In einem früheren Beitrag habe ich auf die Neuroplastizität des Gehirns hingewiesen. Also der Tatsache, dass sich unser Gehirn ständig verändert, je nachdem, wie wir es benutzen. Hier der Artikel
Was das praktisch bedeuten kann, habe ich gestern Abend erlebt, als ich auf einem Jazzfest in der Region unter anderem die Jazz-Organistin Barbara Dennerlein sah und hörte. In einem Presseartikel lese ich:
- Sie ist nicht nur eine Virtuosin auf ihrem Instrument, sie schreibt auch wundervolle Kompositionen… Ein Pedalsolo gab sie dabei ebenfalls zum Besten, dabei einen Kontrabass imitierend. Mit den Fingern ist sie schon schnell, aber was sie mit den Füßen anstellt, ist schon atemberaubend. Kein zweiter Organist hat das Pedal so stark im Gebrauch. Und dabei verbindet sie eine Virtuosität, Eleganz und Leichtigkeit, die unübertrefflich ist…. Ihr linker Fuß entwickelt eine tänzerische Leichtigkeit, welche Latin- und Swingrhythmen mit dem optischen Reiz eleganter Tanzbewegung eins werden lassen. So flink der linke Fuß übers Pedal huscht, so reaktionsschnell ist der rechte am Lautstärkeschweller. Jeder einzelne Ton wird damit manipuliert, womit die Soli eine vokale Qualität erhalten. Dennerlein spielt gewissermaßen drei Instrumente gleichzeitig: Der Fuß ersetzt den Kontrabass, die linke Hand greift weiche Klänge auf dem unteren Manual und auf dem oberen wuselt die Rechte oder nimmt ein heißes Vollbad im Hammondsound.
Aber hören und sehen Sie selbst:
[youtube]http://youtube.com/watch?v=WholfTUYs1w[/youtube]
Hier ihre Website
Fazit: Immer wieder lese ich von Diskussionen über die schwer beweisbare Schädlichkeit von Handy-Strahlung für unser Gehirn. Doch glaube ich, dass das, womit wir uns täglich beschäftigen und unserem Gehirn zuführen, mindestens ebenso kritisch gesehen werden kann.
Oder positiv gesagt: Eine neue Sprache lernen, ein Instrument spielen, rückwärts joggen, Dinge mal ganz anders als gewohnt tun, sich neuen Menschen und Erfahrungen öffnen …
All das ist gut für unser Gehirn.
Was haben Sie heute schon für Ihr Gehirn getan?
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Danke.