Früher begann der Montag mit zwei Stunden SPIEGEL-Lektüre.

Kommentare 3
Achtsamkeit

 

Achtsamkeit rkwichmann persönlichkeits-blog

Literarisch Versierte wissen natürlich sofort, dass die Überschrift einem berühmten Buch von Wolf Wondratschek entlehnt ist.

Doch ich erinnere mich noch gut, dass man früher Montagvormittag viele Geschäftsführer, Selbständige und höhere Beamte telefonisch schlecht erreichen konnte.

Der Grund: sie lasen den SPIEGEL.

Lasen. Also, sie überflogen ihn nicht. Sie lasen ihn. Von vorn bis hinten. Und das dauerte eben so seine zwei Stunden. In der Zeit wurden sie von ihrer Sekretärin mit einem Vorwand abgeschirmt. („Sekretärin“ nannte man früher  Frauen, denen man Briefe diktierte, die Telefonnummern wählten und Kaffee kochten.)

Es gab auch keine eMails. Weniger Meetings. Weniger Dokumentation. Man konnte viele Dinge am Stück erledigen. Nicht nur ein politisches Magazin lesen.

Das ist lange her. Heute sind dieselben 24 Stunden, die uns täglich zur Verfügung stehen, in viele Schnipsel aufgeteilt. Morgens beim Frühstück vielleicht schon die ersten Mails aus USA lesen. Auf der Fahrt ins Büro mit einem Mitarbeiter telefonieren. Nach einer Dreiviertelstunde am Schreibtisch das erste Meeting. Zwischendurch fünf Anrufe.

Die Medien haben sich der neuen Zeitverwendung angepasst. Den gedruckten SPIEGEL gibt es zwar immer noch. Aber mittlerweile auch auf dem Tablet oder als Online-Version auf dem Smartphone. Alle halbe Stunde kommen im Radio Nachrichten. Nachrichtenmagazine schicken uns ihre Eilmeldungen direkt aufs Handy. „Bing …!“ und wir schauen, was es Neues gibt in der Welt.

Bei mir hat das den Effekt, dass ich wenn ich abends die Tagesschau anschalte, schon alles weiß, was dort gemeldet wird. Okay, ich sehe ein paar Filmchen dazu aber der Neuigkeitswert geht gegen Null.

 

„Frieher hot’s des net gewwe“,

wie man in meiner kurpfälzischen Heimat sagt.

Die Folgen dieser Digitalisierung und Vernetzheit kennen wir alle.

  • Eltern, die als neue Strafe das Wlan-Passwort täglich ändern und nur herausgeben, wenn die Hausaufgaben erledigt sind.
  • Paare, die im Bett nebeneiander liegen und einer dem anderen eine SMS schreibt: „Übrigens, ich liege neben Dir.“
  • Firmen, die das Lesen von eMails auch noch spätabends entweder anordnen oder verbieten.
  • Mitarbeiter, deren gesteigerte oder sinkende Konzentrationsfähigkeit  diskutiert wird.

 

Und jetzt auch noch Achtsamkeit üben?

Gegen den tagsüber erlebten Stress hat ja jeder seine persönlichen Strategien. Menschen joggen, schauen Fernsehen, ratschen mit jemand, essen Ungesundes, trinken Bier mit Kollegen, spielen mit ihren Kindern, lesen was …

All diese Dinge funktionieren für den Betreffenden und im positiven Fall helfen sie tatsächlich, den tagsüber aufgestauten Stress teilweise oder ganz abzubauen.

Besser wäre allerdings, wenn Sie etwas hätten, dass Sie es erst gar nicht so weit kommen lassen. Wie ja auch Zahnreinigung besser ist als ein Implantat. Oder Vorsorge besser als Operation. Oder Zwiegespräche besser als Affäre.

Also zwischendurch dafür sorgen, dass etwas nicht zu arg wird. Für Ausgleich sorgen. Yin und Yang. Bei Anspannung und Stress möglichst bald für Entspannung und Ruhe sorgen. Das ist der einfachste Weg für körperliche und geistige Gesundheit.

Achtsamkeit ist so ein Weg.

„Gelingt es Ihnen, die hektische Betriebsamkeit der Gedanken zu beruhigen und die Aufmerksamkeit zum Beispiel an die Körperempfindungen zu koppeln, dann wird in der Regel die Atmung von selbst langsamer und tiefer. Herzrate, Blutdruck und Muskelspannung sinken, und die elektrische Aktivität des Gehirns zeigt langsamere und stärker synchronisierte Wellen – das typische Bild einer Entspannungsreaktion“, erklärt Dr. Ulrich Ott vom Bender Institute of Neuroimaging, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Kongresses „Meditation & Wissenschaft 2014„, die gesundheitlichen Wirkungen von Achtsamkeit.

 

„Wann soll ich das denn tagsüber machen?“

Diese Frage hörte ich öfters, als ich mit Seminarteilnehmern meine Idee, während eines Arbeitstages Achtsamkeit einzubauen. Da wurde mit klar, dass es sinnlos war, noch ein kluges Buch über die segensreichen Wirkungen zu schreiben, garniert mit den üblichen Empfehlungen, mindestens zweimal am Tag fünfzehn bis zwanzig Minuten sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen und Achtsamkeit zu üben.

So entstand die Idee zum eMail-Kurs.

bewertung_Coloures-Pic_xs_ - Fotolia.Kein Buch. Keine Sammlung von Übungen. Sondern jeden Tag eine eMail mit der Anregung, diese kleine Sache heute mal auszuprobieren.

Mittlerweile haben über 200 Menschen den Kurs bestellt und die ersten Leser schreiben mir ihre Erfahrungen. Hier einige der ersten Zuschriften:

„Ich freute mich jeden Tag auf die Arbeit.“

„Die Achtsamkeitsübungen haben mir kleine Momente des Glücks geschenkt.“

„Ich vermisse Ihre täglichen  Mails! .“

 


Hallo Herr Kopp-Wichmann,
ich vermisse die tägliche Lektion sehr.

1. Was war anfangs die Hürde, die Sie zögern ließ, diesen eMailkurs zu bestellen?

Es gab keine Hürde, außer das Bezahlsystem, das mich nicht wollte ;-))

2. Was haben Sie durch das Lesen der Lektionen konkret verändert?

Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wie es passiert ist, aber ich bin zur Zeit tatsächlich wesentlich ruhiger und gelassener bei der Arbeit, obwohl ich „bewusst“ vielleicht nur die Hälfte der Experimente verfolgt habe …

3. Was gefiel Ihnen am besten an dem eMail-Kurs?

Ich freute mich jeden Tag auf die Arbeit, weil ich dort erst in den ersten 10 – 15 Minuten Ihre Mail las und das erfüllte mich täglich mit gespannter Erwartung.

4. Was gefiel Ihnen nicht so gut an dem eMail-Kurs?

Da kann ich nichts finden, was mir nicht gefallen hätte …

5. Was sind zwei, drei andere Vorteile des eMailKurses?

Man wurde sich mancher Dinge wirklich erst bewusst. Ich konnte manche Seite an mir entdecken, die ich so noch nicht kannte.
Die kurzen Einheiten strengen nicht an und machen Spaß. Die Tipps sind sehr verständlich und nett formuliert, so dass es auch nicht schlimm ist, die eine oder andere „Kante“ bei sich zu erkennen. Danke dafür!

6. Würden Sie den eMail-Kurs weiterempfehlen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Ja, ich würde ihn weiterempfehlen, weil er für vernünftiges Geld und annehmbaren Aufwand jede Menge Effekt zeigt.

7. Gibt es noch etwas, was Sie mir mitteilen wollen?

Ich finde es prima, dass es solche Online-Kurse gibt. Es ist eine Bereicherung. So macht Weiterentwicklung Spaß: undogmatisch und mit Tipps, die einen zum Nachdenken anregen.

Herzliche Grüße

Kerstin


1. Was war anfangs die Hürde, die Sie zögern ließ, diesen eMailkurs zu bestellen?

Nachdem ich bereits andere E-Mail-Kurse bei Ihnen gebucht hatte, war ich neugierig und habe sofort einen Kurs für mich gebucht und einen „verschenkt“.

2. Was haben Sie durch das Lesen der Lektionen konkret verändert?

Die Regelmäßigkeit – jeden Tag – hat mir zufriedene Momente im manchmal sehr hektischen Alltag geschenkt und mich zufriedener gemacht.

3. Was gefiel Ihnen am besten an dem eMail-Kurs?

Jeden Tag ein kleiner oder größerer Schritt weiter, sodass man durch die tägliche Aufforderung lernen und erfahren konnte. Die Achtsamkeitsübungen haben mir kleine Momente des Glücks geschenkt. Und der Preis ist geschenkt. Seit kurzem bin ich im Besitz eines Tablet und kann so von jedem Ort auf die E-Mails und damit auch auf die Achtsamkeitslektionen zugreifen.

4. Was gefiel Ihnen nicht so gut an dem eMail-Kurs?

Es gab doch ein paar Lektionen ( ca. 3-4), die man sich schenken oder auf einen Tag hätte reduzieren können.

5. Was sind zwei, drei andere Vorteile des eMail-Kurses?

Ich werde jeden Tag an die Achtsamkeit erinnert. Gerade für Neulinge ist so eine Gedächtnisstütze sehr wichtig. Ich praktizierte bereits vorher immer wieder einmal die Achtsamkeit und habe aber gerade durch die regelmäßige Anwendung noch dazulernen können.

6. Würden Sie den eMail-Kurs weiterempfehlen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Die Achtsamkeitsübungen im E-Mail-Kurs sind weit gestreut und jeder findet etwas für sich dabei, nicht jeden Tag, aber insgesamt ein lohnender Zeitabschnitt im Leben.

7. Gibt es noch etwas, was Sie mir mitteilen wollen?

Vielen Dank für Ihre Mühe, die Sie sich bei der Zusammenstellung gemacht haben. Ich werde die 31 Übungstage nochmals durchgehen und Ihnen dann mitteilen, welche Teile ich besonders gelungen und welche ich eher als nicht so gut empfunden habe.

Volker


Hallo Herr Kopp-Wichmann,

gerne gebe ich Ihnen Feedback, weil mir Ihr Kurs sehr gut gefallen hat.

1. Was war anfangs die Hürde, die Sie zögern ließ, diesen eMailkurs zu bestellen?

Dass ich sowieso mein Tagespensum nie schaffe – und jetzt noch etwas dazu???

2. Was haben Sie durch das Lesen der Lektionen konkret verändert?

Hm, noch nicht so viel, was ich dauerhaft verändert habe…

3. Was gefiel Ihnen am besten an dem eMail-Kurs?

Viele teilweise leicht umsetzbare, konkrete Tipps; z.B. einer der besten für mich war die Achtsamkeit beim Treppensteigen, weil mein Büro bei uns in der ersten Etage ist und ich -zig Mal am Tag rauf und runter laufe;
Die Bandbreite, das Wissen und die Erfahrung, mit der Sie das Thema angegangen sind;
Die Zeichnungen.
Die Kürze der meisten Lektionen.
Dass Sie persönliche Erfahrungen haben einfließen lassen und ähnliche Schwierigkeiten mit der Achtsamkeit haben wie Ihre Kursteilnehmer und Ihre Tipps ausprobiert haben und mich an Ihren Erfahrungen teilhaben ließen;

4. Was gefiel Ihnen nicht so gut an dem eMail-Kurs?

Manche Lektionen waren zwar interessant, aber mir zu umfangreich und umfassend. Ich kam mit der Umsetzung nicht nach.

5. Was sind zwei, drei andere Vorteile des eMail-Kurses?

Ich habe vor einigen Jahren einen Kurs zu Achtsamkeit (MBSR() besucht, der mir kaum etwas gebracht hat: ich war erschlagen von den fast anderthalb Stunden, die ich zusätzlich zu meinem vollen Tag  in das Erlernen der Achtsamkeit investieren sollte; da ich dazu neige, ziemlich gründlich zu sein, kosteten mich auch all die Reflexionen und Beobachtungsbögen zusätzlich zu viel Zeit;
Von daher sprach mich Ihr Versprechen an, dass ich das auch nebenbei machen können – während ich meinen Alltagsgeschäften nachgehe – und das stimmte für die meisten Impulse. Das war meine Hauptmotivation – die haben Sie eingelöst!

6. Würden Sie den eMail-Kurs weiterempfehlen? Wenn ja, warum?

Ja, auf jeden Fall! Weil er sehr interessant und abwechslungsreich ist und die Latte nicht zu hoch hängt;
Dass man ohne größeren) Zeitaufwand damit arbeiten kann.

7. Gibt es noch etwas, was Sie mir mitteilen wollen?

Ich habe jeden Tag mit Neugier und Vorfreude meinen PC morgens angemacht und als allererstes Ihre Mail gelesen und ausgedruckt: Ja, ich vermisse Ihre Mail! Ich hatte irgendwie nicht darauf geachtet, dass schon der 31. Tag vorbei war und starrte ungläubig um 7.30 auf die eingegangenen Emails: nichts von Ihnen! Ich werde das kompensieren und mir nun selbst Ihre Emails die nächsten 31. Tage schicken und sie alle wieder lesen.

Außerdem habe ich vor, mir jeden Tipp auf eine DIN A 6 Karte zu schrieben und dann die Tipps kontinuierlich immer wieder anzugehen – wobei ich mir vorstellen kann, dass es manche Tipps gibt, die ich eine Weile jeden Tag üben möchte, z.B. die Achtsamkeit beim Treppensteigen – die ist mir nämlich immer wieder völlig abhanden gekommen…

Ich bedanke mich: in Ihren Kurs ist viel Herzblut und Kompetenz geflossen. Toll!

Dr. Dorothea Driever-Fehl www.pluskommunikation.de

 


bezahlbuttonDer eMail-Kurs „Achtsamkeit im Beruf“ geht über 31 Tage. Jeden Morgen erhalten Sie eine eMail mit einer PDF-Lektion und einem Tipp zum Umsetzen. Auf Wunsch auch als MP3-Datei zum Herunterladen.

Hier alle weiteren Informationen und die kostenlose Probelektion …

Oder wenn Sie ihn gleich bestellen und lesen wollen, bitte hier …

 

Mein Fazit:

Wie man den Tag beginnt beeinflusst oft den weiteren Verlauf. Ruhiges Frühstück oder hektischer Aufbruch? Ärger im Stau oder Fußweg im Grünen? Zu spät ins Meeting oder kleiner Plausch mit Kollegen? Zehnmal die Schlummertaste drücken oder eine motivierende Mail mit einem kleinen Tipp lesen?

Viele Einflüsse im Joballtag unterliegen nicht unserer Kontrolle. Doch für eine Minute Achtsamkeit zwischendurch ist immer Zeit.

Zum Beispiel jetzt.

 

kommentar Was tun Sie für Ihre Work-Life-Balance?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel, dann sagen Sie es doch bitte weiter: auf Facebook, Twitter oder per Email.

… oder schreiben Sie einen Kommentar.
… oder abonnieren Sie meinen sonntäglichen Newsletter mit dem Formular oben links.

Foto: © Olly, Coloures-Pic – Fotolia.com.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

3 Kommentare

  1. Tiziana sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    vielen Dank für Ihre Antwort.
    Ich will nicht weiter darauf herumreiten, allerdings würden sicher auch viele frühere Vorzimmerdamen angesichts ihres tagtäglichen Aufgabenkatalogs dem oben genannten Klischee energisch widersprechen. Ich denke z. B. an Schulsekretariate…
    Aber das nur am Rande. Kommentiert hatte ich hauptsächlich wegen meiner Verwunderung, ausgerechnet in einem Artikel mit dem Schwerpunkt „Aufmerksamkeit“ ein so abgedroschenes Klischee völlig ironiefrei zu sehen (gerade weil ich Ihre Blogeinträge normalerweise als sehr differenziert empfinde).
    Ein schönes Wochenende wünscht Tiziana

  2. Hallo Tiziana,
    ich schrieb ja ausdrücklich „Früher nannte man …“ Natürlich weiß ich, dass sich das Berufsbild von Sekretärinnen mittlerweile geändert hat.

  3. Tiziana sagt

    Zitat: „Sekretärin“ nannte man früher Frauen, denen man Briefe diktierte, die Telefonnummern wählten und Kaffee kochten.“

    So gern ich Ihre Blogs lese und so sehr mir Ihre Einstellung und Ihr Blick auf vieles gefällt: Diese Passage wirkt in einem Blog-Beitrag über Aufmerksamkeit seltsam unaufmerksam und klischeehaft, um nicht zu sagen, herablassend.
    Denn egal, ob sich Chefs hinter dem „Spiegel“ oder hinter einem Smartphone verschanzen – es gibt nach wie vor unzählige Frauen mit der unveränderten Berufsbezeichnung „Sekretärin“.
    Bei einem aufmerksamen Besuch verschiedener Sekretariate mit oft unterschiedlichsten Aufgabenschwerpunkten (in Schulen, Krankenhäusern, privaten Firmen, Unis, Fabriken, Behörden…) würde sicher sehr schnell auffallen, dass sich „Sekretärin“ weder früher noch heute allein über die Begriffe „Kaffeekochen, Tippen, Telefonnummern wählen“ definieren lässt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert