Wundern Sie sich auch manchmal, warum Sie in bestimmten Situationen zu Verhaltensweisen neigen, die Sie hinterher reichlich unangemessen finden?
Dahinter stecken oft “innere Antreiber”. Das sind verinnerlichte Lebensregeln, wie wir etwas zu tun haben oder sein sollen. Sie resultieren aus Erfahrungen unserer Kindheit und Jugend mit unseren Eltern, Verwandten und Bekannten und sie prägen stark unser Erwachsenenleben. Meist haben wir sie soweit verinnerlicht, dass sie uns gar nicht mehr auffallen – und wir sie somit auch nicht hinterfragen oder ändern können.
Einerseits sorgen diese “inneren Antreiber” dafür, dass wir es im Leben zu etwas bringen und erfolgreich werden. Bleiben sie jedoch unbewusst, können sie sich zu erbarmungslosen Antreibern entwickeln, die uns das Leben vermiesen.
Hier nun die fünf wichtigsten Antreiber:
1. “Sei perfekt!”
Dieser Antreiber verlangt Perfektionismus und Vollkommenheit
von Ihnen – und von anderen. Es ist ein Aufruf zur Überexaktheit und gleichzeitig eine Warnung vor Toleranz.
Innere Überzeugungen sind: “Ich muss immer noch besser werden.” und “Ich bin noch nicht gut genug.”
2. “Beeil dich!”
Hier steht man unter dem Druck, immer alles rasch und schnell erledigen zu müssen. Dauerndes Multitasking ist die die innere Forderung.
Innere Überzeugungen sind: “Ich werde nie fertig damit.” oder “Ich darf keine Zeit vergeuden.”
3. “Streng Dich an!”
Für diesen Antreiber zählen nur Leistung und Fleiß. Nicht das Resultat, nur die Leistung zählt. Man hat Angst “sich gehen lassen” und zu genießen.
Innere Überzeugungen sind: “Ich muss mich ( noch mehr) bemühen.” oder “Ich muss es schaffen/mich zusammenreißen.”
4. “Mach es allen recht!”
Hier zählen die anderen immer mehr als man selbst. “”Bloß kein Streit” ist die Devise. Man will friedlich und freundlich zu allen sein. Eigene Bedürfnisse werden nicht wahr- oder ernst genommen (“Zu egoistisch!”). Bei anderen ist man eine Weile beliebt, wird aber ausgenutzt und wenig respektiert.
5. “Sei stark!”
Diesen Antreiber hat jeder Junge, jeder Mann viele Male in seinem Leben gehört und vorgelebt bekommen. “Bloß kein Weichei sein!” ist das Motto. Man will sich keine Blöße geben, keine Gefühle zulassen.
Überzeugungen sind: “Ich darf keine Schwäche zeigen.” oder “Ich darf keine Hilfe annehmen.”
Die Antreiber beeinflussen unbewusst unsere täglichen Entscheidungen und in der Summe den Verlauf unseres Lebens. Es ist für die Qualität unseres Handelns entscheidend, wer auf dem Regiestuhl unseres “Inneren Teams” sitzt. Lesen Sie hierzu meinen Weblog-Beitrag
Ziel der Arbeit an der eigenen Persönlichkeit kann es sein, dass wir mit unserem Erwachsenen-Ich entscheiden können, ob eine Antreiber-Botschaft gerade sinnvoll ist – oder eher unnötigen Streß verursacht.
Einen Test, welche Antreiber bei Ihnen möglicherweise vorherrschen, Test-Antreiber
Das Gegenmittel zu den Antreibern sind innere “Erlauber”. Dazu finden Sie hier einen Beitrag
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