Persönlichkeitstraining – wozu soll das gut sein?

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Emotionale Intelligenz / Persönlichkeit

”Was macht man mit einem Mitarbeiter, der unmotiviert ist?” lautet eine häufige Frage in meinen Seminaren.

„Keine Ahnung!” ist meine ehrliche Antwort. Dafür haben die anderen Teilnehmer jede Menge Tipps parat. Die Standardantworten des Fragestellers auf derlei Hilfsangebote reichen von „Habe ich schon probiert” über „Das zieht bei dem nicht” bis zu „Gute Idee, aber das kann ich nicht.”

Viele Standardseminare sind methodenorientiert und versprechen Rezepte. Dies kommt vielen Teilnehmern sehr entgegen, glauben diese doch, dass ihnen, um das Verhalten eines Mitarbeiters zu ändern, nur die richtige Technik fehle. Das halte ich für den falschen Weg.

Werkzeuge reichen nicht. Denn Mitarbeiter, Kunden, Kollegen, Vorgesetzte sind keine Maschinen, die repariert, motiviert, auf Vordermann gebracht werden müssen. (Deshalb setzen diese ja etwaigen Versuchen meist kreativen Widerstand entgegen.) Menschen lassen sich überhaupt nicht verändern. Sie lassen sich im günstigsten Fall auf die Beziehung zu einem Menschen ein und ändern daraufhin ihr Verhalten. Wenn sie sich einen Nutzen davon versprechen.

In meinen Persönlichkeitsseminaren gehen wir deshalb einen anderen Weg. Die Frage „Was mache ich mit einem Mitarbeiter, der unmotiviert ist?” lässt sich nämlich auch anders formulieren: „Was löst ein Mitarbeiter, den ich unmotiviert finde, in mir aus?”

  • Welche Gefühle?
    (Ärger, Stress, Neid, Hilflosigkeit?)
  • Welche Gedanken?
    (Was der sich rausnimmt. Der respektiert mich nicht. Dem werde ich es zeigen.)
  • Welche Verhaltensweisen?
    (Drohen. Resignieren. Schmeicheln. Ignorieren. Heimzahlen. Bestechen.)

Jetzt sieht das eingebrachte Beispiel anders aus. Und jetzt wird deutlich, dass der Mitarbeiter das seine zu der Situation beiträgt. Aber die Führungskraft leistet auch ihren Beitrag. Durch ihre Wahrnehmung des Mitarbeiters, durch ihre Interpretation dessen Verhaltens, durch ihre Bewertung des Verhaltens. Und an dem Beitrag der Führungskraft zu der Situation können wir auch konkret mit der Veränderung ansetzen. Bei dem Beitrag des Mitarbeiters nur indirekt.

Führungswerkzeuge sind nützlich. Doch in schwierigen Situationen bleibt Ihnen oft nur ein einziges Instrument übrig: Ihre Persönlichkeit. Damit meine ich konkret:

1. Eine reflektierte Selbst- und Fremdwahrnehmung,
um die eigene Wirkung auf andere sowie das Bild, das Sie sich von anderen machen, einer Überprüfung zugänglich zu machen.

2. Emotionales Einfühlungsvermögen,
um zu ahnen und nachzuvollziehen, was in einem Mitarbeiter vorgehen mag.

3. Die Fähigkeit, sich einzulassen und sich abgrenzen zu können,

um die nötige emotionale Nähe aber auch den notwendigen Abstand regulieren zu können.

All das ist natürlich nicht so leicht zu vermitteln wie eine Methode. Lässt sich auch schlecht in einem Rollenspiel üben, auf Video aufzeichnen und dann erklären, wie man es richtig macht.

In meinen Seminaren geht es darum: die Persönlichkeit der Führungskraft zu entwickeln. Deshalb die Dauer von drei Tagen und die Begrenzung auf sieben Teilnehmer/innen. Dies ist ein spannender Prozess, in dem eines immer wieder deutlich wird: Führungskraft und Mitarbeiter haben verschiedene Rollen. Aber es geht immer um ganz menschliche Themen. Mehr Info

Wenn Sie wissen wollen, wie Teilnehmer diesen Ansatz erlebt und bewertet haben,

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Danke.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

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