Welche dieser 7 Einstellungen erfolgreicher Menschen fällt Ihnen schwer?

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Was ist ein erfolgreiches Leben?

Darauf gibt es sicher viele Antworten. Ob das eigene Leben erfolgreich ist oder war, kann man letztlich nur selbst beurteilen – nicht andere. Ich kenne eine Blumenfrau, die seit 55 Jahren auf dem Wochenmarkt in Heidelberg ihren Stand hat. Bei jedem Wetter, immer freundlich, egal ob ich einen großen Strauß bei ihr kaufe oder nur eine einzelne Rose.

Mein Verständnis eines erfolgreichen Lebens besteht aus zwei Elementen. Zum einen, dass man liebt, was man tut. Und zum anderen, dass man damit einen Unterschied macht im Leben anderer Menschen.

Wie definieren Sie ein erfolgreiches Leben?

Im Lauf meiner dreißigjährigen Arbeit mit Menschen habe ich viele erfolgreiche Menschen kennengelernt. Etliche, die nach äußeren Maßstäben sehr erfolgreich waren – und unzufrieden. Und viele, auf die meine obige Beschreibung zutraf. schnecke_auf_gesicht_xs_Miss X - photocase

Fast alle dieser Menschen hatten mehrere oder alle dieser sieben Einstellungen:

 

1. Sie geben nicht auf bei etwas, das Sie sich in den Kopf gesetzt haben.

Egal, ob man es Ausdauer, Selbstdisziplin, Sturheit oder Motivation nennt. Sich von Fehlern oder Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften.

Oder sollte ich besser schreiben: Entscheidungen? Denn genau genommen ist es weniger eine persönliche Eigenschaft sondern eine Entscheidung, wie wir mit einem Fehlschlag, einer Enttäuschung, einem ungünstigen Ergebnis umgehen.

Thomas Edison benötigte mehr als 1000 Versuche, um eine Glühbirne zu bauen, die mehr als 40 Stunden leuchtete. Auf die Frage, wie er mit diesen 1000 Fehlschlägen klargekommen wäre, antwortete Edison: „Wieso Fehlschläge? Ich habe 1000 Arten entdeckt, wie die Glühbirne nicht funktioniert.“ Das Wissen, wie etwas nicht funktioniert, ist auch Wissen.

 

2. Sie fokussieren sich auf das, was sie tun.

Schachspieler_ xs_Phoenixpix - Fotolia Eine Folge unseres digitalen Zeitalters mit PC’s, Internet und Smartphones ist der Einfluss, den diese Entwicklungen auf unser Denken und unser Menschenbild haben.

Weil der PC mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen kann, glauben wir seit einigen Jahren, dass Menschen auch multitasking-fähig seien oder sein müssten. Nur weil die Chips in unseren Handys jedes Jahr ein bißchen schneller ihre Arbeit verrichten, reden wir uns ein, dass wir das auch können müssten.

Doch der Mensch ist immer noch keine Maschine.

Und erfolgreiche Menschen beherzigen das bei dem, was sie tun. Sie glauben nicht, dass sie etwas Anspruchsvolles tun können und sich dabei von Musik, Gesprächen oder anderem Lärm ablenken lassen.

Erfolgreiche Menschen lassen sich auch von ihren eigen Grübeleien oder sorgenvollen Gedanken nicht ablenken. Das kann man relativ schnell lernen durch eine meditative Praxis, durch Achtsamkeit oder durch die Methode „Das dankbare Herz“ aus dem Buch „The Tools“.

 

3. Sie bemühen sich um eine positive Stimmung.

Dazu muss man nicht dauernd lächeln. Es ist vielmehr eine Art Gedankenkontrolle oder Achtsamkeit auf das, was in Ihnen abläuft..

Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie sie den ganzen Tag ihre Erlebnisse innerlich kommentieren. Dabei spielt es jetzt für die persönliche Gefühlslage eine enorme Rolle, von welcher Qualität diese Kommentare sind.

Angenommen, der Bus fährt Ihnen vor der Nase weg. Das ist das Ereignis. Wer jetzt reagiert mit „Na typisch, das kann auch nur mir passieren“ oder „Der Tag fängt ja super an!“ oder „So eine Scheisse!“ bringt sich vermutlich in eine negative Stimmung, die zur Folge hat, dass er ein Erlebnis, das zehn Sekunden dauert, durch den ganzen Tag mit nimmt. Es anderen Leuten im Büro erzählt, beim Nachhausefahren mit dem Bus wieder daran denkt …

Es macht einen Unterschied in der Stimmungslage, wenn man dem wegfahrenden Bus hinterher schaut mit Gedanken wie „Mist! Na, es kommt ja gleich der nächste“ oder „Ich war aber auch knapp dran“ oder „Komme ich zu spät ins Büro. Es gibt Schlimmeres.“

Die Unterschiede mögen Ihnen trivial vorkommen. Aber schon beim achtsamen Lesen werden Sie vermutlich einen Unterschied in Ihrer Stimmung wahrnehmen können. Und es passieren ja den ganzen Tag Dinge, die wir nicht wollen oder die ungünstig für unsere Ziele sind.

Eine positive Stimmung hilft uns, damit besser fertigzuwerden.

 

4. Sie begrüßen den Schmerz.

tattoo_stechen_xs_ Janina Dierks - Fotolia Fast jedes größeres Ziel oder eine verbesserte Fähigkeit ist nur mit Anstrengung zu erreichen. Diese Anstrengung und das Überwinden von Ängsten oder unangenehmen Gefühlen nenne ich hier „Schmerz“.

Dass es nicht ohne das geht, wissen erfolgreiche Menschen. Weniger Erfolgreiche hoffen, das Gewünschte auch ohne Anstrengung zu erreichen. Sie sagen statt dessen:

  • „Wann soll ich das denn machen?“
  • „Ich weiß nicht, wie das geht.“
  • „Das traue ich mich nicht.“
  • „Dafür habe ich nicht die richtige Ausbildung, Intelligenz, Beziehungen …“
  • „Das ist mir zu anstrengend.“

Aber das sind fast immer Ausreden. Wer erfolgreich sein will, weiß um die unangenehmen Gefühle und die äußeren und inneren Widerstände, die manchmal mit einer Aufgabe verbunden sind – und geht aktiv darauf zu anstatt ihnen auszuweichen.

Wenn Ihnen das bisher schwer fällt und Sie das ändern möchten, hier ein gutes Tool.

 

5. Sie prüfen, welchen Sinn es hat, das zu tun was sie tun.

Sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, fällt leichter, wenn wir die Aufgabe sinnvoll finden.

Jugendliche lernen, SMS mit zwei Daumen blitzschnell zu schreiben – weil sie es wollen. Es macht einen Unterschied, ob Sie für einen 400 Euro-Job die verdreckten WC’s in einer Raststätte putzen oder ob es die Klos Ihres Bistros sind, das Sie gerade eröffnet haben.

Ob etwas für einen sinnvoll ist, entscheidet jeder für sich allein. Der Sinn einer Aufgabe kann nicht verordnet werden. Das Schicksal verhungernder Menschen in Afrika mag Ihnen egal sein. Ihre bettlägerige Nachbarin, die ein paar Besorgungen braucht, nicht.

Entscheidend ist nicht das Ausmaß der Not, sondern den Sinn zu helfen, den wir in einer Situation empfinden. Und dieser hat immer viel mit der Beziehung zu tun, die wir zu den betreffenden Menschen oder einer Sache haben. Deshalb engagieren sich Menschen für ein Patenkind in Kenia, den Regenwald in Borneo oder die wandernden Kröten in der Heimat.

 

6. Sie übernehmen 100 Prozent Verantwortung für das, was Sie erleben.

Manches im Leben können wir beeinflussen, vieles aber auch nicht. Der Handwerker kommt nicht. Der lange geplante Fahrradausflug ist verregnet. Nach zwei Jungs wünscht sich der Vater ein Mädchen – und dann!

Wir können die Ereignisse oft nicht beeinflussen. Auch nicht unsere ersten gefühlsmäßigen Reaktionen wie Ärger, Enttäuschung oder Frust. Aber ob wir uns durch diese Unsicherheiten den ganzen Tag oder das ganze Leben vermiesen lassen – diese Kontrollmöglichkeit hat jeder.

parkplatz_privat Theoretisch wenigstens. Praktisch sieht es so aus, dass sich dabei die Erfolgreichen von den anderen unterscheiden. Denn viele Menschen geraten oder wählen angesichts etwas was ihnen geschieht und das sie so nicht wollten in die Opferposition.

Der Kern der Opferposition ist der Anspruch, dass es im Leben fair oder gerecht zugehen sollte. Und dass wenn man unter dreißig Bewerbern nicht die ersehnte Stelle bekommen hat, das ungerecht ist. Weil das doch schon die 17. Bewerbung war. Weil eine alleinerziehende Mutter doch dringend einen Job braucht. Weil in unserer Gesellschaft offensichtlich Bewerber über fünfundvierzig nicht mehr gebraucht werden.

Die genannten Gründe mögen zutreffen aber das ist unerheblich.

Wenn Sie sich zu lange beklagen, lähmt die Opferposition Ihren Blick auf das was geschehen ist (Sie haben diese Stelle nicht bekommen) und welche Möglichkeiten Sie jetzt haben.

Genau das tun nämlich erfolgreiche Menschen. Sie akzeptieren, wenn sie etwas tun, auch die Begleitumstände und schieben die Schuld nicht anderen zu. Beispiel:

  • Wer sich dafür entscheidet, mit dem Bus zu fahren, akzeptiert indirekt auch die Verspätung, die nächste Fahrpreiserhöhung, den Mangel an Sitzplätzen etc.
    Opfer wählen auch den Bus, akzeptieren aber nicht die Begleitumstände.
  • Wer einen Arbeitsplatz wählt, wählt damit indirekt auch Kollegen, die er sich nicht aussuchen kann, einen Chef, der mehr Rechte hat, die Streichung des Weichnachtsgelds und auch die Kündigung oder eine mögliche Insolvenz.
    Opfer beschweren sich laufend über ihre Kollegen oder ihren Chef, erwarten, dass gewährte Sonderzahlungen nie gestrichen werden dürfen, wollen einen lebenslang garantierten Arbeitsplatz, den sie selbst aber jederzeit kündigen können.

Die Opferposition macht keine gute Laune, man findet aber immer Kontakt zu anderen Menschen – die sich auch als Opfer fühlen.

Die Selbstverantwortung ist unbequemer, eröffnet aber stets neue Möglichkeiten.

 

7. Sie sind dankbar für das, was Sie haben.

Eine todsichere Strategie, sich dauerhaft unglücklich zu machen, ist der Vergleich. Also der Vergleich „nach oben“.

Denn egal wie Sie aussehen, wie viel Sie verdienen, wie gut geraten Ihre Kinder sind, wie schön Ihre Wohnung oder Ihr Haus ist – es gibt immer jemanden, der schöner ist und weniger Falten hat (obwohl älter), mehr verdient (bei weniger Anstrengung), eine tollere Wohnung (längst abgezahlt) usw.

Neid auf andere kann einen motivieren. Aber es ist keine gute Motivation. Denn just in dem Moment, wo man den Beneideten eingeholt oder übertroffen hat, lesen Sie etwas über jemanden, der aus Ihrer Sicht erfolgreicher ist.

Diesen Wettlauf können Sie nie gewinnen. Im Märchen sieht der Hase auch immer jemanden, der schon am Ziel ist – und stirbt zuletzt.

Eine weitere Strategie, sich unglücklich zu machen, ist das Sorgenmachen und Grübeln. Denn ganz klar, alles was Sie sind oder was Ihnen gehört, kann Ihnen verloren gehen oder genommen werden.

Ihr Besitz, Ihre Gesundheit, Ihre Familie, Ihr Leben. Alles ist unsicher.

Sicherheitsbewusste Menschen schließen jetzt auf alles eine Versicherung ab. Was genau genommen ja immer eine Wette ist. Also, die Versicherung wettet gegen Sie, dass nichts passiert. Sie schlafen dann vielleicht etwas besser, müssen aber dafür jeden Monat dafür Beiträge zahlen.

Es gibt einen anderen Weg.

Seien Sie dankbar für das, was Sie sind und was Sie haben. Also in diesem Moment. Denn das kann Ihnen keiner nehmen, das ist Ihnen 100-prozentig sicher – für diesen Moment. Länger nicht.

Aber das Leben ist ja nichts anderes als eine Reihenfolge von Momenten.

PS: Vielleicht wundert es Sie, warum ich für den Anfang des Artikels so ein ekliges Bild  gewählt habe. Es hat natürlich mit den 7 Einstellungen zu tun. Wenn Sie eine gute Antwort haben, schreiben Sie sie mir doch als Kommentar.

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Foto: © – Miss X, Phoenixpix, Janina Diercks – Fotolia.de

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.