Da ss Frauen anders denken und handeln als Männer, ist bekannt. Leider haben sie oft auch Verhaltensweisen, die im Job hinderlich sind. Hier sind acht Psychofallen von Frauen im Job:
1. Frauen sagen selten direkt, was sie wollen.
Die Folge ist, dass sie – vor allem von Männern – oft nicht wahrgenommen oder verstanden werden. Frauen drücken ihre Wünsche oft indirekt aus, zum Beispiel in Form einer Frage.
„Finden Sie auch, dass hier schlechte Luft ist?“ statt „Ich möchte gern das Fenster öffnen.“
2. Frauen zeigen mit ihrer Körpersprache selten Führungsverhalten.
Sie legen den Kopf schief (Demutsgeste), sprechen zu leise, klammern sich an Stuhllehnen und haben oft Skrupel, sich zu zeigen. In Meetings melden sie sich gern erst gegen Ende zu Wort.
3. Frauen bitten oft um Erlaubnis.
Das ist nett und wohlerzogen – wird aber schnell als unterwürfig oder wenig kompetent interpretiert.
„Darf ich mal eine Frage stellen?“ statt „Ich hab dazu eine Frage..“
4. Frauen entschuldigen sich zu viel.
Selbst für den kleinsten Fehler liefern Frauen schnell eine wortreiche Erklärung, Rechtfertigung oder Entschuldigung. Das ist meistens unnötig und wird auch nicht erwartet. Hilfreicher ist es, Sie machen gleich einen Lösungsvorschlag, der besser ist.
5. Frauen lächeln an unpassenden Stellen.
Vor allem, wenn sie eine Forderung stellen oder etwas Unangenehmes kommunizieren. Doch das nimmt den Ernst aus Ihren Worten und vermindert die Wirkung des Gesagten.
6. Frauen befolgen zu sehr die Regeln.
Gleichzeitig glauben sie, dass die anderen auch so handeln werden. Und sind enttäuscht, wenn dem nicht so ist und beklagen dies als Ungerechtigkeit. Aber das Geschäftsleben ist kein Turnverein. Es gibt keinen Schiedsrichter.
Männer testen eher aus, wie weit man gehen kann ohne erwischt oder bestraft zu werden.
7. Frauen verkaufen sich schlecht.
Sie wollen oft entdeckt werden anstatt auf sich aufmerksam zu machen. So kommt es, dass manchmal ein Mann mit einer bescheidenen Idee mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung erntet. Ärgern und Jammern hilft nichts. Lernen Sie daraus und verkaufen Sie Ihre Leistung.
8. Frauen haben oft einen zu weichen Händedruck.
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Menschen machen sich ihr Bild nicht nach einer längeren Beobachtung, sondern in Bruchteilen von Sekunden. Mit einem festen Händedruck und einem offenen, freundlichen aber festen Blick in die Augen des anderen (Kopf gerade!) punkten Sie.
Im Job geht es nicht darum, beliebt zu sein.
Mit den hier beschriebenen Taktiken gewinnen Sie keinen Beliebtheitspreis. Schon gar nicht bei Frauen. Eine laute Stimme wird zum Beispiel bei Männern meist als Zeichen von Durchsetzungsstärke interpretiert. Frauen, die laut – nicht schrill – reden – werden schnell als zickig erlebt. Tragischerweise sogar von Frauen. (Ja, das Leben ist ungerecht.)
Kümmern Sie sich nicht darum. Eine Frau, die etwas dominanter auftritt, löst bei Männern fast immer negative Mutter-Bilder aus. Das ist aber nicht Ihr Problem, das Sie durch sanftes Gesäusel lösen müssen.
Das Problem vieler Frauen im Job ist, dass sie vor allem gemocht und geliebt werden wollen. Darum geht es aber im Berufsleben nicht. Im Job müssen Sie vor allem respektiert werden. Wenn man sie obendrein noch mag, prima. Das ist dann das Sahnehäubchen. Aber zuallererst müssen Sie respektiert werden.
Von vielen Menschen bekommen Sie diesen Respekt geschenkt. Aufgrund Ihrer Leistung, Ihrer Position, Ihrer Persönlichkeit. Aber mit manchen Kollegen, Chefs, oder Kunden müssen Sie sich diesen Respekt erst verdienen.
Dazu 3 Tipps für ihre karriere.
Aus meiner Coaching-Praxis hier die wichtigsten Punkte, die ich mit weiblichen Führungskräften trainiere:
- Stellen Sie sich mental auf wichtige Situationen ein.
Analysieren Sie die Situation. Welche Position werden die anderen vertreten? Was ist Ihr Standpunkt? Welche Argumente haben Sie? Was tun Sie, wenn Sie unfair angegriffen werden? - Zeigen Sie, dass Sie da sind und wahrgenommen werden wollen.
Das fängt damit an, wie Sie den Raum betreten, welchen Sitz Sie wählen, wie aufrecht Sie gehen und sitzen. Schauen Sie in die Runde und betrachten Sie die anderen. - Verbindlich im Ton, glasklar in der Sache.
Das ist eine gute Regel für Ihre Kommunikation. Klare Worte, keine abschwächenden Formulierungen, kurze Sätze. Und das möglichst mit einer festen, freundlichen Stimme.
Es geht nicht darum, Männer zu kopieren. Zumal viele Männer genau dieselben oben beschriebenen Schwierigkeiten zeigen. Es geht vielmehr darum, natürliche Autorität auszustrahlen – und die kommt von innen.
Nicht umsonst sind Führungskräftetrainings mit Tieren so effektiv. Pferde oder sogar Lamas lassen sich durch aufgesetztes Dominanzgebaren oder Designeroutfits nicht beeindrucken. Sie reagieren nicht auf Anschreien oder flehentliches Bitten.
Sie folgen dem, der sich traut, sie zu führen – ohne sie zu dominieren.
PS: Im stern Nr. 40, vom 30.9.2010 heißt das Titelthema „Karriere? Das tue ich mir doch nicht an! Warum gut ausgebildete Frauen das Spiel der Männer um Macht und Status nicht mitmachen.“
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