir mir los ist, wo all diese negativen Gefühle und Gedanken her kommen, was die mit mir machen, warum ich mich so verhalte wie ich mich verhalte und auch was meiner Seele fehlt und wonach sie sich sehnt. an dem Tag konnte ich plötzlich so gut schlafen wie noch nie. Ich wachte moregens auf und wusste nicht was los ist: keine Müdigkeit mehr, keine brennenden Augen mehr (normalerweise wache ich sehr müde und unausgeruht auf), es war früh am morgen und nicht 10 Uhr vormittags. Ich war erstaunt. Seit dem schaffe ich es immer wieder mich selbst zumindest soweit zu bringen, dass ich gut ab und zu entspannt und „befreit“ einschlafen kann, aber ich merkenoch wie tief die Wunden sind und dass ich sie alleine nur schwer heilen kann.

    Ich würde gerne wissen, was Sie von der Schematherapie halten, denn das würde ich gerne mal mit einem erfahrenen Therapeuten ausprobieren. Nur leider finde ich hier im Umkreis keinen Therapeuten, der sich darauf spezialisiert hat (plz. 42…).

  62. Hallo Frau Klinger,
    ich habe beide Reaktionen erlebt.
    Mittlerweile empfehle ich diese Reihenfolge, gerade weil das Beobachten der Gedanken manchem nicht leicht fällt.
    Ist das aber die letzte Erfahrung beim Meditationsversuch, lässt er oder sie es vielleicht gleich ganz.
    Klappt es aber zum Schluss mit dem Erfahren des Atmens, bleibt man vielleicht leichter dabei („Ach es geht doch …“)

    Danke für Ihren Kommentar.

  63. Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    gerade habe ich Ihren Artikel zu Depression gelesen. Eine ansprechende Sicht der Dinge.

    Ich werde ihn einem depressiven Freund zu lesen geben, der seit vielen Jahren leidet, mal mit, mal ohne Medikamente – und jetzt mit Beginn des Frühlings ist es mal wieder schlimmer geworden.

    Ihm werde ich allerdings empfehlen, die 3-Minuten-Achtsamkeitsübung in umgekehrter Reihenfolge zu machen; Erst die Beobachtung des Körpers, das Spüren der Empfindungen, DANN das Bemerken der Gefühle – und erst, wenn man diese beobachten, kommen und gehen lassen kann .- dann evtl. das mit den Gedanken!

    So ist es viel einfacher und für viele auch machbar. Wogegen „Gedanken beobachten“ manchem nicht gelingt, der Jahre lang Meditation übt…

    Beste Grüße
    Claudia Klinger

  64. Hallo Ildiko,
    ich habe die Erfahrung, dass diese Ansatz nicht nur bei leichten Depressionen wirksam ist. Natürlich ist der Antrieb bei einer schweren Depression noch mal viel stärker reduziert, weshalb oft auch eine erste Unterstützung mit einem Antidepressivum oder einem Johanniskrautpräparat (z.B. LAIF) angezeigt ist.
    Doch die Tendenz, sich zusammenzureißen, über alles Mögliche zu grübeln, es allen Recht machen zu wollen etc. ist dadurch ja nicht weg.

    Und da hilft das Werkzeug der Achtsamkeit oft entscheidend weiter.

  65. Es ist immer ein schmaler Grat zwischen den „wirklich“ depressiven Menschen, und denen, die es all zu schnell benutzen, um zu sagen, „ach dann kann ich dies oder jenes jetzt eben nicht machen“.

    Doch die wirklich depressiven Menschen können es sich eben oft nicht eingestehen.

    Daher finde ich es super, wenn es dann solche Artikel gibt, die ein wenig zeigen, wie man sich (bei leichteren Depressionen)selber Abhilfe schaffen kann.

    Vielen Dank für die Tipps.

  66. Hallo Diana,
    der „Zeit“ oder den Umständen die schuld zu geben, ist wenig sinnvoll. Ich denke, bei der Generation unserer Eltern gab es ähnlich viel Depression, man hat sie nur so nicht genannt und vor allem nicht erkannt.
    Der Wiederaufbau nach dem Krieg und der Verlust der Heimat für viele war bestimmt auch ein hoher „Druck“, dem viele seelisch nicht standhalten konnten.
    Depression ist ja insofern auch keine Schwäche unter zu großen Leistungsanforderungen, sondern die mangelnde Fähigkeit, mit stressigen Situationen anders umzugehen. Eben sich besser abzugrenzen,nein zu sagen, die eigenen Kräfte nicht zu überschätzen, liebevoller mit sich umzugehen …

    Danke für Ihren Kommentar.

  67. Diana sagt

    Ich denke Depression ist ein Problem unserer Zeit, diese Gedanken zu Versagen oder alles falsch zu machen kommen ja nicht von ungefähr, ich glaube das wird schon im Kindesalter gesät, schließlich wird immer mehr Leistungsdruck ausgeübt und über die Jahre immer weiter ausgebaut….da muss man irgendwann einfach versagen.

  68. Monika sagt

    Dir Roland herzlich danke für den Beitrag! ich lese gerne hier und lerne gerne…
    @Franz Josef Neffe – DIE HAUPTROLLE DEINES LEBENS endlich anzunehmen, damit alles anders wird.HERZLICH DANKE für deinen Kommentar! Das ist so oder war bei mir so, wie du schreibst…seit ich mich mehr liebe und wichtig nehme und achtsam bin – also die Hauptrolle annehme, für gute Gefühle sorge – Anspannung u Entspannung in der Balance sind ist es gut! die Liebe heilt alles – auch die Depression.
    es gibt immer eine Ursache u eine Wirkung und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, kenne ich meist die Ursache…ich grüsse euch alle hier und wünsche euch eine LIEBE VOLLE ZEIT!

  69. Hallo Cessy,
    was hilft bei Depression? die Antwort auf diese Frage „Pillen oder Therapie“ lautet nach meiner Erfahrung: am besten hilft beides.
    Denn es stimmt, Pillen, also ein Antidepressivum oder hochdosiertes Johanniskraut, hilft in der Regel relativ schnell, löst aber nicht die Probleme.
    Therapie dauert, hilft aber, die anstehenden Probleme anzugehen.

    Bei einer leichten Depression kann man oft auf das Medikament verzichten und die ersten therapeutischen Gespräche bringen schon eine Besserung, vor allem, wenn man dazu noch für etwas körperliche Bewegung sorgt.

  70. Cessy sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,das befürworte ich auch, dass bei einer schweren Depression, Medikament und Therapie gleichzeitig eingesetzt werden sollten. Das Medikament sollten hier auch nur zur Unterstützung dienen.
    Bei einer leichten Depression hat der Betroffenen sicherlich noch genug Energie und schafft es allein mit Hilfe der Therapiegespräche wieder voranzukommen.

  71. Cessy sagt

    Ich denke auch , dass der Betroffene in seiner Depression erst einmal seine Kräfte wieder mobilisieren muss und dafür sind „Pillen“ und einfache Übungen sicher eine Hilfe. Erst wenn er wieder den Zugang zu seiner Kraft & Energie gefunden hat, kann er an die Ursache seiner Depression gehen und ernsthaft daran arbeiten.

  72. Hallo Frau Manthey-Petersen,
    danke für den wichtigen Hinweis. Vitalstoffe können eine deutliche Verbesserung der depressiven Symptomatik bewirken – wenn ein Vitalstoffmangel vorliegt. Sehr häufig sehe ich das bei der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto. Hier kann zum Beispiel die Einnahme von Selen und Eisen wahre Wunder in der Stimmung bewirken. Aber dazu müssen vorher genau die Schilddrüsenwerte bestimmt werden.
    Hier ein gutes Forum dazu.

    Danke für Ihren Kommentar.

  73. Liebe Kollegin Richter,
    ich will gar nicht die Wirksamkeit von Vitalstoffen in Abrede stellen. Ich weiss, wie sehr es einen gewaltigen Auftrieb geben kann, wenn der Mangel ausgeglichen wird.

    Was ich meine, ist die Haltung „Pillen sind alles“ (bisschen provokativ jetzt), die leider häufig anzutreffen ist. Wenn Mensch sonst nichts ändert. Denn ich glaube, dass die Zusammenhänge vielschichtiger sind als nur Pillen, oder nur gute Gedanken oder nur Bewegung oder… Auch ein Vitalstoffmangel hat Ursachen, die irgendwie im Leben desjenigen liegen.

    Beste Grüße
    Petra Manthey-Petersen

  74. Hallo liebe Frau Richter,
    ad 1) Depressive – und hier vor allem die Männer – haben große Schwierigkeiten, sich einzugestehen, dass Sie eigentlich nicht mehr können. Die hohen Ansprüche an sich selbst und eine falsches Selbstbild (um Hilfe bitten wäre Zeichen der Schwäche und des Versagens) verhindern das.

    ad2) Vitalstoffe können manchmal helfen. Ähnlich wie ein Schilddrüsenmedikament bei Hashimoto. Und Bewegung sowieso. Doch mit einem niedrigen Serotoninspiegel fehlt einem eben oft die (Entschluss)-Kraft, sich zum Bewegen aufzuraffen.

    Danke für Ihren ergänzenden hilfreichen Kommentar.

  75. Wieder einmal haben Sie, Herr Kopp Wichmann, es geschafft, umständliches „Therapeutisch“ in praktisches Deutsch zu bringen und dem Krankheitsbild etwas von seinem Dämon zu nehmen.

    Zwei Dinge möchte ich anmerken: 1. zur „Boa“ gehört auch oft der Vorwurf: „Mir geht´s doch eigentlich gut, warum habe ich da so schlechte Gefühle? Steht mir doch nicht zu.“ Oft auch aus dem Umfeld zu hören: „Reiss dich zusammen und geniesse das, was du hast.“ usw.

    2. Die Bedeutung von Serotonin im Gehirnstoffwechsel ist wiss. gut untersucht= es gibt diverse entsprechende Medikamente. Es gibt jedoch eine Menge weiterer ganz einfacher/praktischer Möglichkeiten, den Gehirnstoffwechsel inkl. geordneter Serotoninproduktion auszubalancieren.

    A: Bewegung – damit meine ich nicht Sport, sondern Bewegung i.S. v. Lockern! Egal wie: Schütteln, Trampolin, Zeptor oder Power Plate!
    B: Vitalstoffe – doch Frau Kollegin Manthey Petersen – allein durch Vitalstoffe können diese kleinen Wunder geschehen oder zumindest stark befördert werden. z.B. Lithium. Bekannt ist die Lithiumtherapie bei Depressionen in der Schulmedizin schon lange. Weniger bekannt ist Lithium im feinstofflichen Bereich und doch hochwirksam.
    Kaliummangel – schulmed. im Zusammenhang mit Herz, führt sehr oft zu dramatischem Energieverlust, so dass viele (psycho)therap. Maßnahmen oder allein Veränderungen in Denk-und Lebensweise gar nicht mehr geschafft werden können.
    Warum Veränderungen so schwierig sind?…Weil manchmal schlicht die körperliche Energie fehlt.
    Herzliche Grüße
    Renate Richter

  76. Hallo Jasmin,
    mit der letzten Lektion eines jeden eMail-Kurses lade ich den Leser ein, sein Feedback abzugeben. Das werde ich diesmal bei „Zähmen Sie Ihre Depression – statt sie zu bekämpfen“ auch so machen.

  77. Jasmin sagt

    Interessanter Ansatz. Mich würde dann hier ein Ergebnis- bzw. Erfahrungsbericht im Anschluß an diesen Kurs interessieren.

  78. DE-PRESSION heißt einfach HERAB-DRÜCKUNG.
    Egal ob Du die Herabdrückung bekämpfst oder zähmen willst: es kostet KRAFT, die Du nicht hast, weil Deine KRÄFTE nicht bei KRÄFTEN sind.
    In der Ich-kann-Schule würde kein Mensch seine Kräfte verausgaben – egal ob sinnvoll oder nicht – ehe er sie hat. Wenn mir also meine Kräfte sagen, dass ich sie schon so lange nicht mehr gefüttert und gepflegt habe, dass sie von den gewöhnlichen Schwierigkeiten des Lebens matt- und plattgedrückt werden können, dann tät ich mich aber mal um meine Kräfte kümmern: um meine Geistes- und Seelenkräfte.

    Seltsamerweise folgen wir einer Pädagogik, die uns darauf dressiert, nur den Körper zu stärken und die Kräfte von Geist und Seele verhungern zu lassen und allenfalls mit „übungen“ weiter zu quälen. Sind wir nicht selbst unsere besten Deprimierer?
    Stell dir einmal vor: DU hast – wie jeder Mensch – mindestens 5.000 Kräfte & Talente, die nur dafür da sind, ALLES FÜR DICH ZU TUN. DU bist ihr CHEF. Von Dir bräuchten sie: Interesse, Ziele, Aufträge, Anerkennung.
    DU bist der CHEF einer Riesen-Lebensfirma.

    Jeden Tag fragen sich Deine Fachkräfte: „Wo bleibt der Chef? Warum kommt er nicht? Warum sagt er nicht, was wir tun sollen? Um was geht es hier überhaupt? Wozu sind wir da?…..“ Immer sehen sie so eine merkwürdige Gestalt herumschleichen oder herumhängen: DICH. Wie sollen sie auf die Idee kommen, dass DU DER CHEF bist???
    Wie Du sind sie auf der Welt, um sich zu verwirklichen. Dafür bräuchten sie einen CHEF, der sie begeistert führt. Sie würden ALLES FÜR DICH TUN – wenn Du es ihnen nicht ständig vermasselst; Du machst alles selber.
    Da ist es doch wohl klar, dass Deine Kräfte nicht mehr mitmachen. Sie sind frustriert wegen Dir und Du musst 5.000mal Frust in Dir spüren.

    Wenn Du ein guter Chef wirst und sie begeisterst, kannst Du 5.000mal Begeisterung in Dir spüren. Es liegt an Dir, DIE HAUPTROLLE DEINES LEBENS endlich anzunehmen, damit alles anders wird.
    Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  79. Liebe Frau Manthey-Petersen,
    freut mich, dass Ihnen der Artikel gefällt.
    Gerade bei Burnout finde ich den Ansatz „“Zähmen Sie Ihre Depression – statt sie zu bekämpfen“ angezeigt. Denn bei Burnout spielen ja oft Faktoren wie übertriebener Perfektionismus, das Verleugnen persönlicher Grenzen und ein innerer „Sei immer stark-Antreiber“ eine große Rolle.
    Diese Einstellungen können, wenn überhaupt, nur langsam verändert werden, weil sie meist von Kindheit an gelernt wurden. Der Perfektionismus ist ja an sich nicht schlecht – wenn er gezähmt ist, also man selbst den „Perfektionisten“ zu Hilfe holt, wenn es für die Situation günstig ist.

    Danke für Ihren Kommentar.

  80. Wunderbarer Artikel, der mir aus der Seele spricht!
    Gerade habe ich eine Klientin, die davon überzeugt ist, dass sie nur die richtigen Vitalstoffe zu sich nehmen und die Wohnung wechseln muss, dann würde ihre Depression wie von Zauberhand verschwinden… Selber etwas an ihrer Denk- und Lebensweise ändern? Pustekuchen.
    Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass die Achtsamkeit auf die dunkle Wolke, wie Sie es beschreiben, allein schon dazu führt, dass sie, also die Wolke, nicht wächst. Annehmen dessen, was gerade da ist, das scheint so vielen Menschen undenkbar.
    Viel Erfolg mit Ihrem Kurs!
    Beste Grüße
    Petra Manthey-Petersen
    Expertin für BurnOut und BurnOn 🙂

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