Warum ich nur noch jeden 2. Tag esse.

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Gesundheit / Methoden

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Ich habe mit der Zeit viele Diäten zum Abnehmen ausprobiert. BRIGITTE natürlich, Fasten nach Buchinger, Formula-Diäten, Trennkost, Kochen nach Weight-Watchers, Metabolic Balance, LOGI-Diät.

Die gute Nachricht: alle haben funktioniert. Ich nahm in einigen Wochen die gewünschten Kilos ab. Der Nachteil: spätestens nach einem halben Jahr hatte ich das Gewicht wieder drauf. Wie alle, die eine Diät machen. Der Jojo-Effekt eben.

Ja, ich weiß: Diäten sind für Doofe. Langfristig hilft nur eine Ernährungsumstellung. Aber eben jetzt nicht die Chipstüte von rechts nach links stellen, sondern dauerhaft bestimmte Lebensmittel nicht oder nicht so viel davon essen.

Prima Idee.

Nur bei mir klappte das leider nicht, weil abends Käse mit Salat schmeckt mir nicht. Da gehört für mich einfach Brot und Wein dazu. Mit fortschreitendem Alter soll sich ja auch der Stoffwechsel verändern. Das heißt, man nimmt bei gleicher Kalorienzahl eher zu.

Aber dann hörte ich von einer Ernährung, die all diese Probleme umgeht. Und danach richte ich mich jetzt seit einem halben Jahr. Habe in den ersten  Wochen neun Kilo abgenommen – und halte dieses Gewicht seitdem.

Jetzt wollen Sie sicher wissen, was für eine tolle Diät das ist.

Die ist ganz einfach. Sie brauchen dazu kein Rezeptbuch und keine App zum Kalorienzählen. Sie müssen auch nicht Ihre Ernährung umstellen oder auf Alkohol verzichten. Ist geeignet für Fleischesser, Vegetarier und Veganer. Die Methode ist sehr alt. Schon die Urmenschen lebten danach.

Also gut, jetzt habe ich Sie lange genug auf die Folter gespannt. Hier kommt die einfache Regel:

Einen Tag essen, einen Tag nichts essen.

Das war’s, das ganze nennt sich Intervallfasten. Danach lebe ich seit einigen Monaten und fühle mich sehr wohl damit. Wenn ich anderen davon erzähle, lauten die Reaktionen meistens :

  • Den ganzen Tag nichts essen – das könnte ich nicht.
  • Das kann aber nicht gesund sein.
  • Nimmt man da nicht wieder zu, wenn man am nächsten Tag normal isst?

Meine Antworten darauf:

  • Unser Organismus ist bestens auf diese Art der Ernährung vorbereitet, weil schon unsere Ur-Vorfahren genauso lebten.
    Der Neandertaler hatte noch keinen Kühlschrank und deswegen auch nicht die Überzeugung, dass man drei Mahlzeiten am Tag braucht. Und zusätzlich noch etwas am Vormittag, wenn der kleine Hunger kommt und Kaffee und Kuchen am Nachmittag.
    Er aß, wenn er was gefangen oder gefunden hatte und am nächsten Tag meistens nichts und so weiter. Er machte das Intervallfasten ganz natürlich, ihm blieb nichts anderes übrig.
  • Diese Art, sich zu ernähren ist sogar sehr gesund, denn es ist ja eine Art Fasten. Die wissenschaftliche Bezeichnung dafür heißt „intermittierendes Fasten“. Denn dem Körper immer mal wieder eine Pause zu gönnen, in der er nichts verdauen und verarbeiten muss, ist sehr entlastend und fördert die Gesundheit. Was zur Folge hat, dass man sich an den „Nicht-Ess-Tagen“ meistens sehr wohl und gesund fühlt.
  • Am Anfang habe ich dieses Intervallfasten sehr strikt gehandhabt und nahm auch ziemlich gut und schnell ab. Das Ganze ist eine einfache Rechnung: Man isst ja nur die Hälfte, es ist also eine FdH-Diät. Nur eben nicht pro Mahlzeit, sondern zeitlich gestreckt: Einen Tag essen, einen Tag nichts essen.
  • An den Nicht-Ess-Tagen mache ich auch Sport. Moderates Joggen oder ein Besuch im Kieser-Studio, aber ohne zu sehr ins Schwitzen zu kommen.
  • Positiver Effekt von Fasten für meine Gesundheit war außerdem – wohl verbunden mit den verlorenen Kilos – dass ich von meinem Blutdruckmittel nur noch die halbe Dosis brauche.
  • Das Intervallfasten soll durch den Autophagie-Effekt auch lebensverlängernd wirken. Hier ein Bericht dazu. Darüber kann ich noch nichts sagen. Fragen Sie mich in dreißig Jahren nochmal.

Ich habe das 10in2-Konzept (1 für Essen, 0 für Nicht-Essen in zwei Tagen) auf diesem lustigen Vortrag von Bernhard Ludwig kennengelernt, der früher sehr übergewichtig war.

 

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https://www.youtube.com/watch?v=VjSmVIVoULw

 

Warum Intervallfasten ideal ist.

Bei allen Diäten oder Ernährungsumstellungen soll man ja auf etwas verzichten. Zucker, Fett, Süßigkeiten, Alkohol, Kohlehydrate – oder eben Kalorien. Deshalb gibt es ja da immer irgendwann eine Motivationskrise, die lautet: „Wann kann ich denn mal wieder normal essen?“

Das ging mir genauso. Stichwort: Brot, Wein, Käse. Mit dem 10in2-Intervallfasten weiß ich, dass ich nur einen Tag darauf verzichten muss und nicht Wochen oder Monate. Und das macht es gut bewältigbar. Zumal ich mich an den Nicht-Ess-Tagen sehr leicht fühle, Zeit spare und noch etwas für meine Gesundheit tue.

Alle Einzelheiten zum Intervallfasten finden Sie in diesem Buch:

 

Aber die Regeln sind ganz einfach.

  • Einen Tag essen, am nächsten Tag nichts essen.
    Am Nicht-Ess-Tag viel trinken, das heißt Wasser oder Tee. Keine Fruchtsäfte. Kaffee ohne Zucker und Milch ist ok.
    Es geht ja bei dieser Ernährung vor allem darum, eine möglichst lange Fasten-Pause zu erreichen. Wenn man Hunger bekommt, mehr trinken.
  • Fällt ein Nicht-Ess-Tag mal gerade auf einen Grillabend kann man problemlos einen Joker-Tag einlegen, hat also dann zwei Tage, an denen man isst. Das macht nichts, wenn man dann am nächsten Tag wieder nichts isst. Dasselbe machte ich auch während unseres vierzehntägigen Urlaubs.
  • Man sollte vor allem am Anfang den 10in2-Rhythmus einhalten. Heißt konkret: am Ess-Tag auch normal essen und nicht zwei Nicht-Ess-Tage kombinieren, um mehr abzunehmen. Und am Ess-Tag auch nicht doppelt so viel essen wie sonst, sondern einfach normal.
  • Jetzt nach einigen Monaten habe ich das Konzept an meine Bedürfnisse angepasst. Da ich nicht weiter abnehmen will, sondern nur mein Gewicht halten, esse ich auch am Nicht-Ess-Tag abends etwas. Aber nur Eiweiß, also Putenfleisch, Magerquark etc. Das hilft, das immer mal wieder leicht auftretende Schwächegefühl zu vermeiden.
  • Es ist keine Diät für ein paar Wochen oder Monate, sondern eine komplette aber einfache Ernährungsumstellung, die man lebenslang beibehalten kann.

Wie bei jeder Ernährungslehre gibt es natürlich auch bei 10in2 begeisterte Fans und erbitterte Gegner. Aber letztlich ist immer die eigene Erfahrung entscheidend. Auf meinem Blog finden Sie, außer für Bücher etc. bei Amazon, keine Werbung. Insofern ist auch dieser Beitrag nicht gesponsert und ich verdiene damit kein Geld.

Um mich vor Schadenersatzansprüchen zu schützen hier meine Empfehlung: Wie bei jeder größeren Ernährungsumstellung sollte man die Sache mit seinem Arzt besprechen.

Einen Nachteil hat das Fasten doch für mich. Ich brauchte neue Kleidung. Größe M statt L.

In diesem Buch finden Sie alle notwendigen Informationen:

Wenn Sie wissen wollen, ob ich die Methode durchgehalten habe, lesen Sie hier …

 


 


 

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Bild: © www.cartoon4you.de

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.