Loslassen: warum es manchmal schwierig ist und wie es gelingt.

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Allgemein / Methoden

Jeder kennt das, dass wir an etwas festhalten, das verloren oder vergangen ist. Gemeint ist hier nicht nur das schmerzlich-liebevolle Erinnern an Schönes oder das man etwas aufhebt und in Ehren hält, was einem wichtig ist.

Vielmehr geht es hier vor allem um Situationen, in denen wir hilflos oder krampfhaft an etwas festhalten und spüren, dass uns dies schadet – wir aber nicht in der Lage zu sein scheinen, dieses Festhalten zu beeinflussen.

Von Freunden, die es gut meinen, und entsprechenden Ratgebern erfährt man die Empfehlung, doch endlich loszulassen. Sich damit abzufinden, dass etwas nicht zu ändern oder vergangen ist. Doch das weiß der Betreffende selbst.

WARUM GELINGT DAS LOSLASSEN NICHT?

Die Antwort ist einfach: weil wir festhalten. Meist jedoch nicht bewusst, denn man wünscht sich ja nichts sehnlicher als das Unangenehme oder Verletzende loszulassen. Und dennoch zeigt sich gerade darin, dass man immer dieselben gedanklichen Schleifen geht, das innere Festhalten.

Binde eine Kokosnuss an einen Baum, höhle sie aus und gebe etwas Reis hinein. Das Loch in der Kokosnuss soll gerade so groß sein, dass ein Affe seine Pfote hindurchschieben kann. Der Affe greift den Reis, doch ist seine Hand jetzt so groß geworden, dass er sie nicht mehr herausziehen kann. Er will aber um jeden Preis den ganzen Reis festhalten und ist daher gefangen.

Anleitung aus Indien, wie man einen Affen fängt

Die entscheidende Erkenntnis ist: Wir halten unbewusst an Dingen fest, weil wir etwas befürchten, wenn wir loslassen würden.

Diese Angst gilt es zu identifizieren. Das ist nicht leicht, denn alle möglichen Gründe werden Ihnen einfallen, dass Sie gar keine Angst zu haben brauchen.

Hier eine bewährte Methode, wie Sie mit dem Loslassen beginnen können.

  1. Identifizieren Sie die Sache oder das Ereignis oder das Gefühl, das unerwünschterweise immer wieder nach oben kommt.
    Es kann etwas sein, das lange zurück liegt, vielleicht sogar in Ihrer Kindheit oder Jugend. Aber es kann auch etwas sein, das erst kürzlich passierte.
    Vielleicht ist es ein einzelnes Ereignis oder  eine Sache, die Ihnen immer wieder begegnete oder es ist eine bestimmte Zeit in Ihrem Leben.
  2. Spüren Sie achtsam nach, was genau Sie an dieser Sache so belastet und schreiben Sie das auf.
    – Das Aufschreiben ist ein zentraler Punkt, dasselbe nur im Kopf zu tun hat nicht dieselbe Wirkung, weil das Schreiben befreit. Vor allem wenn Sie ungefiltert schreiben, leerte das Ihren „Sorgen- und Gefühlsspeicher“ ziemlich schnell. Machen Sie es so:
    – Schreiben Sie alle Punkte auf, die Sie bei der Sache beschäftigen, es kann eine ganze Liste daraus werden.
    – Vor allem schreiben Sie einfach drauflos … ohne lange zu überlegen … alles was Ihnen gerade einfällt … es muss keinen Sinn ergeben … einfach alles drauflos schreiben … was Sie an dieser Sache beschäftigt … Gedanken … Gefühle … Erlebnisse … einfach alles hintereinander aufschreiben.
    – Schreiben Sie so lange weiter, bis Sie spüren, dass Sie eine neue Klarheit, eine besondere Form von innerer Ruhe erreicht haben.
  3. Schauen Sie nach einer Weile noch mal Ihre Liste von Punkt 2 an.
    Jetzt geht es darum, den inneren Konflikt zu erkennen, warum Sie diese Sache bisher nicht losgelassen haben.
    Dahinter steckt meist eine Angst, was passieren könnte, wenn Sie loslassen oder eine Tatsache, die Sie bisher nicht akzeptieren konnten. Beispiele kommen weiter unten.
  4. Woran werden Sie merken, dass Sie die Sache losgelassen haben?
    – Schreiben Sie wieder auf, was Sie tun werden, wenn Sie diesen Gedanken, diese Sorge, dieses Ereignis losgelassen haben.
    – Denn durch das Loslassen entsteht wieder ein größerer Freiraum. In Ihrem Denken, in Ihren Gefühlen, in Ihrem Handeln, in Ihrem Leben.
    – Was würden Sie gerne mit diesem Freiraum anfangen? Schreiben Sie das auf.

Loslassen kann man nicht erzwingen. Und beim Loslassen müssen Sie etwas hergeben. Jedoch oft nicht das, was Sie glauben, verloren zu haben. Sondern Sie müssen dafür den Grund Ihres Festhaltens loslassen. Doch dazu müssen Sie ihn erst einmal erkennen.

Welche Ängste können das Loslassen blockieren?

Wenn wir an etwas festhalten, was unwiederbringlich verloren ist, dann hat das fast immer einen guten Grund, mit dem wir etwas in uns schützen wollen.

Diesen Grund gilt es zu finden.

Ein Selbständiger im Coaching berichtet mir, dass er vor fünfzehn Jahren pleite ging und seitdem einen ungeliebten, schlecht bezahlten Angestelltenjob hat. Er habe zwar wieder gute Ideen, ein neues Geschäft aufzumachen aber sowie er sich damit beschäftige, kämen sofort die Gedanken an die damalige Pleite hoch und er verliert jeden Mut.

Beim Aufschreiben kam er dem tieferen Grund seines Festhaltens näher. Er glaubte,
– dass seine Pleite bewiesen habe, dass er unfähig zur Selbständigkeit sei,
– dass er seine Chance im Leben gehabt habe und sich jetzt bescheiden müsse,
–  dass man das Schicksal nicht noch einmal herausfordern dürfe, und wenn doch die Strafe folgen würde,
– dass seine Eltern, die ihn immer gewarnt hatten, doch Recht gehabt hatten,
– dass er doch genug zum Leben habe und mehr Geld auch nicht glücklich mache.

loslassen, Nachdem er diese Gründe, die ihm bislang unbekannt waren, aufgeschrieben hatte, konnte er sie aus der Distanz beurteilen. Er fand, dass sie alle eine merkwürdig strafende Qualität hatten und erinnerte sich an seine strenge katholische Erziehung.  Als ihm dieser Hintergrund seines Festhaltens klar wurde, konnte er seine Ängste rationaler betrachten und sie als unangemessen klassifizieren.

Ein halbes Jahr machte er sich mit einer neuen Idee selbständig.

Noch einmal, weil es wichtig ist:

Unser Festhalten an unsinnigen Gedanken, übertriebenen Befürchtungen, unerwünschten Erlebnissen hat eine Funktion, einen tieferen Grund. Meist versuchen wir damit eine Angst in Schach zu halten oder wollen eine unangenehme Wahrheit nicht akzeptieren.

Hier ein paar Beispiele aus meinen Persönlichkeitsseminaren oder Coachings:

  • Ein Elternpaar bewahrt das Zimmer des Sohnes im Originalzustand, der vor dreißig Jahren verstorben ist. 
    Hier ist es oft die Angst vor überwältigenden Schuldgefühlen, die dann auftauchen würden.
    Vielleicht gibt sich ein Elternteil die Schuld, dass er den Tod hätte verhindern können. Manchmal ist es auch eine überstarke Loyalität, die einen fühlen lässt, dass es ein Verrat an dem Verstorbenen wäre, wenn man selbst wieder ins normale Leben zurückkehrte oder gar zufrieden und glücklich lebte.
  • Immer wieder tauchen Schuldgefühle in Ihnen wegen einer Sache auf, von der sie verstandesmäßig wissen, dass Sie nichts dafür konnten.
    Hier ist meist ein starkes Über-Ich oder ein gnadenloser innerer Kritiker am Werk, der Ihnen Ihre Verfehlung bis in alle Ewigkeit vorhalten will. Sich die Sache zu verzeihen oder zu sehen, dass Sie gar keine Schuld tragen, kommt Ihnen wie eine billige Ausrede vor.
  • Eine Führungskraft hadert immer wieder mit sich, warum sie nach dem Studium nicht ins Ausland ging und so heute bessere Karrierechancen hätte.
    Derjenige wollte nicht akzeptieren, dass er eben damals seinem Sicherheitsdenken den Vorzug gab und eben nicht gern Risiken eingeht. Als ich ihm vorschlug, er könne ja heute noch immer etwas wagen, zeigte sich, dass sich an seinem Sicherheitsdenken nichts geändert hatte.
  • Eine Frau verharrt in einer unbefriedigenden Ehe, die nur noch auf dem Papier besteht.
    Ihre Angst war, dass sie keinen besseren Mann finden würde, weil sie keinen Besseren verdient hätte. Weil sie ihn in der Anfangszeit mal betrogen hatte, glaubte sie, dass sie dies nun mit ihm büßen müsse.
  • Ein Fehler, den Sie vor Jahren gemacht haben, verfolgt Sie immer wieder in Gedanken.
    Hier ist es oft der Konflikt, dass jemand glaubt, dass nur normale Menschen Fehler machen, man selber aber irgendwie besser sei als andere und deshalb fehlerlos sein müsse. Sich diesen Fehler zu verzeihen, wird dann nicht erleichternd erlebt, sondern ist der Beweis, dass man auch nicht besser ist als alle anderen Menschen.
  • Ein Vierzigjähriger hebt seit vielen Jahren alle Zeitungen, Illustrierten und Magazine auf, die er bezogen hat. Er kann sie gar nicht alle lesen und bezieht deshalb alle paar Jahre eine größere Wohnung.
    Auch hier steckt der Versuch, der Endlichkeit nicht ins Auge blicken zu müssen, dahinter. Ihm wurde klar, dass wenn er einen fünf Jahre alten Zeitungsstapel wegwerfen würde, diese nie mehr in seinem Leben besitzen könnte.
  • Ein Mann kann den Tod seiner Partnerin, der zehn Jahre zurück liegt, nicht verwinden und verharrt in einer dumpfen Resignation.
    Den Tod eines geliebten Menschen zu akzeptieren, berührt auch immer die eigene Sterblichkeit. Das Wissen darum, dass alles im Leben begrenzt ist.
    Wenn man glaubt, dies nicht ertragen zu können, verweigert man oft die Teilhabe am Leben, weil es einem nichts wert zu sein scheint angesichts eines sicheren Endes.

Loslassen heißt, etwas zu akzeptieren.

Um vergangene Kümmernisse, alte Verletzungen, verflossene Lieben, gescheiterte Versuche usw. endgültig loszulassen, muss man meistens etwas akzeptieren. Die Weigerung, dies zu akzeptieren, führt zum Festhalten, das sich in endlosen Grübeleien oder quälenden Gedankenschleifen zeigt.

Wenn Sie den Grund Ihres Festhaltens, die Bedeutung, die Sie der Sache bisher gaben durch das oben beschriebene Aufschreiben erkundet haben, werden Sie vermutlich auch den Schlüssel finden, wie Sie das Ganze loslassen können.

Aus meiner Erfahrung mit vielen Menschen über die Jahrzehnte ist der Preis dafür, dass Sie etwas akzeptieren. Meist geht es dabei um diese Dinge:

  • Akzeptieren, dass das Leben ungerecht sein kann.
  • Akzeptieren, dass etwas schlimm war und keinen verborgenen Sinn hatte.
  • Akzeptieren, dass das Leben, das Schicksal oder Gott nicht straft.
  • Akzeptieren, dass es nicht immer nach Ihrem Kopf geht und Sie nicht immer Recht haben.
  • Akzeptieren, dass alles im Leben begrenzt ist und erst dadurch seinen Wert bekommt.
  • Akzeptieren, dass Sie kein besonderer Mensch sind, der vom Leben bevorzugte Behandlung erwarten kann.
  • Akzeptieren, dass es im Leben Leid gibt.
  • Akzeptieren, dass es „gut“ und „böse“ nicht gibt, sondern das dies immer eine Sache der Perspektive ist.
  • Akzeptieren, dass es „falsch“ und „richtig“ nicht gibt, sondern das dies immer eine Sache der Perspektive ist.

Manchmal steht vor dem Gewinn der Verzicht. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir dafür etwas hergeben. Dass das nicht einfach ist, habe ich selbst erlebt, als ich mich von über tausend meiner Bücher trennte.

Doch Festhalten scheint zuweilen einfacher zu sein als loszulassen.

Hören Sie hier dazu den Podcast.

kommentar Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Loslassen?

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Foto: © cydonna / photocase.com  MP. -Fotolia.com, istock.com

 

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

35 Kommentare

  1. Annemarie Buley sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wiechmann, eben komme ich wieder auf Ihren
    Bericht, auf die Meinungen und auch auf Ihr Antwort zu mir. Dafür danke.
    Nun war ja einige Zeit vergangen. Ich war kürzlich in Dresden, habe
    wieder mal geforscht, und kann dankbar sein für das , was ich nun erreichte. Nun, jetzt sind über 60 Jahre vergangen. Jedoch, kleine Di
    amanten fand ich, kam an zwei Kontakte. Es sind ja alles Junge, fremde, aber die Kommunikation war ehrlich, positiv und ich muß natürlich weiter an mir arbeiten, manche „Krücke“, hier z.B. ein kleines Buch >Der Göttinger HainRoten Faden<, Coppenrath und ein Achtsamkeitskalender von Bassermann 2018, hervorragend gestaltet. Ihre Annemarie Buley

  2. Buley Annemarie sagt

    Hier hätte ich endlich Raum für das gefunden, was mich so schwer drückt.
    Aber es ist spät geworden. Vielleicht finde ich den Ort wieder, morgen, wenn ich noch nicht so müde, kraftlos geworden bin wie immer abends.
    Kurz, was ist die Last, die ich nun seit ca 70 Jahren mit mir herumschleppe bezw. seit fast 60 Jahren, als ich aus meiner Heimat -Dres
    den wegging? Ich hatte trotz iii.Reich und dann eben genau in der Anfangs-DDR so eine wunderbare Kindheit, Jugend, Freunde, hervorragende Lehrer, Ausbilder, auch von der christlichen Seite her, sie gaben mir alles, wovon ich heute noch zehre mit.Wir waren wirklich
    arm, aber wir nahmen uns Freiheiten, suchten, fanden Freunde, entwickelten Phantasie, im Gegensatz zu einst sind die jungen Leute heute arm. Ja,und mit dem Weggang zerschnitt ich praktisch alle Bande. Die zur Kirche, zu wenigen Freunden konnte ich wieder knüpfen. Jedoch aus gegebenen Gründen mußten andere unterbleiben. Die ideellen Schätze blieben, wuchsen, wurden gepflegt, aber die bestimmten Wurzeln, Bande , es gelang nicht, sie wieder zusammenzufügen. Es ist
    kein Schuldgefühl, ich konnte hier Musik ,Sport pflegen, neue Freunde gewinnen, aber das Verlorengegangene schmerzt, nagt noch an der Seele. Und hier schaffte ich es bislang nicht, es voll und ganz im Gegenwärtigen zu kompensieren, zu übertragen. Es ist Undankbarkeit.
    Noch ein Kapitel -ich sah die Bücherberge, ich habe eben solche, durchstöberte zig wertvolle Antiquariate, habe auch hier Freundschaften. Langsam wird es manchmal zu einer Bürde, Last, daß mir ein wenig bange wird. Und zig mal las ich den Tipp mit dem Aufschreiben, hoffentlich finde ich dazu noch die Kraft. Dann wird viel
    leicht -wahrscheinlich alles leicht. Dann hätte ich die schöne , riesengroße Bürde wohl abgelegt.

  3. Gegen das Bedauern, dass die alten Freunde nicht mehr da sind, hilft wohl nur, dankbar zu sein für die Menschen, die noch da sind.

  4. Buley Annemarie sagt

    Zum Loslassen-können -ich bin bald 81, lebte bis zum 23.Lebensjahr in Dresden, ab da Frankfurt/M. Seit Kindheitstagen war ich allem gegenüber aufgeschlossen, sehr aktiv, überal dabei. Nun sieht es so aus: ich habe Mann, Kinder, Enkel, Urenkel. Sie alle sind „westmenschen“. Ich
    auch. Aber – ich bekam von Anfang an bestes vermittelt, war im Sport, in
    Chören, kommunikationsfähig. Und immer wieder kommt die Sehnsucht
    nach den alten Freunden, Gruppen. Darüber zu sprechen, ist kaum noch möglich. Sie sind ja fast alle nicht mehr da bezw. dement in Heimen oder
    sonst nicht erreichbar. Ich liebe die Gegenwart, schlage aber immer sofort einen Bogen zurück…bis in die Kindheit, Jugend, erinnere mich
    an alles,stelle noch viel Positives dazu und es tut so weh, daß ich traurig
    mürrisch, also unzufrieden bin. Zum Aufschreiben raffte ich mich noch
    nicht auf, meine, es fehlt die innere Kraft. ich hoffe, ich schaffe es noch,
    such immer noch nach Büchern, lese eben auch solche, die das ganze ei-
    gentlich noch fördern.

  5. Ich glaube das Loslassen ist deshalb auch so schwierig, weil das Festhalten einfach bequemer und leichter ist.

    Wenn man das Loslassen von schädlichen Gedanken und Gefühlen aber erst einmal erfahren hat, ist es sicherlich eines der wirkungsvollsten Werkzeuge, die man im Leben nur haben kann. Der erste Schritt dazu ist die Akzeptanz. Erst durch Akzeptanz kann eine Veränderung eintreten.

    Gruß,
    Markus

  6. Elfe sagt

    Hallo.ja das loslassen ist ganz und gar nicht einfach. Zusehen was wäre wenn hätte ich ….zuspät.alles schwer.naja sehen wir das mal so….könnten wir die Welt dahin zurückdrehen dort wo bestimmte Ereignisse und Gefühle wahren. Würden wir dies mit den selben Emotionen empfinden wenn wir wüssten wies augeht??? Ich denke nicht.alles was war und geschehen ist ist rum und vorbei…landet als Erinnerung im Herz und kopf.das sind Erfahrungen aus denen wir lernen sollten.und so kann mann die Vergangenheit nicht ändern aber fürs weitere leben eben bessermachen.soschwer es auch scheinen mag ….lg

  7. gabi sagt

    „Altes“.. loslassen zu können und „Frisches“
    ins alltägliche Leben herein zulassen..
    Mir- fällt all dies leichter, jelänger ich auf diesem Planeten lebe.
    Welche Schönheit ein Morgen hat- wenn ich wieder aufwache.
    Und
    welche Freude mir auch Träume mit Erinnerungen schenken.
    Die Guten und die verzeifelten Momente verzwirbeln sich oft miteinander.
    Aber> letztlich: Lebendig bleiben und Menschen ansehen..bis in ihr Herz hinein.
    Und- miteinander sprechen.

  8. Reinhard sagt

    „…oder das man etwas aufhebt und in Ehren hält, was einem wichtig…“ –> dass

  9. Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich mit den tieferliegenden Ängsten bezügliche der eigenen Endlichkeit zu befreunden.

  10. Maria sagt

    Ich habe auch große Probleme loszulassen, bei mir ist es wahrscheinlich auch der Grund, der Endlichkeit nicht ins Auge sehen zu wollen/können. Aktuell habe ich gerade eine große Krise, weil ich mein altes Auto verkauft habe, am liebsten würde ich es wieder zurückholen, wohlwissend, dass dies an meiner Situation grundsätzlich nichts ändern würde. Wie schaffe ich es denn, mit diesen Situationen umzugehen, mich damit abzufinden. Sobald die Gedanken kommen, lenke ich mich ab, aber letztendlich hilft es mir nicht weiter. Ich lese mich nun weiter durch den Blog, es ist im Moment schon gut, nur zu lesen, dass es anderen ähnlich geht ….

  11. Marcel sagt

    Hallo Roland Kopp:)

    Ist sehr gut geschrieben!
    Mein Problem geht schon 8 Monate das ich im Gedanken nicht losslassen kann! Ich weiß auch wirklich nicht wie es gehen soll:) bei mir kommen immer wieder die selben Gedanken am tag! Mich interessiert nicht mehr mal meine hoppys mehr 🙂 so gut wie meldet sich auch keiner mehr bei mir! Ich bin ein Mensch wo seit der Kindheit wenig Selbstvertrauen hat! Und bin auch sehr Süchte! Ich täte mich sehr freuen wenn du mir helfen könntes

  12. Sidonie sagt

    Es fällt mir schwer einen Mann loszulassen, obwohl der sich nie zu mir bekannt hat. Wir hatten viele schöne gestohlene Stunden, aber er hat mich nie als Partnerin akzeptiert. Das Loslassen fällt mir schwer, weil ich trotzdem schöne Erinnerungen habe gepaart mit dem Wissen, dass sich eine Veränderung nur einstelllen kann, wenn ich ihn loslasse. Es ist vor allem die Angst, völlig auf mich gestellt zu sein, einsam zu sein, keinen Sex zu haben. Die Angst mich nicht mehr in jemanden verlieben zu können, weil er noch im Kopf rumspukt. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine legale, richtige Beziehung mit einem Mann der mich und meine Bedürfnisse Ernst nimmt, der mich versteht und bei dem ich mich zu Hause fühle. Der vor allem zu mir steht. Er sollte mich aber auch faszinieren, durch Witz, Klugheit gute Gespräche und er sollte einigermaßen gut und sexy aussehen. Da habe ich eben Angst, dass ich so jemanden nicht treffen werde… aber die Hoffnung auf einen solchen Mann ist sooooo groß!!

  13. Pietro sagt

    Sehr geehrter Herr Roland Kopp-Wichmann.
    Ich finde die ihre Aufmachung dies Blogs besonders gelungen, mein Kompliment an sie.

    Meine Vergangenheit holt mich auch ständig ein, zwar nicht jeden Tag, doch mehrmals, wenn darauf hingewiesen wird, so auch im Bekannten und Freundeskreisen dies geschieht. Es basiert auf – jedenfalls – meist unbeabsichtigter Weise – in Gesprächen unsres Privat-Stammtisches, jener abwechselnd bei Freunden stattfindet. So kommt es, dass wir bei Themenbereichen auch in die Vergangenheit zurückgreifen und dabei die meinen Erfahrungen, so auch Erinnerungen erneut in mir hoch kommen.
    Es fing schon in der Kindheit an, da man gehänselt, getätschelt, missachtet und eben alle schlechten Tugenden auf mich abwälzte, ja es ging sogar bis in den Glauben der Kirche hinein. Es hieß immer im Elternhaus „du musst“ und niemals vernahm ein Wort der Liebe, des Mitfühlens, ein „du darfst“, „möchtest du“, und das Wort „Bitte“, dies kam selten bis gar nicht zur Sprache. Dies ging bis in meine Jugendzeit und darüber hinaus auch weiter so. Ich ließ alles in mir ein, einsaugen wie ein Schwamm. Sobald ich nur den Versuch unternahm mich zur Wehr zu setzen und dem entgegenzuwirken, gab es entweder ne tracht Prügel, Hausverbot oder manchmal tagelang nix zu essen. Hungrig ins Bett usw. Von drei Brüdern bin der älteste und alles was auch ohne mich geschah, wurd auf meinem Rücken ausgelassen, obwohl nix dazu konnte. Der große musste alles ausbaden, auf den wurd immer herumgetrampelt bis zum geht nicht mehr. Hab aber dennoch niemals irgend nen Hass auf meine beiden Brüder gehabt, niemals, im Gegenteil. Sie halfen im nachhinein immer zu mir und trösteten mich in Art und Weise, wie man es unter Geschwistern tut, ich konnt ihnen nie richtig böse sein, warum…ich weiß es nicht. Vllt liegts an den Genen, jene ich von Großvater und deren Bruder mitbekam. Die warens so gut wie nie zornig oder ausfällig gewesen, mehr denn je lieb, fürsorglich und zuvorkommend zu ihren Mitmenschen. So wie ich es bis auf dem heutigen Tag gehalten hab und es vermutlich noch weiter so angehn werde.

    Weiteres was mich immer einholt, sinds zwei Lieben. Eine davon, (Ehe) hab ich komischerweise loslassen können, nach knapp einem Jahr war ich befreit von allem, was in nahezu 20 Jahren ablief. Nur meine beiden Kinder erinnern daran, doch ab dem Zeitpunkt des loslassens, kam kein einziger Gedanke mehr auf, was zurücklag, es blieben bis jetzt nur gute Erinnerungen in meinem Gedankentresor, die schlechten kenne ich nicht mehr, da ichs einfach ins Nirvana schickte.

    Jedoch eine Liebe, die kommt Zeitweise ins Gedächtnis zurück. Eine Liebe, die mir alles hätte bedeuten können, bis ultimo. Tja, bis es eben das Schiksal so wollte, dass diese Liebe durch einen tragischen Unglücksfall mir genommen wurde.
    Ich weiß nicht, wie ich dies vergessen, loslassen kann oder könnte.

    Gute Ratschläge halfen mir zwar damals, nach der Scheidung,durch Freunde, wahre Freunde, so auch inm Verwandtenkreise einer sehr lieben Schwester Mütterlicherseits, ohne sie hätt es nicht geschafft, mich loszusagen von der damaligen Krise.

    Ich frage mich, wieso klappt das mit der verblichenen Lebensgefährtin nicht.

    Und noch was belastet einem sehr; die Tatsache, dass man damals von vielen Freunden – in einem anderen Land, wo ich auch neue Arbeit fand – geachtet und akzepiert wurde, sogar vom Direttore und dessen aller Mitarbeiter, und alles was vorher geschah, mehr schlecht als recht gewesen ist. Fast keiner hatte einem für voll genommen, für ernst usw und genau dann, in diesem Land, plötzlich ein Sinneswandel von Menschen deren Mentalität aufgefangen worden zu sein, das grenzte bei mir und in mir fast an ein Wunder.

    Nach nunmehr paar Jahren bin aus dem Berufsleben ausgeschieden – durch gesundheitliche Einschränkungen – und Freunde, die einem einst wohlgesonnen waren, sinds wie von Geisterhand entfleucht. Einige Wahre sinds geblieben, nur eine Handvoll, mehr nicht, doch diese wohnen nun mal in anderen Anreinerstaaten und sinds nur via mails usw erreichbar. Alle anderen habens sich entsagt. Wollen nix mehr zu tun haben, mit einem ihrer Aussagen nach – Krüppel. Krasses bezeichnen aber es stimmt so, wie ichs schreibe.

    Man ist einfach alleine gelassen und ob jemals wieder eine neue Liebe in mein kaputtes Herz einfließt, dass weiß nur ’s Universum. Kann sein, dass ich zu viel von mir preis gebe, was ich bisher in Foren und Communitys schrieb – im bezug auf Partnerschaften. Jemand sagte mir, ich erzähle viel zu viel von vergangenem, zeige dies in Form von Movies, von Gedichten , Reimen, Versen, alles meist selbst verfasst und nach außen hin zeigend, sodass meine Gegenüber es als schlechtes Omen ansehn und deuten und somit schon mal eine Art Angst vorgegeben ist, in deren gedanken daran, dass nur ein Loslassen von alle dem in eine neue Zukunftsperspektive zu ersehn ist. Bin aber der Meinung und auch Ansicht, dass man wenn schon beide schlechte Erfahrungen machten, machen mussten, dass man diese auch in gemeinsamen Austausch von guten Gesprächen lösen kann und könnte, wenn nur die Bereitschaft hierzu Einzug hält. Wenn einer dem entgegenblockt, kann ja nix zustande kommen.

    Ach ja, zu guter letzt, ich frag mich, weshalb hier im Netz vielmals mit Zahlungen gespielt wird. Es gibt so viel Menschen, die unterm Existenzminimum leben müssen und sich Anleitungen so auch eventuelle Coach-Seminare niemals leisten können. Okay, die angebotenen Lektüren usw. sinds oftmals in Zeitaufreibender Kleinarbeit erstellt und die Autoren, Verfasser sollen ja auch ihren Lohn dafür bekommen, dennoch sollte es möglich sein, Möglichkeiten geben, diesen Menschen, die sichs nur noch vom Munde absparen „KÖNNTEN“ (und jeden mikrigen Cent wenigstens in Net-Cafes nen Zugang ins Netz zu genehmigen) etwaiges gratis zu überlassen. Es muss ja nicht gleich ein dicker Welser sein oder ein Seminar, das einige Hunderte an Euros verschlingt.

    In diesem Sinne, nen schönen so auch nachdenklichen Fronleichnamstag für morgen.
    Cordiali distinti saluti
    Pietro

  14. Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
    seit rund zwei Monaten lese ich nun Ihren Blog und habe es mittlerweile zu meinem festen Tagesablauf hinzugefügt. Die erste Aktion, nachdem ich meinen Rechner hochgefahren habe ist, Ihre Seite zu öffnen und mir meinen täglich Artikel zu gönnen.
    Viele Erkenntnisse konnte ich bereits daraus entnehmen. Die wichtigste ist jedoch – so meine Ansicht – den Augenblick des Seins zu genießen und für jeden einzelnen Moment dankbar zu sein. Es gibt noch viele Dinge, die zu tun und zu lesen sind, aber zu wissen, dass jeder Moment zählt, lässt auch ferne Ziele ein Stück näher kommen. Jeden Tag ein bisschen. Weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Blog und viele konstruktive Feedbacks wünscht Ihnen Y.Yanaz

  15. Juno sagt

    Hallo Herr Wichmann,
    ich hänge seit 2 Jahren an einem Mann, der keine Beziehung mit mir möchte. Auch wenn er mir schon des öfteren versichert hat, dass er im Moment keine Beziehung haben will, hoffe ich insgeheim immer noch darauf, dass er sich irgendwann doch für mich entscheidet.

    Ich habe das Gefühl, dass er mich eigentlich doch zur Freundin haben möchte aber sich nicht traut, aufgrund von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Auch wenn er das Gegenteil behauptet. Er verhält sich einfach so, dass ich daraus schließe, dass ich ihm mehr bedeute aber trotzdem komme ich nicht zu dem „gewünschten Ergebnis“. Ich habe öfter eine Kontaktsperre eingeführt aber mich dann doch wieder bei ihm gemeldet (oder er sich bei mir). Ich hatte Angst, ihn dann ganz zu verlieren.

  16. Lieber Herr Wichmann,

    ich muss meinen Schreibtisch alle paar Wochen gründlich aufräumen. Meinen Kleiderschrank durchforste ich, wenn jemand was braucht (wir haben eine Art Kleiderkiste eingerichtet, für Bedürftige, aber nicht für Arme, die z.B. für ein Fest was brauchen.
    Allerdings gebe fast nur ich noih was her, da alle anderen dünner als ich sind. Das Haus habe ich in ziemlicher Ordnung bis auf ein paar Punkte, (die ich nie angreifen würde, wenn mein Mann das nicht täte). Aber Schubladen, in denen ich (oft nach langer Zeit) etwas finde, an das ich nicht mehr gedacht habe, machen mich immer noch glücklich. Als Kind musste ich meine Schubladen ausschütten und meine Mutter räumte sie wieder ein. In diesem Punkt habe ich meine Kindheit anscheinend noch nicht überwunden. Aber das macht nichts, finde ich.

  17. Hallo Jens,
    ich glaube, Ihr innerer „Denker“ will Sie vor einer weiteren großen Enttäuschung schützen. Deswegen hält er so an dieser Sache, die 24 (!) Jahre zurückliegt, fest. Solche inneren Anteile können sehr mächtig sein – wenn man auf sie hört oder sich gar mit Ihnen identifiziert hat.

    Wenn Sie davon loskommen wollen, ist es wichtig, dass Sie wieder mehr Distanz zu den Ansichten dieses Denkers bekommen. Dass Sie ihm nicht länger glauben, sondern das tun, was Sie für richtig halten. Das ist nicht einfach, weil es schon so lange geht.

    Probieren Sie Folgendes: schreiben Sie einen Entlassungsbrief an Ihren „Denker“. Danken Sie ihm für seine langjährigen Dienste des Warnens und Beschützens. Schreiben Sie ihm, dass Sie fortan jedoch ohne seine Dienste auskommen werden, weil Sie gut auf sich selber aufpassen können und seine Beraterdienste nicht mehr benötigen.

    Wenn der Brief fertig ist, suchen Sie sich einen guten Platz, denken Sie all an die Jahre, die Sie bisher Ihrem Berater und seinen Ratschlägen geopfert haben – und verbrennen Sie den Brief.

    Alles Gute.

  18. jens sagt

    hallo,

    ich hänge schon seit jahrzehnten in einer schleife fest,loslassen alles sagen es.ich habe unzählige bücher dazu gelesen,unzählige hörbücher gehört aber ich stehe wohl nach wie vor am anfang,obwohl ich dachte,ich sei weiter.
    ich war 1986-88 1 1/2 jahr bei der nva(nationalen volksarmeefür alle bewohner,der alten bundesländer) im grundwehrdienst und damals verheiratet.wir hatten einen halbjährigen sohn.meine frau betrog mich unzählige male und beim polterabend ihrer besten freundin“testete“sie den zukünftigen mann auf alltagstauglichkeit.seit dem ist mein vertrauen irgendwie weg und auch nach vielen büchern von gerald hüther,selbstbewusstsein,meditation,hörbüchern ect,viel zu viele um alle zu nennen,sitzungen beim therapeuten usw ist es nicht da.
    will ich es zu krampfhaft haben oder wo liegt das problem.ich könnte ein wunderbares leben haben,habe arbeit,mein auskommen,freunde,wenn nicht da dieses problem mit dem loslassen wäre.
    mein denker ist meist gnadenlos mit mir und ich komme nicht dazu,ihn abzuschütteln und endlich frei zu sein doer endlich das alte loszulassen.
    ich habe mich von sachen getrennt,möbeln usw aber auch dies hat nicht zum innerlichen erfolg beigetragen,leider
    viele grüße jens

  19. Hallo Mari,
    das ist sicher schwer, die Liebe seines Lebens verloren zu haben.
    Dass es Sie nach 2 1/2 Jahren immer noch so stark, deutet vielleicht noch auf etwas anderes hin. Einen früheren Verlust oder einen anderen Verrat. Ich kann hier nur spekulieren. Andererseits haben Sie ja schon viel unternommen, um die Sache zu klären.
    Loslassen ist vor allem dann schwierig, wenn man nichts Neues hat, wo man sich festhalten kann.

    Danke für Ihren Kommentar.

  20. Mari sagt

    Nach einer nicht ganz glücklichen Ehe lernte ich den Mann kennen, mit dem ich alt werden wollte, mit dem ich ein Leben in Liebe und Leichtigkeit leben konnte. Wir konnten uns an den selben kleinen Wunder erfreuen, wir liebten beide die Harmonie zwischen uns, es war ein Traum. Doch dann kam SIE in sein Leben. Zuerst faszinierte ihn nur ihr Leben, was so anders war als unseres, so frei von Zwängen, sie hatte vor vielen Jahren ihre Familie aufgegeben und Karriere gemacht, und sie mochte ihn, weil er wohl für sie ein Exot darstellte.

    Jedenfalls bahnte sich etwas an, zwischen meinem Mann und dieser Karrierefrau, kühl und berechnend war sie, warm und herzlich, war ich. Mein Mann fühlte sich hin und hergerissen, zwischen Harmonie und Liebe mit mir und Weltoffenheit und Erfolg mit ihr… wir trennten uns, weil er sich selbst und einen Entschluss finden wollte, er beschwor mich ein Jahr lang, er wolle mich nicht verlieren. Ich litt, ich wartete, ich schwankte zwischen Schlussstrich und Hoffnung auf ein Neues.

    Er ging zu ihr, schrieb mir leidvolle Briefe, er suche einen Ausweg, er suche den Weg zu mir zurück und blieb doch bei ihr. Nun ist es 2 1/2 Jahre her, er feiert mit ihr das dritte Weihnachten und ich … leide noch immer und hoffe…manchmal…manchmal bin ich auch klar, weiß dass es vorbei ist und bleibt, doch manchmal, immer mal wieder bricht es aus mir heraus, Trauer, Wut, Tränen, Hilflosigkeit.

    Es kann keine Liebe sein, denn Liebe lässt los. Ich weiß nicht warum es immer wieder kommt..ich leide darunter, wenn es da ist, kann aber inzwischen auch Freude empfinden, wenn es nicht da ist. Ich weiß, dass es vorbei ist, es fühlt sich aber so an, als wolle ich es nicht wahrhaben…
    Familienaufstellung, Hypnose, Reiki, Seminare, alles half weiter, jedoch ist er immer noch so tief in meinem Herzen, in meinen Gedanken…ich weiß mir im Moment keinen Rat mehr, gerade fühlt es sich sehr schlimm an.

    Liebe Grüße
    Mari

  21. Julia L. sagt

    Wenn loslassen so einfach wäre…
    Doch wie lernt man loszulassen?
    Menschen halten fest, weil sie vertraut mit etwas sind, dass sie begehren oder wertschätzen oder ihnen Halt gibt. Meine Verlustängste sind enorm und ich würde am liebsten mich und mein Leben, ja sogar alles gerne kontrollieren wollen. Das bedarf permanenter Kraftaufwendung, ein „verspannt sein“ und das verpassen des Hier und Jetzt. Ich lebe vermutlich mehr in der Vergangenheit und in der Zukunft, statt in der Gegenwart..im Hier und Jetzt.

    Loslassen hat aber auch was mit aufgeben zu tun und da ich kein Aufgeber-Typ bin, versuche ich immer und überall alles durchzuziehen und nicht aufgeben zu wollen. So suche ich andauernd nach meiner Leidenschaft im Leben, wofür ich kämpfen will, wer ich bin, was ich sein möchte und wer ich war….mich zu entdecken, formen, das Wissen und Kontrolle über mein Tun haben.

    Nicht jeder kann einfach losschwimmen und neue Ufer finden. Und manche lernen erst loszulassen, wenn sie alles verloren haben und die Freiheit darin finden, dann alles zu tun.

    Ja, auch für mich ist loslassen nicht einfach und so oft ich es auch bereits probiert habe, genauso oft hat es mich wieder auf Anfang zurückgeworfen. Mir fehlt der Mut, ich habe Angst und mittlerweile keine Hoffnung mehr in mich, nicht aus dem alten verwobenen Gerüst wieder herauszukommen.

    Ich habe zwar erkannt, dass die Situation und mein Leben wie es ist, nicht mehr stimmig ist und nicht das ist was ich mir darunter vorstelle. Sobald ich jedoch anfange die Sichtweise zu ändern und einen Veränderung eintritt, regt sich im Hinterkopf eine Stimme, welche eisern versucht, das Festgehaltene weiterhin als notwendig zu betrachten. Je mehr ich dagegen ankämpfe desto lauter wird diese Stimme…desto deutlicher wird die Angst und der Mut verlässt mich, neue Wege einzuschlagen. Hoffnungslos?!

  22. Alles Gute zum Geburtstag!
    Danke für den Beitrag. Vor ein paar Jahren habe ich ähnlich radikal meine Bücher geräumt – der Anlaß war ein Umzug. In der neuen Wohnung hab ich nie wieder meine alte gewachsene Bücherordnung gefunden und es kommt schon vor, dass ich doch das eine oder andere alte Buch vermisse und sogar nachkaufe…aber vielleicht ist das ja nur eine Ausrede, um nicht wieder einmal meine ausufernden Bücherstapel zu reduzieren…
    Gruß aus Wien

  23. susanne asser sagt

    @Evelyn: Das kann ich nur ganz fett unterstreichen, wie entlastend es ist, Altes zu entsorgen.

    Ich habe diesen Sommer Möbel auf den Sperrmüll getan, die noch aus meiner Ehe vor über 10 Jahren stammten. Das war verblüffend wie erleichternd das war. Mit dem Mann hatte ich schon lange abgeschlossen, dennoch hatte ich keine Ahnung, dass ein Möbelstück noch solch eine Wirkung haben konnte.

    Auch wenn Fotos unwiederbringlich sind – jedes Bild, das man anschaut und ein mulmiges Gefühl dabei entwicklet – weg damit ist meine Devise. Selbst wenn es ein Hochzeitsfoto ist!

    Um noch gezielter Altes los zu lassem empfehle ich wärmstens das Buch von Karen Kingston „Feng Shui für das Gerümpel des Alltags“. Sehr strukturiert und super gute Ideen „perfekt“ zu entrümpeln!!
    Bei den Ankaufpreisen für Gold lässt sich derzeit übrigens auch Goldschmuck (also Geschenke vom Verflossenen) hervorragend in „Cash for the Täsch“ verwandeln 😉

  24. Frank sagt

    „Doch Festhalten scheint zuweilen einfacher zu sein als loszulassen.“
    Ich würde sagen dieser Satz bringt es auf den Punkt. Sehr oft habe ich beobachtet, dass festgehalten wird aus Bequemlichkeit, gepaart mit Angst vor dem Verlust und der Konsequenz, dass sich etwas verändern könnte.

    Gerade jegliche Veränderungen und das vermeintlich daraus resultierende Unbekannte, macht doch vielen Angst. Und die Angst erscheint dabei als ein sehr mächtiger Zustand, welchen sich alle anderen Gefühle und sogar der Verstand unterzuordnen scheinen. Ein gutes Beispiel ist oftmals die Sackgasse im Berufsleben. Viele Arbeitnehmer nehmen eine Sackgasse im Beruf hin aus Angst vor einer Veränderung. Doch gerade ein Unternehmenswechsel bietet oftmals genau den erhofften Karrieresprung.

    Vielen Dank für den tollen Artikel!

  25. Hallo Evelyn,
    cooler Trick, kurz vor der Mülltonnenleerung alles wegzuwerfen und so der Versuchung widerstehen.
    Die anschliessende Befreiung ist dann die Belohnung für den Schmerz des Verlustes. Doch ohne Verlust keine Erleichertung, das ist das Verlassen der Komfortzone, ohne das kaum eine wesentliche Veränderung möglich ist.

    Belastende Schuldgfühle sind nicht einfach aufzulösen. Es ist fast immer ein starkes Band der Loyalität, das einen bindet. Entweder zu Menschen, zu Ideen oder zu Dingen. Doch hier ist es wichtig, auch die Treue zu sich selbst zu beachten.

    Danke für Ihren Kommentar.

  26. Evelyn sagt

    Ich gehöre zu den „Sammlern und Jägern“, die alles horten wollen was einmal lieb und teuer war. Nach vieler Lektüre über Achtsamkeit, Psychologie und hilfreichen Blogs wie Ihrem, bin ich mittlerweile so weit, dass ich es je nach Stimmung schaffe, zuhause „auszumisten“. Ich erlebe es immer wieder als Befreiung endlich Dinge loszuwerden, die ich seit Jahren von einem Schrank in den anderen räume, obwohl mir die belastende Nutzlosigkeit bewußt ist. Aber ich muss gleich in die Mülltonne entsorgen, am Besten am Abend vor der Leerung damit ich nicht in Versuchung komme… 😀

    Bei belastenden Gedanken a la „wo war ich schuld“ – völlig unabhängig davon ob ich real gesehen wirklich Anteil daran habe – bin ich noch nicht so gut mit loslassen. Aber ich arbeite dran. Da ich ein optimistischer Zeitgenosse bin, sage ich: Ich schaffe das auch noch.

  27. Hallo Silvia,
    auch eine schöne Methode, mit unliebsamen, sattsam bekannten Gedanken aus der Vergangenheit umzugehen – und sie langsam zu verabschieden: man begrüßt sie wie alte Bekannte auf der Strasse. „Ach hallo, da sind Sie ja wieder.“

    Wichtig ist aber bei den auftauchenden Gedanken – wie bei den nervigen Bekannten – dass man nicht zu lange mit ihnen stehen bleibt, schon gar nicht fragt, wie es ihnen geht, sonst breiten sie sich episch aus. Nur kurz begrüßen „Ach, lange nicht gesehen … tschüss dann … ich muss weiter.“

    Danke für Ihren Kommentar.

  28. Silvia Wolf sagt

    Ein wunderbarer Artikel, der die Sache auf den Punkt bringt.
    Versuche ich oftmals, meinen „Leuten“ nahe zu bringen. Leider mit mässigem Erfolg. Ich – die Depressionen hatte, habe ja einen „an der Klappe“. Solche Gedankengänge darf jemand wie ich ja nicht haben, oder? (lach). Ich trage es mit viel Humor. Und lasse einfach los.

    Weil ich nichts zu befürchten habe. Und die Gefühle, die mal oben angekommen sind, begrüße ich immer. Weil es „gute alte Bekannte“ aus der Kindheit sind. Ich sehe sie ja nicht oft, aber wenn sie hochkommen, ängstigt mich das nicht mehr zu Tode. Das macht das Leben erheblich leichter.

  29. Hallo Karin,
    gut erkannt! Perfektionsimus gepaart mit „es muss aber alles ganz leicht aussehen“ schafft enormen Druck. Das Internetsurfen sehe ich in diesem Zusammenhang als unwillkürliche Belohnung, die sich unfreiwillig gönnen für all die Plage vorher.

    In meinen Seminaren und Coachings arbeite ich viel mit Sätzen, die die Klientin in einem achtsamen Zustand laut vor sich hinsagt. Wichtig dabei sind die ersten inneren Reaktionen wie Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken. Die Sätze sind zwar positiv aber die eigenen Reaktionen nicht, weil sie das empfindliche Thema berühren.

    Wenn Sie Lust haben, probieren Sie mal diese beiden Sätze aus:
    „Ich bin ein ganz normaler Mensch.“
    „Ich bin liebenswert, auch wenn ich nichts Außergewöhnliches leiste.“

    Danke für Ihren Kommentar.

  30. Karin sagt

    Danke. Für mich ein ganz wichtiger Beitrag. Habe die Schritte gerade ausprobiert.
    Ich glaube, das was mich unfrei macht, mich fest hängen lässt, sind mindestens zwei Dinge: Die Vorstellung, dass ich (bei der Arbeit) besonders gut sein muss und dass mir alles leicht von der Hand gehen muss. Zusammen ergibt das die Vorstellung von eigener Grandiosität, die aber natürlich nicht einlösbar ist.

    Resultat: „Festhängroutinen“ (z.B. im Internet surfen) – Aufschieben und Frustration über die eigenen Unfähigkeiten.
    Akzeptieren, dass ich nichts Besonderes bin, nur „mit Wasser koche“ – und das dann auch tun. Dabei versuchen, neue, bessere Routinen zu entwickeln. Nicht ganz einfach.

    Viele Grüße,
    Karin

  31. Hallo Ralf,
    die Sedona-Methode habe ich auf meinem Blog hier beschrieben.
    Das symbolische Zurückgeben einer Last oder vermeintlichen Schuld ist ebenfalls eine gute Methode, sich von alten Hypotheken zu befreien.
    Danke für Ihren Kommentar.

  32. Ralf sagt

    Ein guter, wichtiger Beitrag.
    Dass wir Leid, manchmal durch Formen von Festhalten, etwa an schmerzlichen Gewohnheiten, als Endlosschleife selbst erhalten, ist jemanden in einem solchen, belastenden Prozess ja gar nicht so klar. Die (An-) Erkenntnis macht da schon die erste Reizunterbrechung.

    Linkhinweise etwa zu weiteren Techniken/Bloginhalten zum Loslassen (Sedona Methode?) fände ich gut. Auch ESPERE bietet gute Ansätze, „symbolisch“ etwas zurückzugeben. Belastendes aufzuschreiben und den Zettel zu verbrennen wird nicht selten als enorm befreiende, symbolische Handlung empfunden.

    Viele Grüsse, Ralf.

  33. Hallo Marco,
    zum Glück vernarben Wunden. Sie sind noch spürbar, wenn sie berührt werden, aber sie tun dann nicht mehr so sehr weh. Offene Wunden können lebenslang schmerzen.

    Danke für Deinen Kommentar.

  34. Lieber Roland,

    vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich glaube, den kann ich sehr gut für meine therapeutische Arbeit gebrauchen.

    Vielen Menschen, die mich um Rat fragen, fällt es schwer, etwas loszulassen. Nach meiner Erfahrung heisst das sehr häufig, einen Verlust zu realisieren. Das ist oft sehr, sehr schmerzhaft. Es tut weh, etwas loszulassen.

    Unter professioneller Begleitung kann dieser schmerzhafte Prozess des Realisierens zugleich jedoch auch ungeahnte Perspektiven eröffnen. Die frei werdende Energie kann genutzt werden – die eigentliche Wunde lässt sich jedoch nie wegtherapieren. Es gibt Dinge, die bleiben schlimm, egal wie lange man darüber redet.

    Liebe Grüße,
    Marco

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