Mit über 1.000 Artikeln und 400 Podcasts aus 18 Jahren. — — Von Roland Kopp-Wichmann. Aber Vorsicht: Lesen kann Ihr Herz berühren, Ihre Augen öffnen und Ihr Leben beeinflussen.
Klaus Kobjoll im Interview: Vom Tellerwäscher zum Millionär. Geht das heute noch?
Wer diesen Suchbegriff bei Google eintippt, bekommt in Sekunden 16.300.000 Ergebnisse. Und dabei mehr oder weniger seriöse Angebote, wie angeblich ohne allzu viel Mühe man schnell Geld verdienen kann.
Eine Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär scheint möglich. Beispiele wie Oprah Winfreh, die ALDI-Brüder oder auch etliche Musiker haben das geschafft.
Allerdings geht es auch umgekehrt: vom Millionär zum Tellerwäscher, wie diese Sendung zeigt.
Dass dies vor allem in der Gastronomie möglich ist, hat der Besitzer des bekannten Seminarhotels „Schindlerhof“, Klaus Kobjoll, bewiesen.
Nach der Hotelfachschule gründete er als 22-jähriger mit 5.000 DM Startguthaben gründet er in Erlangen und Nürnberg eine Créperie, eine Diskothek, ein französisches Restaurant, dann noch ein polynesisches, einen Jazzkeller, eine amerikanische Bar.
Bild: _iStock_000018657803X
Für Klaus Kobjoll sind Unternehmen Abenteuerspielplätze für Erwachsene.
Seine aktuellen Spielplätze sind das Nürnberger Tagungshotel „Schindlerhof“ und seine „Rednerfirma“ Glow & Tingle.
Ganz klar, der Mann hat eine Menge Energie, noch mehr Ideen und ist insofern ein idealer Kandidat für einen Burnout. Den hat er mit 32 Jahren auch schon erlebt und danach einiges anders gemacht. Darüber habe ich ihn befragt und noch über einiges anderes. In diesem neuen Persönlichkeits-Interview erfahren Sie:
Warum „Wa(h)re Herzlichkeit“ in Dienstleistungsberufen ein Produkt und hierzulande echt sein muss.
Warum er eine 40-Stunden-Woche einen Teilzeitjob für Blutarme hält.
Wie man beim Einstellungsinterview feststellt, ob ein Bewerber genug Persönlichkeit besitzt.
Welches Marketing-Konzept er der FDP für die Bundestagswahl empfehle würde.
Warum er das Wort „Service“ für abgedroschen hält und was er besser findet.
Welche vier Säulen der Qualität es gibt.
Was passiert, wenn man den Lebenszyklus eines Geschäfts nicht mit dem Lebenszyklus der Führungskraft abstimmt.
Welche zwei Todsünden es im Leben gibt und welche ihm öfters passiert ist.
Und seine Antwort auf meine 5-Millionen-Euro-Frage.
Es war ein sehr lebendiges Interview mit Klaus Kobjoll, aber schauen Sie doch selbst:
Mein Fazit:
Welche Eigenschaften sind es nun, die bei einer Karriere à la „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ ermöglichen?
Bei Klaus Kobjoll erfährt man, dass er schon als Jugendlicher lernte, sich anzustrengen und zum Beispiel in den Ferien arbeiten musste. Solche frühen Prägungen können helfen.
Die Soziologin Melanie Kramer hat 500 Reiche befragt und dabei fünf charakterliche Eigenschaften heraus gefunden. Diese weichen deutlich vom Durchschnitt der Bevölkerung ab.
Demnach sind reiche Menschen …
weniger neurotisch, also psychisch und emotional stabiler.
häufiger extravertiert, also gesellig und gern unter Menschen.
wesentlich offener für neue Erfahrungen, wissbegierig und tolerant
weniger verträglich und scheuen keine Konflikte.
Ein Selfmade-Millionär, sucht sich seinen Weg mit unerschütterlichem Optimismus und einer Spur Rücksichtslosigkeit nach oben. Dabei gelingt es ihm, Menschen für sich zu gewinnen und lässt sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen schreibt die Soziologin.
Auf Klaus Kobjoll treffen diese Merkmale wohl zu.
PS: Alle bisherigen Video-Interviews finden Sie hier …
Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
ich bin zufällig auf Ihre Seite gelangt und muß Ihnen sagen, habe lange nicht , derartig Gutes gelesen. Bin total begeistert von Ihrem Blog und werde mich sicher weiterhin mit Ihrer Seite beschäftigen.
Ihr Persönlichkeitsprofil ist sehr beeindruckend . Ich selbst bin schon viele Jahre Selbständig und kenne Höhen und Tiefen.
Liebe Grüße
Kobjoll ist ein Ausnahmetalent in diesem Job. Er is ein Visionär, der alle ihre 12 Punkte erfüllt. Und – er hatte mächtig Hilfe. Gerade am Anfang ist er tatkräftig von seinen „Mannen“ unterstützt“ worden. Ohne ein bisschen Hilfe von anderen ist sowas nicht möglich.
Er hatte Geldgeber für den Start. Das haben die wenigsten. Und das ist die erste ernstzunehmende Hürde, die jeder nehmen muss.
Aber – er hat VISIONEN von dem, was er tut. Und er hat die Energie, diese auch umzusetzen. Auch manches Mal gegen den „Willen“ von vielen anderen, weil er an das glaubt, was er tut. Da ist viel Herzblut drin.
Und – er ist wirklich ein sehr extrovertierter Typ. Ich kenne das Hotel und das Konzept suchen Sie in Deutschland ein zweites Mal vergebens. Es entspricht meiner Meinung nach nicht der deutschen Mentalität.
Wir sind ein Volk von mittlemässigen geworden, wenn ich das mal so provokant in den Raum stellen darf. Alles haben – aber nichts dafür tun. Gerade im Gaststättengewerbe ist das Wort SERVICE und Qualitätsmanagement oft ein Fremdwort.Ichmache selbst QM und ich weiß, wie schwer es ist, die LEute daüfr zu motivieren, mit Freude und Kreativität das QM zu leben.
Mitarbeiterzufriedenheit – so wie Kobjoll die peaktitizert – ist in dem Genre einmalig.
Aber gerade das ist es ja auch, was ihn so erfolgreich macht. Die Menschen in seinem Unternehmen arbeiten gerne für „ihren Job“ und für „ihre Gäste“.
Seine Vision wird von den Mitarbeitern mitgetragen. Weil er es HONORIERT. Nicht nur mit Geld – sondern mit Achtung und Respekt vor jedem Einzelnen.
Wenn ich in Urlaub gehe, liegt keine Karte bei mir auf dem Tisch, in der steht, dass mein Chef mir einen tollen Urlaub und viel Erholung wünscht und man sich freut, wenn ich wieder da bin. Da liegt kein „Geldschmankerl“ drin. Und wenn ich wiederkomme, liegt auch keine Karte mit den Worten: „Hey – schön dass sie wieder da sind mit vollem Elan.“
Vom Tellerwäscher zum Millionär ist hier in Deutschland – so wie in USA – nur in Einzelfällen möglich. Und das auch nur mit der richtigen Hilfe und Unterstützung zum richtigen Zeitpunkt. Die Visionen können noch so toll sein, wenn man die Banker nicht mit schnöden Zahlen aus der Reserve locken kann, hat man schon Pech. Denn die haben von Kreativität nichts verstanden.
Ich glaube, in jedem Wettbewerb braucht man eine Portion Rücksichtslosigkeit, also die Fähigkeit, den Empathie-Reflex auch auszuschalten. Damit verbunden auch die Gabe, seinen Sieg ohne Schuldgefühle zu genießen, obwohl man weiß, dass der andere sich vielleicht genauso angestrengt hat. Nicht auszudenken, wenn beim 100-Meter-Olympialauf Usain Bolt zehn Meter vor dem Ziel absichtlich langsamer gelaufen wäre.
Tolles Gespräch. Ich frag mich gerade nur ob die Spur Rücksichtslosigkeit wirklich sein muss. Wobei ich mir denke, dass das davon abhängt wie Rücksichtslosigkeit definiert wird! 😉
Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
ich bin zufällig auf Ihre Seite gelangt und muß Ihnen sagen, habe lange nicht , derartig Gutes gelesen. Bin total begeistert von Ihrem Blog und werde mich sicher weiterhin mit Ihrer Seite beschäftigen.
Ihr Persönlichkeitsprofil ist sehr beeindruckend . Ich selbst bin schon viele Jahre Selbständig und kenne Höhen und Tiefen.
Liebe Grüße
Hallo RKW,
Kobjoll ist ein Ausnahmetalent in diesem Job. Er is ein Visionär, der alle ihre 12 Punkte erfüllt. Und – er hatte mächtig Hilfe. Gerade am Anfang ist er tatkräftig von seinen „Mannen“ unterstützt“ worden. Ohne ein bisschen Hilfe von anderen ist sowas nicht möglich.
Er hatte Geldgeber für den Start. Das haben die wenigsten. Und das ist die erste ernstzunehmende Hürde, die jeder nehmen muss.
Aber – er hat VISIONEN von dem, was er tut. Und er hat die Energie, diese auch umzusetzen. Auch manches Mal gegen den „Willen“ von vielen anderen, weil er an das glaubt, was er tut. Da ist viel Herzblut drin.
Und – er ist wirklich ein sehr extrovertierter Typ. Ich kenne das Hotel und das Konzept suchen Sie in Deutschland ein zweites Mal vergebens. Es entspricht meiner Meinung nach nicht der deutschen Mentalität.
Wir sind ein Volk von mittlemässigen geworden, wenn ich das mal so provokant in den Raum stellen darf. Alles haben – aber nichts dafür tun. Gerade im Gaststättengewerbe ist das Wort SERVICE und Qualitätsmanagement oft ein Fremdwort.Ichmache selbst QM und ich weiß, wie schwer es ist, die LEute daüfr zu motivieren, mit Freude und Kreativität das QM zu leben.
Mitarbeiterzufriedenheit – so wie Kobjoll die peaktitizert – ist in dem Genre einmalig.
Aber gerade das ist es ja auch, was ihn so erfolgreich macht. Die Menschen in seinem Unternehmen arbeiten gerne für „ihren Job“ und für „ihre Gäste“.
Seine Vision wird von den Mitarbeitern mitgetragen. Weil er es HONORIERT. Nicht nur mit Geld – sondern mit Achtung und Respekt vor jedem Einzelnen.
Wenn ich in Urlaub gehe, liegt keine Karte bei mir auf dem Tisch, in der steht, dass mein Chef mir einen tollen Urlaub und viel Erholung wünscht und man sich freut, wenn ich wieder da bin. Da liegt kein „Geldschmankerl“ drin. Und wenn ich wiederkomme, liegt auch keine Karte mit den Worten: „Hey – schön dass sie wieder da sind mit vollem Elan.“
Vom Tellerwäscher zum Millionär ist hier in Deutschland – so wie in USA – nur in Einzelfällen möglich. Und das auch nur mit der richtigen Hilfe und Unterstützung zum richtigen Zeitpunkt. Die Visionen können noch so toll sein, wenn man die Banker nicht mit schnöden Zahlen aus der Reserve locken kann, hat man schon Pech. Denn die haben von Kreativität nichts verstanden.
Ich glaube, in jedem Wettbewerb braucht man eine Portion Rücksichtslosigkeit, also die Fähigkeit, den Empathie-Reflex auch auszuschalten. Damit verbunden auch die Gabe, seinen Sieg ohne Schuldgefühle zu genießen, obwohl man weiß, dass der andere sich vielleicht genauso angestrengt hat. Nicht auszudenken, wenn beim 100-Meter-Olympialauf Usain Bolt zehn Meter vor dem Ziel absichtlich langsamer gelaufen wäre.
Die welche Sie ganz am Ende des Artikels erwähnen:
Welche Rücksichtslosigkeit meinen Sie?
Tolles Gespräch. Ich frag mich gerade nur ob die Spur Rücksichtslosigkeit wirklich sein muss. Wobei ich mir denke, dass das davon abhängt wie Rücksichtslosigkeit definiert wird! 😉