Fremdgehen, Seitensprung, Affären, Eifersucht – Was tun?

Partnerschaft

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Dieser Artikel ist einer der meistaufgerufenen auf diesem Blog. Das zeigt wohl auch das große Interesse an dem Thema Fremdgehen.

Vor längerer Zeit wurde ich zu obigem Thema interviewt. Da mich immer wieder Fragen zu diesem ‘heißen’ Thema erreichen, hier das komplette Interview.

 

Warum passiert Fremdgehen überhaupt?

RKW: „Dazu gibt es viele Standpunkte. Aber einen, den ich sehr wichtig finde, ist, dass wir biologische Wesen sind. Der Hauptzweck der Evolution ist nun mal, dass die menschliche Rasse sich fortsetzt und das spielt bei der Sexualität sehr stark mit rein.

Früher ging es hauptsächlich um Fortpflanzung, sowas wie Liebe war in den vergangenen Jahrhunderten längst nicht so wichtig. Auch heute gibt es ja noch Völker, wo drei oder vier Partner zusammen leben. Das ist dort ein funktionierendes Modell, nur im Westen existiert die Idee der Monogamie. Aber die ist nun mal eindeutig gegen unser kulturelles Erbe.

Ein anderer Punkt ist der, dass Liebe und Sexualität nicht unbedingt was miteinander zu tun haben. Es ist schön, wenn es in einer Beziehung zusammen kommt, aber auch wenn man jemanden liebt, richtet sich das sexuelle Interesse nicht automatisch nur auf diesen einen.“

Gibt es Menschen, die anfälliger sind für’s Fremdgehen?

RKW: „Ja, da gibt es sehr große Unterschiede. Das hat vor allem mit der Risikobereitschaft eines Menschen zu tun. Eine Affäre bringt Konflikte mit sich – äußerlich und/oder innerlich. Man muss bereit sein, die vor seinem Partner zumindest eine Weile zu verheimlichen.

Es muss einem liegen zu lügen und man muss die Affäre mit seinem inneren Gewissen vereinbaren und sie von sich abspalten können. Aber genau das können viele nicht. Diese Menschen quälen sich dann und werden schon allein aus Angst seltener Affären haben.

Aber die Anfälligkeit hat natürlich auch mit inneren Werten und moralischen Standards zu tun. Wobei hier viele eine Doppelmoral haben: Wenn ich meinen Partner betrüge, macht das nichts. Aber wenn er das macht, ist sofort Schluss. Doch diese Art zu denken ist menschlich.“

Wann sollte man eine Affäre beichten und wann sie besser für sich behalten?

RKW: „Es kommt immer auf die gefühlsmäßige Beteiligung an. Wenn die Hauptbeziehung gut ist, und man zufällig jemanden auf einer Geschäftsreise an der Hotelbar kennenlernt und es eine sehr begrenzte oder sogar einmalige Geschichte bleibt, dann rate ich, sich es sehr zu überlegen, ob man das wirklich beichtet. Denn für meinen Partner wäre das gefühlsmäßig ein sehr viel größeres Ereignis.

Wenn ich aber eine Affäre hatte und merke, ich kann die Sache nicht vergessen, weil ich Schuldgefühle habe oder weil die Geliebte immer noch in meinen Träumen oder Sehnsüchten auftaucht, dann muss man das anders betrachten.

Grundsätzlich ist das zwar immer eine individuelle Entscheidung, aber ich denke, in diesem Fall ist es besser darüber zu reden. Aber das ist keine Empfehlung, sondern eher die Erlaubnis, die Affäre zu beichten, wenn sie mich zu sehr beschäftigt.“

 

Wie gehe ich als Fremdgeher mit Schuldgefühlen um, wenn ich beschlossen habe, meinem Partner nichts von meiner Affäre zu sagen?

RKW: „Da sage ich salopp: Das ist eben der Preis. Das muss man sich vorher überlegen. Oder etwas verständnisvoller ausgedrückt: Da merkt jemand, dass er etwas getan hat, was mit seinem inneren Wertesystem nicht konform geht. Aber er verweigert sich einer Auflösung, die darin bestünde, dass er zu seinem Fremdgehen steht.“

Gehen heute noch immer mehr Männer fremd als Frauen?

RKW: „Frauen und Männer liegen mittlerweile beim Seitensprung fast gleich auf. So wie es immer mehr Frauen gibt, die rauchen und Lungenkrebs kriegen, gibt es auch immer mehr Frauen, die fremd gehen. Was ich aber nur im Zuge der Gleichberechtigung begrüße.

Viel wichtiger als die Häufigkeit ist aber ohnehin die Qualität, denn Frauen und Männer haben unterschiedliche Arten von Affären. Während Männer meist nur nach Sexualität gucken, suchen Frauen oft auch einen Beziehungspartner.“

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Kann Fremdgehen eine Partnerschaft beleben?

RKW: „Es rüttelt eine Beziehung ganz schön auf. Wenn die Liebe noch groß genug ist, und das ist immer die wichtigste Voraussetzung, dann sind beide auch oft bereit sich hinzusetzen und in Ruhe darüber zu reden. Ohne Schuldvorwürfe, sondern mehr aus der Sicht, was ist passiert, wieso und was ist mein eigener Beitrag dazu?

Wenn zum Beispiel Kinder und Hausbau zusammen kommen, passiert es häufig, dass Mann und Frau nur noch ein funktionierendes Team zur Kindererziehung und Schuldentilgung sind, aber die Paarbeziehung zwischen ihnen vertrocknet.

Wenn sich dann einem eine Gelegenheit bietet, kann es in so einer Situation sehr schnell zu einem Seitensprung kommen. Wenn der Betrügende die Affäre aber schnell wieder beendet, weil er erkannt hat, dass er sich da nur was geholt hat, was er eigentlich lieber in der Beziehung hätte und wenn beide einsehen: „Mensch, das hat gar nichts mit dir als Partner zu tun, wir haben nur einfach unsere Beziehung schleifen lassen“, dann kann so eine Affäre zwar ein deutlicher Schuss vor den Bug sein, aber das Paar hat gute Chancen daran zu wachsen. Und zugleich erhält die Betrogene, so es die Frau ist, die Erlaubnis, dass sie noch was anderes als Mutter und/oder Karrierefrau sein darf, nämlich Frau.“

Und was genau soll ein Paar in so einer Situation tun?

RKW: „Das Paar kann sich mindestens einen Abend in der Woche Zeit nehmen, wo es sich aus dem Alltag ausklinkt und was unternimmt. Und zwar wirklich Babysitter organisieren und raus dem Haus, nicht einfach nur vor dem Fernseher hocken. Das ist wichtig, um sich ein paar Stunden als Mann und Frau zu begegnen. Aber wenn man sich das nicht fest vornimmt, geht das oft den Bach runter.

Ein anderes gut funktionierendes Modell ist es, wenigstens einmal im Jahr eine Woche allein in den Urlaub zu fahren und die Kinder zu den Großeltern zu geben. Auch das ist sehr heilsam für die Beziehung.“

Angenommen, das Fremdgehen bleibt geheim, kann das dann ein Kick für die Hauptbeziehung sein?

RKW: „Wenn der „Fremdgeher“ anfängt, sich gesünder zu ernähren, mehr Sport zu treiben und neue Klamotten zu kaufen, kann das für eine Beziehung durchaus belebend sein, aber zugleich auch sehr riskant. Frauen speziell sind da sehr feinfühlig. Spätestens, wenn er im Bett neue Sachen ausprobieren will, wird es gefährlich.“

Was mache ich, wenn mir mein Geliebter Dinge gibt, die ich bei meinem Partner nicht bekomme?

RKW: „Dann ist es Zeit für das berühmt-berüchtigte Beziehungsgespräch. Egal in was für einer ambivalenten Situation man sich befindet, es hat meist was mit der sexuellen Attraktivität seines Partners zu tun und nicht damit, dass der andere so verletzlich ist oder nicht im Haushalt hilft.

Man sollte sich bei dem Gespräch aber bewusst sein, dass jeder attraktive Außenstehende im Vorteil ist gegenüber dem, mit dem man schon seit acht Jahren Tisch und Bett teilt. Hilfreich ist es hier, auch mal seine Erwartungen zu überprüfen. Müsste es mit meinem langjährigen Partner wirklich so aufregend sein wie mit dem? Das halte ich für unrealistisch.

Bei vielen Paaren ist aber gar nicht die sexuelle Attraktivität der Grund, sondern die Sexualität findet einfach zu wenig statt. Sei es, weil beide zu viel Stress haben oder sich den Tag zu voll packen. Das hat dann aber mehr mit Problemen in der Beziehung zu tun.

Welche Chance hat ein Paar, bei dem die gegenseitigen Vorstellungen vom Sex zu sehr differieren, also einer es zum Beispiel öfter oder wilder mag als der andere, was er sich dann in einer Affäre sucht?

Dass es unterschiedliche Wünsche in einer Beziehung gibt, und natürlich auch beim Sex, ist normal. Wichtig ist, welche Vorstellung von Beziehung ich habe. Beziehung ist ja nicht einfach eine gegenseitige Bedürfnisbefriedigung in dem Sinne, dass der andere alle meine Wünsche erfüllt und zwar gleichzeitig.

Es gibt einfach nicht den idealen Partner, jedenfalls nicht mehr nach der Phase der Verliebtheit. Ich habe heute einen schönen Satz gelesen: „Eine gute Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass ich zu meinem Partner hundertprozentig Ja sagen kann, obwohl er in seinen Eigenschaften vielleicht nur zu sechzig Prozent meiner Idealvorstellung entspricht.“ Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Eine Beziehung ist nicht wie ein Kaufhaus und wenn mir was nicht gefällt, gehe ich ins nächste. Eine Beziehung ist eine Entscheidung für einen Menschen. Mit all seinen Macken und Begrenzungen. Die ich ja genauso habe.“

Aber eine gewisse Übereinstimmung sollte doch schon da sein, oder?

RKW: „Natürlich sollte die Schnittmenge der jeweiligen Bedürfnisse und Befriedigungen möglichst groß sein. Aber manchmal geht es hierbei gar nicht primär um die Sexualität, sondern um die Angst vor zu viel Nähe. Jemand, der viele Affären hat, hat oft auch ein Problem sich zu binden. Aber wenn er das nicht weiß, fängt er immer wieder neue Beziehungen an und beendet sie mit der Begründung, dass es ihm zu langweilig war. Dabei wurde es ihm eigentlich nur zu eng.

In so einem Fall sorgt eine Affäre natürlich immer für Distanz. Dabei wollte er gar nicht fremdgehen. Er hatte nur Angst, verschlungen zu werden, nicht mehr er selber zu sein oder keinen Freiraum mehr zu haben. Diese Beziehungsphantasien treten häufig auf und haben nicht immer was mit dem konkreten Partner zu tun, sondern oft mit den Erfahrungen, die man in der Kindheit und Jugend gemacht hat. Hier kann eine Therapie helfen.“

Was halten Sie von offenen Beziehungen, in denen Fremdgehen erlaubt ist?

RKW: „Nach meiner Erfahrung funktionieren diese Beziehungen selten, weil die Liebe sich letztlich schwer teilen lässt. Bei der Sexualität geht das noch. Aber schwierig wird es, wenn man sich in jemanden verliebt, der dann vielleicht mehr will, aber nicht Teil einer offenen Beziehung sein mag. Dann kann ich diese Affäre natürlich beenden und sagen, der klammert, das will ich nicht.

Aber selbst wenn man nur mit Leuten zusammen ist, die alle offene Beziehungen wollen, fangen irgendwann Sachen an, wie: Wo verbringt man das Wochenende? Und dann kommen Fragen wie: Warum bei dem? Wir haben uns doch schon seit vier Wochen nicht gesehen. Warum Weihnachten immer dort? Es gibt also auf jeden Fall viel Gesprächsstoff, ist sehr aufregend und dramatisch. Und meistens langt es einem am Schluss.“

Wie kann ich lernen, meinem Partner nach dem Fremdgehen wieder zu vertrauen?

RKW: „Zuerst mal ist es wichtig, ganz viel miteinander zu sprechen. Und dem ‘Betrügenden’ zu sagen, was er tun könnte, damit man ihm wieder vertrauen kann. Er muss etwas wiedergutmachen. Aber nicht mit Geschenken, sondern auf eine andere Art und Weise.

Es hilft auch nicht zu sagen: „Komm jetzt, Schwamm drüber, das ist doch schon ein halbes oder zwei Jahre her!“ Wenn die Affäre immer wieder Thema wird, muss man gucken, wie man das tatsächlich begraben kann. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn der betrügende Partner etwas wiedergutmacht, was ihn schmerzt.“

Haben Sie ein Beispiel dafür?

RKW: „Ich hatte mal ein Paar in der Therapie, da hatte er ein sehr ausuferndes Hobby und war am Wochenende immer weg. Die Frau war damit nicht einverstanden. Sie hatte keine Angst, dass er sich in der Zeit mit anderen trifft, sie hat sich einfach nur gelangweilt.

Diese Frau hat ihrem Mann gesagt: „Das hat mir so weh getan, ich will einen Ausgleich. Wenn du wirklich weiter mit mir zusammen sein willst, wäre es für mich ein Ausgleich, wenn du statt eines ganzen nur einen halben Tag auf dem Tennisplatz verbringst und wir in der restlichen Zeit was gemeinsam machen.“ Dabei geht es nicht um eine Strafe, sondern um die Möglichkeit, was gemeinsam zu tun.“

Funktioniert es, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, also selber fremdgehen?

RKW: „Wenn zwei Partner füreinander die ersten Sexualpartner waren, ist das vielleicht gar kein so schlechter Ausgleich. Denn dann sieht der Betrogene, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen. Aber als ein simples Aufrechnen nach dem Motto: „Dann siehst du mal, wie ich gelitten habe!“ funktioniert meistens nicht. Außerdem kann man sowas ja auch schlecht verabreden. Man kann nicht sagen: „Also gut, jetzt mache ich das auch und dann sind wir quitt.“

Wie geht man mit Eifersucht auf die (Ex-) Geliebte des Partners um?

RKW: „Zuerst mal muss man sehen, ob der Betrogene generell Schwierigkeiten hat zu vertrauen oder ob er sich viel vergleicht und bei den Vergleichen immer schlecht abschneidet. Denn dann haben die Gefühle mehr mit der Persönlichkeit des Eifersüchtigen zu tun.

Aber wenn die Affäre zum Beispiel unter Kollegen war und ich weiß, dass die Ex-Geliebte noch Ambitionen hat, dann kann es helfen, meinen Partner zu bitten, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Denn wenn immer noch SMS mit verführerischem oder zweideutigem Inhalt kommen, hält der andere ganz klar die Grenzen nicht ein.“

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Und dann kann ich ihn darauf festnageln?

RKW: „Das würde ich auf jeden Fall tun. Denn Beziehung hat ganz viel mit Entscheidung zu tun. Wenn ich mich für jemanden entscheide, entscheide ich mich gegen drei Milliarden anderer Männer beziehungsweise Frauen als Intimpartner.

Die Entscheidung für einen Partner ist auch mit einem Verlust verbunden. Das steckt ja auch bei den unseligen Dreiecksgeschichten dahinter, wo einer über mehrere Jahre eine Geliebte hat. Damit versucht er diesen Verlust zu umgehen, nur eben heimlich. Er hat eine treusorgende Ehefrau und Mutter seiner Kinder, und für das Aufregende hat er seine Geliebte. Da gehören aber drei dazu.“

Aber die Betrogene weiß doch gar nichts von der Affäre ihres Mannes.

RKW: „Ich denke, meistens weiß sie es. Aber sie macht eine ganz klare Rechnung auf, vor allem wenn Gütertrennung vereinbart ist. Sie weiß, sie müsste im Falle einer Scheidung wieder arbeiten gehen, also nimmt sie seine Affäre in Kauf. Umgekehrt hat auch die Geliebte ihre Rechnung. Sie will keine feste Beziehung, hat keine Lust jeden Tag einzukaufen und zu kochen, sie will einfach nur eine spannende Beziehung. Dann reicht ihr eine Affäre, manchmal über Jahre.“

Viele Betrogene, in erster Linie Frauen, wollen am liebsten alles über „die Andere“ wissen. Auch wie sie im Bett war. Ist das hilfreich oder macht es alles noch schlimmer?

RKW: „Davon halte ich überhaupt nichts. Das ist ein Übergriff in eine andere Beziehung, die einen nichts angeht. Man muss sich ja auch fragen: Was mache ich dann mit der Information? Versuche ich das zu kopieren, um den Partner zu halten, merkt er das erstens und trete ich zweitens in einen Vergleichswettbewerb ein, den ich wirklich unwürdig finde.

Außerdem bringt das nichts. Selten sagt ja derjenige, der die Fragen stellt: „Ach, das ist aber echt gut, dass ich das mal erfahre. Das gibt mir ganz viel und baut mich so richtig auf.“ In der Regel ist man nur verletzt und gekränkt.“

Wenn also frau das Bedürfnis verspürt, diese Fragen zu stellen, dann lieber runterschlucken und nichts sagen?

RKW: „Ja. Mit sich alleine ausmachen oder mit einer Freundin. Oder wirklich die Beziehung beenden und akzeptieren, dass der Partner ein Eigenleben hat und einem nicht zu hundert Prozent gehört. Wenn er mit einem anderen aufregende Nächte hatte, ist es wichtig zu klären, ob das weitergeht oder welche Konsequenzen man ziehen will.

Aber sich zu erkundigen, was genau passiert ist, hat mehr damit zu tun, dass man sich fragt, was hat die andere, was ich nicht habe. Und da sind Frauen ja groß drin. Sie vergleichen sich gern und sind unzufrieden mit dem, was sie haben. Selbst die schönsten Models finden ihre Ellenbogen oder irgendeine andere Stelle ihres Körpers absolut hässlich. Ich finde, man tut sich da nichts Gutes.“

Wann sollten Paare Hilfe wegen Fremdgehen bei einem Paartherapeuten suchen?

RKW: „Nicht zu spät. Aber die meisten Paare kommen zu spät.“
Mehr über meinen Ansatz, mit Paaren zu arbeiten, lesen Sie hier…

Und wann ist es zu spät für die Partnerschaft?

RKW: „Wenn der Vorrat an Liebe aufgebraucht ist und der Sack an Problemen größer ist als die Liebe. Dann kommen viele Vorwürfe und Verletzungen, aber um sich mit denen auseinanderzusetzen, egal ob innerhalb oder außerhalb einer Therapie, braucht es diese Liebe. Und die Überzeugung: „Ich will aber noch mit mit dir zusammen leben. Wir haben zwar einen Haufen Scheiß angerichtet, aber das räumen wir jetzt gemeinsam auf.“

Oft kommen Paare zu mir, von denen einer sich trennen will und der andere nicht. Da finden dann nur zwei, drei Sitzungen statt, bis endgültig klar ist, der eine will nicht. In dem Fall war es also zu spät.“

Woran merkt man denn, dass man Hilfe braucht?

RKW: „Sobald es anfängt zu knirschen. Wenn ich erst mit einem Kolbenfresser in die Werkstatt komme, ist es ja auch zu spät. Ich muss kommen, wenn ich merke, das Auto tuckert so komisch und da blinkt immer ein Licht. Es muss ja auch nicht immer gleich eine ganze Therapie draus werden.

Manchmal reicht auch schon eine professionelle Einschätzung oder ein paar Tipps. Das kann auch ein gutes Buch leisten, aber der Vorteil eines guten Therapeuten ist, dass er individuell auf die Probleme des Paares eingeht.“

Gibt es Paare, bei denen der Vorrat an Liebe tatsächlich aufgebraucht ist, so dass die Beziehung zwangsläufig vorbei ist?

RKW: „Ja, das gibt es. Aber manchmal ist die Liebe einfach nur verschüttet. Ich vergleiche das gern mit einem Garten. Wenn ich in dem nichts tue, wächst da trotzdem was und er ist grün. Wenn ich aber Rosen haben will, muss ich die erst mal pflanzen. Aber auch wenn ich sie nur pflanze und dann wieder drei Jahre nichts tue, wird man von den Rosen relativ wenig sehen.

So ist es bei jedem anderen Hobby auch, egal ob Autos, Tennis oder Segelfliegen, das sind alles komplizierte Systeme, die Aufmerksamkeit, Zeit und Pflege brauchen. Das leuchtet allen Leuten sein. Nur bei der Beziehung denken die meisten, dass sie von selbst funktioniert.“

Und wie kann man die Rosen, sprich die Liebe, wieder zum Vorschein bringen?

RKW: „Dafür ‘verordne’ ich zum Beispiel Zwiegespräche. Dafür trifft sich das Paar einmal in der Woche und spricht eine ganze Stunde in einer bestimmten Form miteinander, ohne sich zu unterbrechen. Paare, die diese Anregung aufgreifen, haben eine ganz gute Prognose.

Aber die Paare, die nach vier Wochen zu mir kommen und sagen: „Wir hatten gar keine Zeit, wir haben keinen Termin gefunden.“, die hoffen auf ein Wunder und sind nicht bereit, irgendwas zu tun. Das ist in Ordnung, aber für ihre Beziehung ist es nicht gut.“

Männer reden ja oft nicht gern.

RKW: „Vielleicht weil hier die Geschlechter unterschiedlich denken. Frauen sind der Meinung: So lange wir über unsere Beziehung reden können, ist es ganz gut. Auch wenn es schwierig ist und Probleme wie Affären auftreten, so lange wir im Gespräch bleiben, ist es gut.

Unglückseligerweise denken Männer aber ganz anders. Männer denken: Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht. Wenn wir erst groß über die Beziehung reden müssen, stimmt da was nicht.

Aber soll man denn nun über die Beziehung reden?

RKW: „Ich bin bestimmt kein Fan von andauernden Beziehungsgesprächen, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass es wichtig ist, zu reden. Es gibt eine schöne Regel von dem amerikanischen Paarforscher John Gottmann, die besagt, dass auf jede unangenehme Erfahrung in der Beziehung fünf positive kommen müssen. Nicht 1:1, das ist dann keine gute Beziehung. Aber eine positive Erfahrung kann ja auch mal nur ein Anlächeln sein.

Doch wenn man sich den Beziehungsalltag bei Paaren anguckt, dann ist das Verhältnis 5:1 eher andersrum. Scharfe Worte, Beleidigungen, nicht antworten, irgendwas machen, was den anderen ärgert und dann alle vier Wochen mal einen Blumenstrauß. Aber das klappt in den seltensten Fällen.

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

585 Kommentare

  1. Dobry Ann sagt

    Mein 6-jähriger Ehemann muss klarstellen, dass er nicht in seine Geliebte verliebt ist. Er verließ mein Haus zwei Wochen nachdem ich seinen Sohn zur Welt gebracht hatte. Ich liebe ihn so sehr und nur er würde nach Hause zurückkehren und mir helfen, ihm verzeihen zu können. Hilf mir, verzweifelt zu sein

  2. fran123 sagt

    Ist ja schön, wenn immer und überall versucht wird, die Ehe zu retten. Aber mir tun eher die Leute leid, die mit der anderen Person 8-9 Stunden täglich zusammenarbeiten, von unzufriedenen Ehepartnern anvisiert werden und dann geht der Göttergatte wieder nach Hause, spielt braven Ehemann und Vater. Und am nächsten Morgen geht das alles wieder von vorne los. Dann doch bitte nach den „war nur ein Chat“ als Frau die Nachricht richtig interpretieren, Schluss machen und allen Beteiligten einen saubereNeustart etc. ermöglichen.
    Ich kann die 1 Mio Ratschläge für unglückliche Ehepaare langsam nicht mehr lesen…. die Zeiten, in denen die Frau nicht arbeiten konnte/durfte und finanziell vom Mann abhängig waren, sind definitiv vorbei….
    Auf alle Liebenden… und ein großes Danke an alle Affärenpersonen, die die „glücklichen“ Ehen dieser Republik alimentieren!

  3. Sylvie kollmesch sagt

    Guten tag.seit 16 jahren sind wir verheireatet bein 47 mal op.auch 4 mal mit dem rücken und unterleib.mein mann schwor mir damals dass er keine pornos schau usw.da ich das nicht leiden ka für mich sind solche menschen pervers.seit ich vor 10 jahren mit dem rücken op wurde konnte ich lange nicht gehen.mein mann abonnirte sich dann für 6 monate sex pornos er sagte mir das als ich aus dem krankenhaus kam.da habe ich ihm gesagt du hast es mir versprochen.kam nur ist ja menschlich pornos zu schauen.sagte ihm dann auch dass er mich belogen und damit betrogen hätte.das wäre nicht wahr sagte er.nun seit gut einem monat schaut er nah parkpalz treffen usw.er sagte auch dass ich frigide sei und im bett nichts kann.wie haben getrennte schlagfzimmer da er schnarcht.wenn er dann im bett liegt stöhnt er und sagt den namen seiner ex frau.er war schon dreimal verheiratet.meine frage ist was soll ich tun oder soll ich einfach so machen als wüste ich nichts was er schaut und sucht im internet.bin in invalidenrente wegenden ganzen op und fast 59 jahre.wenn ich mit ihn rede muss er immer recht haben und wird colerich.bitte um antwort danke im voraus.

  4. M. Q. sagt

    Ich leide wie Schwein, weil mein Mann staendig flirtet, ein Flirten, das mit einem Starren in die Augen der Begehrten beginnt. Keine Ahnung, ob da etwas mehr draus geworden ist, falls ich nicht dabei war. Ja, ER tutdas auch in meiner Gegenwart. WEIL er es nicht zugibt und mich fuer extrem eifersüchtig hält habe ich keine Lust auf Sex. NA SCHOEN, WAS? „Genau damit verstaerke ich seine Bereitschaft fuer eine Affäre. SCHEISSE, MIR GEHT ES ECHT SCHLECHT. BIN SO SAUER AUF IHN…. DAS MACHT ALLES TOTAL KRANK…

  5. T. sagt

    Ich hatte eine kurze, aber emotionale Affäre mit einem anderen Mann. Dabei ist es einmal zum Sex gekommen, seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen. Das war vor vier Monaten. Seit zwei Monaten besteht überhaupt kein Kontakt mehr; er und ich wissen beide, dass uns das nirgendwo hinführt und wollen unsere Beziehungen nicht aufgeben.
    Ich mache mir unendlich Gedanken darüber, wie es dazu gekommen ist und meine inzwischen zu wissen, was mir in der Beziehung gefehlt hat, was mir der andere Mann zeitweise geben konnte. Über einige Dinge habe ich mit meinem Partner gesprochen, die Affäre habe ich ihm jedoch bisher nicht gestanden. Er weiß dass wir Beziehungsprobleme haben, aber nicht, wohin mich diese bereits geführt haben.
    Ich liebe meinen Partner, aber der andere Mann fehlt mir sehr und der Verlust dieser Beziehung schmerzt noch immer. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, die Geschichte allein zu verarbeiten, weiß aber auch nicht, ob ich sie meinem Partner gestehen sollte. Ich habe Angst, dass er mir dann nie wieder vertrauen kann. Zumal ich lügen würde, wenn ich ihm gegenüber dann behaupten würde, ich hätte mit der anderen Geschichte abgeschlossen, auch wenn kein Kontakt mehr besteht. Ich würde gern emotional wieder ganz zu meinem Partner zurückkehren und nie wieder untreu werden.
    Haben Sie einen Rat? Soll ich mit meinem Partner darüber sprechen?

  6. Niemand ist perfekt. Und wenn Sie schon so lange zusammen sind und doch offensichtlich zufrieden, sollten Sie Ihrem Mann den kleinen „Fehlgriff“ verzeihen.
    Sie müssten herausfinden, was Sie glauben, was Sie daran so schmerzt. Aber am besten, Sie quälen sich nicht weiter mit dem Gedanken.
    Wenn er wieder auftaucht mit dem entsprechenden Gefühl, sagen Sie zu sich: „Es ist nur ein alter Gedanke.“

  7. Stefanie sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,
    mein Mann und ich sind schon sehr lange zusammen. Wir sind gegenseitig unsere ersten Sexualpartner. Wir führen eine traumhafte Beziehung und sind beide sehr glücklich. Nachdem bei ihm nun Chlamydien festgestellt wurden und ich ihm gesagt habe, das die Infektion auch Jahre zurückliegen kann, ist er damit rausgerückt, dass er vor über 10 Jahren eine „Petting-Erfahrung“ mit einer anderen Frau hatte. Damals waren wir schon zusammen. Obwohl es so lange her ist und er kein Geschlechtsverkehr dabei hatte, schmerzt es mich sehr. Weil ich sowas nie erwartet hätte. Mein Mann beteuert mir seine Liebe und sagt, er hätte es nach 10 min abgebrochen, weil ihm klar wurde, wie idiotisch das ist. Ist es normal, dass es mir so weh tut? Was kann ich gegen meinen Schmerz tun? Was können wir tun? Er sagt, er hatte diese Erinnerung ganz tief vergraben, weil er sich so geschämt hat. Vielen Dank

  8. Sanita sagt

    Es gibt natürlich auch Männer, die sich weltmännisch und galant verhalten, dennoch keine schnelle Nummer möchten und einfach so sind.

    Er sucht recht schnell Körperkontakt, macht Dir übertriebene(!) Komplimente und reagiert dann ggf. sauer oder gar beleidigt, wenn Du seine Küsse oder Körperkontakt nicht erwiderst, zieht sich zurück und meldet sich dann nie wieder, ein Typ, der einen ONS oder Affäre sucht, wartet nicht, sondern sucht sich die Nächste. Das sind alles typische Beispiele, ist aber von Typ zu Typ individuell.

  9. Fragen Sie Ihren Freund, wie er an der Sicherheit der Beziehung arbeiten will.
    PS: In einer Fernbeziehung ist das Vertrauen noch wichtiger als wenn man zusammen wohnt. Einfach weil man kaum Kontrollmöglichkeiten hat.
    Was bräuchten Sie, um ihm wieder zu vertrauen?

  10. Sandra B. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann, ich habe eine vierjährige Fernbeziehung zu einem Partner, der Afrikaner ist. Wir haben uns wirklich geliebt, trotz Unkonventionalität der Beziehung. Seit April hat er sich enfernt, seit Mitte Juli hat sich eine Frau bei mir gemeldet, sie hàbe eine Beziehung mit meinem Freund gehabt. Er leugnet eine Affäre. Mir scheint sie zumindest als erotische Treffen weiterzugehen. Es hat schon Trennung und Streit gegeben. Mein Vertrauen ist am Boden. Ich hoffe noch, bin aber zunehmend verzweifelt. Gerade sagt, mein Freund, an der Sicherheit in der Beziehung arbeiten zu wollen. Was, wenn eine Affäre andauert, der Partner aber nicht dazu steht und ich es nicht „beweisen“ kann?

  11. Liebe Regina,
    Ihr Satz „Ich habe das Gefühl, es ist nicht mehr allzu viel von mir übrig, ich bin leer und taub und so verletzt.“ sagt doch alles.
    Sie müssen besser für sich sorgen. Mit diesem Mann wird es immer so weitergehen, wenn er sich nicht ändert. Und das will er aber nicht. Der Reiz des Doppellebens ist ihm wichtiger als die Beziehung mit Ihnen.

    Professionelle Hilfe als Paar halte ich nicht für zielführend. Ihr Mann braucht sie, wenn er das will. Sie könnten auch davon profitieren, denn Ihr Selbstwert muss ziemlich gering sein, dass Sie sich so viel so lange bieten lassen und sich dann noch Gedanken machen, wie Sie ihm vertrauen können.
    Ihre Situation mit dem kommenden Baby und zwei Kindern ist natürlich schwierig, aber wenn das 3. Kind dann da ist und es geht alles so weiter, ist es auch nicht gut.

    Denken Sie endlich mehr an sich, sonst tut es keiner.

  12. Regina sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    Wie schön, dass sie nach so langer Zeit noch immer ihre Einschätzung für Betroffene online stellen.

    Leider bin auch ich betroffen und frage mich, was sie zu meiner Situation sagen.

    Ich bin seit 10Jahren mit meinem Partner zusammen, ich habe ein Kind mit in die Beziehung gebracht, vor zwei Jahren wurde unser erstes gemeinsames Kind geboren.
    Drei Monate nach der Geburt habe ich von seinem ersten Seitensprung erfahren. Er hat auf einer Geschäftsreise ein Hotel gebucht und ich habe ganz klassisch die Rechnung gefunden.
    Er war schon immer aufgeschlossen für Kontakte außerhalb unserer Beziehung. Genießt es das Interesse anderer Frauen zu wecken und leider bin ich schon öfter Zeuge seiner „Sexting“ Aktivitäten per Handy mit vielen verschiedenen Frauen geworden.
    Dass ich den Beweis für eine tatsächliche Begegnung gefunden habe, war aber seinerzeit das erste Mal.
    Wie sie sich vorstellen können, ist das Vertrauen seither zerstört.
    Wir waren eine Zeitlang getrennt, nach einigen Wochen ist er aber wieder zu mir und den Kindern gezogen und wir wollten es wieder versuchen.
    Wir haben leider versäumt, über unsere Probleme zu sprechen…er hat ein paar Sitzungen bei einem Therapeuten besucht, fühlte sich dort aber nicht wohl und hat abgebrochen. Auch ich habe eine Beratungsstelle aufgesucht.

    Ich habe es akzeptiert, dass er sein Leben mit allen Freiheiten so weiterführt wie bisher…habe meine Unsicherheit mit mir selbst ausgemacht.
    Körperlich ist es seit 2 Jahren eher distanziert und eher eingeschlafen.
    Ich fühle mich nicht gerade wohl mit ihm im Bett, mache mir ständig Gedanken und auch er spult mehr ein Routine Programm ab, bei dem er zum Abschluss kommt, als das man von intensiven Erlebnissen sprechen kann.

    Lange Rede – schlimmer Sinn.

    Im Urlaub vor zwei Wochen habe ich sein Handy genommen. Das Bauchgefühl hat mir keine Ruhe gelassen.
    Darauf befanden sich Nachrichten von mindestens drei (!) verschiedenen Frauen mit denen er Sex hat.
    Von obszön bis liebevoll ist alles dabei. Es scheint sich aber meist auf das körperliche zu beschränken, aber er schreibt ihnen wie schön es war und dass er sich auf die Wiederholungen freut, allen dreien!!

    Ich bin mehr als schockiert und weiß gar nicht ob überhaupt noch irgendetwas zu tun ist außer zu gehen.
    Es kommt hinzu, dass ich im sechsten Monat schwanger bin, im nicht-vorhandene Sexleben gab es einen Glückstreffer.
    Er hat immer gesagt, er freut sich auf das Baby.
    Ich habe ihm noch im Urlaub gesagt, dass ich es gelesen habe, der Rest des Urlaubs war einigermaßen verrückt, aber ich bin sehr ruhig geblieben und habe mich bemüht…der Kinder wegen.
    Ich habe noch mit niemanden über die Geschichte gesprochen, ich bin noch nicht bereit unser soziales Leben zu zerstören..
    Denke aber über einen Termin bei einen Schwangeren- Alleinerziehenden-Beratung nach.

    Wir führen ein sehr schönes Leben (nach außen), wir streiten nicht, er kümmert sich um uns und die Kinder, ich habe nicht dass Gefühl dass er nicht gerne mit uns zusammen ist.
    Aber anscheinend ist das alles nur eine Form von Doppelleben, das er schon sehr lange führt.

    Er nimmt das Wort „Sexsucht“ nicht in den Mund, will sich aber einen Therapeuten suchen und diesen Drang nach dem Kick mit anderen Frauen bekämpfen.

    Können für uns noch die gleichen Maßstäbe gelten wie bei einmaligen Affären?
    Wie könnte ich, als Frau, damit klar kommen? Ihn wieder berühren, ihm vertrauen?!
    Ich habe das Gefühl, es ist nicht mehr allzu viel von mir übrig, ich bin leer und taub und so verletzt.
    Aber ich bin da für meine Kinder und versuche eine Art Schutzwall aufzubauen, damit das Baby in meinem Bauch gesund zur Welt kommen kann.
    Können uns Gespräche mit Professionellen noch helfen?
    Brauchen wir dazu einen Spezialisten für ein „Tiger Woods“ Syndrom?

    Ich würde mich über eine erste Einschätzung von ihnen freuen.

    Danke

  13. Das hört sich nicht gut an.
    Ich schlage vor, dass Sie sich professionelle Hilfe für eine Einschätzung holen, wie ernst es Ihrem Mann ist. Und welche Ideen er hat, um Ihr Vertrauen wieder zu gewinnen. Wenn er das ablehnt, können Sie daraus Ihre Schlüsse ziehen.

  14. Monika sagt

    Mein Mann hat mich vor 2 Monaten betrogen. Ich weiß, dass unsere Beziehung nicht die beste war/ist. Er will nun unsere Ehe fortführen. Sagt er liebt mich, es war nur ein Ausrutscher. Kommt nie wieder vor. Usw.. Ich hab ihm gesagt, was ich von ihm erwarte, dass ich sonst die Scheidung will. Wir haben ein Haus und ein 13 Jahre alten Sohn. An beiden hängt mein Mann. Ich frage mich, ob er nur wegen dieser beiden Dinge bei mir bleibt. Oder mich wirklich liebt, wie er sagt. Er blockiert mich auf Facebook, sagt er will nicht kontrolliert werden. Ob ich misstrauisch bin oder nicht, ist ihm egal. Ich bin tief traurig und verletzt. Was kann ich tun

  15. Ich glaube, es wäre gut, professionelle Hilfe in Form einer Paartherapie sich zu suchen.
    Ihr Mann braucht Hilfe, die Kränkung zu verarbeiten. Miteinander gesprochen haben Sie genug, aber die Situation ist noch nicht bereinigt. Verlorenes Vertrauen ist nicht leicht, wiederherzustellen. Aber Ihr Mann müsste Ihnen sagen, wie und wodurch er Ihnen wieder vertrauen kann.
    Seine Überzeugung „„Wer einmal fremdgeht, geht immer fremd“, ist Unsinn, aber es zeigt, dass Ihr Mann da etwas festhält. Warum das so ist, müssen Sie gemeinsam herausfinden. Vielleicht ist es ihm wichtig, zu klären, dass Sie die „Böse“ sind und er immer der „Gute“.

  16. Sylvia sagt

    Hallo , ich brauche dringend einen Rat.
    Ich bin mit meinem Mann seit 18 Jahren zusammen und seit 11 Jahren verheiratet. Ich habe ihn vor ca.13 Jahren betrogen. Als er es damals herausgefunden hat, habe ich ihm gesagt wir hätten uns nur geschrieben und keinen Sex gehabt. Jetzt nach so vielen Jahren habe ich es ihm gestanden, dass ich Sex hatte und das ganze ein paar Monate gedauert hat.

    Wir haben mittlerweile zwei wundervolle Kinder und sind auch sehr glücklich und harmonisc . Fast schon perfekt. Er hat mich in all den Jahren immer wieder gefragt ob da wirklich nicht mehr war und ich habe es immer wieder bestritten. Ich weiss auch nicht warum ich diesmal die Wahrheit gesagt habe. Mein Mann ist nun sehr verletzt und sagt natürlich dass er damals unter diesen Umständen nicht mit mir zusammen geblieben wäre.

    Wir durchleben zur Zeit ein ständiges auf und ab. Zwischen Vorwürfen Sex und Wut. Er will von mir alles genau wissen und ich versuche ihm auch alles zu beantworten denn in seinen Gedanken fährt die Fantasie Achterbahn. Aber ich kann mich gar nicht mehr genau an Alles erinnern. Sei es der genaue Zeitraum oder wie oft ich mit dem anderen Mann Sex hatte. Er glaubt mir nicht und denkt ich verheimlichen noch etwas. Für ihn gibt es auch nur zwei Varianten entweder, ich wollte den guten Sex. Der gar nicht so gut war. Oder da waren Gefühle im Spiel. Das war es aber auch nicht.

    Ich bekam Aufmerksamkeit und das hat mir gefallen aber ich wollte ihn nicht für den anderen Mann verlassen. Aber mein Mann meint das könnte nicht sein. Für Aufmerksamkeit lässt man sich nicht Monate lang ficken (seine Aussage). Mein Mann ist zutiefst enttäuscht und stellt natürlich unser ganzes Leben in Frage. Er sagt er will mich nicht direkt verlassen und schauen wo es hinführt.

    Aber er ist der Überzeugung „Wer einmal Fremdgeht, geht immer fremd.“ Und ich möchte ihm beweisen, dass so etwas nie wieder passiert bzw. würde ich ihn nie wieder so hintergehen und lieber ehrlich sein. Ich habe Angst dass unsere Beziehung keine Zukunft hat. Ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren. Ich liebe ihn über alles und möchte mit ihm alt werden. Ich kann heute auch nicht mehr nachvollziehen, warum ich so etwas getan habe. Es kommt mir alles unwirklich vor und wenn wir darüber sprechen und mir bewusst wird was ich da getan habe, wird mir übel und ich hasse mich dafür. Wenn ich seinen verletzen und enttäuschten Gesichtsausdruck sehe könnte ich mich selbst Ohrfeigen.

    Wenn wir in unseren guten Momenten miteinander schlafen, sind wir uns so nah, dass ich Hoffnung bekomme. Aber ich weiss nicht, ob Sex die richtige Methode ist, uns wieder näher zu kommen. Ich geniesse jeden Moment und er ist dann auch sehr einfühlsam und sagt dann auch, er will mich nicht mit seiner Wut bestrafen, und dann liebe ich ihn noch mehr.

  17. Hallo,
    schwer zu raten, was da der richtige Weg ist. Glauben Sie, dass Sie die Sache vor Ihrem Mann wirklich lange verschweigen können? Zu welchem Preis?
    Positiv ist ja, dass Sie beide sich wieder mehr füreinander interessieren.
    Eine Möglichkeit bleibt noch: dass Sie mit der anderen Frau sprechen und Sie auffordern, Ihren Mann in Ruhe zu lassen. Das ist zwar riskant, denn dann fliegt wohl alles auf. Aber es wäre der ehrlichste Weg, weil das ist ja das, was Sie wollen.

  18. L. sagt

    Hmm, für mich es ist schon sehr verletzend, wenn ich nun nach fast 22 Jahren Ehe und 2 Kindern bemerke, dass sich mein Partner in eine Liebe mit einer meiner Freundinnen (ebenfalls Mann und 2 Kinder) eingelassen hatte. Wenn sie sich nicht plötzlich so anders mir gegenüber verhalten hätte, wäre ich nicht einmal aufmerksam geworden – ich bin nicht der eifersüchtige Typ. Bis heute glauben immer noch beide, dass wir, die beiden betrogenen Partner, keine Ahnung haben. Ich fand es aber heraus, durch Mails, die unbedacht auf dem PC waren. (Ihr Partner weiß es nicht.)
    In diesen Mails beendete mein Partner diese Beziehung vor einiger Zeit, da er nicht alles aufgeben möchte…- rationale Gründe der Vernunft? Er hat dort ganz klar geschrieben, dass er sich gegen eine Zukunft mit ihr entschieden habe.
    Sie sieht das anders und möchte ihn gerne ganz und ist auch bereit Familie, Freundeskreis… hinter sich zu lassen.
    Ja klar, auch mich trifft eine Mitschuld an dieser Entwicklung…. Dennoch es ist schmerzhaft. Obwohl ich nun begonnen habe zu ergründen, was mich so genau verletzt, ist es mir bisher dennoch nicht gelungen. Der Treuebruch ist es seltsamerweise nicht. Irgendwie kann ich nämlich sogar verstehen, dass man nach so vielen Jahren der Versuchung erliegen kann – wieder mal Schmetterlinge im Bauch… zu erfahren. Dass er mich angelogen hatte, ärgert mich auch nicht wirklich, da dies ja nun erforderlich war, wenn diese Affäre eben keine Zukunft haben soll. Eine „Beichte“ hätte unsere Ehe mehr als geschädigt – das weiß er.
    Fakt ist zudem, dass ich mir erst jetzt wieder meiner Liebe zu meinem Partner bewusst geworden bin. Sex macht mir wieder viel mehr Freude. Es ist seltsam. Ich bin nicht einmal wirklich ärgerlich sondern eher ängstlich, dass die Frau nicht locker lassen wird und alles kaputt geht. Ich habe nach langem Überlegen beschlossen, dass ich ihn nicht mit der Wahrheit – dass ich es weiß – konfrontieren werde.
    Ich bemühe mich zur Zeit, ihm wieder das zu geben, dass er so lange vermisst hat. Aber auch er bemüht sich zur Zeit sehr um mich. Dass er dennoch emotional noch an dieser Frau hängt, vermute ich ganz einfach. Wie weit das geht, ist meine große Frage. Stellt sie eine Gefahr dar? Er ist eigentlich kein Mensch, der einmal getroffenen Entscheidungen nachträglich ändert. Aber wenn sie ihn nach wie vor – als Versuchung – mit Liebesschwüren behelligt, wie wird er dann letztendlich entscheiden.
    Somit frage ich mich nun, habe ich eine Chance, ihm seine „Vernunftsentscheidung“ zu erleichtern, zu verhindern, dass er es bereut – ihn und mich wieder glücklich zu sehen? Denn ich glaube, dass wir beide, wenn er es hinter sich lassen kann, eine reelle Chance haben. Ich durchforste das Internet, kann aber keine Vergleichsfälle finden. Das ist ja auch nicht möglich, da es eine Gleichung mit 4 Unbekannten ist – völlig unlösbar.

  19. @M.C: aha, man merkt, da spricht die wahre Liebe! Im Ernst: wenn ich jemanden liebe, dann ist das unabhängig davon, ob er mir sexuell „treu“ ist oder nicht. Er ist ja kein Anderer geworden, nur weil er mit einer anderen Frau schläft – auch wenn mich das eifersüchtig macht oder verletzt. Liebe, die an ein „Wohlverhalten“ geknüpft ist, ist keine Liebe, sondern eine Vereinbarung zur gegenseitigen Nutzung im Sinne der Ego-Stabilisierung und Alltagsbewältigung.
    Rationalität ist in Liebesdingen sowieso nicht entscheidend – und in der Erotik kommt sie oft genug abhanden. Ich halte es im übrigen für einen ziemlich gewöhnlichen Verlauf der Dinge, dass eine Person empfänglich wird für Dritte, wenn sie vom Partner über längere Zeit vernachlässigt wird. Dafür sind m.E. dann beide verantwortlich.

  20. M.C sagt

    Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund warum man um die Frau oder Freundin kämpfen sollte wenn Sie den Freund oder Ehemann betrogen hat. Sie hatte die freie Entscheidung mit dem Partner zu reden und die Beziehung zu beenden. Wenn Sie also sich dazu entschieden hat, zuhause einen sicheren Hafen zu haben und trotzdem auswärts zu vergnügen sehe ich keinen Grund warum man der betrügenden Person egal ob Mann oder Frau verzeihen sollte. Diese dämlichen Erklärungen von; ich habe mich vernachlässigt gefühlt oder was auch immer ist doch alles Bullshit. Meine Methode war effektiver damit fertig zu werden als gehörnter Ehemann. Sie durfte ihre Sachen packen ihren Schlüssel nehmen und zu ihrem Stecher gehen und tschüss. Wüsste nicht was ich mit so einer Person noch zu bereden hätte. Ihre Gründe, da Sie sich so entschieden hat ist ihr Problem und damit soll Sie auch alleine klarkommen. Wenn es nach euch geht soll man solche Leute wohl noch für den Friedensnobelpreis vorschlagen oder wie?

  21. Weil er Sie beide will.
    Hören Sie mit dem Sex auf und stellen Sie ihm ein Ultimatum. Dann werden Sie sehen, ob er sich entscheidet. Wenn er das Ultimatum verstreichen lässt ohne sich zu entscheiden, wissen Sie, dass er beides will.

  22. Caro sagt

    Mein Mann hat mich betrogen und ist nach 5 Monaten mit ihr zusammen gezogen. Das ist jetzt 4 Monate her. Aber bis heute, weiß er nicht, ob er nicht doch lieber zurück kommt. Er sagt immer es steht 50:50, weil er immernoch etwas für mich empfindet. In der ganzen Zeit hatten wir trotzdem immer wieder Sex, und er fühlt sich bei mir wohl. Warum bleibt er dort und schiebt die Entscheidung vor sich her?

  23. Mustafa sagt

    Es ist immer die Frau, die gewisse Nähe u/o Sex zulässt oder nicht. Sie entscheidet ob eine Annäherung Früchte trägt oder nicht. Will nicht heissen, dass nur immer die Frauen die Bösen sind. Aber Grundsätzlich ist der Schalter (ausser Gewalt u Vergewaltigung ausgeschlossen) immer bei der Frau. Der Mann, wenn er clever genug ist, muss nur die Zeichen richtig deuten. Wenn alle Frauen ihre Söhne so erziehen würden, wie sie ihre potenziellen Partner oder Ehemänner haben wollen, gebe es keine Machos keine Feministinnen Probleme. Wenn also in einer Beziehung die Frau sich entschieden hat zum Fremdgehen kann Mann da absolut nicht tun um es zu verhindern.

  24. Hallo,
    Vertrauen ist schnell zerstört und sehr schwierig wieder aufzubauen. Obwohl es zwischen Ihnen und Ihrem Mann wieder ganz gut läuft, haben Sie Angst, dass es sich wiederholen könnte.
    Das bedeutet, Sie können oder wollen ihm noch nicht wieder ganz vertrauen. Vielleicht könnten Sie klären, was er tun müsste, damit Sie ihm wieder mehr vertrauen (zum Beispiel anrufen, wenn er sich verspätet.)
    Ich vermute aber, dass es noch einen anderen Grund gibt, warum Sie so verzweifelt sind. Vielleicht etwas aus Ihrer Biografie, wo Sie hintergangen oder „betrogen“ wurden. Wenn Ihnen dazu nichts einfällt, würden Sie das vermutlich in einer guten Psychotherapie (tiefenpsychologisch fundiert) herausfinden.
    Ihre Partnerschaft hat wieder gute Chancen aber dieses Problem muss gelöst werden.

  25. Aurélie sagt

    Schönen guten Tag, vielen Dank für ihrem sehr interessanten Artikel.
    Meine Frage ist, wie sollte man mit die Folgen eine Seitensprung umgehen, bzw. sind manchen Folgen normal und verbessern sich nach einem Zeit oder können Sie auch für immer bleiben und einem psyschisch fertig machen?

    Vor 2 Jahren hatte ich meinem Man, unsere Problemen/Verletzungen aufgezeichnet und ihm gefragt zu Therapie zu gehen. Selber Sozialtherapeute sah er kein Bedarf obwohl die Problemen für ihm augenscheinlich waren.
    Vor einem Jahr nach eine wieder Probe unsere Problemen anzusprechen hat er eine 6 Monate lange emotionnelle Beziehung mit einer Kollegin zugegeben.
    Nach einem Monat, hätte er sich für mich und die gemeinsamen Kindern entschieden. Meine Voraussetzung war nur
    bei einem Paartherapeute zu gehen. Nach 5-6 Mals wollte er nicht mehr hin. Und da 2 Monaten später hat er wieder zugegeben, dass er die 2te Beziehung weiterhin geführt hat.
    Seit Ende July 2016, hat er sich einschliesslich für uns/mich entschieden. Nun muss ich immer noch fast jeden Tag für irgendwelchen Grund (meisten idiotisch) weinen. Ich war früher so ein fröhliches Mench. Zwischen meinem Man und ich geht es viel besser. Nur diese Vertrauenproblem (er ist 15 min. zu spät denke ich schon an das schlimmste und es geht mir dann schlecht) und dieses fragwürdig moralische Handlungen sind für mich heute noch problematisch.
    Mein Man und ich haben gleiche Interesse, Meinungen über Kindererziehung, Sexual funktionniert es toll, wir lieben uns, auch wenn wir die Sachen anders angehen. Nun weiss ich manchmal nicht mehr ob es lohnt sich weiter zu machen wenn ich mich mit rote Augen in Spiegel sehe und denke mir dass meinem Man der nicht ist was er scheint und ich zu schrekliche Frau geworden bin (Missvetrauen, Eifersucht, Traurigkeit).

    Vielleicht können Sie mit ihre Antwort meinem Weg lichten.

    Im Voraus vielen Dank.

  26. soraya sagt

    ich denke einfach noch zuviel an die geliebte meines mannes. ich möchte sie aus meinen gedanken verbannen, schaffe es aber einfach nicht

  27. Katharina sagt

    Mein Freund hat eine Affäre und nach 2 Monaten wohnt er wieder bei mir mit eigentlich die Entscheidung für mich was aber beim beenden der Affäre wieder Chaos im Kopf brachte und nun nicht mehr weiß was er will. Was kann ich da tun?

  28. Andi sagt

    Sehr interessantes und aufschlussreiches Interview! Vorallem die Idee mit den Zwiegesprächen gefällt mir! Danke für den Beitrag!

  29. Was m.E. gar nicht geht, ist dieses Messen mit zweierlei Maß: Ich gönn‘ mir die Affäre oder gar eine Zweitbeziehung, aber die Partnerin darf das auf keinen Fall.
    Ich hab das mal in einer mehrjährigen Beziehung erlebt. In einer Pause hatte ich selbst (ganz offen) eine Affäre – und trotz Trennungsphase das Mega-Drama mit dem Mann! Am Ende erfuhr ich dann, dass er bereits seit über einem Jahr eine Beziehung zu einer Freundin pflegte, sich dann gar über mich lustig machte, weil ich so vertrauensselig gewesen sei (sie wohnte in seiner WG). Befragt, WARUM er es denn verheimlicht hat, obwohl ich noch nie die monogame Treue für immer verlangt hatte, meinte er: „damit DU das dann als Freibrief ansiehst?“

    Ich war mehr als geschockt, und zwar NICHT wegen der Anderen! Noch heute ist dieser Mann der einzige, den ich im Nachhinein als Fehlgriff, als großen Irrtum und quasi Jugendsünde ansehe!

  30. Charlie sagt

    Mein Freund hat mir nach 16 Jahren gesagt, dass es so nicht weitermachen kann und er mich noch liebt, aber keine romantische Liebe mehr empfindet. Auf Nachfragen ist auch eine andere Frau im Spiel, für die er Gefühle hat. Er hat mich noch nicht betrogen, muss das aber jetzt ausprobieren. Ich bin die Liebe seines Lebens, vielleicht macht er den Fehler seines Lebens usw. Laut ihm sind wir plötzlich zu verschieden. Früher hat er das immer positiv hervorgehoben. Jetzt einige Wochen und viele Gespräche später, drehen wir uns nur im Kreis und von ihm kommen lauter Vorwürfe, was ich alles falsch gemacht habe, seine Anteile sieht er nicht. Wir haben schon viel zusammen durch gemacht, seine Sucht überwunden, eine Affäre. Er kam mit dem Vorschlag Paartherapie. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Er sagt momentan ist Schluss. Ich glaube auch, um sich moralisch zu rechtfertigen. Aber ich habe das Gefühl momentan ist sein Herz zu und er sieht bei uns nur alles Schwere und Schlechte. Damit er sich auf das neue einlassen kann. Warum will er dann eine Therapie? Er sagt, er kann mir keine Hoffnung machen. Die Therapie ist ergebnisoffen, das ist aber ja auch irgendwie klar. Ich habe Angst, dass es ihm zu anstrengend ist, zu viel Energie kostet. Er sagt auch , er weiß nicht, ob er mir das alles zumuten kann. Für mich auch wieder eine Interpretation in mich und ein Aufgeben ohne zu kämpfen. Ich denke für mich, so eine lange Beziehung und so eine große Liebe gibt man nicht einfach auf. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, dass müssen wir uns doch wert sein. Bei ihm habe ich das Gefühl, er leidet, fühlt sich dabei auch wohl und sagt mir, ihm ginge es nicht nur schlecht. Macht es Sinn, eine Therapie in Angriff zu nehmen?

  31. Lieber Herr Kopp-Wichmann, der hier von Ihnen beschriebene Themen-Komplex berührt Bereiche, die tief in der Seele eines Menschen sitzen. Ich glauben, eigentlich wünschen wir uns alle vertrauensvolle und treue Beziehungen. Und trotzdem passieren Seitensprünge und entstehen Eifersuchtsszenen. Sie beschreiben in Ihrem Beitrag sehr gut, wie die tiefgreifenden Zusammenhänge entstehen. Verständnis für die eigenen Gefühle ist oft doch der erste Schritt hin, um sie zu bewältigen. Zur Eifersucht hab ich mir auch ein paar Gedanken gemacht: http://christinespranger.blogspot.co.at/2013/01/die-eifersuch-besiegen-in-der-partnerschaft.html

    Aber wenn die Affäre zum Beispiel unter Kollegen war und ich weiß, dass die Ex-Geliebte noch Ambitionen hat, dann kann es helfen, meinen Partner zu bitten, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Denn wenn immer noch SMS mit verführerischem oder zweideutigem Inhalt kommen, hält der andere ganz klar die Grenzen nicht ein.“

  32. Luna sagt

    Mein Partner hat mich vor ca. 2 Jahren betrogen, ich hab es diesem Sommer selbst rausgefunden.Er lügt erneut.Schreibt mit Frauen die ich nicht kenne uuu.Vertrauen ist erst mal weg.Was tun?

  33. Marie sagt

    Sah der Mann in mir nur die Affäre oder was wollte er? Und kann er seine Freundin überhaupt so sehr lieben wenn er mit einer anderen Frau sich trifft und sogar weiter geht?

  34. Man kann zwar zwei Menschen lieben, muss sich aber meistens entscheiden, mit wem man leben will.
    Ihr „Freund“ hat sich entschieden und geht auf Distanz zu Ihnen. Respektieren Sie das und suchen Sie sich einen ungebundenen Mann.

  35. Marie sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    Ich bin 26 Jahre alt und habe mich einige Male mit einem vergebenen, 50 jährigen Mann getroffen. Seine Partnerin ist 29 Jahre alt und er sagt, dass er auf keinen Fall möchte, dass sie auch nur ahnt, das er sich mit mir getroffen hatte. Und er wird sie heiraten,sagt er. Die sind erst 2 Jahre zusammen. E

    Er sagt, dass er lange Zeit nur kalt sein konnte und sie ist diejenige, die ihn wieder weich gemacht hat, deswegen ist sie die Richtige für ihn. Trotzdem hatten wir uns einige Male getroffen. Wir sind auch weiter gegangen aber wir haben nicht miteinander geschlafen. Er wollte nie so weit gehen, weil er sonst ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Aber trotzdem, hat er mich ständig angefasst und auch geküsst. Ich merkte, dass er mir gerne seine Sorgen erzählt hat. Wenn er weg war nach einem Treffen, dann war wieder Stille 1-4 Wochen. Ich hab ihm trotzdem öfter SMS geschrieben. Wenn er mal Lust hatte, hat er locker geantwortet. Er sagte immer wieder, dass er im Zwiespalt ist zwischen uns, weil er mich schon gerne treffen will. Aber er sagte auch, dass er seine Partnerin liebt. Jetzt ist die Situation so, dass ich wohl in derselben Firma arbeiten werde wie er, und plötzlich will er Distanz schaffen. Obwohl er sagt, dass er mich schon irgendwo mag aber er nicht die tiefen Gefühle für mich hat.
    Was will dieser Mann denn wirklich? Liebt er seine Freundin wirklich, wenn er sich auch mit mir trifft?

  36. Das müssen Sie selbst abwägen und entscheiden.
    Aber es hört sich so an, dass das Verschweigen Sie mehr Kraft kostet als Sie derzeit haben.

  37. Regina sagt

    Lieber Herr Wichmann,
    ich bin seit 5 Jahren in einer Beziehung und liebe meinen Freund wirklich sehr. Daher kann ich mir auch nicht erklären, wie es zu folgendem kommen konnte.
    Letztes Jahr im November habe ich einen Kollegen näher kennen gelernt. Erst rein freundschaftlich, leicht flirty und dann leider intensiver. Ich fühlte mich wie in einer Parallelwelt. Wenn ich in der einen war, gab es die andere Welt nicht. Zu dem Zeitpunkt war mein Freund beruflich viel unterwegs. Zeitweise dachte ich ernste Gefühle für den Kollegen zu haben. Dann wurde er leider immer fordernder. Ständig Nachrichten, Vorwürfe und immer wieder der Versuch, dass ich zu ihm komme.

    Ich weiß, dass es falsch war, mich auf eine so dumme Aktion einzulassen. Wir haben einmal miteinander geschlafen und ich kann mich ehrlich gesagt kaum daran erinnern. Natürlich waren wir betrunken. Insgesamt ging diese „Affäre“ 3 Wochen. Aber er schreibt noch heute hin und wieder. Oft gemein. Jetzt muss ich ihn jeden Tag sehen (wobei wir räumlich getrennt sind und nicht direkt zusammen arbeiten) und habe Angst, dass er es irgendwann rum erzählt. Er hat selber zugegeben, dass er es schon zwei Kollegen, die auch seine Freunde sind, erzählt hat. Die schauen mich abwertend an. Ich konnte einfach mit niemanden darüber reden und schäme mich so sehr. Ich habe Angst. Vor ihm und davor, dass es mein Freund erfahren könnte.

    Aber meine Schuldgefühle sind so stark. Mittlerweile denke ich, dass ich es ihm sagen muss. Aber es ist ein Jahr her. Wird ihn das nicht noch mehr verletzen? Dass ich es so lange für mich behalten habe? Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Denn die ganze Zeit konnte ich es verdrängen und nun ist es jeden Tag da und beeinflusst mich extrem. Alles dreht sich nur um mein schlechtes Gewissen und die Angst. Ich will ihn nicht verlieren und wollte ihn nie verletzen. Und er soll es auch nicht von anderen erfahren. Was soll ich tun?

  38. Was sucht er bei ihr?
    Vielleicht einfach mal ’ne Abwechslung, Sie waren ja beide recht jung als Sie zusammenkamen.
    Sie sollten rauskriegen, wie ernst es ihm mit der Affäre ist. Stellen Sie ihn vor die Wahl: Paartherapie, Ende der Affäre oder Trennung von Ihnen.
    Aus seiner Reaktion werden Sie spüren, wie wichtig Sie ihm noch sind.

  39. Romina sagt

    Hallo,
    ich weiß nicht mehr weiter!!
    Ich bin mit meinem Mann 11 Jahre zusammen (ich war 18 er 22 als wir zusammenkamen) letztes Jahr haben wir dann geheiratet.
    Wir haben auch ein Haus gekauft und waren sehr glücklich. Wir waren beide sehr glücklich

    Da wir schon seit knapp 3 Jahren einen Kinderwunsch haben hat mich das ehrlich gesagt oft sehr mitgenommen dass es scheinbar bei allen bekannten Paaren sofort geklappt hat und bei uns nicht…. ich muss auch gestehen dass ich dann mit der zeit in ein tiefes loch gerutscht bin.

    Mir wurde es dann aber selbst bewusst dass ich da wieder raus muss und hab es auch geändert.

    Dann kommt noch dazu dass im Garten einiges zu tun gewesen wäre und er mir nicht wirklich geholfen hat weil es nicht so seines ist…. da geht es aber hauptsächlich um Dinge die ich alleine einfach nicht schaffe und ich einen Mann gebraucht hätte. In dieser Hinsicht habe ich sicher oft genörgelt.

    Naja jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt, ich hab dann schon gespürt dass irgendetwas nicht passt. Vor ca. 2 Monaten…
    Dachte dann ihm ist mein nörgeln wegen dem Garten usw. einfach zu viel geworden und hab auch da dann geschaut wieder lockerer zu werden.

    Naja er wurde immer kühler und hat sich von mir distanziert wenn ich ihn darauf angesprochen habe meinte er immer es ist nichts.
    Er ist dann jedes Wochenende fort gegangen und erst irgendwann nach hause gekommen ohne mir bescheid zu geben geschweige denn dass er ein schlechtes Gewissen hatte.

    Tja vor 2 Wochen habe ich jetzt eine Sms von seiner Arbeitskollegin gesehen…. ich hab ihn darauf angesprochen ob er jetzt alles für eine 18 Jährige aufgeben will.

    Für mich ist dass so unlogisch, was sucht er in ihr? Die ist noch ein richtiges junges Mädchen.
    Bekommt er von ihr die Aufmerksamkeit/Bestätigung die er von mir nicht mehr bekommen hat.
    Oder weil sie noch keine alters entsprechende Verantwortung hat?!

    Ich bin so traurig mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich dachte nicht dass nur wenn es einmal nicht 100% läuft man alles wegwirft. Besonders wenn man dann auch noch Verheiratet ist und eine Investition fürs leben eingeht.

    Ich bin so ratlos, er redet nicht mit mir, wenn ich ihn frage was ihm an unserer Beziehung fehlt oder ihn an mir stört sagt er es ist nichts und dass es an ihm liegt.

    Wo soll ich jetzt ansetzten…. soll ich mich von ihm distanzieren oder das Gegenteil machen?
    Ich hoffe ich habe jetzt nicht all zu unverständlich geschrieben
    Liebe Grüße

  40. Am besten, Sie stellen alle Ihre Fragen Ihrem Partner und versuchen, das mit ihm zu klären.
    Wenn das nicht reicht, hilft vielleicht eine Partnerberatung bei der Caritas oder einer anderen Stelle.

  41. R. S. sagt

    Hallo Herr Wischmann,

    vor 4 Wochen habe ich durch einen Brief der Polizei erfahren das mein Partner mich betrogen hat. Es war zwar nur ein Chat, der 4 Wochen ging und ca. 3 Fotos verschickt wurden und es wohl nur um vorlieben ging (getroffen hat er sie nicht). Nachdem er Fotos geschickt hat hat er den Chat abrupt abgebrochen da er ein schlechtes Gewissen bekam und auf ihre Nachrichten nicht mehr geantwortet.

    Nun, vor 4 Wochen kam der besagte Brief der Polizei. Eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen. Diese Dame war nämlich gerade mal 13 Jahre alt und hat meinen Partner doch regelrecht verarscht (aber niemand lässt aus versehen die Hose runter). Von der Polizei haben wir dann erfahren das noch 5 weitere Männer auf sie reingefallen sind. Seit dem Brief ist mein Freund ziemlich traumatisiert, hat Angstzustände, traut sich nicht mehr auf die Strasse, hat Schlafschwierigkeiten, Lähmungserscheinungen, ziemlich Down usw. was natürlich nun sehr schwierig für unsere Beziehung ist.

    Ich möchte ihm eine 2. Chance geben was natürlich auch nicht gerade einfach für mich ist. Wie finde ich das vertrauen wieder? Ich bin nicht auf Rache aus, denn auf dieses Niveau muss ich mich nicht begeben. Ich möchte lieber für meine Beziehung kämpfen, nur was mach ich im Alltag? Was wenn wieder wenig Zeit für die Beziehung bleibt? Gibt es einen Rückfall? Zur Zeit haben wir beide Urlaub was wohl einfacher im Moment ist. Was mir aufgefallen ist, das er im Moment sehr viel Liebe von mir braucht. Sehr anhänglich ist und sehr große Angst hat mich zu verlieren. Wie kann ich ihm diese Angst nehmen?

    Wie kann ich mit der Sache besser umgehen? In unserem Umfeld kann ich leider mit niemanden darüber sprechen da diese Sache als Kindesmissbrauch gewertet wird und ich eine 14 jährige Tochter habe. Er ihr Ersatzpapa ist und alles für sie tut aber anfassen würde er sie niemals. In den ersten 2 Wochen nachdem ich es erfahren habe, hatten wir sehr schönen Sex gehabt. So ziemlich jeden Tag und nun ist meine Lust auf Sex gleich null. Wie kommt das zustande und was kann ich tun? Liebe Grüsse Vic

  42. Wenn Sie es nicht allein schaffen und noch viele Gefühle für Ihren Mann da sind, hat das Erlebnis vielleicht mit etwas anderem in Ihrem Leben zu tun, wo auch etwas in Ihnen „zerbrochen“ ist. Meist geht es ja da um das Vertrauen in nahen Beziehungen.
    Eine gute Therapie, tiefenpsychologisch fundiert, kann Ihnen vermutlich helfen, herauszufinden, warum Sie sich so verschlossen haben.

  43. Lilli sagt

    hallo, vor zwei Jahren hatte mein Mann eine 6wöchige Affäre auf der Arbeit. Damals hatten wir eine längere Krise in der ich lange recht kühl und sehr gestresst war. Ich habe dann auch sehr viel an ihm kritisiert und war oft sehr gereizt.
    Er erklärte mir schließlich das sie ihn gewollt habe, ihm das Gefühl gab wieder einen Wert zu haben, etwas richtig machen zu können.
    Ich bin geblieben und habe versucht es zu verzeihen. Doch es tut mir immer noch weh. Wir haben viel geredet und beide vieles daraus entnehmen können. Doch ich kann bis heute nicht mehr mit ihm schlafen und fühle mich oft sehr schlecht.
    Ich weine noch immer viel und habe mich sehr zurückgezogen. Mein Mann versucht mir zu helfen und da zu sein, lässt mir jeglichen Zugriff um mich sicherer zu fühlen, aber ich kann noch immer nicht viel lachen. Fühle mich so weit weg von allem. Wir lieben uns noch und emotional sind wir uns wieder sehr nah, aber es ist etwas in mir zerbrochen. Ich weiß nicht wie ich damit richtig fertig werden soll. Was kann ich tun?

  44. Klarer Fall von Torschlusspanik und zu viel auf einmal.
    Geben Sie Ihrem Freund und sich Zeit, um Dinge beruflich und privat zu klären. Dann werden Sie schon merken, ob er noch der Richtige ist – und Sie die Richtige für ihn.

  45. Anonymous13 sagt

    Hallo… mein Freund hat mir letzten Sommer einen wirklich sehr schönen Heiratsantrag gemacht, den ich auch angenommen habe. Jetzt im Juni sollte es soweit sein. Dazu muss ich sagen, dass er ein paar Monate nach dem Antrag seinen Job verloren hatte und er innerhalb der Firma in einen anderen Bereich ging, der ihm aber auch nicht wirklich gefallen hat. Zu guter letzt ist er dort quasi rausgemobbt worden. Er war fast 10 Jahre in der Firma tätig und hatte sich dort eigentlich sehr wohl gefühlt. Im März diesen Jahres hat er dann in einer komplett anderen Firma angefangen. Er hat das Gefühl, komplett versagt zu haben. 

    Im April waren wir mit einigen Freunden auf einer Party. Ich bin dann früher nach Hause und er ist mit einigen anderen noch in die Disco gegangen. Es war auch ein Mädchen dabei, die zur Zeit notwendigerweise bei einer guten Freundin von uns untergekommen ist. Nach der Disco ist er noch mit zu der guten Freundin nach Hause. Da hat er wohl total betrunken mit dem Mädchen geknutscht. Vier Tage später nach einem Discobesuch erneut.

    Ich wusste zu dem Zeitpunkt und auch ziemlich lange danach aber von nichts. Naja das Resultat aus der ganzen Geschichte war, dass er auf einmal ganz komisch wurde und ich ihn mehrfach gefragt habe, was mit ihm los ist. Er ist immer vor mir weggelaufen und hat alles auf seine Arbeit geschoben. Ich befürchtete schon, dass unsere Hochzeit zu kippen droht. Dann kam der Samstag, an dem mein JGA hätte stattfinden sollen. Den Freitag davor meinte er dann zu mir ob wir mal reden könnten… (endlich!) Sechs Wochen vor der Hochzeit… da sagte er dann, dass er sich im Moment nicht in der Lage fühlt, zu heiraten. Er fühlt sich mit allem nicht wohl, alles passt nicht, die Arbeit läuft nicht und überhaupt hat er das Gefühl, die Wände kämen auf ihn zu und würden ihn erdrücken. Ich zeigte Verständnis, weil ich ja wusste wie es ihm so geht. Bis wir dann 2 Wochen später auf einem Geburtstag waren und einer Freundin von mir der Kragen geplatzt ist. Sie erzählte mir alles. Mit dem Rumgeknutsche und dass er sich seither in sie verliebt hatte. Ich bin natürlich total zusammengebrochen und hab geweint. Er konnte das nicht sehen und ist abgezogen. 

    Ich bin dann mitten in der Nacht zu der Freundin, wo das Mädchen mit wohnt um sie zur Rede zu stellen. Dort fand eine kleine Privatparty statt und es waren auch andere Freunde da. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, denn mein Freund war dann auch da! Na das passte ja und ich hab dann beide zur Rede gestellt. Sie hat dann zugegeben, dass die 2 im betrunkenen Kopf geknutscht haben. Wie auch immer. 

    Er war wohl seit April in sie verknallt und hat sich in irgendwas reingesteigert was es nie gab. Er hat sie mehrfach angeschrieben, wenn er getrunken hatte. Die hat aber immer wieder abgeblockt und ihm sogar verboten, sie anzuschreiben. Naja zu guter Letzt habe ich mich getrennt und ihn rausgeschmissen. Da hat er dann wohl erstmal gemerkt was er gemacht hat und ist richtig zu Kreuze gekrochen. Er hat sich sehr reingehangen, mich zurück zu gewinnen und ich habe ihm noch ne Chance gegeben. Aber nur unter einigen Bedingungen. Keine Alleingänge mehr und er muss mir beweisen, dass er es auch wirklich ernst meint. Das tut er seither nach seinen Möglichkeiten auch. Sind jetzt im Urlaub gewesen, ich dachte das würde uns ganz gut tun. 

    Aber ich komme da einfach nicht drüber weg. Ich muss ständig daran denken und das lässt mir keine Ruhe. Er sagt das waren einfach viele Faktoren und die Frau kam einfach noch obendrauf. Wegen ihr alleine hätte er niemals unsere Hochzeit abgesagt. 

    Ich kann ihm das nicht glauben, weil es auch jeder wusste, nur ich mal wieder nicht. Und was wäre gewesen, wenn sie sich darauf eingelassen hätte? Wäre er zweigleisig gefahren oder hätte mich sogar verlassen? Er kennt die ja noch nicht mal richtig. Wie kann er für eine Fremde unsere Beziehung so aufs Spiel setzen? Das sind alles so Sachen, die mich wirklich sehr beschäftigen und ich weiß nicht, wie das mit uns weitergehen soll und ob ich das jemals hätte verzeihen dürfen. War das ne Art Torschlusspanik? Vielen Dank vorab… Liebe Grüße S.

  46. Anonymous13 sagt

    Hallo! Ich habe folgendes Problem. Mein Freund und ich wollten im Juni heiraten. Zwei Monate vorher war er auf einmal ganz komisch und ich habe ihn immer wieder gefragt, was mit ihm los ist. Er ist mir ausgewichen und vor mir weggelaufen.

    Mitte April hat er mir dann gesagt, dass er die Hochzeit absagen möchte. Dazu muss ich sagen, dass er in den letzten 2 Jahren beruflich immense Probleme hatte, inkl. Mobbing. Er sagte mir als Begründung, dass es für ihn gerade einfach nicht passt, er sei ja jetzt auch noch in der Probezeit und das er das Gefühl hätte, die Wände kämen auf ihn zu und er fühlt sich nicht gut. Ich habe viel Verständnis für ihn gezeigt und habe gesagt ok, dann verschieben wir das halt. Er löste aber die komplette Verlobung auf und meinte er wüsste nicht, wann er heiraten möchte und ob es ihm bald besser geht.

    Dann habe ich im Mai leider heraus finden müssen, das er mich Ostern im betrunkenen Kopf betrogen hat. Er hat mit einer anderen Frau geknutscht. Zweimal. Donnerstags und Montags. Seither war er total durch den Wind. Er hatte sich verknallt und wollte in ihrer Nähe sein. Ich weiß nicht, was da noch war zwischen den beiden, aber sie hat ihn wohl ignoriert bei seinen Annäherungsversuchen. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Er lief ihr 2 Monate lang hinterher und schrieb sie an. Immer im betrunkenen Kopf. Das schlimmste ist, das es jeder wusste, nur ich nicht. Ich hätte es merken müssen, war auf diesem Auge aber blind, weil ich das niemals von ihm erwartet hätte.

    Ich habe mich getrennt, als ich das herausgefunden habe. Da kam er dann zu Kreuze gekrochen und sagte mir, es sei ihm bewusst geworden, dass es nur eine Schwärmerei war und er jetzt wüsste, dass er mich liebt. Warum fällt ihm das erst ein, wenn ich ihn verlasse? Er hat mich betrogen, zwei Monate vor der Hochzeit, fremdverliebt und hat mich belogen und hintergangen. Ich habe ihm trotzdem noch eine Chance gegeben. Aber ich komme da einfach nicht mit zurecht. War das ein Ausbruch? Eine Flucht? Kalte Füße? Ich würde das so gerne verstehen und ihm verzeihen, aber es fällt mir wirklich sehr schwer. Herzlichen Dank…

  47. Ich kenne das Gefühl zugut! Mein Mann und ich sind sechs Jahre verheiratet. Haben zwei Kinder. Wir hatten uns mal für anderthalb Jahre getrennt. Ich hatte da dann eine Beziehung und er wohl einige Betthäschen! Ich war dann ein viertel jahr Single! In der Zeit haben wir uns wieder angenähert! Und letztes Jahr im Mai beschlossen wieder eine Familie zu sein! Ich bin dann mit den Kindern zu ihm gezogen! Bis es soweit war blieb er mal bei uns über Nacht oder wir bei ihm! Eines abends ging sein Handy das so günstig lag das ich lesen konnte “ die geht mir mit ihrem Handy auf den Sack!“ Ich wusste sofort das ich gemeint war. Ich sah den Namen Yvonne! Habe ihn dann darauf angesprochen. Er sagte mir dann das er was mit ihr hatte! Ok ich habe es zähneknirschend hin genonmen und dachte gut da wir ja jetzt wieder zusammen sind beendete er das auch. Doch leider tat er es nicht. Ab und an lies er sein Handy liegen das ich sehen konnte das sie gerade geschrieben hat er beteuert das sie nur wissen wollte wie es ihm geht! Im November letzten Jahres hatte ich nur sein altes Handy geholt weil ich dauernd so ein Misses Gefühl hatte! Heute bereue ich das ich alles gelesen habe es waren täglich über 100 nachrichten die sie sich geschrieben haben Bsp: ich vermisse dich , du riechst gut, siehst Hammer geil aus , der Sex mit dir war super, denkst du an mich wenn du mit deiner Frau Sex hast. Es hat nur den Boden unter den Füßen weggerissen. Weil wir hatten eine super Zeit zusammen wie frisch verliebt. Jeden Tag sex hatten wir gelacht und alles bestens gepasst! Er hat nachdem ich ihn damit konfrontiert hatte seine handynummer gewechselt! Und alles beendet! Ich verstehe es aber nicht warum und wieso. Sie wusste von mir und den Kindern auch das wir wieder zusammen sind! Sie ist selbst verheiratet und hat eine Tochter! Jeden Tag denke ich daran es macht mich fast krank! Ich habe kein Vertrauen mehr in ihn! Und diese Frau hasse ich nur noch dafür weil sie es wusste das wir wieder zusammen sind! Was ist das für eine Mutter der andere Kinder die die Trennung schonmal mitgemacht haben das ihnen nochmal anzutun! Ich habe halt raus gefunden wo ihr Mann arbeitet und habe den Schriftverkehr ausgedruckt und ihm die übergeben! Was bei denen draus geworden ist ist mir vollkommen egal! Ich weiß nur nicht ob ich das irgendwann vergessen und verzeihen kann! Lg Sabine

  48. Hört sich so an, dass Ihr Mann noch immer ein Suchtthema hat und deswegen Dinge tut, die er zwar hinterher bereut aber nicht davon ablassen kann.
    Meistens hilft dabei eine längere intensive Psychotherapie. Allein kriegt man das selten in den Griff.
    PS: Und Sie müssen weiterhin gut für sich sorgen und nicht co-abhängig werden.

  49. Brigitte sagt

    Hallo Hr. Wichmann
    Ich bin mit meinem Mann 19 Jahre verheiratet, wir haben 2 Kinder ( 18, 22 ). Letztes Jahr Januar 2014 sagte mein Mann er habe sich verliebt und er möchte um einen klaren Kopf zu bekommen übers Wochenende weg denn er weiß nicht mehr was er tut. Ich war am Boden zerstört, geweint… Mein Mann sagte immer wieder ich wäre eine so liebe Frau und bevor er fremd geht musste er mir das sagen.

    Kurz gesagt ist er mit ihr übers Wochenende weg, kam wieder weil er ohne mich nicht leben kann, er würde mich so lieben. Das ging 3 Monate so ( 2 weitere WE verbrachte er mit ihr davon eins als ihr Geburtstagsgeschenk ) parallel buchte er für uns eine tolle Reise , ich habe ein gebr. Wagen geschenkt bekommen u.. Bis ich , ja ich muss zugeben zum Angriff überging und still beobachtete. Auch er fuhr mit mir ins WE und den Tag darauf rief ich in seinem Beisein die Geliebte an. Erst dann beichtete mir mein Mann das es seit 1,5 Jahren geht. Er beendete die Affäre. Dann erwischte ich ihn in ihrer Whng. Sie haben miteinander geredet es war nicht so wie es aussah, er musste loslasse damit er einen freien Kopf für uns hat sagte er später. Er war schockiert und ich ließ mir den Ehering geben und ging.

    Ich habe ihm eine Chance noch einmal gegeben bat ihn aber drei Monate später erst einmal auszuziehen weil ich das Gefühl hatte zu ersticken unter dieser Demütigung und Verletzung. Er wollte nicht erst als ich ihn unter Druck gesetzt habe dass ich sehen möchte wie er sich verhält. ( ich war traumatisiert ) . Was macht mein Mann , er nimmt wieder Kontakt zu ihr auf obwohl er geschworen hat sogar bei unseren Kindern ( die alles mitbekamen, leider) das er so etwas nie wieder machen würde weil er mich über alles liebt. 1 Monat ging das bis sie selbst Kontakt übers Handy zu mir aufnahm in dem sie mein Kind beleidigte mit einer Information die keiner weiß außer mein Mann und ich. Damit hat sie mir gesagt dass sie in Kontakt sind.

    Ich habe meinen Mann damit konfrontiert und ihn rausgeschmissen. Ich habe ihm sozusagen den Boden unter den Füßen genommen. Seit Mitte September hat er eine Kl Whng und wir haben viel miteinander geredet, wir verbringen mittlerweile viel Zeit miteinander und verstehen uns sehr gut. Wir suchen die Nähe zueinander. Aber ich verstehe seine Worte nicht wenn er erklärt dass er immer zu mir wollte und er da aber nicht rauskam, dass er in sich gefangen war, irritiert, er glaubte in sie verliebt zu sein, er hätte sich das alles schön geredet.

    Dazu möchte ich noch sagen bevor ich meinen Mann kennengelernt habe, hatte er ein Suchtproblem , während unserer gesamten Ehejahren hatte er keinen Rückfall erst mit der Affäre fing er an Tabletten zu nehmen und mit seiner Affäre hatte er getrunken die ihm auch noch Schlaftabletten besorgt hat ( wäre nur einmal gewesen). Mein Mann sagt er hatte unwahrscheinliche Schuld – u Schamgefühle mir gegenüber und er selbst könnte sich nicht mehr ertragen. Er wollte mich schützen daher wollte er mich verlassen und sagte deshalb dass er verliebt sei. Er war nicht er selbst, vielleicht wollte er nicht allein sein. Er empfindet nichts für diese Frau sagt mein Mann und ich stehe jetzt da und verstehe nur Bahnhof.

  50. Eine sehr schwierige Situation, die Sie vielleicht mit dem Vater des Kindes „lösen“ können. Ungefragt die Ehefrau mit hineinzuziehen klingt sehr nach Rache und Erpressung. Aber dass aus Ihrer Liaison ein Kind entstanden ist, haben nur Sie beide zu verantworten.
    Vermutlich bleibt Ihnen am Ende nur das Leben einer erst mal Alleinerziehenden.

  51. ernestine sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Ich bekomme von meiner seit einem jahr andauernden Affäre in wenigen Wochen ein Kind. Er kann sich lt. Seiner Aussage nicht trennen, da zu viel dran hängt (Kinder 12 u 7), Haus, 20 Jahre Beziehung. Aber er liebt uns und leidet, wenn ich den Kontakt abbrechen will. Ich Überlege, seiner Frau vom Kind zu berichten, um den Heimlichkeiten ein ende zu setzen. Er redet generell nicht bzw kaum über seine Gefühle und Beweggründe. Welche andere Möglichkeit ausser mich komplett zurück zu ziehen habe ich denn? Ich möchte meinem Kind den Kontakt zum Vater nicht verbauen.

  52. Sie sind in der typischen Geliebtenfalle. Er kann sich nicht trennen und Sie müssen warten. Warten Sie nicht zu lange, es geht Ihnen ja jetzt schon an die Substanz. Klar, ist die Entscheidung für Ihren Freund schwer, aber dann hätte er nichts mit Ihnen anfangen dürfen.
    Setzen Sie eine Frist, sonst kann es sehr, sehr lange gehen.

  53. Hallo zusammen!

    Ich habe eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Wir haben uns hals über kopf verliebt. Er ist mir monatelang nachgelaufen. Nun geht unsere Affäre schon ein halbes Jahr lang. Er sagt er möchte sich trennen, will aber dass es von ihr aus kommt. Er ist täglich bei mir bis spät in die Nacht. Sie beschwert sich auch schon und weint. Aber irgendwie trau ich dem ganzen nicht, da er immernoch normal mit ihr spricht und sich auch immer meldet wenn sie ihm schreibt oder ihn anruft.

    Ich denke, wenn er es wirklich einleiten wollen würde, wäre er auch „unzuverlässiger“ mit dem anrufen usw. Sie sehen sich kaum. Trotzdem sagt er ihr er hat sie lieb weil sie ihm das auch sagt. Sie sind seit sie 15 sind zusammen. Jugendliebe also. Ich habe das Gefühl dass es noch ewig dauern wird, bis sich was tut. Und ich weiss nicht, ob ich dss aushalte. Ich bin nicht für sowas geschaffen. Meine Einstellung war immer, niemals mit einem Verheirateten Mann. Jetzt hab ich den Salat. IcH hab ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, aber ich gebe mir nicht die Schuld am zerbrechen der Ehe. Wäre ich es nicht gewesen dann eine andere. Mir grauts vor dem Gedanken dass sie in den Urlaub fahren zum Beispiel. Ich sagte ihm dass ich das nicht kann. Er hat den Urlaub auf Herbst verschoben. Nur was wird er ihr dann sagen? Weil er ja seinen Pflichten normal nachkommt. Sie schlafen nicht miteinander. Das glaube ich ihn schon da er wirklich sofort nach der Arbeit zu mir kommt und bis nachts bleibt wenn sie schon schläft. Am Wochenende ist es schwer für mich wenn er mal daheim ist. Er sagt er ist ehrlich zu mir weil er es nicht auf ner Lüge aufbauen will.

    Wie lange wird das noch so gehen frage ich mich. Soll ich ihm irgendwann eine Frist setzen? Er kann sich nicht einfach trennen da sie so viel durchgemacht hat in ihrer Familie. Mutter verstorben bruder selbstmord. Ich verstehe es ja. Aber irgendwann muss ich auch mal an mich denken. Wenn das mit der Trennung aufkommt wird der Terror seiner Familie losgehen. Aus diesem Grund möchten wir nicht dass sie von mir erfährt. Sonst bricht ein Krieg aus und sie zerbricht. Sie ist total auf ihn fixiert. Unternimmt auch nix ohne ihn weil es ihrer Meinung keinen sinn macht. Er nimmt Rücksicht auf sie.

    Ich merke nur dass es mich immer mehr zerstört. Ich habe teilweise schon panikattacken entwickelt wenn er gehen muss und mich über nacht alleine lässt. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. Bin dankbar für jeden Tipp.

    Lg

  54. Elliot's JD is gone sagt

    Hallooo wie bitte?! Wie kann man das hier nur so gut reden? Ich würde meinem Partner NIE fremd gehen und wenn dann nur, weil er mich RICHTIG scheiße behandelt. Aber dann würde ich bestimmt auch nicht erwarten, dass der dann noch mit mir zusammen sein wollen würde? Das ist doch krank! Wo bleibt da der Selbswert? Ich hoffe, ich werde nie betrogen und wenn ja, werde ich mich sofort trennen. Das tut doch abartig weh. Und ich finde, dass ist eine Charaktersache.

    Und lasst euch gesagt sein: Wegen den Kindern zusammen zu sein ist die dümmste Ausrede überhaupt ! Ein Kind möchte einen ehrlichen, loyalen Menschen zum Vorbild. Und wenn sich der eine Elternteil von dem anderen trennt, welcher betrogen hat, kann sich das Kind den einen Teil wenigstens als ein starkes Vorbild nehmen, was weiß, was der eigene Selbstwert ist !

    Herzlichen Dank.

  55. Claudia sagt

    Moin Moin!
    Sollte eine Affäre VOR der Paarberatung der beiden langjährigen Partner komplett beendet werden? Als Betrogene wünsche ich dies auch als vertrauenbildendes Zeichen… In der von Beiden angestrebten PB ginge es um die Probleme, die bereits vor Beginn der Affäre lange bestanden und die Frage, ob Verschüttet es wiederbelebt werden kann…MfG Sabine

  56. Ja, eine Paartherapie macht in diesem Fall Sinn. Vor allem, weil Ihr Freund darum bittet, zeigt, dass er sein Verhalten besser verstehen will. Und es alleine nicht kann.

  57. Kim sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    vor vier Tagen wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin aktuell ziemlich verzweifelt und weiß nicht wie es weitergehen soll.
    Ich bin seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen, wir wohnen bereits seit 3,5 Jahren zusammen. Nach 2 Jahren habe ich das erste Mal herausgefunden, dass dieser mich betrügt. Er hatte über Monate ein Verhältnis mit einer anderen Frau, der er vorgegeben hat er sei nicht mehr mit mir zusammen. Nachdem er ehrliche Reue zeigte, gab ich ihm nach einer Trennungsphase eine zweite Chance. Das ist nun 2 Jahre her. Vor 4 Tagen jedoch entdeckte ich in seinem Laptop Bilder einer anderen Frau und konfrontierte ihn damit. Er gab sofort zu, dass er von August bis Januar eine rein sexuelle Beziehung zu einer anderen Frau hatte. Er hätte Bestätigung gesucht. Sie hätten sich angeblich nur vier Mal getroffen, es war rein sexuell und er hätte im Januar erkannt, dass es ein Fehler war und den Kontakt abgebrochen. Seit Januar sei er sich sicher, dass ich die Frau seines Lebens sei, sprach vor 2 Wochen mit einer Freundin über den Heiratsantrag, den er mir in Kürze machen wollte. Für mich ist er der Mann meines Lebens. Er will eine letze Chance, bereut alles erneut bitterlich. Spricht davon dass ich für ihn die richtige sei und er alle tun muss, um mich nicht zu verlieren. Er bittet um eine Paartherapie. Macht eine Paartherapie in diesem Falle Sinn? Oder gibt es für die Beziehung keine Chance mehr, weil er mich immer wieder betrügen würde und ich ihm nie wieder Vertrauen könnte?

    Vielen Dank.
    Kim

  58. Madison sagt

    Guten Tag,
    mein Freund hat mich inmitten unserer Hochzeitsvorbereitungen und kurz, nachdem wir in unsere neue Eigentumswohnung eingezogen sind, betrogen. Auf grausame Weise. Ich bin Mitte Januar drauf gekommen; schätze, es ist seit November gelaufen. Er hat diese Frau (er ist 32, sie 46 und im Verwaltungsrat seiner Firma) in der Nacht nach unserer Ankunft aus einem Kurzurlaub in einem Hotel getroffen… mit ihr dort übernachtet… Ich bin damals nach Hause gefahren, weil ich Grippe hatte. Das war Anfang Januar. Zwei Wochen später ist er mit ihr über zwei Tage weggefahren – offiziell musste nur er wegen einer Besprechung dorthin. Er ist mit ihr in das Hotel, in das er auch mit mir in Urlauben gegangen ist… In der Gegend dort wollten wir kirchlich heiraten… Er lügt seither… Behauptet sogar, er sei dort deswegen länger gewesen, weil er für mich eine Hochzeitsüberraschung vorbereiten habe wollen… Es ist alles aufgeflogen, nachdem ich auf x Ungereimtheiten gestossen bin. Habe mittlerweile von beiden Hotels die Bestätigungen, dass er mit ihr dort war.
    Er leugnet aber alles. Es ist auch soweit gekommen, dass er eine Hotelrechnung gefälscht hat. Damit konfrontiert, meinte er, er habe sie extra gefälscht, um mein Misstrauen auffliegen zu lassen…
    Es ist einfach unglaublich. Er war für mich ein Fels in der Brandung. Wir wollten bald heiraten… Haben die Wohnung komplett neu eingeräumt.
    Ich weiß, was seine Gründe waren: Er kann mit Belastungen (Umzug) nicht umgehen, und hat sich wohl von mir dominiert gefühlt. Aber deshalb muss man doch nicht so etwas Schreckliches machen? Ich kann es einfach nicht verstehen – wir waren glücklich… Auch nachdem ich ihn auf alles angesprochen habe, wollte er weiterhin heiraten… Die Hochzeit ist inzwischen abgesagt, ich stehe kurz davor, die Wohnung zu verkaufen.

    Bin einen Monat lang in ein weit entferntes Land gegangen, aber ich bin einfach nur tief traurig… Und wie in einem Schockzustand. Er leugnet weiterhin, streitet vehement alles ab. Ist aber auch eiskalt. Ich versucht es so zu drehen, als wäre ich im Fall einer Trennung schuld – durch Misstrauen… Auch wenn es an sich nicht meine Art ist, habe ich schon überlegt, trotzdem mit ihm zusammen zu bleiben. Die Liebe ist natürlich noch da. Aber ich finde den Betrug so schlimm, und dann auch noch dieses geplante Hintergehen. Und dass er mich für dumm verkaufen will – und sogar eine erfundene Hochzeitsüberraschung als Ausrede hernimmt.

  59. Erst mal Baby bekommen und dann besprechen wir alles, halte ich auch für keine gute Idee. Für eine Geburt und die Zeit danach braucht man ja maximal Verlässlichkeit in der Beziehung, weil soviel Stress auf einen zukommt.
    Ich fürchte, Ihren Mann werden Sie nicht allein zum Reden bringen, das haben Sie ja schon mehrmals versucht. Er scheint halt ein großer Bagatellisierer zu sein, der gern allse unter den Teppich kehrt.
    Ich würde eine Paarberatung zur Bedingung machen, damit sie auf neutralem Boden lernen, über die jeweiligen Gefühle zu sprechen. Allerdings müssen Sie sich auch eine Konsequenz überlegen, wenn er diesen Vorschlag auch abblockt.

  60. Bambi sagt

    Hallo,

    vor kurzem ist durch eine Intuition von mir herausgekommen, dass mein Mann eine Affaire hat ( Ich hab zufällig sms in seinem Handy gesehen ) das geht wohl schon sehr lange ( 8 Monate hat er zugegeben)ich bin zurzeit schwanger mit unserem dritten Kind und habe gedacht unsere Ehe ist in Ordnung. Irgendwie habe ich gespürt, dass er nicht so richtig bei mir war emotional) und auch oft ziemlich ätzend was mit seinem schlechten Gewissen zu tun hat.
    Wir haben über alles gesprochen, die Gespräche haben aber immer einen unangenehmen Verlauf angenommen, weil er sich nicht in die Karten gucken lässt. Er wollte bisher über die Affäre nicht richtig sprechen. Also was ihm bei uns gefehlt hat, wie es dazu gekommen ist usw.Bisher hat er nur gesagt, dass es ihm nur um Sex gegangen wäre, was ich aber nicht glaube, dafür hat das alles viel zu lange gedauert und ich weiß auch, dass er die Frau auch schon seid ein paar Jahren kennt und befreundet war. Was für mich nie ein Anlass zur Sorge war, weil ich mich so sicher gefühlt habe.
    Er ist der Meinung, dass ich erstmal das Kind zur Welt bringe soll und dann könnte man immer noch alles besprechen. Das halte ich für einen Fehler, weil ich das Gefühl habe, dass ich gar nicht zur Ruhe kommen kann und man sich im Kopf ja immer mehr ausmalt als vielleicht wirklich war. Wir haben abgesprochen,dass er das sofort beendet in jeglicher Hinsicht und den Kontakt abbricht. Nach ein paar Tagen hat er gesagt, das wäre nun Geschichte, was ich in meiner Verletzung nicht glauben kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einfach sagt, so es ist alles rausgekommen und jetzt gibt es keinerlei Kontakt mehr zwischen uns. Nach so langer Zeit Affäre hat man doch eine emotionale Bindung zu der Person?
    Er hat sich in der letzten Zeit innerhalb unserer Ehe ziemlich bemüht, aber die unter-den-Teppich-Methode funktioniert bei mir nicht und alle Gespräche enden in Vorwürfen.
    Ich fange an zu kontrollieren und zu schnüffeln was sonst nicht meine Art ist und was mir auch nicht gut tut.
    Wie bringe ich meinen Mann zu einem vernünftigen Gespräch? oder sollte man tatsächlich bis nach der Geburt und den ersten Wochen warten? Ich habe das Gefühl, dass unsere Beziehung durch meine Unsicherheit noch mehr leidet.
    Liebe Grüße

  61. Ja, es gibt Paare, die das überwinden – aber es bedeutet eine Menge Beziehungsarbeit.
    Vor allem Ihr Mann müsste herausfinden, was ihn dazu getrieben hat. Das ist meist mehr als Lust an etwas Neuem, sondern hat fast immer tiefere Ursachen in der Beziehung.
    Manche Männer fühlen sich in der Partnerschaft dominiert und suchen außerhalb eine Beziehung, in der sie sich nicht so fühlen. Andere wollen es allen recht machen und fühlen sich zu kurz gekommen. Da ist die Affäre dann das Schlupfloch, wo jemand endlich mal erlebt, dass das für ihn selbst ist und nicht für andere. Andere fühlen sich durch die Partnerschaft eingeengt, spüren oder kommunizieren das nicht und suchen die „Freiheit“ außerhalb der Partnerschaft. Andere opfern sich auf, fordern keine Anerkennung und suchen die woanders.
    Das sind einige der möglichen Gründe.
    Erst wenn man herausgefunden hat, worum es eigentlich wirklich ging, kann man Alternativen suchen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich etwas wiederholt.

  62. Verena B. sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    vor 4 Monaten habe ich durch Zufall herausgefunden, dass mein Mann 1,5 Jahre lang eine Affäre hatte. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon beendet.
    Ich habe ihm eine zweite Chance gegeben. Wir möchten beide unsere Ehe retten – aus gegenseitiger Liebe. Ob das genügt, weiß ich nicht. Ich bin zutiefst verletzt und leide sehr darunter. Immerhin dauerte das Ganze sehr lange Zeit, es war kein Ausrutscher, sondern durch ein Lügenkonstrukt bestens organisiert. Er selbst scheint mir fast ratlos, wie er dies alles machen konnte und mich so hintergehen konnte und hat große Angst, mich zu verlieren. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann, ich bin oft so wütend und denke ich muss mich trennen. Kann eine Ehe nach so einem Ereignis wieder glücklich werden? Wir wünschen es uns, aber ich weiß nicht, ob ich es auch kann. Das Vertrauen ist zerstört, mein Leben, wie ich es mir erträumt hatte (wir haben eine kleine Tochter) erscheint mir als Scherbenhaufen. Ist das ein aussichtloses Versuchen? Gibt es Paare, die das dauerhaft schaffen?

  63. Nadia sagt

    Ich bin seit 5 Jahren mit
    Mein Freund zusammen und er hat mich schon 2 mal betrogen einmal sexuell woraus sogar ein Kind entstand und einmal mit einer rum geküsst zu mehr kam es nicht außer küssen weil sie nicht mehr wollte.dann immer mal wieder per sms neue Kontakte mit Frauen gesucht .so ungefähr …Hey bist du Single. Jedes mal will er das ich verzeihe aber ich bin total fertig und denke er wird es wieder tun…er wünscht sich ein Kind von mir und er sagt das würde er machen weil ich ihm keins schenke und dann sag ich immer was ist das für eine Logik ?man muss dafür erst mal dauerhaft treu sein .Was soll ich machen oder Verhalten. Ich liebe Ihn aber ich kann mir das doch nicht immer gefallen lassen ;-( Hilfe

  64. „Eigentlich ist mein Freund immer total lieb zu mir, er schenkt mir auch Rosen etc. Mittlerweile meldet er sich jedoch echt selten, wenn ich schreibe antwortet er oft nicht, er ruft auch manchmal nicht zurück. Er meint er wäre einfach so vergesslich. Aber bei Whatsapp sehe ich ja, dass er ständig online ist und offensichtlich mit anderen schreibt.
    Anfangs hatte er mir auch versprochen, dass er mindestens einmal unter der Woche bei mir schläft. Dazu kommt es leider sehr selten und nur wenn ich nachfrage.
    Außerdem wollten wir eigentlich ein Paar Tage weg fahren. Ich hab jettzt schon so oft gefragt, wann, bekomme aber nie eine Antwort. Auf die Frage, ob ihm das überhaupt wichtig ist, sagt er ja sehr.
    Wenn wir zusammen sind, habe ich echt das Gefähl, dass er mich liebt. Er nimmt mich mit zu Kunden, steht zu mir und ist immer total lieb. Aber wenn ich ihn unter der Woche nicht sehe, zweifel ich leider oft. Zumal er sich ja auch immer seltener meldet.

    Hört sich so an, als wenn Ihr Freund sich nicht festlegen will und vor allem viel Abstand zu ihnen braucht. Warum er das so macht, weiß er entweder nicht oder er ist zu feige, Ihnen zu sagen, dass er Sie eben nur so nebenbei haben will.

    Nicht jeder, den man liebt, taugt für eine Partnerschaft. Dazu gehören ja auch gemeinsame Vorstellungen, die zueinander passen und da sind die Schnittmengen zwischen Ihnen beiden schon recht klein.

  65. Ulla sagt

    Hallo zusammen,

    ich bin seit fast einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen. Ich bin 28 und er 35. Er wohnt ca. 40 Minuten Fahrtzeit von mir entfernt. Da er Hufschmied ist und meist erst mittags anfängt zu arbeiten bis spät abends (ist oft erst 12Uhr nachts zu hause) sehen wir uns hauptsächlich am Wochenende.
    Soviel erstmal zu den allgemeinen Infos…

    Wir haben uns bei mir im Reitstall kennengelernt und er hat sich echt richtig viel Mühe gegeben, weil ich anfangs nicht so recht wollte. Er hat unendlich viele Nachrichten bei whatsapp geschrieben, hat mehrmals am Tag angerufen und ist zwischen Terminen bei mir im Stall vorbei gekommen nur um kurz Hallo zu sagen. Alles war super. und ich habe ihm 100% ig vertraut, obwohl er eigentlich nur weibliche Kunden hat!

    Nach ca. drei Monaten sollte ich bei ihm im Whatsapp eine Einstellung ändern. Dabei bin ich auf einen Chat gestoßen, in dem er mit einer anderen geschrieben hat. Sie hat z.B. geschrieben „heute sind wir aber lange gelaufen“ „du hast mich von anfang an alleine gelassen“. er hat z.B. geschrieben „denkst du dass ich nichts fühle“ „ich bin geil, du auch?“. Ddarauf musst ich ihn ansprechen und er erzählte mir schweren Herzens,dass er vor meiner Zeit zweimal etwas mit diesem Mädel hatte. Sie ist schwanger geworden, es wurde dann jedoch abgetrieben, weil er „sich für mich entschieden hatte“. Auf die Frage, warum er ihr immernoch schreibt wenn er geil ist, habe ich keine Antwort bekommen. Er hat immernoch viel Kontakt zu ihr, löscht jedoch mittlerweile die Nachrichten von ihr. Er hat mir die ganze Sache wohl nicht erzählt, weil er Angst hatte mich zu verlieren. Zu der Zeit, als er wohl von der Schwangerschaft erfahren hat, war er sehr abweisend zu mir und er wollte mich auch nicht sehen. Mich belastet das sehr, aber ich möchte auch nicht, dass sie einen Keil zwischen uns treibt. Ich liebe ihn.

    Eigentlich ist mein Freund immer total lieb zu mir, er schenkt mir auch Rosen etc. Mittlerweile meldet er sich jedoch echt selten, wenn ich schreibe antwortet er oft nicht, er ruft auch manchmal nicht zurück. Er meint er wäre einfach so vergesslich. Aber bei Whatsapp sehe ich ja, dass er ständig online ist und offensichtlich mit anderen schreibt.

    Anfangs hatte er mir auch versprochen, dass er mindestens einmal unter der Woche bei mir schläft. Dazu kommt es leider sehr selten und nur wenn ich nachfrage.

    Außerdem wollten wir eigentlich ein Paar Tage weg fahren. Ich hab jettzt schon so oft gefragt, wann, bekomme aber nie eine Antwort. Auf die Frage, ob ihm das überhaupt wichtig ist, sagt er ja sehr.

    Wenn wir zusammen sind, habe ich echt das Gefähl, dass er mich liebt. Er nimmt mich mit zu Kunden, steht zu mir und ist immer total lieb. Aber wenn ich ihn unter der Woche nicht sehe, zweifel ich leider oft. Zumal er sich ja auch immer seltener meldet.

    Vor drei Wochen habe ich sogar kurz über Trennung nachgedacht. Er war sichtlich schockiert und wollte das auf gar keinen Fall.

    Ich weiß nicht, was ich machen soll. Kann ich ihm vertrauen? Die Sache mit der Affäre belastet mich sehr.

  66. Das ist alles ziemlich sehr verwirrend für mich. Über eine Mail kann ich dazu nichts sagen. Es ist gut, dass er eine Therapie macht und Sie zusammen eine Paartherapie. Das sind die richtigen Orte, um solche wichtigen Fragen zu klären.

  67. hoffnung sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann
    ich bin seit ca 3,5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Wir haben uns auf der Arbeit kennen gelernt und es hat ziemlich schnell gefunkt. Ich bin 26 und er ist 40.
    Als wir uns kennenlernten, ist er ca 1 Jahr von seiner Ehefrau getrennt gewesen. Die zwei Jungs, die aus der Ehe entstanden sind, waren fast jedes Wochenende bei uns und wir verstehen uns prächtig.
    Da die Frau meines Partners noch Gefühle für ihn hatte, hat sich bei mir sehr schnell sowas wie hass und eifersucht entwickelt. Dinge mussten geklärt werden, das Haus Verkauft werden die Scheidung eigentlich musste noch alles getrennt werden außer die Wohnungen. Dies war für mich alles sehr belastend.
    Wir haben uns immer mehr darüber gestritten. Er hat mir nie das Gefühl gegeben dass er das gleiche wie ich möchte. Ich wollte heiraten und ein Kind. Dann vor 2 Monaten der Schock. Er hatte eine Affäre – seine Insel. Sie haben sich nur 3 Mal getroffen in 6 Monaten alles andere lief per Mail. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen.

    Nachdem ich ausgezogen bin, habe ich schnell festgestellt, dass ich ihn sehr stark liebe. vielleicht auch oft zu hysterisch war.. hätte ihn seine Sachen klären lassen sollen. Er versucht alles, damit wir das schaffen. er geht in Einzeltherapie um seine Vergangenheit aufzuarbeiten(er kann schlecht über Probleme uns Sorgen sprechen) und wir haben eine Paartherapie ab nächsten Monat.
    Ich wünschte wir würden es schaffen diese Spuren zu verwischen. Ich bin seitdem täglich mit unruhezuständen und zum Teil Herzrasen unterwegs. Ich genieße es bei ihm zu sein und bin auch wieder in unserer Wohnung.Ich glaube in zwischen er war sich sicher das er mich liebt aber vielleicht nicht darüber ob er so schnell wieder Heiraten/kinder will.

    Einerseits möchte ich ihm die Möglichkeit geben sich sicher zu werden aber verkaufe ich mich dann unter Wert? Viele Männer stehen schlange bei mir aber ich sehe nur ihn. Manchmal glaube ich sogar selbst, jetzt könnte ja alles nur gespielt sein, vielleicht weil es mit den Kindern so gut klappt. Der Kontakt zu der anderen Frau ist abgebrochen – leider hat sie mir vorher jedes Detail der Affäre unter die Nase gerieben. sie war sehr verliebt und hat ihren Mann für ihn verlassen. Gehen solche infos irgendwann weg? Verblassen sie? ist es überhaupt sinnvoll so eine Beziehung ohne Kinder ohne finanzielle Belastung zu retten?
    Haben sie schonmal ein Paar gehabt, dass nicht verheiratet war oder schon 20 Jahre zusammen lebte? Gibt es erfolge?

  68. Vertrauen entsteht, indem man sich auf die Zusagen eines anderen verlassen kann. Dabei zählen nicht die Worte, sondern die Taten.
    Sie müssen für sich entscheiden, wie viel Geduld Sie haben wollen.

  69. Anna sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    Danke für die schnelle Antwort. Ganz aktuell hat mir mein Partner mitgeteilt, das er den Kontakt beendet hat. ( An der Stelle waren wir aber schon mal…) Er möchte an unserer Beziehung arbeiten, reden über die Ursachen der Krise – nein, so wirklich möchte er nicht! Die Aussagen, die er zu dem Thema macht, sind nicht ganz nachvollziehbar für mich. Soll ich bei der Frist von drei Wochen bleiben? Und wie kann ich lernen ihm wieder zu vertrauen?
    Danke für Ihren Rat!

    Anna

  70. Hallo Anna,
    Ihr Partner muss sich entscheiden. Gehen Sie auf Abstand und stellen Sie ihm eine Frist von drei Wochen. Treffen Sei dann Ihre Entscheidung und bleiben Sie konsequent.

  71. Anna sagt

    Lieber Herr Kopp Wichmann,

    vor einen Jahr habe ich von der „Affäre“meines Partners mit einer anderen Frau erfahren. Diese Beziehung findet/fand aufgrund der größeren Distanz telefonisch, per Mail etc. statt. Es gab zwei persönliche Treffen der Beiden. Nicht direkt hinter meinem Rücken, aber ich war natürlich die Letzte, die davon erfuhr. Obwohl mir mein Partner immer wieder versichert hat, dass er mich liebt, will er diesen Kontakt aufrechterhalten. Er ist nach seiner Aussage auf der Suche nach Freundschaft und fühlt sich mit dieser anderen Frau zutiefst verbunden. Habe in der Vergangenheit mal all meinen Mut zusammengenommen und den Kontakt zu der anderen Frau gesucht. Sie schwankte zwischen: ich will ihn als Mann und Freundschaft wäre auch ok. Sie können sich sicher vorstellen, wie sehr mich diese Aussage belastet. Ich habe also meinen Partner gebeten den Kontakt einzustellen. Er versprach es mir mehrfach und genauso oft brach er sein Versprechen wieder. Ganz aktuell hat er wieder den Kontakt aufgenommen, aus reiner Freundschaft natürlich! Er schreibt ihr Mails, SMS, schickt Lieder zum Thema Liebe. Daraufhin rief sie mich und informierte mich über den Inhalt und darüber das er sich noch nicht eindeutig für eine von uns entschieden habe.
    Daraufhin angesprochen stritt mein Partner dies ab. Er liebe nur mich. Dieses ständige Wechselbad der Gefühle macht mich irre. Klar ist eine Beziehung nach sehr langer Zeit nicht mehr so aufregend wie am Anfang… Auch für mich gibt es Verbesserungsvorschläge unserer Beziehung, aber nichts was nicht „machbar“ wäre. Er bedeutet mir immer noch sehr viel, nur diese ständigen Verletzungen kann und will ich nicht mehr ertragen. Er verspricht schon seit längerem, das er an unserer Beziehung arbeiten will, nur es verändert sich nicht. Ist es denn wirklich zu viel verlangt, wenn er den Kontakt einstellen soll? Wie viel Zeit kann/darf ich ihm noch geben? Habe bereits offen ausgesprochen, dass ich an Trennung denke. Er will das ich bleibe, aber nach einigen Tagen verfiel er wieder in sein für mich verletzendes Verhalten. Schon mal im Voraus Danke für Ihre Antwort.

    Liebe Grüße
    Anna

  72. Vergleichen mit dem, was man nicht hat, macht immer unglücklich.
    Warum erfreuen Sie sich nicht an dem, was Sie haben: eine schöne Affäre, die Ihnen hilft, Ihr Schicksal leichter zu tragen.
    Dass einer alles hat im Leben, ist selten.

  73. keidel-lettke sagt

    sehr geehrtet herr wichmann ,bitte sie höfflichst um unterstützung .ich bin 60 jahre verheiratet und habe einen kranken mann ,der durch seine krankheit keine gefühle mehr hat,ich habe im internet auch einen mann kennen gelernt,der auch genauso wie ich eine kranke frau hat ,wir kennen uns ein jahr und haben auch gemeinsame freizeit verbracht ,es sollte nur eine affäre sein und bleiben ,aber wir haben uns durch die bestätigung und gemeinsamkeiten verliebt in einander, wir hatten aber von anfang an geschworen,das wir zu unseren kranken partnern halten und sie nicht verlassen werden .ich sowie er ,da ich mich benutzt fühle aber auch eiversüchtig bin ,er unternimmt sehr viel mit seiner frau ,therme und alle paar monate fährt er mit ihr in den urlaub. ich kann das nicht ertragen ,denn ich kann das mit meinem mann nicht organisieren .ich bin immer allein in meiner freizeit. mich macht die situation krank und ich möchte die affäre am liebsten beenden,er schreibt durch meinen rückzug viele smsen und emails und möchte ein gespräch . was soll ich nur tun ,er tat mir gut ,aber ich fühle mich schlecht ,ganz liebe grüße

  74. Hallo Diana,
    ich glaube, Ihr Gefühl stimmt. Ihr Freund ist anderweitig orientiert und will, dass Sie die Beziehung beenden, damit er nicht schuld ist.
    Gehen Sie stark auf Abstand. Keine Gespräche mehr anbieten – und abwarten, wie er sich verhält. Hören Sie immer weniger, wissen Sie, dass die Beziehung zu Ende ist. Kommt er wieder an, gibt es vielleicht eine Chance. Aber machen Sie dann eine Paarberatung zur Bedingung, denn zu zweit reden klappt offensichtlich nicht.

  75. Diana sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann.
    Habe mich hier belesen und möchte nun gerne meine aktuelle Situation schildern, da ich sehr irritiert bin und nicht weiter weiß.
    Das Jahr 2014 hat es bei mir selber in sich, so das ich seelisch mittlerweile angeschlagen bin. Ich habe selber viele Probleme Berufsmäßig zu klären und viele Dinge die auf mich eingestürzt sind auf vielen Ebenen. Dazu habe ich mir aber Professionelle Hilfe gesucht.Ich war öfters gereizt und habe es ohne Absicht an meinem Partner heraus gelassen, wofür mich auch entschuldigt habe.
    Mein Partner und ich sind seit 7 Jahren zusammen und führen Beruflich eine Wochenend- Beziehung. Vor 4 Wochen sagte er mir, weil ich sauer reagierte mit Fragen was los ist und Ihm mitteilte was mich alles stört, warum er mir gegenüber so Abweisend ist. Er antwortete im Zorn, das er mich nur noch sehr wenig liebt vom 100% nur noch 5%, weil er sich seit Monaten ( Januar 2014 ) nicht mehr Wohl fühlt in unserer Beziehung. Ich habe Ihn immer gefragt gehabt, ob alles okay für ihn sei, ob Ihn etwas stört an unserer Beziehung ect, habe das Gespräch gesucht gehabt. Er sagte immer nur, nein alles okay. Er schrieb Whatsapp Nachrichten immer mit ich Liebe Dich ect. Ich fragte, warum er mir das nicht früher gesagt habe, wenn er sich Unwohl fühlt und mir solche Nachrichten schreibt, wenn dem nicht so ist. Er antwortet dazu nur, es ist die Gewohnheit, er wollte mich nicht unnötig belasten, da ich selber Probleme habe. Er teilte mir aber auch mit, das er sich durch meine Eifersucht und Vermutungen immer wieder in die Ecke getrieben fühlte. Ich wäre Eifersüchtig und bilde mir das nur ein.
    Mein Bauchgefühl, sagt mir aber was anderes.
    Zu den Fakten, er hatte schon mal Kontakt zu einer Frau vor 3 Jahren, ob da mehr oder weniger war, keine Ahnung. Ich hatte damals Heimlich sein Handy genommen und gelesen gehabt. Da stand darinnen Schätzchen ect. Er meinte dazu nur,es wäre Freundschaftlich, was ich nicht glaubte. Da er Beruflich weiter weg arbeitet und dort sein Apartment hat und ich beruflich in unserer gemeinsamen Wohnung wohne, wo er Wochenende immer Heim kommt.
    Er kam schon mal vor 2 Jahren Heim und sagte er habe sich Wohnung angesehen gehabt für sich zum alleine Wohnen. Nun hat er angeblich gute Freundin, mit der er öfters Weg geht, was er mir auch geschrieben hat. Vor 5 Wochen hatte er an der Rippenseite 5 Fingernägel Abdrücke mit Heilung schon darauf. Ich fragte Ihn und er meinte, er habe sich gekratzt, was ich nicht glaubte,da Kratzen anders aussieht.
    Ich sprach Ihn auf sehr vieles nun an und er sagte zu mir, er fühlt sich Beruflich nicht Wohl, er hat keine Lust und Energie mehr auf mich ect. Sex hatten wir seit Monaten nicht mehr, wenn ich Ihn drauf ansprach, sagt er immer nur, er könne das nicht auf Zeitdruck und er habe Stress auf Arbeit,das beschäftige Ihn so sehr. Ist er Wochenende Zuhause, liegt er nur auf Couch, schaut Fernsehen Filme, oder Fußball, oder spielt mit der Play Station, oder schläft nur noch 8 das geht nun schon mindestens 5 Monate so. Er sagte zu mir, ich möge bitte die Beziehung beenden, wenn ich damit nicht Leben könnte. Mein Bauchgefühl sagt mir, er hat Affäre. Frage ich Ihn danach, sagt er vehement Nein. Er ist ständig Online mit dem Handy, oder im Internet, was er vor Monaten nicht war. Mehr als Klar Nachfragen/ Fragen kann ich nicht. Ich bin schon soweit, das ich es Kontrolliere wann er in Whatsapp ist und sehe Ihn ständig dort online. Ich möchte nur Klarheit und Ehrlichkeit von Ihm haben, aber bekomme es gefühlt nicht. Ich habe Ihn gesagt, das für mich die wichtigsten Säulen eine Beziehung,Geborgenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, über alles reden können.
    Aber auch Romantik, Zärtlichkeit und sexuelle Erfüllung mit dem Partner sind. Ich komme mir vor als hält er mich hin, was ich Ihn auch direkt fragte, weil es mich Tagelang beschäftigte. Seine Aussage dazu, nein er liebt mich, ich soll mir keine Gedanken machen. Es würde aber Zeit brauchen und dass das ganze Diskutieren von meiner Seite nichts bringt in seinen Augen, sondern nur die Zeit bringen wird.
    Ich bin nur noch am Nachdenken und mache mich selber verrückt dadurch.

  76. Ich hätte nichts gegen einen Seitensprung einzuwenden wenn mein Partner es mir nicht verheimlicht. Manchmal ist die Lust auf etwas neues einfach zu groß…auch wir Frauen haben das Problem

  77. Treue ist vor allem eine Entscheidung. Wenn man spürt, dass man gefährdet ist, hilft meistens, mit dem Partner darüber zu reden, was die Gründe sind. Das haben Sie nach dem Fremdgehen getan. Besser, sie tun es nächstes Mal vorher.

  78. kati sagt

    hallo… ich habe meinen mann sehr genau befragt, weshalb ihm fremdgehen nach seiner jetzigen erfahrung nicht wieder passieren würde. seine erklärungen sind: das er mich nie wieder so leiden sehen möchte, das er mit sich selbst nicht mehr zurecht kam, das der sex mit der affäre ihm nicht soviel geben konnte, wie der unsere, was wohl daran lag, dass er sich durch die fehlende vertrautheit nicht so fallen lassen konnte, wie bei mir. selbstverrat, und das gefühl, feige und egoistisch zu handeln. außerdem hat er mit mir zusammen reflektiert, wie es soweit kommen konnte und was er auch an sich ändern muss, damit er sich nicht wieder so schlecht fühlt. dies hatte damit zu tun, dass er sich nicht mehr als mann fühlen konnte, und ich ihn sehr kalt und gemein behandelt hatte. er fordert nun ein, dass ich ihn mit mehr respekt behandeln soll und ihn nicht mehr für dinge verantwortlich machen soll, für die er nicht kann. er selbst will lernen, über seinen ärger mit mir zu reden und seine meinung zu äußern und zu vertreten.
    wenn sie das lesen, was halten sie von seinen erklärungen und einsichten? deuten sie auf einen erfolgversprechenden lernprozess und positive veränderungen hin? ist er ein mann, der eigentlich treu ist? der mich liebt und es ernst meint?
    für mich ist treue eine grundlegende voraussetzung für eine langlebige partnerschaft. aber ich sehe diverse gründe, die vielleicht dazu geführt haben, dass er untreu war. dennoch habe ich sorge, ob er nicht immer wieder nachgeben würde, wenn ihn eine andere frau anmacht. denn das hat sie getan. vehement.
    fakt ist, wir hatten zu dieser zeit eine heftige krise.
    aber schwere zeiten gibt es immer wieder und es kann keine lösung sein, dann eine weile fremd zu gehen, sondern es sollte entweder gekämpft werden oder getrennt.
    sexuell soll es keine gründe gegeben haben. sondern eher emotional. sie bestätigte ihn, gab ihm das gefühl jemand zu sein.
    aber ist das nicht gefährlich? denn dieses gefühl könnte ihn ja immer wieder locken, bei einer anderen…
    er meinte, er wollte das eigentlich viel lieber von mir, aber er hatte es halt nicht mehr bekommen.
    wie schätzen sie seine aussagen ein?
    vielen dank im Voraus.

  79. Hallo Elfe,
    ich halte nichts davon, nach einer Affäre weiter Kontakt zu halten. Für keinen der Betroffenen, v.a. für Sie ist es eine Zumutung. Dass Ihr Mann der Frau helfen will, halte ich für nicht angemessen. Man trennt sich nicht, indem man Kontakt hält. Sie beide sollten Sie jetzt auf Ihre Partnerschaft konzentrieren, da gibt es vermutlich genug zu klären.

  80. Elfe sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    vor nun 10 Wochen ist die Affaire meines Mannes mit einer ebenfalls verheirateten Frau ans Licht gekommen. Der betrogene Ehemann hat Tagebucheinträge gefunden und gelesen und stand nachts um 1 Uhr bei uns auf der Treppe… Mein Mann hat sich ganz klar zu mir und den zwei Kindern positioniert und die Affaire beendet. Ich kann mittlerweile sagen, dass die Affaire wie ein Katalysator für unsere Beziehung gewirkt hat.
    Nun zu meinem Anliegen: der Kontakt zwischen den beiden hat nie abgebrochen. Es wird immer noch per SMS kommuniziert und auch ab und zu telefoniert. Mein Mann sagt, dass er es als Begleitung ansieht, weil es ihr mit ihrem Mann richtig dreckig geht, Psychoterror pur. Nun, da sage ich, das ist der Preis, den sie jetzt bezahlst. Für sie hat die Affaire mehr bedeutet als für meinen Mann – das bestätigt auch mein Mann. Deshalb ist es für mich immer wieder eine Provokation, wenn sie sich bei ihm meldet und sich ausheult – obwohl auch sie sich dafür entschieden hat, bei ihrem Man zu bleiben, wohl auch wegen dem 5-jährigen Sohn. Ich weiß nicht, wie ich mich hier richtig verhalte bzw. wie ich diese Situation greifen kann. Auf der einen Seite denke ich, konzentriere dich auf deinen Mann und hole auf, was du versäumt hast. Wir sind wieder viel achtsamer miteinander – in allen Bereichen. Schenke ihr also keine Beachtung und stecke die Energie in die Beziehung. Gehe nicht auf die Provokation ein. (Oder ist es von mir falsch interpretiert?) Auf der anderen Seite fühlt es sich an, als ob sie mir immer wieder ans Bein pinkelt. Sie als Frau sollte doch wissen, wie sich eine betrogene Ehefrau fühlt, oder? Ich hoffe, das klingt nicht zu wirr. Liebe Grüße Elfe

  81. Ich finde, Sie sollten es noch mal probieren mit Gesprächen. Eine Affäre hat fast immer auch etwas mit der bestehenden Beziehung zu tun. Darüber sich ehrlich und offen auszutauschen, kann helfen.
    Aber dann muss Ihr Freund sich entscheiden. Wenn er das von sich aus nicht tut, setzen Sie eine Frist. Ambivalenz ist der Versuch, keinen Preis zahlen zu wollen. Den zahlt dann der Partner.

  82. Yara sagt

    Mein Ex-Freund hat sich vor ca. 9 Monaten nach 12 Jahren Beziehung von mir getrennt, weil er sagt er kann so nicht weiter machen?! Es stellte sich dann heraus, dass er seit 2 Jahren eine Affaere hat und sich nicht von dieser Person loesen kann, auch wenn er dort, wie er immer wieder sagt, keine Perspektive sieht. Auch sagt er nachwie vor, dass nicht die mangelnde Liebe der Grund fuer seine Trennung gewesen sei, sondern das wir zum Schluss nur noch nebeneinander her gelebt haetten. Er raeumt ein, dass wenn er frueher angesprochen haette, dass er unzufrieden ist, wir die Beziehung haetten retten koennen. Und dass er glaubt, dass wir nochmal zusammen kommen koennten. Aber er ist, wie er selbst sagt, sehr ambivalent was seine Gefuehle angeht und welche Entscheidung die Richtige ist. Er ist mittlerweile durchaus offen fuer Gespraeche ueber unsere Beziehung und will diese auch fuehren, will sich aber nicht von der anderen so richtig trennen (die beiden sehen sich ca. alle 1,5-3 Monate)
    Nun zu meiner Frage, soll ich mich auf die Gespraeche einlassen oder lieber den Kontakt abbrechen?

  83. Anna sagt

    Danke für die schnelle Antwort!
    Es fällt mir schwer (so öffentlich) näher auf die Umstände einzugehen. Natürlich weiß ich, daß es keine „Gebrauchsanweisung“ geben kann. Mir macht nur meine innere Unruhe und der Wunsch nach Veränderung sehr zu schaffen!

  84. kati sagt

    hallo und danke für die schnelle antwort!ich kann das verstehen.jede situation erfordert eine neue entscheidung.aber,wenn wir beide an all den punkten,die uns in die krise geführt haben arbeiten und diese dinge positiv verändern,stehen die chancen doch gut,dass die versuchung,ähnliche fehler zu machen,sehr viel geringer ausfällt,als wenn man so weiter macht wie vorher,oder?ich habe mir die worte meines mannes sehr zu herzen genommen und beginne bereits sehr an meiner art zu arbeiten.bin aufmerksamer,zeige ihm viel öfter,was er mir bedeutet und versuche ihm das gefühl zu vermitteln,dass er etwas besonderes für mich ist.er hingegen bemüht sich sehr seine wut besser zu kontrollieren und für mich da zu sein,auch wenn ich sehr anstrengend bin,wenn der schmerz und die zweifel wieder aufkommen.um das ganze effektiver zu gestalten, sind wir uns einig,dass wir auch die zwiegespräche jede woche anwenden und die sogenannten verwöhntage.haben bereits damit begonnen.ist sehr schön!die zwiegespräche sind ebenfalls eine bereicherung.mein mann macht sehr bewusst mit und ich lese ihm auch viel von ihren artikeln vor.wir wollen auch ihren email kurs:ziemlich beste partner, in unser veränderungsprogramm einbeziehen.trotz der affäre fühlen wir uns oft sehr nah und reden sehr viel über die ursachen.natürlich geht es uns beiden immer noch sehr schlecht.die letzten fünf monate waren unglaublich schwer und schmerzhaft.aber wir halten zusammen, so wie früher auch.leider gibt es in unserer kleinen stadt und näherer umgebung keinen engagierten therapeuten.ich habe schon einige therapeuten aufgesucht und war jedes mal enttäuscht.deshalb versuchen wir es auf eigene faust und nutzen ihre seite.sie wirken sehr sympatisch auf uns beide und ihre artikel und die antworten auf fragen bewegen viel.

  85. Hallo Kati,
    da gibt es keine pauschalen Antworten. Menschen haben einen freien Willen und können sich in jeder Situation so oder so entscheiden. Wie man sich entscheidet hängt immer von den eigenen Werten ab und der Persönlichkeit.

  86. Hallo Anna, es gibt zahlreiche Singles, die den Kurs absolviert haben und er ihnen viel genützt hat.
    Ihre Fragen sind sehr individuell, da kann ich nicht ohne weitere Kenntnis antworten. Da gibt es ja auch keine Patentantworten. Letztlich ist das immer eine individuelle Entscheidung bzw. eine Sache zwischen den Partnern.

  87. Anna sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    zuerst einmal ein großes Kompliment: Ich habe gerade die Probelektion „Ziemlich beste Partner“ gelesen. Trotz des ersten Themas sitze ich mit einem Lächeln vor dem Bildschirm.
    Bringt mir der Email-Kurs auch als evtl. „Single“ etwas? Wie kann ich lernen meinem Partner wieder zu vertrauen? Die Verletzungen sitzen tief, mein Wille nach Veränderung ist groß. Die letzten Jahre waren von Schwierigkeiten geprägt. Entsprechend groß auch meine Ungeduld. Wie deute ich Äußerungen wie: „Ich liebe Euch beide, ich schäme mich dafür“. Kann ich danach einen neuen Versuch die Beziehung zu retten noch trauen? Zwischen der ersten Aussage und „ich möchte die Beziehung retten“ liegen nur Stunden. Angeblich war es zum wiederholten Mal nur eine unglückliche Ausdrucksweise. Spricht das nicht für große Unsicherheit? Wie viel Zeit kann ich meinem Partner lassen, ohne mich selbst zu verlieren? Ich weiß genau wie mein Remake aussehen soll, nur bin ich realistisch? Freue mich schon auf Ihre Antwort!

  88. kati sagt

    hallo,ich habe noch eine frage zu treue nach einer affäre.
    ist es möglich,dass jemand,der viele jahre vollkommen treu war,und durch einen bestimmten grund untreu war,wieder generell treu sein kann?oder wird man sozusagen anfälliger für untreue, wenn man diese grenze einmal in einer ehe oder beziehung überschritten hat?ich habe immer die angst das, wenn man einmal untreu war, leichter wieder dazu fähig ist.oder ist es auch möglich, dass die erfahrung dessen,was man damit anrichtet und des eigenen schlechten gewissens, sogar dazu führen kann, dass man nicht noch einmal einen solchen fehler machen würde?

    mein mann war immer sehr treu und hat sich sehr auf mich konzentriert.bis zu unserer schlimmen krise, in der er sich von mir nicht mehr aufrichtig geliebt fühlte.dann ließ er sich letztlich verführen und auf eine affäre ein.jetzt leidet er sehr unter meinem schmerz und bereut aufrichtig.er hat mir auch gesagt, dass es ihm nicht wieder passieren würde, weil er sich selbst verraten hätte.das er sich vor sich selbst schämt und regelrecht schmutzig fühlt.ich finde diese worte sehr bedeutungsvoll, zumal er eigentlich nicht der mann vieler oder großer worte ist.darf ich annehmen, dass er eigentlich ein treuer mensch ist, und tatsächlich für sich selbst diesen entschluss, grundsätzlich nicht mehr untreu sein zu wollen, ernsthaft gefasst hat und danach handeln wird?

  89. Hallo Anke,
    Den Begriff „abwerben“ kenne ich bisher aus Personalwesen. Ein Headhunter sucht im Auftrag eines Unternehmens geeignete Personen für die ausgeschriebene Führungsposition. Der Umworbene entscheidet, ob das Angebot, das ihm der Headhunter macht, attraktiver ist als seine bisherige Stelle.
    Sie handeln in eigenem Auftrag, weil Sie ein „sehr direkter Mensch sind, der weiß was er will.“ Das ist eine positiv klingende Umschreibung für Rücksichtslosigkeit. Deshalb haben Sie ja auch keinerlei Schuldgefühle: „Dazu muss ich ehrlich gestehen, … die Frau an sich mich nicht interessiert.“

    Es geht mir nicht um eine moralische Bewertung der Situation. Doch zu einem solchen Handeln gehören immer zwei (genau genommen drei). Aber es braucht vor allem einen schwachen Mann, der seine Beziehungsgeschichten nicht selbst regeln kann.
    Sie schreiben: „Irgendetwas scheint in seiner 2jährigen Beziehung nicht zu stimmen.“ Das mag sein, aber das wäre Sache des Mannes. Dazu ist er bisher zu bequem oder zu feige. Lässt sich lieber von einer neuen Frau „abwerben“ und auch – und die erste intime Begegnung ist eher harmlos.
    Es ist immer eine gute Sache, wenn der Mann die Frau erobert – und nicht umgekehrt. Auch sollte der Mann den Heiratsantrag machen – und nicht die Frau. Mit anderen Worten: zu einer dominanten Frau passt ein Mann, der sich gut führen lässt. Vielleicht haben Sie kein gutes Männerbild, dass Sie in dieser Beziehung die Hosen anhaben müssen.
    Zu Ihrer Frage, ob ich die Absicht, ihn abzuwerben, für realistisch halte. Absolut, aber jedes Tun hat Konsequenzen. Die problematischste finde ich: Sie werden nie erfahren, ob der Mann Sie wirklich wollte. Oder ob er nur Ihren Verführungskünsten nicht widerstehen konnte.
    Um das herauszubekommen, müssten Sie sich mehr zurückziehen und Ihre aggressive Abwerbestrategie einstellen. Dann werden Sie nach einer Weile merken, ob er sich von seiner Freundin trennt und dann um Sie wirbt.
    Ich glaube nur, diese Ungewissheit halten Sie schlecht aus.

  90. Anke sagt

    Hallo, ich bin nun in der Situation eine Affäre zu sein (ich wußte, dass ER vergeben ist bevor das alles begann). Keine Ahnung wie es dazu gekommen ist. Wir hatten geschäftlichen Kontakt, er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit per SMS … kurzum, es folgten weitere hunderte SMS. Da ich ein sehr direkter Mensch bin, der weiß was er will, habe ich ihm nach ca. 2 Monaten gesagt, dass ich ihn gern aus seiner jetzigen Firma, d.h. aus seiner Beziehung, „abwerben“ möchte. Die Botschaft ist bei ihm angekommen. Wir sehen uns regelmäßig … zum Sex ist es bisher nicht gekommen. Trotzdem würde ich mich als Affäre bezeichnen, da er das Ganze hinter dem Rücken seiner Freundin tut. Nach seiner Aussage, würde sie das alles andere als locker auffassen, wenn es raus käme. Dazu muss ich ehrlich gestehen, dass mich das nicht interessiert bzw. die Frau an sich mich nicht interessiert. Nun zu meinem eigentlichen Problem/Frage. Unsere erste intime Begegnung war harmlos, außer ein paar Küssen ist nichts gewesen. Mittlerweile wird alles immer beiderseitig intensiver … drängender. Wie bereits erwähnt, möchte ich diesen Mann abwerben. Ich weiß nicht, ob sie meine Frage beantworten können oder auch vielleicht den Kopf darüber schütteln, aber halten Sie diese Absicht für realistisch durchführbar? Und wenn ja wie? Irgendetwas scheint in seiner 2jährigen Beziehung nicht zu stimmen, sonst würde er mit mir nicht intim werden … mir seine Zukunftsvorstellungen schildern, erzählen was er verdient… denn eine wirkliche Affäre geht das meiner Meinung nach nichts an. Ich wäre wirklich dankbar für Ihre Meinung.

  91. Kati sagt

    danke für ihre schnelle antwort!das hilft mir das ganze etwas anders zu betrachten.es ist sehr schwer objektiv zu urteilen,wenn einem so etwas passiert.aber mein mann hat sehr offen und anscheinend auch ehrlich geantwortet.leider gelingt es uns nicht immer sehr ruhige und vernünftige gespräche zu führen.aber ab und an ist es uns möglich.er bemüht sich sehr mir zu zeigen,dass er es ernst meint und zeigt mir auch in schwierigen situationen,dass ich ihm etwas bedeute.durch ihren blog konnte ich meine sichtweise,trotz der tiefen verletzung zum objektiveren verändern.ich muss allerdings gestehen,dass ich schlimme zusammenbrüche hatte,in den ersten wochen.auch kreislaufprobleme.es ist das schwerste,was ich in meinem leben bisher je durchgemacht habe… herzlichen dank für ihre antworten!

  92. Hallo Kati,
    ich denke, Ihnen beiden täte eine Einzeltherapie gut, um die Hypotheken aus Ihren beiden Herkunftsfamilien zu sortieren, zu betrauern und zu verbareiten.
    Im Moment machen Sie das miteiander, aber auf dieselbe destruktive Weise, wie Sie es von zu Hause kennen. Das ist eine Sackgasse.
    Holen Sie sich Hilfe. Psychotherapie wird von allen Kassen übernommen. Adressen hier: http://www.psychotherapiesuche.de

  93. Ja, absolut. Oft ist es bei Affären nicht der Sex in erster Linie. Sondern die Aufmerksamkeit und das Begehrtwerden, nach dem jemand hungert.

  94. Kati sagt

    ein paar fragen habe ich auch noch zu der affäre.mein mann sagte mir,dass er gar nichts für sie empfand,sondern nur ganz egoistisch das gefühl des „begehrt werdens“ genoss.dies hätte ihm sehr bei mir gefehlt,da ich immer mit ihm gemeckert hätte und oft von trennung geredet hatte.er erklärte mir weiterhin,dass er sich dieses gefühl und den sex eigentlich von mir gewünscht hätte.vor allem auch bestätigung und nähe.der sex mit mir wäre auch nicht der grund gewesen.viel eher das fehlen emotionaler zuwendung.weil sie ihm sehr hinterher lief und sich um ihn bemühte,gab ihm das,das gefühl der bestätigung,dass er sich bei mir gewünscht hatte.
    so hat er mir seine gründe erklärt.ist es tatsächlich möglich,dass er eigentlich mich wollte,mich auch während der affäre noch liebte und begehrte und sie nur als eine art trostpflaster benutzt hat?
    er hat mir auch erzählt,dass sie ihm nicht wirklich gefiel,er aber während dem schnellen sex alles kurz vergessen konnte und sich einfach als begehrter mann fühlen konnte.er erklärte mir auch,dass er jegliche annäherungen,die über den sex hinaus gingen, strikt vermieden hat.z. b. versuchte sie nach dem sex,sich noch auf seinen schoß zu setzen u er rückte schnell an den tisch heran,um dem zu entgehen.was mich unwillkürlich zum lachen brachte, muss ich gestehen… ich weiß,dass ich tatsächlich sehr kühl und negativ war in dieser zeit.es gab nur wenige schöne,warme momente.ist es möglich,dass ein mann eine sexuelle affäre so betrachten kann?

  95. Kati sagt

    hallo, ich hatte schon einmal über meine ehe berichtet und die affäre meines mannes. über unsere verlustängste und meine depressionen und angstattacken. wir arbeiten an den folgen unserer beider fehler, des vergangenen jahres. aber es ist nicht leicht. mein mann bemüht sich sehr,aber in mir ist soviel angst, schmerz und wut. seit fünf monaten. sicherlich durch meine psychischen probleme verstärkt.beide haben wir einige wunden aus der kindheit mitzutragen.mein mann verlor mit fünf jahren seine mutter.hirnschlag.ganz plötzlich.danach kam eine dominante,gewalttätige stiefmutter in die familie.auch der vater war überfordert und schlug viel.mein mann stand allein da mit dem verlust und den umständen.hatte niemanden zum reden.später nahm er eine längere zeit drogen und trank viel.
    ich hatte ebenfalls einen sehr dominanten vater,der ab und an schlug,ständig laut herum schrie und meine mutter,eine sehr ruhige,sensible frau,oft beleidigte,anschrie und einschüchterte.auch seine eltern,meine großeltern gingen so mit meiner mutter um.ich fürchte mein mann und ich sind sehr geprägt von unseren kindheitserfahrungen.wir reden auch viel miteinander darüber.leider ist meinem mann ab und an auch mal die hand ausgerutscht,wenn wir uns sehr extrem stritten.ich kann oft nicht aufhören ihn anzumeckern,obwohl er versucht aus der situation heraus zu gehen.besonders nach der affäre ist es sehr schlimm geworden.
    ein paar mal hat er mir nun schon eine ohrfeige gegeben oder nimmt mich sehr heftig am arm und schüttelt mich.für mich ist es noch im rahmen des aushaltbaren,aber natürlich sehr grenzwertig.wir reden auch darüber und wollen das ändern.aber es ist nicht leicht aus dieser spirale von handlungen heraus zu kommen.wir führen auch jede woche ein zwiegespräch,was wir beide als sehr hilfreich empfinden.dennoch geraten wir oft heftig aneinander und in diesen momenten voller schmerz und hilfloser wut ist es sehr schwer vernünftig zu sein. was können wir tun?eine eheberatung oder paartherapie können wir uns nicht leisten.gibt es dinge,die wir beachten könnten oder umsetzen könnten,um es in zukunft besser zu machen? ist es sinnvoll es weiterhin zu versuchen,oder ist vielleicht doch einfach zu viel passiert?kämpfen tun und wollen wir um uns, lieben uns auch.vielleicht haben sie ja noch einen rat für uns?

  96. Liebe Realistin,
    Sie schildern das typische Schicksal einer Frau in einer patriarchalischen Ehe. Da glaubt der Mann immer, dass er wichtiger und bedeutender ist als die Frau und dass es vor allem um seine Wünsche geht.
    Zu einem solchen Ehemodell gehört natürlich auch eine Frau, die das mitmacht. In Ihrer Generation waren das noch viele Frauen, aber auch die lesen Zeitung und wissen, dass es mal eine Emanzipationsbewegung der Frauen gab, wo man gegen solche antiquierten Vorstellungen ankämpfte.

    Ihr Mann wird sich voraussichtlich nicht ändern. Warum sollte er auch, wenn er hauptsächlich um sich kreist und das Nichteinhalten von Versprechen keine Konsequenzen hat.

    Ich sehe nur zwei Möglichkeiten: Sie ertragen das tapfer weiter wie bisher. Oder Sie deuten an, dass Sie sich trennen wollen. Wenn Sie nur wegen der Kinder bleiben wollen, ist das möglicherweise ein zu großes Opfer. Aber vor allem geht es ja um Ihr Leben. Das haben Sie viel zu lange als Nebensache behandelt. Ihn können Sie nicht ändern. Aber vielleicht können Sie einen anderen Weg wählen.

  97. Realistin sagt

    ehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    auch ich möchte Ihnen meine Situation schildern und sie um eine Einschätzung bitten.
    Mein Mann ist 49 J. ich bin 46 J. wir haben einen 16 jährigen Sohn und Zwillingsmädchen im Alter von 12. Wir sind seit 26 Jahren zusammen, seit 17 Jahren verheiratet. Wir haben gemeinsam vor 17 Jahren ein Haus gebaut.
    Unsere Beziehung war nie einfach, es gab oft Streit, es war oft ein Kampf. Viele aus unserem Umfeld haben nie verstanden, warum wir zusammen blieben. Aber ich liebte meinen Mann und verzieh im viele Eigenschaften die mir nicht gefielen. Was jedoch immer sehr schmerzhaft war, war seine Respektlosigkeit. Die zeigte sich oft in herabwürdigenden Bemerkungen über mich und mein Aussehen oder meine Handlungen auch und vor allem wenn Publikum dabei war.

    Durch die relativ anstrengende Zeit nach der Geburt der Kinder und seiner beruflichen starken Belastung haben wir uns als Paar auseinander gelebt. Meinerseits habe ich mich wirklich bemüht die Paarbeziehung zu pflegen, doch mein Mann lehnte meine Zärtlichkeiten und Zuwendungen eher ab. Auch meine Versuche durch einen 1 wöchigen Urlaub als Paar wieder etwas Zeit zu finden verliefen im Sand. Es wurde daraus ein Sporturlaub mit seinen Freunden, bei dem ich mit durfte um mich dann in der Zeit in der er mit diesen Fahrrad fuhr alleine zu beschäftigen.

    Mein Mann war schon immer sehr sportlich und das Interesse am Fahrradfahren begann schon kurz nach der Geburt unseres Sohnes. Es nahm immer mehr seiner Freizeit in Anspruch, so dass damals schon nur wenig Zeit für die Familie übrig blieb. Er begründete dies stets damit, dass er den beruflichen Stress abbauen müsse und das so am besten ginge. Beruflich ist er erfolgreich, in leitender Funktion tätig, mit viel Verantwortung und sicher viel Stress. Durch sein gutes Einkommen war es mir möglich nach der Geburt der Kinder nicht mehr arbeiten gehen zu müssen. Es wäre auch nur sehr schwer gegangen, denn wir wohnen 400 km entfernt von unseren Familien, sprich es sind keine entlastenden Großeltern vor Ort.

    Leider bin ich dadurch so aus meinem Beruf heraus, dass eine Rückkehr in diesen durch die Entwicklung der schnell fortgeschrittenen Technik, nicht mehr möglich ist. Schon gar nicht als Teilzeitkraft. Dies habe ich alles schon abgeklärt, es sind also nicht nur Vermutungen. Zuhause bin ich für die Abwicklung aller Arbeiten zuständig, sprich Hausarbeit, Bank, Versicherungen, Kinder, Haus und Garten, Autos usw. mir fällt nicht alles ein, eben ein Familienunternehmen managen. Dies ist für mich eigentlich kein Problem, ich kann das alles,. mein Mann geht einfach nur auf seine Arbeit. Er hat noch nie Verantwortung für diese anderen Arbeiten übernommen, sieht es als meinen Job an.

    Allerdings empfinde ich mich als alleine gelassen, es gibt kein wir, keine Eigenverantwortung seinerseits für die Familie. Er lebt wie mein 4. Kind. Ich habe Ihr Buch über das Thema nicht gelesen, aber dass er nicht erwachsen ist, ist mir seit langem klar. Nun aber zu den Partnerproblemen.

    Seit einigen Jahren, hatte ich das Gefühl er gibt Geld für Dinge aus die er mir nicht sagt. Da ich ja unsere Finanzen verwalte, sah ich was er brauchte. Er gab als Antwort darüber an, das seien Spesenausgaben die er wieder erstattet bekommen würde. Geglaubt hab ich das eigentlich nicht, aber vermutlich aus Angst vor einem Eklat nicht weiter recherchiert. Es beschlich mich damals schon das Gefühl, dass er fremdgeht. Auf meine Nachfragen diesbezüglich kam immer ein klares NEIN. Im letzten Jahr steigerten sich seine Ausgaben dermaßen, dass ich anfing nachzuforschen. Vielleicht war ich endlich in der Lage den Tatsachen ins Gesicht zu sehen. Erst stieß ich auf div. Speichersticks mit pornografischem Inhalt. Pornofilme, aber auch Adressen von Sauna-Clubs. Ich durchsuchte seine Sachen und fand auch Belege die bewiesen, dass er dort ein und aus ging. Über die Tatsache, dass er Pornos konsumierte, war ich nicht überrascht, denn dies hatte er schon früher getan. Jedes Mal wenn ich Material fand und ihn zur Rede stellte, versicherte er mir, er würde diese Sachen vernichten. Ich fand jedoch mehrfach diese Zeitschriften und Filme und auf meinem PC Hinweise dass er nicht damit aufhörte dies zu konsumieren.

    Der Gedanke, dass er wenn er mit mir Sex hatte an diese Frauen dachte und nicht an mich, störte mich sehr. Der Sex mit ihm war nie sehr aufregend, kam doch von Ihm wenig Initiative sich um mich zu bemühen, es war immer das Gleiche. Ich stellte jedoch vor 4 Jahren fest, dass er plötzlich Dinge ausprobieren wollte, die er sonst nie versucht hatte, es war so eindeutig, dass ich mir vorkam wie eine Prostituierte. Unser Sexleben war durch die familiäre Belastung schon sehr dünn geworden, ich war oft einfach zu müde und kaputt um dann im Bett auch noch die aufregende Geliebte zu geben. Außerdem hatte meine Figur unter den Schwangerschaften sehr gelitten. Er hielt sich jedoch plötzlich mit seinen Aufforderungen zum Sex komplett zurück, auf meine Nachfrage warum, bekam ich zur Antwort ich sei für Ihn rein optisch sexuell nicht mehr attraktiv.

    Das hat für mich den Schlußstrich unter unsere sexuelle Beziehung gesetzt. Seitdem habe ich also keinen sexuellen Kontakt mehr zu meinem Mann gehabt. Da ich aber wusste, er braucht den Sex, lag der Verdacht ja nahe, dass er sich den woanders holt. Durch die jahrelangen Verletzungen ging meine Liebe zu ihm anscheinend verloren. Nun konnte ich Ihn relativ ruhig und ohne Wut zur Rede stellen, als mir die Beweise vorlagen. Ich empfinde eine sehr große Trauer, Enttäuschung und habe komplett das Vertrauen in Ihn verloren. Als ich Ihn zur Rede stellte, stritt er erst mal alles ab. Ich spürte nur Verachtung für seine Feigheit, aber ich war auch sehr sauer darüber, dass er wegen seiner Feigheit alles auf Spiel gesetzt hat und mir meine Möglichkeiten für ein zufriedeneres Leben genommen hat.

    Ich war ehrlich, treu und habe mich an mein Eheversprechen gehalten. Er hat nur geschaut dass es ihm immer gut geht. Ich sagte Ihm ich möchte mich trennen. Wir hatten nun lange Gespräche in denen er mir sagte das es ihm leid tut und Ihm erst jetzt bewusst wird was Ihm die Familie und ich bedeute. Er bat mich uns noch eine Chance zu geben und schlug vor in eine Paartherapie zu gehen. Er beichtete mir die ganze Geschichte seines Fremdgehens, 4 Jahre ist er in den Puff gegangen. Er gab mir auf all meine Fragen Antwort, erwartete jedoch von mir Verständnis für die dort arbeitenden Damen (er hatte mit einer wohl engeren Kontakt, ich sah das Bild auf seinem Handy) das konnte ich jedoch nicht aufbringen. Ich war eigentlich entsetzt. Ich kann die Gedanken und Gefühle hier nicht alle beschreiben.

    Trotzdem willigte ich ein unter bestimmten Bedingungen der Paartherapie eine Chance zu geben. Ich hatte zur Bedingung gemacht, das er sich auch in eine Einzeltherapie begibt, denn wir fanden in unseren Gesprächen heraus, dass viel von seinem Verhalten wohl in der Kindheit seine Ursache hat. Es gab noch andere Bedingungen, nur bisher hat er nur die kleinste davon erfüllt, er ist sogar mittlerweile wieder überzeugt davon keine Einzeltherapie zu benötigen. Zuhause schläft er nun seither im Gästezimmer, ich ertrage seine Nähe nicht mehr. Es ist auch für mich noch schwer vorstellbar irgendwann wieder eine sexuelle Beziehung zu Ihm aufzunehmen. Nur, ohne diese wird eine normale Beziehung wohl nicht möglich sein.

    Ich bin seit einem Monat nun in einer Einzeltherapie, leider sind die Termine so weit auseinander und schwer zu bekommen, dass ich trotzdem nicht gut vorwärts komme. Ich benötige für mich einen Weg mit der ganzen Sache umzugehen. Es ist mein Leben, ich komme mir vor wie plötzlich in ein Paralleluniversum geworfen und bin völlig gelähmt und verzweifelt. Alles liegt in Scherben. Meine innere Stimme sagt mir, dass es so wie es war nicht mehr ist und dass ich nicht daran festhalten soll, aber ich verliere sehr viel, meine Kinder jedoch verlieren noch mehr.

    Ich bin mir nur sicher, ändern werde ich meinen Mann nicht, das müsste er selbst. Ich bin nur nicht sicher ob er das schafft, denn vor zwei Tagen entdeckte ich wieder Pornos auf seinem Handy, gut versteckt. Also wird er alles weiter treiben? Nur besser verstecken? Ich würde Ihm gern helfen, aber das ist wohl auch nicht möglich? Was gibt es für Möglichkeiten?
    Es grüßt Sie herzlich

  98. Hallo Johanna,
    Sexualität ist ein Trieb und Triebe sind nicht einfach zu beherrschen. Die Suche nach Belohnungen ist enorm stark in uns angelegt.
    Nicht alles im Leben lässt sich kontrollieren und Menschen haben auch unterschiedliche Kontrollfähigkeiten.
    Das Leben ist eben bunt und enthält alles. Wenn alle nur vernünftig und rücksichtsvoll wären, wäre das vielleicht nett aber auch langweilig. Es gäbe keine Probleme, keine Dramen, keine Geschichten.

    Gleichwohl ist Untreue meistens eine schwere Belastung für eine Beziehung. Ein Paar kann daran wachsen oder zerbrechen. Aber moralische Appelle richten da leider wenig aus.

    Danke für Ihre Frage.

  99. Johanna sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp Wichmann,

    ich dachte immer eine Beziehung zu einem anderen Menschen sei synergetisch.
    Synergetisch im Sinne „1+1 = 100“.
    Man hilft sich gegenseitig. Gründet eine Familie. Erschafft etwas!

    Worin liegt dann der Sinn eine Beziehung zu führen, die nur noch ein Kompromiss ist?
    Wenn ich hier einige Leidensgeschichten lese, dann frage ich mich wirklich, warum diesen Kompromiss eingehen und verzeihen?
    Warum einen Wert tolerieren, der mich, ggf. meine Familie und letztendlich die Gesellschaft schwächt (->Untreue)?

    Warum ist es anstrebenswert einem Erwachsenen zu vergeben, der vorsätzlich etwas sehr dummes gemacht hat?
    Ich will den Sinn des Verzeihens generell nicht in Frage stellen – im Rahmen von Untreue in einer Beziehung aber schon.
    Warum verlassen diese Menschen nicht lieber ihren Partner anstatt in zu betrügen?
    Wäre das nicht mutiger?
    Oder warum arbeiten diese Menschen nicht an sich und ihrer Beziehung?
    Es gab keine Zeit, in der das einfacher war.

    Ich weis, dass wir Menschen sehr analoge und oft stark emotional gesteuerte Wesen sind.
    Aber irgendwie schaffen es doch viele Menschen treu zu sein und trotzdem glücklich zu werden.
    Warum erscheint es mir, dass das Prinzip „Treue“ zunehmend dem Ideal der „Auswechselbarkeit“ weicht?

    Ich tue mir mit diesem Gedanken sehr schwer, obwohl ich selbst bisher nicht betroffen war.
    Viele Partnerschaften, die ich kenne und in denen Untreue ein Thema ist, konnten sich nicht davon erholen.
    Viel mehr habe ich das Gefühl, dass die Partner in diesen Beziehungen „verwelken“ und immer zynischer und ironischer werden.

    Können Sie mir helfen zu verstehen?

    Danke & Gruß
    Johanna

  100. Okay, Sie können zwei Tage warten, ob er von sich aus das Gespräch sucht.
    Wenn nicht, machen Sie klaren Ansagen: „Wir müssen reden, sonst gehe ich.“
    Dann kriegen Sie schnell raus, wo Ihr Mann in Bezug auf Ihre Beziehung steht.

  101. Anna sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    so schnell hätte ich Ihre Antwort nicht erwartet, dafür schon mal ein herzliches Dankeschön.
    Sie haben Recht, ich will keine übereilten Entscheidungen treffen. Das Hotelzimmer ist erst ab übernächster Wo gebucht und kann jederzeit kostenlos storniert werden. Ich habe die Hoffnung, dass wir bis dahin sprechen werden. Wenn nicht, muss ich einen klaren Kopf und genügend räumlichen Abstand bekommen.
    Aber wer soll den Anfang machen?
    Ich kann es nicht! Momentan fühle ich mich einfach nur gedemütigt, meine Gefühle für meinen Mann, die bis gestern felsenfest waren, liegen zur Zeit in Schutt…
    Ich wünsche mir vom Herzen, dass mein Mann auf mich zukommt. Zumindest wäre es ein Zeichen für mich, dass er um unsere Ehe kämpfen möchte.
    Aber meine leise Befürchtung ist, dass er nicht kommen wird, weil er stur und zu stolz ist. Bei den meisten Streitigkeiten habe ich die ersten Schritte gemacht.
    Sicher, Sie haben Recht. Ich würde es mit der Paartherapie vorschlagen, aber will er es auch?
    Verstehen Sie, ich möchte ihn nicht dahin schleifen oder dass er denkt: Na gut, mache ich mit, bevor sie sich scheiden lässt und ich meiner eigenen Familie erklären muss, weshalb?

    Ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, dass auch wir eine Internetliebe sind. Und bereits am Anfang entdeckte ich auf diversen Seiten seinen mir damals bekannten Nickname… Auch auf den einschlägigen Seiten (deshalb war mir seine Neigung auch bekannt bevor er es mir mal gesagt hatte – was für mich jedoch kein Hindernis darstellte). Sein Nickname hat sich nun geändert, mit Sicherheit auch, damit ich keinen Verdacht schöpfen und ihn finden kann.
    Bereits damals hat er mir versprochen, dass er seine Accounts überall gelöscht hat. Nun diese neue Seite.
    Aus diesem Grund stellt sich mir die Frage, wann ist das nächste Mal?

    Danke sehr für Ihre seelische Unterstützung.
    Anna

  102. Hallo Anna,
    weder ist Ihre Ehe am Ende noch wissen Sie genau, was passiert ist. Jetzt keine übereilten Entscheidungen. Auch das mit dem Hotelzimmer würde ich noch mal überlegen.
    Sie brauchen nicht mehr Distanz, sondern mehr Kontakt und vor allem Offenheit. Offensichtlich gibt es ein Problem in Ihrer Ehe. Ob nur bei Ihrem Mann oder auch zwischen Ihnen, müssen Sie herausfinden – gemeinsam. Ihr Mann schämt sich vermutlich sehr, deshalb sein versteinerter Rückzug.
    Jetzt hilft nur Offenheit, möglichst ehrlich und rückhaltlos.
    Probieren Sie Zwiegespräche (Anleitung auf diesem Blog). Wenn es gemeinsam nicht weiter führt, suchen Sie sich einen Paartherapeuten in der Nähe.
    Ob das etwas mit Ihnen und Ihrer Geschichte zu tun hat, dass Ihnen das schon mehrmals im Leben passiert ist, kann gut sein. Aber im Moment geht es vor allem um das, was zwischen Ihnen ist.
    Also Kopf hoch – und ran an das, was bisher zwischen Ihnen nicht gesagt wurde.

  103. Anna sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich bin total verzweifelt, denn bis gestern war meine, wie ich dachte, heile Welt noch in Ordnung. Nun sitze ich hier alleine auf diesem Trümmerberg – ohnmächtig, wütend und gleichzeitig unendlich traurig und voller Fragen, auf die nur die Stille antwortet.

    Mein Mann hat mich betrogen – nur gedanklich oder auch körperlich? Aber wo ist nun der Unterschied?!
    Er war gestern einkaufen, in der Zeit wollte ich die Wohnung auf den Vordermann bringen. Sein Laptop stand im Wohnzimmer (wie so oft) und ich wollte was nachschauen. Mehrere Seiten waren bereits offen, u.a. eine Suchfunktion, die ich nutzen wollte. Neben dran war sein email-Konto, zu dem ich normalerweise keinen Zugriff habe. Er war eingeloggt, wie es schon mehrmals der Fall war. Warum schaute ich ausgerechnet gestern erst rein? Ich weiß es nicht!
    Ich entdeckte einen email-Verkehr über eine eindeutige Seite aus dem April 2012, in der mein Mann über seine sexuelle Neigung offenherzig schrieb. Er hat sich einen Account angelegt und diese Frau aus eigener Initiative dort angeschrieben… Mir rutschte der Boden unter den Füßen weg!
    Wie konnte er mein Vertrauen dermaßen missbrauchen?
    Wir sind seit 7 Jahren zusammen, seit 2009 verlobt und seit 1,5 Jahren verheiratet! Ich war stolz, dass wir aufgrund beruflicher Gegebenheiten eine über 3-jährige Fernbeziehung gemeistert hatten! In der Zeit also als ich (fast alleine) hier vor Ort 2012 die Hochzeitsvorbereitungen gemanagt habe und kurz vor einem Burnout war, saß mein Verlobter über 300 km weg und suchte eine Frau, um seine sexuellen Neigungen auszuleben?! Ich kann mein Kopfkino nicht ausschalten… Vielleicht waren die Spieleabende mit Kollegen nur Alibis? Und was machte er dort, wenn er ein Wochenende nicht zurück nach Hause zum mir pendelte?!
    Ich bin 37 und kann somit meinen Kinderwunsch begraben… Wie konnte er mich so hintergehen und mir gleichzeitig beteuern, dass ich die Liebe seines Lebens bin?
    Wieso hat er nicht mit mir gesprochen?
    Ich kenne und weiß um seine besonderen sexuellen Neigungen. Ich habe ihn so oft schon ermutigt, diese gemeinsam auszuleben…
    Anstatt dessen wird eine wildfremde Frau angeschrieben und siehe da, er traut sich…
    Ich kann momentan mit niemanden darüber reden (würde ich es tun, würde ihn meine Familie oder Freunde nicht mal mehr anschauen). Er versucht nicht mal mit mir zu reden, nachdem ich ihn mit der Mail konfrontiert habe. Er sitzt im Wohnzimmer, während ich im Schlafzimmer mein Dasein friste…
    Mir fällt die Decke auf den Kopf. Habe mir erst mal ab dem nächsten WE ein Hotelzimmer für 1 Wo gebucht. Ich muss hier raus!
    Kann ich sein Schweigen als ein Ende der Beziehung deuten? Jemand, dem unsere Beziehung wichtig ist, würde sich doch anders verhalten, oder?!
    Muss ich mir eingestehen, dass unsere Ehe am Ende ist?
    Eigentlich basiert sie schon auf einer Lüge… Wie soll ich denn vertrauen?
    Leider ist es mir nicht das erste Mal mit den Männern passiert. Und das Schlimme, mein Mann wusste aus meinen Erzählungen, wie sehr es mir tat… Und wie sehr ich es selbst verabscheute (mein Papa war da ein gutes Beispiel!)
    Wie konnte er das alles aufs Spiel setzen?
    Denken Sie, es gibt nur eine Chance?
    Und wieso werde ich dauernd zum Betrugsopfer?
    Nur weil ich sage (und mich dementsprechend)auch verhalte, dass ich es niemals tun würde?

    Bitte helfen Sie mir!
    Vielen Dank.
    Anna

  104. Erika sagt

    Liebe Johanna,
    danke für deine Zeilen. Sie haben mir gut getan. Besonders das hier: –„Bei mir passierte aber – auch Dank meines Mannes – danach etwas merkwürdiges. In mir verwandelte sich die eigene Unzufriedenheit in ein Bedürfnis nach persönlicher Veränderung/Weiterentwicklung“ — Genau das passiert mir! Ich entdecke mich selbst noch mehr,wer ich als Frau sein darf. Ich bin gerne Frau und freue mich¨! Ich profitiere von den Entscheidungen meines Mannes, das er treu sein will und sein Leben änderte. Ich spüre dies in meinem Herzen, wie er sich ganz auch mich einlässt. Er würde das nicht können, hätte er mit der Expartnerin nicht abgeschlossen, sagt er.

    Ich profitiere davon, dass die Frau vor ihm, ihn als Mann ua. mit seiner Lust(was zu Mann und Frau voll gehören darf)annahm und liebte, die vorher so abglehnt wurde. Ich bin dankbar dafür. Weiter stelle ich fest, dass die Exfrau ihn nicht zurück will, sich gesund abgrenzt, freundlich und umgänglich ist.

    Ich gehe meine Verlustängste an und gestehe meinem Partner die Kontakte zur Ex zu. Wir können darüber konstruktiv austauschen und aufeinander Rücksicht nehmen, indem ich auch nicht mit meinem Exmann ein Plauschabendessen ( das ist vorbei) verbringe, obwohl wir auch wegen der grossen Kinder guten Kontakt haben. Man kann Anlass zur Eifersucht produzieren.. Das Problem mit „Exen“ bekam ich erst, als ich den jetzigen Partner kennenlernte. Vorher 16 Jahre verheiratet.. nie ein Thema! Dafür war ich auf die Dienste meines Exmannes eifersüchtig und es tat so weh, weil er nicht mit mir verheiratet war, sondern mit seinem Job. Interessante Parallen der Gefühlssituationen… mmm.. Ich wünsche dir auch alles Gute Johanna und allen Leser/innen, viel Mut und Kraft.

  105. Johanna sagt

    Hallo Erika,

    ich habe auch gerade Deinen Kommentar gelesen. Ein spannendes Thema, dass ich bei mir selbst mehrere Male erlebt habe.
    Letztendlich war es bei mir nicht die Eifersucht auf die andere Frau, sondern der Neid darauf, dass diese sich sexuell oder sonstige Dinge getraut hat, die ich nicht gemacht habe.
    Beispiele: Eine Ex meines Mannes war mit ihm viel tauchen. Ich habe mich das nie getraut. Auch im Bett war sie sehr freizügig. Das löste in mir sofort Komplexe aus.
    Bei mir passierte aber – auch Dank meines Mannes – danach etwas merkwürdiges. In mir verwandelte sich die eigene Unzufriedenheit in ein Bedürfnis nach persönlicher Veränderung/Weiterentwicklung. Ich wollte mich einfach mehr trauen. Da war viel selbstüberwindig im Spiel – das war auch nicht immer leicht. Vor allem der innere Schweinehund im Kopf „Mach es nicht!!!“. Aber am Ende habe ich gewonnen.
    Das neue „ich“ gefällt mir sehr viel besser. Ich bin sehr viel selbstbewusster geworden. Heute lassen mich diese „Ex-Geschichten“ vollkommen entspannt. Meinem Mann gefällt das sehr gut. Er meint, dass ihn meine Entwicklung auch dazu motiviert hat, einiges in seinem Leben zu ändern.
    Alles in allem bin ich heute glücklicher.

    Vielleicht auch ein Weg für Dich?
    Vielleicht hat Herr Kopp-Wichmann auch einen Tipp, wo man hier am besten beginnt?

    Liebe Grüße
    Johanna

  106. Erika sagt

    Herzlichen Dank!
    Ich sehe auch, dass es nicht nützt in seiner Vergangenheit zu analysieren, wiso & was er & seine Ex wie/was hatte etc.. da bereite ich mir selbst Leiden zu. Der Zusammenhang bezüglich der Verlustängsten, wie sie es beschrieben haben, stimmt!
    Ich bin derzeit in einer psychologischen Beratung als Hilfe für meine Nöte und kämpfe nicht mehr gegen die negativen Gefühle an, dass diese nicht sein dürfen. Versöhnung mit mir selbst ist mein Ziel und ich freue mich!
    Alles Gute Ihnen. Ich lese wieder rein.

  107. Verlustangst hat oft etwas mit Erlebnissen in der Kindheit zu tun. Also lange Trennung von den Eltern, Krankenhausaufenthalte, Kinderheim. Da geht oft das Urvertrauen, dass der „Andere“ schon wieder kommen wird, zu Bruch.
    In einer Partnerschaft löst wissentlich oder unwissentlich jeder immer mal empfindliche Punkte des Anderen aus. Man muss gut verhandeln, wenn der Wunsch des einen (die Freundin von früher zu treffen) auf Ihre Verlustangst trifft.
    Fragen Sie sich, was Sie bräuchten, damit Ihre Angst etwas geringer und besser auszuhalten wäre, wenn er sie trifft.

    PS: Genießen Sie besonders die Gegenwart, nur die ist real. Ängste sind immer in die Vergangenheit oder die Zukunft gerichtet.

  108. Erika sagt

    Ihre Zeilen: „Aber sich zu erkundigen, was genau passiert ist, hat mehr damit zu tun, dass man sich fragt, was hat die andere, was ich nicht habe. Und da sind Frauen ja groß drin. Sie vergleichen sich gern und sind unzufrieden mit dem, was sie haben.“ — Danke! Ich weiss jetzt noch besser woran ich arbeiten sollte/muss.

    Genau hier ist mein Hauptproblem: Mein Partner 55 verliebte sich, das war bevor wir uns kennenlernten, als er noch verheiratet war, in seine 20 Jahre jüngere Sexpartnerin und trennte sich für sie von seiner Frau. Sie waren etwa 5 Jahre ein Paar, lebten zusammen, wobei er 2 Jahre davon für sich wohnte und dann auf Drängen seiner Partnerin wieder zu ihr zog, was nur einige Monate gut ging. Es hatte einige Gründe ( Untreue ihrerseits, grosse psychische Probleme) warum er für sich sein, aber die Beziehung nicht beenden wollte. Ich nehme an, der Sex war göttlich mit ihr.. aber sie waren nicht auf partnerschaftlicher Augenhöhe & sie käme einfach nicht im Leben vorwärts.

    Meine Frage ist, kann man hier von echter Liebe sprechen, oder ein Mann bleibt, weil der Sex einfach toll ist? Habe den Eindruck, dass er sie echt liebte. Ok, ich mache mir einfach Sorgen. Mein Partner sagte sie sei zu jung für ihn gewesen, er habe klar abgeschlossen mit ihr. Er pflegt einen guten Umgang mit ihr und trifft sie ein paar mal im Jahr, womit ich Mühe habe und zwischendurch grosse Anflüge von Eifersucht und Verlustangst, die ich am Angehen bin. Für uns ist (ua. sexuelle) Treue sehr wichtig in der Beziehung und zur Zeit ist es wunderbar mit ihm.. Wieso ist mir genau diese Ex einen solchen Dorn im Auge, obwohl ich sie sympathisch finde?

  109. Hallo,
    die Fälle gleichen sich oft, deswegen antworte ich manchmal nicht. Zuweilen fällt mir auch nichts hilfreiches ein. Und dann brauche ich noch die nötige Zeit. Aber ich werde es gleichmäßiger antworten, da hier offensichtlich ein großer Bedarf ist.

  110. Hexle sagt

    Hallo, bin auf der Suche nach Antworten/vergleichbaren Situationen auf diese Seite gestoßen.Gibt es einen Grund, warum Ihre Antwort nicht nicht bei jedem Kommentar erscheint? Es würde mich sehr interessieren, was Sie „Katja“ 03.2013 empfohlen haben bzw. wie die Geschichte sich entwickelt hat. Danke schon im Voraus.

  111. anke sagt

    Hallo,bei mir ist es gerade auch nicht einfach und ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Mein Mann und ich sind seit 11 Jahren zusammen und haben drei wundervolle Kinder zwischen 5 und 7 Jahren. Wir haben schon sehr viel durchmacht angefangen von Scheidung meines Mannes von seiner ersten Frau bis hin zur Arbeitslosigkeit meines Mannes wo ich uns durchbringen mußte. Vor fünf Jahren hatte mein Mann eine Affäre die ich Ihm verziehen habe da ich auch kurz vor der Entbindung stand. Danach lief alles besser denn je.Wir haben dann letztes Jahr auch geheiratet. Seit ein paar Tagen schreibt er immer mit einer Arbeitskollegin sms die auch weiß das er verheiratet ist und Kinder hat. Ich habe das durch zufall gesehen auf seinem Handy. Gestern war er auch für 6 Stunden weg ohne zu sagen wo er hin geht. Er sagt ich würde ihn sehr einengen da er ja nicht mal weggehen kann weil ich ja so sehr eifersüchtig bin. Das stimmt auch durch die Affäre die er hatte bin ich ein gebranntes Kind.Er sagt er möchte sich nicht trennen aber ich weiß nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Wenn ich rumbocke macht er dicht. Immer wieder kommen kleine Annäherungen von ihm die ich aber immer geblockt habe weil ich verletzt bin. Ich würde gern an der Ehe festhalten weil ich ihn liebe und die Kinder auch ihren Vater brauchen.Also wie verhalte ich mich jetzt richtig?Die Annäherungen zulassen und hoffen das er einbekommt?lg und vielen Dank für die Antwort

  112. Hallo Bettina,
    da sind wohl zwei Bedenkenträger zusammen gekommen. 😉
    Es kommt darauf an, was Sie wollen. Für eine engere Beziehung kommt er anscheinend für Sie nicht in Frage (Altersunterschied, über Gefühle sprechen). Und er hat am liebsten beide Frauen.
    Muss man denn überhaupt etwas entscheiden? Das geht doch jetzt 1 1/2 Jahre ganz gut. Genießen Sie die gemeinsame Zeit.

  113. Bettina sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    leider weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Ich ( 51 ) habe seit 1 Jahr eine Affäre mit einem Arbeitskollegen ( 44). Dieser Mann hat eine Beziehung seit vielen Jahren, mit der er nicht zusammen wohnt. Er ist Pendler aus beruflichen Gründen und selbst wenn er am Wochenende nach Hause in seine Heimatstadt fährt, ist er nicht jedes Mal mit ihr zusammen. Die beiden haben bereits zusammen gewohnt und sind wieder auseinander gezogen vor einigen Jahren.

    Er weiß, dass seine Beziehung nicht in Ordnung ist und kann sich dennoch nicht endgültig trennen. Ich habe mit ihm seit 1 1/4 Jahr eine Beziehung, wir verstehen uns sehr gut, lachen viel, unternehmen viel gemeinsam und haben auch Sex. Ich selber bin geschieden und meine Kinder sind groß und aus dem Haus. Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Vielleicht ist es besser, mit ihm Schluss zu machen, schon alleine wegen des Altersunterschiedes. Über seine Gefühle kann er nur sehr schlecht sprechen. Über seine Freundin oder Lebensabschnittspartnerin äußert er sich entweder gar nicht oder im negativen Sinne zum Beispiel bei banalen Sachen wenn ich ihm etwas für ihn tue. Dann sagt er ganz oft, dass würde Beate nicht für mich machen.

    Ich mag ihn sehr und er mich auch, ist es vielleicht die Angst wegen des Altersunterschiedes? Soll ich mich vielleicht von ihm trennen, bevor die Gefühle noch stärker werden? Warum trennt er sich nicht? Es sind viele Gedanken, jedoch kann ich seine Psyche nicht verstehen. Wie kann ich ihn aus der Reserve locken? Oder soll ich es lieber beenden bevor noch mehr an Gefühlen entsteht?
    Danke für Ihre ehrliche Antwort.

  114. Hallo Peter,
    die sicherste Methode, sich unglücklich zu machen, ist ständiges Vergleichen – vor allem nach „oben“. Und das tun Sie ausgiebig, indem Sie sich mit dem 16-Jährigen vergleichen. Einer Sache, die schon so lange her ist.
    Warum Sie immer wieder darüber grübeln, und wie Sie das verändern können, habe ich in diesem Artikel beschrieben.

  115. Peter sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    ich war schon auf vielen Internet-Seiten zum Thema Affäre. Heute fasse ich einmal den Mut, und schreibe selbst einmal etwas. In der Hoffnung, dass Sie ggf. gute Tipps bzw. gute Gedanken mit auf den Weg geben können.

    Es geht im Kern darum, dass ich selbst nach 15 Jahren eine Affäre meiner heutigen Frau nicht verkraftet habe.

    Ich habe die beste Frau der Welt. Sie kümmert sich liebevoll um die drei kleinen Kinder, macht den Haushalt und geht noch „nebenbei“ arbeiten – und trotzdem bin ich innerlich zerrissen …

    Sie weint oft in letzter Zeit. Sie tut mir dann so leid. Ich selbst habe leider keine Tränen mehr, sie sind vertrocknet. Ich kann nicht mehr weinen und bin mit der Zeit gefühllos geworden.

    Meine damalige Freundin und heutige Frau hatte vor 15 Jahren eine Affäre mit einem 16-Jährigen. Sie war damals 26, also zehn Jahre älter als er. Die Affäre dauerte rund 11 Wochen.

    Die Gründe weiß ich, sie sind nachvollziehbar: Ich kümmerte mich in dieser Zeit einfach zu wenig um sie und sie suchte Geborgenheit und Anerkennung. Ihr war es egal, es hätte – so sagt sie – jeder kommen können damals. Vielleicht hatte sie auch das Gefühl, etwas verpasst zu haben und wollte das damit nachholen. Wir waren damals seit 7 Jahren zusammen. Sie hatte zu der Zeit schon mal eine kurze Affäre mit einem anderen gehabt (5 Jahre zuvor). Da ich ihr erster Mann war, hatte ich irgendwie damit gerechnet, dass sie irgendwann einen anderen Mann ausprobieren würde. Die erste Affäre hatten wir auch ganz gut verkraftet.

    Aber das mit dem 16-jährigen setzte mir damals schon sehr zu. Ich machte Schluss. Aber wir kamen dann nach kurzer Zeit wieder zusammen. Und 6 Wochen nach unserer „Versöhnung“ ging sie dann wieder für eine Nacht zu ihm, als ich übers Wochenende mit Freunden weg war. Für sie war die Affäre einfach nicht abgeschlossen, sagt sie. Und trotz des Altersunterschiedes war sie in ihn verliebt. Obgleich sie wusste, dass es nur ein Spiel gewesen sei und es bestimmt nicht für die Ewigkeit bestimmt war. Es hätte nie rauskommen sollen, sagt sie. Aber mit einer List hatte ich sie damals dazu gebracht, mir diesen erneuten Seitensprung doch zu gestehen, von dem ich nur geahnt hatte.

    Heute ist es ihr peinlich, und sie schämt sich für ihr damaliges Verhalten. Nach einem Monat kamen wir damals wieder zusammen, aber nur „animiert“ durch den Schwiegervater, der uns wieder zusammen sehen wollte. Wir näherten uns dann langsam wieder an. Und 2 Jahre danach heirateten wir. Wir bekamen drei Kinder (heute zwischen 3 und 13 Jahren).

    Für meine Frau ist die Affäre vergessen. Für mich aber leider nicht, denn mich erinnern noch zu viele Dinge an diese verdammte Zeit. Ich kann es zum Beispiel nicht sehen, wenn zwei Leute sich küssen, im Fernsehen, auf der Straße, … mir tut das weh. Das kommt daher, dass meine Frau mit dem Typ immer heftig rumgeknutscht hatte, zu mir aber sagt, als wir wieder zusammen waren und auch knutschen wollten, ich solle nicht machen wie ein „Zitteraal“. Das traf mich sehr. Seither haben wir auch nicht mehr geknutscht. Sie hat sich auch erst nach vielen Jahren dafür entschuldigt, aber mehr auf mein Drängen hin.

    Sie ließ den Typen beim Sex auch machen, was er wollte. Sie erzählte mir ziemlich genau davon, was ablief. Sie ließ auch Dinge geschehen und tat sie, die sie mir danach nicht mehr gewährte. „Wir sind doch nicht mehr in der ersten Verliebtheit!“ sagte sie einmal.

    Mich traf das dann ebenfalls wieder ziemlich. In der Kurzfassung: Der Typ, mit dem sie eine Affäre hatte, durfte sie nach Strich und Faden verwöhnen, und mir verwehrt sie das bis heute. Nicht, dass wir keinen Sex hätten (wir haben ja drei Kinder), aber es ist nur dieser „Blümchensex“, den sie mir zugesteht, mehr nicht. Ich hoffe, Sie verstehen, was ich damit sagen will. Seit wir uns nach und nach in den letzten Jahren ausgesprochen haben, gibt sie sich beim Sex auch wieder mehr Mühe. Aber es reicht nicht für das, was sie dem anderen Typen gab.

    Sie verstand es lange Zeit nicht, warum die Affäre für mich so schlimm war und ich nicht einfach darüber hinweg sehen könne. Die Affäre ist auch nach 15 Jahren eine Belastung, unsere Beziehung ist nicht frei, mir tut das Herz weh. Der furchtbare Typ aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis, der seine Finger nicht bei sich behalten konnte und den sie gewähren ließ, steht auch heute noch zwischen uns. Er steht zwischen uns wie eine unsichtbare Mauer.

    Die ganzen Jahre kämpfte ich dagegen an und hatte die Hoffnung, dass es sich irgendwann bessern würde. Aber ständig werde ich an irgendwas erinnert, was mit der damaligen Affäre zu tun hat (der Typ wohnte bei uns im Ort, seit ca. 10 Jahren nicht mehr). Ich komme einfach auf keinen grünen Zweig. Mittlerweile versteht mich meine Frau besser, nach vielen, vielen traurigen Gesprächen mit Schritten zurück in die Vergangenheit. Und nach vielen vielen Tränen.

    Meine Frau ist seit unserer Heirat treu, da bin ich sicher. Wie gesagt, sie schämt sich für damals sehr. Aber weg ist damit die Affäre einfach noch nicht.

    Mein Selbstbewusstsein leidet bis heute darunter. Nach außen hin bin ich immer gut gelaunt, auf der Arbeit mache ich meinen Job und bin anerkannt. Aber innerlich bin ich total zerrissen. Weil ich einfach nicht loslassen und vergessen kann. Ich habe meiner Frau verziehen, aber ich kann einfach nicht vergessen. Es ist furchtbar. Ich weiß nicht, wie viele Nächte ich seit 15 Jahren wach war. Was geholfen hat, ist, wenn ich darüber geschrieben habe, Notizen gemacht habe, einfach von der Seele losschreiben.

    Heute schreibe ich das erste Mal öffentlich in der Hoffnung, dass ich irgendwelche Tipps oder Gedanken von Ihnen erhalten kann, die mir helfen könnten. Denn eigentlich bin ich krank. Mein Herz ist tot. Wie oft kann ein Herz sterben, bevor es tot ist? Und es tut mir unendlich leid, dass ich meine Frau nicht mehr glücklich machen kann, sie zum lachen bringen kann, unbeschwert mit ihr umgehen kann. Stattdessen bin ich meist missmutig, verlange ihr viel ab, behandle sie schlecht und erkenne ihre Leistungen, die sie für die Familie erbringt, nicht an. Sie weint deswegen auch oft. Aber ich habe oft nicht die Energie und die Kraft, sie zu trösten. Und trotzdem verlässt sie mich nicht und bleibt bei mir. Verstehen Sie das? Ist das wegen den drei Kindern? Sie erträgt und trägt so viel, und das tut mir unendlich leid. Aber ich bringe es nicht fertig, unbeschwert, unbefangen, liebevoll mit ihr umzugehen. Sie sagt manchmal, dass ich sie jetzt doch genug bestraft hätte (für ihr damaliges Verhalten). Sie hat recht damit, es ist wirklich nun gut. Aber ich bin innerlich zerrissen, habe keine innere Ruhe mehr, kein inneres Gleichgewicht.

    Wir haben drei liebenswerte, süße Kinder, die wir beide über alles lieben. Nur schaffe ich es nicht, auch meine Frau unbeschwert zu lieben, die Vergangenheit erdrückt einen. Das ist immer spürbar zwischen uns. Es ist furchtbar.

    Es tut mir auch leid, dass ich hier so viel schreibe, aber ich hoffe, dass es dann vielleicht besser wird. Ich bin ziemlich verzweifelt. Und ich schäme mich mittlerweile auch für mein Verhalten. Aber wie kriege ich es geändert, wenn man so tief drin steckt in der Vergangenheit, die wir damals nicht richtig aufgearbeitet hatten und erst in unserer Ehe nach und nach aufgearbeitet haben.

    Wir mögen uns noch immer, und ich könnte mir keine bessere Frau vorstellen und wünschen, aber ich kriege diese verdammten Gedanken nicht fort. Diese verdammten Gedanken, die mir das Gefühl geben, dass meine Frau diesem Typen mehr gab als sie mir gibt. Sie gab ihm Nähe, Hemmungslosigkeit, gab sich ihm total hin. Mir seither nicht mehr. Und daran gehe ich kaputt. Die Erinnerung ist täglich da, immer präsent. Macht mürbe, macht müde, raubt Energie. Uns beiden. Wir rauben uns gegenseitig unsere Energie, von den drei Kindern mal ganz abgesehen.

    Bis vor ein paar Wochen hatte ich die Hoffnung, dass wir irgendwann einmal so ungezwungen und leidenschaftlich zusammen sein könnten, dass ich zumindest wieder das Gefühl kriege, mit dem Typen auf einer Stufe stehen zu können. Wie gesagt, er war 16. Aber seit kurzem mag ich die Sachen, von der mir meine Frau erzählte, auch gar nicht mehr mit ihr erleben. Ich habe es aufgegeben. Ich bin noch viel distanzierter geworden als ich ohnehin schon zu ihr war.

    Und wieder ist eine Nacht, in der ich wach bin, morgen früh raus soll und so tue, als ob ich total fröhlich bin.

    Soll ich aufhören mit dem jammern, mit dem Selbstmitleid (ICH SCHAFFE ES NICHT)? Kann ich meiner Frau vielleicht helfen, indem ich sie verlasse und wir ein neues Leben anfangen? Ist das besser? Meine Frau sagt, dass sie sich wünsche, wieder von vorne anzufangen. Aber geht das?

    Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.

  116. Zum Erwachsenwerden- oder sein gehört, dass man Versuchungen, auch wenn sie einen temporären Kick versprechen widerstehen kann. Heißt konkret, mit Suchtmitteln wie Alkohol, Heroin oder auch Sex massvoll umgehen lernt, denn all diese Dinge wirken stark aufs Belohnungszentrum und verschaffen höchste Lust. Wenn man das nicht kann oder will, kriegt man früher oder später Probleme.

    Wer eine offene Beziehung anstrebt, will beides. Die vertraute Beziehung und den Kick. Das suchen viele, die meisten haben deshalb Affären, was den „Vorteil“ bietet, dass es heimlich passiert – solange es heimlich passiert. In einer offenen Beziehung will man die Erlaubnis zum Fremdgehen vom Partner haben. Das klappt fast nie, außerdem sind Beziehungen immer mit Gefühlen verbunden. Die Gewissheit, dass alle Beteiligten sich an ihre jeweilige „Rolle“ halten, ist schwer zu kontrollieren.

  117. Jan sagt

    Sehr geehrter Herr Wichmann,

    ich stehe vor der Frage, ob eine offene Beziehung eine Lösung für meine Beziehung sein kann.

    Meine Freundin (24), mit der ich (24) mittlerweile dreieinhalb Jahre liiert bin, hat mich vor vier Wochen gefragt, ob ich mir eine offene Beziehung vorstellen könne.
    Sie stellte dabei klar, dass sie seit Kurzem ein Verlangen verspüre, welches vorher nicht da sei. Gleichzeitig betonte sie, dass sie sich in unserer Beziehung sehr wohl fühle und auch den Sex gut finde. Allerdings würde sie gerne mal wieder den Kick des Unbekannten spüren.
    Ich verneinte den Vorschlag zunächst aus Gründen wie Verlustangst, Eifersucht und mangelnder Perspektive. Eines meiner Hauptargumente war dabei, dass so viel Nähe zu Drittpersonen doch schnell zum Fremdverlieben führen kann.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Eindruck, es handele sich lediglich um eine Spinnerei ihrerseits, da sie sich allgemein in einer Identitätskrise befindet und momentan Zukunft und Vollendung des Studiums anzweifelt. Gedanken, wie den Abbruch des Studiums der Sozialen Arbeit und eine Ausbildung zur Schreinerin gaben mir zu Denken, wie ernst man den ganzen Vorschlag denn überhaupt sehen könne, denn offensichtlich stellt sie momentan alles in Frage und entscheidet absolut irrational.
    Mein Entschluss darauf war, ihr in dezenten Dosen meine Wertschätzung ihr gegenüber mit Überraschungen und kleinen Gesten aufzupolieren. Bevor ich dies allerdings zu Ende bringen konnte, habe ich Anfang dieser Woche erfahren, dass sie mir zwei Mal fremd gegangen ist in der vorletzten Woche. Ihr Lover war dabei ein gemeinsamer Kumpel.
    Wir haben daraufhin mehrfach lange geredet in dieser Woche. Einerseits wollten wir aufarbeiten, wie es soweit kommen konnte, andererseits Perspektiven erarbeiten.
    Sie sagt ihrerseits, sie konnte dem inneren Drang und der Versuchung einfach nicht widerstehen. Gleichzeitig betont sie auch, dass es jeder X-beliebige sein hätte können und ihr Verlangen nichts mit einer konkreten Person zu tun habe, sondern mit dem Kick, welchen man verspürt, von „fremden“ Händen angefasst zu werden und einfach dem neuen Erlebnis. Trotz des Vertrauensbruchs hat sich an unseren Gefühlen zueinander nichts geändert, sie beteuert auch, dass sie dabei Beziehung und das Seitensprung-Erlebnis streng trennen könne und beides nichts miteinander zu tun habe. (Stichwort: „Was wir haben, kann uns keiner nehmen“)
    Um sie verstehen zu können, habe ich viel über die freud’sche Triebtheorie, Nymphomanie und Ähnliches gelesen. Da es wirklich ein Trieb sein kann, habe ich versucht das zu akzeptieren und wir versuchen nun gemeinsam damit umzugehen.

    Generell gibt es da denke ich zwei Möglichkeiten:

    A. Man versucht den Trieb zu „bekämpfen“. Dabei könnte eine Paarberatung helfen, eventuell eine Therapie ihrerseits, oder eine Libidoverringung. Libidoverringerung bei Frauen ist natürlich schwer und ich will schließlich nicht ihren Sexualtrieb zerstören, sondern lediglich ihr monogames Verhalten wiedergewinnen. Eine Therapie könnte für sie der richtige Schritt sein, da sie keine einfache Kindheit hatte und durch eine Trennung der Eltern von beiden Elternteilen (auch schon im frühen Kindheitsstadium) abwechselnd alleine gelassen wurde. Daher sind Verlustängste und die besagte Furcht, alleine gelassen zu werden, ihre größten Ängste. Eine Paarberatung hat natürlich nur Sinn, wenn es sich um kein psychologisches Problem handelt.

    B. Man lebt den Trieb aus
    Dies wäre der Schritt in eine offene Beziehung. Da ich meine Partnerin liebe und ihr nichts verbieten will, was ihr anscheinend viel gibt, kann ich mir mittlerweile sogar vorstellen, diesen Schritt zu wagen. Die Tatsache, dass sie zwischen ihrer letzten Beziehung vor mir, welche drei Jahre dauerte, und unserer, die nun schon dreieinhalb Jahre geht, lediglich drei Monate vergingen, legt zumindest nahe, dass es in ihr brodeln muss. Denn somit hat sie sich die letzten 7 Jahre außerhalb von Beziehungen kaum sexuell ausgelebt. Eventuell muss sie einfach noch ein paar Erfahrungen machen, bevor sie sich einer Person endgültig hingeben kann?
    Wir haben bezüglich einer offenen Beziehung zumindest schon mal provisorische Regeln erarbeitet, die dem ganzen als Rahmenbedingung dienen sollten. So wurde besprochen, dass niemand aus dem engeren Freundeskreis ein Ziel sein kann, auch wären dauerhafte Beziehungen zu weiteren Personen keine Lösung. Darüber hinaus wäre Verhütung ein Muss, Details sollten nicht erzählt werden, aber allgemeine Ehrlichkeit und Offenheit über das Thema müsse bestehen. Falls Gefühle mit Drittpersonen entstünden, müsse der Partner darüber informiert werden.

    Leider zweifle ich an diesem Schritt doch noch sehr, zumal ich nur erahnen kann, ob und was ein solches Unternehmen für mich bedeuten würde. Da ich erstens mit meiner Partnerin und unserem Sexleben zufrieden bin, gäbe mir das nicht sehr viel. Oder vielleicht doch? Eine Chance? So sehr ich mir wünschen würde, meiner Freundin ihre Freiheiten dahingehend zu lassen, weiß ich zweitens nicht, ob ich meine Gefühle im Zaum halten zu können. Die Vorstellung, was sie gerade mit anderen Personen treibt oder teilt, geht mir schon sehr nahe. Zumal sie auf meinen Vorschlag, vielleicht einmal einen Swingerclub zu besuchen, antwortete, dass sie nicht denke, dass sie dies mit fremden Menschen könnte, sondern dafür schon eine freundschaftliche Bindung zu der Person haben müsste. Dies impliziert gleichzeitig den Koituswunsch im gemeinsamen Freundeskreis, was schnell zum Problem werden kann.

    Meine Frage ist nun, ob ich diesen Schritt zur Erfüllung ihrer Wünsche gewähren, oder eher durch Paarberatung oder eine Therapie den Trieb „bekämpfen“ soll.
    Denn die Tatsache, dass dies erst eine kürzliche Erleuchtung ihrerseits ist und die Berücksichtigung, dass sie sowieso einen „Knacks weg hat“ suggerieren auch irgendwie für mich, dass es doch eine Krankheit oder ein Trieb sein könnte. Immerhin scheint es zwanghaft zu sein – sie kann es schließlich trotz ihrer Liebe zu mir nicht mehr kontrollieren. So gesehen wäre es vielleicht kontraproduktiv ihr dies zu gewähren, statt fachmännische Hilfe zu suchen.
    Andererseits, ist es wirklich nur ein natürlicher Trieb und eine Form der Freiheitsfindung, wäre es dann so falsch, ihr diese Freiheit eine Zeit lang zu geben, obwohl es mir dabei nicht blendend geht? Auch besteht die Chance, dass das Gefühl wieder vergeht. Sie selbst hat auch die Hypothese aufgestellt, dass wenn es eine offene Beziehung gäbe, der Reiz des Verbotenen schnell verflöge und sie bald merken würde, dass andere Partner auch nicht die Erlösung darstellen. Außerdem ist die dadurch entstehende Chance trotz aller Zweifel nicht zu unterschätzen. Immerhin bieten sich auch für mich neue Möglichkeiten. Trotzdem kann ich guten Gewissens nicht sagen, dass ich mich wohl dabei fühlen würde, wenn ich wüsste, dass der Partner fremdgeht.
    Doch wie kann man mit sowas umgehen? Bitte um Tipps und einer eventuellen Einschätzung, was meiner Partnerin fehlen könnte, egal ob in welcher Hinsicht…

    Besten Gruß =)

  118. Hallo Silvia,
    ich glaube, Ihr Mann war psychisch krank. Das würde die Gewalt gegen Sie und Ihre Tochter am ehesten erklären.
    Der Sport war es vermutlich nicht, sondern die Unfähigkeit, stabile Bindungen einzugehen. Das „Erbe“ des Vaters spielt wohl auch eine Rolle.
    Sie sollten für sich selbst eine Psychotherapie erwägen. Einmal, um die Erlebnisse und seinen Tod mit all den widersprüchlichen Gefühlen zu verdauen. Aber vor allem lernen, beim nächsten Partner nicht wieder so viele Warnsignale übersehen.

    Alles Gute für Sie.

  119. gruber silvia sagt

    ich bin mit meinem mann 23 jahre verheiratet und er ist regelmäßig seit jahren mit seiner kollegin klettern gegangen. ich war mißtrauisch doch er sagte es ist nur freundschaft und er tut in zukunft was er will. die streitereien zwischen uns nahmen zu, nur der Sex wurde häufiger und sehr ausgefallen. er bestätigte mir dass sexmäßig alles passe und so beruhigte ich mich, denn ich glaubte so würde er mich nicht betrügen, doch war spürbar, dass er mich nur mehr körperlich liebte.

    es stellte sich dann heraus, dass er schon seit 2 jahren eine affäre mit ihr hatte. er wurde gegenüber mir und meiner tochter immer grausamer und sogar gewalttätig. er schlug und trat auf mich ein, es zerbrach alles in mir. als er dann noch auf meine tochter einschlug, rief ich die Polizei und diese verwies in vom Haus. dann fing der psychoterror erst so richtig an auch seitens meinen Schwiegereltern.

    ich ging psychisch fast daran kaputt, bis ich schließlich die nachricht bekam, dass er bei einer gratwanderung abgestürzt war, da diese frau von ihm ein foto machen wollte. bei dem begräbnis stand diese frau eingehängt bei meiner schwiegermutter in erster Reihe. sie lebt nun bei ihnen.

    mein kommentar ist dieses. sein vater hat mit seiner 1.frau das gleiche gemacht und so hat sich das gleiche muster fortgesetzt. meine Frage aber ist, wenn er doch sexuell mit mir zufrieden war, war es dann der Sport, der ihn zu ihr getrieben hat und zeigte er soviel Grausamkeit, nicht weil er uns nicht geliebt hat,sondern weil er uns eigentlich nicht loslassen wollte, obwohl er uns gesagt hat, dass er uns hasst?
    liebe grüße silvia

  120. Hallo Pascal,
    offene Beziehungen funktionieren nach meiner Erfahrung sehr, sehr selten.
    Wenn Ihre Beziehung seit zwei Jahren schon nicht gut läuft, Sie beide aber zwei Kinder haben, würde ich nicht so schnell aufgeben. Am hilfreichsten wäre vermutlich eine gute Paartherapie, in der Sie Ihre aufgelaufenen Probleme im Beisein eines Dritten aufarbeiten.
    Wenn Ihre Frau dazu bereit ist, ist das erst einmal ein gutes Zeichen. Wenn nicht, können Sie noch eine Weile um sie kämpfen.

  121. Pascal sagt

    Guten Abend Herr Kopp-Wichmann,
    Ich (40 jahre) befinde mich aktuell in einem für mich sehr schlimmen Gefühlschaos. Ich habe herausgefunden das mich meine Frau seit mehr als einem jahrbetrogen hat. Seit dem haben wir sehr viele Gespräche geführt und wir konnten auch schon viel über unsere Beziehung , die schon seit 2 Jahren nicht mehr so toll läuft, erfahren. Ich gebe mir auch schon Mitschuld an dem was gelaufen ist – in unsere Beziehung – und damit komm ich eigentlich auch klar. Für unsere beziehung würde ich eigentlich wieder positive ansätze sehen, wenn da nich ein besondere umstand wäre.

    Sie sagt das sie ihn auch liebt und ihn nicht vergessen kann. Als alles herauskam wollte ich, das sie die Beziehung beendet und den Kontakt abbricht. Sie sagte ja und hat es wohl auch gemacht. Nach zwei Wochen hab ich herausgefunden da sie wieder Emails austauschen. Ihm ging es schlecht und meine Frau konnte ihn nicht Leiden lassen, da sie ihn noch immer sehr liebt. Ich gestand ihr zu weiterhin nur Emailkontakt zu haben ,in der Hoffnung das sie loslassen kann, aber sie schafft es jetzt nicht. Sie hat noch geschenke von ihm und briefe die sie auch nicht wegwerfen will, so hat sie es mir sehr deutlich gesagt.

    Sie hätte auch jetzt gerne eine offene Beziehung zu mir und zu ihm. Was ich in meinem aktuellen Gefühlschaos nicht zulassen kann und will, ich kann und will sie auch nicht mit ihm teilen, der schmerz ist zu gross. Wir sind seid 11 Jahren verheiratet und haben 2 Kinder. Unser Sexleben hat sich auch verbessert seit ihrem Geständnis – wir reden jetzt über alles und sind viel aktiver. Sie sagt sie liebt mich noch und will mich nicht verletzen und bei mir und den Kindern bleiben.

    Das glaub ich ihr auch, leider kann ich ihren Wunsch nach dieser offenen Beziehung nicht nachvollziehen und verstehen. Ich fühl mich zutiefst verletzt und hintergangen und ihr wunsch nach der offenen Beziehung macht mich fertig. Haben sie einen Rat, da ich völlig am Boden bin und die Welt – und meine Frau – nicht mehr verstehe.

  122. Eine Garantie gibt es nicht, aber eine gute Chance haben Sie – wenn Sie hart daran arbeiten. Sie scheinen dazu bereit zu sein, Ihr Freund eher nicht. Angst vor der Hochzeit kann ein guter Grund sein, ein Schlupfloch zu suchen. Eine offene Aussprache, z.B. in Form von Zwiegesprächen kann hier vieles klären.

  123. Anika sagt

    Bin 28 Jahre alt und meine Geschichte ist ähnlich wie viele andere hier. Ich bin seit 8 Jahren in einer Beziehung. Ich liebe ihn nach wie vor sehr. Wir haben viele schöne und schwierige Zeiten erlebt. Schwierig waren vor allem mein zeitraubendes berufsbegleitendes Studium, die Krebserkrankung meiner Mutter und vor allem ihr Tod. Wir haben alles miteinander durchgestanden, ich dachte es hält für immer.

    Nun hat er mir gesagt, dass er eine andere Frau kennengelernt hat, mit der er allerdings „nur“ SMS schreibt, sonst läuft – nach seiner Aussage – nichts. Auf meine Frage „Warum“ bekam ich die Antwort, dass ich ihn nur noch nerve und seine Gefühle sich verändert haben. Sie wäre hingegen so interessant… Natürlich habe ich reagiert wie die meisten… bin ausgerastet, hab ihm Vorwürfe gemacht, hab sein Handy ausspioniert und ihr von seinem Handy geschrieben, dass er vergeben ist. Ich bin seitdem erstmal ausgezogen. Heute – nach 4 Tagen – haben wir uns getroffen, um zu klären wie die Trennung ablaufen soll.

    Aber wir sind uns beide nicht sicher, ob wir das überhaupt wollen… Auch er erinnert sich an die schöne Zeit zurück und glaubt, dass wir eigentlich gut zusammen passen. Wir konnten immer miteinander lachen, niemand hätte mit einer Trennung gerechnet. Allerdings schreibt er immer noch mit der anderen SMS… Angeblich nur belangloses Zeug… Dabei kennt er sie erst 2 Wochen.

    Haben wir noch eine Chance wenn wir hart an unserer Beziehung arbeiten? Ich bin von Grund auf der totale Kämpfertyp, er geht hingegen gern den Weg des geringsten Widerstands, reagiert auf Kritik jedes mal trotzig und äußert seine (negativen) Gefühle meist erst, wenn es fast zu spät ist. Ich habe die Vermutung, dass er einfach kalte Füße bekommt, das liegt vor allem daran, dass unser Umfeld sehnsüchtig auf eine Hochzeit wartet. Hat er vielleicht Angst etwas verpasst zu haben? Können wir das gemeinsam schaffen?

  124. Hallo Ellen,
    eigentlich könnten Sie sich doch entspannen und das genießen, was Ihnen das Leben im Alter noch schenkt.
    Sie wollen offensichtlich nicht Ihren Mann verlassen und sorgen noch gut für ihn, obwohl er Ihnen viel zugemutet hat. Sie haben einen tollen Liebhaber, der gebunden ist. Wie er das mit seiner Ehefrau hinkriegt, geht Sie nichts an.

    Was Ihnen am meisten im Wege steht, sind Ihre Schuldgefühle. Die halte ich für nicht angemessen. Sie leben getrennt von Ihrem Mann haben aber so eine Art Wohn- und Pflegegemeinschaft. Sie sind frei – und müssen niemand gegenüber Rechenschaft ablegen.

    Einverstanden?

  125. Ellen sagt

    Guten Tag Herr Wichmann,
    ich nicht mehr ganz jung, seit 5o Jahren verheiratet, seit 5 Jahren getrennt lebend, wobei mein Ex, seit er weiß, dass er sehr krank ist, ständig bei mir ist. Da ich mich sehr um ihn kümmere, aber nach drei Affären seinerseits und Zusammenleben mir einer anderen Frau, Grund unserer Trennung, gibt es zwischen uns kaum noch Zärtlichkeit.

    Nun habe ich seit einiger Zeit eine Affäre, die mir alles das, was ich vermisse gibt. Dieser Mann ist verheiratet und redet immer sehr liebevoll von seiner Familie. Erzählt aber, dass er seit 20 Jahren keinen Sex mehr mit seiner Frau hatte und 14 Jahre eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hatte. Nun habe ich das Problem, obwohl es immer sehr schön ist, wenn wir uns sehen, was nicht oft ist, sexuell gebe ich ihm wohl sehr viel. Kann mit ihm alles besprechen, er sagt, ist ihm noch nicht passiert, dass er mit irgendwem alles besprechen kann.

    Interessiert mich natürlich, wie er seine AFFÄRE IMMER VOR SEINE FRAU VERHEIMLICHT HAT: und warum er nicht mit ihr darüber redet, dass ihm in der Beziehung etwas fehlt, was er sich woanders holt. Ich möchte mit ihm keine Partnerschaft eingehen, kann mir aber nicht vorstellen, dass eine Frau nicht merkt, wenn der Mann ein Verhältnis hat. Ist gerade mit seiner Frau in Urlaub und möchte gerne mit mir verreisen, wozu ich aber noch nicht bereit bin. Wir beide haben ein Telefon, dass nur für uns da ist. Dieses hat er nicht mit in die Ferien genommen, nun hat er vom Handy seiner Frau eine SMS geschickt, denke an Dich. Einerseits habe ich mich gefreut, aber andererseits hatte ich das Gefühl, er hat etwas Furchtbares gemacht.

    Weiß, dass das nicht mein Problem ist, möchte aber auch nicht einen Keil in die Ehe werfen, weiß, wie ich gelitten habe und noch leide, da mein Ex eine Geliebte in Nigerie hat, mit der täglich Kontakt hat und mein Lap-Top benutzt, da seins angeblich nicht in Ordnung ist. Habe meine Affäre, die auch nicht mehr taufrisch ist, 66 Jahre alt ist gefragt, was würde passieren, wenn wir uns ineinander verlieben, er antwortete ich weiß es nicht.

    Was würde passieren, wenn seine Frau eine Affäre hätte. Seine Antwort, dann müsste ich das auch zulassen. Er gibt mir auf der einen Seite sehr viel, emotional und sexuell. Ich fühle mich aber danach immer so, als hätte ich etwas sehr Schlimmes getan. Dabei habe ich mir Absicht einen Mann ausgesucht, der gebunden ist. Wollte mir wohl ein Hintertürchen offenlassen für meinen Ex. Was mache ich nur, bin schon in einem Alter, in welchem ich dachte, dass es nicht möglich ist, sexuell so eins zu sein mit einem Mann (70Jahre). Habe immer gedacht, halte das gut aus, mein Ex hat Blasenkrebs und sein Sex findet weitestgehend in der Phantasie statt, obwohl wir manchmal auch noch Sex haben. Sage, das was mit dem Anderen Mann passiert, nimmt ihm nichts weg und glaubte auch, dass ich der anderen Frau nichts wegnehme. Ich bin hin und her gerissen. Wissen Sie einen Rat?

  126. Rebecca sagt

    Hallo…mein mann hatte 6 monate lang eine affäre die er anfang des jahres beendete weil wie er sagt gemerkt hat wo er hingehört…die affäre steckte es mir dann anfang märz das die beiden was hatten…Mein Mann bemüht sich jetzt sehr um das zu reden …aber ist eine ehe nach so einer geschichte überhaupt zu reden…wir haben vor dieser geschichte viel gelacht spass gehabt und kaum streit…und jetzt erkenne ich mich nicht wieder es tut sehr weh weil ich es nicht verstehe warum er das was wir hatten für Sex aufs spiel setzen konnte…natürlich ist das vertrauen weg und er sagt immer er weiß nicht warum er das getan hat…ich verstehe auch nicht wenn man jemanden doch liebt wie man so ein spiel spielen konnte denn ich habe in der ganzen zeit nix gespührt das er was anderes hat…und wenn die kinder nicht wären würde ich es denke ich auch nicht aus halten…klar liebe ich ihn da ich weiß das was wir hatten war was ganz besonderes denn wir haben uns ohne worte verstanden oder einer hat was gedacht der andere hat es ausgesprochen ( was nicht selten vorkam).
    Nur sitzt der schmerz und enttäuschung so tief das ich nicht weiß ob es noch eine chance hat..er sagt zwar das ihm klar geworden ist durch diese geschichte was er will und wem…aber dann kommen wieder die zweifel wenn man doch so gut lügen und schauspielern kann könnte es immer wieder tun…daraufhin sagt er immer nein da ich mir immer vor augen halten werde was ich getan habe und was ich an dir habe..aber kann ich ihn das glauben?
    wie lerne ich damit umzugehn das die schlechten gedanken und bilder vergehen?
    hatt das mit der ehe noch einen sinn???

  127. Hallo Silke,
    Ihr Partner will beides: Beziehung und Affären. Für ihn geht das zusammen, für Sie immer weniger. Wenn etwas nicht zusammengeht, muss man eine Sache loslassen.

  128. Silke H. sagt

    Ein interessanter Artikel. Ich suche seit Monaten Antworten und am Ende bin ich nur noch verwirrter. Ich habe in meiner 7jährigen Beziehung, die von Wertschätzung und und einem respektvollem Nebeneinanderherleben geprägt ist, praktisch kein Sexualleben mehr – und weiß auch nicht, wie ich es wieder in Gang bringen soll. Seine Affären, von denen ich weiß, tun mir weh. Aber ich finde keinen Gesprächsansatz. Er bringt mich zum lachen und ist mein engster Vertrauter, ich will die Beziehung nicht beenden, weiß aber auch nicht, wie lange ich das noch ohne Zusammenbruch ertrage. Ich will ihn nicht verlieren, aber so. Weiterleben, das kann ich auch nicht mehr lange. Das passt alles nicht zusammen. Was tun? Diese Sackgasse ist bestimmt auch anderen Menschen nicht unbekannt – und doch habe ich das Gefühl, damit alleine zu sein.

  129. Hallo Ilka,
    ich denke schon, dass Ihre Beziehung noch eine Chance hat. Ihr Freund müsste nur mal herausfinden, was die andere Frau für ihn bedeutet.
    Sex scheidet ja wohl aus, wie Sie schreiben. Aber es muss etwas Wichtiges sein, dass er sich so schwer tut, diese Beziehung zu klären.

    Ist er ein Muttersohn? Dann wäre es möglich, dass allein das Verheimlichen für ihn schon wichtig ist, weil er Sie in der Phantasie und/oder in Realität zu dominant erlebt.

  130. Ilka sagt

    Hallo und guten Tag,
    ich(52)bin mit meinem Partner(54)seit 4 Jahren befreundet, wir leben nicht zusammen, sehen uns aber fast täglich mal bei ihm oder mal bei mir. Wir leben nur 6 km auseinander und es war wirklich alles sehr schön.

    Ich habe vor 5 Wochen entdeckt (ich habe das 1. Mal in sein Handy geschaut!), dass mein Partner eine Affäre seit ca. 10 Monaten hat. Das kuriose daran ist, dass er wirklich nur sehr wenig Zeit mit ihr verbringen konnte, da wir sehr oft zusammen sind. Besonders an den W’enden und auch in der Woche. Dazu kommt: Seit einem Jahr muss er Herztabletten nehmen, die ihn zu 95% impotent machen, was für ihn und natürlich auch für mich wahrlich nicht angenehm ist. Auch seine Libido ist fast auf 0 angekommen. Ich habe aber immer verständnis dafür gezeigt.
    Ich war total schockiert, was ich Handy fand und habe ihn darauf angesprochen. Er hat es nicht geleugnet und ich weiß, es ist nicht nur eine Bettgeschichte (weil Impotent) aber was ist es dann? Er sagte mir, dass er wirklich Mist gemacht hat und er mit mir weiterhin zusammen bleiben möchte. Ich bat ihn, die Sache mit IHR zu beenden, was er auch tun wollte.
    Nach 2 Wochen des Wartens habe ich ihn gefragt, ob die Sache mit Ihr geklärt wäre. Er sagte, keine Zeit und so einen Schwachsinn. Sein Handy (ich musste Gewissheit haben) sagte etwas anderes! Weiterhin Telefonate, SMS!
    Nach 4 Wochen hatte er es immer noch nicht geklärt (wollte unbedingt zu Ihr fahren und mit Ihr sprechen!)
    Gestern habe ich wieder gefragt und wieder dieselbe Antwort! ich habe ihn gefragt, ob ich das klären sollte? Nein, er klärt! Wie soll ich Vertrauen aufbauen, wenn er sich so verhält?
    Er liebt mich, wie ich Ihn auch liebe – trotz allem! Aber er sagt auch, dass jetzt immer was zwischen uns stehen würde und ich sagte, das er jeden Tag, den er nicht zur Klärung nutzt ihn unglaubwürdiger aussehen lässt. Ich bin so hin und her gerissen und möchte so gerne verzeihen aber wie soll ich das? Ich will nicht weiter in sein Handy schauen, ich hasse das!
    Warum quält mich dieser Mann so sehr, indem er evtl. zu feige ist, mit ihr zu reden? Verlange ich zuviel von Ihm? Ich hatte ihm wirklich vertraut! Hat diese Beziehung, die sehr harmonisch war, weil wir uns wirklich sehr gut ergänzten überhaupt noch eine Chance? Was kann ich tun? Bin wirklich verzweifelt, weil ich ihn sehr liebe! Möchte diese Beziehung nicht so einfach weg werfen!

  131. Frank sagt

    Guten Tag Herr Kopp Wichmann
    Ich habe eine Affäre mit einer Frau. Ich wuste von Anfang an das Sie einen Freund hat.
    Mit der Zeit habe ich tiefe Gefühle für Sie entwickelt. Der Sex mit ihr ist berauschend und extrem. Sie erfüllt mir jeden Wunsch. Wir ergänzen uns total. Sie empfindet mehr für mich als nur mit mir ins Bett zu gehen und möchte auch so Zeit mit mir verbringen.
    Die Frau ist Geschieden und hat zwei Kinder von 14 und 10 Jahren. Ihr Exman ist wieder verheiratet.Dieser hat Sie verlassen. Er war ein neutorischer Fremdgänger,sagt Sie, war dennoch 24 Jahre mit Ihm zusammen bis die Sache eskaliert ist. Mit dem jetzigen Freund ist Sie drei Jahre zusammen. Der ist 10 Jahre jünger wie Sie und hat im Haus der Eltern eine eigene Wohnung.Bisher war es mehr oder weniger eine Wochenendbeziehung.Das heist er war immer nur am Wochenende bei ihr.Sie sagt das ihr was an ihm liegt und das er nett ist.Ich kann nicht verstehen wie sie bei ihm bleiben kann! Das kann doch keine Liebe sein?

  132. Hallo Janina,
    es kommt darauf an, was Sie in Ihrem Leben wollen, was Ihre Ziele und Wünsche sind. Das Ihr Mann im Gefängnis jetzt an Ihnen hängt, ist gut verständlich. Dass er Ihnen viel verspricht und einen neuen Anfang sucht, auch. Die entscheidende Frage ist aber, ob er fähig ist, erwachsen zu werden. Das, was Sie bisher mit ihm erlebt haben (Fremdgehen, Gefängnis) spricht nicht dafür.
    Sein Verhalten zu verändern ist schwer. Versprechungen machen dagegen leicht. Aber es zählen im Leben nur die Handlungen.
    Wie gesagt, es kommt darauf an, was Sie wollen mit Ihrem Leben.

  133. Janina sagt

    Ja da haben sie recht, aber ist sehr schwer los zu lassen, und da zu Er entschuligt sich für alles was hat er für mich angetan.
    Ich verstehe nicht eins: ich habe gelesen ihre Antworten, aber möchte fragen, warum ein Mann geht Fremd, ob weist das kann alles verlieren seine Frau seine Kind. Und was soll Ich in Zukunft machen, das bei uns wird alles besser. Was soll ich für Konsekvens ihm stehlen. Er macht versprechen, dankt mir, dass ich bin bei ihm in diese schwierigen Zeiten. Und sagt, möchte neu Anfang machen mit mir und kleine Kind. Ich weist nicht, was soll ich machen, weil 2 Jahre sind wir nicht neben andre, aber bald wird er wieder da sein nur habe Angst das passiert, das was früher war.

  134. Hallo S.T.,
    es braucht lange, bis Vertrauen aufgebaut ist und in ganz kurzer Zeit kann es zerstört werden. Das erleben Sie gerade.
    Ihre Fragen nach der anderen Frau und was da genau passierte, sollten Sie stoppen. Mit den Antworten werden Sie noch mehr grübeln und es trägt nicht zum Verstehen bei.
    Affären, vor allem in einer solchen Paarsituation wie der Ihren mit Kindern hat immer eine oder mehrere Ursachen. Es ist nicht vorbei, wenn man versucht, nicht mehr darüber zu reden. Und so lange Ihr Mann nicht weiß und besser versteht, warum es dazu gekommen ist, kann es auch wieder passieren. Deswegen wäre es gut, wenn Sie beide offen und ehrlich über Ihre Beziehung sprechen – evtl. im Rahmen einer Paartherapie, wenn es alleine nicht geht.

    Bis dahin können Sie sich überlegen, was Ihr Mann tun könnte, damit Sie ihm wieder anfangen zu vertrauen. Dabei geht es nicht um Gefühle, sondern was er tun kann. Und irgendwann werden Sie ihm dann verzeihen müssen, damit Sie beide wieder eine Chance haben. Aber einfach „Schwamm drüber!“ klappt nie.

  135. Hallo Janina,
    Sei sind anscheinend mit einem schwierigen Mann zusammen. Da Wunder selten passieren, müssen Sie sich gut überlegen, ob Sie weiterhin mit ihm zusammen bleiben wollen und die Folgen ertragen – oder sich trennen.

  136. Janina sagt

    Hallo ,
    Also Ich bin mit meinem Partner zusammen seit 7 Jahre wir haben gemeinsame Tochter ( 4 Jahre ).Ich würde mehr Malls betrogen ,erste Zeit Ich war sehr verliebt habe immer verzeiht habe gedacht das wir schaffen das,auch wegen kleine,habe Angst gehabt ihm zu verlieren,das ich schaffe nicht alleine alles .Immer wieder habe gesucht streit Er hat gesagt das Ich habe meine Fehler ,Ich habe ihm seine Fehler gesagt und nach kurze zeit wieder war alles gut bis nexte streit und immer wieder .Seit 2 Jahre er ist im Gefängnis ,und musst noch 1 Jahr ,in diese Zeit ich war immer ihm Treu und werde auch bleiben ,nur habe angst von Zukunft das wird mich wieder verletzen .Ich weist nicht was ich soll machen ich habe einfach angst .

  137. S. T. sagt

    Mein Mann hatte letztes Jahr eine 4mon.Affäre.er hat es mir gestanden,schon weil die andere Frau es mir sagen wollte,weil er sich nicht von mir trennen wollte.Dann drohte sie ihm noch es mir heimlich zu sagen,wenn nicht dann soll er ihr 400€ Zahlen. Was für ein blödes Weib..Entschuldigung..Er ging zur Polizei und zeigte sie angeblich an.Ob es stimmt weiss ich bis heute nicht.

    Als er es mir beichtete, hab ich sehr gelassen reagiert, da ich zu ihm sagte, ich ahnte es. Es war perplex. Frauen merken so was, nur man will es nicht wahrhaben, sowas passiert MIR doch nicht. pfff.. Ich habe ihm keine Szene gemacht, nicht getobt sondern nur geweint geweint geweint…selbst mein Mann weinte.. Ich habe alle Phasen durchlitten, Wut, Trauer, Hass und immer wieder diese Frage Warum???

    Ich fragte ihn immer wieder danach und er sagte nur ,ich weiß es selber nicht.. es würde ihm so leid tun.. die Psyche bei ihm spielte nicht mehr mit. Er bekam an den Handflächen weiße Flecken, hatte Rückenbeschwerden, sogar ins KH musste er. Und immer war ich da.. er sagte was hab ich getan, es tut ihm so leid.. Wir haben drei kleine Kinder und ich musste funktionieren. Nur, nach jetzigem Stand, nach 8 Monaten zurück, als es geschah, denke ich soll ich weitermachen, soll ich mich trennen? Komisch ich weiß es bis heute nicht..

    Darüber reden will er nicht. Er hat mir nur das gröbste erzählt. sagt nur hat Angst mich zu verlieren.. Wir haben uns viele Briefe geschrieben, die nie böse waren, eher das Gegenteil.Er sagt er liebt mich so abgöttisch und will mich nicht verlieren und er Braucht mich mehr als ich denke..ja kann ja alles sein.

    Aber was ist mit mir? würde gern mehr erfahren, aber auf der anderen Seite, NEin… Er sagt, für ihn ist es schon vorbei gewesen,als er es mir gesagt hatte… Aber ich kann nicht vergessen. Was hat er mit dieser Frau gemacht, warum sie, warum wir, warum nur… Und 4 mon. Sind auch nicht wenig. Das zehrt so an meine Nerven, dass ich nur eine Neuralgie im Gesicht habe und zum Doc. Muss. ..

    Haben wir noch eine Chance? Für ihn, ja,für mich? Es tut immer noch so weh.. Und die schlimmste frage ist, macht er es wieder..laut Mann,nein, er nimmt die Chance An die ich ihm gebe. und verbaut es nicht.. Kann ich ihm trauen? Ich habe nur zu ihm gesagt, wenn es wieder vorkommt, oder irgendwas merke, bin ich mit den 3 Kinder weg… Ich kann immer noch nicht über meinen Schatten springen und ihm so richtig vertrauen und loslassen was war. schade!
    Ich danke ihnen fürs lesen.
    Gruß s.hofmann

  138. Katja sagt

    Hallo Anna und alle Anderen auch,
    danke für Deine lieben Worte. Es ist schön, dass Du es geschafft hast und es Dir wieder gut geht. Ich werde es nicht schaffen meinen Mann zu verlassen und ich möchte das auch gar nicht, ich will einfach mein Leben wieder haben.

    Ich weiß, Gedanken kann man nicht weg machen, man kann sich damit beschäftigen und sie verarbeiten, aber wie, wie verarbeitet man so etwas? Andere Frauen, hier im Blog, denen es wie mir geht, schreiben ihre Männer bemühen sich. wie gehen sie mit euch um, was tun eure Männer für euch? Meiner tut nichts, für ihn ist alles wieder i.O., wie vorher, nur für mich nicht! Er sagt, er steht dem hilflos gegenüber, wenn ich den ganzen Tag so traurig und teilnahmslos bin und er weiß dann nicht, was er tun soll! Er will unsere Ehe nicht aufgeben,er liebt mich und will nur mit mir zusammen sein, aber er kämpft auch nicht, ich bin ja da und ich kann auch nicht gehen, ich liebe ihn ja auch!

    Herr Kopp-Wichmann hat letztes Jahr mal Tipps gegeben,
    1. Zeit lassen, Schmerz braucht eine Weile. Wie lange?
    2. Etwas vom Mann wünschen, was ihm auch „weh“ tut, nicht finanziell! Hier fehlt mir die Fantasie, was kann das sein? Hat jemand ein paar Beispiele?
    3. Das Geschehene irgendwann akzeptieren! Wie soll man das anstellen, wie geht das?

    Zu Hause ist zur Zeit alles nur trist und grau, mit ihr war ja alles aufregend und schön und dann sieht er sie auch noch jeden Tag auf Arbeit! Auf dem Handy werde ich nichts mehr finden, so dumm wird er nicht noch einmal sein. Es wurmt mich so sehr, dass ich darauf keinen Einfluss habe! Kann mir jemand sagen, wie ich an diese E-Mails von ihren Arbeits-Computern komme…? Kennt ihr da vielleicht Jemanden, der sowas kann?

    Das ist albern, ich weiß, aber ich klammere mich an jeden Strohhalm! Würde ich sehen, dass sie sich wirklich nichts mehr schreiben… Das wäre für mich, glaube ich der einzige Beweis, erzählen könne die beiden mir sonst viel. Ich habe keine Ahnung, wie das weitergehen soll, aber so wie es im Moment läuft kann es auch nicht weitergehen. Her mit Euren Ratschlägen und schon mal Danke dafür im Voraus!

  139. Katja sagt

    Tut mir leid, ich bin völlig durch den Wind. Vielleicht hätte ich vorhin noch erwähnen sollen dass wir 14 Jahre verheiratet sind, mein Mann ist 42, ich bin 37 und seine Affaire ist 31 Jahre alt und getrennt lebend! Ich hoffe wirklich Sie können mir irgendwie helfen. Ich fühle mich so hilflos, verzweifelt und machtlos.

  140. Anna sagt

    Hi Katja,

    das, was Dir da passiert ist, tut mir sehr leid. Ich kenne das Gefühl, da ich es selbst erlebt habe. Ich kann Dir auch keinen Rat geben, wie es Dir schnell selbst besser geht. Mir hat es geholfen erst mal aus der Umgebung zu kommen (Eltern, Freunde, Kur ..).
    Danach stand für mich die Entscheidung fest: Trennung. Den Grund hast Du selbst beschrieben: Ich wurde krank (Posttraumatische Stress …). Wenn ich meinen Partner angesehen habe, habe ich in ihm alles gesehen, was ich in meinem Leben verachte – auch die Dinge, die ich an mir verachte. Einen U-Turn hätte ich nicht geschafft. Und ganz ehrlich: Man kann auf Geld spekulieren aber nicht auf Liebe. Daher habe ich mir einen neuen Partner gesucht, mit dem ich mir ein neues Leben aufgebaut habe. Das ging auch und die Basis-Note war sehr positiv, da hier beide Partner 100% für einander einstehen.

    Der Umgang mit einem anderen Menschen ist kein Scherz – vor allem dann nicht, wenn man sich einen Schwur geleistet hat zusammen zu stehen und einander treu zu sein – auch in den Tagen, an denen mal die Verlockung an die Tür klopft.

    Gebe Dir keine Schuld. Selbst wenn man in seiner Beziehung einiges falsch macht, ist das kein Grund zum Seitensprung. Man kann sich streiten, anschreien, anschweigen oder auch mal aus dem Weg gehen. Aber ein Seitensprung ist ganz klar ein grobes Foul.

    Ich weis nicht wie alt Du bist. Aber zwei Sachen weis ich: Es gibt da draussen einen Mann, der es mit dem Thema Treue ernst meint und Du hast noch einige Jahre vor Dir, die es gilt zu nutzen. Wie viel bist Du Dir selbst wert?

    Alles Gute Dir und Deinen Kindern!
    Die wird es auch hart treffen, dass ihr Vater so ein untreuer Geselle ist.

    Deinem Mann wünsche ich Selbsterkenntnis – über die wahren Dinge des Lebens: Dich, Deine Kinder, sein/euer Lebenswerk, Liebe, Treue, Intigrität, Zusammenhalt und was er mit seiner Affäre unwiederbringlich verloren hat.

    Bis bald,
    Anna

  141. Katja sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann
    Ich brauche Hilfe! Mein Mann hat ca. 6 Wochen ein Verhältnis mit seiner Arbeitskollegin gehabt, dass ist jetzt 4 Wochen her, seit ich dahinter kam. Und ich kann einfach nicht damit umgehen/klarkommen! Ich habe SMS, E-Mails gefunden, da bleibt einem die Spucke weg.

    Sie lieben sich, sie vermissen sich, sie wollen jeden Zentimeter am anderen küssen,sie können es kaum erwarten sich wieder zu sehen und zu berühren,er findet sie total sexy, usw. sie fühlen sich seelenverwandt. Sie haben sich per WhatsAp alle 2 Minuten geschrieben, sogar nachts unter der Bettdecke! Und ich habe nichts gemerkt, weil unsere Ehe zu 120% perfekt war, was mein Mann auch zu gibt.

    Ich habe es leider 2 Tage zu spät entdeckt, da hatten sie bereits SEX. Es wäre auch nicht nur ein schneller F… gewesen, es wäre auf Basis von Vertrauen und tiefer Liebe passiert, sagt sie. Es war zwar nur das eine Mal, aber in unserem Auto, ich kann seitdem nicht mehr in diesem Auto mitfahren, noch selbst fahren, es geht nicht. Mein Mann meint ich solle das nicht so sehen und mich überwinden mitzufahren, aber nein, ich will nicht und ich kann nicht!

    Und all diese grandiosen Liebeserklärungen, die sie sich gemacht haben… Er sagt, es hatte nichts mit mir zu tun, er liebt sie auf eine andere unerklärliche Weise und er wollte nie mit ihr zusammen sein, nur mit mir. Es stand für ihn nie zur Debatte unsere Familie aufzugeben (2 Kinder) und das hat sie auch gewusst und sich trotzdem an einen verheirateten Mann rangemacht! Er gibt ihr keine Schuld, er sagt, er war nicht stark genug.

    Ich habe auch den Kontakt zu ihr gesucht, sie haben mir beide versprochen, es wird nie wieder etwas passieren, ich solle meinem Mann wieder vertrauen. 2 Wochen später finde ich wieder Fotos auf dem Handy, zwar belanglose aber trotzdem ist es nicht i.O. Es wäre jetzt nur noch freundschaftlich. Sie hat auch mir gegenüber gestanden, dass sie ihn liebt und will dass es ihm gut geht, ich solle die Scherben meiner Ehe mit ihm zusammen wieder aufkehren. Er hat ihr auch von Anfang an gesagt, dass er mich liebt und mich nie verlässt. Er hat so viel über unsere Familie erzählt, weil er angeblich so stolz darauf war, sie weiss soviel, dass ein normales Leben mit all den Sachen, die sie weiss einfach nicht möglich ist.

    Sie sehen sich jeden Tag 9 Stunden auf Arbeit. Sie haben mich beide belogen, noch nachdem ich es rausbekommen habe. Er hat mich betrogen! Er will unsere Familie, er sagt für ihn ist das abgeschlossen, ich solle nicht weiter graben. Wie kann ich glauben das da nichts mehr ist. Sie können sich den ganzen Tag auf Arbeit E-Mails schicken wie sie wollen und mir was vormachen. Wie soll ich damit weiterleben?

    Ich bin einfach nur noch ein Wrack, ich kann nichts essen, ich sitze den ganzen Tag da und mir laufen die Tränen in Strömen über die Wangen. Er hat mein/unser ganzes wunderbares Leben kaputt gemacht. Wie soll ich darüber hinweg kommen? Ich kann ihm nicht einmal in die Augen sehen. Er hatte seinen Spaß und ich muss das alles ausbaden?
    Bitte, ich brauche wirklich dringend Hilfe!

  142. Hallo Bea,
    auch nach meinen Erfahrungen als Paartherapeut funktionieren offene Beziehungen selten. Einer der Partner wird meist eifersüchtig auf etwas, was der Partner mit dem/der Anderen teilt. Mal ist es der tollere Sex oder die größere Nähe.

    Offene Beziehungen werden ja auch deshalb angestrebt, weil man beides will. Die vertraute Beziehung wie Sie sie mit Ihrem Partner haben – und das Neue, Aufregende, das ein dritter Mensch bieten kann. Und hier liegt das Problem. Die Vertrautheit hat einen Preis und den will einer der Partner (wie in Ihrem Fall) oder beide nicht zahlen. Aus meiner Sicht liegt die Lösung nur darin, dass man mehr auf das schaut, was man hat – und nicht auf das, was man nicht hat.

    Sie haben eine Menge gemeinsam. Interessen, Fürsorge und dann sogar zweimal die Woche Sex. Das ist mehr als viele andere Paare haben. Aber Ihrem Mann scheint das nicht zu genügen. Die Frage ist, was der Sex mit der anderen für ihn bedeutet. Nur wenn er das rauskriegt und „bearbeitet“ wird so etwas wie Frieden in Ihrer Beziehung einkehren.

    Die Frage ist, wie lange Sie das durchhalten und mitmachen wollen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  143. Bea sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    Mein Freund und ich sind seit 12 Jahren,- leben seit acht Jahren zusammen. Für ihn war es schon lange ein Problem (und wir sprachen auch oft darüber), dass ich weniger Lust auf Sex habe als er. Mit Beginn der Wechseljahre (bin jetzt 54) wurde die Lust bei mir immer weniger. Vor 4 Jahren platzte ihm der Kragen, er würde mich lieben, aber er ginge nun aus, um sich mit einer anderen Frau zu treffen.

    Im Gespräch mit meiner Schwester entstand die Idee der „offenen Beziehung“, was ich ihm dann auch vorschlug. Auf gut deutsch hatte er von mir die „Erlaubnis“ eine Affäre zu haben, aber wir bleiben zusammen. Er war überrascht, aber glücklich, weil er eigentlich nur mit mir zusammen sein will, aber es eben zu wenig Sex für ihn wäre. Das ging ein paar Monate, doch diese Frau war aus dem Kiez und das wollte ich nun gar nicht. Daraufhin trennte er sich von ihr.

    Nach 2 Jahren Pause (in denen es immer wieder Streit um das Thema gab) gibt es nun eine andere. Wir haben sogar vor 6 Monaten geheiratet, er ist lieb, fürsorglich, wir fahren zusammen in Urlaub, haben gemeinsame Interessen, er sagt, dass er nur mich liebt. Wir haben ca. 2 x die Woche Sex und ab und an geht er zu der anderen.

    Mein Problem: Ich komme nicht klar mit meinem selbst vorgeschlagenen Deal! Ich sage mir immer wieder, dass doch alles prima ist, er zu mir steht, dass er sich halt austoben soll und es ist ja nur körperlich mit der Anderen… Doch jedesmal, wenn es mal wieder soweit ist (ca. alle 10 Tage), versaut es mir den Tag, werde ich depressiv, kann 2 Tage nicht mit ihm schlafen, bin kalt und aggressiv. Klassische Eifersucht?

    Meine inneren Bilder fressen mich auf. (ich habe übrigens kein Interesse, meine Seite der „offenen Beziehung“ auszuleben). Können Sie mir einen Rat geben?
    LG Bea

  144. Ja, dann ohne Gravatar…. Danke für den Gratisartikel, habe ihn mit Interesse gelesen. Fragen dazu im Moment keine – Gedanken schon. Doch wir Glücklichen…. Wir haben ja den Mailkurs ,,Beste Freunde“. Auch dafür danke Herr Kopp-Wichmann.
    Never-the-less

  145. Melanie Grabowski sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    kurz zu meiner Situation, ich bin jetzt fast seit 1 Jahr mit meinem Freund, der 11 Jahre (Er ist 48) älter ist als ich zusammen. Ich habe schon ein paar schlechte Erfahrungen gemacht und war immer schon sehr eifersüchtig. Da ich 2 kleinere Kinder hab, habe ich nur jedes 2 WE Zeit, Unternehmungen zu machen.

    Jedenfalls war es in unserer Beziehung bislang so, dass er dann immer an den WE wo ich nicht konnte, unterwegs war mit Kumpels oder tauchen …Mir war das immer schon ein Dorn im Auge, jedenfalls hatten wir auch häufig Unstimmigkeiten usw. Wir haben uns auch etliche Male getrennt und es dann doch immer wieder zusammen versucht. Jedenfalls habe ich meinen Freund dann kurz vor Weihnachten mit seiner Ex-Freundin bei ihm zu Hause erwischt. Er war vorher noch bei mir und hat mich geküsst und mir gesagt wie sehr er mich liebt usw.

    Ich habe mich dann bemerkbar gemacht, so das sie auch mitbekommen hat, dass wir zu diesem Zeitpunkt eine Beziehung führten. Ich habe mich dann von ihm getrennt. Ich muss dazu sagen das er mir erzählt hat, dass diese Frau ihn damals auch betrogen hat und er wegen Ihr sogar psychiatrische Hilfe brauchte usw. Jedenfalls war es dann so, das wir viele Gespräche geführt haben er hat sich 1000 x entschuldigt, sagt er weiss nicht warum er das gemacht hat, das ganze lief angeblich seid September also gut 8 Wochen.

    Ich habe in der Zeit nichts davon gemerkt, er war trotz der Affäre sehr aufmerksam, war auch viel mit mir zusammen hat mich nicht vernachlässigt auch nicht sexuell.In unseren Gesprächen ist rausgekommen das er mitbekommen hat das ich eine SMS von einem anderen Mann bekommen habe und ich ihn daraufhin angelogen habe. Das stimmt auch das hätte ich nicht tun sollen. Und er hätte dann ein Deja vu Erlebnis gehabt weil seine Ex mit der er mich dann betrogen hat sowas wohl auch gemacht hat. Ich habe ihm das Fremdgehen verziehen und wir sind jetzt wieder zusammen.

    Für mich ist es trotz allem schwer das zu verarbeiten. Er ist aber jetzt total anders als *vorher* er hat mir ohne zu zögern einen Schlüssel für seine Wohnung und sein Auto gegeben hat von mir Sachen in der Wohnung deponiert und ein Bild hingestellt hatte er alles vorher nicht, es ist als hätte diese Affäre ihn aufgerüttelt und er wäre irgendwie wach geworden!? Kann das sein? Er sagt er hätte sich aus Rache mit ihr getroffen und hätte sich aber dann nicht allein von Ihr lösen können. Das ist eigentlich das was mir am meisten weh tut. Dass er es nicht geschafft hat, das ganze selber wieder zu beenden? Er hätte in der Scheisse fest gehangen und es nicht geschafft reinen Tisch zu machen! Kann das sein? Und kann ich mir denn jetzt sicher sein? Er redet sogar von Zusammenziehen und das er nicht erkannt hat, was er an mir hat bis ich ihn dann verlassen habe und das er nur mich liebt!

    Denken Sie das kann sein??? Dass es ihm jetzt tatsächlich klar geworden ist??? Oder kann er nur nicht allein sein und bei ihr hat er keine Chance mehr also kommt er zu mir???
    Was denken Sie darüber?

    Üer eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar, ganz liebe Grüße
    Melanie

  146. Wenn Sie können, behalten Sie beide es für sich. Die Sache lohnt nicht, zwei Beziehungen aufs Spiel zu setzen. Jeder darf mal eine Dummheit machen. Aber es sollte bei einer bleiben.

  147. Romana sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe vor ein paar Tagen den größten Fehler meines Lebens begangen. Ich hatte Sex mit meinem zukünftigen Schwager. Ich kann mir nicht erklären, wie ich dazu kam, sowas anzustellen. Ich weiß, man sollte sich das vorher überlegen. Ich hatte das Gefühl, ich käme damit klar, aber ich habe Mühe damit. Ich weiß nicht ob wir das beichten sollen oder nicht, denn er ist schon verheiratet und hat einen Sohn. So stehen zwei Beziehungen auf dem Spiel.

    Ich habe auch große Angst, meinen Verlobten zu verlieren, denn ich weiß nun, was ich eigentlich an ihm habe. Ich kann mir keinen besseren Mann vorstellen. Ja und trotzdem habe ich solch eine Dummheit gemacht. Es ist auch so, dass mein Verlobter in einer vorherigen Beziehung extrem enttäuscht worden ist und er steckt alles in seine Beziehung.

    Ob es besser ist, es mit mir selbst irgendwie auszumachen? Ich muss auch sagen, dass ich und mein „Fehltritt“ nicht „fertiggemacht“ haben, weil uns doch schon das schlechte Gewissen geplagt hat. Mein Freund, seit einem Monat mein Verlobter.

  148. fragezeichen sagt

    vielen Dank für Ihren Kommentar, der mir geholfen hat, ich dachte schon ich bin überempfindlich obwohl mein Gefühl mir eigentlich schon gesagt hat, dass meine Grenze akzeptabel ist. Nochmals Dank!

  149. Ihr Freund ist halt sehr egoistisch und kann sich schlecht in Sie einfühlen. Vielleicht will er das auch nicht.
    Ich würde an Ihrer Stelle jetzt mal abwarten, ob und was sich entwickelt. Man muss immer dann drastisch ziehen, wenn der andere sich dumm stellt oder einfach nicht hören will. Es ist ja auch sehr drastisch, was die Ex und Ihr Freund da für einen Zirkus veranstalten.

  150. fragezeichen sagt

    nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe in der Sache.
    Ich bin eigentlich so verfahren, letztendlich weigerte er sic,h auf die Treffen zu verzichten mit der Begründung er wüsste ja, wo seine Grenze liege und warum ich ihm nicht vertraue. Ich sehe in seinem Verhalten aber eine Unfähigkeit der Ex, die ja nie Freundin sondern immer nur heimliche Geliebte war, die Grenzen zu zeigen, es ist auch ihm klar dass sie mehr möchte.

    Nur weil ich mit dem Beziehungsende drohte, legte er das Buch dann vor die Tür, allerdings mit einer Bemerkung, die intim war und nicht ausladend. Auf ihre nun erneute Bitte, sich dennoch zu treffen, hat er dann erst auf mein erneutes Nachfragen nach dem Stand und Drängen hin angeblich eine sms verfasst, und ihr gesagt dass er keine Treffen mehr will.

    Dies habe ich jedoch nicht überprüft, auch nicht was jetzt wirklich ist. Im Moment werde ich mit Liebesentzug gestraft und fühle mich insgesamt sehr hilflos. Wie könnte man weniger drastisch Konsequenzen und Grenzen aufzeigen, wenn so was nochmal passiert und würden Sie die Sache weiter verfolgen?
    Ich hoffe, Sie haben noch einmal Zeit für eine Antwort.
    Herzlichen Dank im Voraus!

  151. Ich finde, an den Treffen ist was faul, wozu sonst in ihrer Wohnung und ohne Wissen des Ehemanns. Sagen Sie Ihrem Mann einfach klar, dass Sie solche Treffen nicht wollen. Männer brauchen klare Anweisungen.

  152. fragezeichen sagt

    danke für Ihre Antwort. Es ist so dass die letzten beiden Treffen zwischen den beiden nach seiner Aussage schon immer mit dem Ziel waren, „die Dinge klarzustellen“. Sie möchte sich nun immer wieder erneut treffen, einmal um vom Urlaub zu berichten, dann wieder um etwas zurückzuholen. Sie möchte dass diese Treffen bei ihr zuhause stattfinden und ohne das Wissen ihres Mannes. Am liebsten möchte ich dass es einfach keine Treffen mehr gibt. Er scheint sich hier aber nicht klar positionieren zu wollen. Was würden Sie ihm sagen?

  153. Hallo,
    Liebe und Beziehung funktioniert nur mit Vertrauen. Einfach deshalb, weil man nicht alles kontrollieren kann. Dabei ist es hilfreich, dem Bauchgefühl zu vertrauen und nicht so sehr dem Verstand. Ob Ihre Eifersucht begründet ist, muss Ihnen Ihr Freund beantworten. Gegen ein letztes Treffen ist eigentlich nichts einzuwenden, wenn Ihr Freund der Ex-Freundin auch klar macht, dass weitere Besuche oder Anrufe von ihr unerwünscht sind.

  154. fragezeichen sagt

    Hallo,
    habe eine Frage, ob meine Eifersucht begründet ist… Mein Freund hatte vor unserer Beziehung eine Affäre zu einer verheirateten Frau. Seit wir zusammen sind, hat er sie zweimal getroffen, einmal davon hat er mir Bescheid gesagt, angeblich um ihr zu sagen wie es nun ist. Sie meldet sich ständig wieder unt bittet um Treffen, auch mit Vorwänden (Rückgabe von alten Sachen die er noch hat etc.) Er will sich nun erneut treffen und sagt er möchte wieder klären wie es weitergeht. Mir kommt das ausweichend vor und da die beiden auch keine Freundschaft sonder nur eine Sexbeziehung hatten verstehe ich nicht warum er keinen klaren Schlussstrich zieht.
    Was raten Sie mir?

  155. Hallo Belinda,
    schön, von Ihnen wieder zu lesen – und dass die ganze Sache eine so gute Wendung genommen hat.

    Wenn Sie das neue Glück nur genießen könnten. Per Ferndiagnose kann ich nur Ideen anbieten, woran es liegen könnte, dass Sie sich über Ihr neues Glück nicht freuen können.
    1. Mit den Wechseljahren direkt kann es kaum zusammenhängen. Eher schon mit einer nicht entdeckten depressiven Verstimmung. Im Internet gibt es gut Tests, wie Sie das herausfinden können. Die wichtigsten Merkmale sind Schlafprobleme, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen.
    Wichtig: eine Schilddrüsenproblematik namens Hashimoto kann dieselben Symmptome verursachen.
    2. Es hört sich auch an nach einem Nähe-Distanz-Thema, dass Sie also zwar Liebe und Näher herbeisehnen, wenn sie aber da ist, Sie wieder auf Abstand gehen.
    3. Manche Menschen können schwer glücklich sein, weil sie zu große Schuld für etwas empfinden und das Gefühl haben, etwas wiedergutmachen zu müssen.

    Schauen Sie einfach achtsam, wenn Sie das lesen, wozu Ihnen was einfällt. Vielleicht kommen Sie so der Sache auf die Spur.

    Alles Gute für Sie.

  156. Belinda sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann

    Vor 8 Monaten schilderte ich Ihnen mein Trennungsproblem: Mein Mann verliebte sich wieder,(7 Monate zuvor) in seine Jugendliebe, beichtete es mir sofort, ließ mich 7 Monate leiden, sagte mir ständig, daß er mit ihr zusammen leben möchte, weil er es unbedingt „wissen wollte“.., meinte ständig, daß er mich auch noch liebt, aber ..“nicht mehr so wie früher..“

    Mir ging es schlechter und schlechter – doch er blieb weiter auf seinem „Ego-Trip“. Ich bettelte und flehte, versuchte alles, ihn zur Umkehr und „Vernunft“ zu bringen – mein Selbstbewußtsein war auf dem Nullpunkt. Irgendwann dachte ich, daß der Tag kommen würde und er mich verlassen wird oder daß alles ewig so weiter geht und ich daran kaputt gehen würde…

    Meine Psychotherapeutin riet mir, ins Internet zu gehen und mit anderen Männern zu flirten. Anfangs wollte ich das nicht, weil ich immer nur meinen Mann zurück haben wollte – doch dann lernte ich auf diese Art tatsächlich einen wundervollen Mann kennen, der alles hat, was eine Frau sich nur wünschen kann. Ich platzte vor Selbstbewußtsein und Verliebtheit und erzählte es meinem Mann. Ja und dann wollte er mich plötzlich wieder zurück und machte erstmal mit seiner Jugendliebe Schluß. Anscheinend bin ich so wieder interessant für meinen Mann geworden, aber jetzt wollte ICH nicht mehr zurück, denn dieser andere Mann hatte mein Herz erobert – sicherlich meinem großen Schmerz geschuldet.

    Mein Mann fing jetzt an zu kämpfen, aber ich wollte und konnte nicht mehr. Plötzlich ging alles sehr schnell – ich zog nach nur einem Monat zu meinem Freund und alles war wunderbar für mich. Bis ich nach ca. 1 Monat den Schmerz des Verlustes wieder spürte, obwohl mein Freund nach wie vor einfach nur wunderbar zu mir war und alles paßte mit uns bestens! Trotzdem hatte ich plötzlich diese Fluchtgedanken,Panikattacken und Ängste, daß ich dann meinem Mann sogar wieder sagte, daß ich zurück möchte und er sagte dies nocheinmal seiner Jugendliebe, (die inzwischen doch wieder bei ihm lebte) Diese zog sich erstmal wieder „schmollend“ zurück.

    Mein Mann gab mir eine sogenannte Frist, bis wann ich mich entscheiden sollte, weil er ja sonst auch seine Jugendliebe ganz und gar verliert. Freunde und Verwandte von ihm riefen bei mir an und sagten, daß er sehr viel weinte, weil er mich wirklich zurück haben wollte – aber als dann der „Entscheidungstag“ kam, sagte ich ihm: „Nein – ich kann es nicht tun!“ Mit einer Mischung aus Mitleid und Liebe zu meinem Freund hatte ich mich doch noch einmal für ihn entschieden – es konnte keinen Weg mehr zurück geben.

    Mit viel Überredungskünsten holte mein Mann sich dann auch wieder seine Jugendliebe zurück ins Haus. Mittlerweile lebe ich mit meinem Partner seit 9 Monaten zusammen und es gibt noch immer nichts, was ich an ihm auszusetzen hätte. Er ist einfach in allem wundervoll. Vor einer Woche haben wir geheiratet – er ist jetzt mein Ehemann. Mein Ex-Mann reichte schon im Februar die Scheidung ein und im Juni wurden wir geschieden. Jetzt werden sie sagen: „Na, dann ist doch alles super – was ist denn nun das Problem?“…

    Die Antwort ist, es gibt zwischen meinem jetzigen Mann und mir absolut kein Problem, mich holen nur einfach immer noch die schönen Erinnerungen mit meinem Ex-Mann ein – ständig muß ich mir sagen: „Dir geht es doch gut! Du hast einen zauberhaften Mann, der Dich auf Händen trägt! „Ich könnte jetzt ausgelassen und glücklich sein – manchmal bin ich das auch, aber dann fällt plötzlich wieder die Schwermut wie ein Vorhang über mich… All das, lasse ich mir gegenüber meinem jetzigen Mann nicht anmerken – ich bin immer gut drauf, auch wenn mir manchmal einfach zum Heulen ist.

    Hat das vielleicht auch was mit meinen Wechseljahren zu tun? Habe ich meinen Ex-Mann zu sehr geliebt? (auch wenn er nicht immer nett zu mir war..) War es eher eine emotionale Abhängigkeit? Warum kann ich nicht einfach nur die Liebe eines Mannes genießen, bei dem ich um diese nicht ständig kämpfen muß? Habe ich meinen Ex-Mann vielleicht damals damit „genervt“, daß er sich meiner Liebe mehr als 100% sicher sein konnte? Ist er deshalb ausgebrochen und fand mich erst dann wieder begehrenswert, als ich mich in einen anderen Mann verliebte – in meinen jetzigen Ehemann?

    Fragen über Fragen…Ich würde mich freuen,wenn Sie mir einfach nochmal Ihre Meinung dazu schreiben. Vielleicht kann ich dann endlich anfangen, das Glück nicht ewig in der Vergangenheit zu suchen,sondern glücklich zu sein mit einem Mann,den sich nur jede Frau wünschen kann!
    Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße
    Belinda

  157. Das kommt ganz darauf an. Aber räumliche Trennung allein klärt noch nichts. Man muss eben den belastenden Konflikt klären.

  158. ivonn sagt

    hallo
    ich habe zur zeit auch ein großes problem was mich sehr belastet und kaputt macht
    kann man durch eine räumliche trennung wieder zu einander finden ?

  159. Hallo Hans,
    mein bester Tipp wäre, damit aufzuhören, „Erfahrung in meine Freunde oder Frau rein zu pressen – ganz nach dem Motto “glaubt mir doch!”.
    Menschen wollen gerne selbst bestimmen, was für sie wichtig ist und was nicht. Siehe Ihre Frau.

  160. Hans sagt

    Hallo Roland,

    um Besitz geht es hier nicht. Mir ist sehr wohl bewusst, dass mir meine Frau nicht gehört. Ich umwerbe, verwöhne sie sehr, jeden Tag. Der Dominanz-Vermutung kann ich aber sehr wohl nachgeben. Ich bin Unternehmer und habe sehr viel von den Autoren auf ihrem Blog aber auch anderen wie Frankl, Covey, Izzo, Sharma, Robbins etc. gelesen. Manchmal ertappe ich mich, wie ich versuche diese Erfahrung in meine Freunde oder Frau rein zu pressen – ganz nach dem Motto „glaubt mir doch!“. Hintergrund sind aber ein gewisser Idealismus und Enthusiasmus. Das ich damit meine Frau dahin dränge, dass sie jemanden anderes sucht, um sich unterhalten zu können, das war nicht meine Absicht. Ich sehne mich auch sehr nach Gesprächen mit ihr. Deswegen habe ich letzte Woche auch spontan Urlaub genommen und bin mit ihr einfach mal raus aus dem „Alltag“. Hier klappte das Gespräch schon besser. Das Zwiegespräch möchte ich auch gerne probieren.
    Ich möchte einfach der starke Partner hinter meiner Frau sein. Ich verwirkliche meine Träume schon jeden Tag und wäre der glücklichste Mensch, wenn meine Frau das auch für sich machen würde.

    Ich denke, hier gibt es kein Patent-Rezept, aber vielleicht haben sie noch ein paar Ratschläge?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe.

    Beste Grüße,
    Hans

  161. Hallo Hans,
    Ihre Frau gehört Ihnen eben nicht – sie gehört zu Ihnen. Will heißen, man kann den anderen nicht kontrollieren, er bleibt ein eigenständiger Mensch.
    Anstatt ihr zu verzeihen (das ist immer ein bißchen von oben herab) oder „bei der Heilung zu helfen“ können Sie sie ja einfach mal fragen, was der eMail-Kontakt für sie bedeutet hat. Und was es ihr ausmacht, den nicht mehr zu haben.

    Ich vermute, dass es ein Dominanzgefälle in Ihrer Beziehung gibt. Sie also dominanter sind als Ihre Frau. Da unterwirft sich dann der vermeintlich Schwächere, geht aber in den Untergrund, also in die Heimlichkeit. Wahrscheinlich texten Sie sie manchmal auch zu. Und da sucht sich eben der Stillere jemanden, bei dem er auch mal reden kann. So verstehe ich eine Seite des Mailkontakts.

    Der Papst ist unfehlbar (glaubt man zumindest). Sie sollten ihm nicht nacheifern. In 13 Jahren Ehe mal eine kleine „Sünde“ von Ihrer Frau, das sollte Ihre Beziehung aushalten.

    Ein gutes Format zum Miteinandersprechen zwischen Partnern ist das „Zwiegespräch“. Die Anleitung dazu finden Sie auf meinem Blog.

    Danke für Ihre Frage.

  162. Hans sagt

    Hallo.
    Ein toller Blog!
    Ich würde Sie gerne auch um einen Rat bitten. Meine Frau hatte im Juli diesen Jahres einen sehr intensiven Mail-Kontakt mit einem ihrer Ex-Freunde (13 Jahre her). Sie hat es mir verheimlicht und es ging in den Emails auch über eine Grenze, über die ich nicht folgen kann/will (…bis hin zum „Kribbeln im Bauch“ wenn man sich schreibt). Nachdem ich eine Email durch Zufall gelesen habe (ich habe nicht spioniert) ist alles „aufgeflogen“, wenn man so will. Meine Frau hat mich dann aber weitere Male belogen zu Dauer und Inhalt weiterer Nachrichten. Gerade das Lügen hat mich sehr verletzt und ich Frage mich seitdem, welchen Wert „Wahrheit und Ehrlichkeit“ in einer Beziehung noch haben. Auch der Begriff Treue hat wohl seine „naive“ Bedeutung verloren.

    Ich liebe meine Frau sehr und da sie auf meine „Forderungen“ (Kontakt beendet, Aussprache) auch ohne Jammerei eingegangen ist, habe ich ihr auch verziehen. Nun treiben sich halt noch einige Dämonen in mir rum (Eifersucht, Wut, Unverständnis…) die mich immer wieder „treiben“ – was kann ich hier tun?

    Des Weiteren stelle ich mir die Frage, ob ich ihr jemals wieder so vertrauen kann, wie früher – der naive Teil unserer Liebe ist wohl gestorben, richtig? Was kann ich von meiner Seite aus tun, um bei der Heilung zu helfen und welchen Rat kann ich meiner Frau geben? Zudem redet sie sehr wenig und ich tendiere dazu zu viel zu reden (nehme mich aber gerade hier viel zurück). Wie kann ich mehr aus ihr raus „holen“ – gibt es hier ggf. Formate (Spiele, Briefe, etc.), die einem beim Reflektieren und Reden helfen?

    Danke für die Hilfe – Hans

  163. Hallo Anna,
    (ich habe Ihre Angaben anonymisiert, damit Ihr Mann das GAnze nicht aus dem Internet erfährt)

    Was wollen Sie denn nun? Die Scheidung oder so weitermachen mit Ihrem Mann und als Trostpflaster ab und zu den Nachbarn?
    Ich denke, von Ihrer Antwort auf diese Frage hängt ab, ob Sie Ihrem Mann reinen Wein einschenken.

    PS: Wenn Sie schon lange eine Fernbeziehung haben und seit zwei Jahren keinen Sex, hat Ihr Mann evtl. auch eine Affäre und/oder Sie beide haben starke Bindungsängste.

  164. Anna sagt

    Hallo,
    ich wohne auf dem „Land“ und habe vor einiger Zeit eine Affäre mit meinem Nachbarn angefangen. Ich bin verheiratet und mein Mann ist ständig unterwegs und kommt selten nach Hause. Wir hatten von Anfang an eine Fernbeziehung aber früher war es so, dass wir noch etwas unternommen haben, wenn er zuhause war. Heute nicht mehr. Wir haben seit ca. 2 Jahren keinen Sex mehr. Da es auch viele andere Probleme mit meinem Mann gibt, habe ich beschlossen, die Scheidung einzureichen.
    Mein Problem ist, ich möchte nicht, dass mein Mann von Dritten über meine Affäre erfährt, was hier auf dem Dorf sehr wahrscheinlich ist.
    Wie soll ich es meinem Mann beibringen oder soll ich hoffen, dass er es nicht erfährt?
    Freue mich über Ihre Hilfe
    Danke
    M. Wild

  165. Hallo,
    eine ganz schwierige Lage, in der Sie da stecken, für dies keine einfache Lösung gibt.

    Sie müssen entscheiden, wie wichtig Ihnen Sex ist, wofür er steht. Zum zweiten wäre es gut zu klären, was Sie so wütend macht, wenn sich Ihr Mann nähert.
    Außerdem sollte Ihr Mann überlegen, eine Psychotherapie wegen seines vorzeitigen Orgasmus zu machen. In aller Regel ist das ein psychisches, kein körperliches Problem. Meist steckt große Versagensangst bzw. Wut auf Frauen dahinter.

    PS: Ich habe Ihren Namen anonymisiert.

  166. Karin sagt

    Hallo,
    ich bin seit 13 Jahren mit meinem Mann zusammen , seit 7 Jahren sind wir verheiratet. Sex war bei uns leider noch nie so prickelnd, er hat starke Probleme mit dem Zu-FrühKommen. Wir hatten eigentlich einen anderen Weg gefunden um so halbwegs im Bett miteinander klarzukommen. Aber auch das wurde irgendwann weniger und routinierter, ich wusste im Vorwege, wie es ablaufen würde.

    Dann kommt noch dazu, Hauskauf und Umbau, ein Nachzügler, der Alltag……..er war arbeiten, ich zu Hause auf einer Baustelle. Tag ein Tag aus das gleiche. Dann lernte ich jemanden kennen, wir redeten viel und stellten fest, dass wir beide relativ unglücklich in unseren Beziehungen sind. Irgendwann landeten wir im Bett und es war unglaublich. Er, wesentlich besser ausgestattet, eher das Gegenteil von Zu früh zu kommen……..wir hatten über ein Jahr lang eine Affäre, aus der so nach und nach mehr wurde, weil beide eigentlich mehr wollten, aber aus Angst vor den jeweiligen Trennungen und daraus resultierenden Schulden hat eigentlich keiner gewagt den Anfang zu machen.

    Bei mir zu Hause kam es dann aber raus und ich habe auch meinem Mann gesagt, dass es nicht so einfach ist. Wir begannen eine Trennung, es gab viel Streit. Dann haben wir uns aber nochmal versucht uns zusammenzuraufen, sehr viele und intensive Gespräche geführt. Es klappt der Alltag, wir können miteinander reden. Aber sobald er mich anfasst, mich küsst, Zärtlichkeiten will, erstarre ich zum Eisblock. Es ist, als ob es ein Fremder ist. Und sobald wir versuchen, Sex zu haben, geht bei mir gar nichts mehr. Sobald ich seinen Penis in die Hand nehme, sperrt sich alles. Ich finde ihn zu klein, zu dünn, zu schlapp, trotz Erektion.

    Ich sehne mich in diesen Momenten mehr als sonst nach dem anderen zurück………..Ich weiß nicht mehr weiter.
    Ich empfinde sehr viel für meinen Mann, wir hatten eine tolle Zeit, er ist sehr fürsorglich und seit er von meinem Seitensprung weiß, ist er wirklich sehr aufmerksam. Wir haben sogar feste Termine, in denen wir uns einen Babysitter besorgen und was gemeinsam unternehmen. So verstehen wir uns wieder richtig toll, ich bin gern mit ihm zusammen, aber sobald es zu Zärtlichkeiten oder den Versuch von Sex kommt, könnte ich ihn am liebsten umbringen.
    Haben Sie einen Rat?????

  167. Das ändert natürlich einiges. In Deutschland ist das ein Scheidungsgrund.
    PS: Aber der andere Mann will anscheinend trotzdem nichts mehr von Ihnen.

  168. Thima sagt

    Ich weiss nicht, wie eine Frau reagieren soll, wenn sie in der Hochzeitsnacht (nach 4 Jahren Beziehung ohne Sex aus Glaubensgründen) von ihrer Schwiegermutter erfährt, dass ihr Angetrauter impotent und zeugungsunfähig ist.

  169. Grüezi Thima,
    Sie fühlen sich betrogen?? Ich finde, da verwechseln Sie aber was.

    Wie soll es weitergehen?
    Sieht so aus, als ob der Mann nur bei Ihnen liegen wollte aber sonst nicht auf Sie steht.

  170. Thima sagt

    Grüezi
    An meinem Polterabend, 3 Tage vor meiner Hochzeit habe ich mich in einen verheirateten Mann verliebt. Wir haben uns 3x getroffen und letzten Freitag haben wir miteinander geschlafen. nun meldet er sich nicht mehr. Ich bin ziemlich sauer, verletzt und fühle mich betrogen.
    Wie soll es weiter gehen? Er schreibt keine Sms und ruft auch nicht zurück. Ich kann nicht anrufen , da seine Frau nichts wissen darf.
    Vielen Dank für eine Antwort.

  171. Bianca sagt

    Alles 6 monate her und immer noch so schlimm wie am anfang ,ich weine sehr viel!Ich liebe meinen mann immer noch sehr bin aber sehr verzweifelt.Was soll ich tun um alles zu vergessen.

  172. maria sagt

    hallo liebe herr, ich zeit 1/6jahren glücklich mit einen verheiratet mann zusammen,(ich selbst getrennt)er:wonhnen bei seine kindern(frau)in getrennt haus.wir sehen uns verbringen immer einen ganz tag und abendes zusammenn einmal pro woche,ansonsten wir telefonieren jeden tag und er sagt immer das er mich sehr liebe.

  173. Hallo Mar,
    das ist bitter, was Sie mit Ihrem „ehrlichen“ Mann erleben. Aber Sie könnten sich fragen, ob Sie ihn wirklich wieder zurück haben wollen. Ihr Mann hat wohl Gefallen daran gefunden, ein Doppelleben zu führen. In dem Sinn passt er ja sehr gut zu seiner Hostess.

    Warum er das braucht und ob er das überhaupt aufgeben will, könnte er in einer Therapie klären, eventuell auch in einer Paartherapie.

  174. Dress Mar sagt

    Guten Tag,

    nach 7 Jahren Ehe und ein Kind hat sich mein Man in seine Hostess in China verliebt und mich betrogen. Seitdem lügt er. Er hat nie eine Lüge gesagt. Er war das ehrlichste Mensch, der mir begegnet war. Mir sagt er, er möchte versuchen, unsere Ehe zu retten und trifft sie nie wieder.

    Ihr erzählt er, dass er sich von seine Frau getrennt hat und dass seine Frau und sein Sohn schon andere Wohnung haben. Wir wohnen zusammen, wir schlafen in gleichem Bett (wie Mann und Frau) Er fliegt sehr oft nach China und ich weiß das er in der Zeit mit ihr zusammen lebt in seinem Hotel Zimmer.

    Warum sieht er nicht, dass die Frau mit 35 als Hostess arbeitet, dass ihr Job ist Geschäftleute zu bespassen, dass sie betrügt ihren festen Freund mit meinem Ehemann. Was ist mit dem ehrlichen Mann passiert, den ich geheiratet habe?
    Er ist bereit Ehetherapie zu machen,aber er denkt andauernd nur an sie.

    Welche Chancen hat unsere Ehe,was soll ich tun?Ich wünsche mir nichts anders als unsere familie zu retten!

    Danke schon!
    Mar

  175. Samantha sagt

    …Vielleicht sollt ich das noch genauer erklären, er sagt das sie ihm nicht wichtig war, aber er mußte rausfinden ob da mehr ist zwischen ihm ind ihr. Er sagt er ist glücklich mit mir und hat alles was er „braucht“, aber er wollte wissen wie es ist mit so einer dünnen Frau zu schlafen. ( Ich selber bin NICHT dick). Dadurch das alles für mich keinen Sinn macht, kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn er sagen würde das er mit mir unglücklich war und dann fremd geht, oder nicht genug Beachtung bekommt oder was auch immer…aber es gab keinen Grund! Nur der das sie dürr ist und ihn wollte….ich weiß nicht wie ich aufhören soll nach dem WARUm zu suchen…ich kann mich auf nichts konzentrieren!…

  176. Samantha sagt

    Hallo Hr. Kopp- Wichmann,
    ich habe gerade heraus gefunden das mein Freund mich letztes Jahr mit seiner Arbeitskollegin betrogen hat. Er hat keine Gefühle für sie und es war auch „nur“ einmal. Er sagt das sie ihm nicht wichtig ist, aber aus meiner Sicht war sie ihm wichtig genug alles aufs Spiel zu setzen. Für mich ist das was er zu mir sagt und wie er den Betrug erklärt total wiedersprüchlich. Ich wurde in meiner letzten Beziehung ganz mies betrogen und er weiß das, und er weiß auch wie sehr ich darunter leide und immer das Gefühl hab nicht ausreichend zu sein, und trotzdem hat er es auch getan. Er sagt das er und ich was besonderes sind und ich der wichtigste Mensch in seinem Leben bin. Aber wie kann er dann das tun? Und er sagt, er hat nicht an mich gedacht als es passiert ist! Ich weiß nicht was ich tun soll….ich will ihn nicht verlieren aber ich weiß nicht wie ich ihm das verzeihen soll! Vorallem aber wie ich ihm glauben kann das ich ausreichend bin?

    Ich bedanke mich schon mal vorab!

  177. Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus… Wie so eine Affäre ausgeht hängt ja immer von den individuellen Menschen aus der jeweiligen Beziehung ab… dennoch, ist die Liebe noch nicht ganz erloschen, ist es den Kampf um die Partnerschaft wert, finde ich.

    Psychotherapie München

  178. Bianca sagt

    Hallo wir hatten schon miteinander geschrieben .Mein mann hatte 3 monate eine affäre(2xSex) hat sie aber bendet weil er mich liebt wie er sagt (er strenkt sich sehr an),er wollte mich nie verlassen oder mir weh tun ,er werde so etwas nie wieder machen .Kann ich das alles glauben?Ich liebe meinen mann noch weiß aber nicht wie ich damit fertig werden soll,die gedanken fressen mich auf.

  179. Hallo Jenny,
    „Er erzählte mir dann die ganze Wahrheit, dass sie sich getroffen haben und sie die ganze Zeit mehr wollte, sie sich auch geküsst hätten, sie sich auf ihn gesetzt hätte und sie “plötzlich” nackt war.“ Das klingt für mich schon ziemlich unglaubwürdig.

    Aber das Ganze ist in erster Linie eine Sache, die Ihr Mann klären muss. Also zum Beispiel mit der anderen Frau reden, klären, was los ist, die angebliche Schwangerschaft klären …

    Dass Sie verletzt und wütend sind, kann ich gut nachvollziehen. Vielleicht sollten Sie auch ehrlich miteinander sprechen, wie sich jeder in der Beziehung fühlt. Ansonsten würde ich die Sache nicht dramatisieren. Partner von ganz früher haben manchmal eine starke Anziehungskraft, weil mit ihnen oft so viele positiven Gefühle verbunden sind. Gefühle von Jugend, Freisein, wenig Verantwortung etc. Also nichts überstürzen, noch ist nicht viel passiert – wenn Ihr Mann die Wahrheit sagt.

    Danke für Ihren Kommentar.

  180. Jenny sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann!!

    Ich habe ein großes Problem und leide sehr darunter!!

    Mein Mann und ich sind seit fünf Jahren ein Paar, seit drei Monaten sind wir verheiratet und wünschen uns nun auch Kinder. Alles schien sehr gut zu laufen, kleine Streitigkeiten gibt es ja in jeder Beziehung mal.
    Ende Januar fing es an. Wir waren in einer Diskothek um den Geburtstag einer guten Freundin zu feiern, als mein Mann auf seine gute alte Freundin von vor acht Jahren traf. Davon erzählte er mich nichts, hielt aber den Kontakt per Facebook und SMS. Zunächst merkte ich nichts.
    Doch kurze Zeit später bemerkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Sprach meinem Mann auch darauf an. Er jedoch bestritt alles, „ich habe keine andere, ich liebe nur dich“.
    Letzte Woche Dienstag hatte er dann einfach so von der Arbeit frei genommen um „einfach mal auszuspannen“. Ich dachte mir nicht viel dabei.
    Donnerstags kam dann der Schock für mich. Er beichtete mir, dass er sich an diesem Tag mit dieser Frau getroffen habe, und sie sich wohl jetzt in ihn verliebt habe. Wir haben an diesen Abend noch viel darüber gesprochen und waren uns einig den Kontakt zu dieser Frau abzubrechen.
    Sie ließ aber nicht locker und schrieb eine SMS nach der anderen, auf die wir nicht antworteten.
    Gestern dann der Knaller. Es klingelte an der Türe, ich machte auf und vor mir stand diese FRAU. Sie wolle mit meinem Mann reden, sie wäre schwanger und wolle das Kind auf jeden Fall austragen. Ich schmiss sie raus. War völlig fertig, erzähle es meinem Mann.
    Er erzählte mir dann die ganze Wahrheit, dass sie sich getroffen haben und sie die ganze Zeit mehr wollte, sie sich auch geküsst hätten, sie sich auf ihn gesetzt hätte und sie „plötzlich“ nackt war.
    Mehr wäre nicht passiert, da er es nicht wollte. Er hätte an mich gedacht, wolle mich auf keinen Fall verlieren.

    Eigentlich glaube ich ihm sogar das nicht mehr passiert ist.
    Wie kann es sein das diese Frau jetzt schon weiß das sie schwanger ist und mit Anwalt drohen.

    Ich weiß nicht mehr was ich denken oder fühlen soll. Bin nicht mal wütend, nur so unendlich traurig und zutiefst verletzt.

    Ich will meinem Mann doch nicht verlieren.

    Ich hoffe sie können mir irgendwie helfen, mir einen Rat geben.

    Dankeschön!!

    Gruß Jenny

  181. Bianca sagt

    Geben sie mit noch einen Tip wie ich die gedanken weg machen kann ,ich muss mein leben wieder in griff kriegen ,ich muss meinem Partner wieder vertrauen gibts ein rezept dafür

  182. Hallo Bianca,
    vier Tipps habe ich für Sie:
    1. Lassen Sie sich Zeit. Der Schmerz braucht eine Weile, bis er heilen kann.
    2. Wünschen Sie sich etwas von Ihrem Mann, das ihn etwas kostet (nicht finanziell), das ihm auch „weh“ tut.
    3. Unternehmen Sie zu zweit schöne Dinge, die Ihnen beiden gut tun und gefallen.
    4. Akzeptieren Sie das Geschehene irgendwann (Zeit lassen!), in der Gewissheit, dass Menschen nicht unfehlbar sind.

    Alles Gute für Sie.

  183. Bianca sagt

    Hallo,
    ich hatte ihnen schon mal geschrieben, weil mein mann eine 3-monatige affäre hatte mit einer Frau, die ihm nichts bedeutet hat. Mein Mann kämpft wie ein Löwe um mich (ich liebe ihn auch noch), bitte sagen sie mir, wie ich das alles vergessen kann und wieder eine normale ehe führen kann? Gibt es gute tipps?
    Vielen Dank

  184. Hallo Fred,
    machen Sie besser langsam mit dem Beichten und gehen Sie erst mal die Baustellen in Ihrer Ehe an.

    Dass eine Kuraffäre – noch dazu mit einer Borderlinerin – mit dem ehelichen Alltag nicht mithalten kann, wissen Sie sicher selbst.

    Das alles auf’s Spiel setzen, wollen Sie auch nicht, zumal eine Beziehung mit der Affäre fragwürdig ist.

    Jetzt beichten mit dem ganzen Gefühlsstress wäre vermutlich für Sie und Ihre Frau zuviel und würde auch erst mal nicht viel bringen. Versuchen Sie, Ihre Ehe wieder so hinzukriegen, dass die Affäre verblasst. (Ich weiß, dass das nicht leicht ist.)

    PS: Ich habe Ihren Namen anonymisiert.

  185. Fred sagt

    Hallo!
    Ich bin seit 17 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Vordergründig depressiv, verschärfend, als Erwachsener mit ADHS, Legasthenie, Bandscheibenschäden, Restless Legs Syndrom…
    Ich bin 49 Jahre alt und habe seit Januar eine liebevolle Affäre zu einer Mitpatientin mit scharfem Borderline 29 J.!
    Aus 2 Ehen 4 Kinder zwischen 24 und 12 Jahren.

    Nun das ist die erste Affäre meines Lebens, der Klinikaufenthalt geht zu Ende, und damit wahrscheinlich auch die Aussenbeziehung. Meine Frau weiss nichts . Aber ich liebe die H. aber auch meine Frau. Es sind Beziehungsumbauten in der Ehe am Werk. ich schwanke, ob ich das aufdecken soll oder nicht? Tendiere in beide Richtungen. Kann mir aber auch den Stress nicht wirklich zutrauen (Angst und Panikattacken).

    Was denken Sie, was ich tun soll? Eine Zukunft mit der H. ist nicht angelegt, ich will auch meine Frau und die Kinder nicht verlassen…
    Mfg
    Fred

  186. Butti sagt

    Ich denke schon, dass er vielleicht bereit wäre, sie mir zu geben, dass aber einfach mit seinem Kopf nicht vereinbaren kann.

    Kann ich ihm dabei helfen, dies zu überwinden? Ist es möglich das gemeinsam zu schaffen? Was kann ich tun, damit er mich gefühlsmäßig wieder „an sich ranlässt“?

  187. Sie können Ihren Freund nur bitten um die zweite Chance.
    Falls er Ihnen die nicht gibt, müssen Sie die Konsequenzen tragen. So einfach – und auch so schwer – ist es.

  188. Butti sagt

    Danke für ihre Antwort!

    Leider habe ich meinen Freund schon während unserer Beziehung betrogen. Für ihn ist es sehr schwierig, damit klar zu kommen, dass ich mich mehrere Male auf den anderen eingelassen habe, egal ob wir da getrennt waren oder nicht und denkt so ich hätte ich Gefühle für ihn, was aber nicht so ist, weil mir durch die ganze Situation bewusst geworden ist, wie sehr ich meinen Freund liebe. Er sagte mir, wir wären nie getrennt gewesen. es war nur eine Pause!

    Ja auch ich habe ihn gefragt, was er in der Zeit gemacht hat und er sagte mir, dass er nicht mal in der lage wäre eine andere Frau überhaupt anzufassen.

    Ja er sagt das er mich über alles liebt, nur leider nie zu mir. Ich bekomme nur Vorwürfe und mir wird gesagt, dass er nicht glaubt, dass es nochmal was wird.

    aber ich liebe ihn!was soll ich tun?

    ich hasse mcih selbst für das was ich getan habe und weiß nicht mal selbst, ob ich es mir jemals verzeihen kann.

    was kann ich tun, damit er mir eine zweite chance gibt?

    Freundliche Grüße
    Butti

  189. Hallo Belinda,
    „Was ist los mit mir?“ schreiben Sie. So als Diagnose aus der Ferne denke ich, dass Sie beide eine starke Bindungsangst haben. Dafür spricht, dass nach einer Weile man jemanden anderen ersehnt und findet und dann, wenn man mit demjenigen zusammen ist und die Nähe genießen könnte, sich nach jemand anderem sehnt, der weit weg ist.
    So ein Nähe-Distanz-Problem entsteht in Kindheit und Jugend, wo man meist erlebt hat, dass Bindung unsicher oder gefährlich ist und man sich besser daraus zurückzieht. Hier steht noch mehr darüber..

    So etwas kann man in einer guten Psychotherapie aufarbeiten aber es dauert eine Weile. Wichtig ist in Ihrem Fall wohl auch, die Beziehung zu Ihrem Vater anzuschauen. Denn die jetzige Trennung erinnert Sie gefühlsmäßig daran.

    Alles Gute für Sie.

  190. Belinda sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    Es ist schon einige Monate her, wo ich Ihnen mein Problem schilderte: Mein Mann hatte ein offenes Verhältnis mit seiner Jugendliebe begonnen und dabei in Kauf genommen,daß ich daran zerbreche. Ich wollte ihn aber auf keinen Fall aufgeben- aus Liebe. Immer wieder sagte er mir,daß er eigentlich mit der Jugendliebe zusammen leben möchte, daß er sie „etwas“ mehr liebt als mich, aber er schafft es nicht, von mir los zu kommen.

    So ging das 7(!) Monate und ich hatte mich ständig an die Hoffnung geklammert, daß er irgendwann Schluß mit ihr macht. Er schien sich absolut sicher zu fühlen, daß ich ihn „bis ans Ende der Welt“ lieben würde, egal wie lange er mich quält. Ich habe dann eine Therapie angefangen, weil ich keinen Ausweg sah, mit der Situation klar zu kommen, weil ich es nicht fertig brachte, ihn zu verlassen.

    Meine Therapeutin riet mir, auf Internetportalen zu flirten, damit mein Selbstwertgefühl wieder gestärkt würde. Das tat ich nach langem Zögernauch, (denn ich wollte ja nur meinen Mann zurück – andere Männer waren mir ,nach wie vor,egal). So kam es aber, daß ich dann auf einer Kontaktseite tatsächlich einen Mann kennenlernte, der nach 2 Treffen bereits voll mein Herz erobert hatte. Ich konnte es selbst kaum glauben, daß es wirklich ein anderer Mann schafft mich so „umzuhauen“. Er war geradezu mein „Retter“- mein „Erlöser“. Ich war unglaublich verliebt und fühlte mich wieder schön und begehrt.

    Sehr bald habe ich auch meinem Mann erzählt, daß nun ICH mich verliebt habe und nun dachte ich, er würde erleichtert sein und mich verlassen – aber im Gegenteil! Er wurde sofort eifersüchtig und meinte plötzlich, daß er mit seiner Jugendliebe sofort Schluß machen wird. Das tat er auch. Aber mein Vertrauen zu ihm war nun mittlerweile völlig kaputt und außerdem war es nun für mich zu spät – ich war zu verliebt und wollte dieses Gefühl einfach nicht mehr hergeben.

    Nun stellte mein Mann mir die Forderung, mich zu entscheiden und so beendete ich für kurze Zeit halbherzig meine neue Beziehung, um meiner Ehe nochmal eine Chance zu geben. Ich litt aber furchtbar, weil ich meine neue Liebe nicht mehr sehen konnte und das bemerkte mein Mann natürlich ständig. Er fragte mich immer wieder, ob ich denn zu dem anderen Mann gehen möchte. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Ich habe meinem Mann gesagt, daß ich zu dem anderen ziehe. (Den anderen Mann kannte ich zu dieser Zeit gerade 2 Wochen) Es war fast wie eine Flucht. Ich habe aus unserem Haus wirklich gleich alles mitgenommen – also ich bin so zu sagen, endgültig ausgezogen.

    Jetzt lebe ich 2 Monate mit meiner neuen Liebe zusammen und er ist nach wie vor ein wundervoller Mann! Und doch fange ich jetzt plötzlich an zu zweifeln, ob ich meinen Mann nicht doch noch liebe – ich denke in letzter Zeit sehr häufig an ihn und mir kommen die Tränen, wenn ich an schöne gemeinsame Zeiten denke. Mein Mann ist jetzt auch noch (oder wieder) mit seiner Jugendliebe zusammen.

    Was ist mit mir los????? Ich habe doch jetzt einen fantastischen Mann, mit dem wirklich alles stimmt, er wird nicht müde mir zu sagen, wie sehr er mich liebt. Ich habe mich gestern mit meinem Mann getroffen und er hat gesagt, daß er mich noch liebt. Wir lagen uns beide in den Armen und wollen uns immer noch Zeit geben. Er hat es seiner Jugendliebe erzählt und sie meinte, daß sie ihm Zeit gibt, aber ICH kann das keinesfalls meiner neuen Liebe erzählen. Er hat ja nun auch einiges mit mir durch und ich kann ihm, nachdem ich jetzt zu ihm gezogen bin, nicht schon wieder damit anfangen, daß ich durcheinander bin und nicht weiß, was ich will.

    Was soll ich bloß tun??? Warum hänge ich noch immer an einem Mann, der mir so maßlos weh getan hat? Ist es eine Abhängigkeit? Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte meinen Vater verlassen – ich bekomme richtige Panikanfälle aus Angst, daß ich ihn nie mehr im Leben wiedersehen kann – ich weiß aber auch, WENN ich zu meinem Mann jetzt zurückgehen würde, würde ich meiner neuen Liebe auch wieder nachtrauern… Können Sie mir helfen?
    Herzlichst
    Belinda

  191. Liebe Jeny,
    der Brief ist in erster Linie mal für Sie. Damit Sie ganz genau formulieren – nicht nur im Kopf wälzen – was Sie stört, was Sie sich wünschen, aber auch, was Sie gut finden an Ihrer Beziehung.
    Wenn Ihr Freund Sie in den Himmel hebt, ist das vielleicht seine Art, Sie auf Abstand zu halten. Aber eine Partnerschaft klappt heute nur auf Augenhöhe. Mit dem Brief oder Gesprächen darüber kommen Sie wieder zurück auf den Boden. Das ist vielleicht für Ihren Partner ein Schock, aber eventuell auch ein guter Anfang. Vielleicht aber auch der Anfang eines beiderseitigen Erkennens, dass Ihre jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse nicht zusammen passen. Das müssen Sie herausfinden, wenn sich etwas ändern soll zwischen Ihnen.

    PS: Keine Sorge.

  192. Jeny M. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich danke ihnen vorab für ihre Antwort und die Zeit die sie sich zur Beantwortung genommen haben.

    Sie liegen recht mit ihren Vermutungen, dass einige Aspekte meines Verhaltens in meiner Kindheit zugrunde liegen. Dies ist mitunter auch der Grund, so vermute ich, warum ich mich bisweilen von dieser Beziehung hab nicht ablösen oder abgrenzen können.

    Einen Brief zu schreiben finde ich gut, wenn so dann sich aber das Problem nicht löst. Mein Freund würde darüber nicht sprechen, würde mir die erhofften Antworten darauf nicht geben. Zumindest war das meinen Erfahrungen nach immer so.

    Er im übrigen betracht die Beziehung als ideal, „traumhaft“, ist glücklich, „hebt mich mit Worten in den Himmel“…wenn er darauf angesprochen wird.

    PS: Hören Sie niiieee mit dem Bloggen auf 😉

  193. Hallo Jeny,
    Sie müssen aufpassen, wenn Sie nicht noch weiter auseinanderdriften wollen. Die gemeinsame Schnittmenge zwischen Ihnen ist ja schon bedenklich klein geworden. Der fehlende Sex und sein Sich-Gehen-Lassen und Ihr nach anderen Männern-Schauen sind ernste Alarmzeichen. Insofern ist Ihr Gedanke, dass die Trennung schon vorprogrammiert ist, richtig.

    Sie schreiben, Sie schämen sich, Ihre Gedanken zu äußern. Aber vom Verschweigen gehen Ihre Gefühle ja nicht weg. Ich vermute, dass Sie vielleicht schon als Kind lernten, was man sagen durfte und was nicht und dass man sich für manches schämen müsse. Das sind Erziehungsgrundsätze, um sich unbequeme Sachen nicht anhören zu müssen, oft in Familien, wo Streiten verpönt ist oder zu viele Ängste auslöste.

    Sie schreiben, er könnte Ihre Kritik missverstehen. Wenn Sie das einigermaßen sachlich und deutlich vorbringen, kann man das nicht verstehen. Er könnte nur gekränkt reagieren und zum Gegenangriff blasen. Aber daran merken Sie auch, dass Sie ihm nicht sehr wichtig sind. Also ihm seine Angewohnheiten, die Sie stören, wichtiger sind. Vermutlich haben Sie auch Angst, dass er Sie abblitzen lassen evtl. verlassen könnte. All das gehört eben in die Beziehung. Wenn Sie solche heiklen Punkte ausklammern, leben Sie sich immer weiter auseinander. Wenn Sie sich nicht trauen, es Ihrem Freund direkt zu sagen, schreiben Sie ihm einen Brief und warten Sie ab, was passiert.

    Danke für Ihren Kommentar. Und über Ihre anerkennenden Worte habe ich mich sehr gefreut.

  194. Jeny M. sagt

    Guten Tag Hr. Kopp-Wichmann,

    wenn ich mir ihren Blog so betrachte und die Postings verfolge, so gärt in mir ein Lob das ich Ihnen gerne zukommen lassen will. Mein großes Lob für Ihre Mühe. Ihr Blog ist eine große Bereicherung und ein wirkliche Hilfe für die Blogger-Welt und viele Menschen „da draußen“. Ich danken Ihnen.

    Desweiteren habe auch ich meine Fragen und Anmerkungen bezüglich dieses Threads.

    Seit 4 Jahren bin ich mit meinem Partner zusammen. Eigentlich waren wir bisweilen recht glücklich, auch wenn es Anfangs und immer mal wieder natürlich, Probleme und Konflikte gab. Seit rund 1 Jahr, quälen mich die Gedanken, inwieweit mich diese Beziehung noch bereichert. Ich muss gestehen, ich schaue gerne nach anderen Männern und wäre potentiell ein Partner unter diesen, wäre ich vermutlich auch bereit einen Schritt weiter zu gehen.

    Grundsätzlich muss ich sagen, dass diese Beziehung harmonisch, wenn auch einseitig ist. Er lebt – ich lebe – jeder in seiner Welt. Eine gemeinsame Welt gibt es nur auf dem Papier, auf dem Mietvertrag, dem Kaufvertrag vom Auto oder als eingetragene Lebensgemeinschaft bei der Krankenkasse.

    Seit rund einem Jahr haben wir keinen Sex mehr. Er reizt mich nicht mehr so sehr wie am Anfang der Beziehung, er lässt sich gehen und achtete nicht sonderlich auf sein Äußeres. Aber und nun kommt der eigentliche Punkt, kann ich mich nicht von ihm trennen.

    Ich schäme mich ihn darauf anzusprechen, habe Angst das er es missverstehen könnte. Außerdem kam bisweilen auf Anregungen, konstruktiver Kritik oder Wünschen, nur „heiße Luft“ als Antwort.

    Was kann ich tun? Trennung bereits vorprogrammiert – bisher jedoch noch unbewusst?

    LG Jeny M.

  195. Hallo Butti,
    dass Sie sich nach Ihrer Trennung anderweitig orientiert haben, ist ja nun nicht so ungewöhnlich. Mich erstaunt, dass Ihr Freund da so stark reagiert, es kommt mir etwas selbstgerecht vor. Haben Sie ihn mal gefragt, was er in der Zeit diesbezüglich erlebt hat? Vielleicht haben Sie nur das gemacht, was er sich nicht getaut hat.

    Nun gut, Ihr Freund ist mächtig in seinem Ego gekränkt. Das kann man verstehen, aber wenn er Sie so sehr liebt, wird er darüber hinweg kommen können. Sie müssen halt mehr miteinander reden, auch über das, was jetzt zwischen Ihnen steht („nur leider steht sein Kopf ihm im Weg.“) Nur lassen Sie sich nicht verleiten, zu erzählen, wie es mit dem Anderen im Bett war. Männer wollen das manchmal wissen, aber es geht ihn nichts an und macht die Sache nur noch schlimmer.

    Viel Erfolg beim zweiten Versuch!

  196. Butti sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe mit großem Interesse Ihren Blog gelesen. Auch ich stecke gerade in einer schwierigen Situation.

    Mein Freund (24)und ich (24)sind seit zweieinhalb Jahren ein Paar. Vor einem halben Jahr hat es angefangen zu krieseln. Wir hatten beide viele Termine, haben begonnen jeder für sich sein eigenes Leben zu führen. Es gab nicht mehr viele Dinge, die wir gemeinsam getan haben. Lebten uns von Tag zu Tag mehr auseinander. Hinzu kam, dass mein Freund mir immer häufiger erzählte, wie hübsch er schlanke Frauen findet, mir erzählte ich solle mal Sport treiben. Bei mir führte es dazu, dass ich mich nicht mehr traute mit ihm zu schlafen. Ich schämte mich, mich vor ihm auszuziehen und mir war es unangenehm, wenn er plötzlich im Bad war, wenn ich mich dort befand. Ich kapselte mich immer mehr ab. War nur noch zickig zu ihm. Wir stritten nur noch. Versuchten oft miteinader zureden, weil wir beide merkten, dass etwas nicht stimmt.Jedoch haben wir immer nicht miteinader gesprochen und nicht geredet. Uns nur Vorwürfe gemacht und trotzdem hat keiner seine Fehler verstanden.

    Bald tauchte ein neuer Mann auf. Für mich war es am Anfang nur Freundschaft. er hörte mir zu, wir konnten uns gut unterhalten. auch er hatte eine Freundin.Irgendwann kamen wir auf unsere Beziehungen zu sprechen. Er erzählte mir des Öfteren, wie toll er mich fand und hat mir das gegeben, was mir in meiner Beziehung gefehlt hat. Zuneigung, liebe Worte und vorallem Bestätigung, um mein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. ich fühlte mich auf einmal sehr frei. Ging meinem Freund immer mehr aus dem weg. Ließ mich auf immer mehr mit dem anderen ein. irgendwann kam es dazu, dass wir im das erste mal im Bett landeten. Von da, spieleten meine Gefühle verrückt. ich wusste nicht, ob da mehr ist für diesen Mann. Ob ich meine Freund überhaupt noch liebte. ich wollte raus aus der Situation. Habe nur auf den tag gewartet an dem ´mein Freund irgendetwas macht. mit dem ich rechtfertigen kann, mich erstmal zu trennen. Dieser Tag kam auch sobald. ich packte meine Sachen und zog erstmal aus, um mir klar werden zu können.

    Leider lies ich mich nach der Trennung auf immer mehr mit dem anderen ein. Mein Freund bemühte sich anfangs niht sehr drum, mich wiederzubekommen. Immer wieder wollte ich das mit dem anderen beenden, die Wut auf meinen Freund, dass er nicht um unsere Beziehung kämpfte, wurde immer größer. Für den anderen wurde es immer einfacher mich rumzubekommen, obwohl er täglich seine Meinung zwischen mit und seiner Freundin wechselte. Einmal wollte er mich, einmal seine Freundin.

    Irgend wann hatte ich nochmal so einen großen Streit mit meinem Freund, dass ich mir dachte, wir werden nie wieder zusammen kommen können. ich beschloss meine ganzen Sachen bei ihm zu holen.

    Als ich dann bei ihm war und meine Sachen packen wollte, wurde mir plötzlich klar, wie sehr ich ihn liebte. Das es entgültig ist, wenn ich jetz meine Sachen nehme und gehe. Wir redeten noch einmal. Ich habe noch eine Nacht drüber geschlafen und als ich frühs aufwachte, war es mir so klar wie nie zuvor. ich wusste wie sehr ich meinen Freund liebte und ich wusste auch das ich ihm alles erzählen muss. Nur leider hatte ich riesen Angst, dass ich ihn dann nie wieder für mich gewinnen würde. Ich beendete die Sache mit dem anderen also. auch er sagte mir, dass er seine Freundin liebt und zu ihr zurück möchte. wir waren uns also einig.

    Mit meinem Freund lies ich es dann trotz eines sehr schlechten Gewissens erstmal langsam wieder anlaufen. Wir trafen und ab und zu und machten etwas gemeinsam. vor zwei Wochen kam es dann zu einem Gespräch. Er wollte mir sagen, dass er gerne nochmal einen Versuch mit mir starten würde. leider stellte er mir vorher die Frage, ob ich in der ganzen Zeit einen anderen hatte bzw. ob da zwischen mir und dem anderen etwas gelaufen ist. ich konnte ihm nicht ins Gesicht lügen und sagte ihm die Wahrheit.

    Er ist total enttäuscht von mir. Er hasst mich und ist wütend auf mich. Er sagt mir, dass er mir einen Seitensprung hätten verzeihen können, aber keine Affgäre. Macht mir nur Vorwürfe und zieht sich total aus dem Leben zurück. Will nicht mit mir reden. Sagt, dass er abstand braucht zum Nachdenken, aber das er nicht denkt, dass er mir eine zweite chance geben kann.

    Die ganze Sache hat mir gezeigt wie sehr ich ihn liebe und was er mir bedeutet. Was ich ihm angetan habe und wie sehr er leidet zerbricht mir das herz. ICh weiß nicht mal ob ich mir selbst verzeihen kann, was ich getan habe. Ich weiß, dass dieser andere Mann für mich keine Bedeutung hat, ich keinerlei Gefühle für ihn habe. leider glaubt mien Freund mir das nicht.

    Von seinem besten Freund habe ich erfahren, dass er gesagt hat, dass er noch nie vorher so starke Gefühle für hatte und dass er mich überalles liebt und er sehr gerne mit mir einen weiteren Versich starten würde, wenn es nach seinem Herz geht. nur leider steht sein Kopf ihm im weg.

    ich liebe diesen Mann überalles.

    Wie kann ich sein Vertrauen zurück gewinnen? Wird er mir jemals verzeihen können? ich möchte um seine Liebe kämpfen, weil ich weiß was er mir bedeutet. aber hat dies einen Sinn?

    ich bin sehr verzweifelt und hoffe, dass sie mir helfen können!

    Danke schon im voraus!

    Liebe und verzweifelte Grüße!
    Butti

  197. Nina sagt

    Hallo
    das ist natürlich nicht das was ich hören will, di eganze Sache ist ja nun auch erst eine woche her und es tut noch zimlich weh. Ich ziehe mich immer wieder an der SMS “ Sonnenschein ich will Dich “ hoch, das schreibt man doch nicht nur einfach so, und warum will er noch Kontakt. Die letzten Tage war ich sehr traurig, meine KInder haben schon etwas gemerkt aber mein Mann – Fehlanzeige. HEute ist der ertse Tag an dem ich nicht mehr so traurig bin, sondern einfach nur wütend.Mein MAnn hat auch die ganzen 4 Monate nix gemerkt, sonst schreibe ich nir SMS, id der Zeit habe ich fast 300 geschrieben und er hat nicht einmal gefragt an wen ich schreibe. Normal komm ich vom Sport gegen 22 Uhr nach Hause, da er aber erst um 22 Uhr Feieraben hatte , kam ich dann immer erst um 0.30 nach Hause, er hat nie gefragt wo ich war. Wenn ich am We weg gegangen bin, hat er nie gefragt mit wem ich gehe – ich brauchte nichtmal lügen.
    Mein Mann ist mit seinem Job verheiratet. Wenn er Urlaub hat , dann fährt er 3 Wochen im Jahr davon bei einem Lohnunternehmer. Er hat keine Lust auf uns. ich habe den Affären Mann auch während unsere schönen gemaeinsamen Zeit nie ganz außer acht gelassen, ich habe mir immer gewünscht ihn wieder zu sehen und was mit ihm zu unternehmen – und jetzt hatte ich ihn, ich konnte mein Glück kaum fassen. Er hat immer gesagt, dass er hofft
    das das noch gaaanz lange so weiter geht. HAt denn da seine Ehe noch eine Chance…. das ist jetzt schon das 2 mal das er mit mir fremd geht und wenn sie meine E-mail gelesen hat ( ich war im gegensatzt zu ihn immer sehr harmlos ) dann muß sie doch echt verletzt sein….

    ich bin da echt überfordert… es scheint so als wenn beide Wege echt ????? sind

    Danke für ihre Mühe

  198. Hallo Nina,
    ich denke, der andere Mann will sie nicht wirklich. Jedenfalls bringt er jede Menge Gründe an, warum es evtl. mit Ihnen nicht klappen könnte. Darauf sollten Sie nicht Ihre Zukunft bauen. Nicht jeder Mensch, mit dem man eine heiße Affäre hat, eignet sich zum Miteinanderleben.
    Sie sollten Ihre Energie darauf verwenden, Ihre Ehe wiederzubeleben. Das geht natürlich nur zusammen mit Ihrem Mann. Wenn er das auch will und vielleicht mit Hilfe einer Paarberatung könnten Sie das vermutlich schaffen.
    Wenn Ihr Mann oder Sie das nicht wollen, müssen Sie neu entscheiden. Aber die wieder aufgelebte Beziehung von damals scheint eine Seifenblase zu sein.

    Danke für Ihren Kommentar.

  199. Nina sagt

    ich hänge da auch grade etwas in der Luft…
    Mein Mann und ich sind seit 12 Jahre ein Paar, verheiratet seit 2004 und wir haben 2 Kinder. Vor meinem Mann hatte ich eine Affäre, die dann irgendwann von ihm aus beendet wurde, ich habe dem Mann immer nach geweint.Unsere Ehe ist seit 2 Jahren sehr eingeschlafen, mein Mann ist sehr viel unterwegs und die Gefühle sind meinerseits sehr gering geworden.

    Letztes Jahr ( Oktober 2011 ) habe ich auf einer Party gekellnert und plötzlich stand der Mann von vor 12 Jahren wieder da, und ich wußte wieder ganz genau, warum ich ihn damals schon so gut fand. Als ich Feierabend gemacht habe , ist er mir zum Auto gefolgt und ich habe ihn nach Hause gefahren und dann saßen wir knutschend im Auto. Dann haben wir ein paar Tage nur SMS geschrieben und 2 Wochen später sind wir in ein Cafe gegangen, der Abend war sehr schön, wir haben uns nett unterhalten und als wir dann wieder in getrennte Autos steigen wollten, ging das Geknutsche wieder los, wir sind in einem Auto geblieben und haben nochmal den Standort gewechselt, es war so schön und der Sex echt unvergesslich.

    Erst haben wir uns nur am WE getroffen später auch mehrmals in der Woche, nach der Arbeit.. es war immer sehr schön, auch die vielen netten SMS belebten meinen Alltag enorm. Ich hatte das Gefühl er mag mich auch, er hat mir zu Weihnachten eine wunderschöne SMS geschrieben ( das das schönste Geschenk nicht unter seinem Baum lag … hdl 1000 Bussies )zu Neujahr das gleiche und zum Geburtstag auch eine sehr liebe SMS. Der Sex wurde immer schöner & ausdauernder. Dann haben wir irgendwann auch E_Mail geschrieben und kam wie es kommen mußte, seine Frau hat davon Teile gelesen.

    Er hat dann direkt unser Treffen abgesagt aber mir eine SMS geschrieben, in der er mir gesagt hat, dass er bald ganz viel Zeit für mich hat und nur mich will. Ic hhabe 3 mal gefragt ob er das ernst meint und mich wirklich will?? Zitat aus der SMS : soll ich dir ein Bild malen Sonnenschein- ja Dich! Das war die letzte nette mail, Mi abend gegen 22 Uhr. Am nächsten Tag hat er nur geschrieben, das er ihr alles !!, aber wirklich alle erzählt hat und sie gerade ein Krisengespräch führen. Dann habe ich 20 endlose Stunden garnichts gehört. Freitags kam dann eine SMS, in der er mir gesagt hat, das die beiden einen radikalen Neuanfang versuchen, sie aber keine Ahnung haben ob das klappt. Wenn sie sich radikal ändert, wäre er es ihr schuldig und seinen 3 Kindern sowieso. Ihm würde diese SMS nicht leicht fallen, dass müßte ich glauben, aber die Sache zwischen uns muß jetzt ein Ende haben.

    Ich war unendlich traurig. Das kann doch nicht der Abschluß der 4 Monate sein, wir wollten noch so viel zusammen machen. Wir haben dann noch ein paar SMS hin und her geschrieben und uns Montags morgens nochmal für eine Stunde getroffen. Er sagte, dass es ihm auch sehr leid tun würde, aber wir könnten ja noch weiter hin SMS schreiben und mal schwimmen (ohne küssen oder Sex ) ooder Kino…. er kann das wohl meint er. ich könnte das aber nicht. In der Stunde konnte er seine Finger auch nicht wirklich von mir lassen, er hat mir ständig über die Wange gestreichelt, mich im Nacken gekrault und dann in den Arm genommen. Ich habe nicht geweint oder ihm Vorwürfe gemacht, aber traurig war ich schon. Seine Frau hat ihm gesagt, dass ihr trotz der Sache noch sehr viel an ihm liegt, dass hat ihn anscheinend sehr beeindruckt. Di & Mi haben wir SMS geschrieben, auf meine Frage bezüglich seiner Gefühle weicht er aus, aber er bereut nicht was war. Er fände es auch nicht schön, wenn das jetzt so einschlafen würde, er würde gern noch wissen, was ich so mache, wie es mir geht….

    Tut er das, weil er sich eine Tür offen halten will (damit er zurück kann wenn Gras über die Sache gewachsen ist??) oder meldet er sich jetzt noch 3-4 mal und läßt es dann einschlafen?? Er sagte auch , dass er es verstehen könnte wenn ích keinen Kontakt möchte aber die Sache muß jetzt hier enden, SMS oder mal quatschen wäre noch drin. Er fand auch unser Gespräch sehr kurz ab, aber mehr Zeit hatte er leider nicht.

    Ich komm mit der Sache nicht klar, ich bin hin und her gerissen und weiß nicht was ich machen soll. ich habe mir gedacht, dass ich jetzt erst mal von mir aus keine SMS mehr schreibe, um ihm nicht auf den Geist zu gehen aber wenn eine SMS kommt, antworte ich schon, oder soll ich ihn warten lassen? Für das SMS schreiben vereinbart er, dass ich erst einen . schicken soll und er sich dann meldet, damit es nicht auffällt. Warum ?? so hintergeht er sie ja auch wieder. Wobei er ja nichts zu verlieren hat. Für ihn ist ja alles gut.

    Ich weiß da echt nicht weiter. Was ist jetzt am Besten, warten, Kontakt abbrechen und Haken dran machen??
    Eigentlich will ich nur diese Affäre zurück, er soll sie ja gar nicht verlassen, genau so würde ich das auch nicht tun. Allerdinges habe ich ihm das so deutlich auch noch nicht gesagt. Es war auch nie Thema, das sich einer trennt. Er sagte nur, wenn er wüßte das seine Frau mit den KIndern alleine klar kommt und es bei uns 100% passen würde (wobei er meint es fehlt noch einiges !!) dann könnte er sich vorstellen, dass ich bei ihm einziehe.

    Was ist wenn es zwischen uns doch nicht funktioniert und du nach einem Jahr wieder ausziehst, sagte er, dann muß ich mir von meinen Kindern anhören, Papa… nur wegen einer anderen Frau , die kurz da war, hast Du uns abgeschoben. Natürlich weiß er um die Folgen, wenn wir weiter machen und es dann nochmal rauskommt, hat er grade einfach nur Angst und er wartet ab??

    Er wohnt in einem kleinen Dorf mitt 400 Einwohnern und sagte zu mir, was meinst Du wie das aussieht wenn ich meine FRau & KInder für eine andere verlasse, zudem habe ich den Hof auch noch nicht überschrieben bekommen….und ich weiß auch nicht wie meine Eltern das finden, nachher bekommt mein Bruder noch alles….. Er braucht in allem totale Sicherheit – schein mir wobei er immer gesagt hat er hat mich total lieb, und er schläft so gern mit mir und , und, und…meine Gefühle stehen da echt Kopf!!
    Ich hoffe sie können mir da ein wenig weiter helfen.

  200. Bianca sagt

    Danke für ihre Antwort!
    Mein mann möchte nicht mehr wirklich darüber reden er will alles vergessen ,jetzt will er nur noch mich.Er hat gesagt es wären nie gefühle für sie da gewesen und er hat ihr immer gesagt er geht nie von mir weg .Wir sind 22 jahre ein paar und haben zwei kinder.Die Frau hat mich angerufen und mir gesagt sie hätte mir nie was weggenommen.

  201. Hallo Bianca,
    das mit der Chance hängt davon ab, ob Ihre Liebe zueinander größer ist als Ihre Angst, miteinander offen zu sein.
    Was sollen Sie tun? Mit Ihrem Mann reden, sich ihm öffnen, Ihre Gefühle zeigen und mit ihm darüber sprechen, was Sie in dieser Sache von ihm brauchen.
    Mit dem Verzeihen würde ich mir etwas Zeit lassen, Sie sollten erst miteinander klären, was dahinter steckt.

    Danke für Ihre Frage.

  202. Bianca sagt

    Hallo mein Mann hat 3 monate eine affäre gehabt alle zei wochen ein Treffen und leider auch 2 mal sex.Er hat mir alles selbst erzählt weil er nicht mehr konnte,er sagt er liebt nur mich und es tut ihm alles sehr leid (was man auch merkt).Was soll ich tun ich sehe immer nur diese Bilder wie kann ich ihm verzeien ,ich liebe ihn immer noch .Haben wir eine chance?

  203. Bigmumy sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    In der Tat gestaltet sich das alles sehr schwierig, da mien Mann schon zu Hause nicht mit mir reden möchte. Daher fürchte ich wirklich, dass er sich auf eine Therapie niemals einlassen würde.

    Eine Trennung halte ich auch für enorm schwierig,da unsere Kinder sehr klein sind und mein Mann nicht sehr gut verdient. Ich könnte außerhalb des Familienunternehmens meinen Beruf nicht nachgehen, da ich Hotelfachfrau bin und niemals zeitlich meinen Kindern gerecht werden könnte.
    AUßerdem hängen meine Kinder sehr an ihren Großeltern, die sie ja durch die räumliche Nähe auch sehr oft sehen können´!

    Ich zerbreche mir wirklich schon lange und viel den Kopf und der Gedanke allein, ohne ständigen Ärger und Rechtfertigungen zu leben mir sehr oft sehr verlockend erscheint.

    Nun noch die Frage: Soll ich mir den Kontakt-auch zu der Frau- verbieten lassen? Meine Freundin ist natürlich im ersten Moment für mcih eingestanden und so in den Augen meines Mannes mit schuld. Habe ihm die Situation schon mehrfach erklärt, aber er hält an seiner ablehnenden Haltung fest.

    @Peggy: Oh wie gut ich genau diese Situation kenne….Fühlt sich gut annicht allein zu sein!

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank

  204. Peggy sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichman,

    eigentlich dachte ich immer das mein Mann sehr erwachsen und reif sei.
    Seine Mutter ist vor Jahren schon gestorben, zu seinem Vater besteht kaum Kontakt, zumindest nur dieser typische Vater-Sohn Kontakt.

    Hätten wir nicht grundverschiedene Ansichten der Kindererziehung und ich nicht Angst mit unseren Kindern auch allein leben zu können, hätte ich bestimmt den Entschluss zur Trennung schon gefasst.

    Vielen vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

    VG

  205. Hallo Peggy,
    das hört sich nicht gut an. Wenn der Partner nicht auch einräumt, dass er irgendwie an den Problemen beteiligt (nicht schuld) ist, kann man nichts ändern.
    Es könnte sein, dass Ihr Mann ein Muttersohn ist (siehe dazu mein Buch „Frauen wollen erwachsene Männer), denn die verhalten sich oft so.
    Vielleicht sollten Sie es noch einmal mit einer Eheberatung probieren, ansonsten müssen Sie wohl die Konsequenz einer Trennung in Erwägung ziehen. Ihren Mann zu betrügen, schafft zwar kurzzeitig vielleicht gute Gefühle, bringt aber evtl. neue Probleme und löst nicht die Situation mit Ihrem Mann.

    Um Ihre Ehe kämpfen können Sie nicht allein. (Eigentlich sind Sie ja jetzt schon eine Alleinerziehende mit drei Kindern.)
    Danke für Ihren Kommentar.

  206. Peggy sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    mit sehr großem Interesse habe ich diesen Beitrag gelesen.
    Ich bin mit meinem Mann seit seit 4 1/2 Jahren verheiratet, wir haben 2 kleine Kinder.
    Schon nach der Geburt unserer Großen Tochter fingen die Probleme an, das ich mich nunmehr nur noch als Hausfrau und Mutter fühle. Seit unsere Kleine auf der Welt ist (sie ist jetzt fast 3) ist das alles noch schlimmer geworden. Ich fühle mich nicht mehr als Frau, sondern nur noch als Objekt das funktionieren muss! Zudem kommt noch dazu, das ich körperlich von meinem Mann sehr viel Abstand nehme, da ich mich fühle als wäre ich für ihn nur noch ein Sexobjekt! Wir schlafen mittlerweile getrennt, da jedes Mal wenn er zu mir rangerückt kam, auch mehr wollte. Wir waren schon bei einem Eheberater, was allerdings nichts gebracht hat. Selbst wenn ich mit ihm rede, ihm sage was mich stört und was ich mir wünsche, ändert sich nichts.
    Mein Mann hält mir heute noch vor, das sich genau mit der Hochzeit alles verändert hätte.

    Mittlerweile kann ich ihm nicht mehr garantieren, das ich mir nicht das bei einem anderen Mann hole, was er mir nicht geben kann, oder will!

    Ich würde gern für meine Ehe kämpfen, habe aber das Gefühl das es nichts bringt, wenn nur ich bereit bin etwas zu ändern.
    Er sagt zwar immer, das sich was ändern muss, aber tut einfach nichts dafür!

    Er ist seit 4 Monaten im Ausland und ich hier mit unseren Kindern allein.
    Sollte ich mich nicht eigentlich freuen, das mein Mann bald wieder Heim kommt?
    Ich befürchte so viel ich auch erkläre, und versuche ihm zu vermitteln was mir fehlt, dass sich die Situation nie ändern wird.

    MfG
    Peggy

  207. Hallo Big Mumy,
    das Schwierige bei Entscheidungen ist, dass man fast immer etwas Wichtiges dafür hergeben oder aufgeben muss.
    Sie wollen den Mann nicht aufgeben und gleichzeitig an Ihrer unbefriedigenden Ehe festhalten. Beides zusammen geht nicht, es sei denn, Sie haben die jetzige Situation, in der Sie sich ja noch für Ihren Mann entschieden haben, die Sie aber sehr quält.
    Ihre Ehe scheint schon längere Zeit in der Krise zu sein, leider sehen nur Sie das, Ihr Mann aber nicht. Eine Möglichkeit wäre, dass Sie beide Ihre Beziehung verbessern. Das geht vermutlich nur mit professioneller Hilfe, also einer Eheberatung. Davon wird Ihr Mann erst mal nichts wissen wollen – und dann sollten Sie ihm ein Ultimatum setzen.
    Ohne Entscheidung und ohne etwas loszulassen, bleiben Sie in dem jetzigen Zwiespalt.
    Alles Gute für Sie.

  208. M Yasmine sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann…
    Auch ich bin aus verzweiflung auf diese Seite gestossen…
    Hoffe das Sie mir Rat geben können…
    Ich 26 mein Mann 31 sind seit fast 8 Jahren zusammen davon dieses Jahr 6 Jahre verheiratet…
    Wir haben schon viel zusammen erlebt,viel streit usw.
    Als ich im April 2010 merke das mein Mann komisch geworden ist,dachte ich wir trennen uns erstmal und denken beide über unsere Ehe nach…
    Leider hat er in der Zeit eine andere Frau kennengelernt bei der er auch in den Monaten gewohnt hat.
    Als ich mein Mann mit der anderen Frau gesehen habe,war mir klar wie sehr ich ihn noch liebe.
    Als ich ihn gebeten habe nach hause zu kommen um über alles zu reden kam er…doch es war sehr schwer denn er hatte auch probleme mit dieser frau…
    als er dann doch nach Hause kam und mir beichtete das sie schwanger von ihm war,es war wie ein schlag ins gesicht.
    wir redeten viel über dieses Thema und haben gesagt das sowas nicht mehr passieren darf.
    er versprach es mir und es hat auch geklappt…
    er hat jeden abend zuhause geschlafen und ich war froh.
    als mein Mann nach einem kleinen streit nicht nach hause kam,dachte ich mir sofort wo er sein kann.Ich fuhr zu der anderen Frau und ich sah sein auto dort.
    ich war am ende.als mein mann am nächsten abend nach hause kam und ich ihn darauf angesprochen habe,meinte er nur da läuft nichts.Ich konnte das aber nicht glauben.
    Dann ging alles wieder gut,hatte zwar immernoch angst das es wieder passiert aber damit musste ich irgendwie umgehen.
    Mein Mann sagt mir jeden Tag wie sehr er mich liebt,ich mich aber innerlich immer frage wieso das alles dann passiert ist.
    Von meinem Mann weiss ich das diese Frau ihn sehr liebt,das macht mich wahnsinnig.Als ich vor Tagen sagte ich will jetzt die ganze Wahrheit wissen und zu ihr fahren rief mein Mann diese frau an und berichtete das ich kommen will.Darauf hin rief die andere Frau mich an und fragte was ich will.Meine Antwort darauf war nur ich will die WAHRHEIT.
    Sie sagte zu mir das mein Mann mich nicht mehr liebt und ihr immer sms schreibt.
    Mein Mann aber alles abstreitet.
    Ich frage mich wenn es wirklich so wäre warum geht er dann nicht zu ihr.
    Von der FRau bekommt er alles,er muss kein cent zahlen oder was tun.
    Ich kann seit tagen nichts essen,sage meinem Mann das er damit aufhören soll und er mir sagt wenn ich dich nicht lieben wüde warum bin ich dann da.
    Vielleicht ist es ja nur wegen sex aber man bekommt keine richtige Antwort von ihm.
    Er verprach mir nicht mehr hin zu gehen aber kann ich das glauben.wenn ich über das thema reden möchte blockt er sofort ab und sagt warum fangst du wieder mit dem thema an …wir haben das doch gekläart…
    Er sie aber gleich nach 2 tagen wieder anruft…
    Ich bin selbst sehr verwirrt und kann das alles nicht verstehen…Hoffe ihr könnt mir helfen…
    schon mal vielen dank..

    LG

  209. BigMumy sagt

    Hallo!

    Ich bin seit 4 Jahren verheiratet und seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammen…
    Schon von anfang an, hat sich sehr deutlich gezeigt,dass er sehr an seinen Eltern hängt-von denen wir nur 200m weit weg wohnen-, was mich aber erstmal nicht so sehr gestört hat.
    Nun haben wir 2 Kinder mit 4 und 1 Jahr, sind im Dorf seiner Eltern geblieben, arbeiten beide im Familienbetrieb und das Verhältnis zwishcen seinen Elternund mir wird immer schwieriger…
    Naja, er sieht es als selbstverständlich, dass er selbst an unseren freien Tagen und Stunden noch für seine Eltern arbeitet und mich daheim warten läßt. Ich fühle mich insgesamt sehr unwichtig als Frau für ihn und so diverse andere Probleme…
    Nun war ich im letztes Jahr mit meinen zwei Kindern auf Kur und habe dort einen anderen, wesentlich älteren, auch verheirateten Mann kennen gelernt, der selbst zwei Kinder hat. Wir haben uns gegenseitig sehr attraktiv gefunden und sehr viel geredet… Über unsere Probleme in der Partnerschaft, meine Vergangenheit etc… Es tat so gut,wie er mir zugehört hat-wirklich interessiert, meinen Mann interessiert meine Vergangenheit auch ned wirklich-, wir über alles bis aufs Blut diskutiert haben-geht mit meinem Mann gar ned-, er mich einfach ganz stark in die Arme genommen hat-ich fühlte mich dort RICHTIG geborgen-…
    Naja, dann ging die Kur zu ende udn uns war beiden klar, dass wir uns verliebt haben, aber unsere Familien nie aufgeben würden… Ich könnte mir auch niemals ein Leben mit diesem Mann vorstellen, weil wir so unterschiedliche Vorstellungen haben, aber er hat mir endlich wieder das Gefühl gegeben eine begehrenswerte FRAU zu sein- meine Mann scheint mich nur als Putze, Mutter, Arbeitnehmerin und gelegentliche Sexpartnerin zu sehen, die man mit materiellen Werten zufrieden stellen kann. Er hört mich nicht mehr und was ich sage geht an ihm vorbei…
    Nun wäre ich eigentlich vor ein paar Monaten in seine Nähe gefahren-mit Einverständnis meines Mannes. Da ich zu ner Freundin-auch von der Kur- gesagt habe ich würde gerne mal Strapse für meinen Mann anziehen, hat sie mir ihre geschickt. Meinem Mann habe ich davon nichts gesagt, weil wir zu dem Zeitpunkt endlos viel Arbeit im Betrieb hatten. Diese Freundin sollte auch mit zu dem Mann fahren…
    Mein Mann meinte dazu mal, dass ich aufpassen sollte,dass ich in keinen Dreier rein gezogen werde. Hab das der Freundin erzählt und sie meinte ich sollte dann aber Gleitcreme besorgen… hab ich gemacht-wollt mir nen Scherz erlauben.
    Nun wollte ich all das mit zu unserem Treffen nehmen-zum Scherz und um die Dessous zurück zu geben.
    Mein Mann hat dann am Tag vor der Fahrt- angeblich um mir noch Geld einzupacken- meine Tasche durchsucht und das Zeug gefunden. Ich kam dann von der Arbeit und er hat mich raus geschmissen, weil er der Überzeugung war/ ist, dass ich ihn betrügen wollte dort.
    Nach längerem hin und her haben wir unser Beziehung beibehalten… Ich habe ihm erklärt,dass ich dann wohl kaum ehrlich von dem Kontakt zu dem Mann erzählt hätte, nicht gesagt hätte, dass ich zu ihm fahre, das Zeug ned so eingepackt hätte, nicht gefahren wäre, wenn ich meine Tage habe, mich rasiert hätte, ich mir einen suchen würde, der näher da ist und ich es bei meiner Vergangenheit als eine Frechheit sehe- ich wurde vergewaltigt- etc… Er ist sich trotzdem unsicher.
    Er hat mir auch den kontakt zu den beiden verboten-angeblich hätte ich auch eine Affäre mit ihr.
    Naja, ich hab ihm schon gesagt, dass ich das nicht kann und will, weil mir diese Menschen am Herzen liegen und er mich nicht bemachten soll…Er hat nicht wirklich reagiert.
    Er weiß nun auch von dem Kontakt zu IHR-an ein Treffen traue ich mich noch nicht ran-sie wohn in meiner Nähe-, weil ich angst habe,dass er dann ausrastet.
    Mein Mann meinte auch, ich könnte ja mit ner anderen Freundin dahin zu weg gehen fahren…Nun wollen wir das auch tun-natürlich steht auch die Option offen IHN dort zu treffen, was mein Mann wohl nicht will.

    Auf alle Fälle geht mir der Mann von der Kur sowas von ab und ich denk jeden Tag immer wieder an ihn…Er versucht auch immer wieder Kontakt zu mir aufzunehmen. Ich vermisse die Gespräche, seine Verständnis und seine Umarmungen so sehr und weiß einfach nicht, was ich machen soll.Manchmal ist es einfach nicht auszuhalten!!!

    Ich will natürlich meinen Mann und die Familie nicht aufgeben, aber glücklich bin ich hier auch nur bedingt.
    Er ermöglicht mir-materiell gesehen- alles was ich will, aber menschlich haben wir wirklich ein Problem miteinander, das er aber nicht sieht.
    Ich will auch nicht, dass mein Mann so eine Macht auf mich ausübt, zumal er auch des öftern schon Scheiße gebaut hat und mir-nur ein Beispiel- hochschwanger,trotz gegenteiligem Versprechen, stockbesoffen bis zwei Uhr früh warten hat lassen, weil er nicht mehr in einem Auto mit fahren konnte.
    Ich würde ihn nicht betrügen.. Schon allein aus meiner Vergangenheit heraus könnte ich das auch nicht nach so kurzer Zeit, va nicht nach so kurzer Zeit.

    Was soll ich tun???

    Glg

  210. Hallo,
    Sie halten viel aus, das ist sicher auch ein Beitrag zu Ihrer schwierigen Ehesituation.
    Damit Ihre Beziehung eine Chance hat, müsste Ihr Mann den Grund seiner Zerrissenheit klären. Es hat vermutlich etwas mit seiner Biografie und Kindheit zu tun. Vielleicht ist er auch ein Muttersohn, (http://www.frauen-wollen-erwachsene-maenner.de) die haben ähnliche Verhaltensweisen.
    Zudem scheint er eine sehr kalte Seite zu haben, dass er Sie so offen hintergeht und eine Entscheidung scheut. Aber dazu gehören immer zwei.

    Die wichtigste Frage scheint mir zu sein: Was wollen Sie? Und wie sind die Chancen, das zu erreichen?

    PS: Ich habe Ihren Namen anonymisiert.

  211. Hallo Katja,
    Sie haben schon viel zu viel erzählt, finde ich. Ihr Freund scheint sehr unsicher in Bezug auf seine Liebhaberqualitäten zu sein, dass er sich dauernd mit Ihrem Verflossenen vergleicht und glaubt, dass jemand 4 Stunden …
    Ich denke, Sie sollten sich zurückhalten, nichts mehr erzählen, die Sache für abgeschlossen erklären und dann schauen, wie sich Ihr Freund verhält. Wenn er weiter zu „Erpressung“ oder Schuldgefühlen greift, wissen Sie, dass es ihm mehr um sich selbst geht als um die Beziehung mit Ihnen.

    Danke für Ihre Offenheit.

  212. Katja sagt

    Hallo,
    ich habe ein GROßES Problem.
    Ich bin mit meinem Freund jetzt ein knappes Jahr zusammen.
    Ganz am Anfang unserer Beziehung, habe ich ihm von meiner vorhergehenden Beziehung erzählt und was alles falsch gelaufen ist.
    Und das ich fremd gegangen bin zweimal bzw. zwei Affären hatte (länge von 2Monaten ca.)im abstand von 2,5Jahren.
    Ich hab das mit einer Coolness wohl erzählt wie er es mir immer wieder vorhält. Er wollte alles wissen bis ins kleinste Detail, länge und Ausmaß. Dumm wie ich war hab ich das gemacht.
    Mein Problem ist, er hat mitbekommen wer der letzte war und vergleicht sich mit diesem sehr stark.
    Ich habe meinen Erzählungen auch stark übertrieben: z.B.: er konnte 4 Stunden am Stück. Aber ich hätte mir auch denken können das das nach hinten los geht aber so naiv wie ich bin. Und so langsam sitze ich auf einem Scherbenhaufen.
    Ich soll im zeigen wie in einem Rollenspiel wie ich es durch gezogen habe, ich weiss nicht ob das gut ist. Vielleicht ist es das und er vergleicht sich nicht mehr oder es geht nach hinten los. Dann soll ich ihm noch sagen warum ich meinem damaligen Freund Liebe vorgespielt habe, während dessen ich die Affäre hatte. Ich weiss es selber nichtmal mehr richtig.
    Was kann ich tun??????????

  213. Hallo Tessa,
    das scheint mir ja ein ziemliches Beziehungs-Durcheinander zu sein. Wenn Sie zweimal in kurzer Zeit fremdgehen, ist da ja wohl auch etwas in Ihrer Partnerschaft nicht geklärt. Am besten, Sie reden mal offen miteinander, was sie noch miteinander wollen.
    Danach miteinander Sie ihn fragen, was Sie tun können, damit er wieder Vertrauen zu Ihnen aufbauen kann.

  214. Tessa sagt

    Guten Morgen, Herr Kropp-Wichmann,

    ich bin durch volle Verzweiflung auf ihre Seite gestoßen..
    Ich war mit meinem Freund 8 Monat zusammen & bin ihm denn mit einem Arbeitskollegen Fremd gegangen.. Daraufhin hat er denn mit mir schluß gemacht, am 9.9., hatte mir aber eine neue Chance gegeben, aber ich sollte ihm zeigen, dass ich ihn liebe. Das konnte ich aber nicht, weil ich den ganzen Tag nur als „hure, nutte, schlampe usw..“ bezeichnet wurde..
    Denn bin ich zu einem weiteren Arbeitskollegen gegangen um mich trösten zu lassen & es ist wieder passiert. Von dem wäre ich den auch noch fast schwanger geworden..
    & nun ist es halt schon paar monate her. & ich möchte ihn zurück haben. Zu meiner Lage ist zu sagen, dass er bei mir wohnt. Er schreibt auch anderen weiber Herzen und so auf die Pinnwand bei Facebook. Um mich fertig zu machen-was ihm natürlich auch gelingt.
    Er sagt er kann nie mehr vertrauen zu mir aufbauen. & hat angst wenn ich zur Schule bzw arbeit gehe.
    Was kann ich nun tun?
    Ich hoffe Sie können mir helfen.

    Danke im Vorraus!
    Mfg, Tessa

  215. Hallo Dora,
    schwer zu sagen, ob Sie noch mal eine zweite Chance bekommen – und ob das so gut wäre. Ihr Exfreund ist ja ziemlich eifersüchtig und kann schwer vertrauen. Mehr als ihm sagen, dass da nichts war, können Sie nicht tun. Wie Sie selbst schreiben „glauben muss er es selbst…“
    Vielleicht suchte er auch nur einen Vorwand, um die Beziehung zu beenden.

    Danke für Ihren Bericht.

  216. halo weiss nicht ob ich hier richtig bin. mein(ex)freund (27) denkt, ich(29) habe ihn betrogen. ich bin deutsche und mein freund ist türke. wir waren knapp 3 jahre zusammen. unsere beziehung war sehr intensiv. wir hatten immer viel zum reden über gott und die welt und ähliche ansichten in vielen themen. ich war die letzten 3 jahre bei ihm in der türkei. nun zu meinem problem:

    ich war einen ehemaligen arbeitskollegen(53)in seinem hotel besuchen. dieser arbeitskollege war wie ein grosser bruder für mich. hatte monate davor die beiden miteinander bekannt gemacht. und habe meinem freund auch gesagt dass ich ihn besuchen war. dieser arbeitskollege schrieb mir paar wochen später über chat auf türkisch(mein türkisch ist nicht sehr gut) wann ich ihn wieder besuchen komme und das er mich gern hat und wohl mehr von mir will. da diese unterhaltung auf türkisch stattgefunden hat, gab es da wohl missverständnisse von meiner seite. habe auf alle fälle seine anmache in dieser chatunterhaltung nicht bemerkt bzw. verstanden. und auch nie geahnt weil er mich nie zuvor angefasst oder annäherungsversuche gemacht hatte. ich schrieb noch munter weiter dass ich ihn bald wieder besuchen komme sobald ich wieder zeit habe.

    mein (ex)freund hat diese mail gelesen und war stinksauer. habe ihm gesagt dass das ein missverständnis war und ich nix mit ihm hatte noch vorhatte was mit ihm zu tun. aber er glaubt mir nicht. seiner meinung nach hatte ich was mit ihm oder hatte es zumindest vor. er hat geweint und mich gefragt, wie ich ihm so etwas antun könne und dass er sowas von mir nie gedacht hätte. er wollte dass ich nach deutschland zurück geh, was ich dann auch gemacht hab. er hat alle meine fotos gelöscht und mich aus seinen netzwerken entfernt. das alles ist nun schon 2 monate her.
    am sonntag kam plötzlich eine mail, wie es mir geht und ob ich schon neue arbeit gefunden hab. hab ihm dann zurück geschrieben aber dann kam wieder nur eine kalte knappe antwort zurück.
    gibt es für uns noch eine chance? hätte gerne wieder kontakt mit ihm, will ihm aber auch nicht hinterher laufen. den ich kann mehrmals sagen, dass ich ihm treu war. glauben muss er es selbst…

  217. Maja sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    eine 6-monatige Affäre meines Mannes hat unsere Beziehung seinerzeit kräftig durchgerüttelt. Diese ist inzwischen seit 3 Jahren beendet, die Aufarbeitung war nicht einfach und hat sehr viel Geduld und Kraft meinerseits gekostet (ich hatte Sie im September 2009 hierzu um Rat befragt), seit ca. 1 Jahr bin ich wieder glücklich – wenn es auch „anders“ ist…

    Ca. ein halbes Jahr nach der Beendigung der Affäre hat ihn seine Jugendliebe (von der er sich als 17jähriger getrennt und über die er mit mir früher bereits gesprochen hat) über eines der Internetportale angeschrieben, es kam auch zum Treffen. Ich war dabei ziemlich entspannt, denn auch mein Mann war heilfroh, dass unsere Ehe an der Affäre nicht zerbrochen ist. Nach dem Treffen hat er unbefangen davon berichtet und dann war das Thema auch durch.

    Anfang d.J. hatte ich ihn mal gefragt, ob sie noch Mailkontakt miteinander hätten, dies bejahte er mit 1-2 pro Jahr.
    Nun hat er vor ein paar Tagen seine Emails offen gelassen und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen – ohne überhaupt etwas Konkretes zu suchen!
    Sie mailen sich ca. alle 8 Wochen, tauschen sich aus, jedoch alles harmlos.

    Ich quäle mich nun damit, dass sie (doch) regelmäßig in Kontakt stehen – seine Affäre hat nun mal ihre Spuren hinterlassen. Die Vertrautheit, die mit einem fremden Menschen erarbeitet werden muss, hat eine Jugendliebe doch bereits. Irgendwann reichen Mails nicht mehr aus und es kommt zum nächsten Treffen. Ich sehe dies auf Dauer als Bedrohung für unsere Ehe an und als unnötiges Risiko.

    Heisst es nicht „wenn eine Beziehung glücklich ist, Hände weg von der Jugendliebe?“ Warum reicht es nicht aus, sich zu treffen und dann wieder in das eigene Leben zurückzukehren!?

    Nun habe ich allerdings das Problem, das ich dies meinem Mann gegenüber nicht ansprechen kann. Denn ich schäme mich für das „Schnüffeln“ und sehe es als Vertrauensbruch. Er hat jedoch feine Antennen und merkt, dass mich etwas belastet.

    Sehe ich zu schwarz und übertreibe es mit meinen Sorgen?

    Danke für Ihre Einschätzung bzw. Ihren Rat.
    Maja

  218. Miriam sagt

    Hallo,
    ich habe mich in einem Mann verliebt, der liiert ist. Sie sehen sich wohl sehr, sehr selten, obwohl sie nicht weit voneinander entfernt wohnen. Sie hat eine 14j Tochter, die ihm in den knapp 3J. nicht vorgestellt wurde. er leidet darunter. Mich mag er auch, und hat oft Sex mit mir, weil sie kaum Zeit hat.

    Frage- Liebt er sie wirklich? Entscheidet er sich irgendwann für mich? Das Riesenfoto von ihr schrecken ihn beim Sex nicht ab. Skrupellos ihr gegenüber. ich mag ihn so gerne!?

  219. christin sagt

    Ja wenn es so ist wieso kann er es mir dann nicht alleine sagen ich denk das ich das nach 2 1/2 jahren verdient haben. wir waren jetzt auch zusammen für 3 Tage weg und er hat mehrmals meine nähe gesucht hat mich umarmt nur ich wollte dann nicht weil ich einfach angst hab von ihm nochmal enttäuscht zu werden. er ist jetzt 28 geworden

  220. christin sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    vor ein paar Wochen habe ich schonmal mit Ihnen geschrieben.Mein Freund hat mich damals betrogen wir wollten es nochmal versuchen. Jetzt habe ich aber erfahren das er sich weiterhin mit der Frau mit der er mich betrogen hat trifft. bzw Kontakt hat. Ich habe auch erfahren das er sie paarmal in der Arbeit angerufen hat. Sie erzählte an dem Tag auch rum das sie sich treffen wollen und sich was anschauen. Ich hab sie an dem Tag mit seinem Auto fahren gesehen. Am Abend wollten sie sich ja treffen ich habe vor der Arbeit von meinen Freund gewartet und habe sie dann dort gesehen. Sie kam in seinem Auto. dann wollte sie grad zu ihm ins Auto Firmenwagen steigen dort hab ich ihn dann abgefangen und meinte zu ihm was das soll und wie er mir das erklären wolle.Er meinte relativ ruhig das sie ihm sein auto wiedergebracht hat und er sie jetzt nachhause fährt danach hat er noch ein Termin. und das wir zuhause in Ruhe darüber reden. Naja später kam er dann heim wir haben drüber geredet das das so alles kein Sinn mehr hat. Er hat zugegeben das er noch Kontakt zu ihr hat aber nur zum reden und jetzt momentan wegen seinem Auto. Weil sie das kaufen wollte. Deswegen hatte sie auch angeblich sein Auto. Ich hab ihn daraufhin angesprochen warum er den ne Wohnung anschauen geht er meinte für seinen Freund der momentan bei uns wohnt. ich hab ihn gefragt ob er mit ihr zusammenziehen wollte meinte er nein das wolle er nicht. und das er sich mit ihr nur zum reden getroffen hat. Er sagt für ihn ist es nach wie vor nicht mehr sie bedeutet ihm gar nichts aber irgendwie kann ich es ihm nicht glauben. weil er mich ja schon wieder angelogen hat. nur frag ich mich warum er das macht so könnte er ja nen schlussstrich ziehen und gut ist. wir hatten vorher schon ne reise gebucht sind am nächsten tag dorthin zusammen geflogen haben aber vereinbart nur die stadt zu genießen, was aber nicht wirklich immer gut geklappt hat.. Wir waren quasi getrennt es lief aber trotzdem was.. Danach haben wir geredet er meinte er hatte ja vor mir so ein Leben aus partys frauen und allem und er möchte sich ja ändern weil er gemerkt hat das er sich mit mir mehr vorstellen kann nur braucht er zeit er kann sich nicht von heut auf morgen ändern es ist für ihn schwer den wenn dann will er sich ganz auf mich einlassen und seine partyzeiten sollen der vergangenheit gehören dann möchte er familie und alles. Er meinte er denkt er wird jetzt zum Mann und ich solle mein Leben leben und wenn er weiss was er will also sich 100 prozentig sicher ist mit mir dann wird er um mich kämpfen.. nur er stellt sich das alles so leicht vor ich meinte auch zu ihm wie stellst du dir das vor das ich auf dich warte?? er meinte nein ich soll meinen spass haben, uns zeit lassen.. Aber kann das wirklich bei einem Mann so sein?? Ich liebe ihn wirklich über alles aber ich möchte es ihm nicht zeigen.Den er hat den Mist gemacht nicht ich. Wir haben ne gemeinsame Wohnung sind jetzt getrennt aber er versucht mich immer wieder zu berühren und meinte auch im Urlaub das er es wirklich schön fand und die Zeit mit mir genießt. Ich möchte mir ne andere Wohnung suchen. er meint bis dahin soll ich noch hier bleiben nicht zu meinen bruder ziehen. nur wie stellt er sich das vor?? er meitne wir gehen uns einfach aus dem Weg aber is das alles so richtig? Ich hoffe sie können mir da weiter helfen

  221. Hallo Christin,
    Sie schreiben nicht, wie alt Ihr Freund ist aber entweder er ist ziemlich unerwachsen und hat deshalb Entscheidungsschwierigkeiten. Oder er will nicht wirklich Sie, sondern wartet noch auf Besseres.
    Ich glaube, er will Sie auf diese Art loswerden ohne es ganz direkt sagen zu müssen. Deshalb die Hintertür mit dem „wenn er sich entschieden hat, meldet er sich.“

  222. christin sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe vor ein paar Wochen schonmal mit Ihnen geschrieben..also es lief relativ gut mit meinen freund. bis ich erfahren hab das er sich weiterhin mit der Frau mit der er mich betrogen hat trifft. Ich habe sie mit seinem auto fahren gesehen hab dann danach auf ihn gewartet weil ich wusste das sie sich treffen. grad als sie in sein auto steigen wollte hab ich ihn zur rede gestellt was das alles hier soll er meinte relativ ruhig das sie ihm sein auto zurück gebracht hat weil er es ihr verkaufen wollte und das wir zuhause darüber reden. das haben wir auch getan er meint er hätte mit Ihr Kontakt gehabt sie hätten sich paarmal getroffen aber sie hätten nur geredet weil man laut seiner aussage gut mit ihr reden kann.. und wegen seinem auto weil sie das kaufen wolle.

    dann meinte ich zu ihm warum er mir das den nicht erzählt. er meinte nur das ich ja sonst noch mehr ausrasten würde.. ich wusste das sie sich an dem tag treffen weil sie erwähnt hat das sie sich heute mit ihm trifft sie schaut sich was an. Er hat sich an dem Abend noch ne Wohnung angeschaut die sie ihm vorgeschlagen hat weil sie das durch ihre Firma weiss. ich hab ihn dann gefragt ob er vielleicht plant mit ihr zusammen zu ziehen meinte er nein.. wie schon gesagt sie bedeutet ihm nichts.

    Da wir am nächsten tag eigentlich ne reise gebucht hatten sind wir dahin zusammenhingeflogen es war auch schön bis ich sie nicht erwähne oder unser problem wir haben uns dann geeinigt das wir zuhause drüber reden und nur die stadt genießen. Naja als wir zuhaus waren haben wir nochmal über alles geredet er meinte zu mir er braucht zeit weil es für ihn schwer ist er hat gemerkt das es mit mir ernst wird. Vor mir hatte er ein Leben aus Partys frauen und allem und er jetzt erstmal selber wissen will was er will und er denkt er wird „zum Mann“ und wenn er sich für mich entscheidet will er halt das alles aufgegeben und sich auf ne familie und alles konzentrieren .

    ich meinte nur zu ihm wie er sich das vorstelle. soll ich jetzt auf ihn und seine entscheidung warten?? daraufhin meinte er nein ich solle mein leben weiter leben und wenn er weiss was er will wird er sich bei mir melden und um mich kämpfen und dann liegts an mir ob ich mich für ne beziehung entscheide oder nicht.. ich weiss einfach nicht was ich machen soll.. wir haben uns jetzt getrennt ich werde mir auch ne andere wohnung suchen. nur weiss ich einfach nicht ob das alles noch nen sinn hat.

  223. Charlotte M. sagt

    Danke für Ihre Antwort.

    ich bin froh, dass Sie das nicht absolut sehen und darauf hinweisen, dass es Energie braucht und nicht Resignation, um zumindest zu versuchen, aus einer Sackgasse herauszukommen.

    Grüße! Charlotte

  224. Liebe Charlotte,
    ich traue mich das, weil ich dreissig Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Menschen habe und viele Konflikte bei Paaren in einer vorhersehbaren Weise verlaufen. Natürlich bleibt das trotzdem meine subjektive Einschätzung und ist nicht die Wahrheit. Ich überlege mir natürlich gut, ob und wann ich so etwas „Hartes“ sage. Meist ist es aber das, was der Betreffende ohnehin schon ahnt aber nicht auszusprechen traut.
    Dann will ich durch meine klare Konfrontation wachrütteln und hoffe auf eine Unterbrechung des bisherigen Verhaltensmusters.

    In Paartherapien mache ich das auch manchmal. Wenn ein Paar sich schon lange ergebnislos streitet, kaum noch Liebe zu spüren ist, sage ich manchmal: „Angenommen, ich würde sagen, Ihre Beziehung ist am Ende, was ist dann Ihre Reaktion?“ Die meisten sind erleichtert, dass es auf dem Tisch ist und nicken etwas resigniert. Manchmal passiert es, dass einer nickt und der andere heftig widerspricht: „Das stimmt nicht, das will ich nicht!“ Dann schöpfe ich auch Hoffnung und denke, dass es da wenigstens von einem Energie gibt, etwas zu ändern.

    Danke für Ihre interessante Frage.

  225. Charlotte M. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Ihr Blog ist interessant, hilfreich und oft erhellend, wenn man sich mit Beziehungsproblemen herumschlägt. Ich lese manchmal darin, um mitten im Alltag Abstand zu gewinnen und eine ,Stimme der Vernunft´ zu hören. Das funktioniert ganz gut. Danke dafür und dass Sie den Hilfesuchenden unmittelbar und deutlich antworten.
    Manche Ihrer Antworten sind sehr dezidiert, manche empfinde ich als hart. Etwa wenn Sie eine Trennung voraussehen.

    Es würde mich interessieren, wie Sie es begründen, aufgrund einer oder zwei Mails eine Einschätzung abgeben zu können? Wie können Sie sicher sein, dass Sie die Lage so erfassen, dass Sie guten Rat geben können? Und dass dieser richtig ankommt?

    Auf Ihre Antwort bin ich gespannt +
    schicke schöne Sonntagsgrüße,
    Charlotte M.

  226. hofmannisa sagt

    Vielen Dank für Ihre Antwort .

    Ich habe ihn gefragt,als ich es bemerkte. Erst stritt er es ab,dann gab er es zu. Und er bleibt dabei .
    Bei einer Familienaufstellung plaziert er sie an der Stelle der Ehefrau. Bei ihm komme ich nicht an vorderer
    Stelle .
    Ich habe keine Kraft mehr. Er hatte sich schon öfter in unserer Ehe verliebt. Fremdgegnagen ist er meines Wissens nicht .

    VG Ines

  227. Hallo,
    mit Ihrem Mann reden. Fragen, was er mit der Frau will, was bei ihr sucht, was bei ihr findet.
    Und wie er sich das weiter (2 Jahre) vorstellt.

    PS: Wohin geht Ihre Wut?

  228. hofmannisa sagt

    Hallo !

    Mein Mann (60 J.) hat sich in eine Verwandte
    verliebt,die er erst vor kurzem kennengelernt hat .Wegen einem Todesfall hat sich die gesamte Verwandtschaft getroffen.
    Er wusste nicht,daß es sie gibt . So geht das seit 2 Jahren .ER mailt sie an,telefoniert hinter ihr her.Es gibt noch mehrere weibliche neue Verwandte ,aber er hat nur Augen für sie.Das fiel auch den anderen Leuten auf.

    Ich bin mit der Situation total überfordert .

    Was soll ich tun ?

    VG Ines

  229. Hallo Anna,
    ich nehme an, dass es bei Ihrem Geheimnis um etwas Sexuelles geht, weil Sie bei diesem Beitrag gelandet sind.
    Ich vermute auch, dass Sie mal fremd gegangen sind oder es einen Übergriff gab. Wenn Sie das Geschehene nicht allein verarbeiten können, wonach es aussieht, sollten Sie sich jemand anderem anvertrauen und Ihr Herz erleichtern. Entweder eine gute Freundin oder wenn das nicht hilft, einer Therapeutin.
    Sich den ganzen Kummer und v.a. die Schuldgefühle von der Seele zu reden, hilft fast immer. Dann können Sie immer noch entscheiden, wie Sie weiter verfahren wollen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  230. anna sagt

    ich würde gerne mal wissen ???
    ich habe einen freund und bin sehr zufrieden mit dem. bin seit 8 monaten mit dem zusammen glücklich. wir können sehr gut miteinander umgehen und ich sag auch immer die wahrheit. nur es gib eine sehr tragiche geschichte von mein leben und darüber habe ich mit nimanden je geredet noch nicht mal mit meine besse freundinm obwohll ich hätte ihmer gerne mit jemanden drüber reden wollen, aber das kann ich nicht tun.

    jetzt kommt, dass ich mir immer die frage stelle, ob ich ihm das sagen soll oder nicht. wenn ich es sage, wird er sofort alles beenden, egal wie hoch der schmerz sein wird. wenn ich das nicht sage, muss ich immer für mein ganzes leben auf passen, dass es nie rauskommt und ich möchte auch nicht meine beziehung kaputt machen, nur weil so was schlimmes mir in mein leben passiert ist.

    und ich will ja auch nicht mein leben alleine verbringen. ich möchte eine familie gründen und immer stark sein und den partner habe ich auch. nur was soll ich machen? jede nacht denke ich dran, was ist wen er das rausfindet? was dann habe ich diesem menschen, den ich liebe für sein ganzes leben verlässt und das will ich ja auch nicht ??????

    bitte um einen rat. bestimmt kann mir jemand sagen, was richtig ist. aber auf keinen fall den, das zu erzählen. diesen rat brauche ich nicht, den wenn man mich ins feuer legen müßte, würde ich es niemals erzählen. aber wenn ich die beziehung deswegen bende, dann muss ich mit meine vergangenheit leben und ich kann nicht oder möchte nicht alleine sein.
    in mein leben ich brauche die zärtlichkeit und die liebe und ne familie ????

  231. Hallo Christin,
    das ist ein guter Weg: Abstand und Nähe. Und nicht nach der anderen fragen statt dessen Ideen sammeln, was Ihnen beiden gut tut und Spaß macht.

    Alles Gute.

  232. christin sagt

    Danke für die schnelle Antwort Herr Kopp-Wichmann.
    als alles rauskam und wir drüber geredet haben, meinte er einfach, das es ihm auch zu viel war, 1 1/2 Jahre war er ja eigentlich nur mit mir und meinen Freunden, weil er ja keinen in der Stadt kannte. Daher denk ich schon, dass er den Abstand auch gebraucht hat. Weil ich auch in letzter Zeit sehr launisch war.

    Ich hab auch zu ihm gesagt, er kann ja weggehen, aber es muss einfach nicht jedes Wochenende sein wie das die letzten 4 monate war. Jeder braucht, denk ich, mal seine Freiheiten. Mein Wunsch wärs halt, dass wir wieder öfter was zusammen machen. Ich habe mir auch oben schon ein paar Ratschläge zu Herzen genommen, wie z.b dass ich ihn nicht mehr über die andere ausfrage, weil ich selber merke, je mehr ich weiss, desto mehr verletzt es mich.
    Und den Vorschlag das wir uns einen Tag in der Woche Zeit für uns nehmen..

  233. Hallo Christin,
    sieht so aus, als ob Ihr Freund Abstand braucht, weil ihm einiges zu eng ist.
    Viel Arbeit, mit Ihnen gemeinsam in eine neue Wohnung, Fragen nach Kinder und Heirat … da wird es manchem Mann schnell zu eng und er sorgt für Abstand durch Fremdgehen.
    Das muss nicht gegen Ihre Beziehung sprechen, ist aber ein Signal, über das es sich zu reden lohnt. Vor allem auch darüber, ob es auch andere Möglichkeiten für ihn gibt, sich von der Arbeit zu entspannen, zum Beispiel gemeinsam mit Ihnen (Kino, Sport, Freunde etc.) Falls er das verneint, hat es wohl mit dem Gefühl zu tun, dass er nur außerhalb Ihrer Beziehung sich frei fühlen kann.

    Nur Zeit lassen, halte ich für keine gute Idee. In der Zeit sollte man schon herausfinden, was dahinter steckt.

    Danke für Ihren Kommentar.

  234. christin sagt

    hallo,
    ich habe gerade diesen Beitrag gelesen und fand den auch sehr interessant.
    Ich habe vor 4 Wochen erfahren, dass mein Freund mich betrügt durch einen blöden Zufall ich habe ihn zur Rede gestellt. Er meinte, er habe für diese andere keine Gefühle gehabt, für ihn war das reiner Sex, das hatte nichts mit mir oder unserer Beziehung zu tun.
    Er meinte ich bin für ihn die einzige, mit der er sich was vorstellen könnte (kinder, heirat) sonst wäre er nicht mit mir in eine Wohnung gezogen( Wir sind nämlich gerade in eine neue gemeinsame Wohnung gezogen..) Vorher is er zu mir gezogen,da er aus einer Großstadt kam, dort hatte er ein recht wildes Leben mit Partys dann is er hergezogen.

    Hier war mehr oder weniger dann die Arbeit das wichtigste, nur das letzte halbe jahr fand er wieder den geschmack am Weggehen, das fand ich nicht so tragisch, da ich ja von der Arbeit aus nicht jedes Wochenende konnte, so ging er dann fast jedes Wochenende mit seinen Jungs weg.

    Wir haben uns entschieden, der Beziehung noch ne Chance zu geben, weil eigentlich so alles gepasst hat, das meinte er auch. Wir haben sehr selten Streit gehabt und alles lief relativ harmonisch ab. Nur mein problem ist jetzt, ich möchte versuchen, ihm zu Vertrauen und er meinte er möchte sich ändern nur kann er das ja nicht von heut auf morgen.

    Mich stört nur besonders dieses Weggehen, ich möchte es ihm nicht verbieten, aber es macht mich einfach wahnsinni, weil ich nicht weiss was er macht. Er sagt, er braucht das zum abschalten, weil er ja so viel in der Arbeit ist und es geht ihm nicht darum, ne Frau kennnen zu lernen. Er meinte ich soll ihn einfach Zeit geben, wir sollen nichts überstürzen, er will sich quasi wieder auf mich freuen, das wir uns wieder daten und alles..

    ich würde mich auf eine Antwort freuen.

  235. Hallo Isa,
    die Stichworte „beruflicher Frust“ und „unsicher in der Liebe“ bringen mich darauf, ob Ihr Partner in einer Midlife-Krise ist. Jedenfalls ist er mit zwei wesentlichen Bereichen seines Lebens unzufrieden. Da kann man schon anfällig für Ablenkungen werden, die das eigene Selbstwertgefühl wieder etwas aufbauen.

    Dass Sie auf Distanz gehen, ist vielleicht ein guter Schritt für Sie, um sich zu schützen. Ein anderer Weg wäre eine gute Paarberatung, in der Sie beide Ihr gemeinsames Leben anschauen und prüfen, was noch gut ist und was geändert werden sollte.

    Danke für Ihren Kommentar.

  236. Isa sagt

    Hallo,
    mein Partner hat mich über fast ein Jahr betrogen, was durch Zufall aufgedeckt wurde. Er versicherte mir, dass dies nichts mit mir zu tun hätte und sich aufgrund von beruflichem Frust ergeben hat. Ich konnte das nachvollziehen und habe ihm eine Chance gegeben.

    Er hat sich dann über die nächsten 2-3 Monate sehr bemüht und begleitend eine Therapie gemacht. Leider sind seine Bemühungen in letzter Zeit deutlich weniger geworden und ich habe die Befürchtung, dass seine alte Beziehung vielleicht wieder eine Rolle spielen könnte. Dies streitet er aber ab und hat mir nun eröffnet, dass er unsicher in seiner Liebe zu mir ist, da er sich einfach nicht erklären kann, warum er mir so weh tun konnte (wenn er mich wirklich noch liebt).

    Nun bin ich völlig verzweifelt und habe ihm geraten auszuziehen, um sich seiner Gefühle klar zu werden. Das möchte er aber auf keinen Fall (wir haben 2 Kinder). Was soll ich tun? Ich bin jetzt erst mal auf Distanz gegangen…

  237. Hallo Regina,
    Ihr Mann „will“ sich nicht entscheiden, weil er sich längst entschieden hat. Er will Sie behalten, weil er Schuldgefühle hat, Sie zu verlassen, aber er hat sich herzensmäßig für die andere Frau entschieden.
    Insgesamt nimmt er es ja mit der ehelichen Treue nicht ernst, dadurch haben Sie ihn durch Ihr Dulden ja auch all die Jahre ermutigt.

    Es kommt jetzt auf Sie an, was Sie jetzt mit Ihrem Leben, Sie sind 48 Jahre alt, anfangen wollen. Weiterhin Ihren Mann mit einer anderen Frau teilen oder auch ein neues Leben beginnen.
    Wenn Sie einen Neuanfang wollen, sollten Sie ihm ein Ultimatum stellen. Wenn er bockig reagiert, wissen Sie, dass Sie ihm nicht wirklich wichtig sind. Es sei denn, Sie begnügen sich mit dem Platz, den er ihn zuweist, die immer geduldige Ehefrau.

    Denken Sie an sich und Ihr Leben. Ihren Mann haben Sie wohl schon lange verloren.
    Das ist meine Einschätzung aufgrund Ihres Kommentars, es ist nicht die Wahrheit. Aber wenn Ihnen meine Meinung Sinn macht, sollten Sie entsprechend handeln.

  238. Regina sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    ich bin seit 32 Jahren verheiratet. Als mein Mann und ich uns kennen lernten war ich 16, er 19. Mein Mann ist jetzt 55 Jahre alt. Wir haben drei erwachsene Kinder. Unsere Ehe war nie unproblematisch. Seit Weihnachten 2010 weiß ich, dass mein Mann eine Geliebte hat. In den zehn Jahren davor hatte immer wieder One Night-Stands, wenn er auf Geschäftsreise war. Er hat es mir nicht von sich ausgesagt, sondern ich habe ihn darauf angesprochen, weil ich einen entsprechenden Verdacht hatte. Er hat in den letzten Monaten zweimal behauptet Schluss gemacht zu haben mit dieser Geliebten, mich aber immer wieder betrogen und belogen.

    Wir haben seit langem finanzielle Probleme und mein Mann ist beruflich sehr überlastet. Er hat zwischenzeitlich gesagt, er stünde kurz vor einem Burn-Out. Er stellt zur Zeit sein gesamtes Leben in Frage. Ich versuche deshalb, Verständnis für ihn aufzubringen. Wir haben in den vergangenen Monaten viel miteinander geredet. Das ist das Positive an der Situation. Nun hält mein Mann mich aber die ganze Zeit damit hin, dass er sich nicht entscheiden könne. Er käme wegen seiner Arbeitsüberlastung nicht dazu, sich mal in Ruhe Gedanken zu machen. Angeblich will er sich im Oktober entscheiden.

    Dann dauert die Affäre schon fast ein Jahr. Den Kontakt zu ihr wolle er aber auf keinen Fall aufgeben. Seine Geliebte sei so eine tolle Frau, es passe einfach alles. Wenn ich ihn frage, warum er mit dieser Frau zusammen sein will, sagt er, dass es ein Neuanfang ohne Altlasten sei. Und er wolle endlich leben, fühle sich aber noch für mich verantwortlich. Angeblich hat er aber nicht mehr Gefühle für sie, als für mich.

    Ich weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Soll ich ihm jetzt ein Ultimatum stellen? Ich weiß aus Erfahrung, dass er dann „bockig“ reagiert.

  239. Hallo Laura,
    wenn Ihre Beziehung sonst gut ist und sich der „Ausrutscher“ nicht wiederholt, würde ich das nicht überbewerten und vor allem nicht persönlich nehmen.
    Das Ganze ist vermutlich auch ein Hinweis darauf, dass Sie beide mit ihrem Sexleben nicht zufrieden sind. Offene Gespräche über die gegenseitigen Wünsche und Ängste helfen da meistens. Siehe das Stichwort „Zwiegespräche“ hier auf dem Blog.
    Ansonsten ist die Sache vielleicht auch ein Anstoß, andere erotischen gegenseitige Spielarten in Ihr Liebesleben einzuführen, damit Ihr Mann dafür nicht außer Haus gehen muss.

    Danke für Ihren Kommentar.

  240. Laura sagt

    Lieber Herr K-W.,
    ich (37) bin mit meinem Mann (41) seit fast 2 Jahren verheiratet. Wir kennen uns seit 5 Jahren.
    Er ist der liebste Mensch den ich kenne, darum habe ich ihn geheiratet, obwohl er anfangs nicht mein Typ war.
    Jetzt ist durch einen dummen Zufall herausgekommen, dass er sich bei einer erotischen Massage in einer Art Schmuddel-Puff-Massage-Studio einen „runterholen lassen“ hast. Das ganze ist bereits ein halbes Jahr her. Ich habe nichts gemerkt. Ich bin völlig erschüttert darüber, dass er überhaupt dazu fähig war, und dass er scheinbar kein schlechtes Gewissen hatte. Er hat sehr leidend getan als es rausgekommen ist. Leider erst jetzt und nicht direkt danach. Wir haben einige Gespräche geführt, in denen er mir keinen Grund nennen konnte, warum er das getan hat. Er meinte, er wäre doch eigentlich glücklich mit mir und alles war er jetzt sagen würde wäre nur eine Ausrede.Ich glaube, wenn er mir keinen Grund nennen kann, gibt es auch keinen Grund es nicht nochmal zu tun. Ich habe zwar grundsätzlich nicht das Hauptproblem mit dieser Massage, sondern mit dem Vertrauensbruch und dass ich nicht weiss wie ich damit umgehen soll, weil ich nicht weiss warum es passiert ist und man so auch nicht an der Beziehung arbeiten kann. Ich würde so gerne so tun als wäre nichts passiert aber meine Gefühle schwanken so stark zwischen Trennung und Liebe. Ich erwarte von ihm, dass er irgenwas „richtiges“ sagt, damit ich ihm verzeihen kann, weiss aber selbst nicht was.
    Wir hatten vorher schon einige Probleme, auch sexuell, da mein Mann Tabletten nehmen muss und dadurch sein Verlangen beeinträchtigt wird. Darum verletzt mich das ganze noch mehr.
    Ich habe oft versucht mit ihm über unsere Probleme zu reden, aber er ist sofort gereizt und blockt ab, nimmer lieber Anschweigen im Streit in Kauf als die Probleme zu besprechen. Er sagt, unser Sexleben ist toll so wie es ist, aber das scheint ja nicht ganz richtig zu sein.
    Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Ob ich das Ganze übertreibe oder ob ich es ihm jetzt zu leicht mache, wenn ich ihm sage wie ich mich fühle und er hüllt sich mal wieder in Schweigen.
    Er verspricht alles zu tun, damit ich bei ihm bleibe. Ich habe Angst, dass diese Anstrengungen ein paar Wochen dauern bis das ganze vergessen ist und dann ist alles wie vorher, nur mit meiner Angst wieder betrogen zu werden.
    Was kann ich tun ?
    Ich möchte ihn nicht verlassen, weil ich ihn liebe, das habe ich gerade jetzt gemerkt.
    Ich kann im Moment keinen klaren Gedanken dazu fassen und versuche alles irgendwie zu verdrängen. Es kommen zwischendurch immer Gedankenfetzen hoch, die alle möglichen Gefühle auslösen.

  241. Hallo Belinda,
    keine Überraschung, dass Ihr Mann kein Problem sieht. Das tun Muttersöhne fast nie, die Partnerin leidet – solange sie es mitmacht.
    Gut, dass Sie anfangen, Ihr Verhalten zu ändern. Das ist der beste Weg. Die Therapie wird Ihnen vermutlich weiter helfen, Klarheit zu gewinnen.
    Alles Gute für Sie.

  242. Belinda sagt

    Hallo,lieber Herr Kopp-Wichmann,

    Nun habe ich, nach Ihrem Rat dazu,Ihr Buch gelesen: „Frauen wollen erwachsene Männer“. Auch wenn es zum größten Teil für den Mann selbst gedacht ist, damit ER sich erkennt und durch hilfreiche Tipps versuchen kann, sich von seiner Mutter zu lösen. Leider ist es schwer bis unmöglich, meinen Mann an dieses Buch heranzuführen – zumal er nicht gerade eine „Leseratte“ ist. Er meint zwar, nachdem ich ihm gesagt habe, daß er wahrscheinlich ein „Mutter-Sohn“ ist, daß das nicht ganz unbegründet ist, aber er sieht anscheinend nicht die Notwendigkeit oder den Sinn, diesen Konflikt zu lösen, weil er nicht erkennen kann oder will, was das mit unserer derzeitigen Dreiecksbeziehung zu tun haben könnte.

    Ich selbst fange nächste Woche eine Psychotherapie an, um mich zu stärken, sodaß ich entweder wieder dadurch interessanter für ihn werde oder daß ich es selbst schaffe, durch MEINE Ablösung vom „Vater“ und die dadurch gewonnene Stärke, mich von ihm zu trennen.

    Obwohl ich schon jetzt bei ihm kleinste Veränderungen spüre ,die in „meine Richtung gehen“. Dadurch daß ich nun weiß, wie eigentlich alles zusammenhängt und wie dadurch eine Dreiecksbeziehung entstehen konnte, habe ich mein Verhalten ihm gegenüber verändert. Ich bin freundlich, aber viel distanzierter geworden und gebe ihm nicht mehr das Gefühl der Leidenden und Verzweifelten. Wenn er nach Hause kommt, springe ich nicht mehr sofort zu ihm um ihn zu begrüßen, sondern warte, bis ER kommt und es funktioniert!

    Mittlerweile sagt er sogar schon, daß er nicht mehr daran glaubt, daß er aus unserem Haus auszieht, um mit IHR zu leben. Sie sehen sich auch äußerst selten, weil ja nun mal jeder auch seine Arbeit hat. Das heißt natürlich sicher nicht, daß er sie nicht mehr liebt oder sie ihn, aber vielleicht ist ja nun nach 5 Monaten etwas „die Luft“ raus?

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Belinda

  243. shurik sagt

    hallo sehr geehrter herr kopp-wichmann,

    ich danke ihnen für die antwort. im prinip haben sie recht, ich muss mich entscheiden was ich will. ich glaube, dass ich die trennung will und hab deshalb nun auch versucht mir therapeutisch damit zu helfen.

    danke

    gruß

    A

  244. Hallo Shurik,
    ja, das ist oft das Verhängnisvolle an Affären, es kostet Vertrauen. Und dieses wiederzugewinnen, ist nicht leicht.
    Darüber müssten Sie sich erst einmal klar werden, was Ihre Freundin tun könnte, damit sie ihr wieder vertrauen können. Wenn Sie das nicht wissen, kann es Ihre Partnerin nicht erraten.

    Aber vielleicht wollen oder können Sie ihr auch nicht mehr vertrauen. Letztlich hängt das ja davon ab, ob Sie der Liebe mehr Raum geben möchten oder Ihrer Verletztheit.
    Danke für Ihre Frage.

  245. shurik sagt

    hallo sehr geehrter herr kopp-wichmann,

    ich habe eine frage. meine freundin 23 gestand mir 27 vor 2 monaten,dass sie eine affäre hat, dieses aber in einer polyamoren beziehung weiterführen möchte. ich konnte das nicht und hab sie entscheiden lassen. 1 monat lang hat das gedauert, dann wollte sie nur noch mich. nun aber, nach dem vertrauensbruch und ihren handlungen in den letzten 2 monaten, kann ich ihr nicht mehr vertrauen und vergeben. (inklusive vorwürfe etc.).

    ist es möglich, die 100% des vertrauens je wieder herzustellen? und wenn ja, wie?

    meine grundstimmung: ich will mich trennen, da ich auch nicht glauben kann, dass sie mir alles gebeichtet hat (soll angeblich 2 wochen gedauert haben)

    bitte helfen sie mir, entweder mich zu trennen oder wieder zu vertrauen.

    liebe grüße

    A

  246. Belinda sagt

    Hallo,lieber Herr Kopp-Wichmann

    vielen Dank für Ihre weitere Antwort und die Empfehlung Ihres Buches – ich habe es mir heute bestellt und melde mich wieder bei Ihnen.
    Herzlichst
    Belinda

  247. Hallo Monika,
    freut mich, dass ich Ihnen helfen konnte.
    Und es stimmt, Zwiegespräche können anstrengend sein, weil man viel von sich und dem Anderen erfährt.
    Auch für Sie alles Gute!

  248. Monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Antwort vor einem Monat bedanken! Ihr Blog und die Zwiegespräche haben uns sehr geholfen.
    Das Buch hol ich mir jetzt noch… 🙂
    Eins muss ich noch sagen Zwiegespräche führen ist zwar nicht so leicht, aber macht so einige Sachen verständlich und bewusst, find ich toll.
    Danke nochmals und Alles Gute auch für Sie!
    Liebe Grüße Monika

  249. Hallo Maria,
    eine sms mit diesem Text kostet nichts. Es kommt darauf, was er damit meint. Vielleicht meint er vor allem die bequeme Geliebte, die auf ihn wartet, ihn nach dem Familienurlaub wieder mit offenen Armen empfängt.
    Wenn Sie länger diese Geliebte sein wollen, wird er sie wahrscheinlich weiterhin „lieben“.

    Aber was ist, wenn Ihnen das Geliebtendasein nicht reicht? Dann merken Sie schnell, ob er Sie liebt oder nur Sie in der Rolle der Geliebten.
    Danke für Ihre Frage.

  250. maria sagt

    hallo, ich bin eine geliebt (seite 1 jahre), und er ist in urlaube mit kinder und frau.
    aber schicken mir alle 2 tage eine sms und sagt:ich liebe dich, soll ich ihn wircklich glaube?

  251. Belinda sagt

    Hallo,lieber Herr Kopp-Wichmann

    ich bin Ihnen unendlich dankbar für Ihre weitere schnelle Antwort auf mein Problem!
    Ich habe dadurch tatsächlich etwas sehr wichtiges herausgefunden: Ich stecke mit meinem Mann in diesem „Muttersohn und Vatertochter“-Konflikt! (diese Dreiecksbeziehung hat also mit unseren Herkunftsfamilien zu tun)Ich habe erkannt, daß ich liebessüchtig bin.
    Welchen Rat könnten sie mir für eine Therapie, (vielleicht sogar mit meinem Mann zusammen(?) noch mit auf den Weg geben?
    Ich danke Ihnen im Voraus auf das Herzlichste!

  252. Hallo Belinda,
    nun, ich bin kein Hellseher, kenne aber viele innere Konflikte, mit denen Menschen kämpfen.
    In der Midlife-Krise geht es um die Auseinandersetzung mit Grenzen. Man eist rkennt schmerzlich, dass das Leben begrenzt ist. Und die eigene Kraft wie auch die Wahlmöglichkeiten. Nicht alles, was mit 50 möglich ist, kommt einem noch sinnvoll vor. Man kann noch mit 50 Vater werden, aber es hat seinen Preis.

    Ich denke auch, dass Ihr Mann Sie liebt. Aber er scheint auch die andere Frau zu lieben. Und wie bei vielem im Leben muss man sich entscheiden. Muss eines hergeben, um das andere ganz zu bekommen – anstatt eventuell beides zu verlieren.

    Ihr Mann scheint Sie beide zu wollen, deshalb seine Entscheidungs-Verweigerung. Ich formuliere das absichtlich ganz aktiv. Es ist keine Entscheidungs-Unfähigkeit. Ein Beispiel: angenommen, Ihr Mann hätte zwei sehr attraktive Job-Angebote. Er müsste – und er würde sich vermutlich innerhalb kurzer Zeit entscheiden. Einfach weil keine Firma ihr Angebot fünf Monate aufrecht erhalten würde.

    Mich wundert, warum Sie so geduldig mit Ihrem Mann sind. Wo bleibt Ihre Wut, was er Ihnen zumutet? Sie sind schon froh, wenn er nicht bei ihr übernachtet oder keine Kurzreise (!) mit ihr macht???
    Wachen Sie auf, Belinda!

    Und lesen Sie meinen Artikel über Liebessucht.

  253. Belinda sagt

    Vielen Dank, lieber Herr Kopp-Wichmann für Ihre schnelle Antwort!
    Ja – Sie haben in der Tat recht: Mein Mann scheint sich in dieser Mittel-Lebenskrise zu befinden. Er ist vor einem halben Jahr 50 geworden und hatte schon vor einem Jahr so merkwürdige Sätze gesagt wie: …was kommt jetzt noch…ich habe alles erreicht…habe Angst vor dem Tod.

    Ich habe dieses wohl nicht so ernst genommen. Er sagt aber auch immer zu mir: „Hätte ich mit einer „fremden“ Frau eine Affäre gehabt, wäre ich längst wieder bei Dir… Eine Jugendliebe scheint wohl immer irgendwie tiefer zu gehen(?)
    Ich habe tatsächlich Angst,wenn ich ihm ein Ultimatum stelle, daß er mich verläßt. Seine „Jugendliebe“ hat ihm dieses Ultimatum allerdings auch noch nicht gestellt. Aus Angst – er würde sich dann von ihr zurückziehen??

    Mein Mann sagt mir seit kurzem oft -die Liebe zu ihr sei platonisch und er schläft nicht mehr mit ihr, weil der Sex mit ihr nicht schön ist, sondern nur mit mir.
    Wir hatten schon immer eine gute Kommunikation und haben das auch jetzt noch. Er hält sich außerdem daran – nicht mehr bei ihr zu übernachten oder auf „Kurzreise“ mit ihr zu gehen, weil ich ihn vor ca.3 Wochen gesagt hatte, daß ich das nicht möchte, weil ich es nicht verkrafte. Würde er auf meinen Wunsch eingehen, wenn er mich NICHT mehr lieben würde? Er meint auch, daß es von seiner Seite aus vielleicht wieder in eine Freundschaft übergehen kann (wie vorher), aber er braucht dafür noch Zeit.

    Er sagt, daß er uns beide liebt und keinen von beiden verlieren möchte.
    Lohnt es sich vielleicht doch noch um ihn zu „kämpfen“?
    Danke im Voraus für Ihre Antwort!

  254. Liebe Belinda,
    Sie schreiben nicht, wie alt Ihr Mann ist. Wenn er um die oder über vierzig ist, könnte es ein Symptom einer Midlife-Krise sein. Da zieht man innerlich Bilanz und versucht noch mal, etwas nachzuholen, was man glaubt, für immer verloren zu haben.
    Es könnte auch sein, dass Ihr Mann ein verwöhnter Prinz ist, der schwer einsehen kann, dass man nicht alles im Leben haben kann, sondern alles seinen Preis hat. Diese Illusion sollten Sie nicht weiterhin stützen. Wenn das ganze Hin und Her schon fünf Monate (!) geht, sollte einer von Ihnen beiden, eine Entscheidung treffen.

    Mein Rat: setzen Sie Ihrem Mann eine Frist von einer Woche, sich zu entscheiden. An seiner Reaktion merken Sie, ob Sie ihm noch etwas bedeuten oder ob Sie ihn nicht längst verloren haben.

    Danke für Ihr Vertrauen.

  255. Belinda sagt

    Hallo,Herr Kopp-Wichmann

    seit fast 5 Monaten ist mein Mann,(10 Jahre glücklich zusammen- das sagt er sogar selbst!),wieder in seine Jugendliebe verliebt und möchte sie nicht mehr missen.Er hat es mir von Anfang an gebeichtet.Er spielt auch noch immer mit dem Gedanken mich vielleicht zu verlassen,sagt aber auch,daß er mich noch liebt.Er meint:Er würde gern mit ihr zusammen leben,kommt aber von mir nicht los.Heute sagte er mir,daß der Sex mit mir viel besser ist,als mit ihr.(sie hat wohl mit Sex nicht viel „am Hut“ – mag nur kuscheln)Ich habe das Gefühl,daß der erfüllte Sex mit mir ihn wohl davon abhält mich zu verlassen??Warum braucht er sie dann noch?Ich bin tief verletzt aber ich liebe ihn noch immer sehr und möchte,daß er bei mir bleibt..Was soll ich tun??

  256. Hallo Helmut,
    raus aus der Gedankenspirale zu kommen ist, schwierig. Siehe das Prinzip „Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten.“

    Es ist generell keine gute Idee, nach einer Affäre den anderen nach Einzelheiten zu fragen. Zum einen geht es einen nichts an, zum anderen ist es ein Übergriff, der einen enorm verfolgen und belasten kann, wie Sie ja jetzt feststellen. Ich denke, ein Teil Ihrer zwanghaften Beschäftigung mit diesen Details ist auch Ihre enorme Wut, die Sie bestimmt auf Ihre Partnerin haben, und die Sie durch diese quälenden Gedanken jetzt gegen sich selbst richten.

    Helfen werden Ihnen vermutlich neue, gute Erfahrungen mit Ihrer Freundin, die dann mit der Zeit die Affäre in den Hintergrund treten lassen. Dazu müssten aber Sie beide bereit sein. Eventuell holen Sie sich dazu professionelle Hilfe durch eine gute Paarberatung.

    Danke für Ihren Kommentar.

  257. Helmut M sagt

    Hallo,
    meine Frau hat mich nach 8 gemeinsamen Jahren betrogen. Sie ist seit 10 Monaten Stewardess und im Rahmen ihres Jobs hat sie mich betrogen und verliebt.
    Wir sind mittlerweile seit 2 1/2 Monaten auch räumlich getrennt. Jetzt tut ihr alles leid, sie möchte zurück.
    Ich habe sie nach Sexdetails mit ihrer Affäre gefragt und sie hatte mehrmals in verschiedenen Stellungen Analsex mit ihm, was sie bei mir immer abgelehnt hat, weil sie es nicht wollte. Jetzt hat es ihr gefallen und sie konnte es geniessen . . .
    Diese Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf, sie lassen mich weder essen noch schlafen. Warum ist mir das so wichtig? Weil ich genau das von ihr nicht bekommen habe? Warum macht es ihr jetzt Spaß? Sie brauchten nicht einmal ein Gleitmittel . . .
    Ich weiss nicht, ob ich das ihr verzeihen kann. Wenn ich sie jetzt ansehe, sehe ich sie immer mit einem anderen Mann.
    Wie komme ich aus der Gedankenspirale raus?

  258. Hallo Lalina,
    Ihre Situation ist nicht einfach. Wer schon so jung wie Sie seinen Partner kennenlernt, erlebt oft nach ein paar Jahren, dass es auch noch Alternativen gibt. Wer vor einer festen Bindung oder gar Heirat schon einige andere Partner „ausprobiert“ hat, kann besser beurteilen, was ihm in einer Partnerschaft wichtig ist. Das scheinen Sie jetzt nachzuholen.

    Ich denke, es wäre ein Fehler, wenn Sie Ihre jetzigen Gefühle für den anderen Mann unterdrücken würden. Spätestens nach ein paar Jahren könnte Ihnen dann dasselbe „passieren“. Sie scheinen ja bei dem Neuen etwas erlebt und gefunden zu haben, was Ihnen in Ihrer Partnerschaft fehlt. Ich glaube auch, dass Sie mit Ihrem jetzigen Partner über Ihre Beziehung sprechen sollten. Was Ihnen fehlt und was Sie sich mehr wünschen. Eventuell können Sie das dann auch in der jetzigen Beziehung finden. Möglicherweise hegt Ihr Partner ganz ähnliche Gedanken.

    Ob Sie Ihren Seitensprung beichten sollen oder nicht, müssen Sie selbst entscheiden. Da Ihr Wunsch, den anderen Mann zu treffen, so stark ist, wird es sich früher oder später wohl nicht vemeiden lassen. Einfach, weil Sie sich sonst dauernd verstellen müssen oder Ihr Freund es nachträglich doch rauskriegt. Dann ist es immer schwerer, das noch einmal zu kitten.

    Wie gesagt, eine schwierige Situation. Gut daran ist, dass es wohl ein Zeichen ist, Ihre Hochzeitspläne noch einmal zu überdenken.

    Danke für Ihren Kommentar.

  259. Lalina sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe meinen jetzigen Freund mit 16 Jahren kennengelernt und bin auch sofort mit ihm zusammen gekommmen. Jetzt bin ich 23. Wir sind also schon 7 Jahre zusammen. Für mich gab es nie jemanden anderen und mit ihm hatte ich auch mein erstes mal. Wir wohnten zwei Jahre lang in einer gemeinsamen Wohnung und jetzt hat er sich eine große Eigentumswohnung gekauft in der wir zusammen leben und die wir beide finanzieren. Er hat mir einen Antrag gemacht und wir wollen nächstes Jahr heiraten. Unser ganzes restliches Leben ist also sozusagen schon voraus geplant und in „trockenen Tüchern“.

    Vor drei Wochen bin ich mit meinem Bruder nach Polen zu unseren Verwandten gefahren um dort Urlaub zu machen. Dort habe ich einen alten Freund wieder getroffen, den ich jedes Jahr wenn ich nach Polen fahre sehe bzw. treffe (mit ihm hatte ich mit 14 meinen ersten Kuss). Nach einer durchfeierten Nacht kam es dazu das er bei uns übernachtet hat und ich sogar bei ihm „geschlafen“ habe. Wir habe uns geküsst und die ganze Nacht geredet.

    Am nächsten Tag konnte ich ihn nicht vergessen und hab ihn gefragt ob wir uns nicht wiedersehen können, jedoch heimlich da jeder weiß das ich zu Hause einen Freund habe! Er hat zugestimmt und wir haben uns ab da jede Nacht getroffen, erst bei ihm im Auto, später bei ihm zu hause und da ist es dann auch passiert, dass ich mit Ihm geschlafen habe. Und das nicht nur einmal sondern die darauf folgenden Nächte auch! Er war der erste Mann mit dem ich außer mit meinem Freund geschlafen habe.

    Ich habe mich bei ihm geliebt, geborgen und begehrt gefühlt. Wir haben uns täglich viele sms geschrieben und schreiben uns heute noch (nicht mehr ganz so viel). Ich hatte ein schlechtes Gewissen erwartet oder Reue… aber nichts… ich bereue keine Sekunde in der ich meinen Freund betrogen habe. Schlimmer noch, ich möchte ihn unbedingt wieder sehen! Er kommt Ende September nach Holland und ich will dann über das Wochenende zu ihm fahren… ohne es meinem Freund zu sagen.

    Ich weiß jetzt nicht was ich tun soll! Auf der einen Seite liebe ich meinen Freund und möchte ihn auch nicht verlassen auf der anderen Seite möchte ich den anderen unbedingt wieder sehen und ich habe sogar darüber nachgedacht wie es in einer Beziehung mit ihm wäre.

    Meine Frage an Sie ist jetzt was Sie davon halten… ich liebe mein jetziges Leben und meinen Freund über alles aber mir fehlt auch etwas. Was genau weiß ich nicht aber als ich mit dem anderen zusammen war hatte ich das Gefühl das es Richtig ist und das es schon immer so sein sollte. Hat eine Beziehung noch eine Zukunft wenn man solche Gefühle für einen anderen hegt und sollte ich den Seitensprung/Affäre meinem Freund beichten? Ich weiß absolut nicht wie ich mich verhalten soll und was tun soll.

  260. Sabine Braun sagt

    Mein Mann und ich leben seit 10 Jahren zusammen. In dieser Zeit haben wir unser ganzes Leben auf eine gemeinsame Zukunft ausgerichtet. Es war alles perfekt. Vor einem Jahr habe ich gespürt, dass sich etwas verändert. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass eine andere Frau im Spiel ist und wenn dies so wäre, dann soll er es sagen.

    Beziehungen verändern sich und gehen auch auseinander. Ich wollte, wenn es so wäre und wir uns trennen sollten, dann so respektvoll wie möglich auseinander gehen, da auch drei Kinder und ein Enkelkind im Hintergrund sind. Er stritt dies immer ab. Nun kam doch heraus, dass er eine Affäre hat, die Frau schrieb mir eine Mail. Er hat ihr immer wieder gesagt, er trennt sich hat dies aber nicht getan. Nun hat sie die Beziehung beendet.

    In den letzten Wochen war er total in sich gekehrt und oft hatten wir Momente tiefer Verbindung. Komischerweise spielte er ihr meine Kontaktdaten zu, dass sie mir überhaupt solch eine Mail schreiben konnte. Seitdem ist er untergetaucht. Da er im Außendienst arbeitet, fällt ihm das leicht. Er sagte nur, dass er sich erst einmal finden muss und er mit sich erst einmal ins reine kommen muss, bis er uns allen gegenüber tritt.

    Außerdem hat er erkannt, dass er sich professionelle Hilfe suchen muss. Obwohl ich immer gedacht habe, dass ich so etwas nie verzeihen kann, sieht es jetzt anders aus. Ich liebe ihn so sehr, dass ich unsere Beziehung weiterführen möchte, auch wenn ich weiß, es ist ein schwerer Weg. Ich weiß auch, dass er mich noch liebt, so verrückt wie das klingt. Für mich ist einfach nur schlimm, dass er so abtaucht und sich nicht stellt. Was geht da in den Männern vor? Danke für Ihre Antwort.
    LG Sabine Braun

  261. Hallo Monika,
    bis jetzt haben Sie ja das meiste ziemlich richtig gemacht in so einer Krise: Reden, nochmals reden, keine Schuldzuweisungen, nicht übermäßig ausrasten.

    Wenn Sie weiterhin zusammen bleiben möchten, sollten Sie klären, was zu dem Seitensprung beigetragen hat. Ein gutes Buch dazu ist „Warum hast du mir das angetan?“ von Jellouschek (finden Sie in meinem Shop). Da zeigt der Autor sehr schön auf, was der Beitrag aller drei Beteiligten dabei ist.

    Ansonsten hilft es vermutlich, wenn Sie „Zwiegespräche“ führen. Anleitung dazu auch hier auf dem Blog. Am besten mit dem Thema „Wie ich mich in den letzten Jahren in unserer Ehe fühlte.“
    Wenn Sie mit all dem nicht weiterkommen, empfehle ich Ihnen eine Paarberatung.

    Danke für Ihren Kommentar – und alles Gute für Sie beide.

  262. Monika sagt

    Hallo,

    Ihr Bericht, hat mir grad sehr weitergeholfen. Da ich mich in der Situation, einer betrogenen Frau befinde.

    Ich bin 27 und mein Partner 44, wir sind seit 2,5 Jahren zusammen, leben in unserem Haus zusammen. Seit letztem Jahr ging es beruflich für ihn und für mich nicht rund. Und die probleme haben sich weiter gezogen, mit neuen projekten, die er anfing, aber trotz größter Mühe, wegen fremdverschulden behörden usw. gescheitert sind. hinzu kommt noch dass, die alte firma, wo wir beide letztes jahr angestellt waren ihn verklagt und wir wissen nicht was ihn erwartet. logischerweise lastet auch der finanzielle druck auf ihm und alles was solche schwierigkeiten mit sich bringen.

    ich habe am anfang dieser woche, erfahren müssen dass er mich mit einer frau aus seiner neuen firma betrogen hat, sie hat bei uns in der nacht sturm geklingelt und wollte mir alles erzählen. naja, ich war natürlich geschockt, aber ich hatte es schon geahnt. leider. ich habe an diesem abend mit ihm geredet, ganz ruhig, keine szene gemacht, er hat sehr geweint und sich bei mir entschuldigt und er kann verstehen wenn ich mich jetzt von ihm trennen werde und mir natürlich helfen in jeglicher art und weise.

    ich habe ihm gesagt er soll sich beruhigen, weil ich gemerkt hab wieviel unterdrückte angst, hiflosigkeit und versagen aus ihm herausbrachen. wir haben geredet, ich konnte ihn alles fragen, wobei ich die details übers direkte fremdgehen weggelassen habe. naja, wie oft es passiert ist und ob er mit ihr verhütet hat. er hat auch gesagt, dass habe nichts mit mir zu tun, einfach nur dass er sich vorne und hinten einfach nicht mehr ausgekannt hat. und ich muss auch sagen, in den letzten paar wochen war ich auch stark verunsichert. er kam immer sehr müde von der arbeit nach hause und nachdem wir gegessen hatten, legte er sich nur noch auf die couch und war einfach nur kaputt. da dachte ich mir jetzt kannst du nicht noch ankommen und sex fordern, obwohl ich jetzt weis, dass das nicht verkehrt gewesen wäre, anstatt sich zurückzuziehen.

    Da er nach seinem Fehltritt, sofort die Sache mit ihr beendet hat und er mich liebt und ich ihn liebe, starten wir einen neuanfang. ich konnte ihm auch nur verzeihen, weil ich aus einer damaligen beziehung, in der ich den partner betrogen habe und warum usw. es aus 2 blickwinkeln sehen kann. Vor allem weil ich seitdem einige kleine gespräche und 1 großes gespräch, indem er mir alles nochmal mit allen einflüssen Geld, Anwalt, Seitensprung, seine Ängste und Sorgen auch um mich, erklärt hat.

    Ich frage mich also, was kann ich von ihm erwarten (wobei ich weiss, dass es kleinigkeiten sind, über die ich mich freue, denn daran merke ich, er versucht wieder die annäherung.) Aber wie soll ich mich verhalten, zu viel reden ist nicht gut; zu wenig auch nicht oder doch? Sex hatten wir jetzt auch schon 2 mal in der woche und es ging von ihm aus, natürlich hab ich mich auch aufreizedend angezogen, worauf er einfach steht. (das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht).

    Möchte einfach nur wissen, wie ich auch langsam mein vertrauen zu ihm wieder aufbauen kann, weil ganz ist mein vertrauen ja nicht weg, nur halt erschüttert. Sind wir auf dem richtigen weg? Ach ja und wir wollen eine gemeinsame zukunft miteinander mit allem drum und dran. Deshalb meine fragen zu meinem und seinem verhalten für den neuanfang.
    Vielen Dank.
    Liebe Grüße M.

  263. Laura sagt

    Hallo,
    ich finde Ihren Artikel sehr interessant und hab mich selbst gleich angesprochen gefühlt.
    Ich bin 18 Jahre und habe letztes Jahr im September einen 28-jährigen Kollegen kennen gelernt. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Bzw ich fand Ihn rein sexuell schon ziemlich anziehend, als er mir im Flur mal entgegengekommen ist, Natürlich dachte ich immer ich bin viel zu jung für so jemanden. Nun ja wir waren also auf einem Fest der Firma und er hat mir seinen Namen gesagt dass wir mailen können und uns per Mail zum Mittagessen verabreden können.

    Jedenfalls hab ich ihm gleich am nächsten Tag geschrieben und wir waren auch noch am selben Tag Mittagessen. Dabei erzählte er mir das er eine Freundin hat. Als ich wieder am Arbeitsplatz saß bekam ich auch schon eine Mail, wie nett es mit mir war und wie heiß ich doch ausgesehen hätte…Er war dann erstmal 3 Wochen beruflich in Berlin und wir haben uns jeden Tag gemailt, er hat mir immer erzählt das er das Wochenende wieder in der Stadt wär bei seiner Freundin und fragte ob wir uns mal treffen wollen?

    Unsere Mails haben sich immer mehr zugespitzt und es war klar, dass es nur noch um Sex ging. Wir haben uns dann Ende Oktober noch auf meinen Wunsch erstmal nur auf einen Kaffee getrunken. Ich wollte das so, da ich mir unsicher war und zudem noch Jungfrau. Im Dezember haben wir uns dann wieder getroffen und ich erlebte mein erstes mal mit ihm. ( Ich hab ihm nicht gesagt das er mein erster war) Danach war ich überglücklich und 2 Tage später dachte ich, das wars, ich hatte den Eindruck, er hatte kein Interesse mehr an mir.

    Als ich ihn fragte ob wir uns mal wieder treffen, antwortete er nur mit er hätte keine Zeit. Es schien als hätte er endlich bekommen was er wollte. Anfang januar meldete er sich wieder und wir trafen uns ein zweites mal und dieses mal war so viel besser, wir redeten danach auch noch viel, auch über seine Freundin. Wir stichelten uns auch ein wenig und hatten viel Spaß, vielleicht war es auch nur die Nähe zu ihm die so schön war, ich hätte auch gern so mal was mit ihm gemacht, aber für ihn ging es nur um Sex.

    Wir trafen uns daraufhin regelmäßig, in der zwischenzeit machte er auch mit seinerFreundin schluss, aber nicht wegen mir. Das wusste ich. Trotzdem versuchten wir, uns manchmal gegenseitig eifersüchtig zu machen. Ich mit fleiß bei ihm weiß ich das nicht so genau. Er hat sich auf eine Stelle in Berlin beworben, die er dann auch bekommen hat. Ich hab immer gesagt er soll das machen, ich wollte ihm nie das Gefühl geben er müsse hier bleiben wegen mir. Natürlich war ich trotzdem traurig das er ging.

    Das letzte mal als ich ihn gesehen habe, endete im Streit. Wir haben uns zwar per mail wieder vertragen, aber ich bin davon ausgegangen das es dass nun endgültig war. Danach hatte ich auch schon eine Beziehung an der „Angel“ konnte mich aber wegen ihm nicht darauf einlassen. Heute nach 2 monaten kam dann wieder eine Nachricht wie es mir geht,.. und ich schrieb gut und wann er mal wieder in die Stadt kommt. Ich fragte ihn auch ziemlich direkt ob er mich nur sehen und was trinken gehen will oder Sex. Er meinte er würde mich gern sehen.

    Wieso lädt er mich nicht ein nach Berlin in seine Wohnung? Als wir noch keinen Sex hatten hat er mich ständig gefragt! Und wieso meldet er sich wieder? War ihm langweilig? WEil Sex bekommt er ja nicht von mir aus einer Entfernung über 500 km. Also wieso? ich will endlich mit ihm abschließen und freu mich trotzdem über jede nachricht, dir er mir schreibt? Ich bin mir manchmal so unsicher ob es für ihn auch nur Sex war oder nicht. Ich weiß aber das er schon so gut wie alle seine Freundinnen betrogen hat. Meine Freund raten mir die Finger von ihm zu lassen, aber manchmal will man denjenigen dann nur noch mehr.

    Was soll ich machen? Ihm sagen das ich ihn liebe, könnte ich dann besser mit ihm abschließen?

  264. Hallo Sandra,
    Sie sind auf dem klassischen Weg, in die Geliebtenfalle zu geraten. D.h., sich mit einem Mann zu verbinden, der sich nicht entscheiden will. Er will am liebsten zwei Frauen haben, da seine Frau hier nicht einwilligt, braucht er eine heimliche Geliebte, die das Dreiecksverhältnis mitspielt.

    Sie müssen entscheiden, ob Sie das wollen. Wenn Sie selbst Bindungsängste haben, kann es sein, dass das für Sie eine gute Lösung darstellt. Falls Sie einen Mann ganz für sich haben wollen, ist dieser wohl nicht der Richtige.

    Danke für Ihren Kommentar.

  265. sandra Hoppe sagt

    hallo
    ich habe seid ca. 1 Jahr eine affäre mit einem mann, der in einer beziehung mit 2 kleinen kindern steckt.

    unsere affäre ist schon 2 mal aufgeflogen und trotzdem ist er noch mit seiner freundin zusammen. früher meinte er, dass er bei mir die Leidenschaft und anerkennung findet, die er bei seiner partnerin nicht bekommt. er spielt nur die rolle als vater und ernährer, was ihn sehr stört.

    eine paartherapie scheint da nicht anzuschlagen auch sagt er spontan dass er seine freundin liebt, wenn man ihn danach fragt. er wäre bereit, eine offene beziehung zu führen, was aber für sie undenkbar ist. er sollte den kontakt zu mir komplett abbrechen, wo der versuch auch schon da war, aber immer wieder sucht er die nähe zu mir auf die gefahr hin, wieder erwischt zu werden.

    bisher bin ich ganz gut damit klar gekommen, doch nun haben sich meine gefühle zu ihm verändert, ich habe mich in ihn verliebt. wenn ich versuche von ihm abstand zu halten, kann ich darauf warten, dass er wieder den kontakt zu mir sucht. ich würde gerne mehr wollen, aber weiß nicht wie ich mich verhalten soll oder was ich davon halten soll.

  266. Hallo M.,
    ich denke, es wäre gut, wenn Sie in einer längeren Psychotherapie herausfinden würden, was hinter Ihren „Schlupflöchern“ steckt. Damit meine ich das Spielen und die Kontakte zu anderen Frauen. Irgendetwas suchen Sie. Was das eigentlich ist, ist Ihnen aber sicher unklar bzw. unbewusst. Solange Sie das nicht herausgefunden haben, ist das Zusammenleben mit Ihnen offensichtlich immer ein bisschen riskant, wie die letzten Jahre zeigen.

    Wenn Sie das geklärt haben, kann Ihnen vermutlich Ihre Frau wieder mehr vertrauen und vor allem Sie sich selber.
    Dass ich Ihnen zu einer Therapie rate, bedeutet nicht, dass Sie allein an den Schwierigkeiten in Ihrer Ehe „schuld“ sind. Nur Sie haben mehr über sich geschrieben.

    Danke für Ihren Kommentar.

  267. Meier sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    Meine Frau und ich haben ihren Blog gelesen. Bei uns stellt sich das Problem so dar: wir sind seid 10 Jahren verheiratet und haben drei gemeinsame Kinder. Eins davon ist leider schwerstbehindert. Bevor wir uns kennenlernten, habe ich schon einige Zeit in Spielhallen verbracht. Das hat sich nach der Heirat zum besseren gewendet. Aber ganz ohne konnte ich es nicht. Zu allem kommt noch dazu,das ich meine Frau im letzten Jahr betrogen habe.

    Wir haben uns mit dem Thema auseinander gesetzt und beschlossen, zusammen zu bleiben. Anfang diesen Jahres habe ich meine Frau zwar nicht betrogen aber ich habe mich mit einer anderen Frau zum Reden getroffen. Als es anfing, ernster zu werden,habe ich die Reißleine gezogen. Ich habe meiner Frau davon nichts erzählt. Sie hat es dann aber herausgefunden.

    Das Problem, das wir jetzt haben ist, das meine Frau mich noch liebt und ich sie auch, aber ihr Kopf sagt, dass sie gehen soll. Sie kann mir nicht mehr vertrauen. Das kann ich sehr gut verstehen. Der Punkt ist, das ich für mich selbst gesagt habe, das ich ich mit meiner Frau alt werden möchte. Ich kann ihr aber meinen Sinneswandel nicht an konkreten Beispielen zeigen. Denn das ich nicht mehr spielen gehe und keine anderen Frauen mehr an mich ranlasse, versteht sich dann von selbst. Das aber glaubt mir meine Frau (verständlicherweise).

    Was können wir tun, um wieder ein wenig Vertrauen aufzubauen oder ist es dafür schon zu spät?
    Lg M

  268. Hallo,
    ich denke, Sie müssen miteinander reden. Wie Sie sich beide in den letzten Jahren in Ihrer Ehe fühlten. Was jeder vermisste, was jeden gekränkt hat.
    Sie können das in der Art von Zwiegesprächen tun. (Anleitung dazu hier auf dem Blog.)
    Wenn Sie sich dabei zu sehr verhaken, hilft Ihnen vermutlich eine professionelle Begleitung.

    Letztlich kommt es auf die gegenseitige Liebe an, ob Sie eine solche Krise bewältigen können.

    Danke für Ihren Kommentar.

  269. yvonne baufeld sagt

    Hallo mein Mann hatt seit fast 4 Monaten eine Affäre. Er sagt er liebt mich und möchte bei der Familie bleiben sagt aber auch gleichzeitig, das er seine Geliebte ebenso lieb hat und er das Gefühl bei ihr hatt als sei sie ein kind von 22 jahren ist aber 28 j
    nun was soll ich tun da ich ihn unsagbar liebe

  270. Hallo,
    ich glaube, Sie haben die richtige Entscheidung getroffen, indem Sie konsequent waren. Ihr Freund scheint das leider nicht zu können. Zu konsequenten Entscheidungen gehört, dass man bereit ist, den entsprechenden Preis zu zahlen. Und nicht darauf zu hoffen, dass durch „Nichtentscheiden“ sich die Sache klärt oder der Preis geringer wird.

    Natürlich können Sie sich jetzt den Status der Geliebten wählen und hoffen, dass er irgendwann mal zu Ihnen kommt. Aber warum sollte er? Denn in einer Dreiecksbeziehung profitiert meistens der Mann am meisten. Er hat keinen Ärger zu Hause – und das aufregende, nicht von Alltag getrübte – Leben mit der Geliebten.

    Wie wäre es mit einem neuen Mann?

    Danke für Ihren Kommentar.

  271. M.K. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    ich finde ihre Zeilen sehr interessant. Bei mir ist folgendes, ich bin seit einem halben Jahr getrennt lebend und habe vier Kinder. Um die Trennung herum hab ich einen Mann getroffen, den ich schon länger kannte und schon immer geknistert hat. Er selber ist verheiratet hat drei Kinder und ist auch unglücklich. Er fragte mich was ich von einem Seitensprung halten würde, ich willigte ein, und schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus das wir wirklich tiefe Gefühle füreinander entwickelten.

    Er hat einige Male versucht, seine Familie zu verlassen, wir haben auch versucht uns zu trennen, konnten aber nicht ohne einander… Zum Schluss hat er seiner Frau von mir erzählt und ihr gesagt, dass er mich liebt und dass er sie nie geliebt hat. Letzten Endes geht er jedesmal wieder zurück wegen seinen Kindern, die ihn brauchen, wie er sagt. Seine Frau will ihn auch nur wegen der Kinder zu Hause haben, ich denke mal die haben so eine Art Freundschaft und sind nur wegen der Kinder zusammen. Liebe, Zärtlichkeit und Sex gibt es auch nicht mehr.

    Vor Weihnachten hat er es mit mir beendet, weil seine Frau eine Entscheidung von ihm wollte, und sie hätte ihm die Kinder nicht mehr gegeben, wenn er ausgezogen wäre, immer ihr Druckmittel gewesen. So ist er zurück gegangen und wir hatten zwei Wochen keinen Kontakt, dann hat er wieder angerufen, das ging dann eine Woche, und heute hab ich das ganze beendet. Es tut mir einfach zu weh, ständig drüber nachzudenken, was er zu Hause macht usw. die müssen jetzt auch ein Haus bauen, weil der Grund schon vor zwei Jahren gekauft wurde. Sie kontrolliert ihn total und er macht alles das Friede daheim ist, obwohl er eigentlich weiß, das er zu Hause nicht glücklich ist.

    Soll ich ihn wirklich in Ruhe lassen oder dann lieber eine heimliche Affäre sein mit der Hoffnung das er irgendwann den Absprung schafft?? Bitte helfen sie mir, die Sache ist wirklich kompliziert…
    Mit freundlichen Grüßen
    M.K.

  272. M. sagt

    Hallo, mein Partner und ich sind über 2 Jahren zusammen. Es läuft nicht ganz rund, vorallem das Thema Sexualität ist schwierig für ihn, da er viel medikamente nehmen muss wegen seinem Herz, und da klappt das nicht wirklich. Mir fehlt das extrem, was ich ihm auch gesagt habe, mehrmals. Nun habe ich mich aber zu einer Affaire hinreissen lassen, was ich sehr genossen habe. Der ‚Andere‘ und ich sind uns einig, das es nur um ‚das‘ geht. Erschrocken bin ich dann, als ich nach hause kam, und nur ganz wenig Schuldgefühle hatte. Ich liebe meine Partner und ging ehrlich gesagt davon aus, das ich mich wohl quälen würde ihn ‚danach‘ zu sehn. Dies hat mich sehr erschrocken und erstaunt. Hat das vllt damit zu tun, das ich meine Gefühle schon immer unter Kontrolle halten musste, bei meinem Exmann vorallem, oder kann ich es doch so gut ausgrenzen, was ich natürlich sehr begrüssen würde, da ich ihm ja nicht weh tun will. Meine Affaire und ich haben auch sehr lange über alles geredet, wie was wo warum, und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich meinem Partner ja nichts weg nehme, was er mir nicht geben kann.
    Das tönt alles wohl sehr egoistisch und entspricht nicht meinem Naturell, und doch geniesse ich es.
    LG M.

  273. gerda sagt

    danke.
    mein partner, 3 1/2 jahre liiert, hatte im sommer eine außenbeziehung, vermutlich etwa 4 monate lang. ich bat ihn, den kontakt zu mir abzubrechen und litt fürchterlich. es war mir unbegreiflich, da unserer beziehung eigenlich nichts fehlte. dennoch haben wir es nicht geschafft, wieder vertrauen aufzubauen, ich sah ihn nur noch als lügner. schließlich zog ich mich mehr und mehr zurück, er ignorierte meine vorbehalte und tat sie ab. ich wagte den vollkommenen rückzug aus dem glauben und der ekenntnis, dass er sich niemals ändern wird. auch meine „vorgängerin“ hat er immer wieder betrogen. aus angst vor weiteren verletzungen brach ich die beziehung ab. ich brach jeglichen kontakt zu ihm ab, er meldete sich sporadisch, beteuerte seine liebe. nach einem besuch bei mir blieb ich auch zurückhaltend. nun nahm er den kontakt zur geliebten wieder auf. sie empfing ihn mit offenen armen, das schmerzt, zeigt mir aber, dass mein gefühl richtig war. wieder streitet er alles ab, beteuert mich zu lieben, mich nicht vergessen zu können. das ist doch paradox: ich liebe dich, also gehe ich ein außenverhältnis ein. ich sollte die beziehung weiterhin als beendet ansehen, oder?

  274. Hallo Marina,
    auch die Angst, noch einmal verletzt zu werden, kann die Ursache sein. Aber – Sie wollten weniger über seine möglichen Gründe spekulieren, sondern entweder Klarheit in einm Gespräch suchen oder ihn ablegen und sich wieder dem Leben zuwenden.

    Danke für Ihren Beitrag.

  275. marina sagt

    Danke für Ihre Antwort!
    Jedoch denke ich nicht, dass Stolz seinerseits der einzige Grund für so eine Blockade zu mir ist.
    Was verbirgt sich hinter solch einem „Stolz“? Vielleicht Angst noch einmal sehr verletzt zu werden, oder doch eher andere Gründe?

  276. marina sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    in Ihrem Interview sagen Sie, man könne eine Liebe, die bereits weg ist, wieder neu entfachen, wenn man aber auch etwas dafür tut.
    Wie ist es, wenn man aber bereits schon vor 1 Jahr auseinander ist?Ist es in diesem Fall genauso einfach?
    Der Trennungsgrund war ein stark entfachter Streit wegen seiner Ex. Daraufhin habe ich Schluss gemacht,es jedoch sehr schnell wieder bereit. Er meinte seitdem aber, „er würde mich nicht mehr lieben, er kann nicht und er will nicht“. Ich denke, sein Stolz war der Grund für sein Denken. Bis zu diesem Tag war alles gut bei uns.
    Ich hoffe Sie können mir paar Ratschläge oder Tips geben.
    Viele Grüße

  277. Hallo,
    ich finde es falsch, mit der Frau zu reden. Das geht Sie nichts an und wäre ein Übergriff. Der Konflikt ist zwischen Ihnen und Ihrem Mann. Dort müssen Sie ihn klären. Am besten, indem Sie Ihrem Mann sagen, was Sie von ihm brauchen, um ihm wieder vertrauen zu können. Auf der anderen Seite müssten Sie bereit sein, den Fehltritt Ihres Mannes zu akzeptieren und Ihren Frieden damit zu machen. Das braucht vermutlich Zeit aber wenn Sie ihn wirklich lieben, geht das.

    Danke für Ihren Beitrag.

  278. Herta sagt

    23.11.2010 um 11:09Habe mit meinem Mann letztes Jahr eine kurze Trennungphase vereinbart-habe aber in einer gemeinsamen Wohnung gewohnt und er hatte immer Schluessel. Wir versprachen uns auch waehrend dieser Zeit Treue.
    Er schlief hin ud wieder bei mir oder ich in unserem gemeinsamen Haus. Wir haben einen gemeinsamen Sohn von 7 Jahren. Wir hatten auch regelmaessig Sex miteinander.
    Bei einer dieser Gelegenheiten schaute ich in seine Handymails, wegen Kommentaren seines Sohnes aus erster Ehe, wegen diesem ueberhaupt das ganze Dilemma begann. Da fand ich SMS an eine Frau. Ich stellte ihn zur Rede und erhielt die Antwort er haette sie zweimal getroffen, bzw. einmal bei ihr geschlafen, weil voellig betrunken und ein zweitesmal waere er dort gewesen um sich zu bedanken das er dadurch nicht mehr mit dem Auto gefahren sei. Es waere zu Oralverkehr gekommen. Diese Frau spricht aber nur deutsch und mein Mann nur spanisch. Weiss gar nicht, wie die sich verstaendigt haben sollen. Spaeter nach mehreren Diskussionen, sagte er , es sei gar nicht passiert, er waere nur so wuetend auf mein weggehen gewesen und er haette geglaubt ich wurde ihm eh nicht glauben, wenn er sagt da war nichts.
    Was soll ich nun glauben? Er will nnicht mehr darueber sprechen, er sagt es existiert fuer ihn nicht mehr und nur eine Zukunft mit mir zaehle fuer ihn. Er liebe mich und haette dies immer getan. Aber diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Soll ich diese Frau fragen, was wirklich los war?
    Bitte helfen Sie mir, ich liebe meinen Mann und moechte wieder ruhig schlafen und Frieden finden.
    Danke

  279. Hallo Hellanine,
    das ist eben das Risiko in Beziehungen. Manchmal „siegt“ die Geliebte, manchmal die Ehefrau. Mit „mehr wert“ hat das nichts zu tun. Es ist immer von der Entscheidung und Risikofreude der Beteiligten abhängig.

    Moralische Urteile helfen da nicht weiter. Bei Dreiecksverhältnissen leistet eben jeder seinen Beitrag dazu.

    Danke für Ihren Kommentar.

  280. Hellanine sagt

    Ich finde Ihren Blog sehr interessant. Aber es wird mir zu einseitig über die Ehe, den Betrüger und die Betrogene diskutiert.
    Ich frage mich aus gegebenem Anlass, ob die „Affäre“, dieser Begriff fusst viel zu häufig nur auf Sexualität.
    Ich bin so eine Affäre, habe mich verliebt.
    Es ging über ein dreiviertel Jahr, wir haben viel miteinander geredet und der Sex kam erst sehr spät dazu.
    Er verließ mich, kam nach einer Woche angekrochen und sagte, er hätte sich geirrt und liebe doch mich. darauf folgte Schweigen, ich war verwirrt, er auch. Er rief sein Frau an, sagte ihr, es gänge ihm jetzt besser. Aber nichts passierte. Ich verließ ihn daraufhin, die Entscheidung akzeptierte er. Jecoh dachte ich, er würde nun merken, was ich ihm bedeutete. Er tat es nicht, nun ist er stark und bleibt bei seiner Frau. Es gibt keine Kinder, wohl aber ein Haus und einen „Rattenschwanz an Freunden und Familie“, wie er selber sagte. Er entschied, ich also erneut gegen mich.
    Aber ich frage mich inständig: Sind die Gefühle einer Affäre so sekundär? Habe ich kein Recht? Muss ich alles hinnehmen, warum darf man Betrüger nicht an den Pranger stellen?
    Und wieso ist der Ring am Finger die Kette am Bein. ISt das größte Glück, dass die Eheleute zusammenbleiben? Und stimmt es, dass sich Beziehungen schnell trennen müssen, wenn eine Affäre mehr wird, oder kann das auch dauern und sollte ich dem Betrüger, die Chance geben?
    Wie gehe ich mit dem Ehemann um, wenn er mir, der Affäre auf er Arbeit begegnet?
    Wieso sind meine Gefühle und die Gefühle, die wir füreinander hatten scheinbar weniger wert, als die seiner Frau? Das finde ich sehr einseitig beleuchtet.
    MIr gehts schlecht, weil meine Liebe zu ihm einfach abgeschaltet wurde.

  281. Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    mit Interesse habe ich Ihr Interview gelesen. Vieles kann ich unterstreichen, manches betrachte ich differenzierter (z.B. Ihr Abraten davon, Details über Seitensprünge einzuholen). Es gibt sicher VIELE Vorgehensweisen bei Partnerschaftskonflikten, die alle individuell sein sollten und nicht kategorisiert. Gemeinsam sollte ihnen sein, dass sie einen konstruktiven Umgang mit dem Konflikt und die Bereitschaft zu absoluter Ehrlichkeit beinhalten. Das kann weh tun, führt aber letztendlich zum Ziel. EIN möglicher Weg wird in meinem Buch „Zwischenstopp in der Hölle: Mein Mann geht ins Bordell“ beschrieben. Ich hoffe, ich darf diesen Hinweis hier hinterlassen. Falls nicht, streichen Sie ihn einfach.
    Liebe Grüße
    Petra Dirkes

  282. Hallo jeanny und nic,
    ja, das ist ein klassischer Teufelskreis, in dem Sie beide da drin sind. Jeder wartet auf den anderen, dass er den ersten Schritt machen möge. Und jeder glaubt, im Recht zu sein mit seinen Wünschen.

    Einer von Ihnen sollte diesen Schritt wagen, und da Sie fremdgegangen sind, denke ich, dass es Ihre Aufgabe ist, Jeanny.

    Konkret meine ich damit, dass Sie ehrlich darüber reden müssen, was Sie zu dem Seitensprung veranlasst hat, dass es Ihnen leid tut, dass Sie es bereuen, die Beziehung aufs Spiel gesetzt zu haben.

    Ihr Partner sollte seinerseits über alle Gefühle sprechen, die die Sache in ihm ausgelöst hat. Hilfreich ist es, ein solches Gespräch in Form eines Zwiegesprächs zu führen, damit die Sache nicht aus dem Ruder läuft und beide zuhören und sprechen können.

    Sie, Jeanny haben eine Menge Schuldgefühle wegen der Affäre. Das ist verständlich, führt aber nicht weiter. Ihr Partner muss es in der nächsten Zeit akzeptieren und Ihnen vergeben. Nicht weil es nichts bedeutet, sondern weil Menschen nicht vollkommen sind sondern Fehler machen. Er macht bestimmt andere.

    Das Verzeihen fällt leichter, wenn Sie etwas für ihn oder die Beziehung tun, was Ihnen nicht leicht fällt (ich meine aber nicht Sex). Damit würde wieder ein Ausgleich zwischen Ihnen beiden geschaffen.

    Noch etwas: wegen einer solchen Sache bringt man sich nicht um. Das ist die Sache auch wieder nicht wert. Sie müssen aber wieder miteinander ins Gespräch kommen.

    Alles Gute und danke für Ihren Beitrag.

  283. jeanny und nic sagt

    Hallo, ihren gesamter Artikel fanden wir beide sehr gut und zum teil hilfreich.Ich habe meinen Freund nach 8 jähriger Beziehung mit einem anderen Mann betrogen wobei ich der annahme war, dass ich mich neu verliebt hatte. als die raus kam brach eine welt zusammen. ich hatte angst meinen freund zu verlieren und mit unserer gemeinsamen tochter allein zu sein.

    wir wollen es beide schaffen aber ich kann es ihm nicht zeigen da ich mich nur angezickt und ungeliebt fühle. er kann nur schwer damit umgehen. er hat weiter misstrauen da ich körperlich nicht auf ihn zu gehen kann so wie es sein sollte. ich brauche zuneigung-dann bekommt er auch sex. klingt absurd aber wir bewegen uns so im kreis. wir streiten nur, auch vor unserer tochter. wie kann ich wieder auf ihn zu gehen und wie finden wir vertrauen? ebenso macht es mir zu schaffen das er mich betrügen könnte weil ihm der sex zu wenig ist. was aufs anzicken beruht.

    bitte helfen sie uns,wir wissen nicht weiter,haben zum teil suizid gedanken. nur unsere tochter und die angst davor hält uns ab.wir lieben uns,das sagen wir beide. Mfg

  284. Hallo Lilly,
    ja, schade. Aber Sie haben die Gründe ja selbst schon gut analysiert. Sie passen einfach nicht zusammen. Nicht mit jedem, in den man sich verliebt oder sogar liebt, ist es möglich eine stabile Alltagsbeziehung draus zu machen.

    Danke für Ihr Update.

  285. Lilly sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich wollte Sie ja auf dem Laufenden halten, mein letztes Posting war am 09.06.
    Mein Freund hat tatsächlich reinen Tisch gemacht mit seiner Frau und lebt seit Mitte Juni 2010 in seiner eigenen Wohnung.
    Wir trafen uns oft an den Wochenenden, da 180 km zwischen uns liegen und verreisten sogar 14 Tage zusammen.

    Aber: Es hat sich nicht so positiv entwickelt, wie wir es uns wünschten.
    Er ist sicher erleichtert, endlich den Schritt aus seiner Ehe getan zu haben und wird das keinesfalls wieder rückgängig machen. Die gemeinsame Ehewohnung wird gerade aufgelöst.
    Aber 30 Jahre Ehe mit einer Frau, die zu Hause blieb, ihn im Alltag total versorgte ( keine gemeinsamen Kinder) und wohl auch seine Seitensprünge tolerierte, vielleicht bedingt durch ihre finanzielle Abhängigkeit, haben bei ihm Prägungen hinterlassen
    Ich bin das totale Gegenprogramm: War immer berufstätig, lange alleinerziehend, habe immer alles gut hingekriegt und war gewohnt, eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen, bin keine gute Köchin und keine, die automatisch hinterher räumt – da war Konfliktstoff vorprogrammiert! Ich wollte und konnte diese Rolle nicht übernehmen.
    Gespräche waren nur bis zu einem gewissen Punkt möglich, dann machte er dicht und ich konnte ihn emotional nicht mehr erreichen.
    Immer, wenn ich mich zurückzog, kamen seine erneuten Annäherungsversuche.

    Das war ein ziemliches Wechselbad für mich. Er sagte einerseits, dass er mich nicht verlieren wolle, andererseits war er nicht in der Lage, die Beziehung mit zu pflegen.
    Ich konnte damit überhaupt nicht richtig umgehen, wurde hilflos, wütend, ungeduldig, sogar ziemlich krank, eine Nervenentzündung, ganz eindeutig bedingt durch Psychostress.
    Ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Bis mir klar wurde, dass wir einfach nicht zueinander passen und ich ihm sagte, dass es besser wäre, das endlich zu akzeptieren.
    Ich bin auch überzeugt, dass er eine Zeit lang alleine leben muss, bevor er wieder eine Beziehung eingehen kann.

    Seine Depression, die vor 4 Jahren in Folge eines schweren Burnouts aufgetreten und abgeklungen war, brach daraufhin wieder aus und ich schlug ihm vor, wenigstens Freunde zu bleiben.
    Ich mag ihn ja immer noch sehr und will ihn nicht ganz im Stich lassen.

    Nun haben wir also eine sogenannte platonische Beziehung, da bei mir durch das Hin- und Her und das Gefühl, er brauche eigentlich eine große Schwester, sämtliche Erotik auf der Strecke geblieben ist
    Das geht soweit ganz gut – wir telefonieren häufig und werden uns sicher ab und an treffen. Er hat sogar begonnen, kleine Zeichen von „Beziehungsarbeit“ zu setzen.
    Er glaubt, dass es vielleicht wieder funkt zwischen uns, wenn seine Depression überwunden ist, aber ich kann mir das eigentlich nicht mehr vorstellen.
    Wir haben uns wohl nicht lange genug gekannt, um unsere Liebesbeziehung ausreichend zu festigen, dass sie so etwas schadlos übersteht.

    Das ist nun das Ende meiner Geschichte – irgendwie traurig, aber eben Realität.
    Wie sehen Sie das? Gibt es noch eine Chance?

    Freundliche Grüße,
    Lilly

  286. Hallo Chika,
    das klingt nicht gut. Ich denke, Sie müssen beide ganz ehrlich miteinander über Ihre Gefühle, Wünsche und Pläne sprechen. Vor allem, wo es mit der Beziehung hin gehen soll. Dabei kann eine Paartherapie hilfreich sein, weil ein Außenstehender das Gespräch etwas leitet. Aber Sie können es auch erst mal so probieren.

    Alles Gute und danke für Ihren Beitrag.

  287. chika sagt

    hallo…

    mein mann und ich sind erst 1 1/2 jahre zusammen.. und mittlerweile steht die ehe auf der kippe.. bzw leben mein mann und ich nebeneinander.. nicht nur das er mich betrogen hatte.. wollte er bzw sich schon einpaar monate später schon mit anderen frauen schreiben bzw treffen ohne mein wissen. es ist so vile kaputt ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, vorallem hab ich nein ich weiß es das er nur mit mir zusammen ist wegen unserer tochter.. ich liebe schon meinen mann und ich denke er mich auch… aber es ist alles so kaputt und ich weiß nicht ob uns noch eine paartherapie hilft.

  288. Hallo Daniela,
    offensichtlich glauben Sie es ihm ja nicht. Und das muss er wissen. Eine Affäre belastet immer das Vertrauen in einer Beziehung. Da reicht es nicht, nur die Beziehung zu beenden. Beide müssen sich auch darum bemühen, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen. Das geht nur über ehrliche Gespräche miteiander.

    Danke für Ihren Beitrag.

  289. daniela sagt

    mein mann hatte eine 8-monatige beziehung mit einer kollegin. er hat die beziehung abrupt von heute auf morgen beendet und versichert mir, dass da gar nichts mehr ist. geht das überhaupt wenn die sich jeden tag sehen? Er hatte wirkliche gefühle ihr gegenüber, hat sich aber für die familie entschieden. ich habe emails gelesen, wo er ihr versprochen hat, dass er sie niemals vergessen wird und seine Liebe nie aufhören wird aber er die familie nicht verlassen kann. im nachhinein sagt er, dass er das nur geschrieben hat, dass sie ruhe gibt, weil er angst hat, dass sie im büro alles erzählt. kann ich das glauben???

  290. Doria sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    oft schon habe ich dieses Interview gelesen und finde es sehr wohlwollend objektiv. Das ermuntert mich, kurz meine Situation zu schildern und Sie um Ihre Meinung zu bitten.

    Ich (w.) lebe seit 11 Jahren (9 davon verheiratet) in einer bisher stabilen und, wie ich bis vor ein paar Monaten dachte, glücklichen Beziehung. Wir sind ein sehr aufeinander bezogenes Paar (gewesen) und haben, als wir in die Region zogen, keine sozialen Kontakte aufgebaut oder gepflegt (ich höre Ihr Aufstöhnen 😉 Mir ist klar, dass das einer der Gründe ist, vermutlich der gewichtigste, für die jetzt bestehende Situation und die daraus resultierenden Fragen, Probleme und Schmerzen.

    Kurz und gut: im April hat meine Frau einen anderen Menschen kennengelernt und war schnell hin und weg. Wobei es zu Beginn „nur“ um Freundschaft ging. Ich hatte arge Probleme mit der Aufgabe der Symbiose, habe aber seit geraumer Zeit auch Lust entwickelt auf eine „normale“ Beziehung mit Freundschaften, Austausch und Spiegelung, einzeln, wie gemeinsam als Paar. Zudem hat unser Sexualleben wieder stattgefunden und war auch noch aufregend 😉

    Irgendwann ist aber die Situation scheinbar „gekippt“, aus Freundschaft wurde Liebe, aus den Schwierigkeiten die Symbiose aufzugeben, wurde Eifersucht. Ich bin ein Mensch, der unbedingt an die Beziehung zu zweit glaubt, da ich denke, dass jeder Mensch, wie deutlich auch immer, nach Egozentrierung strebt und die Beziehung m.E. der geeignetste Ort ist (mal ganz abgesehen von allen praktischen Fragen)

    Eine Dreiecksbeziehung kommt also für mich, auch aus meiner Geschichte heraus, nicht infrage. Aber meine Frau liebt beide! Und sie will beide! Noch kann und will ich sie nicht aufgeben, doch weiß ich nicht, wie die Situation gelöst werden kann. Ich denke, es bedarf dringend einer baldigen Entscheidung.
    Sollte sie sich für mich entscheiden, kann ich fordern, dass sie ihre andere Liebe aufgibt? Wo ich doch weiß, dass dieser andere Mensch sie „zu neuem Leben erweckt hat“?
    Ist damit unsere Beziehung nicht so oder so zum Scheitern verurteilt?
    Wie lange hält man fest an einer solchen Situation, wenn man auch das wenigste (nicht das leichteste) was man fordert, nämlich Ehrlichkeit, nicht bekommt, bzw. bisher bekommen hat?
    Was ist Ihre Meinung dazu? (ausser, dass eine Paartherapie angesagt wäre 😉

  291. Gelungener und informativer Artikel! Alles sehr einleuchtend. Besonders den Aspekt mit der Risikobereitschaft find ich sehr interessant…

  292. Hallo Smilie,
    einfach so weiter machen, hat wohl wenig Sinn. Denn Sie haben eine On-Off-Beziehung. Ihr Mann kann oder will bisher nicht treu sein. Sie machen es ihm leicht, weil Sie ihn immer wieder aufnehmen. Aus Liebe, schreiben Sie. Vielleicht aber auch aus der Angst, nicht ganz verlassen zu werden.

    Sie beide müssten also klären, was hinter Ihren Verhaltensweisen steckt. Über die Voraussetzungen für das Treusein habe ich ja diesen Artikel geschrieben. Darüber könnte sich Ihr Mann Gedanken machen. Sie könnten untersuchen, warum Sie so viel Geduld haben und nicht längst das Weite gesucht haben. All das geht am besten mit professioneller Unterstützung. Sie sollten also die Sache mit der Paartherapie angehen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  293. Smilie sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,

    ich habe gerade Ihren Blog gelesen und bei einigen Kommentaren meine eigene Situation gesehen.

    Kurze Beschreibung meiner Beziehung. Ich bin seit 25 Jahren verheiratet. Während dieser Zeit hatte mein Mann immer wieder Affären, mal länger mal kürzer. 2005 trennte ich mich dann zum ersten Mal von meinem Mann, bis heute insgesamt schon 3 x. Die erste Tennung dauerte ca. 1 Jahr. Er lebte in diesem Jahr auch mit einer jüngeren Frau zusammen. Nach ca. 1 Jahr trennte er sich wieder von dieser Frau und wollte wieder mit mir zusammen sein. Ich ging auch darauf ein, aber mein Mann hielt nach wie vor Kontakt mit dieser Frau (angeblich aus finanziellen Gründen, dies erfuhr ich aber erst sehr viel später). Was für mich sehr verletzend war. Es endete erst wirklich, als ich erneut versuchte mich zu trennen.

    Aber diese Versöhnungszeit hielt leider auch wieder nicht sehr lange an. Ca. 1/2 Jahr später hatte er wieder eine Affäre, ich zog wieder aus und nach ca. 6 Wochen wieder ein. Dann kam die bis jetzt letzte Affäre. Sie begann ca. 2008 relativ harmlos (lt. seiner Ausage) und lief bis jetzt. Wieder bin ich ausgezogen und die andere war so gut wie eingezogen. Jetzt hat er sich wieder bei mir gemeldet. Er sagt, dass er gemerkt hat, dass er nur mich liebt und nur mit mir leben will. Er hat auch die Beziehung zu diese anderen schon beendet und sie ist auch schon ausgezogen. Das ganze ist jetzt nicht mal eine Woche her.

    Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Ich liebe diesen Mann. Würde es gerne mit ihm nochmal versuchen, aber gleichzeitig habe ich furchtbare Angst, wieder verletzt zu werden oder in einem 1/2 Jahr wieder vor den Trümmern meiner Hoffnungen zu stehen. Über eine Paartherapie haben wir zwar gesprochen, aber noch nichts unternommen.
    Können Sie mir einen Rat eben.

    Liebe Grüße
    Smilie

  294. Mario Peters sagt

    Hallo erst mal,
    ich fand Ihren Artikel sehr interessant aber ich glaube er ist noch zu einfach.
    Ich selber lebe seit 23Jahren in einer Beziehung davon 17 Jahre verheiratet, mit 3 Kindern. Was ich nie glauben wollte, sind die Sprüche fürs Leben z.B. „Die Ehe ist der Versuch, Probleme gemeinsam zu lösen, die man alleine nicht hat.“ oder „Das meiste Geld spart man dort wo man es nicht ausgibt“ etc. aber an all den Sachen ist was dran.

    Meine Erfahrung in der langen Beziehung ist die: nachdem man sich gefunden hat, fängt man an, Kompromisse zu schließen. Frauen sind auf dem Gebiet wesentlich geschickter als Männer. Der Mann denkt viel einfacher und gibt sich Stück für Stück auf. Über die Jahre wird die Schere der Kompromisse so groß, das man nicht mehr bereit ist, weitere Kompromisse einzugehen, da man festgestellt hat, dass Frau Ihre Freiheiten hat und man selber an der Wand steht.

    Männer sind alle Schweine, man kann euch nicht trauen etc. ein besonderes venomen, wenn es der Frau in die Argumentation passt, heißt es immer, bei anderen ist das auch so, wenn nicht heißt es, wir sind nicht bei anderen. Dabei haben Sie uns vor die Wand gestellt. Leistet der Mann sich dann aber ein Hobby, ist er sofort Egoist, hat keinen Familiensinn mehr und um das Hobby gibt es nur Stress. Trotz vieler Gespräche über Beziehung den Willen, Zeit miteinander zu verbringen, scheitern hier viele Beziehungen mit der Begründung, der ist in der Midlifekrise.

    Die große Kunst ist nun, wenn man vor einem Riss zwischen beiden steht, diesen zu schließen mit einem Neubeginn.
    Er steht rechts mit den Pantoffeln, Sie links mit den Tanzschuhen. Bei den meisten scheitert es jetzt daran, dass jeder versucht, den anderen auf seine Seite zu ziehen aber keiner versucht, die Kombination sich in der Mitte zu treffen. Wobei ich in den Beispielen den Sex oder Affären ganz außen vor lasse. Da vertrete ich eine ganz eigene Meinung (Ich bin kein Typ dafür) aber ich würde jedem raten zu genießen und zu schweigen.

    Gruß
    Mario Peters

  295. Sehr interessanter Blog. Ich werde mich hineinlesen, insbesondere in die vielen Kommentare. Ich selbst habe eine Affäre hinter mir, von der meine Frau erfahren hat. In meinem Blog setze ich mich damit auseinander und ich würde mich freuen, an der einen oder anderen Stelle Kommentare zu bekommen. Für alle Beteiligten war die „Angelegenheit“ kein Zuckerschlecken. Aber ich denke, alles hatte seine Gründe. Das Leben geht weiter, meine Frau und ich sind ein Stückchen schlauer und ziehen unsere Konsequenzen. Mal sehen, wohin es uns führt.
    Beste Grüße
    autumn

  296. Hallo Therese,
    wer mit Schlamm wirft, kriegt meist noch mehr Schlamm ab. Ich verstehe Ihre Wut auf die andere Frau aber Sie können da nur verlieren. Vor allem, wenn Sie in einem Dorf wohnen. Die Leute reden immer, und sie werden dann über sie reden. Die andere Frau wird nicht einlenken, sondern ihrerseits eskalieren.
    Meine Empfehlung: lassen Sie Ihre Wut woanders raus. Bei Ihrem Partner oder schreien Sie im Wald. Gegenüber der Frau sollten Sie souverän schweigen und sie durch Nichtbeachtung strafen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  297. therese 27 sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    ich bin Ihnen sehr dankbar,für Ihre sehr hilfreiche antwort. Werde eine therapie anfangen die nur für mich gut ist. Habe aber ein weiteres anliegen an Sie: Gestern habe ich erfahren, dass sich die geschichte über mein mann sehr ausgebreitet hat s.z. es weiss jetzt jeder. Es ist auch ein sehr kleines dorf, wo jeder natürlich über jeden alles weiss. Die andere Frau erzählt nur lügen, sie hätte nicht gewusst, dass er verheiratet u.s.w. Ich bin sehr wütend und hätte Ihr gerne gesagt, was ich über sie denke.
    Was meinen Sie, sollte ich das tun? Und es ist noch meine 8 jährige tochter da, die es ganz bestimmt aus der schule erfährt, habe riesenangst davor -was sollen wir machen? Ihr das jetzt schon sagen,aber wie? Es tut mir sehr weh, sie wird es aber irgendwann bestimmt erfahren…
    Helfen Sie mir bitte. Vielen dank im Voraus.

  298. Hallo Therese,
    da sind Sie wirklich sehr auf sich gestellt und haben offensichtlich wenig Unterstützung. Ich denke, Sie müssen sich auf angemessene Weise abgrenzen, gegen Ihren Mann, gegen Ihre Schwiegermutter und einen Weg finden, der für Sie lebbar ist. Vielleicht würde Ihnen dabei eine therapeutische Unterstützung nur für Sie gut tun.

  299. therese 27 sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    vielen herzlichen dank für ihre Kommentar. Sie haben mir mit ihrer antwort sehr viel geholfen. Sie haben auch absolut recht, dass es für uns einfach besser wäre weggzuziehen. Es war auch in unserer überlegung, da ich hier aber einen tollen mini job habe, wo diese traumhaft schöne wohnung dazu gehört, ist es natürlich sehr schwer. Ich habe von anderen leuten gehört dass die andere hier nicht lange bleiben wird, schon aus diesem grund, weil sie nicht möchte, dass ihr kind ihrem erzeuger kennenlernen wird. so hat sie es gesagt…

    Es ist aber auch nicht einfach, weil ihre ganze familie hier wohnt und die stehen ihr bei .. und sind auch oft mit dem kind spazieren. Was ich aber auch angst habe, dass mein mann irgendwann damit kommt, dass er das kind besuchen möchte, das wird bei mir aber eindeutig schluss!
    wir haben schon 3mal eine paartheraphie besucht, es war aber leider nicht sehr hilfreich, weil die Therapeutin hat sich nur darauf bezogen, dass er dass kind besuchen sollte, weil der auch halt um die ecke wohnt, es hat mir sehr wehgetan und nichts gebracht. meine ganze familie wohnt 800km von hier, ich habe niemanden der zu mir in so schlechten zeiten stehen würde, bin ganz alleine…

    Meine schwiegermutter die mir als person sehr nah steht und mir immer wichtig war, steht zu ihrem sohn und nicht zur mir. sie hat sogar gesagt, das kind wäre ihr blut und sie ist halt die oma. es hat mich umgehauen, dass ihr sohn mir so was antut und sie liebt ihm noch mehr! Sie erzählt mir auch oft von der anderen, wie sie abgenomen hat, wie sie gut aussieht..es verletzt mich sehr, weiss nicht wie es weiter gehen soll…

  300. Hallo lonelystone,
    eine wichtige Frage, die Sie klären müssen, ist: Warum wollen Sie diesen Mann nur als Geliebten und nicht als Partner? Hat das etwas mit ihm zu tun oder trauen Sie sich selbst nicht, eine feste Beziehung einzugehen.

    Den „Albtraum“ können Sie nur beenden, indem einer von Ihnen eine Entscheidung trifft. Offenbar wollen Sie sich ja mehr trennen als er. Das geht aber nicht, indem man sich dauert sieht und Kontakt hält. Wenn man etwas ändern will, muss man etwas aufgeben. Wenn man den Preis für eine Entscheidung zahlen will, hat man das Hinundher, das jetzt bei Ihnen schon ein Jahr dauert.

    Also, wenn Sie es beenden wollen, kein Kontakt, keine Anrufe – und die Gefühle mit sich ausmachen, die das auslöst. Anders geht es nicht.

    Danke für Ihren Kommentar.

  301. lonelystone sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe wirklich folgendes Problem: Seit fast einem Jahr spiele ich leider die Rolle einer Geliebten und ich bin
    wirklich nicht stolz darauf. Der Mann ist verheiratet und seine Frau eine sehr liebe Person,so wie ich das einschätzen kann.
    Dennoch ist es ein Hin und Her, der Verstand ist mal mehr mal weniger aktiv. Wir wissen beide,dass es falsch ist,was wir tun, dennoch treffen wir und heimlich und gestehen uns jedes Mal unsere unglaublich große Liebe zueinander.

    Es haben sich in den letzten Monaten irrsinnig tiefe Gefühle entwickelt. Das macht das Beenden noch schwerer als sonst.
    Ich bin ständig diejenige,die es endlich beenden will, es aber nie alleine schafft. Denn er ist seelisch nicht dazu bereit, mich loszulassen. Aus einem bestimmten Grund sehen wir uns auch täglich im Alltag.

    Er hat sich verändert, kümmert sich mehr um sein Aussehen, und ich habe das Gefühl, dass ich als Geliebte Balsam für seine fast zerrüttete Ehe bin. Er schöpft aus meiner Zuneigung Kraft für seine Hauptbeziehung. Und ich bleibe dabei kraftlos zurück und habe nichts. Vorgeschlagen hat er mir, dass er seine Frau und Familie für mich aufgeben würde, wenn ich ihn will.
    Ich habe nicht genug Willen, um eine Beziehung mit ihm zu führen, gesagt habe ich ihm das hunderte Male. Er will nicht begreifen.

    Bitte sagen Sie mir, wie kann ich diesen schmerzhaften Albtraum beenden? Es wird immer schlimmer für mich und ihn.
    Ich will ein Ende, aber wie? Wir halten ständig Kontakt über alles Mögliche.

    Vielen Dank
    Mit freundlichem Gruß
    lonelystone

  302. Hallo Therese,
    ich glaube, Sie haben Ihrem Mann zu früh „verziehen“. Oft verzeiht man zu schnell, um sich mit den ganzen Gefühlen nicht auseinandersetzen zu müssen. Schwamm drüber! Aber meist geht das nicht. Sie merken jetzt, welche Gefühle da sind.

    Sie sollten die Affäre und die Folgen mit Ihrem Mann besprechen und emotional verarbeiten. Eventuell wäre dabei eine Paarberatung für eine Weile sinnvoll, weil das wahrscheinlich recht schmerzhaft und schwierig für Sie beide ist.

    Auf einer praktischen Ebene glaube ich, dass Sie sich beide überfordern, wenn die andere Frau so dicht bei Ihnen wohnt und Sie sollten eine räumliche Distanz erwägen. Entweder Ihr Mann dringt bei dieser Frau darauf, dass Sie wegzieht. Wenn das nichts fruchtet, sollten Sie gemeinsam umziehen. Sie quälen sich sonst zu sehr. Und von sich zu verlangen, darüber zu stehen, halte ich für eine seelische Überforderung.

    Danke für Ihren Kommentar.

  303. therese 27 sagt

    hallo herr kopp wichmann,
    mein mann hatte vor 3 jahren eine affäre mit einer 20 jährigen. sie wusste dass, er verheiratet ist und kind hat, mich kannte sie auch. nun hat sie in einer anderen stadt studiert. ich habe sie dann auch nicht mehr gesehen,aber bei einer disco party sind sich mein mann und sie näher gekommen und er hat um ihre nummer gebeten. gleich nach 5 tagen haben die sich getroffen und gleich miteinander geschlafen. dann noch 2 mal. mein mann hat die affäre nach 7 wochen beendet.

    nach 2 monaten schrieb sie ihm eine sms, sie sei von ihm schwanger. mein mann hat es mir kurz vor der geburt gesagt! ich war schockiert, habe ihm verziehen. aber die frau wohnt hier gleich um die ecke, läuft mir sehr oft über den weg, auch mit dem kind – es tut mir sehr weh, das kind zu sehen. jedes mal fange ich an zu zittern und könnte vor schmerz in meinem herz schreien. danach gibt’s immer streit mit meinem mann. es kommt alles wieder hoch. er sagt er will mit denen nichts zu tun haben, das vertrauen ist aber weg. was soll ich denn machen mit der wut und schmerz.

  304. Hallo Gaby,
    verbitten Sie sich energisch jeden Kontakt gegenüber der Frau. Fordern Sie auch von Ihrem Mann, dass er dafür sorgt, dass Sie in Ruhe gelassen werden.
    Ob es rechtliche Schritte gibt, bezweifle ich erst einmal. Bis da die Polizei im Sinne von „Stalking“ eingreifen kann, muss viel passieren. Ich setze eher darauf, dass Sie deutliche Grenzen ziehen und diese auch einhalten.

    Danke für Ihren Kommentar.

  305. Gaby sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    mein Mann hat vor kurzem seine Affäre beendet. Nun ist seine Ex bei mir vor der Haustür aufgetaucht und hat mir einen Brief übergeben, indem sie die ganze Affäre seitenweise beschreibt. Ich möchte das nicht. Wie kann ich mir diese Frau vom Halse halten. Gibt es rechtliche Schritte?
    Ich bitte um kurze Info.
    Grüße

  306. Hallo Lilly,
    freut mich zu lesen, was aus der Sache geworden ist.
    Halten Sie mich auf dem Laufenden, wenn Sie möchten.

  307. Lilly sagt

    Hallo, Herr Kopp-Wichmann,

    einen kleiner Nachtrag zu „meiner Geschichte“:

    Ich bin bisher noch gar nicht dazu gekommen, diesem Mann ein zeitliches Ultimatum zu stellen.
    Er hat sich mittlerweile entschieden, ohne meinen „Druck“, gegen seine Ehe, für mich.
    Er hat mit seiner Frau gesprochen und wird in Kürze aus der Ehewohnung ausziehen.
    Nicht zu mir, das wäre keine gute Lösung gewesen, sondern in eine eigene kleine Wohnung.
    Wir geben uns ein Jahr, uns besser kennen zu lernen, bevor wir uns für einen gemeinsamen Weg entscheiden.

    Vielen Dank noch einmal für Ihren Kommentar.
    Vielleicht werde ich in einem Jahr hier noch einmal etwas schreiben …

    Herzlichen Gruß,
    Lilly

  308. Lilly sagt

    Vielen Dank Herr Kopp-Wichmann für Ihre rasche Antwort.

    Ja, Sie haben natürlich Recht: Eine Beziehung benötigt irgendwann eine verbindliche Entscheidung und ich will eine Beziehung, keine Affäre.
    Ich habe überlegt, wie ich die nächsten Jahre leben möchte.
    Die Antwort ist klar: Ein Status quo kommt für mich nicht in Frage.

    Ich kenne diesen Mann erst seit 6 Wochen, also zum Glück noch nicht so lange.
    Der emotionale Einbruch wäre also noch überschaubar.
    Warum er sich noch nicht getrennt hat lag in der Vergangenheit am Gesundheitszustand seiner Frau (der hat sich nun offenbar gebessert) und daran, dass die bisherigen Affären ihm, wie er sagt, nicht viel bedeutet haben.

    Ich werde überlegen, wie lange ich eine entsprechende Frist voraussichtlich ertragen kann und ihm das sagen. So wie ich mich kenne, wird das eine eher kurze Zeitspanne sein.
    Danach werden wir entweder gemeinsame oder getrennte Wege gehen.

    Ihr Blick „von außen“ hat mich bestärkt in dem, was ich auch bereits vage als Lösung ins Auge gefasst habe.

    Danke nochmals und viele Grüße,

    Lilly

  309. Hallo Lilly,
    schwierige Situation, in der Sie da sind, für die es keine einfache Lösung gibt.

    Wie oft im Leben kommt es darauf an, was Sie wirklich wollen. Wenn Sie eine neue Beziehung wollen, müsste der Mann Ihnen erklären, was „die bestimmten Gründe“ sind, warum er sich noch nicht getrennt hat – auch nicht bei den anderen Frauen. Und dann könnten Sie ihn auch fragen nach dem Zeitrahmen. Es hört sich von außen so an, als ob dieser Mann eben beides will: Ehe und Affären.

    Wenn es Ihnen nicht in erster Linie um eine neue Beziehung geht, dann könnten Sie ja das, was da ist, genießen, müssten nur Ihre Schuldgefühle im Zaum halten. Sie schereiben nicht, wie lange die neue Beziehung schon geht. Wie wäre es, wenn Sie sich – und ihm – eine gewisse Frist setzen, bis zu der Sie Klarheit haben möchten?

    Beziehung braucht ab einem bestimmten Punkt immer eine Entscheidung. Für etwas und gegen etwas. Wer diese Entscheidung glaubt nicht treffen zu müssen, entscheidet sich immer für den Status quo.

    Danke für Ihren Kommentar.

  310. Lilly sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,

    eigentlich bin ich eine „erfahrene“ Frau im reiferen Alter, für die es nichts Ungewohntes ist, bei sich zu sein und zu wissen, was sie eigentlich will. Eigentlich.
    Trotzdem werde ich zur Zeit von Amivalenzen gebeutelt, die ich gerne gegen eine klare Linie eintauschen möchte.

    Nach dem Tod meines langjährigen Lebensgefährten ( eine in jeder Hinsicht erfüllte 8-jährige eheähnliche Beziehung, bei der wir beide uns als „angekommen“ fühlten ) bin ich viel zu früh eine „Ersatzbeziehung“ eingegangen.
    Meine sonst recht gute Intuition hat wohl aus einer gewissen Bedürftigkeit heraus bei der Auswahl versagt und trotz mehrerer Versuche wurde daraus keine tiefere Bindung, aber eine immerhin irgendwie lebbare Beziehung, die bis vor kurzem mal besser, mal schlechter lief.
    Ein Endpunkt wurde gesetzt, als wir beide, fast zur selben Zeit, einen potentiell neuen Partner kennen lernten. Trotzdem war die endgültige Trennung schmerzhafter, als ich es jemals vermutet habe. Zumindest sind wir Freunde geblieben und arbeiten ab und an unsere gemeinsame Zeit auf.

    Der Mann, in den ich mich nun verliebt habe, ist verheiratet und hat mir von Anfang an „reinen“ Wein eingeschenkt. Er sagt, seine Ehe bestehe zwar seit Jahren nur mehr als Wohngemeinschaft, aber eine harte Trennung sei aus bestimmten Gründen nicht so einfach möglich, er spricht mit Respekt und Achtung von seiner Frau und das finde ich eigentlich gut. Wäre es anders, würde ich ihn nicht akzeptieren können.
    Auch er hat sich sehr in mich verliebt und war fast beleidigt, als ich freundlich, aber deutlich sagte, dass ich keine Affäre mit einem verheirateten Mann eingehen will. Er sieht das nicht als Affäre, sondern eher als „beginnende Liebe“ (ich bin da skeptischer“, für mich fängt Liebe wesentlich später an, auf alle Fälle erst nach einer längeren gemeinsamen Zeit) und will eine Situation schaffen, bei der er sich offen zu mir bekennen kann.

    In diese (vielleicht vorläufig nur angedachte?) Absicht werde ich mich nicht einmischen, weder aktiv noch passiv, denn ich denke, das ist seine eigene Angelegenheit.
    Ich weiß zwar, dass ich in keine intakte Ehe eingebrochen bin, trotzdem kann ich mit dieser Situation nicht gut umgehen.
    Ich möchte ihn auch nicht fragen, an welchen Zeitrahmen er denkt, weil ich nicht weiß, ob man das überhaupt so planen kann.

    Ich bin hin- und hergerissen.
    Ich fühle mich in seiner Anwesenheit sehr gut, leicht und so wie ich bin, akzeptiert, empfinde es fast als Vorstufe von „Angekommensein“. Das gibt mir eine gewisse Sicherheit.
    Da ich eine eher sinnliche Frau bin, für die Sexualität ganz einfach zum Leben dazu gehört, ist es nicht einfach, sich fürs erste einem „Affären-Charakter“ ganz zu entziehen.
    Andererseits hat er seine Frau in der Vergangenheit immer wieder mal „betrogen“, womit ich grundsätzlich Schwierigkeiten habe, weil ich meine, Verheimlichen nimmt dem anderen das Recht auf Reaktion, was mich selbst sehr wütend machen würde.

    Ich schwanke zwischen Funkstille (Verstand gesteuert) und Hinwendung (von was auch immer gesteuert ) und weiß zur Zeit einfach nicht, wo ist Vertrauen angebracht, wo ist aus Selbstschutz Vorsicht notwendig … es ist ein schrecklicher Zustand.

    Zum Glück kann ich mich in meine Arbeit, die mir sehr wichtig ist, vertiefen und daraus auch Kraft schöpfen.
    Trotzdem wäre ich Ihnen für einen Tipp zur weiteren Erkenntnis oder vielleicht zum weiteren Vorgehen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Lilly

  311. Hallo Liz,
    Sie haben sich einen schwierigen Menschen als Partner ausgesucht. Mit schwierig meine, es scheint jemand zu sein, der nur um sich selbst kreist. Psychologisch nennt man das „Narzissmus“. Das können recht fesselnde Menschen sein, es ist nur ziemlich schwer, ihnen nahe zu kommen. Sie messen oft mit zweierlei Maß, sind enorm kränkungsempfindlich, können aber im Gegensatz ziemlich verletzen, wofür sie wenig Gespür haben.

    Die Frage ist: Angenommen, Ihr Freund ändert sich nicht, können oder wollen Sie dann weiterhin mit ihm leben? Oder unterliegen Sie der häufigen Täuschung von vielen Frauen, dass, wenn sie erst einmal zusammen wohnen, verheiratet sind, ein Kind da ist etc. er sich schon ändern wird.

    Danke für Ihren Kommentar.

  312. Liz sagt

    Lieber Herr Kopp Wichmann,

    ich selbst trotz meiner jungen Jahre bin ein gebranntes Kind aus vergangenen Beziehungen, die zumeist mit einem herausgefundenen Seitensprung endeten. Vor drei Jahren dachte ich den Partner gefunden zu haben, mit dem neues Vertrauen möglich ist – allerdings wurde es aufgrund von Arbeit/Studium eine Fernbeziehung – 800 km, zwei Länder zwei Realitäten.

    Ich habe mich in dieser Zeit mehr als bemüht, meinen Partner so oft wie möglich zu sehen – hatte oft den Eindruck, dass ich seinen Alltag mehr teile, als er meinen (weil ich meistens zu ihm fuhr). Wir haben eine sehr intensive Beziehung, er sagt dass er mich sehr liebt, ich bin für ihn seit Jahren wohl die erste Beständigkeit im Leben. Letztes Jahr – das habe ich im November herausgefunden – habe ich erfahren, dass er mich in einer Phase in der wir beide extrem unter Stress standen (Examen auf meiner Seite) nach 2 Jahren Beziehung (mittlerweile sind es drei) im letzten Sommer mehrfach betrogen hatte. Für mich war dies enorm schmerzhaft und ein Trennungsgrund. Letztlich hat jedoch sein Flehen und Weinen dazu geführt, dass ich über meine eigenen Prinzipien hinweg versucht habe, wieder Vertrauen zu gewinnen und bei ihm geblieben bin.

    Seit dieser Zeit merke ich, wie ich ein Kontrollfreak werde (seine emails lesen, handy…ständiges „checken“ ob ich mich da nicht auf das Falsche eingelassen habe). Gewissermaßen – wenn ich ehrlich zu mir bin – gehe ich davon aus, dass es wieder passiert – kann mich aber auch nicht trennen, da ich ihn sehr liebe und an dem hänge, was uns verbindet. Hinsichtlich Leidenschaft und Sex hatten wir nie Defizite – in unserem Fall war wohl ein Grund die Entfernung und die unterschiedlichen Realitäten in denen wir leben.

    Hinzu kommt, dass er ein sehr freilebiger und anspruchsvoller Mensch ist. Er sagt, was er vermisst (wünscht sich, ich beginne Tanzkurse und so weiter uns so fort) er braucht ständigen Input und ständig neue Herausforderungen…in langen Diskussionen hat er sich dazu bekannt, dass er generell Sex und Liebe trennen würde – und deshalb in einem sexuellen Kontakt mit seinen Affären nie angezweifelt hat, dass er mich liebt. Für mich klingt das völlig absurd. Für mich klingt auch absurd, dass er sagt, einen Menschen könne man nicht besitzen – nur weil ich der Meinung bin, dass man einen Menschen mit dem man eine Beziehung führt nicht teilen möchte. Er selbst würde mich ebenfalls nicht teilen wollen. Zwar hat er gesagt, dass er mir einen Seitensprung verzeihen würde – dennoch glaube ich, dass ist seinerseits einfacher gesagt als getan.

    Er ist übrigens davon ausgegangen, dass ich nicht wissen wollte, wenn er mich betrügt – und für ihn macht das ja auch keinen Unterschied zu seinen Gefühlen gegenüber mir. Nun habe ich durch „Schnüffelei“ herausgefunden, dass er nach wie vor mit seinen Affären in (teils freundschaftlichen) Kontakt ist (was er mir schon vorher gesagt hat, aber mich stört es trotzdem) – und dass eine dieser Ex-Affären ihm explizit angeboten hat, ein neues kleines Adventure zu beginnen, weil wiederum ihr Partner einen Monat nicht zu Hause ist….die Antwort meines Freundes habe ich nicht gelesen – aber jetzt geht mir natürlich „der Arsch auf Grundeis“, da ich ihn einerseits nicht darauf ansprechen kann (da er dann weiß dass ich seine emails gelesen habe…) andererseits aber klare Ansagen brauche. Er selbst hat, als ich ihn indirekt angesprochen habe, ob er ein erneutes Bedürfnis nach einem Side-Adventure hat, natürlich geantwortet nein – und betont dass unsere Beziehung nicht leicht ist, ihm aber unglaublich wichtig … ich bin seitdem ratlos.

    Vielleicht können Sie mir mehr dazu sagen.

    Vielen Dank

  313. Liebe Eva,
    freut mich, dass Sie mit meiner Antwort etwas anzufangen wussten. Dass ich vielleicht auch etwas schrieb, was Sie irgendwie schon wussten aber nicht so hätten ausdrücken können.

    Alles Gute auf Ihrem Weg.

  314. Eva sagt

    Herr Kopp-Wichmann,
    ich danke Ihnen für Ihr schnelles Antworten.

    Das bedeutet: Sein Fremdgehen ist eine Handlungsstrategie, die auf unbewussten Verhaltensweisen fußt, die ohne eine Bewusstmachung des Unbewussten nicht zur Auflösung geführt werden können.

    Sein Fremdgehen ist keine Absage an meiner Person, aber mein Bleiben in der Beziehung wäre eine Absage an meiner Person von mir an mich selbst gerichtet. Ich kenne die Ursachen meines Gefühls des Ungenügens und versuche sehr daran zu arbeiten indem ich mich mit mir selbst zu versöhnen versuche und Minderwertigkeitsgefühle als eine Art fremden Koffer auf meinem Hotelzimmer verstehe, dessen Kleider ich situationsbedingt anziehen musste, derer ich mich aber auch entledigen kann. Ich muss mich dann nur trauen nackt zu sein.

    Ich habe etwas verstanden, danke dafür!!

    Anbei soll noch gesagt sein, dass ihr Blick auf die Dinge des Zwischenmenschlichen und auch auf die des Alltags faszinierend klar ist. Chapeau!

    Viel Erfolg weiterhin und viele Grüße, eva.

  315. Hallo Eva,
    ich glaube, Sie hoffen auf das Wunder, dass in Ihrer Beziehung Ihr Freund sich jetzt anders verhalten wird. Da bin ich ziemlich skeptisch, denn Wunder gibt es zwar, aber sie sind selten.

    Sie beschreiben doch die vermutlichen Gründe, warum Ihr Freund fremdgeht, sehr genau. Kompensation unguter Gefühle, Verlustängste, Bindungsprobleme etc. Hilfreich ist es, das Fremdgehverhalten als mehr oder weniger als unbewusste Strategie für bestimmte schwierige Situationen zu verstehen. Ich glaube nicht, dass Ihr Freund den Partner mit dem Fremdgehen verletzen will, es geht gar nicht um die Partnerin, er versucht, sich damit selbst zu retten.

    Wie alle über die Jahre ausgeübten Gewohnheiten ist dieses Verhalten mit Sicherheit „in seine Persönlichkeit“, genauer gesagt, im Gehirn neurologisch verankert. Prinzipiell ist das trotzdem veränderbar, aber nur unter zwei Voraussetzungen. Ihr Freund müsste das von sich aus wirklich verändern wollen. Und er müsste hart an sich arbeiten und zwar mit professioneller – also psychotherapeutischer – Hilfe.

    Genauso wichtig ist aber für Sie, sich die Frage zu stellen, warum Sie sich einen solchen Partner ausgesucht haben und dann noch hoffen, dass es zwischen Ihnen anders sein wird. Könnte es sein, dass Sie mit starken Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen haben und deshalb hoffen? Dann wäre das erste Fremdgehen von ihm ein weiterer Beweis, dass Sie es doch nicht wert sind. Oder Sie erhoffen sich eine Aufwertung Ihrer Person, indem er bei Ihnen aufhört mit dem Fremdgehen. Aber bitte, das sind nur Vermutungen von mir auf die Ferne.

    Danke für Ihren Kommentar.

  316. Eva sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,

    mein Freund (30) ist in seiner vorangegangen, 11 Jahre andauernden Beziehung vielfach auf heftigste Weise fremdgegangen. Er betrog nach eigenen Aussagen um eine Leere in sich selbst zu kompensieren, die aus den verschiedensten Gründen entsteht (berufliche Misserfolge o.ä.). Da er sehr attraktiv und beruflich erfolgreich ist erhält er überdurchschnittlich viele Angebote von Frauen.

    Mir ist bewusst, das ich mir diesen Partner wohl nicht umsonst ausgesucht habe, da gerade mein Thema der Vergleich mit anderen und das eigene vermeintliche Ungenügen ist. Darauf blicke ich sehr genau und versuche meine eigenen Ängste von der tatsächlichen Bedrohung in der Beziehung durch Fremdgehen fern zu halten.

    Doch ich kann nicht ganz greifen, was es ist, was ihn so handeln ließ. Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf vertrauen kann, dass jetzt alles anderes werden soll. Seine Eltern trennten sich als er 12 war. Die Mutter ging wegen einem anderen Mann. Er hat Verlustängste, Angst nicht zu genügen. Auch Angst sich wirklich zu binden und sich auf jemanden einzulassen, der ihm am Ende durch ein Weggehen weh tun könnte. Sein Fremdgehen erzeugte Spannung in ihm. Spannung die er mochte, vielleicht brauchte.

    Ich wünsche mir von Ihnen eine Antwort auf die Frage, ob es anders werden kann, oder ob Fremdgehen in seiner Persönlichkeitsstruktur eingebrannt ist? Ob Fremdgehen ein Instrumentarium ist, innerste Unsicherheiten und Verletzungen zur Bestätigung der schlechten Prophezeiung zu erzeugen? Was kann ich tun, um dieses Verhaltensmuster aus der anderen Beziehung nicht eines Tages in meiner eigenen Beziehung vorzufinden?

    Ich freue mich tatsächlich sehr, wenn Sie darauf eingehen könnten und danke Ihnen schon einmal im Voraus. Viele Grüße, eva.

  317. Hallo Fiona,
    vier Wochen Abstand in einer Klinik kann helfen, wenn Sie dort an gute Therapeuten geraten, die mit Ihnen den Konflikt aufarbeiten und vor allem an Ihre wohl vorhandene Wut rankommen. Das weiß man natürlich im voraus nie.

  318. Fiona sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe Ihnen vor längerer Zeit mal geschrieben, weil ich eine Affäre mit einem verheiraten Mann hatte. Über dieses ganze miese Spiel, was er gespielt hat, bin ich bis heute noch nicht drüber weg. Zumal ich mit diesem Kerl ja auch zusammen in einer Abteilung arbeite. Ich bin nun am überlegen, ob ich eine Psychosomatische Therapie machen sollte. Einfach mal 4 Wochen hier weg, aber mich überkommen auch Zweifel, ob mir dieses überhaupt etwas bringen würde. Wie ist denn Ihre Meinung dazu?

    Herzliche Grüße
    Fiona

  319. Hallo Funny71,
    die Beweggründe, eine Affäre zu beginnen und fortzusetzen, sind vielfältig – und dem „Fremdgeher“ meistens unbewusst. Jeder findet zwar seine passenden Erklärungen (haben uns auseinandergelebt, ich wollte mehr Sex etc.) aber meist greifen diese Theorien zu kurz.

    Natürlich zahlen Sie erstmal den emotionalen Preis für die gegenwärtige Situation. Aber Sie sind nicht Opfer, sind nicht hilflos. Doch bevor Sie jetzt vorschnelle Aktionen planen, gilt es, herauszufinden, was die tieferen Gründe für das lange Fremdgehen Ihres Mannes sind.

    Esoterische Erklärungen helfen da wenig, verschleiern nur, dass eine der Hauptursachen sicher in Ihrer Ehe liegt. Dabei geht es nicht um Schuld, sondern mehr darum herauszufinden, wie sich Ihr Zusammenleben in den letzten Jahren entwickelt hat, dass Ihr Mann „all das, was Sie sich aufgebaut haben“ zu riskieren.

    Das kann man als Paar allein kaum. Die jeweiligen Gefühle (Wut und Schmerz bei Ihnen, Schuldgefühle bei Ihrem Mann) sind meist zu groß, als dann man zu den tieferen Ursachen vordringen kann. Außerdem braucht es eine gewisse Portion Selbsterkenntnis und Reflexionsfähigkeit, um sinnvoll über sich nachdenken und sprechen zu können.

    Deshalb rate ich Ihnen zu einer Paartherapie. Ob Ihr Mann dazu bereit ist, ist schon der Test, wie Ihr Mann zu Ihrer Ehe steht. Ist noch ein Rest Liebe da oder lebt er eigentlich schon ganz in der anderen Welt? Informationen darüber, wie Paare in Schwierigkeiten kommen können, finden Sie auf meiner Website über Paartherapie.

    Wenn ich Ihre Zeilen lese, habe ich eine Vermutung, warum Sie beide jetzt in dieser Situation sind. Vielleicht war Ihrem Mann das gemeinsam aufgebaute Leben „zu perfekt“ und er fühlt sich nur noch in der Rolle desjenigen, der immer funktionieren muss, um all das aufrechtzuerhalten. Jetzt bei der anderen Frau kann er der starke Held sein, der dafür auch bewundert wird. Wie gesagt, nur eine Vermutung.

    Danke für Ihren Kommentar.

  320. Funny71 sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    auch ich habe die vielen Beiträge unter anderem auch Ihren mit viel Aufmerksamkeit gelesen.
    In jedem Forum werde ich darauf hingewiesen, dass ich nicht die einzige betrogene Ehefrau sei.
    Was mir allerdings fehlt, das genauere eingehen darauf, wie ich als betrogene Ehefrau mit mir selber erst einmal wieder zurecht komme.
    Wo nehme ich die Kraft her, wieder am Leben teil zu nehmen.
    Warum muß ich als betrogene Ehefrau bei Entdeckung des Seitensprunges die geballte Ladung von Schmerz abbekommen. Mein Mann und die Geliebte hatten einen langen Zeitraum eine schöne Zeit, ich habe unter dessen gearbeitet, und mich um die Kinder gekümmert.
    Jetzt habe ich den Seitensprung herausgefunden und habe das Gefühl, dass mir zu unrecht der Schmerz aufgetragen wurde. Ich wurde nie gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Mein Mann und ich haben uns das Leben doch zusammen ausgesucht.
    In ihrem Beitrag hört sich alles so legitim an, was einen Seitensprung angeht
    Wie erkläre ich mir das, mein Mann geht fremd, und das 3 1/2 Jahre. Wir haben ebenfalls alles gehabt, Kinder Haus feste Jobs.
    Da läßt er sich auf eine Frau ein, mit zwei Kindern von zwei verschiedenen Männern, hochverschuldet und total fremdbestimmt.
    Mir fehlt einfach das Verständnis dafür.
    Mein Mann sagt ja, ich würde das niemals verstehen, es war eine Parallelwelt, sie hatten das Gefühl sich aus einem früheren Leben zu kennen, waren auf geistiger Ebene einfach konform.
    Obwohl mein Mann es nicht begrüßte, dass diese Frau so labil und teilweise auf fremde angewiesen war, genoss er es, ihr zu helfen mit Rat Tat und natürlich auch sexuell.
    Mir fehlt einfach die Logik für solch eine Vorgehensweise. Das fast Perfekte, was man sich in 14 Jahren aufgebaut hat für eine Baustelle, was nicht seine Baustelle ist, zu riskieren.
    Ich würde mich freuen, wenn Sie auf meinen Beitrag reagieren würden.
    Danke Funny71

  321. Hallo,
    in einer Beziehung muss die gemeinsame „Schnittmenge“ möglichst groß sein. Dazu gehört auch die Sexualität. Wenn wir in Ihrem Fall die Bedürfnisse dabei so weit auseinanderliegen, wird das schwierig. Wenn eine Trennung nicht in Frage kommt, sucht man nach anderen Wegen. Das haben Sie getan und ist in der vorliegenden Situation wohl auch immer noch die beste. Es hat eben alles sein Preis.

    Danke für Ihren Kommentar.

  322. muppets50 sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    ich möchte gerne meine Erfahrungen mit einer längeren Affäre mitteilen!

    Die Ursache dass es zur Affäre kam, lag und liegt auch bei uns in der Sexualität! Meine Frau hat kaum sexuelle Bedürfnisse und ich kam und komme damit überhaupt nicht zurecht! Zu Beginn unserer Beziehung habe ich das nicht so wahr genommen, allerdings fiel mir dann später auf, dass die Initiative zum Sex nie von Ihr aus ging.
    Zugespitzt hat sich das ganze dann nach der Geburt unseres zweiten Kindes! Bis dahin schob ich die Lustlosigkeit meiner Frau auf die Schwangerschaften und die damit verbundenen Hormonumstellungen und den Umzug in ein fremdes Umfeld. Als sich dann aber nach einem Jahr immer noch keine Besserung abzeichnete, drängte ich Sie zu einer Therapie!
    Bei einer Therapeutin in Ludwigsburg machten wir eine Eheberatung und entsprechende Therapie, die wie bereits von Ihnen beschrieben mit Gesprächen, Zeit für Unternehmungen nur zu zweit und neu erlernen des Vorspiels beim Sex als Inhalte hatte.
    Leider hat all dies nicht den erhofften Erfolg für uns gebracht!
    Nach dieser langen Zeit der Abweisung durch meine Frau musste ich aus Selbstschutz die Entscheidung treffen mit Ihr keinen Sex mehr haben zu wollen!
    So konnte ich wenigstens für mich zur Ruhe kommen, weil ich nicht mehr abgewiesen werden konnte!
    Von nun an gab und gibt es keinerlei körperliche Nähe mehr zwischen uns, weil ich das einfach nicht mehr ertragen kann!
    Eine Trennung war für mich kein Thema, weil auch bei uns eine Trennung zum finanziellen Fiasko geführt hätte durch unsere laufende Immobilienfinanzierung!
    Dazu hätte auch eine Trennung bedeutet gute Freunde verlassen zu müssen und ein doch angenehmes Umfeld der Gemeinde, Vereine und unserer beider Familien!

    Zufällig habe ich dann eine Frau kennen gelernt die in ihrer Beziehung ebenfalls nicht glücklich lebt und wir waren uns auf Anhieb sympathisch! Nach langsamer Annäherung und intensiven Gesprächen wurde daraus eine schöne Beziehung…quasi fast eine Art Doppelleben! Auch bei Ihr stand eine Trennung von Ihrem Ehemann nie zur Debatte und so holten wir uns in unserer Affäre all das, auf was wir zum Teil jahrelang verzichten mussten! Wir genossen es körperliche Nähe zu spüren und auch gemeinsame Unternehmungen haben wir organisiert! Die Affäre ging beinahe 3 Jahre lang bevor sie endete. Zu der Zeit wurde es immer schwieriger unsere Treffen zu organisieren, auch weil Sie beruflich immer mehr eingespannt war! Die Trennung war beiderseits tränenreich, aber unter den Umständen leider unausweichlich!
    Es ist uns die ganze Zeit gelungen mit viel Disziplin und Vorsicht unsere Affäre vor unseren Ehepartnern zu verheimlichen!
    Für mich war es nicht nur eine Affäre! Ich bereue nichts und würde es wieder tun wenn ich noch einmal eine passende Partnerin finden würde!
    Ich bin jetzt 50 Jahre alt und ertappe mich zur Zeit immer öfter bei dem Gedanken, mich noch einmal auf die Suche nach einer Affäre zu machen. Die erlebten Gefühle und Zärtlichkeiten lösen diese Gedanken aus.

    muppets50

  323. Veronika Skornicka sagt

    Hallo Herr Kopp Wichmann,
    danke für ihre nette Kommentar.Wir hatten gestern eine Aussprache und es tat mir ganz gut.Ich muß noch dazu sagen:mein Mann ist ein sehr schwieriger Mensch.Er ist schon immer mit allem unzufrieden.Ihm geht sehr viele sachen auf die Nerven.Wir gehen auch sehr selten abens weg,weil er lieber auf der Couch liegt.Das macht mir auch alles nichts aus.Aber was ich sagen wollte ist,mein Mann brauchte immer schon ein Kick in seinen Leben.Seine Kicks sind Pornos und Nackte Frauen ohne Kopf aus dem Internet runderladen.Oder nach tollen Autos schauen.Das alles machte mir nichts aus.Er sagte mir gestern das er mir micht weh tun wollte.Er hatte mit ihr nie irgendwelche Absichten.Sie haben sich über belanglose sachen geschrieben.Und er meinte,wenn er mich verlassen wollte dann hätte er es schon längst getan.Denn er schreibt ihr schon seit ein halbes Jahr. Er meint das wir keine Ehekriese haben.Ich hätte aus eine Maus einen Elefant gemacht.Aber er hat sie mir ja verheimlicht. Wenn er Probleme hat weiß er immer das wir darüber reden können,meinte er.Im Bett hatten wir auch noch nie Probleme.Ich habe ja auch immer geklaubt es läuft alles bei uns normal,bis ich halt rausbekommen habe,dass er einer Frau sms schreibt.Vieleicht habe ich ja wirklich überreagiert?Er bemüht sich wirklich um mich,denn er hat angst das ich ihn verlassen könnte.Wir wissen das wir wieder mehr für uns machen müssen.Wir arbeiten seit gester daran.Ich muss es meinem Mann hoch anrechnen,dass er noch bei mir ist.Denn was ich ihn die letzten Wochen auf grund dessen angetan habe.Ich habe so viel getrunken das er den Notdienst kommen lassen musste,und die haben mich eine Nacht in die geschlossene Anstalt eingeliefert.Danach habe ich meine ganze Wut an ihm ausgelassen.Trotzdem kamm er immer wieder nachhause.Er ließ alles über sich ergehen.Er sagt immer das er mich noch liebt.Jetzt arbeiten wir beide an dieser Beziehung. Mit freundliche Grüße Veronika

  324. Hallo liebe Verena,
    hört sich an, dass Ihr Mann in einer Midlife-Krise steckt und das nicht merkt. Jedenfalls deuten alle Anzeichen darauf hin.

    Wenn jemand nicht merkt, dass er ein Problem hat, kann ihm in der Regel auch niemand helfen. Er sucht dann zwar Lösungen, findet aber alle möglichen Erklärungen für sein Verhalten, die aber eben nicht stimmen.

    Am besten wäre, Sie und Ihr Mann würden über eine längere Zeit „Zwiegespräche“ führen (Anleitung dazu hier auf dem Blog). Und zwar mit dem Thema „Wie ich mich in unserer Ehe fühle“. Dann bekommen Sie vielleicht beide etwas mehr heraus, was in den letzten Jahren schieflief und was möglicherweise auch zu dem Verhalten Ihres Mannes beitrug.

    Ihr Mann scheint aber ein ziemlicher Verdränger zu sein (Lügen, Ausflüchte etc.), da ist die Bereitschaft, sich mit den wirklichen Ursachen auseinanderzusetzen meist gering. Eine andere Möglichkeit wäre, sich einen neutralen Dritten dazu zu holen und in einer Paarberatung zu versuchen, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.

    Wenn Ihr Mann das alles abblockt und die Sache verharmlost, sollten Sie auf Abstand gehen, sich kühl verhalten (in jeder Beziehung) und schauen, wie Ihr Mann darauf reagiert. Auf diese Weise bekommen Sie vielleicht heraus, wie Ihr Mann zu Ihnen steht.

    PS: Eine Midlife-Krise ist eine ernste Sache. Man realisiert, dass das Leben nicht endlos ist, zieht Bilanz über sein Leben und wenn man dann unzufrieden ist, neigt man zu Kurzschlusshandlungen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  325. Verena sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    ich habe ein Anliegen mit dem ich nicht weiß, wie ich es wieder in den Griff bekommen kann. Ich habe mich auch schon mit mehreren Therapeuten in Verbindung gesetzt,die leider erst in einem halben Jahr für mich Zeit hätten. Aber ich brauche jetzt Hilfe es zu verstehen.

    Also mein Leid fing Anfang Oktober an. Mein Mann unsere kleine Tochter und ich sowie Freunde von uns waren zusammen im Urlaub. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut. Ich muß noch erwähnen, mein Mann ist etwa im Frühjahr diesen Jahres ins „wer kennt wen?“ gegangen. Und damit fingen unsere Probleme schleichend an.

    Ich bin jetzt 13 Jahre mit meinem Mann zusammen und davon sind wir 10 Jahre eigentlich glücklich verheiratet. Ich habe ihm immer vertraut. Nun hat er mich belogen. Also im Urlaub hat er weder mich noch unsere Tochter wahrgenommen. Er war abweisend und gemein zu uns. Unsere Freunde fanden es sehr seltsam, dass mein Mann dauernd verschwunden ist und erst Stunden später wieder kam. Ich merkte auch, dass er dauernd was an seinem Handy macht. Wenn ich ihn darauf ansprach, sagte er nur :ich schau nur, ob jemand vom Büro angerufen hat. Aber mein Gefühl sagte mir da stimmt etwas nicht. Denn er hat sich auch drastisch verändert. Er trieb schon vor dem Urlaub viel Sport, so das er sehr schlank wurde. Er ging auch einmal in der Woche ins Solarium und zog sich modisch an. Ich muß dazu sagen, mein Mann ist 39 Jahre alt und hat wahnsinnige Angst vor der Zahl 40.

    Also zuhause angekommen, durchsuchte ich unsere Handy-Abrechnung und bemerkte, dass mein Mann am Tag irgend jemanden 10 bis 20 Sms gesendet hat. Ich stellte ihn zu Rede. Er stritt erstmal alles ab. Aber ich forschte nach und fand eine Menge Sachen heraus. Es gab einen riesengroßen Krach. Dann sagte er mir, dass da nie was Ernstes zwischen ihnen war. Sie schrieb auch per email, dass sie und mein Mann nur wkw-Freunde sind. Mein Mann ist nach der schlimmen Aktion aus dem wkw rausgegangen. Aber ich frage mich, ob er mich noch liebt, wie er sagt.

    Warum hat er das nur gemacht? Ich bin so verletzt, dass ich zur Zeit in einem tiefen Loch stecke und keinen Ausweg finde. Ich fühle mich so verraten und belogen. Er will mir auch nicht sagen, was er ihr geschrieben hat. Wie kann ich ihm je wieder vertrauen. Er versucht jetzt alles, um es wieder ungeschehen zu machen. Können sie mir sagen:wie sie das sehen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Verena

  326. Kirsti sagt

    Hallo,

    nach nun fast 2 Jahren Geliebten-Dasein bin ich wirklich am Ende angekommen.
    Die ganze Sache fing an vor ca. 2 Jahren, mit einem One-Night-Stand im Hotelzimmer nach einer Firmenfeier (meine Affäre ist bzw. war mein Chef). Damals sagte er noch: verlieb Dich bloß nicht in mich (hätte ich mal darauf gehört). Für mich war das kein Thema und ich wollte die Sache unter „jungendlichem Leichtsinn“ abhaken. Aber er bemühte sich so sehr um mich. Wollte sich ständig mit mir treffen, mir beim Umzug helfen, ist mit mir weggefahren über verlängerte Wochenenden. Die ersten paar Monate passierte gefühlsmäßig gar nicht viel bei mir, klar genoss ich die übermäßige Aufmerksamkeit und das Gefühl, wie auf Händen getragen zu werden. Aber auch nach 5 Monaten sagte ich noch zu ihm, er solle sich bitte nicht von seiner Familie trennen (er ist seit 14 Jahren verheiratet und hat einen 6-jährigen Sohn). Ich wollte die Verantwortung nicht übernehmen. Er wiederum sagte immer, ich solle ihn doch so richtig lieben und mich mit meinem ganzen Herzblut darauf einlassen. Ich habe es getan und wie es eben so kommt, habe auch ich mich in ihn verliebt. Das Leben, das es mir vorlebte, fing an mir zu gefallen. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich erst 24 und er 46 Jahre alt ist. Ich hatte also dieses gefestigte, eigenständige Leben vor mir und nach und nach freundete ich mich mit dem Gedanken an, dass ich dieses Leben auch für mich beanspruchen wollte. Wir unternahmen sehr viel zusammen, er war ca. 3-4 mal die Woche bei mir, seiner Frau sagte er, er wäre auf Geschäftsreise. Wir haben so viele schöne und gefühlsintensive Momente erlebt. Es war so perfekt, wenn wir beieinander waren. Wir waren einfach auf derselben Wellenlänge, konnten miteinander reden, miteinander feiern, hatten denselben Humor, dieselben Vorstellungen vom Leben. Oft haben wir von Kindern gesprochen, vom Heiraten usw. Im Dez 08 zog er dann von zu Hause aus. Und zu mir. Er sagte seiner Frau, dass er sie nicht mehr liebe. Von mir hat er an dieser Stelle nichts erwähnt. Und sie beschlossen auch, vor Weihnachten dem gemeinsamen Sohn nicht zu sagen. So fuhr er täglich nach der Arbeit nach Hause, brachte seinen Sohn ins Bett und kam dann zu mir. Wirklich glücklich waren wir so beide nicht. Ich wurde immer eifersüchtiger und forderte von ihm, die Sache ganz offiziell zu machen. Nach Weihnachten war es dann so weit und er sagte mir, er müsse wieder zurück gehen, da er seinen Sohn so sehr vermisse. Nach ca. 3 Tagen kam er wieder an und die Affäre lief wie gewohnt weiter, er hat allerdings weiter zu bei seiner Familie gewohnt. Es folgten etliche Gespräche, etliche Versprechungen seinerseits, sich ganz BALD zu trennen, er warte nur auf den „richtigen“ Moment. Wie der aussehen solle konnte er mir nicht sagen. Im Juni dann, erzählte er seiner Frau von mir (oder sie hat es irgendwie rausbekommen). Er sagte ihr, ich wäre seine große Liebe (ich kann an dieser Stelle nur wiedergeben, was er mir erzählte). Dann fuhr er erstmal alleine in den Urlaub. Wir redeten erneut und so wie es schien und er es mir vermittelte, war die Ehe am Ende und er würde bald ausziehen. Aber…nichts passierte. Die Frau lebte einfach weiter damit und geredet wurde scheinbar auch nicht viel darüber. Wir trafen uns weiterhin, nicht mehr so häufig aber okay. Immer öfter hatten wir Trennungsphasen, weil ich regelmäßig Gefühlsausbrüche hatte, weil ich mit der Situation so nicht mehr leben konnte und wollte. Immer nur im Schatten stehen und die 2. Geige spielen. Er sagte mir weiterhin, dass er seine Frau nicht liebt, aber Angst hat, seinen Sohn zu verlieren und zu enttäuschen. Immer machte er alles an seinem Sohn fest. Nun, wie es so kam, die immer wieder kehrenden Trennungen für ein paar Tage, bis ich wieder schwach wurde. Obwohl er mir in der Endphase nur noch sagte: „Ich weiß nicht ob ich mich irgendwann trennen werden kann“. Aber ich wäre ja seine Frau für`s Leben. Er sagte auch so Sachen (das ist schon einige Zeit her): „Manchmal wünschte ich mir, meine Frau würde einfach gegen einen Baum fahren und Du könntest an ihre Stelle treten.“ Wie kann man so etwas sagen und weiterhin mit diesem Menschen zusammen leben???
    Vor 5 Tagen habe ich nun den x-ten Versuch gestartet, den Kontakt abzubrechen. Es gab von ihm zu dieser Zeit auch nur noch eine guten Morgen und eine gute Nacht sms. Mehr nicht. Was soll ich damit? Er sagte, er muss sich entscheiden. Und bis er sich entschieden hat, haben wir beide beschlossen, keinen Kontakt mehr zu haben. Einer von uns beiden wurde aber immer wieder rückfällig.
    Nun denn, seit 5 Tagen haben wir keinen Kontakt mehr und es schmerzt so sehr. Wir hatten so viel vor und es hätte so gut gepasst und doch habe ich nie die Chance einer ganz normalen Beziehung mit ihm bekommen.
    Das schlimmste für mich ist, dass ich mich so erniedrigen habe lassen. Nicht, dass er mich schlecht behandelt hätte. Aber er hat mich unterbewusst manipuliert. Und ich habe immer wieder Grenze um Grenze überschritten. Und ich habe mich abhängig gemacht. Ich möchte so gerne wütend auf ihn sein aber ich kann es nicht. Es tut einfach nur weh und ich trauere der Zeit hinterher. Mich macht es wütend, dass ich nun alleine da stehe und er sein gewohntes Familienleben weiterführen kann. Ich arbeite mittlerweile auch nicht mehr in der Firma (seit Juni), deswegen sehen wir uns gar nicht mehr.
    Ich weiß nicht, wie ich da raus soll und wie ich meine eigene Perspektive auf die ganze Sache ändern kann. Ich möchte so gerne wütend sein und hoffe so sehr, dass es aufhört. Die endgültige Entscheidung hat er mir zwar noch nicht mitgeteilt aber ich will am liebsten auch gar nicht darauf warten. Es wird sowieso so kommen, dass er sich wieder gut in sein „altes“ Leben einlebt. Wie kann die Frau damit leben??? Er hat sie fast 2 Jahre hintergangen, ich habe sogar 2 mal im Ehebett geschlafen und war mit seinen Kumpels unterwegs.Wie geht das? Ich möchte einfach so gerne wütend sein und sein Eheglück (ich weiß nicht ob er es wieder hat) gönne ich ihm auch nicht (das hört sich an, als wäre ich ein schlechter Mensch).
    Unter was soll ich diese Sache abhaken? Ich fühle mich nur schlecht.

  327. Luen sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich danke Ihnen sehr für Ihre Ratschläge.

    Heute habe ich mit ihr ein sehr schwerzhaftes Gespräch gehabt. Aber ich habe von ihr auch Einiges erfahren.
    Sie sagte :
    – sie will mich nicht vor 6 Monaten verlassen. Das hat Sie zu dem anderen Mann auch gesagt.
    – sie will in den 6 Monaten das ungebundene und freie Leben leben, ( also Ausgehen mit Freunden, ungeplante Verabredung, Bekanntschaft machen) ob dies für sie das richtige ist.
    – sie will nie mehr eine falsche Entscheidung treffen. Sie will deswegen Zeit lassen. Ob sie nach 6 Monaten endgültig zu mir zurückkommen , weiss sie jetzt noch nicht.
    – sie hat eine Verantwortung für mich. Wenn wir uns trennen, wird sie um mich kürmmern wenn ich krank bin.
    – Sie weiss das sie nur eine kleine Chance hat, schwanger zu sein. Dies scheint also nicht mehr im vordersten Grund zu stehen. Ich habe auch angeboten,die Sterilisation rückgängig zu machen. Sie ist aber nicht darauf eingegangen.
    – eine Beziehung kann nicht auf Mitleid weitergeführt werden.
    – ich denke und fühle, sie liebt den anderen Mann noch nicht.

    Ist es noch ein bisschen Liebe oder pures Mitleid ?.
    Soll ich warten und ihr in der Zeit beweisen, dass ich mich schon verändert habe. Ich werde ihr vorschlagen, zusammen zur Paarberatung zu gehen.

    Danke für Ihre Zeit.
    Herzlichst,
    Luen

  328. Hallo Luen,
    das Problem in Ihrer Beziehung scheint mir zu sein, dass Sie sich von Ihrer ersten Familie nicht wirklich gelöst haben. Deswegen Ihre Schuldgefühle und die viele Unterstützung für diese, die aber Ihrer Beziehung geschadet hat. Man kann eben nicht mit zwei Partnern gleichzeitig innerlich liiert sein.

    Jetzt hat sich Ihre Partnerin nach außen gewendet, was erst mal auch ein positiver Schritt ist, um die bisherige ungute Situation aufzubrechen. Was mir nicht klar ist, was Ihre Partnerin eigentlich will. Sicher eine andere Beziehung zu Ihnen, aber ob sie jetzt wirklich einen anderen Partner will, ist vielleicht auch ihr unklar. Am deutlichsten scheint mir der Wunsch nach einem Kind zu sein, weniger nach einem anderen Partner.

    Das gälte es auch erst einmal zu klären und deshalb halte ich wenig von einem überstürzten Hausverkauf. Weiterführung Ihrer Beziehung und gleichzeitig eine Affäre mit dem anderen Mann mit der Möglichkeit, schwanger zu werden, halte ich für eine schwer hinnehmbare Situation. Zu klären wäre ja auch, ob sie auch ein Kind von Ihnen wollte. Soviel ich weiß, lassen sich auch Sterilisationen beim Mann rückgängig machen.

    Aber das sind alles so äußerliche Fakten. Wichtig ist zu klären, was noch zwischen Ihnen an Beziehung und Zuneigung ist. Sind Sie ein austauschbarer Partner (Hintertür), der eben mit allem einverstanden wäre? All das sind wichtige Fragen, die erst einmal auf der emotionalen Ebene geklärt werden müssen.

    Das werden Sie vermutlich nicht alleine schaffen, deshalb rate ich Ihnen, sich professionelle Unterstützung in Form einer Paarberatung zu holen, bevor Sie beide weitreichende Entschlüsse fassen, die schwer wieder rückgängig zu machen sind. Das wäre auch deshalb wichtig, weil Sie sich innerlich aber auch äußerlich von Ihrer Frau und Ihren Kindern lösen müssen. Dazu ist es wichtig, dass Sie Ihre Schuldgefühle verarbeiten.

    Danke für Ihren Kommentar.

  329. Luen sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Ich bin im Begriff, den liebsten Mensch zu verlieren:
    Meine Partnerin hat mir vorgeschlagen, dass wir das gemeinsame Haus verkaufen und uns dann trennen. Ich war am Boden zerstört. Ich habe damit nicht gerechnet.

    Vorgeschichte:
    Wir waren 15 Jahre lang ein Paar. Sie ist 41, 14 Jahre jünger als ich (55).
    Damals habe ich ihretwegen eine intaktes Familienleben geopfert. Für uns war es Liebe aus dem ersten Blick. Ich habe Monaten gebraucht um für sie zu entscheiden..
    Die Jahre danach war ich ein von Schuldgefühle geplagter Mann, weil ich meine damalige Frau und meine zwei Kinder verlassen habe. Dies führte dazu, dass ich unbewusst mehr als notwendig r um die Ex-Frau und die zwei Kinder finanziell und in den täglichen Dingen gekümmert habe. In den ersten Jahren habe ich fast täglich die Kinder angerufen und immer meine Ex-Frau in den Hausrenovierungsarbeit geholfen, weil sie (bis heute ) keinen männlichen Partner hat.. Ich habe eine übertriebene Fürsorge. Ich war mir auch bewusst aber es ist für mich wie ein Zwang es zu tun weil ich Mitleid mit der Ex-Frau und meine Kinder habe. Ich habe immer gedacht, wichtig ist dass ich für ein Zusammenleben mit ihr entschieden habe und dass ich sie sehr liebe, was sie das auch nie angezweifelt hat. Immer wieder sagte sie im Streit dass sie mich verlassen wird. Ich habe es nie richtig geglaubt. Aber ich habe auch sehr darunter gelitten. Manchmal dachte ich auch, es wäre vielleicht richtig wenn wir uns trennen.
    Erschwert für unsere Beziehung ist auch dass wir keine Kinder haben. Ich war sterilisiert. Meine Partnerin hat das akzeptiert . Ich habe gedacht dass sie den Kinderwunsch aufgegeben hat.

    Nun zu meine Partnerin:
    Meine Partnerin hat das alles hingenommen. Sie hat aber in den letzten Jahren immer mehr rebelliert und es artet dann in Streit aus, wo wir dann tagelang nicht mit einander gesprochen habe. Dabei ging es ihr nur dass ich diese übertriebene Fürsorge habe, nicht wirklich um Geld.
    Wir beide verdienen gut und sie ist nicht finanziell abhängig von mir. Im Gegenteil sie verwaltet mein Geld sehr geschickt so dass ich trotz Unterhaltbelastung nicht in Schuldenfalle sitze.
    In den letzten Monaten haben wir wieder Machtkämpfe ausgetragen. Dabei ging es wirklich nur um kleinere finanzielle Unterstützung für meine Tochter, die gerade mit dem Studium abgeschlossen hat.
    In dieser Zeit fing sie an, alte Kontakte wiederanzuknüpfen.

    Die drohende Trennung
    Als ich von einer Dienstreise zurückkam, hat sie mir eröffnet dass wir uns trennen. Wir sollen noch in dem Haus bleiben bis das Haus verkauft ist. Das Haus gehört ihr allein aber sie möchte dass ich ihr mit dem Hausverkauf helfe. Sie teilte mir auch mit, dass sie jemanden kennengelernt hat, ihn sympathisch findet, aber noch nicht liebt. Sie sagte, sie war 15 Jahre tot. Jetzt möchte sie endlich leben.
    Es hat mir sehr weh getan. Ich war geschockt. Mein Leben hat keinen Sinn mehr. In den folgenden Tagen habe ich sie immer wieder angefleht, noch mal zu überdenken . Ich habe alle Schuld auf mich genommen, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Ich möchte sie ab jetzt glücklich machen weil sie jahrelang darunter gelitten hat.

    Ihr Vorschlag:
    Ich soll 6 Monaten warten. Wir sollen ganz normal weiter leben. Sie möchte mir eine 2. Chance geben, weil ich ein guter Mensch bin und sie mich und die 15 Jahre nicht einfach wegwerfen will . Danach wird sie mir sagen ob sie noch weiter zusammen mit mir leben will. Das Haus soll jedenfalls verkauft werden, dann ziehen wir in einer Mietwohnung. So können wir uns leichter trennen, wenn sie nicht mehr will. Sie möchte ihre Entscheidung nicht von dem Haus abhängig machen. Aber, jetzt kommt der Knackpunkt: sie will weiterhin die Beziehung zu dem neuen Mann erhalten. Sie will versuchen, ein Kind zu bekommen, auch wenn für sie vom Alter die Wahrscheinlichkeit , noch schwanger zu werden, sehr gering ist. Ich glaube , sie ist in Panik geraten weil soviel Zeit hat sie nicht, höchstens 1 Jahr. Wenn sie den Mann nicht liebt, kann sie auch vorstellen dass sie mit dem Kind allein oder mit mir lebt.
    Was vielleicht positiv für mich : sie will nur 2 Tage pro Woche bei dem Mann übernachten.

    Was soll ich tun ?
    Wie kann man ihr Vorschlag verstehen ?
    Soll ich das akzeptieren ? Ich würde es gerne tun aber ich glaube ich habe die Kraft nicht dazu, 6 Monate lang es auszuhalten, dass sie eine zweite Beziehung aufbaut. Der neue Mann ist unbelastet

    und wenn sie ständig sexuelle Kontakt mit dem Mann hat, entsteht vielleicht auch Liebe ? (sie ist kein Mensch, der viel Wert auf Sex legt). Ich stehe auf verlorene Posten.

    Soll ich von ihr weggehen ?. Ich habe alles kaputt gemacht . Aber soviel Mut und Aufopferung habe ich nicht.

    Soll ich sie dazu drängen, eine Entscheidung zu treffen ? ich würde sie damit in dem Arm des Anderen noch schneller treiben. Verachtet sie mich, wenn ich sie nicht zur endgültige Entscheidung dränge.

    Will sie mich als Hintertürchen offen lassen ? Wenn sie ausgetobt hat, kehrt sie zu mir zurück. Ich bin ein Mensch mit Fehler, aber ich liebe sie.

    Hat sie noch Gefühl für mich ?

    Ich danke Ihnen.

  330. Liebe Maja,
    Sie machen es Ihrem Mann halt auch sehr einfach. Sich entscheiden will er nicht, Zwiegespräche will er nicht, sieht auch keine Notwendigkeit, etwas zu ändern. Sie wollen sich nicht trennen und auch keine Konsequenzen ziehen – warum sollte er Mann etwas tun. Er muss es nur aussitzen, bis Sie sich mit allem zufrieden gegeben haben.

    Alles im Leben hat seinen Preis. Ihr Mann will ihn nicht zahlen, Sie wollen keinen Preis zahlen, dann wird wohl alles so bleiben, wie es ist.

    Sie können Ihren Mann nicht erreichen, wenn er nicht will. Es sei denn, Sie ziehen Konsequenzen, die ihn wirklich wachrütteln, weil Sie ihm wehtun. Aber auch das ist keine Garantie. Ein gutes Buch heißt: „Ehen streben leise“. Sie beide können gerade miterleben, was damit gemeint ist und wie das geht.

    Danke für Ihren Kommentar.

  331. Maja sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    danke für Ihre Antwort, ich würde gerne dazu noch nachfragen.
    Auch mein Eindruck ist seit unserem Gespräch, dass er die Affäre für sich nicht verarbeitet hat. Das macht mir grosse Sorgen und trägt auch nicht dazu bei, dass ich mich „sicherer“ fühle.
    Gibt es -aus Ihrer Erfahrung- mögliche Gründe für diesen Zustand?
    Anzumerken ist vielleicht noch, dass wir „sie“ vor 1 Monat gesehen haben und mein Mann sagte mir, dass es schwer war, er sich jedoch „unter Kontrolle“ hat…

    Ich sehe die unbedingte Notwendigkeit sehr, über UNS nach der Affäre zu sprechen, um ein gemeinsames neues „Wir“ aufzubauen – und damit wieder auch das Vertrauen. Die Idee mit dem Zwiegespräch finde ich gut.
    Mein Mann scheint sich dem jedoch nicht stellen zu wollen oder tatsächlich die Notwendigkeit nicht zu sehen!
    Ich würde ihm gerne Konsequenzen aufzeigen und bin doch nicht in der Lage dazu. Denn ich befürchte, dass dies nichts ändern würde und der Preis einer Trennung ist mir zu hoch.
    Meine Liebe und Zuversicht könnte ihm so sicher sein, doch hier kann ich alleine nichts mehr ausrichten. Wie kann ich ihn wohl erreichen?
    Fällt Ihnen dazu etwas ein? Danke vielmals für eine weitere Antwort.

  332. Susanne sagt

    Danke, Herr Kopp-Wichmann,
    Schock, Wut, Angst, Trauer, depressive Stimmung, Lethargie, ich habe alles hinter mir, genau in der Reihenfolge, seit November letzten Jahres, eingebettet in all seine Rückfälle und Lügen. Ich werde eine eigene Therapie angehen, nicht so sehr, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, vielmehr um ein bißchen Mut und Stärke für die Zukunft zu sammeln, denn ich habe Angst. Auf ihn kann ich nicht zählen. Er liebt sie und will die Trennung von mir, ist nur zu feige, das endlich auszusprechen. Er hat wohl immer gehofft, daß ich ihm die Entscheidung abnehme.
    Sie haben Recht, es macht nur Sinn, wenn beide ehrlich und persönlich miteinander sprechen. Wenn nur einer kämpft, kann es keine gemeinsamen Siege geben.
    Danke für Ihre Einschätzung.
    Susanne

  333. Hallo Susanne,
    kann es sein, dass Sie Ihre Wut noch nicht genug gespürt und auch ausgedrückt haben? Dass Sie eher depressiv reagieren (tiefes Loch) anstatt wütend zu werden?

    Dialog oder Gespräche haben nur Sinn, wenn beide ehrlich und persönlich miteinander reden. Dass Ihr Mann eine Paartherapie ablehnt , ist ein Zeichen dafür, dass er an einer Erhaltung Ihrer Ehe wohl nicht interessiert ist. Es sei denn, er hätte eine bessere Idee. Wenn sich das in den nächsten Tagen nicht ändert, müssen Sie wohl das realisieren und betrauern.

  334. Susanne sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    Danke für Ihre Antwort, ich habe sie wohl schon geahnt. Den zeitlichen Rahmen werde ich beherzigen. Trotzdem nochmals meine Frage:
    Was raten Sie? Funkstille oder Dialog, Distanz oder Nähe? Er wird die Kinder sehen wollen, ich falle dann immer in ein besonders tiefes Loch, wenn ich ihn wiedersehe und weiß nicht, wie ich dann jemals über ihn hinwegkommen soll. Er ist die große Liebe meines Lebens, ich wohl seine nicht.
    Danke für Ihr Verständnis
    Grüße Susanne

  335. Hallo Susanne,
    ich denke, Sie müssen jetzt an sich denken und Ihr Leben in die Hand nehmen. Also sich damit beschäftigen, wie Sie allein mit zwei Kindern leben können. Dabei alles mal durchspielen und sich viel informieren (Anwalt, Finanzielles, Arbeit, Wohnen etc.)

    Dann ist es gut, sich und Ihrem Mann eine Frist zu setzen von maximal zwei Wochen. Wichtige Dinge kann man immer schnell entscheiden. Wer zwei attraktive Jobangebote bekommt, kann sich auch nicht ein halbes Jahr Zeit lassen mit der Entscheidung. Wer keinen Preis zahlen will, glaubt sich nicht entscheiden zu können und das ist das, was Ihr Mann gerade tut.

    Das Kind der anderen Frau ist ein wichtiger „Schritt“ auf der Eskalationsleiter. Ihr Mann muss sich nun entscheiden, wo er hin will. Darauf können Sie aber nicht allein warten, sondern Sie müssen entscheiden, ob Sie weiter mit Ihrem Mann leben wollen (und dem anderen Kind).

    Ich bin nicht sicher, ob Reden viel bringt. Denn Ihr Mann weiß ja gar nicht, warum er in diese Situation geraten ist. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen (oder Ihr Mann) lesen Sie mein Buch. Da stehen die meisten Antworten drin. Aber Sie haben es ja schon gut analysiert: Sie sind die Mutter und für das Andere hat Ihr Mann die andere Frau. Das ist aber der Konflikt Ihres Mannes, den Sie zwar ein Stück ausbaden aber nicht für ihn lösen können. Sie müssen an sich denken.

    Danke für Ihren Bericht.

  336. Susanne sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    der Aspekt der Mutter-Sohn Beziehung hat mich beim Lesen Ihres Blogs nachdenklich gemacht und erklärt in einigen Dingen wohl auch die sich negativ entwickelnde Beziehungsdynamik zwischen meinem Mann und mir. Aufgewachsen mit einer sehr dominanten Mutter, hatte er auch in mir immer eine starke und unabhängige Frau. Die Gewichte haben sich scheinbar verschoben mit der Geburt unserer Kinder, obwohl ich weiterhin berufstätig war und bin, fand ich mich auf einmal in der Hausfrau und Mutterrolle wieder, während mein Mann der erfolgreiche Geschäftsmann ist.

    Seit der Geburt unseres zweiten Kindes hat mein Mann nun seit 1,5 Jahren eine Geliebte und kommt nicht von ihr los. Ich bin nach Bekanntwerden in ein tiefes Loch gestürzt, war so schwach wie nie zuvor in meinem Leben. Angst, Panik, Wut, es begann ein Kreislauf aus Annäherung, Ablehnung und Resignation. Immer wenn ich keine Nähe zulassen konnte und unsere Beziehung in Frage stellte, ist er wieder zu ihr ( = liebe Mutter ) gegangen und hat sich über seine böse Ehefrau ( = böse Mutter ) ausgeheult. Er weiß nicht, was er für mich überhaupt noch empfindet, kann mit meinen Tränen nicht umgehen und die neue Frau ist natürlich verlockender als eine Aufarbeitung mit mir. Zudem ist die Dame nun auch noch schwanger.

    Seit einer Woche leben wir auf Distanz, mein Mann ist zu einem Freund gezogen. Ich bin ziemlich am Ende, weil ich ihm immer wieder vertraut und doch wieder enttäuscht wurde, jetzt mit einer unser zukünftiges Leben in jedem Fall beeinflussenden Tatsache.
    Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Mir ist klar, daß Anschuldigungen und Vorwürfe, wie bereits geschehen, nichts bringen. Ich versuche, mich auf meine Kinder zu konzentrieren, was mir schwerfällt. Er braucht sicher Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Was raten Sie? Funkstille oder Dialog, Distanz oder Nähe? Sollte man einen zeitlichen Rahmen setzen.

    Leider fühlt sich mein Mann entscheidungsunfähig, weicht Fragen aus und lebt die ganze Zeit inkonsequent mit beiden Frauen ( was wir beide nicht wußten), kann keiner Frau weh tun.
    Vielen Dank für Ihren Rat.
    MfG Susanne

  337. Hallo Maja,
    man löst sich nicht von einer Sache, indem man versucht, sie zu verdrängen. Abschied von etwas Wichtigem nimmt man nicht dadurch, dass man nicht mehr darüber redet, sondern man muss es betrauern.

    Sie schreiben über Ihren Mann: „Es solle mir jedoch klar sein, dass alles Sprechen ein Zusammenhang mit der “Affäre” ist und ich dadurch “alte Wunden” wieder aufreisse, die er vergessen wollte (bei dieser Aussage war er emotional sehr berührt).

    Das zeigt aus meiner Sicht, dass auch für Ihren Mann die Affäre noch nicht verarbeitet ist. Das was man verarbeitet und hinter sich gelassen hat, darüber kann man auch ohne allzu große Gefühle sprechen.

    Ihr Mann muss etwas tun, damit Sie ihm wieder vertrauen können. Der Weg dazu ist, darüber zu sprechen. Alles andere ist Ablenkung. Ich empfehle Ihnen dazu „Zwiegespräche“ (Anleitung dazu hier auf diesem Blog). Thema könnte sein: „Wie es mir in unserer Ehe nach der Affäre geht“.

    Danke für Ihren Kommentar.

  338. Maja sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    mein Mann und ich (beide 42) sind 15 Jahre verheiratet und es war immer etwas Besonderes mit uns. Im letzten Jahr hatte mein Mann jedoch eine Affäre, die ca. 6 Monate dauerte. Er war Hin-und Hergerissen, beendete sie mehrfach und entschied sich dann doch für sie. Was in den Tagen danach in ihm abgelaufen ist, weiss ich nur ansatzweise. Die Kurzform ist: er kam zurück, ohne wirklich weggewesen zu sein.
    Dies ist ca. 8 Monate her. Wir haben den klassischen Weg hinter uns, er wollte nicht mehr darüber reden, mein Gesprächsbedarf war enorm. Stellte ich die „richtigen“ Fragen zu Hintergrund und notwendigen Veränderungen, bekam ich Antworten. (Er wollte uns einfach beide haben, die „Gelegenheit“ hat eine Rolle gespielt und er sieht scheinbar gar nicht so viel Änderungsbedarf bei uns). Zwischendurch musste ich fast aufgeben, so alleingelassen habe ich mich gefühlt (Paartherapie hat er abgelehnt). Wir haben einen mühsamen, aber meiner Meinung nach recht guten Weg hinter uns. Nach vielen kleinen Schritten, viel Kraft und Liebe, kann ich mittlerweile das GEschehene selbst und auch die Spuren, die das Ganze bei mir hinterlassen hat, akzeptieren und das macht es nun besser.
    Ich fühle mich jedoch auch heute noch nicht „sicher“, mein Mann verhält sich zwar sehr liebevoll, doch mein Vertrauen in seine Beständigkeit ist ziemlich strapaziert. Ich kann ihn auch nicht mehr einschätzen. Ich habe ihn nun darauf angesprochen. Habe ihm gesagt, dass ich mir wünsche, dass er ungefragt z.B. äussert, warum er sich „danach“ wieder gut in unserer Beziehung fühlt und dass er mir damit Sicherheit geben würde. Seine Antwort war, dass er noch nie sehr ausgiebig über sein Innerstes gesprochen hat (das stimmt) und er wird auch jetzt nicht damit anfangen. Er versteht, dass meine Sicherheit gelitten hat. Wenn ich aber etwas wissen möchte, soll ich eben fragen. Es solle mir jedoch klar sein, dass alles Sprechen ein Zusammenhang mit der „Affäre“ ist und ich dadurch „alte Wunden“ wieder aufreisse, die er vergessen wollte (bei dieser Aussage war er emotional sehr berührt).
    Und jetzt? Ich möchte doch auch damit abschliessen, befürchte jedoch, dass hier etwas „unter den Teppich“ gekehrt wird von ihm. Gibt es hier einen Ansatzpunkt aus Ihrer Expertensicht? Danke für Ihre Antwort.

  339. Hallo Zwilling,
    es gibt einen Spruch „Leiden ist leichter als lösen“ und für Sie scheint das Warten und Schlucken und Hoffen leichter zu sein als zu handeln.

    Was ist denn Ihr Impuls in seiner Abwesenheit? Würden Sie gerne auf Distanz gehen? Welchen Unterschied wird es für die Reaktionen Ihres Mannes bedeuten, wenn Sie auf Distanz gehen? Das sind vielleicht hilfreiche Fragen, damit Sie herausfinden, was Sie wollen.

  340. zwilling sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    Danke für die Antwort.
    genaugenommen wären wir Ende des Jahres 22 Jahre zusammen. Nach 10 Jahren haben wir ein Eigenheim gebaut (der Wunsch und das Ziel meines Mannes). Nach weiteren 5 Jahren geheiratet und 2 Jahre später kam der Sohn..

    Das mein Mann sich zu Ehe und Kind gezwungen fühlte kann ich so für mich nicht bestätigen.
    Es stimmt zwar, dass er anfangs immer gesagt hat „ich will nicht heiraten und auch keine Kinder“, aber damals waren wir noch jung. Anfang zwanzig. Zu der Zeit wollte ich auch noch keine Ehe und keine Kinder. Aber mit der Zeit und mit dem Älterwerden denkt man doch dann anders. Wird reifer, seßhaft, der normale Lebenslauf halt. Irgendwann denkt man, man ist angekommen. Zumindest habe ich das so gesehen und gefühlt und der Heiratswunsch kam ja auch dann von ihm. Wie bereits geschrieben ist er Soldat. Und nach seinem 1. Auslandsaufenthalt kam er zurück und hat um meine Hand angehalten (damals waren wir 15 Jahre zusammen). Also gezwungen wurde er dazu nicht! Und dann habe ich auch gedacht, jetzt sind wir beide reif eine Familie zu gründen. Er hat den ersten Schritt getan mit der Ehe und ist auch für den nächsten Schritt Familie gründen bereit. Aber scheinbar war das nicht so. Und auch habe ich ihm das Kind sicher nicht aufgezwungen. Wie gesagt, bedurfte es einiger Zeit und Untersuchungen um schwanger zu werden.

    Also das gezwungene kam nicht von mir, aber vielleicht sah er sich von der Außenwelt gezwungen? Ich weiß es nicht.

    Und wo meine Wut bleibt? Das frage ich mich auch. Ich liebe ihn einfach zu sehr. Ich habe seit Auffliegen seiner Affäre schon viel geschluckt. Habe jetzt 3 Monate sein Doppelleben mitgemacht. Und immer noch kommt keine richtige Wut in mir auf. Nur Kummer und Schmerzen.

    Ich weiß, dass ich handeln muss. Noch warte ich wieder. Hoffe und bange, wie es ist, wenn er vom Auslandseinsatz Anfang Oktober zurückkommt. Trage immer noch die Hoffnung in mir, dass er merkt, das ihm die Familie doch wichtig ist.

    Können Sie mir noch einen Tipp geben, wie ich mich ihm jetzt während seiner Abwesenheit ihm gegenüber verhalten soll? Auf Distanz gehen?

    Vielen Dank.

  341. Hallo Zwilling,
    das erste, was mich stutzig macht, ist, dass Sie zwanzig Jahre zusammen sind, erst seit sechs Jahren verheiratet sind und einen kleinen Sohn haben. Das klingt nach sehr langer Bedenkzeit, was Verbindlichkeit angeht und eine gemeinsame Zukunftsgestaltung.

    Dazu passt natürlich, dass sich Ihr Mann sich zu Ehe und Kind gezwungen fühlte. So etwas sollte man nie tun, weil es nie gut geht. Paarbeziehungen sind hoffentlich immer freiwillig, sonst zahlen beide hinterher den Preis.

    Ich habe den Eindruck, dass Sie mit einem unerwachsenen Mann zusammen sind, wie ich sie in meinem Buch beschrieben habe. Als Partnerin wird man da oft in die Mutterrolle gedrängt, die eben wartet – so wie Sie das immer wieder tun – und der Mann mit 42 Jahren (!) auf wichtige Fragen immer nur ein „Ich weiß nicht“ zustandebringt.

    Ihre Beziehung ist ernsthaft gefährdet, genau genommen ist es ja auch schon lange keine richtige Beziehung, sondern Sie sind eine Alleinerziehende mit Kind, die noch einen 42jährigen „Sohn“ hat, der ab und zu auftaucht. Es klingt auch nicht so, dass Ihr Mann mit der Situation ein größeres Problem hat, aber Sie haben eines und deswegen werden Sie auch handeln müssen.

    Frage: Wo ist Ihre Wut?

    Danke für Ihren Kommentar.

  342. Hallo Lisa,
    ich glaube, eine solche Situation kann man nicht strategisch angehen, im Sinne, was muß ich tun, damit das und das passiert. Es ist kein Schachspiel, sondern es geht um Menschen, vielleicht auch um Liebe, auf jeden Fall auch um Würde.

    Meine Befürchtung ist, dass Ihr Mann sich mit jemandem eingelassen hat, der eventuell eine Borderline-Störung hat. Dafür spricht der Gefühlsorkan und das dauernde Übertreten von Grenzen. Solche Menschen können einen total faszinieren und das Leben mit ihnen ist sehr anstrengend.

    Aber zu Ihnen: Sie müssen wissen, was Sie wollen und vor allem auch spüren, wo Ihre Grenzen sind. Also, was Sie bereit sind, alles hinzunehmen in der Hoffnung, dass Ihr Partner den Weg zu Ihnen zurückfindet.

    Es sieht ja so aus, dass Sie beide allein aus diesem Gefühlschaos nicht herausfinden, weil auch gar nicht klar ist, worum es eigentlich geht. Geht es um die Qualität Ihrer Ehe, um die Midlife-Krise Ihres Mannes, um die andere Frau? Eine Lösung für ein Problem findet man erst, wenn man genauer verstanden hat, was eigentlich das Problem ist. Das ist naturgemäß in einer solchen Situation nicht leicht zu klären.

    Insofern rate ich Ihnen zu einer Paar-Krisenberatung, denn im Beisein eines neutralen Dritten, der Ahnung hat, kann man gemeinsam sortieren und Wege suchen. Um herauszufinden, ob Ihrem Mann außer Rosen und Liebesschwüren noch etwas an Ihnen liegt, können Sie ihm das vorschlagen und evtl. auch zur Bedingung machen (also Grenze setzen). Anhand seiner Reaktion wissen Sie dann vermutlich etwas mehr, wie er zu Ihnen steht.

  343. Lisa sagt

    PS: Nun habe ich vor lauter Situationsbeschreibung meine eingangs erwähnte Frage vergessen. Ist es nun besser, ich gehe auf Distanz und hoffe daß mein Mann auf mich zu geht, oder soll ich ihm entgegen kommen, damit er nicht zu der Praktikantin geht?

    Ein enger Freund meines Mannes hat die Situation mir gegenüber so beurteilt, daß mein Mann momentan einfach gar nicht mehr weiß was er machen soll und hin und her gerissen ist. Sollte ich mich entscheiden zu gehen, glaubt er daß mein Mann dann zu der anderen Frau geht. Offensichtlich hat mein Mann in der Tat eine Entscheidung zwischen „Vernunft“ und „(Orkanartigem Verliebtheits-)Gefühl“ treffen müssen. Dieser Freund hat mir den Rat gegeben, wenn ich das Ziel habe meinen Mann behalten zu wollen, daß ich dann eine Balance zwischen Nähe und Distanz im genau richtigen Ausmaß hinkriegen muß. Sollte ich all das nicht mehr aushalten und gehen, dann würde er glauben daß mein Mann zu der anderen Frau geht.

    Wie soll ich mich Ihrer Meinung nach am besten verhalten???

    Danke,
    Lisa

  344. Lisa sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe mir auch andere Blogs von Ihnen durchgelsen und möchte noch eine Frage stellen, die mir auf dem Herzen liegt.

    Als ich von der Beziehung/Affaire meines Mannes gehört hatte, bin ich zunächst auf Distanz gegangen und habe ihn an dem Abend mitgeteilt, daß ich mich scheiden lassen möchte. In dieser Nacht sind wir wechselseitig immer wieder zu unseren dann getrennten „Schlaflagern“ gekommen, um über uns zu sprechen. Am frühen Morgen (Samstag) habe ich eingelenkt und gesagt, sollte es überhaupt noch einen Versuch geben für uns, so muß er SOFORT die Beziehung zu der anderen Frau/Praktikantin beenden. Mein Mann wollte dem zunächst nicht nachkommen, hat sich aber dann von mir „überreden“ lassen. Er wollte explizit nicht meinem Wunsch nachkommen, daß ich bei dem Gespräch dabei bin. Er ging raus und kam mit verweinten Augen wieder zurück. Die „andere“ wollte es wohl nicht akzeptieren, daß mein Mann geht und hat dann paralle einen Email-Account eingerichtet, wo sie ihm bis zu 50 Liebesemails am Tag geschrieben hat. Sie hat Pläne für die Zukunft geschmiedet und meinem Mann auf 1000erlei Arten gesagt wie sehr sie ihn liebt, mit ihm leben möchte, sich schon als seine Frau versteht und was sie alles in einem Leben ohne ihn vermissen würde. Ohne Zweifel, Ihr emotionaler IQ ist sicher sehr hoch. Mein Mann war total in Ihren Bann gezogen. Am Sonntag bin ich dann auf einer Familienfeier gewesen und mein Mann war den ganzen Tag allein. Dies hat sie wieder dazu genutzt den Kontakt aufzunehmen, ihn anzurufen und ihm per sms die Einlogg-Daten für diesen geheimen Email-Account zu geben.
    Auf den Punkt gebracht hat sich mein Mann in einer Situation wiedergefunden, welche eine verletzte, sehr distanzierte und leicht reizbare Ehefrau auf der einen Seite und eine vor Liebe und Leidenschaft sprühende Geliebte auf der anderen Seite hatte. Ich muß hinzufügen, daß mein Mann extreme (Gefühls-)Intensität faszinierend findet. Dies hat dazu geführt, daß mein Mann stillschweigend täglichen Kontakt wieder mit dieser Praktikantin hatte und meine einwöchige Abwesenheit (weil ich den Kopf klar kriegen wollte) trotz vorheriger gegenteiliger Schwüre für einen erneuten Liebeskontakt über 5 Tage und Nächte mit ihr genutzt hat. Sie hatte sich einfach mal sofort auf Kosten meines Mannes in ein nahegelgenes Hotel eingebucht und die Werktage über gewartet, bis mein Mann abends Zeit für sie hatte. Das Wochenende haben beide natürlich intensiv genutzt. Ich hatte einmal abends bei uns zu Hause und dann auf dem Handy meines Gatten angerufen und keiner ist rangegangen. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, daß er im Hotel bei Ihr war und nach dem Anruf schnell nach Hause gelaufen ist um mich vom Fetznetz zurück zu rufen.

    Nun denn, ich kam wieder nach Hause nach der einen Woche und mein Mann kam früher als gewöhnlich aus dem Büro mit einem Strauß voller Rosen – 5 weiße in der MItte und 15 rot-weiße außen herum. Die weißen Rosen sollten für einen Neuanfang stehen und die weiß-roten für die noch „restliche“ Vorhandene Liebe zwischen uns. Es war unser Hochzeitstag und ich muß gestehen, daß ich ihn ganz vergessen hatte. An dem Abend hatter er noch einen wunderschönen Tisch in einem sehr romantischen Schloßrestaurant bestellt und er wollte einen „Wiedereinstieg“ in unsere Ehe finden. Ich war sehr skeptisch, insbesondere nach dem ich aus ihm rausgekriegt hatte, daß der Kontakt die ganze Zeit seit dem letzten „Schlußmachen“ noch besteht. Mein Mann schlug vor, daß er gemeinsam mit mir eine „Leb wohl“-SMS verfasst und diese vor meinen Augen an die Praktikantin versendet. Gesagt getan und gleich darauf klingelte unser Festanschluß. Mein Mann hieß mich daß ich ran gehen sollte. Es war diese Praktikantin, die mir dann wörtlich sagte „Netter kleiner Rettungsversuch. Ich bin schwanger von Michael. Michael gehört mir“. Aufgrund der eingeschränkten Zeugungsfähigkeit meines Mannes war ich sehr skeptisch, fand aber die Art wie sie noch weiter versucht mich zu verletzten in höchstem Maße charakterlos – wie überigens mein Mann auch.

    Mein Mann hat dann zwei Tage später Ihr auf Ihre zahlreichen Liebesmails geantwortet, daß es so hart wäre ohne sie zu leben. Daraufhin hat sie sich natürlich wieder komplett bestätigt gefühlt. Mein Mann hatte leider von meinem Computer geschrieben und den Account versehentlich nicht richtig geschlossen, so daß ich das ganze Ausmaß in seiner Vollständigkeit sehen konnte (inklusive dem Beginn, zu dem mein Mann bis dato beharrlich geschwiegen hatte). Als Reaktion auf meine direkte Konfrontation damit, hat mein Mann dann am nächsten Tag ein langes einfühlsames Abschiedsmail verfasst, daß er mich auch gezeigt hat. Leider glaubt diese Praktikantin beharrlich, daß alles negative von mir kommt und sie dem Sieg der Liebe zwischen ihr und meinem Mann trotz aller Umstände vertrauen kann. Sie will einfach nicht verstehen, daß mein Mann sich für mich entschieden hat und denkt / schreibt ich bedrohe meinen Mann und tobe und halte ihn damit. Sie schickt täglich SMS oder ruft an auf dem Handy meines Mannes. So ist es für meinen Mann natürlich nicht gerade einfach sich und seine Gefühlslage wieder zu sortieren. Er sagt allerdings auch, daß er wild entschlossen ist für unsere Ehe zu kämpfen. Ich weiß nur manchmal nicht mehr was ich ihm noch glauben kann.

    Ich bin Ihnen so dankbar für Ihren Rat.

    Herzliche Grüße
    Lisa

  345. Hallo Lisa,
    freut mich, wenn Sie mit meiner Ferndiagnose etwas anfangen konnten.

    Ihr Mann könnte jedes Seminar besuchen. Die Titel spielen keine Rolle. Es ist jedes Mal dasselbe Seminar, weil es um ganz andere, eben persönliche Inhalte des Einzelnen geht. Wir machen ja keine Tipps, Methoden oder Übungen, sondern schauen bei jedem ziemlich tief, was dahinter steckt. Also beispielsweise bei Ihrem Mann hinter seiner 85-Stunden-Woche.

  346. Lisa sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich bewundere Ihre Fähigkeit die Dinge sehr präzise auf den Punkt zu bringen. Was unsere Situation angeht, haben Sie glaube ich den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Ich habe mir mal Ihre Seminare angesehen und hätte das Seminar Work-Life-Balance für sinnvoll für meinen Mann gehalten. Sehen Sie das auch so? ich bin allerdings noch skeptisch, daß er sich darauf einlassen wird… Wäre das aus Ihrer Sicht auch das beste Seminar?

    Viele Grüße
    Lisa

  347. Hallo Lisa,
    tut mir leid, dass es mit der Antwort länger als gewöhnlich dauerte, ich bin in Urlaub in Portugal und die Internetverbindungen sind hier rar.

    Nun zu Ihrer Situation. Es ist ein „klassischer“ Fall aus meiner Sicht. Mann stürzt sich in die Karriere und jagt irgendetwas nach, von dem er nicht weiß, was es eigentlich ist und deshalb auch nicht erreichen kann. Frau stellt sich ganz hinter ihn, hält ihm den Rücken frei und gibt ihre eigenen Interessen und Wünsche fast ganz auf. Mann entdeckt durch eine Praktikanten, dass es auch noch was anderes im Leben gibt als Arbeit und verliert völlig den Überblick.

    Ich denke, jenseits Ihrer gegenwärtigen Problematik haben Sie beide ein individuelles Problem. Sie, Lisa, dass Sie sich viel zu sehr zurückgenommen haben, immer alles recht machen wollten und natürlich enttäuscht sind, dass Ihre „geheime“ Rechnung des Ausgleichs nicht aufgegangen ist. Konkret: Sie sollten wieder egoistischer werden, sich deutlich mehr abgrenzen Ihrem Mann gegenüber, klare Forderungen stellen, wie es aus Ihrer Sicht weitergehen soll. Es kann sein, dass Sie das nicht allein schaffen, vielleicht sollten Sie sich dafür professionelle Rückendeckung besorgen.

    Ihr Mann hat ein großes Problem, ahnt es vielleicht, kennt es aber nicht. Per Ferndiagnose vermute ich, dass er noch etwas beweisen muss. Da das aber nicht geht, ist er im Hamsterrad. Wenn Ihr Mann offen ist für so etwas, empfehlen Sie ihm den Besuch eines meiner Persönlichkeitsseminare. Da sitzen reihenweise Männer mit derselben Thematik.

    Es klingt so, dass Ihrer beider Liebe noch vorhanden ist. Das ist ein gutes Fundament. Nur müssen Sie jetzt beide an Ihrer Beziehung arbeiten. Hilfen dazu stehen ja hier in meinen Kommentaren oder im ganzen Blog.

    Sie sollten sich auch gegen Ihre Familie deutlich abgrenzen, von der Sie möglicherweise noch nicht abgelöst sind. Ihre Familie hat sich mit Ratschlägen, was mit Ihrer Ehe werden soll, völlig rauszuhalten. Eltern sind nie objektiv, Freundinnen auch nicht. Ein Außenstehender kann einem sowieso nichts raten. Sie müssen selbst herausfinden, wie Sie eigentlich in diese Situation hineingeraten sind, was also Ihr Beitrag dazu ist und dann klären, was Sie wollen. Ihr Mann muss dasselbe tun, dann haben Sie noch eine Chance.

    Danke für Ihre Offenheit.

  348. zwilling sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    mein Mann (42 J) und ich s(41 J) sind seit über 20 Jahren zusammen, seit 6 Jahren verheiratet und haben einen 4jährigen Sohn.

    Anfang April „beichtete“ mir mein Mann, dass er sich in unserer Beziehung nicht mehr wohl fühle, er nicht wisse, ob er mich noch liebt, er sich die Frage stellen würde „ob das alles in seinem Leben gewesen ist ob es so noch die nächsten 20 Jahre so weiterleben wolle, etc.
    Außerdem sei er „ausgebrannt und lustlos“ aufgrund der ewigen Pendelei zwischen Wohnung und Arbeitsstätte (er arbeitet 120 km entfernt und fuhr diese Strecke bis dato täglich).

    Ich war natürlich total erschrocken, wir haben viel geredet und ich habe zugestimmt, daß er die Strecke nicht mehr täglich zu fahren brauche (er ist Soldat und kann in der Kaserne übernachten) und wir dadurch vielleicht auch etwas Abstand bekommen.

    Anfang Juni habe ich dann herausgefunden, daß er seit Mitte Februar eine Affäre mit einer 26jährigen Arbeitskollegin hat und die „freie“ Zeit unter der Woche wohl immer bei ihr verbracht hat. Nach Auffliegen seiner Affäre hatten wir einige Tage keinen Kontakt und ich habe beschlossen, um unsere Ehe zu kämpfen.

    Er sagt er könne sich nicht entscheiden. Es ginge ihm auch nicht um die Frage „sie oder ich“. Sondern er müsse sich darüber klar werden, wie er sein weiteres Leben gestaltet. Ob er weiter mit Famile und allen Verpflichtungen aber auch Annehmlichkeiten weiterleben will.
    In vielen Gesprächen habe ich nun auch herausgefunden, dass er wohl seit unser Kind auf der Welt ist nicht mehr so richtig glücklich ist. Dadurch dass er als Soldat viel unterwegs ist (oft auch wochenlang bei Auslandseinsätzen) hätte er sich nie richtig in das Familienleben integrieren können. Außerdem habe er nie wirklich ein Kind gewollt. Er hätte „wohl oder übel“ meinem Kinderwunsch zugestimmt, da er unsere Beziehung nicht aufs Spiel setzen wollte. Ich muß dazu sagen, daß wir mehrere Jahre benötigt haben, um das Kind zu bekommen. Einschließlich vieler Untersuchungen, Therapien, etc. sowohl bei ihm als auch bei mir.

    Ja und nun pendelt er mehr oder weniger seit Anfang Juni umher. Meist ist er am WE zuhause, die Woche über wohl immer wieder bei ihr. Wir sprechen viel, wobei ich meistens spreche. Ich bin auch immer diejenige, die das Gespräch sucht. Er äußert sich nicht. Außer „ich weiß nicht was ich will“. Vermutlich will er beides. Weiß aber auch, dass das nicht geht und ich das nie akzeptieren würde. Von Ablehnung, Geschenken, bis hin zu gutem Sex mit mir ist während dieser Zeit alles dabei. Ich kann und weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.

    Momentan ist er im Auslandseinsatz für 6 Wochen und hat sich selbst „auferlegt“ sich in dieser Zeit zu entscheiden. Ich bezweifele es, dass er es schafft, eine Entscheidung zu treffen. Wir haben z.Zt. (seit einer Woche) keinen Kontakt. Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn er anruft.

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    wie soll ich mich verhalten?Auf Distanz gehen?
    Und was ist nach seiner Rückkehr?

    Ich wäre ihnen dankbar für einen Rat oder Tipps. Ich weiß wirklich nicht weiter. DANKE.

  349. Lisa sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    mein Mann und ich sind seit 6 Jahren ein Paar und seit 4 Jahren verheiratet. Mein einfühlsamer „Alpha“-Mann war immer mein Traummann und meine Liebe zu ihm ungebrochen. Ich habe im stets den Rücken gestärkt, ihn in seinem beruflichen Fortkommen unterstützt (auch da wir mehrfach in denselben Firmen gearbeitet haben). Wir sind mehrfach quer durch Deutschland gezogen – immer den Karrierechancen meines Mannes folgend – und ich habe unser gesamtes Privatleben immer wieder aufgebaut. Über den immensen Stress meines extrem ehrgeizigen Mannes ist unser Sexleben ziemlich eingeschlafen. Seit 3 Jahren versuchen wir Kinder zu kriegen. Leider bislang ohne Erfolg. Wir haben eigentlich in den letzten 2,5 Jahren nur noch miteinander geschlafen, um ein Kind zu kriegen ohne uns um unsere Lust zu kümmern. Seit letztem Jahr wissen wir, daß die Ursache für die ungewollte Kinderlosigkeit in der Spermienqualität meines Mannes liegt. Parallel hat er in einer großen Beratungsfirma >85 Std./Woche gearbeitet. Dabei hat er sich im Februar wohl während eines Projektes in eine 12 Jahre jüngere Praktikantin verliebt. Im März hat er aber mit mir den ersten IVF-Versuch durchgezogen, der leider nicht erfolgreich war. In Folge seines mangelnden Interesses aus meiner Sicht und seiner Unzufriedenheit mit sich selber haben wir immer mehr miteinander gestritten. Daraufhin hatten wir eine kurze Auszeit (1Monat) vereinbart, damit sich jeder wieder überlegen kann was wir an uns haben. Mein Mann hat stets betont, daß dies nicht dazu dienen soll sich zu trennen. In dieser Zeit hatte er eine intensive sexuelle Beziehung mit dieser Praktikantin. Nach der Rückkehr meines Mannes merkte ich zum erstenmal, daß der Schuß mit dem Ausziehen gewaltig nach hinten losgegangen ist. Er war mir gegenüber nie so distanziert wie zu der Zeit und die folgenden Wochen. Seine Begründung war immer eine „Mid-Life“-Crisis und daß er nicht mehr so genau weiß was er für mich empfindet. Wir sind dann noch 2 Wochen im Urlaub gewesen, der auf der emotionalen Ebene fürchterlich war. Mein Mann war innerlich so rastlos und unausgeglichen. Ich wußte nicht gegen welche „Dämonen“ ich kämpfen sollte, da ich ihm so sehr vertraute daß ich mir ein Fremdgehen bei ihm nicht vorstellen konnte.

    Seit 1 Monat weiß ich von der Affaire. Es ist durch Zufall rausgekommen. Mein Mann hat mir zunächst nichts freiwillig erzählt, sondern ich habe die Dinge nach und nach selber rausgefunden. Ich wollte daraufhin die Scheidung. Mein Mann hat aber stets betont, daß er mich unter keinen Umständen verlieren möchte, aber diese Praktikantin läuft Amok und meinem Mann fällt es schwer dieser Explosion von Liebesbriefen, SMS und Aufmerksamkeit zu widerstehen. Er hat sich wohl wirklich verliebt, sagt aber dennoch daß er mich liebt und sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen kann.

    Nun haben wir gestern wieder gesprochen und er weiß nicht wie er mit den Schuldgefühlen leben soll und ob auch meine Familie ihm je verzeihen wird (meine Familie bearbeitet mich, daß ich mich von meinem Mann trenne). Ich selber kann nur noch weinen und fühle mich zwischenzeitlich sehr leer. Dennoch weiß ich in meinem Herzen, daß ich nie wieder jemanden so intensiv lieben kann wie meinen Mann – trotz dieses immensen Vertrauensmißbrauchs.

    Mein Mann möchte um uns kämpfen, aber er hat soviel gelogen und hängt offensichtlich gefühlsmäßig sehr tief in dieser Affaire drin. Aber er weiß, daß das Gefühl des Verliebtseins anders zu sehen ist, als eine langjährige gewachsene Liebe…

    Ich bin Ihnen dankbar für Ihren Rat. Ich wünsche mir so sehr, daß wir uns nicht verlieren.

    Lisa

  350. Hallo Monika,
    das mit der Vertraulichkeit innerhalb einer Gruppentherapie ergibt sich meiner Meinung nach von selbst. Mit Regeln lässt sich das nicht allein organisieren. Aber jeder will ja den geschützten Raum für sich. Wenn einer doch etwas nach außen trägt, kommt das meist raus und wird bearbeitet.

    Dass eine Gruppe sich nicht selbständig außerhalb der Gruppentermine trifft, ist eine wichtige Regel für alle Gruppentherapien. Denn sonst entstünden ja Parallelveranstaltungen und man wüsste gar nicht mehr, was mit wem wann besprochen wurde. Außerdem ist dadurch klar, dass Gruppentherapie eine Behandlungsform darstellt mit einem klaren Rahmen. Würde man sich außerhalb der Sitzungen zusätzlich treffen, würde es zu einem sozialen Ereignis umgewandelt werden. Auch würde sich die Beziehungsform untereinander deutlich ändern.

    Danke für Ihre Überlegungen.

  351. monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Ihr Kommentar hat mich dazu gebracht Gruppentherapie weiter durchzudenken – denn irgendwie favorisiere ich die Einzeltherapie (obwohl ich hier zwar ein meinerseits sehr positiv empfundenes Erstgespräch hatte, aber noch nicht weiss, ob ich diesen Platz angeboten bekomme), wobei mich zugegebenermaßen auch – das Unbekannte der grösseren Menge(?) – interessiert. Es sind zwei sehr unterschiedliche Vorgehensweisen…. Ich habe daher auf meiner Onlinesuche, was genau darunter zu verstehen ist, ein Merkblatt gefunden, das nochmal wichtige andere Aspekte anbringt, die ich bisher weiter gar nicht bedacht habe: so u.a., dass Stillschweigen über das Gesagte von allen Teilnehmern verlangt wird, sowie Treffen der einzelnen Teilnehmer ausserhalb des gestellten Rahmens eigentlich nicht erwünscht sind. Beides fand ich wichtige Aspekte, bin mir aber nicht sicher, ob dies allgemein für Gruppentherapie gilt, oder einfach von dem hier Verantwortlichen so definiert wird (www.psychicus.de/PsychicusGruppentherapie.htm). Haben Sie dazu eine Erfahrung?

    Jedenfalls der Aspekt, dass Anvertrautes an einen Therapeuten nicht weitergegeben wird, i.e. ausserhalb meines gewohnten Kommunikationsraumes stattfindet, empfand ich als sehr ausschlaggebend – und ich denke, dass dies auch der erste Grund ist, dass man ohne Vorkenntnisse eine Gruppentherapie eher als informellen Kreis empfindet, dem man nicht soviel mitteilen wird, da man nicht sicher ist, wohin es dringt – selbst wenn es natürlich keinen vernünftigen Grund gibt anzunehmen, dass dies in das gewohnte Lebensumfeld dringen wird .. trotzdem scheint es, dass man das unbewusst annimmt es sei nicht so ‚aufgehoben‘. Ich gehe auch zwar nicht davon aus, dass eine Therapie letztendlich nicht Einfluss nimmt auf das Lebensumfeld, jedoch der quasi ‚geschützte‘ Raum zum Aussprechen bisher ungenannter Themen schien mir wichtig … ich mag falsch liegen .. keine Ahnung …

    Hm .. meine angedeutete Schüchternheit war auch das wesentliche Argument des Angebots …. Interessant scheint mir hier auch, dass ich dann letztendlich Ihnen hier im Internet geschrieben habe, was ja einem grösseren Kreis Zugang erlaubt, und was mich jedenfalls einige Überwindung kostete – anderseits hoffe ich natürlich auf die relative Anonymität des Netzes und der Masse. Dass Sie hier klar Stellung nehmen allerdings hilft sehr ein gewisses Vertrauen zu schaffen …

    Nun gut, ich bin wohl noch am Nachdenken, und etwas unentschieden .. Vielen Dank jedenfalls für Ihre Resonanz.
    monika

  352. Hallo Monika,
    nicht leicht zu beantworten, da es zwei ganz unterschiedliche Arten sind und beide Vorteile haben. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es für Sie passt. Zum einen wegen der von Ihnen eingebrachten Schüchternheit, zum anderen weil Sie sich da eben konkret mit anderen Meinungen auseinandersetzen können und dazu Ihren eigenen Standpunkt finden müssen.

    Wenn eine Gruppe gut geleitet wird, kann dies für einzelne Themen genauso intensiv sein wie eine Einzeltherapie. Vermutlich müssen Sie auch das ausprobieren.

    Danke für Ihren Kommentar.

  353. monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich komme nochmal hierher zurück … da mir Ihre Hinweise sehr gut taten. Ich versuche gerade eine neue Therapeut/in zu finden, da Ihr Hinweis, dass ich wohl nicht so wohl mit der gerade begonnenen Therapie fühlen würde, mich aufmerksam machte.

    Und zwar wurde mir nun die Teilnahme an einer Gruppentherapie vorgeschlagen, was mich zum Teil reizt (werde kurz darauf eingehen), mich aber auch verunsichert. Ich hatte bisher diese Therapieform nicht in Betracht gezogen, irgendwie also nicht darüber nachgedacht. Es scheint sich im Gegensatz zu einem temporären Seminar oder Wochenende, um eine wöchentlich fortgesetzte Sitzung einer bestimmten Gruppe zu handeln, die sich unter Supervision eines/r Therapeutin trifft.

    Positive Aspekte wären für mich das Miteinander, der grössere Kreis, auch das Argument, dass dies vor allem für schüchterne Menschen (zu denen ich eher zähle) von Vorteil wäre .. all dies zieht mich an – allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob dies nicht zu Lasten einer intensiveren Auseinandersetzung geht. Neben dem Argument, dass mir in letzter Zeit verschiedentlich gesagt wurde, ich seie zu egoistisch, frage ich mich auch, ob ich hiermit nicht konkreten Fragestellungen ausweichen würde .. naja .. vielleicht wäre dieses ja auch eine wünschenswerte Ablenkung … ???

    Zum Anderen hatte ich ein Gespräch, das ich sehr positiv fand, bei dem mir aber gesagt wurde, dass aufgrund meiner psychosomatischen Symptomatik nicht klar sei, ob ich an der richtigen Adresse sei. Ich denke es zieht es mich hierhin – obwohl bisher ungeklärt (inzwischen würde ich sagen nicht unbedingt von meiner Seite), ob dies möglich wäre – und mit der neuen Offerte auch neue Unsicherheiten auftauchten bezüglich der erwähnten Egozentrik, wie auch Aussicht auf andere Kontakte entstand ….

    Gleichzeitig frage ich mich jedoch, ob es nicht auch ein Ausweichen konkreter Fragestellung, was ich derzeit unter Einzeltherapie verstehe, bedeuten würde …. Fakt ist derzeit, dass mein Freund, obwohl er sagt, ich sei ihm wichtig, ein Gespräch für nicht möglich hält, da ich zu emotional reagieren würde. Für mich basiert dies allerdings – trotz aller signalisierter Bereitschaft, auf einem sehr ablehnendem Verhalten, das dies quasi vordefiniert, aber nicht wenigstens versucht ……

    Für mich daher eher ein Indiz, dass ich mich mit mir auseinandersetzen muss ….
    Ok… ich weiss nicht genau, was man hierheraus lesen kann .. wäre jedoch sehr dankbar für eine spontane Antwort. Vielen Dank
    monika

  354. Hallo Ornella,
    ich halte wenig davon, das jetzt noch zu „beichten“, wenn Sie davon ausgehen, dass dies das Ende der Beziehung bedeuten könnte. Buchen Sie es unter Jugendsünden und dass Menschen eben manchmal ihre selbst gesteckten Ansprüche nicht einhalten können.

    Wenn Sie Schuldgefühle nur haben, wenn Sie Ihren Mann nicht sehen, könnte das ein Zeichen sein, dass Sie vielleicht gern noch einmal fremdgehen würden. Aber das ist nur eine Idee von mir, die nicht stimmen muss.

    Für Ihr Bestrafungsbedürfnis: tun Sie etwas, was Ihnen ein bißchen unangenehm ist. Also spenden Sie einen Betrag für eine Organisation, deren Ziele Sie nicht gutheißen. Oder tun Sie etwas für Ihren Mann, das ihm gefällt, Ihnen aber nicht. Aber übertreiben Sie es nicht damit. Irgendwann sollten Sie sich nämlich diese Jugendsünde vergeben.

    Danke für Ihre Frage.

  355. Ornella sagt

    Lieber Herr Kopp – Wichmann,

    Ich habe gerade ein bisschen in ihren wirklich tollen, durchdachten Kommentaren gestöbert und hoffe sehr, Sie können mir bei meinem Problem etwas weiterhelfen.
    Ich bin mit meinem Mann jetzt seit 5 Jahren zusammen. Ich bin mit ihm zusammen gekommen als ich 20 war, er war eigentlich meine erste richtige Beziehung. Er ist dagegen schon etwas älter und hatte viel mehr Erfahrung. Am Anfang war ich mit der Beziehung überfordert und der Sex war für mich sehr unbefriedigend. Im ersten Jahr bin ich ihm dann auch mit meinem davorigen Freund 2 mal fremdgegangen. Aber währenddessen hatte ich auch jedes Mal ein total schlechtes Gewissen und habe es mittendrin abgebrochen.
    Seit dem war ich treu, seit 4 Jahren, hatte auch nie mehr das Bedürfnis, obwohl wir eine Fernbeziehung für ein Jahr hatten, in der wir uns nicht gesehen haben und auch kaum Kontakt hatten. Seitdem haben wir auch eine super Beziehung.
    Naja, auf jeden Fall habe ich ihm nie davon erzählt, denn die Beziehung wäre danach für ihn zu 100 % aus.
    Ich habe aber teilweise echt ein wahnsinnig schlechtes Gewissen und denke, ich müsste für das, was ich getan habe, bestraft werden. Komischerweise habe ich die Schuldgefühle nur, wenn ich ihn nicht sehe.
    Auf der anderen Seite sehe ich auch, dass ich damals (mit 20) doch noch sehr jung und unerfahren war und es daher vielleicht irgendwie verständlicher ist.

  356. Barbara sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    hallo Susann, Martin und ihr anderen,

    ich habe in dem Buch auch ein wenig weitergelesen und finde es nachwievor recht brauchbar. Die etwas nüchternere Betrachtungsweise finde ich ganz gut. Emotional, anstrengend ist es im realen Leben sowieso schon. Die nüchterne „Schreibe“ ist ein guter Kontrast. Die besseren Entscheidungen/Einsichten hat man – meiner Erfahrung nach – doch eher, wenn man etwas abgekühlt ist, sich erste Emotionen gelegt haben und nicht nur die totale Verliebtheit oder die große Verletztheit eine Stimme bekommt. Der Kopf gehört bei allem Bauch ja auch dazu. Der muss nämlich doch letztlich sich mit den Gefühlen auseinandersetzen, sie beachten und dann Entscheidungen treffen. Das Zusammenspiel macht hier meines Erachtens die Musik.

    Und bei Clement kommen auch Affären zu Wort, die etwas jenseits des „Mainstream“ liegen.

    Für mich kommt als Botschaft außerdem rüber: Von einer Affäre geht die Welt nicht unter. Tut sie auch nicht. Das Leben geht weiter, meist lernen alle Drei aus der Geschichte ansich und über sich was. Es bringt alle weiter. Sicher nicht auf komfortable Weise. Aber das Leben ist nicht immer komfortabel.

    Grüße,
    Barbara

  357. martin sagt

    hallo susan,

    ja… das klingt alles plausibel was du sagst… ich stimme dir zu. deinen beiträgen nach zu urteilen hast du dich (bzw. ihr euch) sehr intensiv mit dem thema beschäftigt. und das wichtigste: ihr beide wollt zusammen bleiben und habt somit gute chancen daran zu wachsen…

    alles gute martin

  358. Susan sagt

    Hallo Martin,
    kein Problem, ich fühle mich nicht angegriffen. Das ist ja eine durchaus berechtigte Frage die Du stellst. Wir haben uns natürlich auch gefragt, ob man mir denn überhaupt wieder trauen kann. Aber ich denke mit der These „Einmal Betrüger, immer Betrüger“ oder auch „Einmal treu, immer treu“ macht man es sich zu einfach.
    Ich glaube allerdings auch, dass manche Menschen „anfälliger“ sind, sich auf eine Affäre einzulassen und andere weniger. Das hat sicher mit Faktoren zu tun wie dem Maß an Verantwortungsbewusstsein, der mehr oder weniger starken Verbundenheit zu moralischen Werten, der Empfänglichkeit für Abenteuer und Kitzel, Naivität, Erfahrungen aus der Vergangenheit… die Liste ist sicher nicht abschliessend und liesse sich noch um einiges erweitern. Das sind gewisse Dispositionen, die bei jedem Menschen unterschiedlich verteilt sind und an denen man grundsätzlich wohl auch nichts ändern kann.

    Aber man kann erkennen, welche dieser Faktoren man selber in sich trägt und wenn man sich der Gefahren dann bewusst ist, kann man bewusst gegensteuern. Wenn ich z.B. weiss, dass gewisse Situationen kritisch für mich sein könnten, dann darf ich mich eben nicht mehr in solche Situationen begeben. Wenn man seine „Defizite“ erkannt hat, kann man sich entsprechend verhalten.

    Unter Umständen kann man so jemanden dann vielleicht zukünftig sogar mehr trauen als jemanden, der bislang immer treu war. Denn vielleicht hat dieser treue jemand genau solche „Defizite“, hat sie aber noch nicht erkannt, weil er bislang vielleicht noch gar nicht in einer Situation war, in der sie hätten gefährlich werden können (Stichwort: Mangel an Gelegenheit). Nur aus der bisherigen Treue kann man dann meiner Meinung nach nicht auf die Zukunft schliessen.

    Ein weiterer Faktor ist denke ich aber auch die persönliche Lebensgeschichte. Ist der Partner der erste Freund oder habe ich mich schon „ausgetobt“, läuft meine Beziehung gut, habe ich überhaupt Gelegenheit zum Seitensprung usw. ? Diese Faktoren treffen dann wiederum auf die persönliche Disposition und können so in verschiedenen Lebensabschnitten eine mehr oder weniger fatale Kombination ergeben. Woher will der jetzt Treue wissen, ob er nicht auch mal in eine Lebenssituation gerät, wo er für sowas anfälliger ist (Stichwort: Midlife-Crisis).

    Also lange rede kurzer Sinn: ich denke manche Menschen sind „anfälliger“ als andere, aber daraus diese Pauschalisierungen abzuleiten halte ich für unzutreffend.

    LG Susan

  359. martin sagt

    hallo susan,

    du schreibst:

    „Viele Seitensprünge resultieren denke ich auch aus dem Reiz des Verbotenen, dem Kitzel des Neuen, usw., den einem die Beziehung einfach gar nicht geben kann“

    verstehe ich dich richtig? seinen reiz wird ein seitensprung nie verlieren und ein kitzel bleibt wohl auch immer vorhanden. und wenn dies dir nicht die beziehung geben kann, dann ist es nur eine frage der zeit bis es dir wieder passiert, weil du halt ein typ bist der nicht widerstehen kann?

    es gibt vielleicht einfach menschen die diesem reiz widerstehen können und andere die das nicht schaffen bzw. sich damit schwerer tun. ich sehe in einer affäre durchaus auch einen reiz und kitzel, habe es aber bisher noch nicht gemacht. die hemmschwelle ist wegen den schuldgefühlen, meinem verantwortungsbewußtsein oder vielleicht auch nur wegen der angst dass es doch irgendwie herauskommen könnte recht hoch.

    gibt es also nur zwei sorten von menschen? entweder man ist (und bleibt) jemand der für eine affäre „empfänglich“ ist oder eben jemand der „von natur aus“ treu ist. dann würden folgende zitate passen:

    Untreue Menschen bleiben sich, getreu ihrem Wesen, bis auf den Tod treu.
    © Bülent Kacan, (*1975), Student der Linguistik und Literaturwissenschaft, Lyriker, Aphoristiker und Autor

    Betrüger können das Hemd wechseln, sie bleiben was sie sind.
    © Roland Rinnau, (*1962), Redakteur und Hobbykoch

    mich würde mal eine statistik interessieren, wie viele betrüger wirklich nur einmal untreu waren und nach beendigung der affäre dauerhaft treu waren…

    verstehe mich nicht falsch. ich möchte dich dadurch nicht provozieren. ich wünsche dir dass alles wieder gut wird…

    martin

  360. Susan sagt

    Gibt es eigentlich irgendwelche Statistiken, wie viele Paare nach einer Affäre wieder dauerhaft glücklich werden / wurden ?

    Lg Susan

  361. Susan sagt

    Hallo zusammen,
    also dann werde ich auch mal kurz meinen Eindruck von Wolfgang Clements Buch „Wenn Liebe fremdgeht“ wiedergeben.
    Ich habe es allerdings noch nicht vollständig gelesen, so dass ich mein Urteil möglicherweise später revidieren muss.
    Bislang erscheint es mir aber (trotz der z.T. vernichtenden Kritiken zu dem Brigitte-Artikel und auch der eher ablehnenden Meinung von Herrn Kopp-Wichmann) durchaus hilfreich zu sein, zumindest in meiner Situation (bei Amazon gibt es übrigens im Wesentlichen positive Kritiken). Es stimmt, das Buch stellt die zugrundeliegenden Problematiken weniger dramatisch dar als einige andere Bücher und wird dadurch den grundlegenden Problemen und Fragen, die sich gerade am Anfang eines Verarbeitungsprozesses stellen, für viele wohl nicht gerecht und gerade die Betrogenen fühlen sich vielleicht nicht ganz ernst genommen. Die harsche Kritik wie zu dem Brigitte-Artikel hat es meiner Meinung nach aber nicht verdient. Da scheinen mir doch viele engstirnige oder verbitterte Leute dabei zu sein, bei denen so eine Situation vielleicht am Ende negativ ausgegangen ist oder die es für sich nicht wirklich verarbeitet haben. Oder auch Menschen, die noch nie in einer solchen Situation waren und sich damit nicht „auskennen“. Dann ist es leicht, den gängigen Moralvorstellungen entsprechend zu reagieren. Wenn man selbst darin steckt und das Problem lösen möchte, ist eben nicht alles schwarz und weiss.

    Auch habe ich den Eindruck, man hat sich dort nicht wirklich Mühe gegeben, über die Thesen nachzudenken, sondern sehr vorschnell geurteilt. So kann man natürlich nicht erkennen, das da auch wahres dran ist.

    Ich verstehe z.B. das Buch (und auch den Artikel) nicht so, dass er einem sozusagen das Recht auf Seitensprünge zugesteht und eine Beziehungsform proklamiert, in der das „normal“ ist. Ich verstehe es eher als Versuch, die Hintergründe zu erklären, sollte es doch (trotz aller guten Vorsätze) zu einem Seitensprung gekommen sein.

    Z.B. dieses Postulat: „Einen Seitensprung nicht persönlich nehmen enthält meiner Ansicht nach schon etwas wahres. Ich denke schon, dass viele Betroffene (Betrogene) sich fragen, ob sie etwas falsch gemacht haben oder was vorher in der Beziehung nicht gestimmt hat.
    Sicher, oft ist ein Seitensprung auch ein Zeichen dafür, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt. Aber das muss eben nicht immer so sein. Viele Seitensprünge resultieren denke ich auch aus dem Reiz des Verbotenen, dem Kitzel des Neuen, usw., den einem die Beziehung einfach gar nicht geben kann. Das kann natürlich keine Entschuldigung sein, denn beschissen bleibt es allemal diesen Reiz egoistisch auf Kosten des festen Partners auszuleben. Aber es kann doch eine Erklärung sein, die einem helfen kann zu verstehen und die Sache zu verarbeiten. Und in diesem Sinne ist das „Seitensprung nicht persönlich“ nehmen glaube ich auch gemeint. Weil es eben nicht unbedingt Zeichen für einen „Mangel“ des festen Partners oder der Beziehung sein muss. Eher Zeichen für einen „Mangel“ des Betrügers, der nicht in der Lage war, diesem Reiz zu widerstehen. Aber Fehler zu machen ist menschlich und aus Fehlern kann man lernen. Aber wie gesagt, das ist alles keine Entschuldigung, aber für einige vielleicht eine Erklärung…

    Wenn das Postulat allerdings so aufgefasst wird, dass der Betrogene denken soll „Ach, ich nehms nicht persönlich, hat mit mir gar nichts zu tun, also weiter im Text… “ bringt es einen natürlich nicht weiter und man löst das Problem nicht. Denn irgendetwas hat ja dazu geführt und man muss schon schauen was dahintersteckte um es zukünftig vermeiden zu können. Nur das was dahintersteckt muss eben nicht unbedingt etwas mit der Person des Partners oder der Beziehung zu tun haben.

    Wir z.b. haben uns mit den Hintergründen meines damaligen Verhaltens und auch der Frage, ob ein Mangel der Beziehung zugrundelag, schon ausgiebig befasst und sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass es eben an verschiedenen, komplexen und ineinandergreifenden Gründen lag (die wir im Einzelnen für uns erkannt haben), aber eben gerade kein Mangel in der Beziehung vorhanden war. Deshalb finde ich mich/uns auch in den „gängigen“ Ratgebern zu dem Thema nicht wirklich wieder. Jellouschek z.B. greift in seinem Buch „Warum hast Du mir das angetan“ viele dieser „gängigen“ Beziehungs- oder Ursache/Wirkung-Muster auf, weshalb ich mich/uns dort auch nicht wirklich wiedergefunden habe. Ich war z.B. auch nicht in der Situation, mich für den Partner oder die Affäre entscheiden zu müssen, da ich das schon lange bevor die Sache ans Licht kam getan habe.

    Bei uns ist es nun so, dass wir der Meinung sind, das Geschehene für uns gut aufgearbeitet zu haben. Was bleibt ist der dumpfe Nachgeschmack, dass so etwas passiert ist. Und gerade in dieser Situation erscheint mir das Buch von Wolfgang Clement ganz hilfreich, zum einen um sich z.T. in der eigenen gefundenen Sichtweise bestätigt zu sehen (es muss nicht an der Beziehung oder der Person des Partners gelegen haben) und eben auch weil es in gewisser Weise eine etwas entspanntere Sicht auf die Dinge vermittelt, was in der Situation, wo man eigentlich alles geklärt hat, nur das dumpfe Gefühl noch da ist, mir ganz hilfreich erscheint.

    Aber letztlich kann man sicher auch nicht verallgemeinern, welches Buch für wen, wann geeignet ist.

    Sorry dass es so lang geworden ist (aber wen´s nicht interessiert muss es ja nicht lesen ;o)).

    Viele liebe Grüße
    Susan

  362. Hallo Alexandra,
    in so einer Situation kann man sich ja nicht nicht entscheiden. Das heißt, wenn Sie wollen, dass er sich entscheidet, stimmen Sie dem gegenwärtigen Zustand zu. Okay, dann können Sie Ihre heimliche Affäre ja genießen. Können Sie aber nicht, weil Sie auch Schuldgefühle haben.

    Sie wissen nicht, wie Sie das einschätzen sollen? Na, da lesen Sie mal die Kommentare hier, da sind alle Möglichkeiten von allen Seiten deutlich beschrieben.

    Danke für Ihren Kommentar.

  363. Alex sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    um auf Ihre Frage zurück zu kommen, ich bin eine Frau und es ist nicht mein Freund sonndern eine „Affäre“. ER hat eine Freundin und lebt mit ihr zusammen. Sie weiss von nichts.

    Ich hatte noch nie eine Affäre und fühle mich auch nicht wohl dabei, weil ich weiss dass sie betrogen wird, deshalb möchte ich auch dass er sich entscheidet. Fakt ist wir sind ineinander verliebt. Und ich weiss einfach nicht wie ich das einschätzen soll.

    Liebe Grüße und danke vorab
    Alexandra

  364. Hallo Monika,
    es freut mich, dass Sie aus dem Buch von Jellouschek so großen Gewinn ziehen können. Der Autor zeigt eben auf, dass einfache Ursache-Wirkungs-Prinzipien im Leben und in der Liebe meist zu kurz greifen.

    In einer Dreiecksbeziehung, die länger geht, leisten immer alle drei Personen ihren – meist unbewussten – Beitrag. Dies zu erkennen und dann aufzulösen ist schmerzlich und aufwendig. Schön, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben.

    Danke für Ihren Kommentar.

  365. Hallo Sabine,
    natürlich ist es möglich, dass man zwei Frauen liebt. Nur muss man sich in der Regel eben entscheiden, sonst macht man es eben heimlich wie besagter Mann, weil er dann die Wut und den Schmerz seiner Frau erleben würde.

    Eine solche Entscheidung fällt schwer, weil Sie den Verzicht oder Verlust auf einen Menschen nach sich zieht. Das tut weh und muss man betrauern. Will man das nicht akzeptieren oder fühlen, kommt man auf solch drollige Auswege wie, dass sich die beiden Frauen doch gut verstehen könnten.

    Im Leben geht es manchmal um die Frage, ob man lieber in die Breite oder in die Tiefe geht. Banales Beispiel: natürlich kann man drei Wohnungen besitzen und abwechselnd ein paar Monate immer woanders wohnen. Zu Beginn glaubt man leicht, man hätte alle Vorzüge vereint. Aber auch das hat natürlich seinen Preis, weil man sich nirgends so richtig heimisch fühlen mag.

    Auf Ihre Frage: es kommt darauf an, was der Mann für eine Beziehung zu seiner Frau hat bzw. haben will. Heimlichkeit hat immer ihren Preis, auch solange es geheim bleibt (Schuldgefühle) und erst recht, wenn es dann doch rauskommt.

    Danke für Ihren Kommentar.

  366. Sabine sagt

    Ist es möglich, dass man 2 Frauen gleichzeitig liebt?

    Er ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Er liebt angeblich beide Frauen und will keine verlassen. Seiner Frau hat er es noch nicht gesagt. Er möchte, dass sich die Geliebte und seine Frau gut verstehen. Er möchte mit seiner Geliebten keinen Sex haben, da er ansonsten ein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Frau hat. Er behauptet, dass er dennoch seine Geliebte genauso liebt, wie seine Frau und dass er sich nicht für eine entscheiden möchte. Ist es denn wirklich möglich?

    Sollte er über diese Affäre mit seiner Frau sprechen? Was raten sie den drei beteiligten?

    Liebe Grüße
    Sabine

  367. Liebe Birgit,
    also, dass Sie sich wegen diesem Windhund umbringen wollen, ist ja nun die bescheuertste Idee, das lassen Sie mal bleiben.

    Sie müssen sich trennen, der Vater Ihres Kindes wird das nicht tun, dafür ist zuviel Zeit vergangen. Sie sollten sich auch überlegen, ob Sie wirklich die ganze Bürde allein tragen wollen und nicht nachträglich ihn als Vater angeben. Dann kriegt er zwar Ärger in seiner Beziehung aber ich finde, er hat Ihnen genug angetan, er muss auch seinen Teil der Verantwortung tragen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob Sie diesen Mann wirklich lieben. Es klingt mir mehr nach einer Abhängigkeit, weil Sie Angst haben vor dem Verlassenwerden oder dem Trennen. Das hat vielleicht etwas mit Ihrer Biographie zu tun.

    Wenn Sie Selbstmordgedanken haben, kann das ein Hinweis auf eine Depression sein, was mich in Ihrem Fall nicht wundern würde. Mit anderen Worten: Sie brauchen professionelle Hilfe. Sie brauchen jemanden, der ganze auf Ihrer Seite ist und Ihnen hilft, Ihr Gefühlschaos und Ihr Leben zu ordnen.

    Die Liebe zu diesem Mann hat meiner Ansicht keine Chance. Was Sie nicht wollten, eine Geliebte zu sein, ist tragischerweise eingetreten. Aber Sie sind eine – für den Mann – sehr bequeme Geliebte. Und das ist schlecht für Sie, was Sie ja an Ihren Gefühlen merken.

    Also, verabschieden Sie diesen Mann und gehen Sie wieder in Richtung Leben, zusammen mit Ihrer kleinen Tochter. Dann finden Sie auch wieder neuen Lebensmut. Aber suchen Sie sich Hilfe, Sie schultern das schon viel zu lange allein.

    Danke für Ihren Kommentar.

  368. Birgit sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    ich habe Ihren Artikel und die Blocks hier mit sehr viel Interesse gelesen. Auch ich befinde mich in einer sehr großen Zwickmühle und hätte hierzu gerne, soweit dies hier in Kurzfassung möglich ist, bitte Ihren Rat:

    Seit April 2005 habe ich eine Beziehung mit einem Mann, der eigentlich eine Lebensgefährtin hat. Ich weiß, dass dies keine „schöne Sache“ ist, aber ich habe mich wirklich in ihn Hals über Kopf verliebt. Ich war anfangs immer skeptisch und habe ihn gefragt, was er denn von mir erwartet, denn ich möchte keine Geliebte sein. Er antwortete, dass er auch keine Affäre möchte, dass er seine Freundin verlassen möchte, er allerdings aufgrund diverser Umstände warten will, dass sie ihn verläßt.

    Mit solchen und ähnlichen Sätzen und Ausreden hab ich mich immer und immer wieder vertrösten lassen. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, ich liebte ihn wirklich sehr.

    Im Februar 2007 habe ich dann eine Tochter zur Welt gebracht, nämlich seine und meine Tochter. Es war eine nicht geplante Schwangerschaft und er hatte mir damals sehr schwere Vorwürfe gemacht, dass ich sein Leben zerstören würde und hat erwartet, dass ich eine Abtreibung im Ausland machen lasse. Dies habe ich eben nicht getan. Ich bin ihm aber so weit entgegen gekommen, dass er, nachdem ich diese Entscheidung allein getroffen habe, finanziell dafür nicht aufkommen muss, d.h. er steht nicht in der Geburtsurkunde unserer Tochter.

    Nun wird unsere Tochter 2,5 Jahre alt und leider hat sich an der Situation noch immer nichts geändert. Er steht nach wie vor nicht zu uns, obwohl er noch immer versichert, dass es bald so weit sein wird. Unsere Tochter besucht er nur sehr selten geheim, damit niemand etwas erfährt.

    Es ist ein Stück in mir gestorben, ich empfinde nicht mehr das selbe wie damals für ihn, aber leider schaffe ich es auch irgendwie nicht, mich von ihm zu lösen. Immer wenn ich mich nicht mehr bei ihm melde, findet er einen Weg mich zu kontaktieren und ich lasse mich wieder „einlullen“.

    Ich bin verzweifelt, denn ein normales Leben bzw. eine Familie sind für mich nicht möglich, da ich scheinbar noch immer an ihm hänge oder – was auch immer.

    Meine Frage an Sie ist also: wie kann ich das beenden? Wie schaffe ich es, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Ich möchte ihn nicht an seine Freundin „verraten“, denn ich denke, das muss er selbst machen, bzw. weiß sie von unserer Affäre und scheint dies zwar nicht zu akzeptieren, aber irgendwie halt so zu verdrängen als gäbe es diese nicht.

    Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr und überlege immer wieder, wie ich dem entkommen kann und da fällt mir dann immer nur ein, dass ich wohl MEIN Leben beenden muss, um dem zu entkommen, denn alles andere scheint sinnlos zu sein. ich bin wirklich verzweifelt!

  369. monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich bin auf das von Ihnen erwähnte Buch von Jellouschek bereits vor ein paar Tagen gestoßen und lese es derzeit. Ich kann nur sagen, dass es mir sehr hilft, selbst wenn natürlich nicht zu erwarten ist, dass sich daraus eine konkrete Lösung ergibt. Jedoch finde ich darin soviel von der Komplexität angedeutet, die mir selbst nicht zugänglich war und vermutlich in Eigenbeobachtung auch nicht möglich ist.

    Trotzdem alleine das nicht bestimmte Zuweisen einer unbedingten Schuld an einzelne Beteiligte, sondern das Aufzeigen komplexer Zusammenhänge eröffnete mir einen so anderen Zugang und reduzierte zugleich den Druck des unbedingten Drängens auf bestimmte Antworten, bzw. Stellen bestimmter Fragen. Nicht, dass sich diese damit erledigt hätten, vielleicht erfolgte ja nur ein Aufschub, doch trotzdem auch wieder ein gewisses Freiwerden ….

    Besonders die Interpretation der Öffnung auf eine nicht vordefinierte Lösung hin, fand ich als so wichtig zur Anerkennung der eigenen Situation.
    Ich bin nicht sicher, ob ich mich richtig ausdrücken kann, aber ich habe das Gefühl, dass ich bei aller Schmerzhaftigkeit der Erkenntnis eine Notwendigkeit in der eigenen Veränderung sehen kann … keine Ahnung, ob das gelingt. Im Moment erscheint es mir jedoch schon mehr, als die schwarze Bedrängnis die ich vorher empfand …

    Nun ja … keine Ahnung, ob man das verstehen kann. Nach wie vor empfinde ich es als Wohltat zu lesen, dass auf diesem Blog hier komplexe Zusammenhänge erstmal angesprochen und zugelassen werden.
    Vielen Dank.

  370. Hallo Alex,
    zunächst ist mir nicht klar, ob Sie (wegen des Vornamens) ein Mann oder eine Frau sind. Im ersteren Fall wäre die ganze Sache noch viel komplizierter.

    Aus meiner männlichen Sicht kann ich Ihnen nicht sagen, wie Ihr Freund sich entscheiden wird. Am besten, Sie warten ab und falls er sich wieder nicht entscheidet, ziehen Sie Ihre Konsequenzen, wenn Sie nicht eine Dreiecksbeziehung wollen.

    Dass man fünf Tage braucht für eine solche Entscheidung halte ich auch für eine Ausrede.

    Danke für Ihren Kommentar.

  371. Alex sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich wende mich nun an Sie, da ich nicht mehr weiter weiss und die Situation für mich sehr undurchsichtig ist. Ich bin Single und habe eine Affäre mit einem Arbeitskollegen, der seit 3 Jahren mit seiner Freundin zusammen ist und mit der er auch gemeinsam wohnt. Wir haben uns am Anfang per Mails und Chats auf der Arbeit über banale Dinge unterhalten bzw. geschrieben, nach 3 Monaten haben wir uns dann gewagt, das erste Mal zu treffen und an dem Abend haben wir uns auch geküsst. Seit dem treffen wir uns regelmäßig ca. 2 Mal die Woche und er ruft mich fast jeden Tag nach der Arbeit an.

    Wir haben uns gestanden, dass wir ineinander verliebt sind und haben schon ein Wochenende miteinander verbracht. Er lügt und betrügt seine Freundin und hat ein schlechtes Gewissen. Er hat mir vorgeschlagen, sich bis Ende Juli zu entscheiden. Er weiss nicht, was er machen soll. Ich habe große Angst, dass er sich für sie entscheidet. Er ist immer lieb zu mir, er sagt wie sehr ich ihm fehle etc. aber dann verstehe ich nicht warum er so inkonsequent ist und sich nicht trennt, vor 3 Monaten sagte er mir, dass er noch sehr viel für sie empfindet. Sie schlafen nicht regelmäßig miteinander, weil sie sich etwas „gehen lässt“ und zugenommen hat. Er sagte mir, dass er sich diese Woche entscheiden wird, das WE wird ihn weiterbringen.

    Ich habe ab heute den Kontakt abgebrochen, keine SMS, Anrufe, Mails auf der Arbeit, nichts mehr bis er sich entscheidet. Ich habe ihm wohl noch gesagt, dass ich nicht glaube, dass ihm ausgerechnet die 5 Tage Aufschluss bringen werden…wenn wir uns seit 5 Monaten regelmäßig treffen. Was denken Sie darüber? Wird er sie „aus der Sicht eines Mannes verlassen“?

    Danke vorab
    Alex

  372. Hallo Barbara,
    ich habe Ulrich Clements Buch in einer Buchhandlung mal durchgeblättert und nach ein paar Minuten mit einem unguten Gefühl wieder hingelegt. Es schien mir zu verkopft und wenig mit dem in Kontakt, was in einer Beziehung passieren kann, wenn einer fremdgeht.

    Ich las dann den Artikel in Brigitte mit dem bezeichnenden Titel „Einen Seitensprung nicht persönlich nehmen“ und fand die Ansichten total bagatellisierend für das, was nach meiner Erfahrung die beiden Partner nach einem Seitensprung erleben. Die zahlreichen Kommentare nach dem Interview zeigen ja auch deutlich, dass derlei Ansichten kaum jemandem helfen.

    Affären sind aus meiner Sicht ein hochkomplexes Geschehen, für das es niemals einfache Lösungen (Verschweigen, gekonnt Lügen etc.) gibt. Ein anderes Buch, das dem Thema viel mehr gerecht wird, ist von Hans Jellouschek: „Warum hast du mir das angetan?“, denn es bezieht alle drei Beteiligten mit ein und zeigt auf, welchen unbewussten Beitrag jeder dabei leistet und welche Lösungswege es vielleicht geben kann.

    Danke für Ihren Kommentar.

  373. Barbara sagt

    Susan,
    mich würde deine Meinung interessieren zum Buch. Lass mich doch wissen, wenn du magst.

    Herr Kopp-Wichmann,
    der Autor ist ja Ihr Nachbar sozusagen – es scheint die Heidelberger seien besonders firm auf diesem Gebiet – was meinen Sie zu seinem Buch/seiner Sichtweise?

  374. Hallo Susan,
    für sinnvoller halte ich in Ihrem Fall, ein anderes „Gefühl“ mit den vier Fragen zu bearbeiten:

    „Könnte ich das Gefühl, dass ich etwas Schlimmes gemacht habe, akzeptieren … loslassen … wann?“

    Danke.

  375. Susan sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    vielen Dank für die Antwort.
    Hm, sie meinen ein Ablenkungsmanöver in dem Sinne, dass es da eigentlich noch ein anderes, schwerwiegenderes Problem gibt, das er nicht nennen möchte und deshalb das mit den Schmetterlingen vorschiebt, um sich die Möglichkeit offen zu lassen, aus diesem Grunde die Beziehung zu beenden ?
    Also das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich kenne ihn mein halbes Leben und das ist eigentlich nicht seine Art. Wir kämpfen ja beide darum, unsere Beziehung wieder ins Lot zu bringen und ich denke er würde viel dafür geben, mit mir wieder so glücklich zu sein wie vorher. Was sollte es da bringen, irgendwelche Probleme zu verschweigen, da kommt man ja auch nicht vorwärts.
    Mit der Drohung haben Sie denke ich insoweit Recht, als das Ende der Beziehung natürlich ein bedrohliches Szenario darstellt. Ich denke aber auch hier nicht, dass mein Freund mir damit bewusst (oder unbewusst) drohen will, um mich zu irgendeinem Verhalten zu bewegen oder mich z.B. zu „bestrafen“. Ich tue bereits alles, was ich aus meiner und seiner Sicht tun kann, um die Beziehung zu retten (was jetzt nicht heisst, dass ich mich komplett unterordne; aber ich habe z.B. strikt den Kontakt zu dem anderen abgebrochen usw.). Also was sollte er mit so einer bewussten oder unbewussten Drohung erreichen wollen / können?
    Mein Freund hat mir ja verziehen und möchte die Beziehung weiter führen, er (und ich deshalb auch) hat halt einfach die Angst, dass es trotz allen guten Willens letztendlich nicht klappt, weil er nicht wieder so glücklich werden kann wie zuvor (Stichwort Schmetterlinge). Aus meiner Sicht ist es daher eher eine Befürchtung als eine Drohung, auch wenn das in Aussicht gestellte Szenario natürlich bedrohlich ist.
    Naja, alles schwierig.
    Ich werde bei nächster Gelegenheit (ich will jetzt auch nicht dauernd auf dem Thema rumhacken) mal Ihre Sedona-Methode ausprobieren. Wobei ich mir davon nicht allzuviele Erkenntnisse erhoffe (zumindest bei diesem Problem). In anderen Fällen kann sie sicher hilfreich sein.
    Nur hier denke ich werden die Antworten wohl so sein:

    1. Können Sie dieses Gefühl (hier: Angst, nicht wieder glücklich zu werden ) in diesem Moment akzeptieren?

    Ja, für den Moment schon. Denn zum derzeitigen Zeitpunkt ist diese Angst wohl durchaus verständlich. Auf Dauer nein.

    2. Könnten Sie dieses Gefühl jetzt loslassen – nur für diesen Moment?

    Ja.

    3. Würden Sie dieses Gefühl loslassen?

    Ja gerne.

    4. Wann?

    Wenn ich wieder glücklich bin.

    Und an diesem letzten Punkt dreht man sich dann wahrscheinlich im Kreis. Denn wie soll man die Angst, nicht wieder glücklich zu werden, loslassen ? Ich denke, sie wird so lange da sein, bis man tatsächlich wieder glücklich ist….

    Ach ja, ist irgendwie alles so schwierig…

    Viele herzliche Grüße und Dank fürs lesen

    Susan

  376. Susan sagt

    Hallo Barbara,
    vielen Dank für den Buch-Tipp. Die Rezensionen hören sich ja vielversprechend an, ich habe es gleich mal bestellt…

    Viele Grüße
    Susan

  377. Hallo Susan,
    die Sache mit den Schmetterlingsgefühlen scheint mir immer mehr ein Ablenkungsmanöver zu sein, vor allem, wenn daran die ganze Beziehung daran hängen soll.

    Das ist ja wie eine sanfte Drohung die ganze Zeit, die Beziehung doch noch irgendwann zu beenden. Kein Wunder, dass Sie Angst haben. Mich würde es mit der Zeit wütend machen.

    Vielleicht versuchen Sie mal beide die vier Fragen der Sedona-Methode aus meinem neuesten Beitrag:

    1. Können Sie dieses Gefühl in diesem Moment akzeptieren?

    2. Könnten Sie dieses Gefühl jetzt loslassen – nur für diesen Moment?

    3. Würden Sie dieses Gefühl loslassen?

    4. Wann?

    Danke für Ihren Kommentar.

  378. Susan sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    hallo Nicole,
    vielen herzlichen Dank an beide für die Antworten.
    Tja, die Frage, was mit der Beziehung passiert, wenn bei ihm die Schmetterlinge nicht wiederkommen (ich habe sie ja noch) ist eigentlich schon beantwortet. Er sagt, zu einer glücklichen Beziehung gehören für ihn von Zeit zu Zeit Schmetterlinge dazu und wenn er in 30 Jahren auf die Beziehung zurückblicken würde und dann feststellen würde, dass die Schmetterlinge nie wieder gekommen sind, hätte er das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. D.h., wenn er irgendwann zu der Überzeugung kommt, dass die Schmetterlinge nie wieder kommen werden, wäre das wohl ein Grund, die Beziehung zu beenden.
    Das ist es ja, weshalb mich das Thema so beschäftigt und mir Angst macht….
    Allerdings lässt er sich damit ja Zeit und setzt sich auch selbst nicht unter Druck (ich ihn auch nicht). Er hatte auch selbst nicht damit gerechnet, dass das Gefühl zum jetzigen Zeitpunkt (ca. 6 Monate nach Entdeckung der Affaire) bereits wieder wie vorher ist und die Schmetterlinge fliegen. Wir haben halt nur beide keine Vorstellung, wie lange es dauern kann, bis es besser wird. Die große Angst ist halt, dass es nie wieder so sein wird…
    Wir denken/hoffen halt, dass dieses Gefühl momentan von dem Gedanken an das, was passiert ist , der ihn ja (immer) noch schmerzt, irgendwie blockiert wird und dass das mit der Zeit besser wird. Aber ob das so stimmt und wir hoffen können wird einem wohl wirklich niemand sagen können….
    Erschwert wird die SAche halt noch dadurch, dass der andere nur ein paar Ecken weiter wohnt und man immer den Gedanken hat, möglicherweise auf ihn zu treffen (ist allerdings noch nciht passiert). Aber das macht es halt auch nicht gerade leichter, mit dem Thema abzuschliessen…
    Das einzige, was ich tun kann, ist wahrscheinlich ihm Zeit zu geben, ihm zu zeigen dass ich ihn liebe und ihm die Partnerin zu sein, in die er sich verliebt hat und dann einfach hoffen dass es klappt…
    Viele liebe Grüße
    Susan

  379. Hallo junge Liebe,
    stimmt völlig, was man nicht von sich kennt, kann man nicht ändern. Und andererseits gilt: von nichts kommt nichts. Es gibt natürlich einen Grund. Den zu finden ist nicht leicht, weil man da eben durch Nachdenken oder rationales Überlegen nicht dran kommt.

    Was können Sie tun? Ich empfehle Ihnen beiden Zwiegespräche. Und zwar mit dem Thema: „Wie ich mich in unserer Beziehung fühle.“ Möglichst regelmäßig, also jede Woche, denn das Unbewusste ist ein scheuer Gast, das spüren will, ob man wirklich etwas verändern will, bevor es die relevanten Informationen frei gibt.

  380. junge Liebe sagt

    Nein, Herbert ist natürlich nicht mein Partner!

    Das eigentliche Problem ist für mich, dass mein Freund keinen Grund für sein Verhalten nennen kann und wir somit auch nicht wissen, was genau wir ändern sollen. Denn eigentlich haben wir eine glückliche Beziehung, wie kann dann trotzdem so etwas passieren? Und wenn mein Partner nicht weiß,warum er das gemacht hat, wie sollen wir dann verhindern,dass es nochmal vokommt?
    Denken Sie, dass es wirklich sein kann, dass man einen Menschen liebt und mit ihm glücklich ist und dennoch so etwas tut? Meiner Meinung nach kann das nämlich nicht sein…

  381. Hallo junge Liebe,
    eine Paarberatung ist immer dann sinnvoll – unabhängig vom Alter – wenn man zusammenbleiben will und größere Konflikte dazwischen stehen, die man nicht alleine lösen kann.

    Etwas verwirrt bin ich, wenn Herbert Ihr Partner ist, über die Widersprüche. Er schreibt von 8.000 Kilometern Distanz und zweimlaigem Heimaturlaub und Sie schreiben, dass Sie sich nur am Wochenende sehen.

  382. junge Liebe sagt

    Hallo Herr Kopp – Wichmann,
    ich weiß, Sie haben sehr viel zu tun und können nicht jedem sofort antworten. Dennoch bitte ich Sie, auch mir einen Rat zu geben. Vielleicht haben Sie meinen Kommentar übersehen,weil Herbert danach geschrieben hatte.

    Viele Grüße!

  383. Hallo Herbert,
    Gegenfrage: warum können Sie nicht den weiblichen Standpunkt übernehmen?

    Fernbeziehungen sind oft schwierig. Eine Beziehung über 8.000 Kilometer mit zweimaligem Treffen, wie soll das gehen. Das geht vielleicht über eine begrenzte Zeit. Aber dass es für Sie offensichtlich nicht geht, haben Sie ja erlebt.

    Es kommt darauf an, wie Sie sich Ihre gemeinsame Zukunft vorstellen. Also, wann Sie wie zusammenleben wollen. Wenn das für Sie beide ein attraktives Ziel ist, dann werden Sie vielleicht auch diese Krise überwinden. Tipps dazu finden Sie etliche in diesen Kommentaren oder auf diesem Blog.

    Danke für Ihren Kommentar.

  384. Herbert sagt

    Hallo, ich finde diese Seite auch sehr informativ und hilfreich. Was man lesen kann, es gibt kaum die gleiche Situation. Jeder Konflikt ist etwas anders!

    Ich habe auch ein riesiges, hausgemachtes Problem. Wir leben über 8000 km von Deutschland entfernt, meine Frau ist zuhause und ich bin schon länger in Deutschland zum Arbeiten über ein Jahr inzwischen (zwischendurch zweimaligen Heimaturlaub). Unser Plan, von den Rücklagen leben zu können hat sich leider nicht erfüllt. Unsere räumliche Trennung ist leider notwendig!

    Was ich nun gemacht habe, war mir im Internet eine Bekannte zu suchen, die mit mir gegen Bezahlung essen gegangen ist, Theaterbesuche und haben wir auch gemacht. Sex mit dieser hat auch stattgefunden. Ich hatte dieser Bekannten alles von mir und meiner Frau erzählt, auch den eigentlichen Grund, warum ich sie öfter treffe. Ich wollte mit Unterhalten, Unternehmungen nicht alleine machen und auch intim sein. Ich sagte ihr, meine Partnerin ist meine Frau. War auch kein Problem.

    Nun ist aus einem Computerfehler eine Mail fehlgeleitet worden. Es ging nicht zu der Bekannten, es ging zu meiner Frau. Worauf diese Bekannte mit meiner Frau Mails austauscht, auch meine Mails weiterleitet und mit mir den Kontakt abgebrochen hat. Meine täglichen Anrufe zu meiner sind nun auch nicht mehr möglich, sie hebt nicht ab oder schaltet das Telefon aus. Das Einzige was ich bekomme, sind Mails mit Beschimpfungen.

    Ich liebe meine Frau und möchte unsere Beziehung retten, habe aber keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.

    In den vielen Beiträgen wird oft erwähnt, dass Frauen und Männer unterschiedlich gestrickt sind. Sex ist für einen Mann noch lange kein Fremdgehen. Auch für mich beginnt Fremdgehen erst, wenn man eine tiefer geistige Beziehung aufbaut. Meine Frau denkt und fühlt das anders. Das kann ich auch aus Ihrer Sicht aus verstehen, nur warum kann man nicht den männlichen Standpunkt vermitteln?

  385. junge Liebe sagt

    …noch ein kleiner Nachtrag: ich bin mir darüber bewusst, dass viele, besonders ältere, diese Geschichte als Lappalie oder kleine Blödelei abtun, das sehe ich an meinen eigenen Eltern. Aber für uns bedeutet es wirklich eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Beziehung, grade weil es schonmal nach fast dem gleichen Muster passiert ist. Deswegen bitte ich um einen ernst gemeinten Rat.

    Viele Grüße

  386. junge Liebe sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp – Wichmann,

    ich danke Ihnen,dass es diese Seite gibt. Ihre Kommentare klingen sehr souverän und ich habe schon einige Erklärungsansätze für meine Situation gefunden,denke ich. Trotzdem hoffe ich, genauere Tipps von Ihnen zu bekommen,wenn ich alles genauer erkläre.

    Erstmal einige generelle Sachen: ich (weiblich) bin 19 und seit fast vier Jahren mit meinem Freund, 22 zusammen. Für mich war er mein erster intimer Partner, er hatte vor mir schon zweimal Sex, was seinen Angaben nach aber nie so toll war und er angeblich erst mit mir wirklich Spaß hatte. Ich weiß nicht,ob das wichtig ist, aber ich bin noch nie zum Höhepunkt gekommen,obwohl der Sex immer sehr schön ist. Dadurch ist die Sache für mich etwas weniger spannend geworden, weshalb ich einfach nicht so oft Lust habe, denke ich.

    Jetzt zur aktuellen Situation: vor einigen Tagen habe ich durch die Mail einer Unbekannten herausgefunden, dass mein Freund, den ich aus beruflichen Gründen nur am Wochenende sehe, in einer „Flirt – Community“ im Internet angemeldet ist und da heftig mit anderen Frauen flirtet, auch obszön wird und vor allem verleugnet,dass er eine Freundin hat, bzw. Dinge schreibt wie „was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß“. Mag sein, dass das für viele nichts Schlimmes ist, aber für mich ist es das schon, besonders weil er schon einmal ein Mädchen geküsst hat und mich vorher verleugnet hat. Als ich ihn drauf ansprach,versuchte er erst,alles herunterzuspielen und wurde nur nach und nach einsichtig und reumütig.Das hat mich alles schon sehr schockiert, er war immerhin schon fast ein halbes Jahr dort angemeldet und führte ein regelrechtes Doppelleben. Doch dann hat er mir einen Tag später in einer Email gebeichtet,dass er sich vor drei Monaten auch mit einem dieser Mädchen getroffen hat, schwört aber, dass nichts passiert wäre und er den Kontakt danach abgebrochen hätte. Das war ganz schön hart, auch, weil die Situation mit der Wochenendbeziehung noch lange nicht zu ändern ist. Aber das allerschlimmste für mich ist, dass er mich über Monate hinweg so skrupellos anlügen konnte. Eigentlich habe ich ein ganz gutes Gespür dafür, wenn irgendwas nicht stimmt,aber er kann anscheinend sehr gut lügen. Sogar wenn ich ihn konkret auf etwas angesprochen habe, hat er mir ins Gesicht gelogen, schon beim letzten Mal bei diesem Kuss und nun auch wieder. Ich habe mich in einer glücklichen Beziehung gewähnt,wir wollten bald zusammenziehen,aber jetzt habe ich das Gefühl, total in einer Illusion gelebt zu haben!

    Er hat mittlerweile erkannt, was er da für einen Mist gebaut hat und ist sehr reumütig – er sagt, ich bin die Einzige, mit der er leben will und dass er nicht weiß, warum er immer wieder so etwas tut. Dass es nichts mit mir zu tun hätte, er superglücklich sei und es sich nicht erklären könne. Das kann ich ihm natürlich nicht ganz glauben, denn irgendeinen Grund muss es ja geben. Ihre Muttersohn – Theorie finde ich sehr zutreffend für uns, vielleicht liegt es daran. Oder er braucht wirklich die Bestätigung, schließlich sind wir noch sehr jung…ich weiß es nicht,aber ich will es herausfinden und auch mein Freund will alles tun, um unsere Beziehung zu retten. Auch wenn manche sich einfach trennen würde, nach dem Motto „es gibt noch tausend andere, tob ich mich erstmal aus“, für uns steht fest, dass wir niemand anders wollen und uns wirklich lieben. Deshalb wollen wir an uns arbeiten, vielleicht auch mithilfe einer Paarberatung. Zwar bin ich natürlich auch sehr wütend auf ihn, es überwiegt aber die Liebe zu ihm und ich weiß auch, dass ich eventuell mit meiner Eifersucht ein wenig zu der jetzigen Situation beigetragen habe.

    Wir wollen es wirklich nochmal versuchen, ein letztes Mal, und glauben daran, dass wir es schaffen können. Allerdings glaubt mein Freund, dass vielleicht etwas nicht mit ihm stimmt und er deswegen eventuell wieder die Kontrolle verlieren könnte. Das will er aber nicht und ist bereit, etwas grundlegend zu ändern. Würden Sie uns zu einer Paarberatung raten, auch wenn wir noch sehr jung sind?

    Vielen Dank im Voraus!

  387. Nicole sagt

    Hallo Susan,

    Ihr Lebensgefährte verdaut gerade einen riesigen Wackerstein und ich glaube, Sie müssen ein wenig Geduld für Ihn aufbringen. Für Sie ist die Sache längst abgeschlossen und nicht mehr wichtig. Für ihn ist alles akut, auch wenn es lange her ist. Hier ist das menschliche Urvertrauen berührt worden. So wie ein Baby lernt, dass seine Mutter vorhersehbar und berechenbar reagiert und dadurch dieses Vertrauen gewinnt, so denkt man als Erwachsener über seinen Partner: er ist vorhersehbar und berechenbar, deshalb vertraue ich ihm blind. Dieses Vertrauen ist nun beschädigt, vielleicht taucht auch die Frage auf, in welchen Bereichen habe ich sonst noch umsonst(?) vertraut. Irreversibel ist dieser Vertrauensbruch meistens nicht, aber die Verarbeitung braucht eben Zeit. Wenn dann die Schmetterlinge wiederkommen, ist es ein riesiges Geschenk, welches ich Ihnen von Herzen wünsche.

    Liebe Grüße

  388. monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Sie haben wieder wach gerufen warum ich mich damals – trotz Interesse auf grund der Ratschläge – nicht für eine Analyse entscheiden konnte. Ich war einfach nicht in der Lage diese Zeit mit Sicherheit aufzubringen. Auch Ihr Hinweis auf die Wichtigkeit der Person des Therapeuten, bzw. dass ich (man) Vertrauen fassen/aufbauen kann, war mir mal so klar … aber derzeit alles so weit weg.
    Ich werde alles nochmal durchdenken. Meine Therapeutin ist derzeit auch in Urlaub.
    Ihre Art zu antworten hat mir sehr geholfen in meinem gedanklichen und gefühlsmässigen Chaos wieder etwas Raum zu schaffen und ein bisschen über mich hinauszusehen.
    Danke!
    Gruss

  389. Hallo Susan,
    gut, dass Sie nachfragen. Sie nerven mich nicht, ich hatte nur den Überblick verloren.

    Aber eine gute Idee, woran das bei Ihnen liegen könnte, habe ich auch nicht. Gefühle lassen sich halt schwer beeinflussen. Warum verliebt man sich gerade in diesen Menschen und nicht in einen anderen?

    Da Sie beide dem Thema aber so große Wichtigkeit einräumen, wird es wohl einen Grund geben. Ich gebe Ihnen mal eine Frage, mit der Sie und Ihr Freund sich getrennt ein paar Tage beschäftigen können und dann darüber sprechen:

    Angenommen, die Schmetterlingsgefühle kehren nicht wieder zurück: Was wird dann aus Ihrer Beziehung?

    Danke für Ihre Erinnerung.

  390. Susan sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    entschuldigen Sie, falls ich nerve. Hatten Sie auf meine Antwort vom 08.07., 12:21 schon geantwortet ? Irgendwie finde ich mich hier nicht so richtig zurecht und finde die aktuellen Antworten nicht.
    Für eine weitere Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar,
    viele liebe Grüße
    Susan

  391. heike sagt

    Hallo, nachdem wir gestern wieder viel geredet haben, er mir sagte, daß dieses Foto für ihn keine Bedeutung mehr hat und er es rausnimmt, sehe ich die Dinge wieder etwas anders. Ich denke, daß er vielleicht noch Zeit braucht, um mit dem Vergangenen abzuschließen, daß er noch noch ganz und gar klar ist. Ihm war auch nicht bewußt, daß ich diese Foto-Sache so emotional betrachte…er ist sonst nicht so unsensibel. Ich denke,wir werden diese Zwiegespräche ernst nehmen und bewußt angehen. Habe ihm nochmal deutlich gemacht, wie wichtig die Regelmäßigkeit solcher ist. Ich danke Ihnen vielmals für Ihre wertungsfreien Kommentare.
    Danke.

  392. Hallo Heike,
    ich habe den Eindruck, dass Ihr Mann ein Dreiecksverhältnis hat (Foto, kein Sex), und dass er das auch weiß. Natürlich mehr innerlich als äußerlich. Deswegen wohl auch die vielen Beteuerungen, dass doch alles wieder in Ordnung sei.

    Emotionale Dinge kann man eben nicht so einfach abhaken. Für Ihren Mann ist alles in Ordnung, dafür haben Sie all die Gefühle. Lesen Sie doch mal „Warum hast du mir das angetan?“. Am besten Sie beide. Vielleicht weicht das etwas die verhärteten Fronten zwischen Ihnen auf.

    Danke für Ihren Kommentar.

  393. heike sagt

    Danke, ich merke deutlich, wie sehr ich jemanden zum Reden brauche.

    Wie oft sollte man überhaupt versuchen, darüber zu reden-ist nicht irgendwann alles gesagt und man zerredet viel? Wenn ich mehr als einmal in der Woche meine Gedanken und Ängste äußere, reagiert mein Mann oft angenervt. Er sagt dann so etwas wie: „Ich habe es dir doch jetzt schon so oft gesagt-da ist nichts mehr und da wird auch nichts mehr passieren mit der Anderen. Die Sache ist für uns abgehakt und jetzt versuchen WIR uns wieder anzunähern. Ich will dich mit allem drum und dran.“

    Kann ich das so glauben, auch wenn sich sexuell noch nicht „angenähert“wird? Er wohnt jetzt seit ca.6-7 Wochen wieder zu Hause…ist es noch zu früh? Ich fange an, mich unattraktiv zu fühlen. Er meint, das mit der Anderen war eine zu intensive Zeit, die ja auch 1 Jahr anhielt, bevor er merkte, daß es wohl doch nichts ist mit den beiden. Er könne den Schalter nicht so einfach umlegen (hat auch noch ein Foto von ihr in der Brieftasche). Ich in so froh, daß ich auf Ihre Seite gestoßen bin.

  394. Hallo Heike,
    die verlorene Vertrauensbasis können Sie in einer Paartheapie bearbeiten. Die Ansage Ihres Mannes bedeutet nicht so viel.

    Bearbeiten können Sie u.a. folgendes:
    „Ich würde ihm gern sagen, daß er den Kontakt ganz lassen soll zu ihr, habe aber Angst, daß dann die Heimlichkeiten wieder losgehen.“
    „Ich habe sowieso zuviel Angst, daß es nicht klappt, daß wir uns verlieren…“

    Vor dem Urlaub würde ich keine Entscheidung verlangen aber deutlich machen, dass die Sache für Sie noch nicht vorbei ist. Und Sie miteinander reden müssen. Allein oder mit Hilfe.

    Danke für Ihren Kommentar.

  395. heike sagt

    Hallo,
    danke für die prompte Antwort.
    Was denken Sie, würde eine Paartherapie helfen, alles zu verarbeiten? Mein Mann sagt, er hätte sich 100%-ig für mich und unseren Sohn entschieden, er wolle wieder mit uns leben-mit mir.
    Ich glaube aber, daß er das andere Mädchen (sie ist 15 Jahre jünger als ich) noch nicht ganz verdrängen kann, vielleicht Vatergefühle für sie hat. Ich würde ihm gern sagen, daß er den Kontakt ganz lassen soll zu ihr, habe aber Angst, daß dann die Heimlichkeiten wieder losgehen.

    Ich habe sowieso zuviel Angst, daß es nicht klappt, daß wir uns verlieren…Ich dachte bisher, daß es das Sinnvollste ist, ihm Zeit und Freiheit zu lassen, nicht zu klammern. Was wäre denn sinnvoll–mit Nachdruck zu handeln oder noch Zeit zum „Annähern“ zu lassen?

    Ich weiß einfach nicht, was richtig ist. In zwei Wochen fahren wir mit unserem Sohn in den Urlaub. Wäre es gut, sich bis dann Zeit zu geben, sollte ich ihn bis dahin noch in Ruhe lassen oder eine Entscheidung verlangen? Wie gesagt,er meint, er hätte sich für mich entschieden. Ich weiß gar nichts mehr.

  396. Hallo Monika,
    Ihre Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich versuche es trotzdem.

    Es gibt im Wesentlichen drei Therapieformen, die zugelassen sind bei den Kassen.
    1. Verhaltenstherapie: dazu rate ich Ihnen nur bei bestimmten Ängsten. Meist geht diese Therapie nicht tief genug.
    2. Tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Da wird nach den Ursachen in der Kindheit geforscht. Nach diesem Ansatz arbeite ich.
    3. Psychoanalyse. Ansatz wie Nr. 2, aber viel intensiver, weil man nicht nur eine Sitzung pro Woche hat, sondern mindestens 2 – 4 pro Woche. D.h. das Beziehungsangebot ist viel dichter. Allerdings muss man einen Großteil seines Alltags danach ausrichten. Außerdem liegt man dabei auf der Couch, das allein löst schon eine Menge mehr aus als wenn man wie bei 1) und 2) dem Therapeuten gegenübersitzt.

    Was heilt in einer Therapie ist in erster Linie die Beziehung zum Therapeuten, nicht die Methode. Denn was einem verändern hilft, sind neue, korrigierende Beziehungserfahrungen. Deshalb ist die Person der Therapeutin so wichtig und man sollte genau schauen nach der ersten oder zweiten Stunde, ob man sich verstanden, angenommen fühlt und ob man den Eindruck hat, der Therapeut ist kompetent.

    Was in Ihrem Fall richtig ist, müssen Sie selbst herausfinden. Das ist ja schon ein Teil der therapeutischen Arbeit. Wenn Sie gerade angefangen haben, können Sie sich noch andere TherapeutInnen anschauen und dann entscheiden.

  397. monika sagt

    Hallo Herr Roland Kopp-Wichmann,

    ich möchte mich hiermit bei Ihnen bedanken, dass Sie sich hier die Zeit nehmen ein seriöses Forum anzubieten.

    Ich habe noch eine Frage: Da mich Ihr Hinweis auf meine Unzufriedenheit mit der derzeitigen Therapeutin zum Nachdenken gebracht hat, auch bezüglich des früheren Hinweises auf eine Analyse.
    In der Tat ist es schwierig für mich zu entscheiden, ob ich hier den Anforderungen nicht genüge, da sie mir bereits gesagt hat, wenn ich nicht mitmache, wird es keinen Erfolg geben. Sie aber bisher gute Erfolge mit ihrer Methode erzielt hätte. Und es steht ja auch ausser Frage, dass ich Interesse und Bereitschaft zur Mitarbeit mitbringen muss.
    Würden Sie mir nun empfehlen einen anderen Therapeuten zu suchen und die Therapie dort fortzusetzen (ich habe erst vor kurzem begonnen), oder eventuell eben doch eine Analyse zu bedenken?
    Vielen Dank und mit freundlichen Grüssen

  398. Hallo Heike,
    Sie schreiben: „Sexuell läuft nichts-er sagt,er wäre noch blockiert—ich versuche nicht ihn zu verführen, habe Angst vor Ablehnung.“

    Ich schlage vor, Sie legen Ihre Angst für eine halbe Stunde auf die Seite und probieren aus, ihn zu verführen. Geht er darauf ein, geht es vielleicht weiter.

    Klappt es nicht und Ihr Mann kommt mit „Ich-bin-blockiert-Ausrede“ lesen Sie das Buch „Er steht einfach nicht mehr dich.“ Da wird Ihnen vermutlich einiges klar werden.

    Danke für Ihren Kommentar.

  399. Selbstständige sagt

    Hallo Heike,

    mir drängen sich Fragen auf.
    Ich frage mich, was Sie wollen ?

    Wollen Sie einen Mann, der zu seiner ( Ex? oder nicht Ex ?) Geliebten noch Kontakt hat ?
    Wollen Sie einen Mann, der im Moment offenbar IHR Kumpel ist ?
    Wollen Sie einen Mann, der sich offenbar (immer noch) nicht eindeutig für SIE positioniert ?

    Wollen SIE das ?

  400. heike sagt

    Hallo,
    ich habe mit großem Interesse alles gelesen. Habe ein Problem. Mein Mann und ich sind seit 17 Jahren zusammen,12 davon verheiratet. Vor 2 Jahren fing er eine Beziehung neben unserer an, diese wurde vor 1 Jahr von mir entdeckt. Nach viel Gefühlschaos leben wir wieder seit Ende Mai zusammen,alles ist vorsichtig,wir wollen beide einen Neuanfang.

    Sexuell läuft nichts-er sagt,er wäre noch blockiert—ich versuche nicht ihn zu verführen, habe Angst vor Ablehnung. Zu seiner Geliebten hat er „als Kumpel“ Kontakt.Wir wollen beide, dass alles wieder gut wird,er meint, er will sich neu in mich verlieben…?

    Wie können wir das wieder hinkriegen? Wir wollen nicht aufgeben.

  401. Hallo Monika,
    noch etwas zur Ihrer Psychotherapie. Natürlich muss man unterscheiden zwischen körperlichen und psychischen Problemen. Das kann man nicht alles in einen Topf werfen, wobei die Abgrenzung oft nicht leicht ist. Aber dass jeder Schnupfen gleich psychosomatisch sein soll (Nase voll!), ist Unsinn. Ihre Schilderung klingt so, als ob Sie sich bei der neuen Therapeutin nicht wohl fühlen, aber den Grund dafür überwiegend bei sich selbst suchen. Sie brauchen jemand, der voll auf Ihrer Seite und kompetent ist.

    Danke für Ihren Kommentar.

  402. monika sagt

    Hallo Roland Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich habe bereits vor ca. 2 Jahren eine Therapie versucht. Damals formulierte ich meine Frage allerdings hauptsächlich in die Richtung, warum es mir nicht gelingt konzentriert, wie gewohnt zu arbeiten. Da ich gleichzeitig mit körperlichen Symptomen zu kämpfen habe, die schwierig einzuordenen sind, wurde vieles als psychosomatisch eingeordnet. Auch wenn ich rein rational nachvollziehen kann, dass ich psychische Probleme ins körperliche subsummiere, hilft mir dies leider nicht diese zu bewältigen, denn in erster Linie dominiert das Schmerzsymptom. Es endete damit, dass mir eine mehrjährige Analyse angeraten wurde, zu der ich mich noch nicht durchringen konnte.
    Vermutlich versuche ich ja grundsätzlich zu rational vorzugehen – nun, ja, wenn dies mein Problem ist, wie genau finde ich Unterstützung?
    Seit einiger Zeit habe ich nun eine Ärztin, die meine körperlichen Symptome ernst nimmt, und fühle mich somit befreiter und auch wieder etwas selbstbewusster meine Probleme anzugehen. Ich habe aufgrund der sehr drängend empfundenen Situation sehr kurzfristig vor kurzem eine neue Therapie begonnen. Obwohl mir die Therapeutin symphatisch ist, habe ich Probleme mit ihrer ‚Vereinfachung‘, dass alle meine körperlichen Probleme mit psychische Wunden gleichzusetzen seien. Obwohl ich es nachvollziehen kann, möchte ich gerne einen Unterschied machen zwischen definitiven mechanischen Problemen und weniger einfach erklärlichen. Vielleicht liegt hier ja aber auch mein Problem. So wie in der Beziehung zu meinem Freund. Ja, ich suche Fehler bei mir selbst, weil es mir irgendwie fern liegt, die Schuld nur grundsätzlich beim anderen zu suchen. So wie Sie schreiben, dass ich ihn begünstige durch mein Verhalten, so sehe ich eben hier auch einen Mangel an etwas, dass ich nicht bieten kann oder aus Schwäche nicht tat. Zugegebenermassen erwarte ich von einem Freund, dies nicht grundsätzlich auszunutzen. Ein Vertrauensspielraum bedeutet für mich ein gewisses gewährenlassen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass dies sehr ausgenutzt wird, anfangs verständnissvoll von mir unterstützt, da häufig die Begründung kam , dass die Ex-Freundin alles ausspioniert hätte. Inwzischen fühle ich allerdings, dass mir fast jede vertraute Nachfrage als ‚Ausspionieren‘ vorgeworfen wird. Wenn ich an andere Zeiten erinnere, kommt häufig irgendetwas in der Art ‚.. will das nicht hören‘. Es tut mir leid, dass ich mich so konfus anhöre. Ich hatte einmal den Gedanken, dass ich aufpassen muss, dass nicht alles gegen mich umgedreht wird, aber ich habe irgendwie diese Distanz verloren und damit häufig auch meine kühlere Reaktion. Ich denke hier irgendwo habe ich irgendwo mich verloren … nun ja ….
    Es ist wohl in der Tat so, dass ich irgendwo viel von mir verloren habe, was mich auch ernst nehmen lässt, dass ich an diesem ganzem Problem beteiligt bin. Traurig macht mich meine Einsamkeit, obwohl die vermutlich an meinem Charakter liegt. Da mir dieser Mann sehr viel bedeutet, sehe ich meine Beteiligung am Scheitern als wesentlich. Manchmal denke ich auch, dass kulturelle Begrifflichkeiten hier eine sehr grosse Rolle spielen. So umfasste ursprünglich der Begriff der ‚Unsicherheit‘ für mich auch den durchaus nicht zu negativen Impuls des Zweifels, während für ihn (aufgewachsen im Nordamerikanischen Raum) dies scheinbar unzweifelbar negativ besetzt ist. Sehr oft werde ich einfach grundsätzlich für meine ‚insecurity‘ kritisiert …
    Nun ja. Ich denke Sie wissen, dass Ihre Antwort wichtig für mich war. Ich danke Ihnen sehr!
    Mit freundlichen Grüssen
    monika

  403. Susan sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wiechmann,
    liebe Selbständige,
    vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. Ich versuche mal, die gestellten Fragen nacheinander zu beantworten. Zuvor sollte ich aber vielleicht noch kurz den zeitlichen Ablauf klarstellen, da scheint mir was nicht richtig angekommen zu sein.
    Also wir waren ca. 9 Jahre zusammen, als die Affäre begonnen hat, die über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) ging, bevor ich sie selbst beendet habe. Mittlerweile sind wir über 13 Jahre zusammen. Vor ca. 6 Monaten kam nun nachträglich heraus, dass ich diese Affäre hatte.
    1. Ich schreibe hier, weil ich erstens mehr Zeit dafür habe und meinem Freund die Gespräche mit mir ausreichen. Ich dagegen habe ehre das Bedürfnis, noch weitere Meinungen einzuholen. Und dass mein Freund nach Aufdeckung der Affäre die Befürchtung hat, nicht mehr die gleichen Gefühle für mich entwickeln zu können wie zuvor, ist ja schließlich nicht nur sein Problem, sondern auch meines, da hieran ja möglicherweise die Beziehung scheitern könnte.

    2. Ob er nicht wütend war? Natürlich war er das, und wie. Wütend, sauer, verletzt, traurig, ängstlich… das volle Programm. Und das ist er ja z.T. immer noch (verletzt und ängstlich, was die Zukunft angeht). Nach Überwindung des anfänglichen Schocks hat er sich aber (glücklicherweise) dafür entschieden, mir und der Beziehung noch eine Chance zu geben und wir haben gemeinsam in langen, vernünftigen und lösungsorientierten Gesprächen die Dinge für uns aufgearbeitet. Glücklicherweise waren wir beide stark und besonnen genug, so mit der Sache umgehen zu können. Der momentane Stand ist jetzt, dass wir meinen, alle Fragen und Zusammenhänge geklärt zu haben. Wir können beide nachvollziehen, wie es dazu gekommen ist, mir ist vieles über mich selbst klar geworden und ich bin vor diesem Hintergrund der Überzeugung, dass mir so etwas nicht nochmal passieren wird (das ist jetzt die Kurzfassung, da ich ja wie gesagt für mich auch nicht das Bedürfnis habe, hier im Forum die ganze Geschichte nochmal aufzuarbeiten, sondern es mir nur um das „Problem“ mit den Schmetterlingen geht).
    Auch wenn es manchen nicht als PRoblem erscheinen mag, wenn man nach so langer Zeit keine Schmetterlinge mehr fühlt, ist es für uns eben doch eines. Denn vor Aufdeckung der Affäre waren die Schmetterlinge (Verliebtheitsgefühle) eben auch nach 12/13 Jahren noch von Zeit zu Zeit und sind nach Aufdeckung der Affäre bei ihm halt noch nicht wieder aufgetaucht. Klar, sie waren ja auch früher oft längere Zeit nicht da. Nur befürchten wir halt, dass sie auch nciht wieder kommen werden aufgrund des geschehenen. Zu einer glücklichen Partnerschaft gehören sie für uns aber nunmal dazu.

    3. Warum haben wir noch nciht geheiratet`? Tja, wir sind sehr jung (im Abituralter) zusammengekommen, danach standen dann erstmal Studium usw. im Vordergrund und man musste sich ja auch erstmal sicher sein, den richtigen getroffen zu haben. Zudem war es einfach nicht so die Zeit bzw. kein Thema. Niemand den wir kannten hat mit Anfang 20 geheiratet. Nach einigen Jahren Beziehung war dann allerdings für uns beide klar, dass wir den Rest unserers Lebens zusammen verbringen und auch Kinder haben wollen. Nur dafür brauchen wir keinen Trauschein. Wenn man erstmal so lange zusammen ist und die Gewissheit hat, den richtigen gefunden zu haben, haben wir da keinen großen Unterschied gesehen, ob es nun auch noch auf einem Stück Papier steht. Zudem sind diese traditionellen, „spießigen“ Hochzeiten nciht unser Fall, wird aber vielleicht erwartet, so dass auch da eine Zwickmühle bestand, die einen vom Heiraten abhält, insbesondere wenn man dem ohnehin nicht so viel Bedeutung beimisst. Damit jetzt aber nciht der Eindruck aufkommt, wir hätten uns möglicherweise nciht zueinander bekennen wollen… Wir haben gemeinsam Eigentum erworben, was denke ich einer Entscheidung wie der zu einer Ehe fast gleichkommt…
    Ach ja, und ich für meinen Teil habe mich auch mit dem BEenden der Affäre zu meinem Freund bekannt und dem „Rest der welt“ eine Absage erteilt. Die Affäre hat mich zwar inst Grübeln gebracht (zumal mich der andere als Partnerin wollte), letztlich ist mir dadurch aber um so klarer geworden, dass ich meinen Freund und nur ihn liebe.

    Aber lange Rede, kurzer Sinn… unser derzeitiges Problem ist wirklich hauptsächlich diese „Schmetterlingsproblematik“. Gibt es dazu noch Meinungen ?

    Viele lieben Dank (fürs lesen und die Antworten),
    LG Susan

  404. Hallo Susan,
    seltsam finde ich, dass Sie schreiben, denn eignetlich hat ja Ihr Freund ein Problem. Wenn fehlende „Schmetterlinge“ nach neun Jahren überhaupt ein Problem ist.
    Mir fällt auf, dass Sie die Affäre damals sehr vernünftig bearbeitet haben, wie das ja alle Paartherapeuten ja auch immer raten. War Ihr Freund nicht mordwütend? Wenn nein, wäre da vielleicht eine Spur.

    Die Frage, warum Sie nach neun Jahren noch nicht geheiratet haben, finde ich auch wichtig. (Bitte jetzt nicht die üblichen Ausreden, hat nichts mit Liebe zu tun etc.) Heiraten hat sehr vielmehr damit zu tun, sich ganz für einen Menschen zu entscheiden. Auf einer tieferen Ebene wünschen sich das die meisten Menschen aber es ist für manche ein schwerer Schritt, weil es auch den Verzicht auf all die anderen, vielleicht auch attraktiven Partner, beinhaltet.

    Eine Partnerschaft durchläuft meist mehrere Phasen. Dazu gehören auch gemeinsame Ziele. Für viele ist das ein Kind oder mehrere. Darüber schreiben Sie auch nichts. Nach ein paar Jahren muss man miteinander klären, wozu man zusammen ist. Vielleicht hat Ihre Affäre damals auch damit zu tun, dass ein entscheidender Schritt anstand. Den haben Sie ja auch vollzogen, außerhalb der Beziehung.

    All das sind schwer zu beschreibende und zu fühlende Dimensionen in einer Beziehung. Mit dem Verstand kann man das nicht angehen. Vielleicht hilft Ihnen eine gute Paartherapie, mehr übereinander herauszufinden.

    Danke für Ihren Kommentar (auch an Sie, Selbständige).

  405. Selbstständige sagt

    Hallo Susan,

    mir drängt sich beim Lesen eine Frage auf. Darf ich sie stellen ? Warum haben Sie beide (bisher)
    nicht geheiratet ?

    Viele Grüße

  406. Susan sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    hallo liebes Forum,
    auch ich bin sehr froh, auf dieses Forum gestossen zu sein (Kompliment für das Engagement, Herr Kopp-Wichmann). Ich habe den Eindruck, das hier wirklich hilfreiche Kommentare und Tips gegeben werden, was ich mir auch für mich erhoffe.
    Jetzt zu meinem Problem:
    Ich werde versuchen, meine Ausführungen auf das Notwendige zu beschränken und nicht zu weit auszuholen, da es mir auch nicht darum geht, die ganze Geschichte wieder aufzurollen, sondern ich gerne zu einer spezifischen Frage Antworten hätte.
    Also: Ich habe meinen langjährigen Freund (damals ca. 9 Jahre) vor einigen Jahren für einen längeren Zeitraum betrogen. Ja genau ! Schön blöd. Ich habe allerdings dann auch selbst erkannt, wie Scheisse das ist und habe die Sache auch aus diesem Grund bereits vor langer Zeit beendet. Ich weiss dass es der größte Fehler meines Lebens war und ich bereue nichts so sehr wie das. Meinem Freund hatte ich damals nichts davon gesagt, weil ich mein schlechtes Gewissen nicht auf seine Kosten entlasten wollte und es umgekehrt auch nicht hätte wissen wollen (das kann man sicher auch anders sehen oder verurteilen, ich finde und fand es richtig, denn wir waren die ganze Zeit sehr glücklich und das ist doch das Ziel im Leben; und ich würde mein glückliches Leben auch nicht durch die Offenbarung einer solchen Tatsache, von der ich bis dahin überhaupt nichts ahne, zerstört sehen wollen).
    Naja, aber das kann jeder anders sehen und das ist jetzt auch nicht das Problem.
    Es kam natürlich wie es kommen musste und die ganze Sache kam nun doch nachträglich vor ca. 6 Monaten durch ungünstige Umstände heraus. Das war natürlich erstmal die totale Katastrophe, aber wir haben in der Zeit danach die Sache gut für uns aufgearbeitet. Haben Zusammenhänge und Ursachen erforscht und glauben, die Lage richtig analysiert zu haben. Mein Freund glaubt mir, dass ich aus meinen Fehlern lernen werde bzw. gelernt habe und alles daran setzen werde, dass soetwas nie wieder passiert. Er hat mir „verziehen“, soweit man das kann und hält mir die Sache auch nicht mehr vor. Wir haben erst kürzlich wieder darüber gesprochen und er meinte, es gibt eigentlich keine offenen Punkte oder Fragen mehr für ihn, die ihn beschäftigen oder die er geklärt haben muss. Mir geht es genauso. Allerdings schmerzt ihn die Tatsache, dass so etwas passiert ist, schon noch sehr. Klar, verstehe ich auch. Ansonsten läuft unser Alltagsleben eigentlich wieder wie früher. Wir verstehen uns gut, haben Spaß zusammen, führen gute Gespräche, man könnte manchmal fast vergessen, dass da was war. So weit, so gut…
    Das Problem ist nun folgendes: ich weiss nicht wie es bei anderen so ist, aber bei uns war es in der Vergangenheit so, dass trotz der bereits sehr langjährigen Beziehung immer wieder mal wieder Verliebtheit aufkam. Nicht immer gleichzeitig, aber egal. Man kann es vielleicht so sagen, dass zu dem Grundgefühl der Liebe von Zeit zu Zeit immer mal wieder die Schmetterlinge dazukamen. Das war mal so, mal so. Immer auch längere Phasen ohne Schmetterlinge, aber irgendwann kamen sie wieder. Ich habe sie momentan dauerhaft, weil mir erst durch diese ganze Problematik nochmal richtig bewusst geworden ist, wie sehr ich meinen Freund liebe.
    Das Problem: er hat sie nicht mehr. Das Grundgefühl ist wohl noch da, aber seit dem Supergau sind keine Schmetterlinge mehr geflogen. Klar, kann man auch verstehen, dass nach ca. 6 Monaten es noch nicht wieder so ist. Aber wir haben beide sehr große Angst, dass sie nie wieder kommen. Denn das wäre für ihn auf Dauer kein Zustand. Für ihn gehören diese gelegentlichen Schmetterlinge zu einer glücklichen Beziehung dazu (für mich auch).
    Er meint, dass es vielleicht so ist, dass diese positiven Gefühle durch den Gedanken an das was ich getan habe und der ihn immer noch schmerzt, vielleicht blockiert werden. Dass quasi in dem Moment, wo diese positiven Gefühle aufkommen, gleichzeitig auch wieder dieser negative Gedanke aufkommt.
    Erschwert wird die Lage wohl noch dadurch, dass der andere nur ein paar Ecken weiter wohnt und man die Befürchtung haben muss, ihm über den Weg zu laufen (was allerdings noch nicht passiert ist). Aber allein diese Tatsache macht es natürlich auch schwer, Abstand von dem Thema zu gewinnen. Und nein, umziehen geht leider nicht.
    Was meinen Sie? Kann das mit den Schmetterlingen wieder was werden ? Haben Sie da irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte ?
    Ich habe solche Angst, dass ich blöde Kuh unser glückliches Leben für immer zerstört habe…
    Sorry dass es doch so lang geworden ist.
    Vielen Dank fürs Lesen und (hoffentlich) Antworten,
    Viele Grüße
    Susan

  407. Hallo Monika,
    wachen Sie auf und erkennen Sie, dass Sie in einer ausbeuterischen Beziehung leben. Ihr Anteil daran, dass Sie alle Schuld bei sich suchen und Ihre Wut statt auf Ihren Freund gegen sich selbst richten.

    Sie machen es Ihrem Freund viel zu leicht, ziehen bis jetzt keine Konsequenzen und lassen sich ausnutzen. Das hat weniger mit Ihrem „schwierigen Carakter“ als mit Ihrem geringen Selbstwertgefühl zu tun.

    Darum sollten Sie sich in erster Linie kümmern. Vermutlich geht das leichter, wenn Sie sich professionelle Unterstützung in einer Psychotherapie suchen. Denn ich habe Zweifel, ob Sie sich allein aus dieser Beziehung lösen können.

    Danke für Ihren Kommentar.

  408. monika sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann, und andere Kommentatoren,
    ich hätte gerne einen Kommentar zu meiner Situation, obwohl ich denke, dass sie vielleicht etwas befremdet. Es würde mir wirklich helfen … ich hoffe jedenfalls von dem, was ich las …
    Seit Jahren bin ich mit einem Mann zusammen, der mir sehr viel bedeutet, so dass ich auch in dieser Beziehung viel akzeptierte, was man vielleicht nicht immer nachvollziehen kann. Ich sollte vielleicht auch hinzufügen, dass ich ein etwas schwieriger Charakter bin, da ich ein sehr schüchterner Mensch bin. Ich hatte vor Jahren eine langjährige Beziehung mit meiner Jugendliebe, die leider sehr abrupt beendet wurde. Ich erwähne dies, da ich davon ausgehe, dass mich das sehr geprägt hat, und auch, da ich grundsätzlich dazu neige, auch nach meinem eigenen ‚Versagen‘ (Fehlern) zu suchen. Leider hat mir diese Überzeugung, dass Dinge zwar nicht grundsätzlich auf Gegenseitigkeit beruhen, aber sich doch bedingen, nicht immer positive Kommentare eingebracht.
    Zu meiner Situation, die, da sie komplex ist, doch einiger Erklärung bedarf: Zu Beginn unserer Beziehung war ich sehr in meinen derzeitigen Freund verliebt und vertraute auch allen seinen Erklärungen. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich entweder nicht sehen wollte oder in der Tat nicht gesehen habe, dass er durchaus in einer anderen Beziehung steckte, auch wenn er dies mit ‚Arbeitssituation‘ oder ‚Freundin, die Pause macht‘ umschrieb. Beides war mir zu dieser Zeit ein Rätsel, auch wenn ich mich nun dumm und selbstbetrügerisch deswegen empfinde. Damals formulierte ich irgendwann die Frage, dass ich mich verabschieden möchte, wenn es hier um eine Situation mit zwei Frauen geht.
    Mein derzeitiger Freund beschrieb, dass es nur um mich ginge und diese Ex-Freundin einfach Probleme habe, um die er sich kümmern müsse. Dazu gehört u.a., dass sie (trotz anderer Versprechen zu Beginn unserer Beziehung, ich solle wenigstens als ‚Arbeitskollege‘ eingeführt werden) nie von mir erfahren hat. Dies ist insofern von Bedeutung, da mein Freund nach wie vor Kontakt (beruflich wie freundschaftlich) mit ihr unterhält, was plötzlich dieses Jahr bedeutete, dass sie gemeinsam auf eine berufliche Ausstellung fuhren.
    Diese Beziehung war für mich immer eine extreme Belastung, obwohl es erträglicher war, als mein Freund mich in der Anfangsphase häufig von diesen Treffen anrief oder smste, um mich zu beruhigen. Seit ca. 3 Jahren allerdings wurde er sehr ungehalten, wenn ich irgendwann selbst ein Zeichen sendete. Es ist nicht so, dass ich völlig naiv wäre, meine Versuche mich aus allem zu lösen, wurden meist mit Hymnen, wie wichtig ich sei, zerstreut. Seit einiger Zeit allerdings wird dies hauptsächlich ärgerlich übermittelt, in dem Tenor, dass ich unfähig sei, Lob im Kopf zu behalten. Dies geht einher mit berechtigten Zweifeln an meiner selbst, sowie auch nachweislich kaum positiven beruflichen Resultaten, außer meiner Zusammenarbeit mit ihm. In aller Korrektheit sollte ich anmerken, dass auch seine Karriere wesentlich besser verlaufen sollte, als sie es derzeit – oder seit Jahren tut.
    Dieser Freund hat nun, über einen zeitweise erhaltenen Lehrauftrag ein sehr intensives Verhältnis mit einer jungen Studentin begonnen. Meine Beobachtungen, und auch Beschreibungen gefühlsmässiger Veränderungen wurden leider abgetan oder als Spionage verurteilt, obwohl meine Indizien eher nebenbei, als durch ein ständig offenes Chatfenster bestätigt wurden.
    Ich habe meinen Freund sehr früh auf diese Veränderung angesprochen, auch darauf, dass wir einstmals (wenigstens in meinem Sinne) sagten, dass Gefühlsveränderungen passieren können, aber bitte aufrichtig eingestanden werden sollten, um eben jene anfangs erwähnten Heimlichkeiten zu vermeiden. Er negierte alles, meinte jedoch, ich würde ihn ausspionieren, was ich als lächerlich empfand, da einige der Symptome so offensichtlich waren.
    An manchen Abenden hat es mir das Herz zerrissen, sein Seufzer an meiner Schulter, während er offensichtlich an etwas anderes dachte. Was soll ich sagen ? .. welchen Beweis habe ich ??? Es zog mir den Boden weg, ich dachte es wäre eine Imagination. Eine Einbildung, ich als Mitte 40, mit nicht klar artikuliertem Kinderwunsch, konfrontiert mit der Sehnsucht eines 51jährigen zu einer gerade 23jährigen ..
    Doch meine direkten Nachfragen, obwohl diese formuliert als, ‚ich weiss das ist ein Glück, das passieren kann …‘ und ich meinte es damals .. ich weiss nich was los ist, denn ich liebe ihn auch, trotzdem kann ich verstehen …. lieferten ein klares ’nein‘. Leider habe ich seitdem in einem gemeinsamen Arbeits-Email-Konto eine Email entdeckt, die an diese Frau adressiert ist und verweist auf ein spezielles Email Konto ‚da alles andere zu gefährlich würde‘ und auch Videochats erwähnt …Ich habe ihn gefragt, ob er Affären in einer Beziehung für möglich hielte oder ob er weiterhin mit dieser Studentin extensiven Kontakt hätte … er verneint alles. Ich weiß nicht wie weit es mit Furcht zu Vorurteilen zusammenhängt.
    Leider höre ich mich etwas dumm an .. trotzdem ich würde gerne eine Meinung hören.
    Sicher ist es nicht unwesentlich, dass mein Freund nicht Deutscher ist und auch meine Familie, obwohl deutsch, keinen einfachen Hintergrund hat.
    Danke

  409. Hallo Susi,
    das ist natürlich auch ein Modell, nicht zusammen zu wohnen. Zum einen geht das natürlich fast nur, wenn man keine Kinder hat. Zum anderen hat man dadurch natürlich ganz wenig Alltag miteinander. Das hat große Vorteile, denn beide bleiben sich ein wenig fremd, freuen sich meist auf das Zusammensein und reißen sich vielleicht auch etwas mehr am Riemen, wenn es mal knirscht.

    Aber es ist natürlich auch nicht mit einer Beziehung, in der man zusammenlebt, zu vergleichen. Was einem dabei entgeht, ist auch viel Nähe und das Kennenlernen des Anderen von all seinen Seiten, nicht nur von seiner schönen. Das muss man mögen und hat letztlich viel damit zu tun, welche Art der Beziehung man möchte.

    Danke für Ihren Beitrag.

  410. susi sagt

    also ich hab das gefühl als ob fremdgehen zum legitimen volkssport wird wenn man nur erstmal lange genug in einer beziehung is. wozu bin ich denn mit jemandem zusammen wenn mich andere sexuell mehr reizen? mir ist schon klar dass der mensch triebe hat aber deshalb muss man denen doch nich gedankenlos nachgehen. man muss sich doch mal überlegenw as man in dem anderen zerstört wenn es raus kommt. mich hat mein erster freund betrogen und jede nachfolgende partnerschaft hat darunter gelitten weil ich es nie wieder geschafft hab wirklich zu vertrauen. ich stand aber auch schon auf der anderen seite und war kurz davor jemanden zu betrügen. klar erstmal is da so ein prickeln aber das kommt ja auch daher dass man sich mit dem neuen menschen mehr mühe gibt weil er für einen noch nicht so selbstverständlich ist wie der eigene partner. vielleicht wäre es besser sich mal zu überlegen warum man plötzlich „anfällig“ für eine affäre ist. wenn man neue wünsche und ideen hat kann man die doch auch dem partner mitteilen und so die eigene beziehung bereichern.
    ich find es traurig dass viele sagen „naja nach fünf oder zehn jahren weiß ich ja alles von meinem partner. da is was neues aufregender.“ eine gute beziehung sollte doch so sein dass sich beide weiter entwickeln und dadurch kann ich meinen gegenüber nie zu hundert prozent kennen und muss ihn immer wieder neu entdecken. ich find das jedenfalls genauso spannend wie jemand neues kennenzulernen.
    ich glaub man sollte lieber darauf achten dass jeder sein eigenes leben hat und die paarzeit was besonderes bleibt und keine pflicht wird. so der typische fernsehabend fällt mir da ein ^^
    ich hab im fernsehen mal eine reportage über ein ehepaar gesehen die mehr als 40 jahre oder so verheiratet waren. die haben nie zusammengewohnt außer wo die kinder da waren. dadurch konnte jeder machen was er will, man hatte sich immer was zu erzählen und hat sich dann auf die verabredungen gefreut. find ich ne sehr schöne idee ^^ das is ja wie wenn man noch jung is ohne all die verpflichtungen. man sieht sich eben nur wenn man wirklich will und kann bei streit sich auch räumlich trennen.
    mich würde mal interessieren was sie darüber denken? könnte das eine affäre unwahrscheinlicher machen?

  411. Hallo Anna,
    mein Rat: bringen Sie sich und Ihren Sohn in Sicherheit. Ihre Beziehung dauert erst ein Jahr, da fällt es Ihnen hoffentlich leichter, sich zu trennen.

    Die Spielsucht eines 34jährigen besteht ja nicht erst seit gestern. Wenn er jedwede Hilfe ablehnt, zeigt, wie wenig er davon weiß, wie tief er schon drin hängt. Lesen Sie diese Seite über Spielsucht. Sie müssen aufpassen, dass Sie nicht co-abhängig werden. Also ewig Verständnis haben, Geduld, sich weiter belügen lassen. Anscheinend hat die Spielsucht Ihres Freundes noch keine großen finanziellen Auswirkungen, jedenfalls schreiben Sie nichts davon. Aber das ist meist nur eine Frage der Zeit.

    Das frühe Schicksal Ihres Freundes (Adoption etc.) hat sicher etwas damit zu tun. Wer 23 Jahre mit einer Lüge aufwachsen muss, hat eine enorme Hypothek zu tragen und zu verarbeiten. Da kann der Online-Poker eine unbewusste Selbsttherapie sein, mit der man sich in große Träume (ohne Anstrengung viel Geld verdienen) rettet. Aber das Erwachen ist hart.

    Aber in erster Linie ist es ein Problem Ihres Freundes. Sie müssen es nicht zu Ihrem Problem machen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  412. Anna von Bargen sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    mein Name ist Anna und ich bin 25 Jahre alt. Mein Freund(34) und ich sind seit etwas mehr als einem Jahr zusammen und haben jetzt schon erhebliche Probleme. Nach etwa 11 Monaten fing er an sich zu verändern – brauchte mehr Freiheiten. Da er, wie ich denke, spielsüchtig ist (online Poker) wurde dies auf einmal ein sehr großes Thema bei uns. Ständig versetzte er mich und hielt Verabredungen nicht ein ohne Bescheid zu sagen .

    Ich hab eine 7-jährige Tochter die auch sehr unter diesen ständigen leeren Versprechungen leidet. Er hat sich mehrfach mit einer Arbeitskollegin getroffen und telefoniert auch regelmäßig mit ihr. Dies geschah/geschieht immer heimlich. Da sie dies immer rumerzählt, ist es dann rausgekommen.
    Er sagt er will ihr nur helfen (sie ist Russin), weil sie niemanden hat. demzufolge haben wir öffter Streit bekommen. Nun habe ich emails gefunden, in den er ihr schreib,t wie sehr er sie vermisst und er sie liebt. Folge war neuer Streit und das Geständnis, dass er fremdgegangen ist mit ihr. Er weint, beteuert, dass er mich über alles liebt und das nur eine Schwärmerei war. (Er hat vorher auch immer gesagt das er sie nicht mehr anruft oder trifft). Ein weiteres Problem ist auch, dass er nichts zugegeben hat, bis ich ihm die Fakten auf den Tisch geknallt hab und dann auch noch weiter lügt.

    Soll ich dieser Beziehung noch ein Chance geben oder nicht wird er sich jemals ändern????? Ich und meine Tochter lieben ihn sehr aber so kann ich ihm nicht mehr vertrauen. Paartherapie lehnt er strikt ab. Er geht nicht zum Psychologen, das bringt nix, wie er sagt. Er wurde als Säugling adoptiert und hat das erst nach dem Tod seiner “ Mutter“ mit 23 erfahren. Ist er deshalb so ??

    Ich entschuldige mich jetzt schon für diesen verwirrten Kommentar und hoffe auf baldige Antwort
    Liebe Grüße
    Anna

  413. Hallo Petra,

    Ferndiagnosen sind immer schwierig, aber nach allem, was Sie schreiben, sind Sie mit einem unerwachsenen Mann zusammen. Das zeigt sein Verhalten: abstreiten, verleugnen, Heimlichkeiten, Besserung geloben, weiter so machen, keine Gründe wissen …

    So etwas machen Vierzehnjährige. Erwachsene Männer stehen zu ihrem Verhalten oder können nachvollziehbare Gründe liefern. Ihre Rolle ist dabei undankbar, denn Sie sind die strenge Mutter, die kontrolliert, zur Rede stellt, verzeiht, enttäuscht ist usw.

    Beide Verhaltensweisen ergänzen sich. Je mehr Ihr Mann Heimliches tut, umso mehr kontrollieren Sie. Je mehr Sie ihn kontrollieren, umso mehr verhält er sich wie ein Ertappter Jugendlicher.

    Aus diesem Teufelskreis kommen Sie, wenn überhaupt, nur gemeinsam heraus. Mit anderen Worten, eine Paarberatung könnte Ihnen helfen. Der wichtigste Punkt wäre, dass Ihr Mann versteht, dass er ein Problem hat. Dazu sind unerwachsene Männer jedoch selten bereit oder in der Lage. Manchmal hilft die harte Konsequenz der Partnerin, also dann, wenn sie aufhört, die Mutterrolle zu spielen.

    Falls meine oben gegebene Beschreibung auf Ihren Konflikt zutrifft, können Sie mehr über diese Thematik in meinem Buch nachlesen.

    Danke für Ihren Beitrag.

  414. Petra sagt

    Hallo,
    Im Sommer 2007 entdeckte ich per Zufall auf dem Handy meines Mannes, dass er täglich mehrere SMS (alle gelöscht) von derselben Nummer erhält. Die Mailbox bestätigte mir, es ist eine Frau. Gleichzeitig telefonierte er bis zu 4 mal am Tag mit dieser Nummer, Gespräche bis zu 60 Minuten Länge.

    Im September 07 sprach ich Ihn darauf an, dass er ein Verhältnis habe und ich ihn verlasse. Er brach völlig zusammen, er versicherte mir glaubhaft, dass er mich noch nie betrogen habe und das auch nicht tun würde. Ich sei der wichtigste Mensch auf der Welt und alles sei rein platonisch und auf freundschaftlicher Basis. Er habe Sie 2006 im Kurhotel kennengelernt, mo er damals als Hausmeister beschäftigt war, doch er habe sie später nie getroffen nur telefoniert. Wie ich ihm so etwas überhaupt unterstellen könne, er sei ja permanent nur im LKW unterwegs und habe überhaupt nicht die Gelegenheit. Seit Mai 2006 arbeitet mein Mann im Fernverkehr. Er werde aber den Telefonkontakt sofort abbrechen.

    Ich vertraute ihm und glaubte ihm. 2008 entdeckte ich, dass er weiterhin täglich mehrere SMS dieser Nummer erhielt, allerdings rief er sie nicht mehr an. Später erfuhr ich, sie rief ihn an. Ich wartete in der Hoffnung, irgendwann eine SMS zu lesen. Im Oktober 2008 war es soweit. Es hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Die SMS war eindeutig, mehrere Treffen, Sex, Zärtlichkeit usw. Nun gab er zu, dass er Sie 2 mal getroffen habe Ende 2006, davon 1mal mit ihr geschlafen habe. Er hätte es zutiefst bereut. Nach unserem Gespräch 2007 sei der Kontakt nur noch von ihr ausgegangen. Sie hätte ihn nur noch genervt und sie hätte keine Bedeutung für ihn gehabt.

    Ich glaubte ihm nicht und nahm zu der Frau Kontakt auf. Es gab mehrere Treffen im LKW, immer mit Sex, auch noch nach seinem Versprechen den Kontakt abzubrechen. Erst an Weihnachten 2008 hörte die ganze Telefongeschichte auf. Seither gibt es viele Gespräche, doch mein Vertrauen ist dahin, zumal er abstreitet, dass die Affäre für ihn irgendeine Bedeutung hatte und er behauptet, dass er sie eigentlich all die Jahre nur loswerden wollte, sich ihr gegenüber aber schuldig fühlte er sich selbst nicht erklären kann, warum er sie immer wieder getroffen habe.

    Kann ich ihm das glauben, dass er keinerlei Gefühl für sie hatte, dass es nur ein bisschen Sex war, der männliche Trieb halt zwei Jahre lang? Kann nach so vielen Lügen je wieder Vertrauen aufgebaut werden? Ich liebe ihn sehr, doch die vielen Lügen lassen mich zweifeln und doch will ich 18 Jahre nicht einfach wegwerfen. Hat unsere Ehe noch eine Chance? Wie lässt sich das verarbeiten wenn so viele Fragen für mich offen sind und er keine Antwort darauf hat außer : Ich weiß nicht warum.
    Vielen Dank im voraus!

  415. Hallo Nicole,

    einer Forderung muss eine Leistung vorausgehen. Deswegen gibt es eine Zahlungsforderung, der eine Lieferung vorausging. Man hat ein Recht darauf.
    Ein Wunsch ist einfach ein Wunsch, dem muss nichts vorausgehen, deswegen kann man ihn auch abschlagen.

    Viele Menschen rechnen aber auf, was sie schon alles für den anderen getan oder geopfert haben und leiten daraus ein Recht ab oder eine Forderung. Doch ist das eine einseitige Vereinbarung, über die ja oft auch gar nicht gesprochen wird. Erst an den heftigen Gefühlen, wenn der andere den Wunsch abschlägt, merkt man, dass der Wunsch als Forderung gemeint war.

  416. Nicole sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    danke für Ihre bereichernde Darstellung. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Unterschied zwischen Wunsch und Forderung ein sehr deutlicher. Sie haben mich darauf gebracht, dass man im Kopf diese Unterscheidung sehr oft nicht trifft!

    Nicole

  417. Anton sagt

    für mich war und ist es auch der größte Schmerz zu wissen, nicht der Einzige zu sein. Allerdings habe ich in letzter Zeit auch wieder an mich gedacht. An meine Stärken/Ziele und mich von dem Gedanken gelöst, daß sie die Einzige ist mit der ich glücklich werden kann. Natürlich wünsche ich mit ihr von ganzem Herzen, aber ich werde mein Glück im Leben so oder so finden. Ich bin ein „liebenswerter“ Mensch mit vielen guten Eigenschaften. Es wird jemanden geben, der mich so nimmt wie ich bin. Ich glaube, daß auch sie dieses Selbstvertauen bei mir spürt und ihre Wahrnehmung ändert. Bisher hat sie mich als Opfer gesehen und hatte Mitleid mit mir. Ich habe ihr gesagt, daß ich kein Mitleid oder Mitgefühl brauche. Mein Glück im Leben hängt von mir ab. Ich bin beruflich erfolgreich, habe Freunde, Hobbies etc…es wird jemanden geben, der all dies mit mir teilen möchte. Wie gesagt, ich hoffe es ist meine Frau, aber es liegt nicht an mir.

  418. Hallo Nicole,
    der Wunsch danach, für den anderen die Nummer eins im Herzen oder im Leben zu sein, ist ein Wunsch. Es kann keine Forderung sein. Wünsche kann man abschlagen oder nicht erfüllen. Deswegen ist es Sache der Frau, ob sie den anderen Mann loslassen und vergessen kann. Als Betrogener kann man das nicht kontrollieren, einfach weil es nicht im eigenen Einflußbereich liegt. Man kann sich das wünschen und wenn der andere diesen Wunsch nicht erfüllen kann oder mag, muss man seine Konsequenzen ziehen.

  419. Nicole sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Sie antworten Anton, es ginge ihn nichts an, ob seine Frau den anderen Mann vergessen hat oder nicht. Das verstehe ich nicht. Das genau ist doch der Kern, weshalb es so furchtbar weh tut betrogen zu werden, dass der Partner, für den man die Nummer 1 sein will nebenbei noch eine andere Person im Kopf oder im Herzen hat. Jeder will doch eine Beziehung, in der man füreinander einzigartig ist, oder nicht? Meiner Meinung nach ist dies auch kein Besitzanspruchsdenken. Natürlich sollte jeder Mensch viele weitere Menschen in seinem Herzen haben, aber für den Partner gibt es meiner Ansicht nach nur einen einzigen Logenplatz. Oder ist meine Denkweise zu egoistisch?

    Grüße
    Nicole

  420. Hallo Anton,
    ich finde, Sie sollten Ihrer Frau nicht soviel Zeit wie möglich geben, sondern statt dessen eine Frist setzen. Sie sind zu nett, haben zuviel Verständnis – und es ändert aber nichts.

    Sie müssen herausfinden, ob und was Ihre Frau noch von Ihnen will. Dabei kann eine Paartherapie helfen, aber Sie sollten dafür einen Termin setzen und gemeinsam mit Ihrer Frau dorthin gehen.

    Es braucht eine Entscheidung. Ihr Angebot, die Beziehung weiterzuführen, steht. Was aussteht, ist wie Ihre Frau dazu steht. Dazu muß man nicht wochenlang seine Gefühle sortieren, sondern sich entscheiden. Alles andere sind Hinhaltetaktiken, die vor allem eines ausdrücken: ich will nicht.

  421. Anton sagt

    Hallo,

    danke für Ihre Antwort. Sie haben den Kern erfasst! Was will sie eigentlich! Genau das möchte ich auch wissen. Für sie, für mich, für uns. Ich glaube tief in ihrem Inneren weiß sie das. Sie ist nur ein sehr gefühlsorientierten Mensch und lässt sich schnell wieder von ihren Zielen und Wünschen abbringen.

    Ich habe ihr versprochen, ihr soviel Zeit wie möglich für die Aufarbeitung zu geben. Ich darf mich aber nicht vergessen. Über eine Paartherapie haben wir natürlich auch gesprochen. Ich habe auch mal einen Therapeuten rausgesucht. Allerdings kommt von ihr keine weitere Initiative. Ich glaube ich muss ihr einfach noch Zeit geben, ihre Gefühle zu verarbeiten. Erst dann können wir mit einer gemeinsamen Aufarbeitung beginnen. Alles andere würde sie momentan glaube ich überfordern.

    Trotzdem muss ich sagen: es geht nicht nur um ihre Gefühle. Sie ist kein „Single“, der sich ausprobieren kann, ohne Konsequenzen. Auch ich als Partner habe Bedürfnisse, Wünsche und Ziele. Die darf ich nicht einfach ihren unterordnen. Wie gesagt, ich gebe ihr Zeit, aber wenn sie eine Zukunft mit mir möchte, dann müssen wir das Wieso und Weshalb gemeinsam aufarbeiten.

  422. Hallo Anton,
    ich lese viel in Ihrem Kommentar, was Sie alles unternommen haben und noch vorhaben, was Ihre Ehe angeht. Wenig lese ich, was eigentlich Ihre Frau will.

    Das wäre wichtig zu klären. Wenn Ihre Frau die Affäre noch verarbeiten muss, um sie zu vergessen, ist das Sache Ihrer Frau. Das können Sie ihn nicht abnehmen.

    Auf der anderen Seite müssen Sie auch langsam die Affäre Ihrer Frau hinter sich lassen. Ob Ihre Frau den anderen Mann vergessen hat oder nicht, geht sie nichts an. Das ist Sache Ihrer Frau. Wichtig ist, dass Sie mögliche Konflikte zwischen Ihnen erkennen und bearbeiten. Davon muss es einige geben, und damit meine ich nicht den Alltag, der sich nach neun Jahren einstellt.

    Aber aus Ihrem Kommentar wird mir nicht so recht klar, woran es bei Ihnen beiden klemmt. Ein gute/r Paartherapeut/in sieht da sicher mehr.

    Danke für Ihre Offenheit.

  423. Anton sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    zuerst einmal ein großes Lob an ihre Seite und die hilfreichen Kommentare.

    Ich bin nach 9 Jahren Beziehung (davon 1/2 Jahre als Ehe) auch in die „Affärensituation“ geraten. Meine Frau hatte ca. 4 Monate eine Liebesaffäre mit einem Arbeitskollegen. Dies habe ich Anfang Februar entdeckt. Die Affäre war wohl weniger sexuell, sondern mehr emotional geprägt. Kurz nach dem Entdecken, war meine Frau dann auch noch schwanger. Beide Männer kamen als Vater in Frage, wobei ich wohl mit größerer Wahrscheinlichkeit in Frage gekommen bin.

    Aufgrund der Situation waren wir uns einig, daß eine Abtreibung die einzige Lösung ist. Den Kontakt zur Affäre hat sie dann abgebrochen. Sie kennt seine Fehler und Macken und wusste, daß sie mit diesen im alltäglichen Leben nur schwer klar käme. Trotzdem sind die Gefühle wieder aufgeflammt. Mir gegenüber hat sie das verschwiegen und mich auf Nachfrage auch direkt belogen. Ende März habe ich sie dann direkt mit neuen Beweisen konfrontiert und auch meine Position klargestellt.

    Ich habe sie gebeten, entweder abends zu Hause zu sein (und dann ganz und gar) oder ihre Koffer zu packen. Diese Konsequenz hatte sie nicht erwartet. Ich war immer derjenige, der für alles Verständnis hatte, alles organisiert hatte, immer da war. Für sie war es nochmal die Initialzündung, es mit mir richtig zu versuchen.

    Seit dem habe ich mich mit dem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt, viele Bücher gelesen (u.a. Warum hast du mir das angetan) und gelernt was bei uns falsch gelaufen ist. Ich weiß, was ich ändern muss, ich habe gelernt neue Reize zu setzen und verstecke meine Gefühle nicht mehr (das habe ich in der Vergangenheit immer gerne getan). Ich glaube die Selbstreflektion funktioniert bei mir sehr gut. Ich sehe mich nicht als Opfer, aber auch nicht als Täter. Wir beide haben früher Sachen richtig gemacht, aber auch vieles falsch gemacht. Das will und werde ich ändern.

    Die Auseinandersetzung meiner Frau mit dieser Situation durchschaue ich noch nicht so richtig. Von ihr kommen wenig Impulse über die Situation und was sich ändern soll zu sprechen. Ich merke zwar, daß sie an einigen Punkten versucht sich zu ändern (z.B. versucht sie mehr Verantwortung für unser Leben zu übernehmen), aber direkte Gesprächsansätze gibt es von ihr wenig. Ich glaube, daß sich ihr Kampf momentan noch mehr auf das Vergessen der Affäre und weniger auf unsere Zukunft fokussiert.

    Ich würde mir wünschen, daß sie etwas mehr Kampfgeist für mich zeigt und nicht das Gefühl hat, daß ich eh da bin. Ich würde sie da gerne mehr aus der Reserve locken und glaube auch, daß wenn sich ihr Fokus mehr auf uns richtet, das vergessen der Affäre viel einfacher wäre. Ich weiß, daß sie mich liebt und mit mir zusammenbleiben möchte, aber ich kann nicht gegen die „großen“ Gefühle einer Affäre konkurrieren. Unsere Liebe basiert nach 9 Jahren auf viel fundamentaleren Gefühlen als bei einer Affäre. Wir teilen den Alltag, sehen den Partner, wenn er „ungeschminkt“ ist, sich schlecht fühlt, etc….all das erlebt man bei einer „heimlichen“ Affäre nicht.

    Trotzdem vermisst sie, glaube ich, die Gefühlsexplosionen aus dieser Zeit. Natürlich sorge ich momentan viel häufiger für einen Ausbruch aus dem Alltag. Manchmal überfordert sie das etwas. Sie erkennt auf einmal Seiten an mir, die sie vorher nicht gesehen hat oder sehen wollte. Wir beide haben in der langen Beziehung ein Bild vom anderen aufgebaut. Ein Bild wie wir den Partner sehen wollten, nicht wie er ist. Das basierte eher auf den Kleinigkeiten, die uns manchmal nerven und nicht auf den vielen guten Eigenschaften. Wir müssen und wieder neu entdecken. Ich bin dabei, weiß aber momentan nicht, was ich finde. Die Affäre habe ich eigentlich gut verarbeitet, aber das direkte Anlügen nagt an mir.

    Kann ich ihr heute glauben, wenn sie sagt sie liebt mich, sie ist glücklich bei mir zu sein, der andere ist vergessen? Ich habe bewusst keine direkte Frage an sie gerichtet. Ich weiß gar nicht, was ich direkt fragen will. Vielleicht haben sie einfach ein paar Tipps, ein paar Ansätze, wie die Aufarbeitung noch besser gelingt…

    Vielen Dank dafür im voraus

  424. Martin40 sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für die klaren Worte. Sie haben Recht, ohne wenn und aber. Ich hoffe es, zu schaffen, nicht weiter den Richter spielen zu wollen: Meine Frau hat sich aufrichtig entschuldigt. Es ist lange her. Es gibt inhaltlich an der Ehe nichts zu meckernd. Auch der Sex ist nach wie vor erfüllend und aufregend. Wie mir das immer wieder klarmachen soll, weiss ich zwar noch nicht, aber die Richtung ist vorgegeben. Insoweit scheine ich etwas schwierig zu sein. Vielleicht sollte ich es jeden Tag 100 aufschreiben, bis ich es verinnerlicht habe. Wenn Sie einen anderen Tipp haben??

    Danke für Ihre Hilfe
    Martin

  425. Hallo Martin,
    eine Ehe ist keine Gerichtsverhandlung. Wenn man anfängt, klären zu wollen, wer „schuld“ ist, führt da nicht weiter. Insofern ist es anmaßend, Ihrer Frau ihr „nicht korrektes“ Verhalten vorzuwerfen. Wenn es Sie damals so verletzt hätte, hätten Sie sich eben trennen müssen.

    Jetzt nach 15 Jahren daraus ein Recht ableiten zu wollen, Sie dürften jetzt auch fremdgehen, halte ich für wenig erwachsen. Außerdem: alles im Leben hat seinen Preis. Wenn Sie den von Ihnen vorgeschlagenen Weg gehen, wird das auch seinen Preis haben in Form von Schuldgefühlen, weil Sie es heimlich machen. Legen Sie es offen, wird es vermutlich Streit in Ihrer Ehe geben.

    Aber es gibt noch einen anderen Weg. Hören Sie auf, den Richter zu spielen und sorgen Sie für aufregenden Sex mit Ihrer Frau.

  426. Martin40 sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    meinen letzten beitrag hatte ich nun nicht mit einer konkreten Frage versehen, hoffe jedoch gleichwohl noch auf einen Kommentar. Sie haben mir bereits sehr geholfen. Erstaunlich, wie Sie sofort den beziehungsweise einen Kern meines Problems/meiner Probleme erfasst haben. Ich werde Sie auf jeden Fall weiterempfehlen bzw. selbst in Anspruch nehmen, wenn ich nicht weiterkommen sollte.

    Danke schon mal
    Martin

  427. Martin40 sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    eigentlich bin ich bisher nicht zu einer Prostituierten gegangen, weil ich moralische Bedenken mir gegenüber habe und meiner Frau gegenüber, die ich eigentlich auch nicht verletzen will. Wenn ich es heimlich machen würde, müßte ich die Sache nur mit mir ausmachen. Das könnte ich durch aus (theoretisch jedenfalls) mir gegenüber rechtfertigen, da ich es so sehe, dass der Wunsch oder der Neid, wie Sie es sagen, durch das nicht korrekte Verhalten meiner Frau erst ausgelöst wurde. Wenn ich damit meinen inneren Konflikt beenden könnte und dafür unser Leben wieder normal weitergeht….?!!

    Gruß
    Martin

  428. Hallo Martin,
    stimmt, ich habe das als eine Möglichkeit des Ausgleichs vorgeschlagen. Aber in der Liebe gibt es kein Rezept, das immer stimmt.

    Bei Ihnen habe ich kein gutes Gefühl, weil Sie es ja weniger aus Neugier machen – sonst hätten Sie es ja längst gemacht – sondern als Strafe für etwas, was fünfzehn Jahre her ist. Und weil es Ihnen nicht um Sex und Liebe zu gehen scheint, sondern Sie „kurzen Prozeß“ damit machen möchten, um von dem ganzen Konflikt befreit zu werden.

    Das was Sie fürchten, sind die Gefühle, die dabei entstehen könnten, deshalb Ihr Erwägen der „körperlichen Variante“, noch dazu bei einer Prostituierten, wo Sie ziemlich sicher sein können, dass die Frau null Gefühle investiert. Aber Beziehung und Liebe haben eben manchmal mit Gefühlen zu tun, wie Sie bei Ihrer Frau mitbekommen haben.

  429. Martin40 sagt

    Sehr geehrter herr Kopp-Wichmann,

    Ihre Ansicht mag durchaus zutreffen. Ich bin schon katholisch erzogen worden mit konkreten Moralvorstellungen. Die Erziehung war mäßig streng. Wie dem auch sei. Ich werde Ihren Tipp überdenken und ggf auch ein Seminar besuchen.

    Allerdings eine letzte Frage. Sie schlagen bei Ihren allgemeinen Fragen und Antworten selbst unter der Frage „Funktioniert es, gleiches mit gleichem zu vergelten, die Möglichkeit vor, dass ein Seitensprung des Verletzten Abhilfe schaffen könnte, wenn es sich um den ersten Sexualpartner gehandelt hat. Dies war bei uns der Fall.

    Meine Neugier bzw. meine Gedanken gehen doch gerade in diese Richtung, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht auf eine Affäre(wobei womöglich noch Gefühle im Spiel sind) warten möchte, sondern den „kurzen Prozeß“ suche. Deshalb die „Lösung“ mit der rein „körperlichen Variante“. Bleiben Sie trotzdem bei Ihrer Ansicht oder sehen Sie aus diesem Blickwinkel etwas anders.
    Wann halten Sie denn dann diese Lösung für möglich? (selbst Erfahrung sammeln).

    Danke
    Martin

  430. Hallo Martin,
    Sie beschreiben deutlich Ihren inneren Konflikt. Entweder Sie haben sehr hohe Moralvorstellungen (die Sie aber nicht einhalten können) oder Sie schrauben sie herunter und befürchten, dann werden Sie völlig haltlos und verlieren komplett die Kontrolle.

    Das ist diesselbe Denkweise, warum manche Menschen Alkohol strikt ablehnen, weil sie befürchten, dass es ihnen schmecken könne und sie als Alkoholiker unter der Brücke landen. Was dabei übersehen wird, dass es viele Menschen gibt, die eben den ganzen Zwischenraum zwischen diesen beiden Extremen gut leben können.

    Ich vermute eine sehr strenge Erziehung mit hohen moralischen Forderungen bei Ihnen. Oder das komplette Gegenteil, so dass Sie scih selbst ein strammes Korsett verpasst haben.

    Sie sollten das mit professioneller Unterstützung bearbeiten. Entweder mit einem guten Therapeuten oder Sie kommen mal in eines meiner Seminare. Da bearbeiten wir solche Konflikte auch erfolgreich.

  431. Martin40 sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für Ihre direkt und zutreffende Antwort. Natürlich spüre ich in mir, dass meine „Lösung“ der falsche Weg ist. Allerdings hat meine Frau schon alles unternommen, was Sie aus heutiger Sicht tun kann. Die Uhr zurückdrehen geht leider nicht. Offenbar bin ich trotzdem charakterlich nicht in der Lage, zu verzeihen. Das mag man mir ankreiden. Ich weiss, aber nicht mehr, was ich konkret tun soll. Sie haben ja auch Recht, wenn Sie sagen, dass die (zu) hohen Moralvorstellungen an mich selbst das Problem sind. Wenn ich sie aber herunterschraube, heisst das dann nicht, dass ich mir dann ggf. selbst erlaube, einmal fremdzugehen, wenn sich die Situation ergeben sollte. Das will ich aber auch nicht. Wie soll ich an dem Prblem arbeiten.

    Vielen dank für die Hilfe
    Martin

  432. Hallo Martin,
    ich finde, Sie sind kurz davor, einen schweren Fehler zu begehen. Einen Fehler, der vermutlich zu einer schweren Belastung in Ihrer Ehe führen wird.

    Ich will offen sprechen: Sie haben eine Sauwut auf Frau und sind neidisch wegen der Sache damals. Weil Sie beide das in der Ehe nie geklärt haben, schwelte es all die Jahre in Ihnen und ist jetzt durch den Brief wieder angefeuert worden.

    Da Sie sich selbst einen Seitensprung bislang verboten haben, weil Sie ein Selbstideal von sich aufgebaut haben, das aber mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Statt dessen sind Sie neidisch auf Ihre Frau, dass sie sich das damals „gegönnt“ hat.

    Die Wut auf Ihre Frau scheinen Sie jetzt gegen sich selbst zu richten. Durch den Besuch bei einer Prostituierten wollen Sie sich auch einen „Makel“ zulegen und sind dann genauso „schlecht“ wie Ihre Frau.

    Aber ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Man kann den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben. Das Problem ist doch nicht, dass Ihre Frau vor 15 Jahren (!) mal fremdgegangen ist, sondern Ihre viel zu hohen Moralvorstellungen – an Ihre Frau und an Sie selbst – sind das eigentliche Problem.

    Das müssen Sie bearbeiten, aber nicht mit einer Prostituierten. Den Fehler sehe ich nicht in Ihren sexuellen Wünschen, sondern darin, dass Sie aus dem Seitensprung eine Strafe machen wollen. Ich glaube auch, dass Sie danach massive Schuldgefühle hätten und dann deswegen schlecht schlafen würden. Sollten Sie es Ihrer Frau dann irgendwann mal sagen, wäre sie mit Recht sehr verletzt, denn es wäre eine hochaggressive Art, sich zu rächen. Der ganze Konflikt bedarf der Aufarbeitung, nicht der Rache.

    Danke für Ihren Kommentar.

  433. Martin40 sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich hatte schon einmal einen Beitrag geschrieben, der irgendwie abhanden gekommen sein muss. Deshalb hiermit nochmal mein Problem, das im Vergleich zu den hier geschilderten eine Lappalie sein mag, mich aber sein Monaten schwer bedrückt mit mittlerweile körperlichen Auswirkungen (ich schlafe vielleicht noch zwei Stunden pro Nacht, nehme Beruhigungs- und Schlafmittel)
    Zur Sache: ich bin eigentlich glücklich verheiratet mit meiner Jugendliebe. Wir sind seit 25 Jahren zusammen, seit ca.10 Jahren verheiratet, haben drei Kinder, die gesund sind. Die Ehe ist von Offenheit und Vertrauen geprägt.
    Es gab lediglich einen „dunklen Fleck“ in unserer Beziehung, der schon 15 Jahre her ist.

    Meine Frau hat damals aus heiterem Himmel die Beziehung beendet, ohne Vorwarnung mit der lapidaren Erklärung, sie brauche Ihre Freiheit und ich würde stören. Sie hatte dann auch recht kurzfristig eine neue Beziehung, die dann auch alsbald wieder in die Brüche ging, weil Sie dann wohl doch erkannt hat, dass Sie einen Fehler begangen hatte.
    In der Folgezeit kam es dann wieder zu einer Annäherung. Eine richtige Aufarbeitung hat (wohl) nie stattgefunden. Vielmehr wurde das Thema damals nach Erklärungsversuchen ad acta gelegt, zumal ich damals froh war, Sie wiederzuhaben.

    Komischerweise ist die ganze Sache, nachdem mir zufällig wieder ein alter Brief in die Hand gefallen, wieder hochgekocht. Ich leide heute schlimmer als damals, wobei damals schon die Hölle war. Ich fühlte mich verlassen, ausgenutzt und fallengelassen.

    Jetzt will ich auf einmal wieder wissen, wieso und weshalb alles so passiert ist, wie es war, welche Gründe, wieso die Rückkehr. Ich möchte Einzelheiten darüber, was mich interessanterweise besonders verletzt, wie sie miteinander geschlafen haben, wie die Beziehung war, warum die Abkehr etc. Meine Frau tut eigentlich alles, um mir zu helfen. Die Erinnerungen sind nach so langer Zeit natürlich teilweise sehr vage und nicht mehr recht erklärbar, deshalb auch recht unbefriedigend. Das erste Mal hat sich meine Frau auch für die Sache entschuldigt. Mehr kann man fast nicht machen.

    Trotzdem quäle ich mich weiter mit der Sache rum. Ich habe jeden Tag das Gefühl, als ob ich vor einer Klausur stehe. Was mich, glaube ich, u.a. quält ist, dass meine Einstellung nicht mehr so sattelfest ist, wie sie mal war meiner Frau gegenüber. Vielmehr habe ich auf einmal das Bedürfnis, Ähnliches erleben zu wollen, um zu wissen, wie sich meine Frau gefühlt hat (oder warum auch immer) Das kollidiert natürlich mit meiner moralischen Einstellung und meinem Ehegelübde. Engelchen und Teufelchen kämpfen jeden Tag gegeneinander.

    Auch ich habe schon fast alles getan, dagegen anzukämpfen. Tausend Gespräche, Bücher gelesen, Therapeutin aufgesucht. Es ändert sich nichts an dem Gefühl, zumindest nichts an dem Verlangen, zumindest auch einmal körperlich fremdzugehen.

    Es ist jetzt so weit, dass ich kurz davor stehe, eine Prostituierte aufzusuchen, ganz einfach, um mir selbst die Grundlage zu nehmen, um über das Verhalten meiner Frau damals zu richten. Dann hätte ich nämlich selbst einen Makel und könnte nicht mehr den Moralapostel meiner Frau gegenüber spielen, was ich jetzt immer noch tue und was ich auch nicht abstellen kann. (Mir sei das ja nicht passiert. Ich hatte so einen Freiheitsdrang nicht nötig, um sicher zu sein, dass ich den richtigen Partner gefunden habe etc….)

    Ich möchte dies heimlich tun, es Ihr jedoch später einmal erzählen (wenn es mir denn geholfen haben sollte). Auch wenn ich durchaus auch Rachegedanken habe, weiss, ich , das dies der falsche Weg wäre. Gleichwohl sehe ich für mich keinen anderen Ausweg. Ich bin auf dem besten Weg, Alkoholiker ohne Schlaf zu werden, der den ganzen Tag an nichts anderes denkt, als daran, wieso alles so gekommen ist und wieso meine Frau sich einem anderen so schnell körperlich hingeben konnte.
    Die Frage, warum das alles nach so langer Zeit hochkommt, kommt noch hinzu.
    Wenn ich meinen Beitrag so lese, kommt er mir ziemlich lächerlich vor. Es ist jedoch wie es ist.

    Was raten Sie mir?
    Vielen Dank für die Hilfe

  434. Hallo Betrogener,
    Sie brauchen nicht die Erotik Ihrer Frau beleben, wahrscheinlich geht das auch nicht durch Sie. Es ist doch das Problem Ihrer Frau – wenn sie es überhaupt als Problem sieht.

    Ich stimme Ihnen zu, dass Sie zuviel für Ihre Frau tun und insgesamt zu nett sind. Von daher finde ich gut, dass Sie eine Woche allein in Urlaub fahren. Ich denke auch, dass Sie professionelle Unterstützung brauchen. Aber da sollten Sie jetzt Nägel mit Knöpfen machen. Also Ihre Frau auffordern, dass entweder sie einen entsprechenden Termin macht oder dass Sie einen Termin machen und Ihre Frau mitgeht.

    Zeit ist genug vergangen. Von alleine lösen sich Ihre Konflikte nicht.

    Bis dahin können Sie Folgendes machen:
    1. Verbringen Sie pro Woche einen Abend miteinander außerhalb des Hauses – ohne Kind.
    2. Führen Sie Zwiegespräche.

    Ist Ihre Frau zu beidem nicht bereit, ist das ein deutliches Zeichen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  435. Betrogener333 sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    jetzt ist es fast zwei Monate her (17.März), dass ich hier meinen Beitrag reingeschrieben habe. Meine Frau (36) hat ihren Seitensprung nach 4 Wochen beendet. Zwischen uns läuft jetzt eine liebevolle Zweckgemeinschaft. Wir gehen gut miteinander um, küssen uns zum Hallo und Tschüss sagen.

    Mehr geht aber einfach aus der Sicht meiner Frau nicht, weil sie absolut keine Erotik oder Begehren bei mir mehr empfindet. Sie hat mir eine SMS geschrieben „Ich liebe Dich“. Als ich sie darauf ansprach, war sie genervt, dass ich darüber reden will. War nur so ein Impuls. Letztendlich wollte sie mir damit sagen, dass sie auch für unsere Ehe kämpfen will. Sie weiss, nur nicht wie. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass das Begehren wiederkommen kann, gerade weil sie es bei einem anderen Mann gespürt hat. Sonst hat sie ja alles, was sie braucht und mehr bei mir.

    Glauben Sie, dass so etwas nach 10 Jahren Ehe wieder zu finden geht? Ich glaube, ihr geht es zu gut bei mir. Ich bin immer für sie da und abends und am Wochenende anwesend. Erotik braucht wohl nicht so viel Nähe, Sicherheit sondern etwas Fremdes, Geheimnisvolles, Unsicherheit. Ich kann mich aber auch nicht einfach rar machen und nächtliche Streifzüge machen. Das bin ich nicht und ich will meine freie Zeit mit meiner Familie verbringen. Dafür habe ich mich bewusst entschlossen.

    Meine Frau hofft, dass die Zeit uns hilft, jedoch vermute ich, dass je mehr Zeit vergeht, wir uns weiter entfernen und es dann immer schwieriger wird. Sie sagt, wir werden das nicht alleine schaffen und externe Hilfe brauchen. Zur Zeit hat sie aber noch nicht mal Lust dazu, sich darum zu kümmern. Ich habe uns schon mehrere Therapeuten rausgesucht. Ich habe ihr gesagt, dass es schön ist, dass sie gerne kämpfen möchte und dass wir jetzt noch 2 Wochen so weiterleben und dann fahre ich eine Woche in den Urlaub. Vielleicht ergibt sich da ja etwas bei ihr. Danach sollten wir eine Entscheidung treffen, was wir denn machen.

    Haben sie Ideen, wie ich diese Erotik bei meiner Frau wiederbeleben kann? Kann das überhaupt wiederkommen. Ich habe schon viel getan. Neue Klamotten, Sport, Abnehmen (von 77 auf 65 Kilo). Jetzt bin ich schlank, fühle mich körperlich gut, aber bei ihr zeigt so etwas keine Wirkung, obwohl sie mir das früher immer vorgeworfen hatte.
    Ich danke Ihnen für eine Antwort und Ratschläge.

  436. Christian sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    wieder melde ich mich bei ihnen. ich bin nach wie vor bei meiner freundin, obwohl ich mich nach silvi und ihrem sohn sehne. ich habe beide zufällig mal kurz getroffen. sie hat sich weniger gefreut darüber, doch ihr sohn wollte nicht mehr von meiner seite weichen. auch ich habe seine ungezwungene und liebevolle art mir gegenüber vermisst.

    ich weiß nicht wie ich meine situation beschreiben soll, ich kenn mich ja selbst nicht mehr. ich möchte so gern mit ihr und ihrem sohn zusammen sein, könnte mir vorstellen eine familie zu gründen – doch irgendetwas hält mich zurück. ich will, aber doch kann ich nicht.

  437. Hallo Sandra,
    natürlich geht eine Aufarbeitung einer Krise nur gemeinsam. Ihr Mann scheint dies aussitzen zu wollen. Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten:
    1. Sie akzeptieren, dass Ihr Mann so ist wie er ist und verzichten auf eine gemeinsame Aufarbeitung.
    2. Sie stellen Ihren Mann vor die Alternative: entweder Aufarbeitung oder Trennung.

    Das klingt jetzt hart aber Sie müssen konsequenter handeln. Entweder nach 1) oder nach 2).
    Die Aufarbeitung sollten Sie meiner Meinung nach mit Hilfe einer Paartherapie machen. Allein ist das zu schwierig.

    Es hat wenig Sinn, dass Sie weiter jammern. Handeln Sie!

    Danke für Ihren Kommentar.

  438. Sandra sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    ich komme einfach nicht zur Ruhe und bitte um Ihren Rat…..(s. 22.04.09).

    Das Verständnis dafür, dass es möglich ist, den Ehepartner und die Affäre gleichzeitig zu lieben und sich nicht entscheiden zu können, kostet Kraft und macht die Verarbeitung und das Loslassen alles andere als einfach! Dennoch werte ich dies als Chance für meine Ehe, habe mich sehr selbstkritisch zu meinem Verhalten vor der Affäre hinterfragt. Ich habe begriffen, dass die Verarbeitung meiner Verletzung unabhängig von der Verletzung meines Mannes erfolgen muss. Ich bringe in allen Belangen Verständnis auf und mache niemandem Vorwürfe.

    Im gemeinsamen Verarbeitungsprozess fühle ich mich jedoch von meinem Mann komplett alleingelassen. Er sagt, dass dies „einfach so“ passiert sei und nichts mit mir zu tun hätte. Wir müssten gar nichts ändern. 7 Monate eine Achterbahnfahrt der Gefühle, dann doch noch seine Entscheidung für die andere Frau (die aus welchen Gründen auch immer doch nicht „Hurra“ gerufen hat….) und die Rückkehr zu mir.

    Wie soll denn eine gemeinsame Verarbeitung und die Nutzung einer Chance stattfinden, wenn nur der Betrogene daran arbeitet? Meine Welt ist zerbrochen und ich habe das Gefühl, dass ich die Scherben alleine wieder zusammensetze.

    Danke!

  439. Hallo Leyla,
    meine Antwort auf Ihre Eingangsfrage ist einfach: natürlich dürfen Sie Ihrer Lust nachgeben – und ja, vermutlich werden Sie damit viel zerstören.

    In meinen Seminaren arbeite ich mit dem Satz: „Das Symptom ist die Lösung für einen inneren Konflikt.“ Ihr „Symptom“ ist derzeit diese Lust auf diesen Mann. Doch der Konflikt liegt wohl woanders, nämlich in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Mann.

    Aus Ihren Worten klingt für mich, dass Sie dazu wenig Freiraum in der Beziehung haben (Ihr mann erwartet absolute Treue, ein bisschen Knutschen darf erlaubt sein). Man kann nicht treu sein, weil der andere es erwartet, sondern nur daraus, weil man das selber will und weiß, was man riskiert, wenn man es nicht tut.

    Natürlich gibt es stabile Dreiecksbeziehungen, auch über Jahre, wo nichts herauskommt. Aber Sie haben ja selbst große Zweifel, dass Sie der Typ sind, der das geheimhalten kann. Weil Sie eben auch etwas zu Schuldgefühlen neigen und deswegen wohl auch das „Verbotene“ gerade diesen Wahnsinnsreiz hat.

    Sie würden auch deshalb viel auf’s Spiel setzen, weil der andere Mann offensichtlich stabil gebunden ist. Und Sie vermuten wohl zu Recht, dass Ihr Mann, wenn es rauskommt, wenig versöhnlich reagiert.

    Was tun? Ich rate Ihnen zu einer Therapie. Entweder für Sie allein, um klarer zu bekommen, wie Sie Beziehungen gestalten, was Ihr Anteil an den vielen Streits ist, was dahinter steckt, dass Sie soviel Bestätigung brauchen usw.

    Genauso gut wäre auch eine Paartherapie. Mit dem Auto muss man alle zwei, drei Jahre zum TÜV. Ihre Ehe braucht dringend eine gründliche Inspektion, sonst fährt sie jetzt oder etwas später an den Baum.

    Als Einstieg können Sie mit Ihrem Mann „Zwiegespräche“ zum Thema „Wie ich mich in unserer Ehe fühle“. Sagen Sie nichts von dem anderen Mann aber was Sie gut finden in der Ehe und was Ihnen fehlt. Die Anleitung zu Zwiegesprächen finden Sie hier im Blog.

    Sie können sich auch die Frage stellen: Angenommen, der andere Mann wäre nicht mehr greifbar (Ausland, Rückzug) – was müssten Sie in Ihrem Leben und/oder Ihrer Ehe ändern, damit Sie diesen Verlust gut aushalten könnten?

    Danke für Ihren Kommentar.

  440. Leyla sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    vielleicht haben Sie auch für mich einen Rat… ich stehe kurz davor, eine Affäre zu beginnen und weiß nicht, ob ich meiner Lust darauf nachgeben darf oder ob ich damit alles zerstören werde.

    Ich bin seit 8 Jahren mit meinem Mann zusammen und wir haben ein kleines Kind. Wir haben all die Jahre immer Probleme gehabt und viel gestritten, aber wir haben auch viele Probleme gelöst, immer wieder zueinander gefunden und empfinden immernoch viel Liebe und auch sexuelle Anziehung, wenn auch mir die Häufigkeit des Sex zuwenig ist und mir vor allem auch die sexuelle und sonstige Bestätigung fehlt. Ich bin eigentlich schon immer immer wieder auf der Suche nach männlicher Bestätigung. Ich bin 36, mein Mann ist 34.

    Meine mögliche Affäre ist 42, seit langem verheiratet und hat 2 Kinder.
    Wir haben uns total ineinander verliebt in den letzten Wochen. Ich sehe ihn nur ca. 1 x die Woche und wir haben immer nur wenig Zeit alleine, haben aber trotzdem schon eine sehr große Nähe entwickelt und ich brenne regelrecht darauf, ihn endlich zu küssen. Bis jetzt ist es nicht passiert, weil er sich aus Angst um seine Ehe zurückgehalten hat. Ich glaube aber, dass er bald mitmachen wird, wenn ich weiterhin will. Auch er kann wohl kaum noch an was anderes denken. Ich glaube, er ist fast noch verstörter als ich, weil er, wenn er frei wäre, sogar sofort eine Beziehung mit mir anfangen wollen würde.

    Ich meine, ein bisschen Knutschen oder ein bisschen mehr durchaus noch mit meinem Gewissen vereinbaren zu können, auch, wenn mein Mann wohl durchaus absolute Treue von mir erwartet. Wenn er es herausbekäme, kann es durchaus sein, dass er einfach Schluss macht, er ist ein relativ harter, konsequenter Typ, der dann seine Gefühle auch gut abschalten kann. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er es merkt, ist nicht sehr groß, es sei denn, dass ich mich selbst verrate. Ich bin auch eigentlich der Ansicht, dass ich auch unabhängig von ihm ein Leben mit eigenen Erfahrungen haben darf.

    Ich habe aber vor allem Angst, dass ich mich immer weiter in den Neuen verliebe und mich eines Tages trennen will oder es provoziere, dass mein Mann es herausfindet oder dass ich es dann selbst beichte. Ich hätte dann wahnsinnige Angst, meinen Mann und meinen Sohn zu verlieren, abgesehen davon, dass ich vom Verstand her auch keine Beziehung mit dem Neuen will, weil er 2 Kinder und eine Frau hat. Ich will auch sein Leben nicht zerstören!

    Gibt es überhaupt Beispiele, in denen so eine Affäre neben der Hauptbeziehung funktioniert und nicht irgendwann zur großen Katastrophe geführt hat? Vielleicht können wir es ja einfach heimlich genießen und es verläuft sich irgendwann…?

    Ich habe eigentlich nicht mehr das Gefühl, den Lauf der Dinge noch unter Kontrolle zu haben. Auch wenn ich mir vom Verstand her sage, dass ich es lassen sollte, will mein Körper und meine Seele nur eines: diesem Mann näher kommen.

    Ich danke Ihnen sehr im Voraus!

  441. Hallo Ilse,

    zu einem unbefriedigenden Hin-und-Her gehören immer zwei.
    Ihr Freund betrügt Sie, sagt, dass er die andere mehr liebt und Sie nicht gern in den Arm nimmt… Wie viele klare Botschaften brauchen Sie noch?

    Die Wahrheit ist wohl: er steht nicht wirklich auf Sie. Sie erscheinen ihm anziehend, wenn er auf Distanz ist, kommt er Ihnen näher, geht er wieder auf Distanz. Ihr Freund hat ein Problem.

    Ihr Problem ist, dass Sie eher Ihren Illusionen nachhängen als das Verhalten Ihres Freundes klar zu beurteilen. Wenn Ihr Freund sich noch nicht entscheiden können, tun Sie es wenigstens.

    Danke für Ihren Kommentar.

  442. Ilse sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    vor ca. 5 Monaten hat mir mein Freund erzählt, dass er jemanden kennen gelernt hat und, dass er sich in diese Frau bereits verliebt hat. Schon damals fiel es ihm schwer, sich zwischen ihr und mir zu entscheiden. Ich war zutiefst verletzt, aber nach langem Nachdenken bereit, ihm zu verzeihen und war der Meinung, dass diese Frau nur ein Intermezzo war.

    Einige Wochen später habe ich herausgefunden, dass er sich wieder mit ihr trifft und habe ihn gebeten auszuziehen. Obwohl ich Abstand wollte und braucht hat er sich immer wieder bei mir gemeldet und hat mir den Eindruck vermittelt, dass er noch immer an unsere Beziehung glaubt. Nach und nach ist er immer öfter bei mir geblieben. In der ganzen Zeit kam es nur 1x zu Sex und ich habe mir gedacht, dass er womöglich Schuldgefühle wegen dem Seitensprung hat und wie ich noch Zeit braucht.

    Dann hat mir eine Freundin erzählt, dass sie ihn mit einer Frau gesehen hat. Für mich war klar, dass er diese Frau wieder trifft und ich habe erneut einen Schlussstrich gezogen. Woraufhin er wieder extrem intensiv Kontakt gesucht hat und mich fast um Knien um eine neue Chance gebeten hat.
    Ich liebe ihn noch immer und kann mir ein Leben ohne ihn schlecht vorstellen. Gleichzeitig hasse ich ihn fast für all das was er mir emotional angetan hat. Ausserdem habe aber gleichzeitig völlig das Vertrauen in ihn verloren. Vor allem auch, weil ich weiß, dass es mit dieser Frau so gut wie eine neue Beziehung angefangen hat.

    Er erzählt mir auch immer, dass er für sie mehr empfindet wie für mich und dass er Probleme hat mich in den Arm zu nehmen etc. Trotzdem hat er sich vor zwei Wochen von ihr getrennt. Für mich ist das nun alles extrem schwierig und ich weiß nicht mehr wie ich mit dieser Situation umgehen soll.

    Das ganze Dilemma wirkt sich mittlerweile auf meine Arbeit und mein soziales Leben aus. Ich ziehe mich immer mehr zurück.

    Vielen Dank für Ihren Rat
    Ilse

  443. Hallo Cordula,
    diese Entwicklung ist wirklich ungewöhnlich. Der Mann war ja wirklich entschlossen, seine Frau zu verlassen und mit Ihnen zusammenzugehen. Dass er es dann im letzten Moment doch nicht tat, sollten Sie nicht persönlich nehmen.

    Ich nehme an, dass die inneren Loyalitätsbindungen zu seiner Familie letztlich doch stärker waren. Auch stärker als er sich die ganze Zeit eingestanden hat. Wenn dem so ist, wäre auch Ihre Beziehung mit ihm nicht gut geworden, denn dann plagt sich jemand in der neuen Beziehung ewig mit Schuldgefühlen und ist hin und hergerissen.

    Sich zu trennen, nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich, ist eben manchmal ein schwerer Schritt. Da ist das Hin und Her oft der „leichtere“ Weg.

    Dass Sie völlig am Boden sind, kann ich gut verstehen und nachvollziehen. Trotzdem sollten Sie jetzt an sich und Ihr Leben denken und einen Schlussstrich ziehen. 2 1/2 Jahre Warten sind genug. Wenn Ihnen das zu schwierig erscheint, holen Sie sich professionelle Unterstützung.

    Danke für Ihren Kommentar – und alles Gute.

  444. Cordula sagt

    Sehr geehtrter Herr Kopp-Wichmann,
    Ich war 2 1/2 Jahre mit einem verheirateten Mann zusammen. Für uns beide war es eine ganz große Liebesbeziehung. Er hat 3 Kinder und hat sich schon einmal von einer Frau und dem gemeinsamen 1-jährigen Kind getrennt. Diese Erfahrung war sehr schmerzhaft für ihn obwohl das Verhältnis zu Mutter und Sohn heute sehr gut und von Vertrauen geprägt ist. Als wir uns kennenlernten, war er sehr unglücklich in seiner jetzigen Beziehung (2 Kinder: 8 und 13 Jahre, seid 19 Jahren zusammen), da er schon seid langer Zeit vermutete, seine Frau habe ein Verhältnis mit einem Freund, den sie schon seid vielen Jahren wöchentlich traf. Sie hat dies aber damals alles abgestritten.
    Zwischen mir und ihm entwickelte sich sehr schnell eine feste Liebesbeziehung, die von großer Nähe geprägt war. Wir sahen uns in jeder freien Minute. Ich kann wirklich sagen, dass ich noch nie zuvor einem Menschen so nah war. Ich war sehr glücklich mit ihm an meiner Seite, machte ihm aber von Anfang an klar, dass ich mir kein Leben mit ihm als heimliche Geliebte vorgestellen konnte, sondern mit ihm leben wollte. Zwei Jahre lang war er hin- und hergerissen von seinem Wunsch, mit mir zu leben und der Angst, die Familie zu verlassen. Seine Gefühle seiner Frau gegenüber konnte er in dieser Zeit nie genau definieren (Gewohnheit, „ich weiss nicht, was es ist, was mich noch bei ihr hält…“). Er hatte auch nie den Mut, ihr von uns zu erzählen und sie schien keinen Verdacht zu schöpfen, obwohl er sehr viel Zeit mit mir verbrachte. Im Dezember 2008 konnte ich diesen Zustand nicht länger ertragen und wir vereinbarten eine Auszeit von 3 Monaten, in der er ganz ohne mich zu einer Entscheidung gelangen sollte. Diese Zeit war für uns beide die schrecklichste unseres Lebens. Als wir uns Ende Februar wieder trafen, habe ich – glaube ich – den romantischten Abend meines Lebens verbracht. Er hat mir erzählt, wie schrecklich diese Zeit ohne mich für ihn war, wie sehr er mich vermisst hat, wie unglücklich und depressiv er war. Seine größte Angst war, dass er mich in dieser Zeit verliert. Aber ich habe auf ihn gewartet, ihm diese Zeit noch gegeben weil ich ihn so sehr liebe. In diesen drei Monaten hat er seiner Frau alles von uns erzählt und von ihr erfahren, dass sie tatsächlich seid 8 Jahren ein Liebesverhältnis mit dem anderen Mann hat (allerdings kein Sex, nur küssen und Petting). Er kam zu mir Ende Februar mit dem Ergebnis, sich von seiner Frau zu trennen und mit mir zu leben und war ganz sicher. Für mich hat es ganz viel Vertrauen gekostet, mich darauf nochmal einzulassen aber ich war auch überglücklich, dass sich meine große Liebe nun endlich zu mir bekannte.
    Er ist direkt nach einer Woche von zu Hause ausgezogen in die Wohnung einer Bekannten, die im Urlaub war und wir haben ganz viel Zeit miteinander verbracht, konnten endlich zusammen einschlafen, Alltag miteinander haben wie wir es uns immer gewünscht haben. Er hat mir täglich gesagt wie wohl und geborgen er sich mit mir fühlt, wie glücklich er ist, dass ich dies alles in Kauf genommen habe und auf ihn gewartet habe.
    Auf der anderen Seite war allerdings noch seine Frau, die um ihn kämpfte und die Ehe auf keinen Fall aufgeben wollte. Und die Kinder, die traurig waren, dass Papa nicht mehr zu Hause wohnte. Da war auch mein Sohn (10 Jahre), der anfangs Schwierigkeiten hatte, dass nun ein Mann fast jede Nacht bei uns schlief, der sonst nur kam, wenn er ins Bett musste und am nächsten Morgen wieder verschwunden war. Für mich waren das ganz normale Probleme, die immer bei Trennungen auftreten und die zu bewältigen sind. Er war oft verzweifelt darüber. Ich habe ihn aber immer aufgebaut und ihm versichert, dass ich immer an seiner Seite bin, das wir diese Probleme gemeinsam bewältigen und dass ich mich auf ein gemeinsames Leben mit seinen Kindern freue.
    Wir hatten geplant, im Lauf des Sommer zusammenzuziehen. Als er Ende März aus der Wohnung ziehen musste, hat er sich ein Zimmer genommen, für den Übergang, damit sich die Kinder zunächst an die neue Situation gewöhnen konnten. Ich muss hier noch erwähnen, dass er zu der Zeit auch in einer Paartherapie mit seiner Frau war, nach seinen Aussagen „um zu begreifen, wie das passieren konnte“. Das Zimmer war für ihn sehr angstbesetzt: In seiner Familie nicht mehr richtig dazuzugehören und hier noch nicht ganz richtig angekommen zu sein (nach 4 Wochen) hat ihm emotional sehr zu schaffen gemacht.
    An dem Tag, als er das Zimmer bezog, schickte er mir eine SMS „Mir wächst im Moment alles über den Kopf, ich ziehe mich ein paar Tage zurück“. Ich rief ihn daraufhin an, um ihm zu sagen, dass ich eine weitere Auszeit nicht ertragen kann. Daraufhin teilte er mir mit, dass er es nocheinmal versuchen wolle mit seiner Frau und den Kindern.
    Ich hatte daraufhin einen richtigen Zusammenbruch, fühle mich s sehr verletzt und völlig fassungslos, dass die Dinge sich nun so entwickeln.
    Können Sie mir Ihre Einschätzung dazu schreiben?
    Herzliche Grüße
    Cordula

  445. Hallo Sandra,
    Ihre Schilderung der Situation verstehe ich so, dass in Ihrer beider Leben etwas Neues ansteht.
    In der Altersphase, in der Sie beide sind, geht es oft darum, Bilanz zu ziehen und eine neue Richtung zu erwägen und dann vielleicht auch einzuschlagen.

    Viele gehen in dieser Phase fremd, doch ist das nicht immer das wirklich Neue, um das es geht. Sie haben anscheinend auch keine Kinder, so dass die Frage nach der Zukunft auch noch mal wichtiger wird.

    Sie sollten sich nicht weiter mit Gedanken an die andere Frau beschäftigen und ob Ihr Mann davon unbelastet ist. Überlassen Sie es ihm, dies für sich zu klären. Was wichtiger ist, dass Sie beide eine neue Vision finden, wohin Ihre gemeinsame Reise gehen könnte.

    Eine Ehe braucht auch persönliche und gemeinsame konkrete Projekte. Bei vielen sind das Kinder oder später Enkelkinder, die Karriere des einen oder von beiden. In diesem Bereich scheint es ein Vakuum zu geben.

    Ob jetzt Griechenland oder Selbständigkeit oder was immer – wichtig ist bei solchen Gesprächen meist, was dies für einen sysmbolisch bedeutet. Sie könnten mehrere „>Zwiegespräche führen miteinander zu dem Thema: „Wie ich in Zukunft leben möchte.“ Dabei nicht so schnell auf die Realisierung schauen, sondern erstmal die Ideen und Träume kommen lassen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  446. Sandra sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    vielleicht könnte dies noch wichtig sein…

    6 Monate vor der Affäre meines Mannes hatten wir eine Diskussion über Lebensziele. Sein Traum ist das Führen einer Pension in Griechenland (wir haben dort bereits vor 10 Jahren eine Saison gearbeitet). Ich bin absolut dagegen, möchte nicht auswandern und dann das finanzielle Risiko. Ein Kompromiss (z.B. Selbständigkeit in Deutschland) kam für ihn nicht in Frage…..wir wissen heute beide, dass dieses Gespräch eine Menge angestossen hat und können über unsere unterschiedliche Auffassung sehr viel besser reden.

    Kurioserweise hat er bei seiner Affäre ebenfalls keine Unterstützung in diese Richtung bekommen.

    Dies als Nachtrag. Danke

  447. Sandra sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    ich freue mich, auf Ihre Seite gestossen zu sein…

    Im Juni 08 bin ich (41) zufällig -durch eine SMS- auf die Affäre meines Mannes (40) gestossen. Er gab sofort zu, sich 4 (!) Mal nach seinem Abendkurs mit einer Frau aus dem selbigen getroffen zu haben (in Kneipen) und sie sehr zu lieben (Email Kontakt hatten sie vor den Treffen intensiv). Es zog mir den Boden unter den Füssen weg. Wir sind seit 17 Jahren zusammen, davon 14 Jahre verheiratet und waren beide! immer davon überzeugt, wie einmalig unsere Liebe ist.

    Ich signalisierte ihm, zu kämpfen. Er beendete die Affäre zwei Tage später (aus „Vernunftsgründen“), brach am nächsten Tag weinend zusammen, gab ihr Tags darauf eine Chance, darüber zu sprechen und landete mit ihr erstmals im Bett. Traf sich dann nochmals mit ihr, um unter gegenseitigen Tränen die Affäre wieder zu beenden. Dies alles in einer Woche.

    Es lief „gut“, wir sprachen in dieser Woche und ihn den folgenden sehr offen über uns, was uns beiden sehr gut tat. Ich kam ganz gut zur Ruhe.
    Anfang Oktober fing der nächste Abendkurs an und er ging wieder hin (weil er nicht weglaufen wollte). Er traf sie wieder und es haute ihn um.

    Sie signalisierte ihm, keine Affäre mehr haben zu wollen sondern ihn ganz oder gar nicht. So sprachen sie sich ab, abwechselnd zum Unterricht zu gehen. Mails schrieben sie sich dennoch (und auch SMS, das Lesen hat mir mehr geschadet als geholfen).
    Das lief bis Ende November, es wurde immer zermürbender für uns beide. Dann traf er sich wieder mit ihr (wieder in einer Kneipe), sie sprachen sich aus und gestanden sich wieder ihrer Liebe.
    Mein Mann war zerrissen, sagte in diesen Monaten immer wieder, dass er bei uns nichts vermisse, Erfahrung und Vernunft in meine Richtung weise, er aber um die unbekannte, andere Zukunft mit dieser Frau weine. Und sie nicht aus dem Kopf bekommt.

    Silvester (es kam zu keinem weiteren Treffen mit ihr) habe ich ihn gebeten, die Konsequenzen zu ziehen. Er entschied sich für sie (ich hatte jedoch in den nächsten Tagen das Gefühl, dass er sich nicht nur von uns wegquält, sondern auch zu der Frau hinquält. Immerhin hat er sich über 7 Monate zu einer Frau geträumt, mit der ihn nur der Funken am Anfang verbindet (und er sagte immer, ihm sei bewusst, dass er einen Fehler mit ihr mache).

    Er signalisierte ihr, dass er nun frei ist für sie. Sie machte allerdings keine Luftsprünge und verhielt sich in diesem Treffen wohl auch nicht so, wie man es bei Erfüllung ihres Wunsches erwartet. Beim zweiten Treffen brauchte er nur Minuten, um ihr zu sagen, dass sie keine Rolle mehr in seinem Leben spielen wird.

    Ich hatte ihm gesagt, dass er uns opfern muss, wenn er mit ihr eine Beziehung eingeht. Das es für mich keine Möglichkeit gibt, dass er seinen Fehler durch „Ausprobieren“ einsieht.

    Jetzt ist einige Zeit vergangen. Ich verstehe inzwischen, dass seine Liebe zu mir nichts mit der Anderen zu tun hat. Inzwischen möchte er auch nicht mehr darüber reden. Ich habe allerdings nun Probleme damit, dass er noch immer Schmerz über den Verlust seiner „Traumfrau“ empfindet (auf meine bohrenden Fragen hat er dies zugegeben) er lässt mich das allerdings nicht spüren. Ich spüre, dass es diesmal anders ist, ständig kreisen jedoch meine Gedanken darum, ob er wirklich unbelastet wird. Ich quäle mich, habe keine Geduld mehr, die Dinge einfach laufen zu lassen. Habe Angst, dass meine Ehe doch noch daran zerbricht.

    Haben Sie einen Rat? Paarberatung lehnt er ab („ich habe ja kein Problem mit uns“) und mein psychotherapeutischer Beistand ist seit Kurzem beendet. Danke für Ihre Geduld.

  448. Cici Kempinski sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann!
    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort und für die Zeit, die sie sich dafür genommen haben. Es tut gut eine andere Meinung zu hören.
    Auf Ihre Frage, ob es die andere Frau oder andere Frauen gibt, kann ich Ihnen nur seine Antwort geben und zwar, dass dies nicht der Fall sei. Ich muss gestehen, dass ich selbst nichts mehr glaube und verstehe. Ihren Rat zu einem Anwalt zu gehen, habe ich schon vor meinem Schreiben wahrgenommen. Seine Reaktion war nur tu das nicht uns und den Kindern an. Wie gesagt ansonsten nichts, nichts und wieder nichts.

    Danke nochmals.
    Cici

  449. Sehr geehrte Frau Kempinski,
    was Sie schreiben, hört sich für mich so an, dass Ihr Mann in einer Midlife-Krise ist. Da zieht man Bilanz, was man im Leben erreicht hat, erschrickt über einige Aspekte und fragt sich, ob das schon alles gewesen sein soll. Eine Affäre in dieser Situation macht einem noch mal bewusst, dass man mit einigem unzufrieden ist, entwickelt neue Träume und findet manchmal die Kraft, etwas Grundlegendes in seinem Leben zu ändern. Insofern ist eine solche Krise ein für alle Beteiligte ein zwar schmerzhafter aber durchaus sinnvoller Prozess.

    Ihr Mann hat sich nun eine eigene Wohnung genommen und sich so einen Freiraum geschaffen. Nun ist es an der Zeit, zu entscheiden, wohin die weitere Reise gehen soll. Zwei Monate „Bedenkzeit“ finde ich dafür ausreichend. Ihr Mann macht anscheinend keine Anstalten sich zu entscheiden. Von Trennung will er nichts wissen, sagt aber auch nichts, wie es weitergehen soll.

    Sie schreiben nicht, ob die Beziehung zu der Kollegin (oder anderen Frauen) fortbesteht. Wenn ja, kann es sein, dass Sie in eine stabile Dreiecksbeziehung reinrutschen. Wenn nein, muss auch geklärt werden, was er noch von Ihnen will. Konkret, ob er Sie nur als Mutter seiner Kinder will, damit die Fassade der heilen Familie gewahrt bleibt. Oder ob er Sie auch als Parternin wieder zurückhaben will.

    Das müssen Sie mit ihm klären, bzw. ihn zu einer Klärung einladen oder drängen. Verlangen Sie ein oder mehrere Gespräche, nur Sie beide, außerhalb des Hauses (d.h. ohne dass die Kinder es mitbekommen). Am besten wäre so Gespräche im Rahmen einer Paarberatung. Falls er dazu nicht bereit sein sollte, gehen Sie zu einem Anwalt und lassen Sie sich über die Modalitäten einer etwaigen Trennung beraten. Danach setzen Sie Ihrem Mann eine Frist von max. zwei Wochen, in denen er sich entscheiden muss.

    Natürlich ist eine Scheidung mit drei Kindern und das Leben einer Alleinerziehenden nicht leicht. Aber die jetzige Situation mit den täglichen Besuchen ist auf die Dauer nicht tragbar, gerade für Ihre Kinder nicht. Es muss eine Entscheidung fallen. Wenn Ihr Mann dazu nicht bereit ist, müssen Sie sie fällen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  450. Cici Kempinski sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann!
    Leider bin ich auch eine der zahlreichen Frauen, die betrogen wurde. Zur Zeit weiß ich wirklich nicht weiter und habe Ihren Rat dringend nötig
    Im September 2008 habe ich rausgefunden, dass mein Mann mich 6 Monate lang mit einer 22jährigen Angestellten betrogen hat. Wir sind beide 43 und haben 3 Kinder. Nach dem großen Schock habe ich mich zusammengerafft und auch meine Fehler in der 18jährigen Beziehung eingesehen. Er hat die Beziehung zur Person sofort abgebrochen, da es reiner Sex war, wie er sagte. 6 Monate ging es drunter und drüber. Er wollte auf keinen Fall eine Trennung von mir und unseren Kindern aber war andererseits nicht in der Lage lange Zeit mit uns alleine auszuhalten. Immer hatte er Fluchtgefühle. Die andere Frau ließ natürlich auch nicht locker und hat gemeine Mittel eingesetzt.
    Vor 2 Monaten hat er sich eine Wohnung gesucht und auch gemietet. Der Grund war, wie er mir sagte, dass er mir das nicht mehr antun könnte mit diesen schrecklichen Gewissensbissen zu kämpfen. Er müsste alleine zu sich finden und die Kraft finden sich unserer Familie zu stellen. Es sollte nur für eine kurze Zeit sein, jedoch sind schon über 2 Monate vergangen. Er kommt nur Mittags für 2 oder 3 Stunden nach Hause um die Kinder zu sehen. Von einer Trennung will er, wie er behauptet, nichts hören.
    Mir und den Kindern geht es leider immer schlechter. Sie vermissen ihren Vater und ich sehe keine Fortschritte. Als ich heute von einer Trennung sprach, sagte er wieder, dass er das nicht will, macht aber ansonsten nichts um die Lage zu ändern! Irgendwie finde ich das alles krank.
    Meinen Kinder will ich eine Scheidung nicht unbedingt antun, aber dieses Drama soll andererseits ein Ende finden. Sonst glaube ich drehe ich total durch.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir mit Ihrem Fachwissen vielleicht ein wenig weiterhelfen.
    Danke
    Cici

  451. Hallo Julia,
    solche Männer haben eine Menge Gefühle. Meist starke, unbewusste Aggressionen auf Frauen. Es hat natürlich mit Erlbenissen und Beziehungserfahrungen aus der Biografie zu tun. Das lässt sich ändern, dauert aber lange und geht nur, wenn derjenige wirklich etwas verändern will.

    Seien Sie froh, dass aus dieser Beziehung raus sind.

    Danke für Ihren Kommentar.

  452. Julia sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich bin 29 und war seit 1 Jahr die Affäre von einem Arbeitskollegen (29). Wir lernten uns auf einer Party im Privaten näher kennen und verspürten eine unheimlich sexuelle Anziehungskraft. Ich liess mich auf eine Affäre ein, weil ich das Gefühl hatte, dass seine Beziehung zu seiner Freundin (22) nich gut lief und er nach etwas Besserem suchte. Nach 5 Wochen drängte ich Ihn zu einer Entscheidung. In einem Telefonat sagte er mir schliesslich, dass er Gefühle für mich hätte, aber auch noch Gefühle zu seiner Freundin und er sich nicht von Ihr trennen könne. Wenn er Single wäre, dann wäre es ganz anders und er hätte sich auf eine Beziehung mit mir eingelassen.
    Ich war danach sehr traurig und wir haben den Kontakt aufs Minimum heruntergeschraubt, obwohl man sich auf der Arbeit ab und zu sah. Dies ging ungefähr zwei monate gut, danach waren die „zufälligen“ Begegnungen in der Firma so gehäuft, dass es zu weiteren Treffen, die von mir initiiert wurden, kam. Da ich sehr verliebt war, habe ich mich mit ihm weiter getroffen, in der Hoffnung dass er sich irgendwann trennen würde. Er sagte immer zu mir, dass er sich im Moment nicht trennen kann, weil es gut liefe und er seine Freundin gern hätte, dass er mich aber auch nicht verlieren will und er am liebsten beide möchte.
    Eine Zeit lang lief es gut, bis meine Gefühle noch stärker wurden und ich ihm gestand dass ich ihn liebe. Das machten unsere Treffen komplizierter, da ich öfter diskutieren wollte, um ihn zu einer Trennung zu überreden und er sagte dass er meine Liebe nicht erwidern könne und würde mich immer mehr verletzen.
    Ich fuhr für drei Wochen mit einer Freundin in Urlaub und der Abstand zu Ihm und zur Firma half mir die Entscheidung zu treffen, dass ich keine Affäre mehr sein möchte. Nach meinem Urlaub sagte ich Ihm meine Entscheidung, er sagte es wäre schade, er würde es aber verstehen. Ich hoffte dass er aufgrund meines Rückzugs mich vermissen würde und es erkennen würde, wieviel ich ihm wert bin. Ein paar Wochen später erzählte er mir, dass er gekündigt habe. Die Gründe hätten mit seinem Chef zu tun.
    Die letzten drei Monate mit ihm in der Firma waren sehr komisch. Ich spürte dass er sich von mir entfernte und begann wieder zu Ihm Kontakt zu suchen, worauf er zwar einging aber eher kühl blieb. Schliesslich erfuhr ich von einem Kollegen, dass eine ganz neue Freundin hätte.
    Demnach hat er seine Freundin und mich als Affäre einfach mit einer neuen Frau ersetzt. Ich begreife nun, dass er sich von Anfang keine Beziehung mit mir vorstellen konnte, hat mir aber Hoffnungen gemacht. Ich bin sehr wütend und wir habe seitdem keinen Kontakt mehr.
    Ich frage mich, ob solche Menschen überhaupt Gefühle haben, wenn man so mit den Frauen spielt, ob dies Minderwertigkeitskomplexe mit Ursprung in der Kindheit sind und ob sich solche Menschen ändern können.
    Ich freue mich auf Ihre Antwort.

  453. Verzweifelter sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    Danke für diese klaren Worte. So hart sie für mich klingen, haben Sie womöglich Recht. Auch wenn die Erinnerung der letzten 4 Jahre ein anderes Gefühl auslösen so ist es inzwischen wohl so, dass sie sich mit ihm unerreichbar von mir entfernt hat. Wenn sie sich im Moment nur von Gefühlen in ihrer Lendengegend beeinflussen lässt und die Vergangenheit nicht zu verarbeiten im Stande ist, sollte mir das ein Stück weit helfen, ihre „schlechten“ Seiten mehr hervorzuheben, um von ihr loszukommen. Einst liebte sie mich, doch für eine Partnerschaft sind eben immer zwei gefordert.
    Vielleicht findet sie ja irgendwann zu sich selbst. Ich muss es jetzt in jedem Fall tun und nach vorn blicken.
    Haben Sie vielen Dank für Ihren Trost.

  454. Hallo Verzweifelter,
    man kann einen Menschen nicht zu einer Beziehung oder gar zur Liebe überreden oder überzeugen. Sie versuchen es jetzt schon sehr lange und Ihre Partnerin gibt Ihnen durch ihr Verhalten deutlich zu verstehen, was sie davon hält: nichts.

    Bis jetzt können Sie sie anscheinend schwer loslassen, weil Sie sie wahnsinnig idealisieren („dass es keine Bessere für mich gibt“). Sie kann sie betrügen, belügen und Sie blenden das alles aus.

    Es gibt einen Bestseller von Greg Behrendt, der für uneinsichtige Frauen geschrieben ist. Den Titel dazu möchte ich auf Sie abwandeln: „Sie steht einfach nicht auf Dich!“

    Danke für Ihren Kommentar.

  455. Verzweifelter sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    Danke für Ihre schnelle Antwort. Das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass es keine Bessere für mich gibt – wenn sie mit diesem Job endgültig abschließt.
    Prostitution habe ich noch nie als normalen Beruf gesehen und ihr da immer energisch wiedersprochen.
    In den letzten Tagen habe ich einige Male mit ihr geredet und ihr endlich auch etwas die Augen öffnen, zu ihr durchdringen können. Nun ist meine Angst, dass sie mit ihm das umsetzt, was sie schon vorab mit mir hätte versuchen sollen. Ein „normales“ Leben in Angriff nehmen und Problemen nicht nicht aus dem Weg zu gehen, sondern wirklich zu beseitigen.
    Kann es sein, dass eben jene Kritik und „sie durschauen“ ihr noch mehr Unsicherheit gibt, da sie ihre Geheimnisse für sich bewahren will und nicht möchte, dass jemand zu ihr durchdringen konnte?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.

  456. Hallo Verzweifelter,
    Sie sollten Ihr Leben wieder in den Griff kriegen und dazu ist es, glaube ich, notwendig, sich von Illusionen zu befreien. Mancher mag das da ja so sehen, dass Prostitution ein Beruf ist wie jeder andere auch. Das ist vielleicht für das Finanzamt so, aber für die meisten Menschen eben nicht.

    Ihre Freundin kann schwer treu sein und will vor allem die Kontrolle bewahren, das beschreiben Sie schon ganz richtig. Warum sollte sie auch eine Entscheidung treffen? Es ist doch viel bequemer, einerseits dort den aufregenden Mann zu haben und Sie noch als treuen Freund in Reserve.

    Ich glaube, Sie haben Besseres – genauer gesagt – eine Bessere verdient. Ob Sie für die Trennung professionelle Unterstützung benötigen, kann ich nicht beurteilen. Es hört sich für mich schon so an, dass Sie ein Verlassenheits-Thema mit sich herumtragen. Alles, was Ihnen hilft, aus dieser destruktiven Beziehung auszusteigen, ist begrüßenswert.

    Danke für Ihren Kommentar.

  457. Verzweifelter sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    es ist mir fast unangenehm darüber zu schreiben, da es sowohl mich, als auch meine (Ex?)Verlobte nicht in ein gutes Licht rückt. Aber nachdem ich Ihre Seite entdeckt habe, denke ich, dass Sie mir einen guten Rat geben können, was ich tun kann um nicht durchzudrehen. Um alles zu verstehen muss man leider ein bißchen ausführlicher werden.
    Vorab die kurzen Eckpunkte: Ich bin Mitte Dreißig, meine Partnerein Ende Zwanzig. Wir sind beide geschieden. Ich war vor ihr 12 Jahre mit meiner Frau zusammen (Jugendliebe aus der Schule – geht oft nicht gut). Wir haben uns wirklich hervorragend verstanden und würden es möglicherweise jetzt noch tun, allerdings auf platonischer Ebene. Sie hat mich dann verlassen, worüber ich jedoch auf Grund meiner jetzigen Beziehung ziemlich schnell hinwegkam.
    Nun zur eigentlichen Geschichte. Ich bin während meiner damaligen Partnerschaft öfter ins Bordell gegangen um mir den Sex zu holen, den ich bei meiner Frau nicht bekam. Dort bin ich meiner jetzigen Partnerin begegnet. Mit dieser bin ich jetzt seit über 4 Jahren zusammen. Zum damaligen Zeitpunkt war sie selbst noch verlobt und hat ihn wegen mir verlasssen. Unsere Beziehung ist wirklich glücklich gewesen, sehr emotional und auch sehr leidenschaftlich. Wir sind zuammengezogen, Freunde und Familie beider Seiten sagten ehrlich, dass wir beide richtig aufblühen. Sicher, wir hatten Probleme, von denen niemand wusste, da keiner die wahre Geschichte unseres Kennenlernens kannte und sie auch während unserer Beziehung diesen Job zwar eingeschränkt, aber niemals wirklich aufgehört hat, was selbstverständlich auch niemand wusste. Auf der einen Seite wollte ich das nicht, auf der anderen Seite wollte sie unabhängig sein und ich akzeptierte (leider) ihren freien Willen. Wir hatten Heiratspläne, Kinderwunsch, Träume. Sie ist die Frau meiner Träume und auch ich sei der perfekte Mann für sie, sagte sie mir sehr oft.
    Eine Affäre war nicht einmal ansatzweise vorzustellen.

    Auf Grund ihres Jobs war es ein hartes Stück Arbeit für mich, Vertrauen aufzubauen. Doch ich habe es es geschafft. Und nun nach vier Jahren fällt mir dieses Vertrauen auf die Füsse, da sie mit einem anderen „Freier“ seit 4 Monaten eine Affäre hat. Sie liebt ihn, sagt sie, doch will sie mich nicht verlassen. Still und heimlich hat sie immer mehr Zeit mit ihm verbacht. Anfangs offen, da ich von ihm wusste, doch es nur ein Job war. Später hat sie mich jedoch auch belogen, um sich mit ihm zu treffen. Sie wollte und will immer ihre finanzielle Unabhängigkeit (weshalb ich sie auch immer dazu gedrängt habe, einen „normalen“ aber eben nicht so gut bezahlten Job zu suchen. Was im Übrigen bei Ihrem Intellekt und Ihren Qualifikationen – abgeschlossenes Studium- nicht so schwer sein kann). Doch begibt sie sich mit ihm geradezu in eine absolute Abhängigkeit, was sie widerum nicht sieht.
    Was mich so fertig macht ist, dass sie (verständlicherweise) ein psychisches Problem hat, das sich auch in Panikattacken niederschlägt. Damit umzugehen viel mir immer nicht leicht. Die letzten 4 Wochen, seitdem sie mir ihre Affäre gestanden hat, waren furchtbar. Sie hat uns keine Gelegenheit zur Aussprache gegeben. Sie meinte, sie will mal abschalten und zu Ihrer Mutter fahren, oder mit Ihrer Freundin reden. Doch wie sich herausstellte, fuhr sie nur mit ihm in den Urlaub und war ständig bei ihm. Erst in den letzten drei Tagen gab sie uns Gelegenheit gemeinsam Aug in Aug zu sprechen. Doch inzwischen habe ich das Schloss unserer gemeinsamen Wohnung ausgetauscht, da sie ohnehin noch kaum Sachen hier hat.
    Ich habe das Gefühl, dass alles zu spät ist und dass ich mich jetzt nur auf mich konzentrieren sollte. Dennoch sagt Sie, dass sie mich liebt, und dass ich sie qausi „rausgeschmissen“ habe macht sie sehr traurig. Sie will, dass ich auf sie warte. Doch ich kann nicht, da sie nicht zur Ruhe kommt und nur mit ihm zusammen ist. Wenn wir uns unterhalten haben, war es auch sehr ruhig und verständnisvoll und dazu eine sexuell aufgeheizte Stimmung, doch sie hat mir klar gesagt, dass sie nicht mit mir schlafen möchte, weil sie Angst hat sich wieder in mich zu verlieben. Nun ist sie bei ihm und hat mich allein in der gemeinsamen Wohnung zurückgelassen. Dabei ist er mehr als 20 Jahre älter als sie. Auch sagt sie, dass sie nicht weiß, ob er der Richtige ist, da sie vieles schon am Anfang sehr ärgert und aufregt. Doch ist die sexuelle Spannung mit ihm so großartig, weil er ihr genau das gibt, was sie gerade will und womöglich immer schon wollte.
    Unser Sexleben war für beide Seiten durchaus sehr befriedigend doch in der letzten Zeit aus verschiedenen Gründen nicht mehr so großartig wie sonst.
    Kann sie wirklich 4 Jahre einfach so wegwerfen? Soll ich auf sie warten, weil sie es erwartet? Doch gehe ich dabei zu Grunde, da ich das Gefühl habe, je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr entfernt sie sich von mir. Das ereinnert mich an die damalige Situation mit ihrem Verlobten, als ich die Affäre war.

    Ich habe in Verzweiflung und Gebrochenheit in einer Kurzschlussreaktion Ihren E-Mail Account gecrackt. Und der E-Mail Verkehr mit ihm, den ich dann gelesen habe hat mich sehr verletzt und gleichermaßen sexuell erregt. Ich habe ihr das auch gesagt, dass die Sexualität, die sie mit ihm auslebt, auch genau die ist, die ich mir auch öfter vorgestellt habe, doch haben wir das in der Vergangenheit falsch angepackt.
    In den letzten Tagen waren wir dann doch einige Male zusammen. Und es hat sich so gut angefühlt. Wir haben Zärtlichkeiten ausgetauscht, uns gesagt, wie wir empfinden, doch immer kam er mit einem Anruf dazwischen und schon war alles vorbei und es ergoss sich in Vorwürfen ihrerseits: Ich hätte sie nie geliebt, da ich diesen Job zugelassen hätte, ich hätte mich nicht für sie interessiert, da ich die Affäre nicht bemerkt habe, usw. Ein Blick auf ihr immer offen liegendes Handy hätte genügt um die verräterischen SMS zu lesen. Doch ich wollte ihr Vertrauen, da in der Vergangenheit durch zu großes Mißtrauen viele Probbleme selbstgemacht wurden. Ich liebe sie und verzeihen könnte ich ihr. Insbesondere, da ich auf Grund des E-Mail-Verkehrs der letzten Monate mehr über sie erfahren habe, als in den sechs Monaten davor. Das habe ich ihr auch mitgeteilt, dass dies eigentlich eine sehr große Chance für einen Neuanfang ist.
    Wenn sie erfahren würde, dass ich hier darüber schreibe, wird sie dies als neuen Grund nehmen mir wieder Vorwürfe zu machen, da keinen ihr intimes Leben etwas angeht. Doch ich muss mich mitteilen.
    Ich habe das Gefühl, dass sie sich versteckt und mit aller Macht glücklich sein will, an ihrem eigenen Glück aber nicht bereit ist zu arbeiten. Sobald es nicht mehr hundertprozentig läuft ergreift sie die die Flucht.
    Sicher habe auch ich viele Fehler gemacht, die mir vor allem in den letzten Wochen klar geworden sind. Doch glaube ich auf Grund des Gefühls, der Geborgenheit und des Wohlbehagens wenn wir in den letzten Tagen zusammen waren (das auch sie empfunden hat), dass es einfach passt. Es fühlt sich richtig an. Nur sie gab uns keine Chance, das festzustellen, da sie fast nur mit ihm war.
    Sie selbst ist sich nicht sicher, ob sie einen Fehler macht und ich weiß nicht wie ich richtig reagieren kann. Ich habe so furchtbare Angst, dass sie von ihm schwanger wird (da sie erst im letzten Sommer die Pille abgesetzt hat) und dadurch für uns die Chance immer geringer wird?
    Gibt es überhaupt noch Hoffnung für mich? Soll ich sie gehen lassen? Sollte ich selbst professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
    Obwohl sie quasi ausgezogen ist und ich ihr gesagt habe, dass es vorbei ist, weil sie sich nicht für mich entschieden hat (aber auch nicht gegen mich), habe ich noch Hoffnung.
    Sie wurde in ihren vielen Beziehungen noch nie verlassen und sie tut auch alles dafür, dass das nicht passiert. Sie will die Kontrolle behalten, immer wenn nötig einen Anker haben. In ihren letzten Beziehungen hat sie sich immer davongeschlichen, weil ein anderer für sie da war. Deshalb habe ich ihr diesmal die Entscheidung abgenommen. Jetzt ist sie sehr traurig, solange er nicht bei ihr ist.
    Brauche Rat, da mein Leben davonzugleiten droht.

  458. Alre sagt

    Hallo,
    vielen Dank für Ihre offenen Worte. Ich selbst bin 32. Meine bisherigen Beziehungserfahrungen sind keine Guten. Ich hatte eine langjährige Beziehung mit einem Mann, der schwer zu tragen hatte. Als Jugendlicher wurde ihm nach einem Unfall ein Bein amputiert. Die Beziehung war schön, aber ich musste immer stark sein, ihn aufbauen. Das war nichts wechselseitiges, denn er war wirklich depressiv und konnte nicht viel geben. Danach habe ich mich nicht mehr lange binden können. Es war mir wichtig, dass auch ich in der Beziehung einen Platz habe, mich entfalten kann. Gut wie schlecht.

    Was ihn angeht: Er weiss, dass er eine Entscheidung herbei führen muss. Er (41) lebt nun seit 6 Jahren in dieser Beziehung, die ihn nicht glücklich macht. Darum haben wohl die Kinder auch so eine große Bedeutung. Er sagte, sie geben der Sache einen Sinn.
    Er überlegt angeblich sich trotz des dritten Kindes zu lösen aus der Ehe, aber so wie ich ihn kenne, wird er das nicht tun. Ob aus Liebe zu der Frau oder zu den Kindern kann ich sagen.
    Er sagte auch, dass er über Abtreibung nachdachte, aber das nicht möglich sein wird, da er diese Entscheidung mit einer anderen Frau schon einmal traf und ihn das nie losliess. Dieses Kind wäre 10 Jahre alt.

    Seine Bindung zu seiner Mutter ist eher unterkühlt. Er glaubt, seine Mutter kennt ihn nicht wirklich. Er meint dies zu wissen, da seine Eltern nicht unbedingt ein zweites Kind wollten und dann war es eben passiert.

    Fakt ist, dass er nun untergetaucht ist. Er ist allerdings mit der Frau und den Kindern untergetaucht. Er sagte, er müsse raus aus dem Ganzen, wenngleich er weiss, dass er seine Probleme nur verlagert.

    Ich sehe ihn Donnerstag auf Arbeit wieder und gehe nicht davon aus, dass er vorher Kontakt mit mir aufnimmt. Wenngleich ich es sehr hoffe natürlich.

    Er weiss, was er mir bedeutet, was mir diese Beziehung bedeutet und auch warum: Dass sie nicht oberflächlich sondern emotional sehr intensiv war, dass er mich ernst nahm, mich als Partnerin sah und schätzte und ich mich wirklich geliebt fühlte. Und dass ich das Gefühl hatte, dass man sich gemeinsam weiterentwickelt und jeder einen so hohen Anspruch hat, dass man dies auch im Alltag fortsetzen will und vor allem kann.

    Diese Paartherapie hat ergeben (soweit er da ehrlich war), dass nicht nur er keine Liebe für die Frau empfindet, sondern dass auch sie als einzige Gemeinsamkeit die Kinder sieht und ein dringendes Bedürfnis hat, diese heile Welt für die Kinder aufrecht zu erhalten. Darum solle man es „noch einmal probieren“. Wäre dieses dritte Kind nicht da, wäre er gegangen. Da bin ich mir sicher. Thema war bereits, wie diese Trennung geplant und vollzogen wird. Da eröffnete sie ihm diese Schwangerschaft.

    Ich brauche dringend jemanden, mit dem ich diese Situation aufarbeiten kann, reden kann. Ich habe privat niemanden, da sagen alle: Das war doch klar!
    Ich weiss, dass mich solche Dinge eher zermürben und der tägliche Umgang in der Arbeit wird es mir sehr schwer machen mich tatsächlich zu trennen, sofern die Entscheidung dahingehend ausfällt. Denn eins weiss ich: Als Geliebte spiele ich eine sehr sehr schlechte Rolle, die ich nicht ertragen kann.

    Haben Sie im Raum München eine Empfehlung für mich?

    Vielen Dank!

  459. Hallo Alre,
    leider schreiben Sie nicht, wie alt Sie sind und wie Ihre bisherigen Beziehungserfahrungen waren. Das wäre vielleicht aufschlussreich für das, was Sie gerade erleben.

    Ihr Partner hat große Entscheidungsschwierigkeiten. Das ist meist ein Zeichen für eine mangelnde Ablösung von den eigenen Eltern, vor alem von der Mutter. Da will man dann als Mann immer der Gute sein. Und die anderen Wünsche muss man sich dann heimlich erfüllen. Mehr darüber in meinem Buch „Frauen wollen erwachsene Männer“.

    So versucht Ihr Partner einerseits seine depressive Frau und die Kinder zu schonen und lebt eine ganz andere Seite mit Ihnen. Jetzt müsste er sich entscheiden und dafür müsste er einerseits einiges aufgeben und andererseits auch einen Preis zahlen (Verlassen der Ehe und der Kinder). Durch die erneute Schwangerschaft hat sich alles noch mal verkompliziert, ist aber natürlich auch ein – unbewusster – Versuch Ihres Partners, sich an seine Frau zu binden.

    Aus meiner Sicht stehen Ihre Chancen schlecht, was eine dauerhafte Beziehung zwischen Ihnen und dem Mann angeht. Jemand muss eine Entscheidung herbeiführen, es sei denn, Sie wollen jahrelang in der Geliebten-Position auf ihn weiter hoffen.

    Meine Empfehlung: führen Sie eine Entscheidung herbei, indem sie ihm ein Ultimatum setzen. Entweder sie oder ich. Bedenkzeit maximal zwei Wochen. Dann hat er sich entweder für Sie oder gegen Sie entschieden. im letzteren Fall rate ich Ihnen, ihn aufzugeben und die Beziehung aufzugeben.

    Danke für Ihren Kommentar und Ihre Offenheit.

  460. Alre sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    durch Googeln auf der Suche nach Hilfe und Anhaltspunkten bin ich auf Ihre Seite gestoßen. Ich finde Ihre Kommentare zu den einzelnen Personen sehr gut und versuche es nun auch einfach mal, meine vertrackte Situation in Worte zu fassen.

    Vor genau 9 Monaten kam mein Kollege auf mich zu. Ich wusste gar nicht was los ist, war er doch verheiratet und hat 2 kleine Kinder. Attraktiv ja, aber für mich einfach nicht „verfügbar“. Er lud mich ein, wir hatten einen schönen netten Abend mit tollen Gesprächen und einem plötzlichen Kuss von ihm am Ende. Da begann es. Er wollte mich wiedersehen und schon beim zweiten Treffen wissen, ob ich das als Spiel sehe. Er erzählte von seiner Frau, dass die Ehe hinüber sei, dass er sich entschlossen hätte sich zu trennen und er keinesfalls eine Affäre sucht. Auch dass er schon einige Zeit versuchen würde mich auf ihn aufmerksam zu machen, da er bald merkte, dass ich mehr bin als eine nette attraktive Kollegin.

    Nicht lachen, das sagen bestimmt viele. Aber alles passte dazu. Es hat sich auch bei mir sehr schnell trotz aller anfänglichen Skepsis Liebe entwickelt, wir kamen uns sehr nah und verstanden uns bestens und das in jeder Hinsicht. Wir konnten unsere Beziehung nicht nur auf heimliche abendliche Treffen auslegen, nein, Mittagspausen und abendliche Heimwege haben wir genutzt um zu reden uns nah zu sein. Wir redeten die ganzen 9 Monate mehr als dass Sex der Mittelpunkt gewesen wäre.

    Er erzählte mir bald, dass das einzige Problem, dass er noch dort lebt ist, dass seine Frau labil sei und zu starken Depressionen neigen würde. Das er auch Angst habe, dass sie, wenn er einfach knallhart geht, den Kindern etwas antun könne. Er erzählte mir von allen Streitereien, allen Begleitumständen. Und immer wieder (klar gab es Zweifelsmomente) habe ich daran geglaubt, dass er sich trennt.

    Ich habe ihm geglaubt und gespürt, dass er mich liebt.
    Zu Anfang des Jahres trat eine deutliche Änderung ein: Er machte auf einmal klare, fassbare Pläne: Wann er bei mir regelmäßig übernachten kann, wann wir zusammen ziehen, in Urlaub fahren werden, er deutete auf Plakate von Festen, Konzerten etc. und erzählte mir mit strahlenden Augen, dass wir uns da nicht mehr verstecken müssen usw. Ich war überglücklich. Anfang Februar meinte er dann, dass er Hilfe braucht, dass er mit ihr nicht vorwärts kommt, wenn es um Trennung geht. Er wolle eine Paartherapeutin einschalten, die besser vermittelt, da seine Frau nur schreit und wütet, wenn er von der Trennung spricht.
    Dass Sie damit droht in ihre Depressionen zu verfallen, dass sie an Ihrer Krankheit zugrunde geht (Schilddrüsenkrankheit) usw. Es dauerte noch ca. 3 Wochen bis sie einwilligte, zu der Therapeutin zu gehen. Sie um alles zu retten, er um sich zu trennen.
    Es folgten zwei harte Sitzungen und eine schwere Zeit. Er hatte wirklich Angst um die Kinder und ich litt mit. Plötzlich (vor 2 Wochen) jedoch meldete er sich nicht mehr, gar nicht mehr. Selbst in der Arbeit mied er jeden, auch geschäftlichen Kontakt zu mir. Nun erfuhr ich letzten Dienstag von ihm weshalb: Sie ist schwanger, irgendwo im zweiten Monat.
    Ich fiel aus allen Wolken, denn er sagte, dass dort keine Intimität mehr statffinden würde seit einem halben Jahr gar nicht mehr. Es soll auch nur zweimal gewesen sein und sie gab an / beruhigte ihn, dass sie wegen ihrer Krankheit keine Kinder mehr bekommen könne.

    Ich finde es verantwortungslos von ihm, einer labilen Frau so etwas zu glauben, keine Frage.

    Er weiß nun angeblich nicht, was er tun soll. Fragt sich, ob er seine instabile Frau dennoch verlassen soll. Er würde mich lieben und nicht sie, aber dieses dritte Kind würde ihn zu einer Verantwortung zwingen, die er nicht will.

    Es hat sich auch heraus gestellt, dass die Paar / Trennungstherapie insofern nur halb erfolgreich war, da er der Dame nicht sagte, dass es mich seit 9 Monaten gibt. Seine Grund dafür soll sein, dass er sich ja nicht wegen mir von ihr trennt, sondern weil er sie schon lange vorher nicht mehr liebte und ich erst kam, als sein Entschluss schon stand.

    Ich weiß nun einfach nicht, was ich tun soll, denn ich liebe ihn wirklich sehr. Ich weiß nicht wie ich ihm in der Arbeit begegnen soll, was ich ihm sagen soll. Ich kenne ein Paar, das in der gleichen Situation steckte. Da passierte auch kurz vor der Trennung so ein Lapsus. Die beiden sind glücklich miteinander geworden, dieses Kind hat die neue Frau als ganz normal ins Leben mit eingebunden. Sie war ja schon immer da.

    Ich kann mir das vorstellen, aber gibt es tatsächlich eine Chance, dass er mich so sehr will, dass er nicht den einfachen Weg wählt und daheim die heile Welt spielt bis die Liebe zu seiner Frau wieder erwacht? Dass er nun weitermacht und ehrlich ist? Seiner Therapeutin, seiner Frau und vor allem sich selbst gegenüber?

    Er meldet sich nicht bei mir. Er sagte, er müsse eine Entscheidung treffen: Ist nicht melden eine Entscheidung gegen mich?

    Danke für Ihre Einschätzung!
    Alre

  461. Rehlein sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,
    ich habe die Mail von Christian und Ihre Antwort gelesen, sehe es aber ganz anders. Christian liebt die Rolle des Verlierers und des Opfers, er versucht seine Entscheidung sich nicht zu entscheiden vor sich selbst zu entschuldigen.
    Wer wirklich liebt braucht nicht zu überlegen, der weiss wohin sein Weg Ihn führt, er wird beide Frauen verlieren weil er keine von Beiden genug will

    Rehlein

  462. Hallo Christian,
    man kann sich nicht nicht entscheiden! Das heißt, eine „Nicht-Entscheidung“ ist immer eine Entscheidung für den Status quo, also das Bestehende.
    Es ist ziemlich offensichtlich, dass es Sie zu Silvi zieht. Warum Sie sich bisher nicht für sie entscheiden konnten, weiß ich nicht. Ich vermute aber zwei Gründe. Zum einen Schuldgefühle, gegenüber Ihrer Freundin und ihrem Sohn gegenüber. Zum anderen, weil Sie den Schmerz fürchten, Ihre bisherige „Familie“ wirklich zu verlassen.

    Aber so ist es nun mal bei Entscheidungen, sie beinhalten immer einen Verlust. Die Gefahr ist, wenn Sie nicht bald eine Entscheidung treffen, kann es sein, dass Sie beide Frauen verlieren.

    Danke für Ihren Kommentar.

  463. Christian sagt

    Hallo,

    ich war über 10 Jahre mit meiner Freundin zusammen. Nach einer Paartherapie und heftigem Streit zog ich aus.

    Nach ein paar Monaten lernte ich Silvi kennen und mit ihr war es total anders. Ich spürte bei ihr zwar nicht diese Schmetterlinge, aber mit ihr zusammen zu sein war einfach total schön. Wir hatten soviele Übereinstimmungen, Gemeinsamkeiten und meine Art war total kompatibel mit ihrer. Auch die erotische Anziehungskraft war gewaltig. Mit ihr war es einfach und unkompliziert und es gab auch im Alltag oder Stresssituaationen keinen Streit im herkömmlichen Sinn.

    Bei meiner Ex war niemals so viel Gefühl bei der Sache, nicht von ihrer Seite aus und auch nicht von meiner. Einfach Kleinigkeiten. Z.b. brachte meine Ex einen Sohn mit, damals vier Jahre und egal was ich machen wollte, was ich sagte, sie sagte immer, dass ist ihre Sache. Bei Silvi war es anders. Ihr Sohn ist zwar schon elf, aber von Anfang an war ich ein Teil. Er akzeptierte mich und ich gehörte einfach zur Familie. Bei meiner Ex gab es immer sie und ihr Kind auf der einen Seite und dann mich und sie auf der anderen. Auch zu meiner Familie hatte sie und ihr Kind wenig Kontakt. Bei Silvi war das anders für sie war Familie nicht die die Blutsverwandt sind, sondern die die einem etwas bedeuten. Mit Silvi konnte ich mir vorstellen ein Kind zu haben, ein Haus mit meiner Ex nicht. Mit Silvi plante ich was wir noch alles machen könnten und das weit in die Zukunft.

    Doch ich ging zu meiner Ex zurück und teilte es Silvi erst im nachhinein mit. Ich musste versuchen genau das mit meiner Ex zu finden, was ich bei Silvi gefunden hatte – wieso ich das glaubte weiß ich sogar heute noch immer nicht. Ich fühlte mich schuldig, so als ob ich nicht alles versucht hätte. Ich verletzte Silvi durch meinen unvorbereiteten Rückzug sehr.

    Ich ging aus Schuldgefühl zurück und ich konnte mir sogar am ersten Tag als ich zurück ging nicht vorstellen sie jetzt in den Armen zu halten, zärtlich zu werden und mit ihr zu schlafen. Es war komisch, ich sehnte mich so sehr nach Silvi. Nach drei Tagen stand ich bei ihr auf der Matte und seit über einem halben Jahr führe ich ein Doppelleben.

    Zuhause versuche ich Nähe, Geborgenheit, Akzeptanz zu finden. Versuche ein Teil von einer Familie zu werden der ich nie sein durfte. Es funktioniert ein paar Tage, dann kommen wieder alte Verhaltensmuster bei ihr und bei mir an den Tag. Wir kommen zum streiten, wegen jedem Blödsinn. Ich zieh mich zurück und hol mir Energie bei Silvi. Meine Freizeit verbring ich mit Freunden oder mit Silvi und nur ganz selten mit meiner Ex-und-Wieder-Freundin. Wir haben keine gemeinsamen Hobbies, keine gemeinsamen Zukunftspläne.

    Wir gehen wieder zum Therapeuten, weil angeblich meine Verhaltensweise sie dazu bringt dass sie sich so verhält wie sie tut. Schuldzuweisungen also. Wieder glaube ich selbst an allem schuld zu sein, obwohl ich bei Silvi gesehen habe, dass es sehr wohl anders funktioniert. Dass meine Art sehr wohl mit anderen kompatibel ist. Unser Therapeut meinte, dass wir Konflikte lösen in dem wir den anderen verletzen. Als ich dann meinte worin ein Konflikt besteht wenn man an einer Kreuzung nit blinkt und dann einen Ehekrach hat, oder weil man über die Wirtschaft eine andere Meinung hat – verstehe ich nicht. Wir haben ja nicht wirklich Probleme über die wir streiten könnten, es sind doch schon die kleinsten Dingen wo entweder ich oder sie gleich aus der Haut fahren.

    Nun meine Frage, warum kann ich mich nicht trennen? Warum suche ich etwas was ich niemals bei ihr fand und spürte? Warum sehne ich mich so sehr nach Silvi, nach ihrem Sohn, nach ein Leben mit ihr und einem gemeinsamen Kind und bleibe dennoch bei meiner Ex-und-Wieder-Freundin?

    Seit über einem halben Jahr weiß ich nicht mehr wer ich bin, was ich mache und wie ich da raus kommen soll.

    Silvi hat alles beendet, sie meinte sie würde mich nach wie vor lieben. Sie und ihr Sohn würden mich jederzeit in ihre Familie aufnehmen, doch solange ich nicht bereit bin Entschedungen zu treffen, soll ich ihnen fernbleiben. Sie meinte, ich soll aufhören mit dem Strom zu schwimmen und ein Heuchler zu sein so wie viele andere. Das was ICH von der Zukunft will zählt und danach muss ich mich entscheiden. AUch wenn ich Menschen weh tu, immer nur versuchen, immer nur warten – damit tu ich doch allen viel mehr weh und vorallem mir selbst, denn so werd ich niemals meine Träume verwirklichen.

    Jetzt sitz ich zuhause, weiß nicht weiter und ich hab Angst die Frau verloren zu haben, die wirklich für mich bestimmt war.

  464. Hallo Chandler,
    warum Ihre Frau das macht, weiß ich nicht. Sie selbst vermutlich auch nicht so recht. Sie schreiben nicht, wie alt Ihre Frau ist, aber sie verhält sich wie eine Fünfzehnjährige.

    Ihre Frau macht das auch deswegen, weil Sie keine klaren Grenzen setzen. Sie ertragen eine Affäre sieben Jahre lang und als die vorbei ist, geht es mit einem anderen Mann gerade wieder von vorne los.

    Dass Sie sich nicht trauen, klare Grenzen zu ziehen und Konsequenzen anzukündigen und dann auch durchzuziehen, hat mit Ihnen zu tun. (Vielleicht hilft Ihnen mein Buch oder ein Seminar mit mir weiter.)

    Dass Sie jetzt eine Trennung erwägen, ist immerhin mal ein deutliches Zeichen. Aber dadurch ändert sich noch nicht so viel. Sie würden Ihr Thema in die nächste Partnerschaft wohl mitnehmen.

  465. Chandler sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    ich bin durch „googeln“ auf diese Seite gestoßen. Vielen Dank erst einmal dafür.

    Meine Frau hat auch kurz nach unserer Hochzeit eine Affäre mit jemandem gehabt, den ich nicht kenne, dessen Name allerdings in unserem Stadtteil andauernd präsent ist. Ich habe es nach Jahren herausgefunden und trotzdem war ich bereit, einen Neuanfang zu wagen.
    Angeblich gab es dort nie sexuellen Kontakt, gedauert hat das Ganze aber fast 7 Jahre.
    Aber es hat so unerträglich lange gedauert, bis mal wieder so etwas wie Vertrauen da war.

    In dieser schweren Zeit hat man die schlimmsten Gedanken….unter anderem auch ob die Kinder überhaupt von mir sind. Das war dann so ca. 2003.

    Und dann…letztes Jahr, ein verregneter Sommerurlaub, viel Ärger und sie fing was mit einem (verheirateten) Arbeitskollegen an (auch hier „nur“ Küsserei morgens im Büro). Wir arbeiten auch zusammen, das heisst, ich muss IHN andauernd sehen, sie hat auch mit ihm zu tun….wunderbar…. Sie wollte den Kontakt abrechen und dennoch sehe ich, wie sie ab und zu in das Büro geht…

    Nach langem Drängeln hat sie ihm eine Mail geschrieben, in der stand, dass sie überhaupt keinen Kontakt mehr haben will, nur um ihn 5 Minuten später eine erneute Mail zu schicken, in der sie fragt, wie es ihm denn so geht. Wie man sieht, lese ich sogar ihre Mails…ich möchte es gar nicht, aber es ist ein innerer Zwang da.

    Wir waren auch schon einmal bei einer Familienaufstellung, wo sie mir auch einige Dinge versprach, die schon kurz darauf wieder vergessen waren. Angeblich hätte ich auch nichts falsch gemacht… Gefühlsmäßig ist es seit gut einem halben Jahr ein einziges Auf- und Ab.
    Zusammenraufen, Dinge unternehmen, Spass haben, entdecken dass sie wieder was mit ihm zu tun hatte usw. usw….

    Wieso verspürt diese Frau immer noch den Drang, Kontakt zu ihm zu haben? Sie ist eigentlich jemand, von der man sagen würde, dass sie die liebste Person auf der Welt ist. Sie will keinem vor den Kopf stoßen und doch verletzt sie mich dadurch immer wieder.

    Mittlerweile stehe ich kurz davor, trotz der beiden gemeinsamen Kinder, dem Haus, welches noch lange nicht bezahlt ist…usw….einen Schluss-Strich zu ziehen und alleine von vorne anzufangen.

    Viele Grüße
    Chandler

  466. Hallo Betrogener,
    Sie sollten nicht abwarten und Ihre Frau soll auch keine Einzeltherapie machen. Sie als Paar haben ein Problem und deswegen sollten Sie sich schleunigst professionelle Hilfe holen.
    Hört sich so an, dass Sie sich als Paar auseinandergelebt haben aber dass es doch noch eine gemeinsame Basis gibt. Auf der sollten Sie aufbauen und klären, was Sie beide in den letzten Jahren vermisst haben. Den Seitensprung Ihrer Frau sehe ich als Warnsignal und als Hilferuf.
    Aber handeln Sie jetzt. Nehmen Sie es als Mann in die Hand. Abwarten und Angst haben ist jetzt nicht hilfreich.

    Danke für Ihren Kommentar.

  467. Betrogener333 sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    meine Frau und ich sind seit fast 10 Jahren verheiratet und haben eine 3 jährige Tochter.
    Wir lieben uns und sind schon durch dick und dünn gegangen. Vor Freunden und Familie galten wir immer als das Vorzeigepaar. Die letzten Jahre waren aber sehr schwierig. Jobkrise und anstrengende Tochter. Dies hat sehr an unserer Zweisamkeit genagt. Wenn wir abends zusammenkamen, saßen wir nur noch vor dem Fernseher und dann ins Bett. Alle 1 bis 2 Wochen hatten wir auch Sex, der für beide sehr schön war. Jedoch war immer ich derjenige, von dem es ausging. Manchmal hat sie es auch nur getan, um mir einen Gefallen zu tun. Wir funktionieren zusammen im Alltag und als Familie sehr gut. Wir lieben uns auch. Jetzt ist sie aber fremdgegangen. Ich denke, das ist ein Ausbruch aus dem Alltagsleben. Allerdings hat sie auch den Wunsch den anderen wiederzusehen. Er ist ein Arbeitskollege und sie schreiben sich sms. Sie weiß jetzt nicht, was sie machen soll und weint ständig, weil sie eine Entscheidung treffen muss. Ich habe ihr geraten, zu einem Therapeuten zu gehen, um herauszufinden, was sie will. Wenn sie sich für uns entscheidet, möchte ich eine Paartherapie machen, damit wir uns wiederfinden und alles noch besser wird als vorher.
    Ich habe aber solche Angst, dass sie sich gegen unsere Familie entscheidet.
    Was kann ich nur tun in der Zeit bis zur Entscheidung? Wir leben ja täglich zusammen und versuchen, dass unser Kind nichts merkt. Mich frisst dieses Warten, die Hoffnung, die Angst auf. Ich habe Angst, Fehler zu machen, die ihre Entscheidung gegen mich beeinflussen. Sehr schwierig alles.

  468. Hallo Iliana,
    Sie sind 30 Jahre alt, klingen aber wie eine Vierzehnjährige. Liebe ist etwas anderes als Verliebtsein. Dass nach zwölf Jahren Beziehung das Kribblen im Bauch nachgelassen hat oder verschwunden ist, halte ich für normal. Das kann man verschmerzen, wenn etwas anderes dafür erlebt wird, Liebe, Vertrautheit, ein gemeinsames Kind.
    Sie schreiben, dass Sie das Gefühl des Verliebtheit lieben. Das ist nachvollziehbar. Es ist der Anfang einer Beziehung, jedoch keine stabile Grundlage. Sie erwarten das Glück oder den Kick immer von außen, was mich vermuten lässt, dass Sie mit sich selbst nicht ganz im Reinen sind.
    Mit dem anderen Mann, mit dem keine Beziehung möglich ist, haben Sie ja auch keine Zukunft.
    Solange Sie so „unreif“ sind, rate ich Ihnen nicht, zu heiraten. Ihre Eifersucht und Unsicherheit wird wohl durch die noch festere Beziehung nicht besser werden. Zudem, wenn Sie nach 12 Jahren Beziehung erst nach acht Fernbeziehung beschließen, zusammenzuziehen, sagt das doch auch etwas über Ihre Beziehung aus.
    Ich rate Ihnen, in einer guten Psychotherapie (tiefenpsychologisch fundiert) ein paar wichtige Reifungsschritte nachzuholen.

    Danke für Ihren Kommentar und Ihre Offenheit – und nichts für ungut.

  469. Iliana sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    mein Problem stellt sich folgendermassen dar: Ich bin 30, mein Freund 31. Wir sind seit 12 Jahren zusammen. Nach 8 Jahren Fernbeziehung sind wir zusammengezogen, in der Hoffnung, dass es besser laufen wird. Wir hatten all diese Jahre Probleme weil seine Eltern mich ablehnen und weil ich extrem eifersüchtig war und ihm viele Freunde bzw. das Ausgehen madig gemacht habe. Ich habe ihn zum Negativen verändert und ihn schlecht behandelt.

    Vor ein paar Monaten, nach einem grossen Streit, habe ich angefangen, mich zu verändern. Ich hatte alles satt und wollte mich fortan nur um mich kümmern und suchen, was mich glücklich macht. Ich habe einen Mann im Internet gefunden, mit dem ich bisher nur chatte. Wir haben uns 2 Mal getroffen und es ist nichts gelaufen, aber ich fange an, mich in ihn zu verlieben. Ich mag das Gefühl des Verliebtseins, das mir in meiner Beziehung fehlt. Nun weiss ich nicht mehr weiter. Meine Beziehung läuft zwar seit dem letzten Streit fast 2 Monate sehr gut, und ich möchte meinen Freund nicht verlassen.
    Andererseits weiss ich auch nicht, wie ich den Kick zurückholen soll, ich fühle mich sexuell nicht mehr von ihm angezogen. Liebe ihn aber noch. Zum Neuen könnte sich nie eine Beziehung entwickeln, er hat auch eine langjährige Freundin, die er manchmal auch betrogen hat, ohne sich in die Frauen jeweils zu verlieben. Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen. Und Angst habe, das mich das Gefühl irgendwann als verheiratete Mutter übermannt, wo viel mehr auf dem Spiel steht.

    Ich habe meinem Freund gebeichtet, dass mir das Kribbeln fehlt und die Schmetterlinge, und dass ich es bereue, dass wir uns als Paar so abgeschottet haben. Ich habe zugegeben, dass ich mich langweile. Habe aber immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er von meinem zwei Treffen nichts weiss.

    Kurz gesagt:
    1) Schlechtes Gewissen
    2) Unentschlossenheit, ob ich die „letzte Chance“ nutzen sollte, bevor ich heirate…
    3) Unentschlossenheit, ob ich heiraten sollte, wenn ich mich so fühle.

    Was raten Sie mir?

  470. maria sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    Ich bin schon wuetend, aber meine Stimmung schwankt zwischen grosser Wut, Entaeuschung, Niedergeschlagenheit, panischer Angst. Ich schlafe sehr schlecht, habe kaum Appetitt, und durch die anhaltende Achterbahn der Gefuehle bin ich in den letzten Tagen einfach kraftlos.
    Vielen Dank fuer ihre Gedanken. Werde versuchen meine Wut zu leben.

  471. Hallo traurige Maria,
    wo ist Ihre Wut? Ich finde, Sie sind viel zu verständnisvoll, suchen – wie viele Frauen – erst mal die Fehler bei sich. Ihr Mann dagegen lehnt eine Paartherapie ab und schlägt Ihnen statt dessen eine Ehe zu dritt vor. Toll!

    Ich vermute, dass Sie in Ihrer Ehe eine Konstellation haben, wie ich sie in meinem Buch beschrieben habe. Ein unerwachsener Mann, eine starke Frau (Hauptverdienerin) und ein Mann der sich zum Hausmann „degradiert“ fühlt. Sie sind mehr in der Mutterrolle, von der Ihr Mann Verständnis und Verzeihen sich wünscht, eben wie ein verwöhnter Prinz.

    Wie kommen Sie wieder in die Position der Frau? Sie können allein Ihre Ehe nicht retten. Sie müssen dazu rauskriegen, was Ihr Mann noch von Ihnen will. Wenn er Sie nur als versorgende Mutter (finanziell wie emotional) müssen Sie prüfen, ob Sie das wollen.

    Wenn nicht, sollten Sie konsequent sein und wie eine Frau handeln, die betrogen wird. Werden Sie wütend, stellen Sie ihm ein Ultimatum, werfen Sie ihn aus der Wohnung.

    Da Sie so eng mit der anderen Frau zusammenleben, wäre eine Aussprache schon denkbar. Aber bitte ohne großes Verständnis, sondern mit klaren Forderungen. Das können Sie auch brieflich machen. Ob die Frau darauf eingeht, ist nebensächlich.

    Wichtig ist, dass Sie endlich eindeutige Grenzen ziehen. Nein sagen, zu dem, was Sie nicht wollen und sich Konsequenzen überlegen, was Sie machen werden, wenn Ihr Mann nicht darauf eingeht. Diese Konsequenzen müssen Sie dann aber auch durchziehen, sonst verlieren Sie noch mehr Respekt. Für all das brauchen Sie Ihre Wut,
    die aber bestimmt auch in Ihnen ist.

    Alles Gute – und danke für Ihren Kommentar.

  472. maria sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    Ich bin seit 10 Jahren verheiratet und seit 15 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben zwei Kinder und leben seit 2 Jahren im Ausland. Dort leben wir in einer Wohnanlage, mit ca. 30 Familien aus aller Welt. Jeder hat eine eigene Wohnung, aber es gibt jeden Tag viele gemeinschaftliche Aktivitäten mit und ohne Kinder.

    Seit mehreren Monaten hat mein Mann begonnen, mit einer anderen Mutter zu flirten und seit ca. 4 Monaten immer intensiver. Wir waren mit dieser Familie befreundet und unsere Kinder (die andere Familie hat ein Kind) haben mit einander gespielt.
    Ich habe mich zurückgezogen. Wenn ich Bemerkungen machte meinte er, das sei nur harmloser Flirt auf seiner Seite und vielleicht auf ihrer Seite ein bisschen mehr. Sie sei eben unglücklich in ihrer Beziehung und würde mit ihm ihre Beziehungsprobleme diskutieren.

    Kurz und gut, die Situation hat sich zugespitzt, als ich mit unseren beiden Kindern über Weihnachten zu den Großeltern gefahren bin ( er ist nicht mit, wegen zuviel Arbeit). Nach meiner Rückkehr, fühlte ich mich ausgegrenzt. Er hatte wohl viel Zeit mit ihr während unserer Abwesenheit verbracht. Es gab einige Erlebnisse, bei gemeinschaftlichen Aktivitäten, die mir das Gefühl gaben, dass er sie mir vorzieht.

    Irgendwann kam das Fass zum Überlaufen und ich habe ihn zur Rede gestellt. Da weinte er und meinte er hätte sich unsterblich in die andere Frau verliebt. Er will zwar auch unsere Beziehung und Familie nicht zerstören, aber wenn ich ihn vor die Wahl stelle, dann muss es sich gegen mich entscheiden.

    Ich habe ihn vor die Wahl gestellt. Und seit einem Monat ist die Situation unerträglich, da wir uns natürlich ständig alle über den Weg laufen. Finanziell ist es für uns schwierig, aus der Wohnanlage zu ziehen, da wir uns keine Wohnung mit Familie außerhalb leisten können. Ich möchte unsere Ehe und Familie retten, aber nur unter der Bedingung, das die andere Beziehung (angeblich nur emotional und nicht sexuell) eingestellt wird (er trifft sie meistens abends bei Gemeinschaftsaktivitäten und quatscht dann mit ihr bis spät nachts, schickt SMS und e-mails, etc.).

    Es gab viele Fehler meinerseits. Habe sehr viel Stress in der Arbeit und mich wenig um Hausarbeit gekümmert. Er meint, ich hätte ihn zum Hausmann degradiert. Ich bin auch Hauptverdiener. Das nagt an seinem Selbstbewusstsein. Aber ich liebe ihn, und trotz der Zweifel die in mir aufkommen, möcht ich versuchen, unsere Ehe zu retten. Er gibt zu, dass die Beziehung zu der anderen eigentlich keine Zukunft hat, aber möchte trotzdem nicht davon ablassen und verlangt von mir eine Dreiecksbeziehung zu tolerieren. Er möchte diese Liebe leben. Das kann und will ich aber nicht.

    Doch ich sitze in einer Zwickmühle: kann nicht ausziehen, da ich mir keine Wohnung mit den Kindern außerhalb der Wohnanlage leisten kann. Wenn er auszieht, bringt das nicht viel, weil ich ja weiter mit der anderen Familie wohne und er dann wegen der Kinder herkommt. Außerdem hat er ein Arbeitszimmer in der Wohnanlage. Wir sind wegen beruflichen Projekten noch zwei Jahre in diesem Land gebunden.

    Sorry für die lange e-mail. Welchen Rat könne sie mir geben? Eine Therapie lehnt er kategorisch ab. Ich habe mich vorher eigentlich gut mit der anderen Frau verstanden. Jetzt koche ich bei ihrem Anblick, wenn ich ihr oftmals mehrmals täglich über den Weg laufe. Die Kinder bekommen diese Spannungen natürlich auch mit. Ich weiß von anderen Kommentaren, dass Sie von einer Aussprache zwischen der Betrogenen und der Geliebten nicht viel halten. Wie verhält es sich, wenn man befreundet war und zusammen wohnt wie in unserem Fall?

    Eine sehr traurige
    Maria

  473. Hallo Katharina,
    ich glaube, mit Literatur ist Ihr Problem nicht zu lösen. Wenn Sie, wie Sie schreiben, den Seitensprung Ihres Mannes innerhalb der Beziehung gut aufgearbeitet haben, hat Ihre Eifersucht wohl noch andere Gründe.
    Max Frisch sagte mal: „Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich.“ Insofern ist Eifersucht, wenn es nicht handfeste Gründe dafür gibt, meist ein Problem des eigenen Selbstwerts. Also die Angst, dass man nicht wirklich liebenswert ist und demzufolge dann die Vergewisserung dauernd beim Partner sucht. Doch beruhigt das den Eifersüchtigen nicht, da er ja selbst „überzeugt“ ist, dass andere besser sind.
    Professionelle Hilfe ist sicher eine gute Möglichkeit, sich für diese Thema Unterstützung zu holen. Wenn Sie mit mir arbeiten möchten, käme auch das Seminar „Selbstbewusstsein“ in Frage.

    Danke für Ihren Kommentar und Ihre Offenheit.

  474. Katharina sagt