Ausmisten und Aufräumen als Persönlichkeitsentwicklung?

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Bild: xs_bst2012 – Fotolia Mit Einstein können Sie sich hier nicht rausreden.

Wie sieht es an Ihrem Arbeitsplatz aus oder in Ihrer Wohnung? Fühlen Sie sich wohl? Suchen Sie oft Unterlagen / Informationen oder müssen Sie jeden Tag erstmal lange aufräumen? Oder haben Sie vor dem Chaos, das Sie, Ihr Partner oder Ihre Kinder anrichten, schon resigniert?

Ich weiß, es geht mich nichts an.

Aber wenn Sie diesen Blog lesen, sind Sie vermutlich an Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Und damit hat die Unordnung auf Ihrem Schreibtisch, in Ihrem vollgestopften Kleiderschrank oder dem Chaos in Ihrer Küchen einiges zu tun.

Wie ist das bei Ihnen mit Aufräumen und Ordnung? Beantworten Sie einfach mal diese Fragen:

  1. Sind Sie ständig mit Aufräumen und Ordnung halten beschäftigt?
  2. Verbringen Sie viel Zeit mit Suchen, weil die Dinge nicht an ihrem Platz sind?
  3. Fällt es Ihnen schwer, sich von Dingen (Kleider, Bücher, Papiere, Geräte etc.) zu trennen, auch wenn Sie sie seit Jahren nicht benutzt haben?
  4. Stopfen Sie oft Sachen in volle Schubladen oder lassen Sie sie irgendwo fallen?
  5. Heben Sie Bücher, Zeitschriften oder Artikel auf, um sie „später mal“ zu lesen?
  6. Haben Sie extra Lagerflächen im Keller, auf dem Dachboden, in der Garage, bei Ihren Eltern?
  7. Sammeln Sie Dinge, weil Sie diese später mal verschenken wollen?
  8. Ist Unordnung ein Streitthema in Ihrer Partnerschaft oder Familie?
  9. Müssen Sie viel aufräumen, wenn Besuch kommt?
  10. Bekommen Sie Mahnungen, weil Sie die entsprechenden Papier oft nicht finden?
  11. Sind Ihnen diese Fragen gerade peinlich?

Und – schon genug Ja-Antworten für ein Treffen bei den „Anonymen Messies“? Okay, Sie müssen da jetzt noch nicht hin. Lesen Sie erst mal weiter.

 

Ist das Kunst oder kann das weg?

aufräumen, marie kondo methode, ausmisten, kopp-wichmann, persoenlichkeits-blog,Vermutlich wehren Sie sich gegen übereifriges Aufräumen und Putzen. Und damit haben Sie und ihr innerer Schweinehund völlig recht, denn das kann bisweilen teuer werden. Etliche Zwischenfälle aus der Welt der Kunst sind dazu überliefert:

  • „Wenn‘s anfängt durch die Decke zu tropfen” hieß der 2,50 m hohe Holzturm des berühmten Künstlers Martin Kippenberger im Dortmunder Museum Ostwall. Darunter ein Gummitrog, versehen mit einem weißlichen Belag. Als den eine eifrige Putzfrau wegwischte, war das mit 800.000 € versicherte Werk zerstört.
  • 1986 hatte Joseph Beuys in einer Ecke fünf Kilo Butter angebracht. Der Hausmeister putzte die „Fettecke“ einfach weg. Schaden: 40 000 Mark.
  • Im Rahmen der „documenta“ wollte 2007 eine Künstlerin an den Diktator Pinochet erinnern. Mit weißen Kreuzen hatte sie die Fahrbahnmarkierungen verwandelt. Doch die Stadtreinigung war nicht informiert und entfernte das Kunstwerk kurzerhand einfach wieder.

Doch Ihr Durcheinander zu Hause erfüllt vermutlich nicht die Kriterien eines Kunstwerks, sondern ist schlicht das Ergebnis Ihrer Gewohnheit, zu viel aufzuheben und Dinge nach Gebrauch nicht sofort an ihren Platz zu legen.

In der Bahnhofsbuchhandlung fiel mir das Buch „Magic Cleaning“ von der Japanerin Marie Kondo in die Hände. Ich habe ja schon öfters über die positiven Wirkungen des Ordnunghaltens geschrieben. Auch in meinem eMail-Kurs „Anpacken statt aufschieben“ geht es in einer Lektion um das Aufräumen des Arbeitsplatzes.

In manchen Ratgeber zum Aufräumen findet man unter anderen Tipps, die Empfehlung ja etwas wegzuwerfen, wenn man es etwa ein Jahr lang nicht benutzt oder getragen hat.

Doch in dem Buch von Marie Kondo geht es um einen radikalen, ganz anderen Ansatz beim Aufräumen.

Sie empfiehlt:

Was Sie glücklich macht, behalten Sie.
Was keine Erfüllung bringt, werfen Sie weg.

Dazu sollen Sie jeden einzelnen Gegenstand in die Hand nehmen und achtsam auf die Reaktionen des Körpers und der Seele achten. Dabei merken Sie wahrscheinlich, dass Sie auf die verschiedenen Gegenstände unterschiedlich reagieren.

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Und wie macht man das konkret?

Die Autorin gibt den Tipp nicht Zimmer für Zimmer aufzuräumen, sondern nach Kategorien. Also wenn man seinen Kleiderschrank ausmisten will, nach Unterkategorien wie Kleider, Hosen, Oberteile, Strümpfe und Wäsche vorzugehen.

Und dann alles einer Kategorie auf einen großen Haufen werfen.  Dadurch wird einem bewusst, was man alles besitzt.

Und dann nehmen Sie jede Sache in die Hand und prüfen Sie achtsam, ob Sie ihn behalten möchten und wofür?

Dazu ist es wichtig, herauszufinden, welchen Zustand Sie mit dem Aufräumen erreichen wollen. Eine klare Atmosphäre in Ihrer Wohnung? Mehr Zeit für das Wesentliche? Mehr Übersicht und Klarheit in Ihrem Leben? Entspannung und Ruhe?

Auf diese Weise finden Sie heraus, wo Ihre Prioritäten liegen. Was Ihnen als Person wirklich wichtig ist. Und wovon Sie sich befreien wollen.

Das bringt Sie zu Fragen wie: „Warum besitze ich diesen Gegenstand? Welchen Sinn hatte es, ihn in meine Wohnung zu holen? Wofür steht er, welche Rolle spielt er in meinem Leben?“

Marie Kondo hat zudem jede Menge unüblicher Tipps:

  • Nie dem Partner, der Familie oder einer anderen Person zeigen, was Sie wegwerfen wollen.
    Weil dann vieles vermutlich wieder an anderer Stelle aufbewahrt wird.
  • Kleidung nicht auf Bügel, sondern zusammengelegt aufzubewahren.
    Weil Sie sie dazu in die Hand nehmen müssen und besser spüren.
  • Im Schrank die schweren, langen, dunklen Sachen nach links ordnen.
    Weil das (leichtere, helle Sachen nach rechts ) eine nach rechts oben  weisende Linie ergibt, die gute Stimmung macht.
  • Socken nicht auf links drehen und zusammen knüllen.
    Sondern aufrecht in Schubladen oder Kartons stellen.
  • Alles wegwerfen, was seinen Zweck erfüllt hat.
    Seminarunterlagen, Kreditkartenabrechnungen, Stromrechnungen, Gehaltsnachweise, Bedienungsanleitungen, ungeliebte Geschenke, Umverpackungen, Kosmetikpröbchen, Werbegeschenke, Bastelgeschenke der Kinder usw.

 

Darf man auch Bücher wegwerfen? Selbstverständlich. Ich habe ja vor Jahren mal hier drüber geschrieben.

Auf das häufigste Argument „Vielleicht möchte ich das später noch mal lesen“,  fragt die Profi-Aufräumerin: „Nennen Sie mir zehn Lieblingsbücher, die Sie bereits mehrfach gelesen haben.“

Wir sollten also nur die Bücher behalten, die uns wirklich Freude bereiten. Und auch die ungelesenen oder halb gelesenen Regalleichen wegwerfen. Denn die Erklärung „Aber irgendwann will ich das vielleicht mal lesen“, stimmt nicht. „Irgendwann“ kommt nie.

 

 Und wie hält man jetzt Ordnung?

Das Ausmisten und Wegwerfen ist der erste Schritt. Damit Sie nicht nach kurzer Zeit wieder bei derselben Ordnung landen, gibt es nur einen Weg:

Jede Sache braucht ihren festen Platz.
Und nach Gebrauch legen Sie es auch genau an diesen Platz.

Klingt logisch. Die Dinge brauchen also ihren festen Platz und dürfen nicht auf verschiedene Orten verteilt werden.

Heißt konkret, wenn Sie nach Hause kommen, hängen Sie den Schlüssel ans Schlüsselbrett und legen ihn nicht auf den Küchentisch. Ihr Sakko oder Ihr Oberteil werfen Sie nicht aufs Sofa, sondern hängen es auf einen Bügel im Schlafzimmer. Ihr Handy stellen Sie in die Ladestation im Wohnzimmer anstatt es in der Tasche zu lassen.

Und hier wird es richtig interessant. In den Tipps von Marie Kondo ist zu lesen:

„Aufräumen ist der kürzeste Weg zur Selbsterkenntnis. Ihr Besitz, also alles, was Sie umgibt, erzählt Ihnen die Geschichte Ihrer Entscheidungen. Das Aufräumen ist wie eine Inventur Ihrer Persönlichkeit, bei der Sie entdecken, wer Sie sind und was Sie wirklich wollen.“

Aufräumen fokussiert. Was Sie als Person nicht glücklich macht, wird weggeworfen. Denn um zu erkennen, was Sie im Leben wollen, was Ihnen wirklich wichtig ist, müssen Sie sich erst mal von all dem trennen, was Ihnen nicht mehr wichtig ist. Damit Sie Platz bekommen für das Neue.

 

Macht Aufräumen glücklich?

Mir geht es so. Immer wenn ich mich entschließe, einen Bereich aufzuräumen und das klare Ergebnis hinterher erlebe, empfinde ich eine tiefe Befriedigung.

Viele Menschen haben den Kühlschrank oder die Kleiderschränke voll und verfallen trotzdem in Fressorgien oder den Kaufrausch. Doch das rigorose Aufräumen kann gegen die Gier und die illusionäre Hoffnung helfen, durch das Anhäufen von Dingen zufrieden zu werden.

Feng-Shui ist eine andere Methode, das Glück anzulocken, indem man seine Umgebung in eine bestimmte Ordnung bringt.

Damit hat Ausmisten und Aufräumen viel zu tun. Sie können zum Beispiel Ihre Kleidungsstücke in der Schublade farblich abgestuft ordnen. Nach vorne die hellen Sachen und die dunklen weiter nach hinten.

Ziel von Feng-Shui ist es, die Kräfte von Yin und Yang in Einklang zu bringen. Nichts soll dominieren, alles soll ausgewogen und harmonisch sein., damit die Lebenskraft Chi frei und ungehindert fließen kann.

Ziel des Aufräumen ist es, sich nur noch mit Dingen zu umgeben, die einen glücklich machen. Und dazu müssen wir uns von den Dingen trennen, die uns nicht glücklich machen.

Das hört natürlich nicht bei den Kochbüchern oder den Socken auf. Sondern macht vielleicht auch sensibel dafür, wie Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz oder mit Ihrem Partner fühlen.

Welche Einwände ich mittlerweile gegen die Methode habe, lesen Sie hier …

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Fotos: © bst2012, sixninepixels Fotolia.com,

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

58 Kommentare

  1. Toller Artikel! Meine 2 Lieblings-Tipps wären: „Was Sie glücklich macht, behalten Sie.“ und „Nie dem Partner, der Familie oder einer anderen Person zeigen, was Sie wegwerfen wollen.“ Das zweite ist total wahr!

  2. Danke für diesen tollen Beitrag, in dem ich mich voll und ganz wiederfinde. Ich bin gerade dabei, mal wieder auszumisten und es fällt mir wirklich schwer, mich von bestimmten Stücken zu trennen. Aber was sein muss, muss eben sein. Werde bewusst darauf achten, was ich wirklich noch brauche und was nicht.

  3. Ein sehr guter Beitrag über Sammler und Aufheber.! Ich glaube, da ist wirklich etwas dran. Meine Freundin, hat auch überall Lagerflächen, in der Wohnung, im Kelle, im Gartenhaus usw. Ich habe festgestellt, dass von spartanisch lebenden Personen mehr Ruhe und Gelassenheit ausgeht. Es fühlt sich an, als hätten sie einfach mehr Energie.

  4. Donnerwetter, sie sind ja ein richtige Profi im Ausmisten und Weitergeben!
    Ich habe das ähnlich gemacht mit den Sachen: verkauft, verschenkt, gestiftet. Hauptsache: weg!

  5. Danke für Ihren Artikel, Roland. Zu Ihrer Frage, wo ich gerne mit Aufräumen anfangen würde: Vor mehr als einem Jahr habe ich mit allen Kleidungsstücken begonnen, innerhalb eines halben Tages war ich durch und hatte mehr als 3/4 aller Teile aussortiert. Unglaublich, wie sich das anfühlte: Endlich kein Ballast mehr beim Öffnen des Schrankes. So viel Luft hatte unser Kleiderschrank wohl seit dem Aufbau nicht mehr beinhaltet!

    Gleichzeitig lastete noch schwer das zum Weggeben bereitgelegte Material. Wegwerfen, wie Marie Kondo empfiehlt, widerstrebt mir zutiefst. Meine Aufstellung „So wirst du deinen Kram los: 13 Alternativen zur Mülltonne“ möchte ich an dieser Stelle gerne erwähnen: http://blog.laboratorium-nachhaltigkeit.de/so-wirst-du-deinen-kram-los/

    Was mach(t)en Sie mit den aussortierten Dingen?

    Ich bin gespannt auf Ihre Tipps!

    Viele Grüße,
    Kerstin

  6. Freut mich, wenn mein Artikel Ihnen die nötige Motivation gegeben hat.
    Nicht aufräumen hat oft mit einem unbewussten Protest zu tun. Man will kein Spießer sein oder so langweilig wie all die anderen ordentlichen Menschen.

  7. Regina Karbig sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    Wieder einmal ein Artikel der mich bis ins Mark trifft…ich schiebe das Sortieren und Ordnen von Dokumenten jahrelang schon auf….aber jetzt packe ich es an!!!Ach ich Danke Ihnen…fester Bestandteil des Sonntags…Liebe Grüße aus Rheinhessen Regina Karbig

  8. Sabine sagt

    Der Artikel ist zwar schon etwas her, aber dennoch natürlich nach wie vor relevant… Ich suche immer wieder nach Tipps, die mir dabei helfen, wirklich von Dingen loszulassen, die überflüssig sind. Und ich kann es bestätigen: Auch wenn es mir schwer fällt, Dinge wegzugeben/zu verkaufen/zu entsorgen – es fühlt sich einfach befreiend an und macht glücklich.
    Wie vielen anderen auch tu‘ ich mir gerade bei Büchern etwas schwer. Verschenken kann man diese natürlich auch mal (es gibt hierzu ja genug karitative Einrichtungen), jedoch stimme ich Hendrik zu – Plattformen wie rebuy und momox ermöglichen es einem, wenigstens noch etwas Geld beim „Weggeben“ zu verdienen, und der Verkauf geht wirklich sehr schnell; kein Vergleich zum lästigen auf-Flohmärkten-Verkaufen.
    Ich habe letztens den Preisvergleich Bonavendi für mich entdeckt. Dort sieht man, welche Ankäufer einem noch am meisten für gebrauchte Bücher (und übrigens auch andere Sachen) zahlt. Bei den Preisunterschieden, die bei Ankäufern zu beobachten sind, ist das auf jeden Fall eine sich lohnende Sache.
    Für alle, die es interessiert: https://www.bonavendi.de/verkaufen/b/B%C3%BCcher.html
    In diesem Sinne – ich werde mich kommendes Wochenende an meine nächste Ausmist-Aktion machen! Danke für die hilfreichen Tipps.

  9. Ich lese gern und vor allem sehr viel.

    Dabei schmerzt mir das Herz, wenn ich sehe wie Buecher am Straßenrand liegen oder in irgendwelchen furchtbar arrangierten „zu verschenken“ Kartons vergammeln.

    Ich schaetze Buecher ganz grundsaetzlich aufgrund ihres Buch-Seins …
    Deshalb versuche ich alten Buechern neues Leben einzuhauchen, indem ich daraus neue und voellig andere Gegenstaende entsehen lasse.

    Bei mir kann man auch immer gerne alte Buecher loswerden.

    http://www.papierschmiedematerne.wordpress.com

  10. G.abi Kendziorra sagt

    Ja! Ihr Beitrag hat mich beglückt..Leben ist nunmal ständiges Sortieren.

  11. Wer keine Schwierigkeiten mit dem Ausmisten hat, braucht nicht vorher ein Buch zu lesen.
    Das Buch ist daher eher was für Menschen, die volle Schränke haben und sich von nichts trennen können.
    Danke für Ihren amüsanten Kommentar.

  12. Sonja sagt

    Also wenn ich mir jedesmal beim Ausmisten für jede Kleinigkeit so lange Zeit lassen würde, hätte ich tatsächlich ein Problem. Ich habe drei Kinder und wir misten regelmäßig aus und das dauert schon Stunden, ohne dass wir erst alles auf einen Haufen schmeißen und dann jedes einzelne Legoteil befühlen und dabei in uns hinein hören… Und wozu soll ich mir bei jedem Kleidungsstück die Frage stellen, wozu ich es brauche? Vermutlich zum Anziehen, oder gibts da noch andere Gründe? Was nicht passt oder nicht mehr gefällt, kann weg, da muss ich nicht erst ganzheitliche Erfahrungen mit jeder Unterhose und Socke machen.
    Also diese Methode ist wohl eher was für Leute, die den ganzen Tag sonst nix zu tun haben.

  13. Andreas L sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für den wirklich guten Artikel den Sie geschrieben haben. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich selbst mit dem Thema
    „aktiv werden und das Leben aufräumen“. Hierbei bin ich zwei Prinzipien gefolgt. Im ersten Schritt legte ich erst einmal alles in die Mitte des Raumes, um zu sehen was ich eigentlich tatsächlich alles habe. Anschließend nahm ich jedes einzelne Teil in die Hand und stellte mir die Frage, brauche ich das noch bzw. was habe ich davon wenn ich es behalte oder kann ich darauf verzichten und es verschenken/verkaufen bzw. entsorgen?! Ich bin der festen Überzeugung, dass es mir mit jedem Teil, welches ich aus meinem Leben entfernt habe, tatsächlich viel besser geht! Ich empfinde radikales ausmisten als sehr befreiend, da anschließend alles sauber und ordentlich ist und ich mich auf das wesentliche konzentrieren kann! Mittlerweile gehe ich regelmäßig durch meine Wohnung und schaue ob es Dinge gibt die andere nicht besser gebrauchen können wie ich.

  14. Liebe Frau Klein,
    da sage noch mal einer, Blogs würden nichts bewirken!

    Tolle Ideen, die Sie da entwickelt haben und eine Mordsenergie dazu. Aufräumen, entrümpel und Ordnung schaffen haben etwas Magisches. Die meisten Menschen drücken sich ja davor, weil Sie glauben, es koste sie zu viel Energie. Das Gegenteil stimmt es schenkt Energie.

  15. Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    nun muss ich mich doch noch mal melden.
    Wissen Sie eigentlich, was Sie mit diesem Beitrag losgetreten haben?
    Dass ich das Buch spannend fand, habe ich ja schon geschrieben. Dann meine sämtliche Kleidung nach dieser Methode ausgemistet, neu geordnet und in Schubladen „gestellt“. Das fand ich schon bemerkenswert.

    Und dann kam mir die Idee: ich will bis zum Ende des Jahres mein komplettes Haus entrümpeln. Vom Keller bis zur Dachkammer.

    Passend dazu kam die 77-Tage-Motivations-Challenge von Heide Liebmann, an der ich nun teilnehme. Dort habe ich als Projekt eben das weitere Entrümpeln gewählt, allerdings realistisch auf Keller und Büro in dem Zeitraum eingeschränkt. Danach mache ich alleine weiter…

    Ja, und dann kam mir spontan die Idee: ich veröffentliche jeden Montag im meinem Blog die Fortschritte der Aktion (oder womöglichen Rückschritte). Hinzu kamen alle möglichen Themen und Erkenntnisse, die damit einhergingen.

    Nun lese ich in Kommentaren auf meinem Blog und in E-Mail zu meinem Newsletter, dass ich schon viele Leute angesteckt habe- bis hin nach China.
    Und in einem Workshop zu Selbstmotivation gestern, wo ich das nur so als Beispiel erwähnte, sprangen sofort etliche Teilnehmer auf das Thema Entrümpeln an.

    Das scheint doch auf großes Interesse zu stoßen.

    Was ich verrückt finde: es macht mir einen Höllenspaß. Jeden Samstag konsequent meine Entrümpelungs-und Aufräumaktion durchzuziehen (außer wenn ich Seminare habe wie gestern)- und ich bin ganz sicher, dass ich dran bleibe.

    Ich, die ich aufräumen immer furchtbar fand, bin nun Feuer und Flamme und bekomme dadurch Energie. Ärmel hochkrempeln und mal was schaffen, was gleich ein sichtbares Ergebnis schafft. Das ist reine Freude!

    Daher noch mal herzlichen Dank für diesen Beitrag, der das alles „schuld“ ist. 🙂
    Und nachträglich alles Gute zum Geburtstag, nun sind wir gleich alt :-).

  16. Ja, das finde ich auch den neuen Ansatz dieses Buches. Dass man Aufräumen und Ausmisten als Weg der Persönlichkeit verstehen kann. Entscheidend ist ja nicht wirklich das Aufräumen. Deswegen gehen auch die Sprüche und Untersuchungen, dass Chaoten viel kreativer wären, ins Leere.

    Jeder muss seine Lebens- und Ordnungsform finden, die für seine Ziele passt. Und viele Chaoten rebellieren meiner Meinung einfach gegen Ordnung, weil sie damit Ihre vermeintliche Unabhängigkeit von verinnerlichten Elternprinzipien bekämpfen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  17. Ich halte das Aufräumen des Arbeitsplatzes oder der eigenen Wohnung auch für sehr wichtig. Selber motiviere ich mich dazu mir mindestens einmal im Monat einen Motto-Tag zu nehmen und an diesem Tag der Entrümpelung freien Lauf zu lassen. An diesem Tag haben alle anderen Dinge die Nachsicht. Das schöne daran: Ich konzentriere mich auf nur eine Sache und lasse mich nicht von vielen Dingen des Alltags stressen und fühle mich danach so richtig aufgeräumt: Im Kopf und im Haushalt. Meinen Kunden rate ich dazu, die nicht mehr benötigten Sachen einfach weiterzuverkaufen. Durch Plattformen, wie reBuy oder momox lässt sich noch eine Menge Geld machen. So habe ich nicht nur meine Ruhe und Ordnung gewonnen, sondern fühle mich durch das „mehr“ im Portemonnaie auch noch besser.
    Schön an der Idee von Frau Kondo ist es, dass ich mich mit der Art von Aufräumen mit mir selber auseinandersetze und meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche kennenlerne.
    Vielen Dank für die Inspiration. Andere Ideen lassen sich auch immer gut mit den eigenen Gedanken kombinieren.

  18. U. Precht sagt

    Ich hab nur kurz angefangen zu lesen – dann aber gleich wieder aufgehört. Sowas kann ich mir nicht antun – will ich nicht. Aber einen Kommentar, den möchte ich doch dazu abgeben: Immer diese subtilen Annahmen und unterschwelligen Schlussfolgerungen. Das hört sich gerade so an als seien die Leute, die keine „Ordnung“ halten können, irgendwie krank. Ja, im Ordnung-liebenden Deutschland muss halt alles eben diese haben. Und dann auch noch damit kommen, dass das was mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben soll. Jesses – da wird aber tief in die Psycho-Kiste gegriffen. Aber gut, der Autor kann ja eigentlich nix dafür.
    Ich bin nur durch Zufall über einen Link und wieder einen Link und dann „irgendwie“ hier gelandet.
    Das kommt mir vor wie „lieber Onkel und die Kinder in der Sesamstraße“… Seid Ihr auch alle schön brav?
    Und es gibt tatsächlich Welche, die auch noch auf sowas abfahren. Nicht verwunderlich. Aber so soll es denn sein – Geld kann man ja wenigstens auch damit verdienen, wenn man´s gut macht – oder Spaß dran hat…
    Oh man – wie „denaturiert“ mir das alles vorkommt…

  19. Keira sagt

    Obwohl ich keine Leseratte bin, habe ich mir das Buch trotzdem einfach mal gekauft. Gerade mal die Hälfte gelesen und schon kribbelte es in meinen Fingern. Ich war bis dato auch eher der „Montag beginnt das Chaos von Neuem-Typ“. Aber die KonMarie-Methode hat meine komplette Einstellung geändert gehabt und habe mich bei den meisten entsorgten Dingen auch wirklich bedankt. Muss noch einen Tag durchziehen und habe innerhalb der letzten 3 Tage bereits 12 Müllsäcke und 4×65 l Säcke für Kleidung vollbekommen.

    War über mein effektives Handeln selber ganz schön überrascht. Mittlerweile habe ich endlich wieder meine innere Ruhe wieder. Nun kann ich es allerdings nicht mehr sein lassen ständig die Schranktüren zu öffnen, den Anblick der Ordnung zu genießen, Türe wieder zu und nochmals geöffnet bis ich genug habe. =)

    Schmales Buch mit unglaublichem Effekt.

  20. Meinen Glückwunsch!!
    Sich von Überflüssigem zu trennen, auch wenn man vorher denkt, man könne es noch brauchen, setzt viel positive Energie frei.
    Machen Sie weiter so.

  21. Arne Ströhlein sagt

    Zuerst habe ich das Buch „Magic Cleaning“ verschenkt – hat nicht geklappt – ich musste schon selber aufräumen.

    Ich bin genau nach der Methode „Magic cleaning“ gegangen und zur Zeit bei den ersten beiden Kategorien (Kleider und Bücher) und werde auf jeden Fall weiter machen. T-Shirts falte und stelle ich: das geht, aber bei den Hemden habe ich mich geweigert: außerdem ist jetzt genug Platz, um die „Platzfresser Bügel“ zu verwenden.
    Auch ich konnte mir nicht vorstellen Bücher wegzuwerfen: „brauche ich noch beruflich… man musss doch eine literarische Übersicht haben …. was sollen Besucher über magere 10 Bücher der Weltliteratur denken ….“ und so weiter. Ich habe also das Kapitel: „Ja, man darf Bücher wegwerfen“ mind. 3x gelesen und mich dann ans Werk gemacht: Ergebnis 4 große Kisten. Es ging nur, weil ich mir wirklich nur eine einzige Frage gestellt habe: „macht mich dieses Buch JETZT glücklich und will ich es JETZT um mich haben“.
    Inzwischen konkurrieren meine Frau und ich, wer mehr Platz schafft: für Neues, fürs Hier und Jetzt, für unser gemeinsames Glück in unserer gemeinsamen Wohnung.
    Ich freue mich schon darauf endlich die Kategorie „Papierkram“ angehen zu können: dieses Freudenfest kommt am Wochenende 🙂

  22. Nina sagt

    Hallo Zusammen,
    ich habe das Buch von meinner Mutter ausgeliehen und innerhalb kürzester zeit durchgelesen.
    Jetzt bin ich ganz wild darauf, endlich anzufangen, bin mal gespannt wie es laufen wird.
    Das mit den T-Shirts habe ich auch nicht so ganz verstanden, aber bei dem beigefügten Link sieht es ganz gut aus, was meint ihr?

    http://organisiert-leben.de/anleitung-kleidung-stellen/

  23. Das ist ein Missverständnis. Ich denke, auch Frau Kondo kann Kleider nicht stellen. Mit den Socken geht es. TShirts kann man höchstens in einer hohen Schubladen hintereinander „stellen“.

  24. Jolanda Riedweg sagt

    Das Buch habe ich auch gelesen. Als E-book. Was die beste Erfindung seit Jahren ist. Ich finde auch wie Frau Kondo, dass Bücher in den Schrank gehören. Büchergestelle sind nicht schön anzuschauen.

    Mein Problem ist auch, wie faltet Frau Kondo die Kleider? Den Film auf YouTube habe ich angeschaut, aber sie schreibt, Kleider stellen, aber so können die T-Shirts auch nicht gestellt werden. Hat jemand eine Lösung?

  25. Christian Spließ sagt

    Was ich erstaunlich finde ist, dass Zen to Done einige Gemeinsamkeiten mit dem Magic Cleaning hat – auch feste Punkte fürs Ablegen u.s.w.
    Ich bin rein zufällig über das Buch vor vier Tagen gestolpert, habs in einem Ruck durchgelesen und direkt mal komplett aufgeräumt… Die Ergebnisse sind echt überraschend und auf magische Weise ist viel mehr Platz in Schränken, im Bücherregal. So: Jetzt muss ich aber erst mal eine neue Angewohnheit lernen – Dinge wieder brav zurück in ihre „Häuser“ bringen. Klappt bisher allerdings gut.
    Ad Astra

  26. Hallo,
    bin letzte woche über das buch gestolpert, es hat mich angesprungen. Auch ich hab es in einem Zug, im wahrsten sinne des Wortes gelesen.
    Ich kenne japanische Wohnungen und deren Zustand,unfassbar unordentlich für unser Empfinden. Nun habe ich mehr Platz , aber eben auch mehr Kram. Manchmal habe ich das Gefühl, all die Dinge fühlen sich wirklich vernachlässigt……
    Ich werde mich nach Kondosan-Konzept durch meine Wohnung und mein Arbeitszimmer graben.
    Hab mir mal vorgenommen, jeden Tag 2 große Tüten Zeug aus der Wohnung zu tragen. Mal klappt es mal nicht.
    Werde berichten, was dabei so passiert.

  27. Hallo Yvonne,
    wenn man ausgemistet hat, sieht man ja erst einmal, was man noch aufheben möchte, deshalb ist es sinnvoller, dann einen guten Platz für die Sache(n) zu finden.

    Viel Erfolg!

  28. Yvonne sagt

    Habe das Buch letzte Woche gelesen und bin nun voller guter Vorsätze. Aber auch ich werde mich niemals von meinen Büchern trennen. Und ich kann locker weit mehr als 10 Bücher nennen, die ich mehrfach gelesen habe. Ich liebe es einfach, wenn viele Bücher mit schönen Einbänden bei mir im Regal stehen.

    Bücher, mit denen ich in fremde Welten eintauchen kann oder die mir Wissen vermitteln.

    Was ich nur nicht verstehe: Die Autorin schreibt: Erst ausmisten, dann einen festen Platz finden. Gilt das auch für die Kategorien? Oder insgesamt?

    Soll ich also erst ALLES ausmisten und dann Plätze finde? Oder die Kleidung ausmisten und für die verbliebene Kleidung Plätze finden obwohl Bücher, Papiere usw. noch nicht ausgemistet wurden?
    Vielleicht schaffe ich ja durch das Ausmisten z.B. der Bedienungsanleitungen einen freien Platz in der Schublade, wo ich wieder Kleidung aufbewahren könnte… ?

  29. Liebe Frau Klein,
    freut mich, dass Ihnen das Buch auch so gut gefällt wie mir.
    Für das Büro gibt es gute Tipps bei „Gettings things done“, u.a. eine gute Anregung bei Ivan Blatter.
    Letztlich geht es auch darum, den Eingang nicht zu verwalten, sondern in Ordnung zu halten. Erledigen, später tun, Ablage und Wegwerfen. Dasselbe gilt für die Emails.

    Ich bin mir nicht sicher, ob Marie Kondo mit Wegwerfen wirklich meinte: ab in die Tonne. Und da stimme ich Ihnen zu. Bücher und Kleider kann man weggeben oder verkaufen (z.B. bei http://www.momox.de).

    Die japanische Art, ein Tshirt zusammenzufalten, sieht man auf diesem Video. Hier nochmal langsam erklärt auf englisch.

    Danke für Ihren Kommentar – und viel Erfolg beim Ausmisten!

  30. Ich habe mir das Buch spontan bestellt und fast in einem Rutsch gelesen wie einen Krimi:-). Das finde ich wirklich einen hochinteressanten Ansatz. Vieles leuchtet mir total ein, an manchen Stellen sträuben sich mir die Nackenhaare (was das wohl über meine Persönlichkeit sagt 🙂 und ein klein wenig finde ich die Frau ja schon verrückt, wenn sie schon als Kind nichts lieber tat als Aufräumen (statt zu spielen).

    Leider gibt es kein Kapitel über Büros oder Arbeitszimmer. Das ist neben Kleidung bei mir der Haupt-Juckelpunkt.
    Hier hatte ich vor Jahren mal eine Beratung, wo sich mir auch zwei Sätze eingebrannt haben, einfach aber genial:
    *** Jedes Ding hat seinen Platz
    *** Gleiches zusammen

    Und so richtig kapiert habe ich es als sie meinte: Wenn ich den Geschirrspüler ausräume überlege ich auch nicht jedes Mal, wo die Tasse und der Teller hinkommen. Die haben einen festen Platz.

    Diese zwei Grundprinzipien erleichtern das Ordnen und Wiederfinden schon enorm. Gerade im Büro hatte es sich so eingeschlichen, hier im Regal ein paar Stifte und Papier, in einem anderen Regal ebenfalls, wo eben gerade Platz war.

    Inzwischen ist es wieder etwas aufgeweicht und vor allem viel zu viel. Da wird das Entrümpeln aber etwas länger dauern und ich kann kaum alle Papiere auf einen Haufen legen :-), dann käme ich nicht mehr in den Raum.

    Was ich an dem Buch auch etwas befremdlich fand: nur noch ein paar Bücher im Schuhregal.

    No, sorry! Als Schreiberling und Leserling werde ich mich niemals mit 50 Büchern begnügen. Alleine beruflich brauche und möchte ich viel mehr und privat auch. Ich lese in der Tat auch Bücher wieder. Mache mir aber bei Romanen und Krimis nun ein Zeichen vorne rein, welches wirklich spannend war, die anderen kommen in eine Kiste, die ich dann verkaufe.

    Denn das ist ein weiterer Punkt, der mir an dem Buch nicht gefällt:
    das rigorose Wegwerfen.
    Bücher wegzuschmeißen erscheint mir wie eine Sünde. Ich kann sie verkaufen oder verschenken, an gemeinnützige Organisationen, an Flohmarktgänger etc. Ebenso gut erhaltene Kleidung etc. Es gibt genug Menschen, die kein Geld haben und es brauchen können.

    Ansonsten finde ich das Buch total klasse und bin gespannt, wie und ob ich es schaffe, so radikal zu entrümpeln. Aber es juckt mich in allen Fingern, damit anzufangen.

    Gibt es irgendwo Fotos, wie diese Dinge gerollt, gestellt und gefaltet werden? Manches verstehe ich nicht so ganz, kann es mir nicht vorstellen. Danke für das Socken-Bild, das erklärt schon mal was. Sie hat da ja eine sehr unorthodoxe Falt-Methode, aber ich brauche immer Bilder, um es mir vorstellen zu können.

    Auf fröhliches Entrümpeln!

  31. Manfred sagt

    Klar, man kann es sich auch vornehmen…. Heute wird entsorgt, entrümpelt und so. Bei meiner Frau und mir läuft es seit Jahren meist so ab: Auf einmal ist die Zeit reif, in den Schrank zu greifen….. und ein paar von vielleicht 30 Hemden (die ich als Rentner sowieso kaum noch anziehe) auszusortieren. Auch das Designer-Hemd aus dem letzten Urlaubsort. Das kann schon mal passieren so ne Stunde vor Abfahrt in den Urlaub… ruckizucki weg damit.

    Oder eine „Unpäßlichkeit“ mit Appetitlosigkeit (die dann erfreulicherweise zum „Idealgewicht“ führte) machte einige Kleidungsstücke überflüssig. Und wie ist das mit den Reinigungsmitteln meiner Frau? Oje, neee, die brauche ich alle! Auch das Entkalkungsmittel (Calgon), das seit Jahren in der vergammelten Packung ganz hinten steht? Wie ist das mit den hundert Blumentöpfen, die wir überwintern, obwohl wir seit Jahren schwören: Wir reduzieren! Weg damit! Und die zwei edlen Einzelstücke Füllfederhalter? Wenn ich einen mal benutzen will, muss die Feder erst eine Zeitlang in Wasser… Was mache ich mit den „Funkkolleg“-Unterlagen? Der Inhalt sollte ja im Kopp sein -:). Also, alles entsorgen – wohin?

    Erlebte Geschichte: Zwei Sessel sind wegen Umgestaltung des Wohnzimmers übrig. Klar, gehen ans Sozialkaufhaus. Anruf: Nehmen Sie zwei guterhaltene Sessel? Antwort: Ja, Fernsehsessel und Designersessel.
    OK, kann ja doch wehtun…. das Aufräumen. OK, kann auch schmunzelnde Erkenntnisse bringen für was man alles geschwärmt hat. Und: Nicht von allem will ich mich trennen – was ich schon fast 60 Jahre habe, bleibt!

    Dank „Beste Partner“ wurde es wieder aufpoliert -:)

  32. Ute Jürgens sagt

    Ich bin seit langem ein „Entrümpelungs-Junkie“ und kriege von dem Thema gar nicht genug („Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ ist quasi meine Bibel ;-)); aber die „Magic-Cleaning-Tipps“ von Marie Kondo kannte ich noch nicht.

    Alles auf einen Packen werfen und die Fülle sehen, bevor man dann aufräumt – damit habe ich gleich angefangen, das ist ein wirklich guter Tipp!
    Die Fülle sehen ist immer gut… 😉

    Herzliche Grüße und gute Nacht
    Ute Jürgens

  33. Ein schöner Ansatz, sich danach zu fragen, ob ein Gegenstand den man besitzt, einen glücklich macht.

    Die Behauptung, alles was man seit einem Jahr nicht benutzt habe, könne man getrost wegwerfen, verkaufen, verschenken o.ä., da man es nie vermissen werde, trifft auf mich nicht – bzw. zumindest nicht immer – zu.

    Ich habe des öfteren angefangen Kleidung wieder zu tragen, die ein paar Jahre unbeachtet ihr Dasein fristete und auch Weggegebenes schon vermisst. Auch Bücher habe ich bereits vermißt und sogar vor kurzem 2 wiedergekauft, da ich sie lesen wollte (und es auch getan ;-)). Ebenso vermisse ich meine ersten LP’s, die ich gerne wieder mal hören würde, aber vor vielen Jahren verkauft habe.

    Vielleicht sollte man den Spieß auch eher umdrehen und schon beim Einkaufen anfangen: Brauche und will ich das wirklich? Oder kann ich auch mit weniger Konsum leben? Bin ich mit weniger Konsum vielleicht genauso glücklich oder sogar glücklicher? Wäre ich dann vielleicht weniger abhängig vom Geld verdienen? Hätte dadurch mehr Freiheit? …

    siehe auch – zur Diskussion: http://postwachstumsoekonomie.org/
    Vortrag von Nico Paech.
    und Besuch bei Anne Donath.

    Im Peak Oil (und anderen Peaks) Zeitalter können wir aber durchaus bzgl. Wissen und Dienstleistungen wachsen.

  34. Es wäre vielleicht mal interessant für Sie herauszufinden, was der Kauf und der Besitz von Büchern für Sie bedeutet.
    Vielleicht kommen Sie sich dann belesen, informiert, intellektuell oder gebildet vor. Es muss etwas Wichtiges sein.

  35. Ja, das mit den Schuhen (wie Diana beschrieben hat) kenne ich auch. Bei mir trifft es aber auch auf Bücher zu. Ich komme leider viel zu selten zum Lesen, komme aber auch nicht an einem Buchladen vorbei, ohne was zu kaufen. Folgerichtig stapeln sich die Dinger bei mir zu Hause. Ich gebe sie schon ungerne anderen zum Lesen, aber wegwerfen – niemals!!!

  36. Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    sehr interessanter Artikel. Ich habe auch seit einiger Zeit das Projekt „Ausmisten und Minimalismus“ am Laufen und habe die Erfahrung gemacht, dass ich die Dinge nie vermisse, sobald sie einmal weg sind.

    Ich habe ein Video gesehen, wo Leute das auf die Spitze treiben. Ein Koffer oder Rucksack mit allem Habseligkeiten.

    Könnte ich mir auch vorstellen, aber bis dahin muss ich langsam immer mehr von meinen „überflüssigen“ Sachen loswerden.

    Alles ist ein Prozess.
    Grüße
    Tim

  37. Hallo Diana,
    interessante Angewohnheit, habe ich bisher noch nie gehört.
    Klingt so, wie wenn es vor allem die Heimlichkeit des Besitzens ist, die Sie anmacht.

  38. Diana sagt

    Interessanter Ansatz, ich finde es auf jeden Fall besser nicht alles wegzuschmeißen, nur weil man es seit einem Jahr nicht mehr benutzt hat, sondern sich zu fragen, ob es einen glücklich macht. Einfaches Beispiel dafür sind für mich Schuhe. Ich kaufe mir gerne manchmal ein paar Schuhe und weiß eigentlich schon beim Kauf, dass ich die fast nie tragen kann, aber trotzdem macht mich der Kauf glücklich und ich freu mich auch immer wieder, wenn ich die zu Hause sehe und auch mal kurz anziehe.

  39. Hallo Herr Simon,
    den Aspekt mit den geronnenen Glaubenssätzen der Buchautoren finde ich sehr gut. Und die Übung, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, was noch zu einem passt.

    Von Max Planck stammt ja der Satz: „Fortschritt gibt es, weil Autoritäten sterben.“ Insofern hilft es einem wohl, sich für Neues zu öffnen, wenn man sich immer mal wieder von alten „Weisheiten“ in Buchform trennt.

    Danke für Ihren weiterführenden Kommentar.

  40. Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    echt total witzig. Die Sache mit den Socken habe ich mich auch sofort gefragt, wie macht man das denn? Herr Pahlsmeier scheint sich ja auch sehr mit diesem Aspekt verbunden zu haben. Danke daher für die Abbildung mit dem Plastikkarton.

    Ansonsten habe ich es mir zur täglichen Gewohnheit gemacht mindestens 1-3 Dinge wegzuwerfen oder zu verschwenden. Egal, wie man es nennen mag. Ich habe das mal irgendwo gelesen – ich glaube es war bei simplify your Life – und seitdem fühle ich mich immer wohl, wenn ich dieses Ritual durchführe. Ich merke sogar sehr deutlich, das mir was fehlt, wenn ich es mal vergesse.

    Den Ansatz von Frau Kondo finde ich Klasse. Vor allem die Idee nach Themen vorzugehen, um zu erkennen wie reich man ist. Das werde ich ab sofort nutzen und testen. Mit dem Spüren weiß ich nicht, ob es mir gelingt. Aber es gibt ja noch so etwas wie den kinesiologischen Muskeltest im Zweifel.

    Bei den Seminarunterlagen finde ich es ein wenig schwierig. Zumal als Trainer, Supervisor, Coach und Blogger bin ich (so denke ich jedenfalls) darauf angewiesen auf guten Input zurückgreifen zu können. Da tue ich mich persönlich etwas schwer mit dem Wegwerfen, obwohl ich da schon echt wirklich zugelernt habe in den letzten 2 Jahren und auch bei den Büchern fällt es mir immer leichter zu entsorgen.

    Dazu habe ich auch mal etwas sehr interessantes gelesen (weiß leider nicht mehr wo).

    Jedenfalls sind Bücher ja geronnene Glaubenssätze der Autoren, die man sich in gewisser Weise durch den Behalt zu eigen macht. Wenn man sich nun aber weiter entwickelt und Konzepte behält (Bücher), dann kann das innerlich Konflikte mit der neuen Identität produzieren. Darum ist es ziemlich hilfreich Bücher unter dem Aspekt seines neuen Selbstbildes immer wieder zu checken, ob das noch zu einem passt.

    Im Kontext meiner Geldaufstellungen sage ich den Teilnehmern auch, das eine gute Weise Geld anzuziehen darin besteht.
    10% zu sparen
    10% zu investieren
    10% zu verschenken

    Das passt auch zum Konzept des Cleaning finde ich, weil ich damit die Metabotschaft sende, das ich genug besitze und reich bin.

    Vielen Dank für den tollen Artikel.

    Christoph Simon

    Vielen Dank

  41. Peter sagt

    Hallo Roland,

    vielen Dank für den guten Beitrag mit unangenehmen Fragen. Ich habe die Anzahl der ‚Jas‘, die ich im Stillen gesprochen habe, lieber nicht gezählt. Auf Dinge bezogen kann ich Deinen Beitrag gut nachvollziehen.

    Mein Bruder und ich haben vor ein paar Jahren unser Elternhaus ausräumen müssen, nachdem es 40 Jahre von unserer Familie bewohnt wurde – da kommt einiges zusammen, und da habe ich genau so entschieden: was ich längere Zeit nur gelagert hatte, kam weg. Aber jetzt kommt die Frage: alte Emails und Dateien müllen uns ja auch langsam zu – das ist nur nicht so störend, weil Speicherplatz immer billiger wird.

    Darüber hinaus ist das Finden des richtigen Ortes ja immer mit einer Entscheidung verbunden, die man manchmal schnell treffen muss. Bei einem Bleistift ist die Entscheidung einfach, aber bei einigen Dingen und Emails, für die es bisher noch keinen guten Platz gab, nicht. Und dann ist da das bekannte Problem, dass man seinem Gefühl nicht „traut“ aus der Erfahrung, dass man eine Sache weggeworfen hat und schon kurze Zeit später der Moment kommt, in dem man sich sagt „Hätte ich bloß…“. Also lieber noch warten…

    Bei mir ist Aufräumen vielleicht mit einem Gewitter zu vergleichen. Ich räume auf, wenn mich die Unordnung zu sehr stört und genieße dann die neue Ordnung wie die frische Luft nach Blitz und Donner, die allerdings mit der Zeit wieder abnimmt – bis zum nächsten Gewitter.

    Beste Grüße,
    Peter

  42. Liebe Frau Theisen,
    das mit dem neuen Schrank oder Regal ist natürlich eine Ausrede. Der Sinn des Ausmistens ist ja nicht eine neue Verteilung, sondern die Reduktion.

    Marie Kondo empfiehlt bei Ausmistphobikern die Sache selbst in die Hand zu nehmen und stückweise Sachen zu entsorgen – und zwar in einen Sack im Keller. Wenn Mann oder Kind nach einer Weile wirklich etwas vermissen, kann man es wieder hervorzaubern. Nach einem halben Jahr den Sack wegwerfen.

    Ansonsten können Sie wenig tun. Oft hilft aber das eigene Vorbild und die Eleganz eines aufgeräumten Schranks oder Regals.

    Danke für Ihren Kommentar.

  43. Von den meisten Müttern ist mir bekannt, dass sie regelmäßig ausmisten, aufräumen, wegwerfen, verschenken, verkaufen…

    Ich selbst kann mich prima von jeglichem Zuviel trennen. Was jedoch, wenn der Rest der Familie zur Gattung „Jäger und Sammler“ gehört? Bevor sie das Aufräumen auch nur in Angriff nehmen, hört man als erstes Sätze wie: Dann brauche ich erstmal: einen neuen Schrank, ein neues Regal…

    Ordnung halten beinhaltet für sie in erster Linie das Erweitern von vermeintlichen Ordnungssystemen. Wegwerfen wird nicht im entferntesten in Betracht gezogen. Wegwerfen ist für Unsensible, die eine Gräueltat an Dingen begehen wollen, denen ein für Aussenstehende natürlich nicht wahrnehmbarer tieferer Sinn innewohnt.

    Von Müttern höre ich regelmäßig denselben Satz: „Ich könnte in einem kleinen Zimmer wohnen. Der ganze Kram im (mehrstöckigen) Haus gehört nur meinem Mann und den Kindern.“

  44. Umziehen ist gut, nur schlecht wenn man im eigenen Haus wohnt.
    Und Bücher verschenken ist immer besser als wegwerfen. Zum Beispiel auf karitativen Flohmärkten.

  45. Danke für den großartigen Artikel. Was hilft sind Umzüge. Wir hatten gerade die Freude umzuziehen und nutzten die Gelegenheit zum Wegwerfen im großen Stil. Zum Thema Bücher: Ich bringe es auch nicht über’s Herz Bücher wegzuwerfen, daher verschenke ich sie immer an lokale Büchereien, die sich darüber immer gefreut haben.

  46. Nate Dalliard sagt

    Ich durfte bei der Lektüre eben ein paar Mal schmunzeln. Ich empfehle den Artikel meiner Freundin weiter. Die aufrechten Socken sehen übrigens sehr interessant aus. 🙂

  47. Hallo Herr Homeyer,
    danke für Ihr Feedback, das mich natürlich etwas nachdenklich macht, von wegen „Thema zu erschöpfend behandelt.“ Aber zum Glück haben Sie ja doch noch einen Aspekt zum Kommentieren gefunden. 😉

    Ich glaube tatsächlich, dass viele von uns eine eingebaute Glücksbremse haben. Also einiges dafür tun, damit es uns nicht zu gut geht.
    Die Gründe sehe ich zweifach. Zum einen in der Angst vor dem Neid anderer und dem phantasierten Ausschluss aus einer Gemeinschaft. Zum anderen in einer Art Aberglaube, wenn es einem zu gut geht, sorgt das „Schicksal“ dafür, dass etwas Schlimmes als Ausgleich passiert. Wenn ich also freiwillig es mir nicht allzu gut gehen lassen …

    PS: Wäre glatt ein Thema für den nächsten Blogartikel! Danke für Ihre Anregung.

  48. Michael Homeyer sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    wieder einmal haben Sie einen Artikel geschrieben, der kaum Raum für Kommentare läßt, so vollständig decken Sie in meiner Wahrnehmung -gemeinsam mit Frau Kondo- das Thema ab.

    Eine Weiterführung ihres Gedankens „Ziel des Aufräumen ist es, sich nur noch mit Dingen zu umgeben, die einen glücklich machen“ wäre, das auf alles womit wir in Beziehung stehen, zu erstrecken. Die Menschen, die Wünsche/Verlangen, die Arbeiten …
    Was für ein Glück wäre dann möglich 😉 Kaum zu ertragen, oder?

  49. Dirk Pahlsmeier sagt

    Socken aufrecht in Schubladen oder Kartons stellen? Wie macht man das denn? Da darf man sie aber lange vorher nicht waschen.

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