Unser Geist produziert fortlaufend Gedanken.
Sinnvolle und sinnlose. Nützliche und überflüssige.
Das ist seine Natur. „Affengeist“ nennen ihn die Buddhisten deshalb.
Diese Gedanken kann man kaum stoppen.
Höchstens etwas eindämmen. Oder eben nicht allzu sehr beachten.
Schlimm kann es werden, wenn wir alles glauben, was wir denken.
Dann sind wir identifiziert mit unseren Gedanken.
Haben keinen Abstand mehr dazu, um sie kritisch zu prüfen.
Sondern halten sie für die Wahrheit.
Ich bin schüchtern. Niemand liebt mich. Ich muss etwas beweisen.
So wird aus einem Gedanken eine Überzeugung, die sehr stark sein kann.
Achtsamkeit kann helfen, diesen Prozess zu durchschauen.
Denn der läuft ganz schnell ab – und ziemlich unbewusst.
Wie gesagt: dass der Gedanke auftaucht, dagegen kann man nichts machen.
Doch gegen das, was auf den Moment meist folgt, eine ganze Menge.
Mit Achtsamkeit lernen wir, im Alltag eine Beobachtungsdistanz aufzubauen.
Zwischen uns selbst – und den Gedanken.
Achtsam erleben wir, dass Gedanken kommen und gehen – wenn wir sie loslassen.
Und dass wir unsere Gedanken nicht glauben müssen.
Es ist enorm hilfreich, sagen zu können: „Da war ein Gedanke, dass ich Angst haben sollte.“ Alternativ kann man auch sagen: „Ein Teil von mir hat Angst.“
Damit desidentifiziert man sich von dem Gefühl und den daraus resultierenden Reaktionen. Man verdrängt die Angst nicht. Nimmt sie aber auch nicht als die einzige Wahrheit: ein Teil von mir hat Angst.
Ein anderer Teil ist vielleicht ganz zuversichtlich.
Probieren Sie heute mal aus.
Glauben Sie nicht gleich alles, was Sie denken.
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Was ist Ihre Erfahrung damit?
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Bild: © www.cartoon4you.de
Was wir über unseren Geist denken, können wir nur mit Hilfe unseres Geistes denken.
Das sollten wir mal bedenken.
Von E.COUÉ hätten wir schon hundert Jahre lernen können, dass nicht über unserem Geist stehen uns aber seiner bedienen können, wenn wir seine Gesetze achten und beachten.
Wir sind verantworltich für unsere Gedanken, das heißt: Unsere Gedanken erwarten Antwort und dafür erst einmal, dass wir auf sie achten.
Unsere Gedanken sind höchst wirksame Kräfte und wir gehen mit ihnen oft um, wie das nur Dummköpfe tun. Wir schimpfen und klagen, wir verursachen ein Unglück nach dem anderen damit, aber wir lernen sie nicht achten und lenken. Dabei ist nichts einfacher als das. Es funktioniert immer nach der einfachen Regel: „Was ich nicht will, das man mir tu, füg ich auch nicht mir selber zu.“
Meine Gedanken – mein Geiste – zeigen mir immer, wie achtsam und intelligent ich sie behandelt und wieviel LERNBEDARF ich noch habe.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
Hallo Herr Kopp-Wichmann,
wunderbar, you made my day!
Das will ich gerne verinnerlichen, denn ich bin mir sicher, es macht das Leben sehr viel leichter.
Vielen Dank für diesen Denkanstoß – die Zeichnung werde ich mir sofort auf Kärtchen drucken und als Erinnerung in die Hosentaschen stecken.
Viele Grüße
Claudia Ott
Lieber Herr Kopp-Wichmann,
das ist mit Abstand die beste Definition und Beschreibung, die ich bislang zu diesem Thema gefunden habe! Ganz herzlichen Dank dafür!
Freundliche Grüsse aus der Schweiz,
Kirsten Brennemann
Lieber Herr Kopp-Wichmann,
was für eine interessante und tiefgründige Sichtweise!
Es muss nicht wahr sein, was ich über andere denke.
Es muss nicht wahr sein, was ich über mich denke.
Es muss nicht wahr sein, was ich denke, dass andere über mich denken.
Es muss nicht wahr sein, was ich über die Zukunft denke …
Wie viele Konflikte, Ängste, Sorgen könnten wir uns sparen, wenn wir unvoreingenommen und unbefangen auf Menschen und Situationen zugehen könnten. Mit Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, und einfach schauen was passiert. Habe ich heute ausprobiert. Lässt den Stresspegel sinken.
Dankbare Grüße
Gerda Hoffmann