Mein bester Tipp gegen „Aufschieberitis“ und „Prokrastination“.

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Allgemein / Methoden

Der Schweinehund, also der innere, ist zum Wappentier eines Verhaltens geworden, das wohl jeder kennt. Bestimmte unbeliebte Tätigkeiten werden nicht erledigt, sondern mit mehr oder weniger einfallsreichen Ausreden verzögert.

Wer bei Amazon „Schweinehund“ eingibt, entdeckt, dass sich um dieses Tier eine ganze Ratgebersparte gebildet hat. Ein Autor gab ihm auch einen Namen („Günther“) und ein anderer Autor, Marco von Münchhausen, hat fast sein ganzes literarisches Werk auf dieses Tier gebaut. Demnach kann man mit dem inneren Schweinehund lernen, wie man den Alltag in den Griff bekommt, Zeit gewinnt, fit wird, Gewicht verliert, seine Wohnung entrümpelt, Liebe und Partnerschaft verbessert usw. Das nenne ich das konsequente Besetzen einer Marktnische. Fehlen eigentlich nur noch die Buchtitel „Alt werden …“ und „Sterben mit dem inneren Schweinehund.“

Zum Thema „Aufschieberits“ Hier gibt es auch einen Test.

Und natürlich auch eine eigene Website, die umfassend und kenntnisreich darüber informiert. Dort fand ich auch eine wissenschaftliche Formel für das Prokrastinationsmaß:

Ni = (Ei x Vi / ( Si x Di)

Ni = (Ei x Vi / ( Si x Di)
Ni     ist ein Wert der die Nützlichkeit für eine bestimmte Arbeit i bestimmt. Ist der Wert niedrig, je höher der Wert, je höher die Chance, dass die Arbeit i in Angriff genommen wird.
Ei     Der Wert für die Erwartung oder die Chance, dass die Arbeit (oder das Ereignis) i überhaupt eintritt.
Vi:     steht für den Wert ( V = value), der bestimmt, wie lohnend die Arbeit i erscheint.
Si     ein Maß für die Empfindsamkeit der Person gegenüber einer Verzögerung dieser Arbeit. Man kannte diesen Parameter auch als den „Ist-mir-egal“-Faktor bezeichnen. Ein kleiner Wert bedeutet, dass man keine Verzögerung will, ein hoher Wert bedeutet, dass es einem egal ist, ob es klappt oder nicht.
Di     steht für die Zeit, die man warten muss, um die zu erwartenden Belohnung zu erhalten.

Da offensichtlich viele Menschen  unter dem Aufschieben leiden, gibt es mehrere Erklärungsansätze dafür, was eigentlich dahinter steckt. Wikipedia listet dazu auf:

Die unangenehmen Gefühle, die den Betroffenen von einer Aufgabe abhalten, entstehen demnach u. a. durch unklare Prioritätensetzung, schlechte Organisation, Impulsivität, mangelnde Sorgfalt, Abneigung gegen Aufgaben durch Langeweile, Ängste und Perfektionismus.

Kognitiv gesehen findet häufig eine dysfunktionale Verzerrung beim Betroffenen statt: Schlechte Einschätzung von Zeiten, Überschätzen der Wirkung zukünftiger motivationaler Zustände, Unterschätzen des Zusammenhanges zwischen einer Aufgabe und den Gefühlen, die zu dieser in Verbindung stehen. Teils liegt die Haltung zugrunde, dass Arbeit nur dann etwas bringe, wenn man in der „richtigen Stimmung“ sei.

Weitere Erklärungen werden in mangelnder Aufmerksamkeit und erhöhter Impulsivität gesehen. Diese können dazu führen, dass der Betroffene auf der Suche nach Reizen bzw. Erregung ist, sich nicht durch Hinweisreize beeinflussen lässt oder unfähig ist, Belohnungen aufzuschieben (Gratifikationsaufschub).

Des Weiteren können Versagensängste und Neurotizismus eine Rolle spielen, die sich u. a. in Discomfort anxiety – Angst davor, dass das eigene Wohlbehagen gefährdet ist –, Mangel an Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstachtung, External-variable Attribution von Erfolg und Vermeiden von Feedback und Selbsterkenntnis äußern.

Für Prokrastination existiert auch ein psychodynamisches Erklärungsmodell. Dieses sieht das Aufschieben als Symptom von Persönlichkeitsstörungen und neurotischen Konflikten in den Bereichen Angst (vor Versagen, Erfolg, Alleinsein, Nähe, Ablehnung), Ärger/Wut, Perfektionismus, Abhängigkeit/Ohnmacht, Scham und Selbstwert. Weitere Erklärungsmöglichkeiten liefern die PSI-Theorie (Kuhl) oder das Vorhandensein von ADS/ADHS.

Woww, schlimme Sache wohl. Und gefährlich.

In meinem neuen Buch, das diese Woche erscheint „Ich kann auch anders“ befasse ich mich auch mit dem Thema. Der Untertitel des Buches lautet: „Psychofallen im Beruf erkennen„.

Mit „Psychofalle“ meine ich ein Verhalten, mit dem wir unzufrieden sind, das wir aber unerklärlicherweise bisher nicht ändern konnten. Mit vielen Dingen ist es ja so, dass wenn uns etwas stört oder nicht gefällt, wir uns Alternativen dazu überlegen – und diese dann umsetzen.

Bei Psychofallen klappt das erstaunlicherwiese gar nicht. Jemand hat einen unaufgeräumten Keller, weiß, dass das einzige Mittel wäre, ihn aufzuräumen – und verschiebt es von Woche zu Woche oder von Jahr zu Jahr.

In dem Buch beschreibe ich, dass dahinter meist ein unbewusster innerer Konflikt steckt. Unbewusst heißt, man weiß gar nicht, um welchen Konflikt es sich handelt. Und dass das sogenannte Problemverhalten in Wahrheit nicht das Problem ist, sondern schon die Lösung. Eben für diesen unbewussten Konflikt.

Okay, etwas schwierig zu verstehen. Sie sollen ja auch das Buch lesen. Aber mit dieser Sichtweise wird verständlich, warum jemand etwas aufschiebt und deutlich spürt, dass er dadurch Nachteile hat – aber trotzdem nicht ins Handeln kommt.

Hier einige Beispiele:

  • Sie wollen eine Prüfung machen, fangen aber nicht an zu lernen.
  • Rechnungen stapeln sich und sie bezahlen sie nicht, obwohl sie das Geld zu haben.
  • Sie wollen einen wichtigen Anruf machen, tun es aber nicht.
  • Sie haben sich vorgenommen, zweimal die Woche Sport zu machen, finden aber immer wieder gute Gründe dagegen.

In meine Coaching-Praxis kommen auch immer mal wieder Menschen mit diesem Problem. Meist werten sie sich ab, dass sie schon immer faul, schlampig, undiszipliniert etc. waren. Oft haben sie auch Schuldgefühle deswegen, weil sie wissen, sie müssten einfach das Naheliegende (lernen, aufräumen usw.) tun, verstehen aber nicht, warum sie es nicht tun.

Vor zwei Monaten war auch jemand da. Ein Wissenschaftler. Hochintelligent, erfolgreich, im Labor total organisiert – nur seine Wohnung war das reinste Chaos. Also im Beruf Meister Proper – zu Hause bedenklich nahe am Messie-Stadium. Nun hatte er eine Frau kennengelernt, traute sich aber nicht, sie wegen seinem Wohnungschaos mit nach Hause zu nehmen.

Er fragte mich, was er tun sollte.

Für eine Therapie hatten wir keine Zeit, solange würden die Frau – und er wohl nicht warten wollen. Ich empfahl ihm, zwei Dinge zu tun. Es würde aber nur funktionieren, wenn er sich genau an meine Anweisungen hielte.

Er versprach es und ich sagte ihm:

  1. Malen Sie sich ein großes Schild auf dem steht: „Hier wird gestreikt!“ und hängen Sie es an Ihre Wohnungstür.
  2. Räumen Sie Ihre Wohnung auf. Aber jeden Tag nur neun Minuten lang. Weniger als neun Minuten ist in Ordnung – aber auf keinen Fall länger als neun Minuten. Achten Sie genau auf die Zeit.

Kopfschüttelnd verließ der Klient meine Praxis.

Vor zwei Wochen rief er an, um den damals vereinbarten Termin für eine zweite Sitzung abzusagen. Er würde kein weiteres Gespräch mehr benötigen, denn sein Problem wäre gelöst. Und mit der neuen Frau wäre es sehr schön.

Ich werde jetzt nicht verraten, was mir der Mann noch erzählte. Das ist ja auch nicht so wichtig.

Aber wenn Sie auch unter „Aufschieberitis“ leiden, dann wandeln Sie das Experiment für Ihre Zwecke doch um und probieren Sie es aus.

 

Wie Sie Ihr Aufschieben in 6 Wochen beenden können, lesen Sie hier …

kommentar Welche Erfahrungen haben Sie mit Aufschieben?
Was hat Ihnen geholfen?

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

40 Kommentare

  1. Tommy sagt

    Ernsthafte Frage: Das Schild außen oder innen an die Tür?🤔

  2. Tom sagt

    Bei allem Respekt, Prokrastination hat ganz sicher mit Faulheit zu tun, mit dem inneren Schweinehund und mit einer Kein-Bock-Attitude. Natürlich gibt es auch andere Faktoren, Depressionen etc., aber hauptsächlich ist doch jeder Mensch seines eigenen Willens Herr, d.h. er kann einfach mal sich auf den Hosenboden setzen und was erledigen.

    Alles andere sind Ausreden. Natürlich ist einem die Aufgabe zuwieder, natürlich verdrängt man gerne das Abgabedatum, aber eigentlich weiß man trotzdem ganz genau, dass man jetzt nicht im Handy spielen oder die vierte Folge der neuen Serie schauen sollte. Zumindest bei dem Großteil der Betroffenen würde ein gewisses Maß an Selbstdisziplin das ganze Problem schnell lösen.

  3. Den Tipp, sich kleine Ziele zu stecken kann ich nur empfehlen. Ihre Variante mit der Aufforderung, die Zeit fürs Aufräumen oder ähnliches auf keinen Fall zu überschreiten ist wirklich genial.

    Damit kann man sehr gut die Anfangsblockade überwinden!
    Und danach geht’s ja meistens wie von selbst weiter.

    Danke für Ihre Beiträge!

  4. Aufschieber wollen meist ihre Autonomie bewahren und fühlen sich durch Termine und Aufgaben, auch wenn sie diese selbst bestimmt haben, in ihrer Freiheit eingeschränkt.
    Das Aufschieben ist dann die vermeintliche „Lösung“.

  5. Hallo,

    interessante Geschichte! Mich würde interessieren, was der dahinter liegende psychologische Effekt ist – also praktisch das, was ein Umlernen an dieser Stelle möglich macht. Ist es nur eine Gewohnheit?

  6. Keine Ahnung, da ich den Begriff nicht kenne.
    Oder doch. Die intermediäre Hilfestellung in dem Moment des Aufschiebens ist der Gedanke „Ich bin jemand, der nichts aufschiebt.“

  7. progressmastery.de sagt

    Hallo,

    ich habe festgestellt, dass es ungemein hilft, wenn man in dem Moment eine Hilfestellung bekommt, in dem man prokrastiniert oder eben nicht mit seiner eigentlichen Aufgabe anfängt.
    Das Stichwort heisst an dieser Stelle: intermediäre Hilfestellung – gibt es Programme, die hier angreifen?

  8. Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    auch inmeiner Hypnosepraxis sitzen immer wieder Menschen, die mit href=“http://selbstbestimmt-jetzt.de/wp-admin/post.php?post=197&action=edit“>Aufschieberitis zu kämpfen haben. Aus diesem Grund habe ich selbst auch schon einen Artikel dazu verfaßt. Vielen Dank für fruchtbare, ergänzende Erkenntnisse. Ich bin schon sehr gespannt auf den Inhalt Ihres Buches. Herzliche kollegiale Grüße
    Sandra H. Wollersheim

  9. Anima sagt

    Ich bin am Ende,ich bin sehr müde, finde nicht mehr die Kraft anders zu handeln. So viele Versuche und alle gescheitert. Zahle SEHR VIEL DAFÜR, neuerdings sogar wortwörtlich. Hilfe gibt es keine wirklich, mir scheint kaum einer versteht das Problem… Früher hat Anwesenheit von meinem Mann mich dazu gezwungen, ich habe es gehasst, es hat mich soviel Energie kostet, aber auch wenn es für mich genauso unerträglich war, diesen ständigen Druck über sich ergehen zu lassen: Für Außenwelt hat es im großen und ganzen FUNKTIONIERT. Jetzt funktioniert – nur noch meine Arbeit. Für Rest keine Kraft. Null Kontakte mit Außenwelt, weiß nicht wie lange ich es noch aushalten kann.Dabei leiste ich durchaus gute Arbeit, werde geschätzt… für einige Bereiche brauche ich eine traditionelle Ehe mit einer Frau, die den lästigen Alltag für den Künstler erledigt und ihm das Leben organisiert… nur ich bin eine Frau…

  10. Amelie sagt

    Genau diese Methode habe ich auch für mich selbst schon gefunden. Ich hatte gemerkt, dass eines meiner größten Lebens-Themen Widerstand (gegen Zwänge/Verpflichtungen) bzw. Freiheitsdrang ist und habe dann auch angefangen Dinge umzudrehen. Anstatt zu sagen „Ich muss (das und das tun)“, sagt man sich „Ich darf nicht (mehr als X Minuten davon tun)“. Und der Widerstand wirkt dann eben auch gegen das „Ich darf nicht“ und funktioniert so auch wieder.
    Leider habe ich nach einer Weile gemerkt, dass ich dann wiederum auch Widerstand gegen diese Form der Selbstüberlistung aufgebaut habe und meine Vorhaben jetzt wieder nicht mehr erledige.
    Tja, man ist schon sehr unfrei mit so einem übertriebenen Freiheitsdrang. 😉

  11. Schlechte Nachrichten!
    Sie können Ihren Partner nicht motivieren, ändern, überzeugen – wenn er nicht will.
    Sie können ihn nur Ihre Konsequenzen spüren lassen.

  12. Isaju sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ein sehr schöner Artikel. Ich glaube auch, dass die Methode funktionieren kann, wenn man es selbst will. In meinem Fall geht es allerdings um meinen Partner – mit allen Problemen und Streitigkeiten, die damit einhergehen. Wie überzeugt man einen extrem uneinsichtigen Menschen, der seiner Meinung nach kein Problem hat, davon, dass a) ein Problem besteht und b) er nun von mir (Ihnen oder irgendjemanden) vorgeschrieben bekommt, was er tun soll? Es geht auch leider nicht nur um das Aufräumen, sondern um wesentlich wichtigere Dinge.
    Danke für Ihre vielen tollen Artikel und viele Grüße …

  13. Liebe Silvia,
    das haben Sie gut gemacht!
    Die 9-Minuten-Methode funktioniert eben. Kennen Sie die Geschichte des Tom Saywer von Mark Twain. Der sollte mal den Gartenzaun streichen, hatte aber keine Lust dazu. Dann kamen seine Freunde und wollten auch mal streichen. Er weigerte sich, dass er das machen müsse. Am Ende zahlten ihm die Freunde Geld, damit sie die Arbeit machen durften – und Tom war sie los.

    Ich bin gespannt auf Ihren nächsten Bericht.

  14. Silvia sagt

    Ich danke Ihnen sehr!
    Da ich seit 2 Monaten nicht aus dem Haus gehe, habe ich den Streikzettel in den Flur gehängt. Seit 5 Tagen versuche ich, mich an den Befehl zu halten:
    1. Tag 4 Minuten hier und da etwas aus dem Weg geräumt.
    2. Tag 8 Minuten das Bett frisch bezogen.
    3. Tag 9 Minuten an den Abwasch gemacht, den ich in der Zeit nicht geschafft habe.
    4. Tag 9 Minuten den restl. Abwasch erledigt, Katzenclo gesäubert, was ich nur zum Teil schaffte wegen der Zeit. Hier fühlte ich zum ersten Mal sowas wie Ärger, dass ich das nicht zu Ende machen kann.
    5. Tag 12 Minuten Katzenclo einer Generalreinigung unterzogen (ich habe mich dem Befehl widersetzt, die Zeit einzuhalten und es war ein gutes Gefühl).

    Was innerlich abgeht erfüllt mich mit großer Freude und Zuversicht. Ich will ja kein Streikbrecher sein, so hilft mir das Schild, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben wegen meiner Faulheit. Die 9 Minuten wecken den Rebellen in mir. Ich werde Ihnen gerne in einer/zwei Wochen weiter berichten.
    Aus tiefstem Herzen danke ich Ihnen für dieses Rezept!

  15. Hallo Sarah,
    am produktivsten ist natürlich, wenn Sie jede Tätigkeit mit 9 Minuten am Tag ausüben.
    Wenn es gut geklappt haben und Sie erlebt haben, dass es gar nicht sooooooo schlimm war, dürfen Sie natürlich die Minuten-Dosis erhöhen. Auf 12, 15 oder gar zwanzig Minuten. Aber immer langsam, so dass Sie nicht an die Widerstandsgrenze kommen, sondern merken, dass eigentlich noch was ginge.

    Viel Erfolg bei Ihrem Studium mit der Umsetzung!

  16. Sarah sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,

    zwei Fragen zur Umsetzung Ihres Experimentes stehen noch im Raum:

    1. Wenn man mehrere Dinge aufschiebt, sollte man dann jeder dieser Tätigkeiten 9 Minuten pro Tag widmen oder am Tag „nur“ jeweils einer und nach Vollendung dieser danach mit der nächsten beginnen?

    2. Sollte man merken, dass es gut klappt, darf man dann die Minuten-Dosis langsam erhöhen?

    Mit herzlichen Grüßen von einer erwachten Alice-Miller-lesenden und an den Wurzeln grabenden Studentin, die unbedingt versuchen möchte Ihren höchst interessanten Tipp umzusetzen.

  17. Während ich andere Dinge aufschiebe, lande ich auf dieser Seite 🙂
    Danke für den Artikel – Prokrastination kann echt zum Problem werden: http://bit.ly/HmPgC3

  18. Dieter Model sagt

    „Steter Tropfen hölt den Stein!“

    Aus eigener Erfahrung kann ich dem Bericht zustimmen und erfolgreich vermelden, dass ich heute regelmäßig und wenn nötig täglich mehr wie 9 Minuten dafür nutze.

    Der Tipp zum Start mit der zeitlichen Begrenzung ist absolut der richtige Weg!
    Sollte man bereits im Kindesalter mit in die Erziehung aufnehmen!

  19. Ulrike sagt

    Superspannendes Thema! (Und sowieso tolles Blog). Ich schätze, dass es beim Thema Aufschieberitis mehrere Wege gibt, die nach Rom führen. Sprich – wie Sie ja auch sagen – die Ursachen oder Ursachenkombinationen – unterschiedlich sind.

    Ich selbst habe das Thema natürlich auch in meinen Coachings (statistisch sollen ja 20% der Menschen Besitzer einer Aufschieberitis sein), bin aber auch selbst eine „Expertin“ des Aufschiebens. Ich nehme mir gerne viel zu viel vor und kann dann in eine Art Handlungsstarre geraten. Vor lauter Plänen im Kopf passiert gar nichts mehr, mit der ich mich im schlechteren Fall in einen Unfähigkeits-Selbstanklage-Loop treibe.

    Meine persönliche paradoxe Intervention ist, dass ich irgendetwas tue, was total easy ist und mich in kürzester Zeit mit einem sichtbaren Ergebnis belohnt. Das braucht gerade nichts zu sein, was mit meinen vielfachen ehrgeizigen Plänen zu tun. Mein Favorit zu Hause ist: Die einzelnen Socken in der Sockenschublade zu Pärchen zusammenführen. Und im Büro: Bücher und Papierstapel der Größe und Farbe nach sortieren.

    Dauert jeweils ungefähr 9 Minuten :-))

    Herzliche Grüße
    Ulrike Rheinberger

  20. Erica sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    Ihre 9-Minuten-Methode bezieht sich auf die Aufschieberitis, und ich kann mir gut vorstellen, dass das tatsächlich funktioniert. Aber haben Sie auch Tipps (evtl. in Buchform) für andere Verhaltensweisen, die man gerne verändert haben möchte?
    Beim Aufschieben geht es ja um die Schwierigkeit, Dinge zu TUN. Wie steht es mit der Schwierigkeit, Dinge NICHT zu tun?
    Angenommen, ich sollte mir irgendein schädliches Verhalten abgewöhnen (zum Beispiel übermäßiges Essen etc.) , aber mein Unterbewusstes streikt da offensichtlich dagegen. Was mache ich dann?

    Liebe Grüße
    Erica

  21. Sebastian W. sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    wie funktioniert das denn mit anderen Dingen, wie zB Sport? Ich würd gerne abnehmen (ja perfekter Körper als Ziel) – aber bei nur 9 Minuten is das doch fast unmöglich und unter ner Stunde is kein Ansporn.

    Gruß
    SW

  22. Hallo Angelika,
    guter Hinweis. So ziemlich alles kann einen Schub zur Veränderung auslösen. Körperliche Bewegung, Fasten, sich Verlieben …

    Danke für Ihren Kommentar.

  23. Angelika Stein sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann
    vielen Dank für den sehr interessanten Artikel. Ich möchte dem noch auf eine andere Komponente hinweisen: Viele Menschen schaffen es trotz der besten Strategien nicht, ihre Lähmung zu überwinden. Ich war auch so ein „hoffnungsloser“ Fall 🙂
    Ich habe dann alle Versuche aufgegeben und mich mit Qi-Gong beschäftigt.
    Beim Qi-Gong geht es ja darum, das Qi, die Lebensenergie ins Fließen zu bringen und siehe da: Alles andere kam auch ins Fließen.
    Manchmal passiert die Lösung auch über den Körper…
    Das vielleicht als Tipp für alle, die immer noch aufschieben 😉

    Herzliche Grüße
    Angelika Stein

  24. Susanne sagt

    @Maria Ast:

    Hallo Maria,

    ich finde das mit dem Aufschreiben prinzipiell eine serh gute Idee. Das hilft besonders dann , wenn man es schafft, sich die Zeit für sich zu nehmen und man in sich gehen möchte. Da ich selbst das Problem habe/hatte, ist die 9 Minuten Strategie für mich ein super schneller Weg etwas in machbaren Schritten zu lösen, was mir schon sehr lange im Genick sitzt. Es ist im Prinzip ein einfacher Weg endlich ins Handeln zu kommen ohne, dass noch „Vorarbeit“ wie etwas niederzuschreiben als To Do „im Wege steht“.
    Was ich mir gut vorstellen kann ist, wenn man die 9/10 oder 15 Minuten Strategie schonmal angewendet und das erste Erfolgserlebnis zu verzeichnen hat, man dann einen Blick hinter die Kulissen wagt, um herauszufinden was einem bislang blockiert (hat) und mit wem oder was die Prokratination zu tun hat. Wer weiß, vielleicht braucht es danach diesen Schritt gar nicht mehr, weil die Blockade sich peu à peu löst, da man beim Handeln gleichzeitig darüber nachdenkt, inwiefern das Problem die Lösung für einem gewesen ist…
    Ein schönes Wochenende!
    Susanne

  25. Susanne sagt

    @Roland Kopp-Wichmann:

    Guten Morgen, lieber Herr Kopp-Wichmann!
    Na, vielen Dank für diese Klärung…..
    “Ich lass mir doch nicht von einem blöden Coach vorschreiben, wie lange ich mein Zimmer aufräume …”
    Da hat man mal wieder den Salat – das mit dem Vorschreiben habe ich mir dann ja auch gedacht, aber da ich Sie für überaus klug & weise halte, habe ich mich die letzten Tage ziemlich strikt daran gehalten. Ich vermutete, „er wird schon seine Gründe für diese eingeschränkten Zeitrahmen haben (selbst, wenn mir nach mehr „Streichholzzimmeraufenthalt“ ist), vertrau ihm!“ Kannst ihn ja mal bei Gelegenheit fragen, was noch so dahintersteckt.
    Aber im Ernst, es war für mich in vielerlei Hinsicht eine Art Durchbruch, denn ich habe es in meinem Berufsalltag angewendet und auf eine Menge anderer Dinge, die ich hier so als 24/7 alleinerziehende Mami von 2 Kindern (6+7) bewältigen muss. Durch die Einschränkung ist bei mir das Gefühl der Last wegen Überforderung gewichen & ich hatte plötzlich den Kopf frei für eine Reihe (ungewöhnlicher) Lösungen zu meiner Gesamtsituation. Unter anderem auch so esoterische Anwandlungen wie Bestellungen beim Universum…aber es funktioniert einwandfrei & ich bin nach dem üblen Montag, wo Alles über mir einzubrechen drohte, so energiegeladen wie zu meinen Spitzenzeiten!! DANKE 🙂

  26. Ich bin keine dogmatische Verfechterin eines bestimmten Vorgehens und probiere gerne aus, ob es nicht auch anders und schneller und effektiver geht, um ans (unbewusste) Ziel zu kommen. Drüm werde ich das demnächst mal ne Weile mit Ihrer strikten 9-Min.-Takt-Vorgabe ausprobieren. Am besten erst mal an mir selbst ;-).

    Was Motive angeht, da geht es mir auch gar nicht in erster Linie ums Aufschreiben, sondern eher Nach-FÜHLEN, was mich wohl motivieren oder blockieren könnte. das sind ja meistens nicht die bewussten Kopfgründe, sondern, wie Sie das ja auch schon erwähnt haben, tieferliegenden Gründe, die mitunter behutsam ans Licht des Bewusstseins – und somit sprachlich mitteilbar – dringen (dürfen).
    Herzlichst
    Maria Ast – mit rechter Gipshand…grrh…

  27. Liebe Frau Ast,
    wie immer ein kluger Kommentar von Ihnen.
    Ich sehe es genauso, der blockierende Teil will etwas Gutes für einen, nur ist das für den betreffenden Menschen nicht spürbar. Letztlich geht es ja um die Auflösung der inneren Ambivalenz: „Ich muss das jetzt endlich tun – und ich habe aber keine Lust dazu!“

    Mit dem Aufschreibenlassen der Gründe habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Die Leute schreiben es auf – aber es folgt keine Entlastung danach. Ich favorisiere den strikten „9-Minuten-Befehl“, weil damit mittels eines Paradox die Ambivalenz aufgelöst werden kann: Du musst aufräumen – aber höchstens 9 Minuten. Und manchmal werden dann zugeschüttete Kräfte frei nach dem Motto: „Ich lass mir doch nicht von einem blöden Coach vorschreiben, wie lange ich mein Zimmer aufräume …“

    Das ist zumindest meine Erklärung, warum es wirkt. Aber jeder macht seine eigene Erfahrungen damit.

  28. Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    bitte unterstützen Sie mich: nieder mit der Schweinehund-Mär!! Das ist mein Ziel für dieses Jahr, das zumindest in Deutschland zu erreichen – und ihn durch Bernd, meinen Tchibo-Eisbären zu ersetzen.

    Im Ernst, bei meinem Votrag letzte Woche zu Motivation ist mir das mit 50 Leuten immerhin in 30 Min. gelungen.
    Wie das? Wenn man oder frau Menschen erklärt, dass innere Schweinehunde nix anderes sind als Bodyguards, als innere Weisheit, geboren aus individuelller Erfahrung, und dafür sorgen, dass es einem JETZT und SOFORT gut geht, dann wird schnell klar, dass sie uns vor etwas beschützen wollen.

    Schon allein die andere Bewertung führt dazu, gnädiger mit sich selbst und seine Ansprüchen umzugehen.
    So ein Eisbär kann aggressiv oder friedlich sein und es macht Sinn zu fragen, ob und warum er manchmal brüllt, weil er viel schneller FÜHLT, was unser Kopf meint, tun zu müssen. Jede Menge Leute, die mit nem halben Burnout zu mir kommen, haben garantiert aufgeschoben, auf Bernd zu hören.

    Und zu 9 Minuten: Ich lasse meine Kunden (fast) immer selbst entscheiden, wieviel Minuten sie GEFÜHLT für sich in Ordnung finden. Manche starten mit 3, manche mit 15 MIn.

    Undmein ewiger Ansatz: Klären Sie Ihre Motive, warum Sie z.B. Ihr Büro aufräumen wollen und schreiben Sie 10 gute Gründe auf, was das SCHÖNE daran wäre/ist. Oder 10 gute Gründe dagegen. Dann ist es jedenfalls eine Art von Entscheidung, wenn Sie weiter im Chaos wuseln möchten. SIE sind dann die Norm für sich. Das nenne ich wahres Selbstmanagement.

    Maria Ast

  29. Annette Withalm sagt

    Hallo Roland!

    In letzter Zeit habe ich mit Freunden des öfteren über Procrastination diskutiert. Da kam mir deine hübsche Geschichte über den Wissenschaftler, der unter „Aufschieberitis“ litt, gerade recht und ich habe sie gerne weitergeleitet.
    Danke!

    Alles Gute und herzliche Grüße,
    Annette Withalm

  30. Susanne sagt

    Hier der Beweis – ich kann auch anders und die Stoppuhr läuft….noch 9,47min bis ich spätestens diesen Kommentar beendet haben muss!
    Also ehrlich gesagt hat mich mein Therapeut darum gebeten von meinen Erfahrungen zu berichten, was ich hiermit sehr gerne tue 🙂
    Ich gehöre genau zu der Kategorie Menschen, die beruflich Alles mit Bravour meistern, weit davon entfernt sind als „faul“ betituliert zu werden, dennoch sieht die Sache zuhause schon ganz anders aus. Vom Messie bin ich zwar noch meilenweit entfernt- sofern man mein Büro nicht dazu zählt. Denn hier bin ich im Besitz eines Ortes, welcher inzwischen mit Wäschekörben randvoll mit Kinderkleidern zum Verkauf für Ebay angereichert ist. Das sind mindestens 1.500 € „Cäsh in the Täsch“ die ich dringend gebrauchen könnte. Daneben stehen 2 Regale mit Ordnern, die mit entsprechenden Unterlagen von 2007, 2008, 2009 und jetzt auch noch 2010 bestückt werden sollten , die ebenfalls in Körben und Klappkisten vor sich hinsiechen. Autsch!!! Der Punkt ist, dass mir das Ganze was sich da so Alles angesammelt hat, wie ein Mount Everest hoch 2 vorkommt und ich es einfach nicht schaffe, den Anfang zu machen. Dank meines tollen Therapeuten hat das jedoch jetzt endlich ein Ende gefunden (oh je, nur noch 4, 45 min….). Er verordnete mir eine maximale Aufenthaltszeit von 9 Minuten in dem Raum, unter den ich eigentlich am liebsten ein angezündetes Streichholz halten würde. Der Punkt ist, dass ich aufgrund meines doch latent vorhandenen Perfektionismus stets meinte, ich müsse das gleich Alles auf einmal schaffen, was natürlich eine Illusion ist. Die darin verbrachten 9 Minuten waren die reinste Inspiration für mich, denn damit hatte ich endlich (!!!) den Anfang geschafft ohne mich überfordert zu fühlen. Das war gestern. Ich bin zwar hundemüde und muss um 5.00 uhr morgen raus, aber ich gehe gleich noch 9 Minuten in mein „Streichholzzimmer“ & es geht mir saugut damit, da ich den inneren Schweinehund damit zurück zu seinem Schweinehundrudel geschickt habe :-))) Oh Mist, jetzt sind es schon 9,25 Minuten, aber was solls, den Kommentar habe ich ohne Prokrastination (das Wort musste ich erstmal nachschlagen….seufz) erledigt – yippeee!! Ein herzliches Dankeschön an Sie, Meister, denn endlich fühle ich mich mit der Methode nicht mehr überfordert und es geht trotzdem voran
    🙂

  31. @Fritz Horsthemke:

    Hallo,
    auf Ihrem Blog habe ich Ihre 6 Changes Methode von Leo Babauta entdeckt:

    Die Methode

    1. suche dir 6 Verhaltensweisen für 2010 aus.
    2. Nimm 1 davon zum Starten.
    3. Mach es so öffentlich wie möglich, was du in 2 Monaten geändert haben willst.
    4. Unterteile das neue Verhalten in 8 Minischritte (Baby steps) und starte mit einem lächerlich einfachen Schritt.
    5. Wähle einen Trigger für das Neue aus. Etwas das schon in deiner alltäglichen Routine vorkommt und dem Verhalten unmittelbar vorangeht z.B. Aufstehen, Zähne putzen, Schuhe zubinden usw.
    6. Mache den ersten Babyschritt eine Woche lang immer nach dem Trigger. Mache den Fortschritt öffentlich.
    7. Gehe jede Woche einen Schritt weiter. Auch wenn du schneller vorwärts möchtest, lass es. Ein neues Verhalten zu kreieren braucht seine Zeit.

    Mit dem nächsten Verhalten startest du nach zwei Monaten auf die gleiche Weise.

    Die genaue Beschreibung hier …

  32. Ein interessanter Artikel von Ihnen. Besonders interessant fand ich den Ansatz bgzl. desPsychodynamisches Erklärungsmodells. Am Beispiel eines echten Messies liegen manchmal Persönlichkeitsstörungen auf der Hand. Nicht umsonst schaffen es ältere Personen oft nicht mehr Ordnung zu halten.
    Bei allen Lösungsansätzen nicht aufzuschieben, denke ich, gibt es persönliche Variationen, die wohl immer bleiben werden. Nicht alle werden stets alles sofort erledigen. Aber ein guter Anhaltspunkt es zumindest für mich.
    Persönlich hängt mein Aufschieben auch von meinen situativen Umständen ab.
    Schönen Gruß

  33. Hallo Roland,

    wieder mal ein sehr schöner und aufschlussreicher Artikel von Dir. Leider fangen wir oft mit unseren Unternehmungen erst an, wenn es „brennt“.

    Zum letzten Beispiel habee ich eine Frage: Hat das einen besonderen Grund, wieso es sich gerade um 9 Minuten handelt? Könnten es nicht genauso gut auch 12 oder 15 Minuten sein?

    Beste Grüße
    Udo

  34. @immo lünzer:
    Hallo,
    Aufschieben ist oft ein Preis für Perfektionismus.
    Man will unbedingt das Vollkommene und wartet zu lange und der richtige Moment ist vorbei. Es geht aber oft im Leben nicht um das perfekte Resultat, denn dieses ist meist nur für einen Moment vollkommen. Wichtiger scheint mir, es wie die Natur zu machen. Dauernd zu kreieren und anzu passen und weiterzuentwickeln.

    Schön, dass Sie mit Ihrem Kommentar uns daran teilhaben liessen, danke.

  35. Da haben wir es schon: soll ich einen Kommentar schreiben – oder es aufschieben?
    Ja, ich würde gerne etwas schreiben, aber das soll dann ja auch etwas besonders tolles sein, also denke ich lieber erst mal darüber nach…
    Nein, jetzt schiebe ich es mal nicht auf – und schreibe gleich etwas.
    Und schon ist man mitten drin in diesem Prozess von „eigentlich will ich ja“, aber „ich will es auch gut – ‚perfekt‘ machen.
    Manchmal erlebe ich dann aber auch, dass man eine bessere Entscheidung fällen kann, wenn man „erst mal darüber geschlafen“ (nachgedacht) hat, aber teilweise stellt man dann irgendwann fest: „oh – das ist ja immer noch nicht erledigt“.
    Also ich denke, es ist einerseits ein Enscheidungsproblem, genauer gesagt, die Kunst zur rechten Zeit entscheiden zu können.
    Andererseit ist mein Problem, dass ich immer so viele Ideen habe, was ja durchaus auch seine Vorteile hat. Entscheidend ist hier, das Wesentliche (im Alltag) vom Unwesentlichen trennen zu können.
    Daran will ich jetzt erst mal arbeiten.
    Und Tschüss!

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