Mit dieser Fantasiereise finden Sie Ihre Antwort.

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Eine Fantasiereise zum inneren Weisen.

Manchmal ist das Leben kompliziert. Zu wenige Wahlmöglichkeiten – oder zu viele. Welcher Weg ist der Richtige? Wie findet man im Wirrwarr der Gedanken und Gefühle den richtigen Weg?

Hier kann eine Fantasiereise (auch Märchen- oder Traumreise genannt) helfen. Sie gehört zu den imaginativen Verfahren in der Psychotherapie. Eigentlich ist eine Fantasiereise ein gelenkter Tagtraum, mit denen sowohl Erwachsene als auch Kinder lernen können, sich ihrer Innenwelt sich zuzuwenden.

Man verwendet sie auch, um Klienten beim Aufspüren von innerer Kraft und Weisheit zu unterstützen. Eine spezielle Anwendung finden Fantasiereisen in der Traumatherapie, um einen inneren sicheren Ort zu schaffen. Auch zur Einleitung von tiefer Entspannung eignet sich eine Fantasiereise.

Generell ist eine Fantasiereise also eine wertvolle Methode, um innere Ressourcen und Lösungsstrategien für aktuelle Aufgaben und Probleme zu finden.

Während meiner Ausbildung in Hypnotherapie nach Milton Erickson Ende der 80-er Jahre waren Fantasiereisen sehr beliebt und ich probierte das auch öfter aus.

In meiner Zeit als Sannyasin von Bhagwan (auch das war ich mal!) hatte ich im örtlichen Zentrum immer mittwochs eine Hypnogruppe, in der ich Fantasiereisen mit Gruppen zwischen 15 und 40 Teilnehmern leitete.

Im Grunde sind Fantasiereisen immer eine leichte oder tiefe Trance. Dazu bedarf nur weniger Voraussetzungen:

  • Ein ruhiger Raum ohne Störungen
  • Eine entspannte Körperposition im Sitzen oder Liegen
  • Einen Menschen mit einer angenehmen Stimme, der einen durch die Reise leitet.

Wird eine Fantasiereise gut geleitet, stellen sich beim Hörenden automatisch innere Bilder ein. Diese Bilder muss der Mensch sich nicht extra vorstellen, sondern sein Unbewusstes liefert sie aus Erinnerungen oder konstruiert sie aus der Fantasie.


Drei Phasen einer Fantasiereise.

Eine Fantasiereise hat einen bestimmten Aufbau, den man einhalten sollte.

  1. Die Entspannungsphase
    Damit sich die Teilnehmer möglichst entspannen können, sollten sie die Augen schließen und gleichmäßig tief ein- und ausatmen. Die Gedanken an den Alltag sollten losgelassen werden, damit man sich völlig auf die Reise in eine andere Welt einlassen kann.
    Für diese Phase eignen sich auch verschiedene Entspannungsübungen, wie man sie aus dem autogenen Training kennt.
  2. Die Reise
    In der eigentliche Fantasiereise wird für die Hörer ein Ort beschrieben, an dem sich wohl fühlen kann. Hier wird er eingeladen, seine Vorstellungen und Bilder entwickeln zu lassen.
  3. Rückkehr in die Realität
    Am Ende der Fantasiereise lässt man die Bilder langsam ausklingen und führt die Hörer langsam in die Alltagswelt zurück. Hierbei soll auch der Körper den Weg zurück in die Realität finden. Dies kann man durch tiefes Atmen oder durch Räkeln und Strecken des gesamten Körpers unterstützen.

Es geht also nicht darum zu schlafen und zu träumen, sondern im Wachzustand sich seinen inneren Bildern zu überlassen. Die meisten Menschen kennen das aus ihrer Kindheit oder als Erwachsener in langweiligen Meetings.

 

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Bei langweiligen Meetings kommt es zu oft zu spontanen Fantasiereisen. Bild: ©-Art_Photo-Fotolia_191716367_S

Eine solche Traumreise zur Entspannung ist eine großartige Möglichkeit, sich mit seinem Inneren zu verbinden, wieder zu mehr zu sich selbst zu kommen.

Nicht angewendet werden sollen imaginative Verfahren bei:

  • akute Psychosen (wahnhaftes Zustandsbild)
  • Einnahme von Tranquilizern
  • schweren Erkrankungen im Bereich der Atemwege.

Hier sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch Beschwerden, die durch eine Fantasiereise aufgetreten sind, , sollten von einem Mediziner untersucht werden, wenn sie länger anhalten.


 

Die Fantasiereise zum inneren Weisen.

Diese Fantasiereise gibt es unter verschiedenen Bezeichnungen. Sie war eine der meistgefragten in meiner Hypnogruppe.

Hier der Text, wenn Sie sie für jemand anders sprechen wollen oder in einem bestimmten Rahmen ausprobieren möchten. Am Ende finden Sie den Text auch als Podcast. Bei den drei Punkten sollten Sie immer eine Pause machen. Bemühen Sie sich um eine ruhige, neutrale Stimme.

Nimm dir Zeit, eine bequeme Position zu finden.
Entweder im Sitzen oder im Liegen. Wie es dir gerade passt.

Wenn du soweit bist, schließ einfach deine Augen.
Das Augenschließen erleichtert die ganze Fantasiereise.
Es gibt in den nächsten zwanzig Minuten im Äußeren nichts Wichtiges zu sehen.

Du kannst vielleicht spüren, wie du durch die Nase atmest.
Wie der Atem in deine Nase einströmt … und wieder raus.
Keine große Sache … ein … und aus.
Wie angenehm … Wie entspannend.
Es gibt gerade nichts Weiteres zu tun.

Stell Dir jetzt vor, dass du in einem Wald bist.
Es kann ein Wald sein, in dem du schon mal warst.

Oder du erfindest einfach einen Wald.
Vielleicht entsteht der Wald aber auch ganz allein vor deinem inneren Auge.

Durch den Wald führt ein schmaler Weg.
Der Weg führt langsam die Berge hinauf.
Du kannst langsam in deinem Tempo auf dem Weg gehen.
Ein paar Blumen wachsen am Wegrand.
Kannst du sie sehen? Vielleicht sogar riechen?

Der Weg führt langsam einen Berg hinauf.
Es läuft sich ganz leicht. Die Luft ist klar.
Du fühlst dich leicht.
Hinter einer Biegung geht der Weg in einen Platz über.

Du bist im Basislager angelangt.
Hier bleibst Du stehen und öffnest deinen Rucksack.
Aus dem Rucksack klettern kleine Gestalten heraus.

Das sind deine Persönlichkeitsanteile, die dich immer begleiten.

Ein Teil ist das innere Kind.
Ein anderer Teil dein innerer Kritiker.
Ein Teil, der dich immer antreibt.
Ein ängstlicher Teil. Ein mutiger Teil.
Ganz viele Teile sind da jetzt vor dir auf dem Platz des Basislagers.

Und jetzt wirst du die Wanderung ohne deine Teile fortführen.
Denn DU bist kein Teil.
Du bis das ICH.
Und das ICH beobachtet all die Teile, wie sie da durcheinander reden.
Denn sie haben Angst, wenn du sie hier zurücklässt.

Sag den Teilen jetzt, dass du allein weitergehen wirst.
Dass sie hier bleiben werden und auf dich warten sollen.
Denn du kommst wieder zurück und nimmst sie dann wieder in deinen Rucksack.

Jetzt gehst du allein weiter.
Ein unbetretener Weg führt geradeaus.
Vielleicht kannst du ihn unter deinen Füßen spüren.
Es ist der Weg zu einem ganz besonderen Berg.

Um dich herum sind wunderschöne Bäume, die langsam weniger werden.
Du läufst einen Weg entlang, weil du in der Ferne Wasser rauschen hörst.
Du kommst an einen kleinen Bach, läufst ans Ufer und betrachtest dein Bild im Wasser.

Nach einer Weile entdeckst du eine kleine Brücke, die über den Bach führt.
Du gehst dem Weg nach, der jetzt steiler wird – und steiniger.
Bis zum Eingang einer Höhle.

Du bist aufgeregt, weil du ahnst, dass hier etwas Besonderes auf dich wartet.
Du betrittst die Höhle, in der es sehr dunkel ist.
Nachdem deine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, bemerkst du, dass du nicht allein bist.

Vor dir, in einiger Entfernung sitzt ein fremdes Wesen.
Es könnte ein alter Mensch sein … oder ein Tier … oder eine Fantasiegestalt.
Das Wesen lädt dich freundlich ein, Platz zu nehmen.

Du spürst vielleicht, dass du dieses Wesen schon länger kennst und ihm vertrauen kannst.
Es fordert dich auf, ihm deine Frage zu stellen.
Nicht irgendeine Frage, sondern die Frage, die dich zur Zeit am meisten beschäftigt.

Und dann stellst du deine Frage – und wartest.

Und du bekommst bestimmt eine Antwort.
Vielleicht in Form von Worten.
Vielleicht ist es aber auch eine Geste oder das Wesen deutet auf etwas.
Aber du bekommst bestimmt eine Antwort.

Langsam wird es Zeit, wieder Abschied zu nehmen.
Als du dich mit einer Verbeugung verabschieden willst, drückt dir das Wesen noch etwas in die Hand.

Sein Abschiedsgeschenk.
Vielleicht erkennst du nicht gleich, was es ist – oder was es bedeuten soll.
Aber das Geschenk hängt mit deiner Frage und der Antwort zusammen.

Dankbar und etwas verwirrt verlässt du die Höhle.
Draußen müssen sich deine Augen erst an die Helligkeit gewöhnen.
Du findest den Weg zurück und kommst nach einer Weile wieder am Basislager an.

Die Teile deiner Persönlichkeit erkennen dich schon von weitem.
Sie sind froh, dass du zurückgekommen bist.

Du lässt dich nieder und öffnest deinen Rucksack.
Einer nach dem anderen klettern die Teile in den Rucksack.
Dann nimmst du ihn auf deine Schultern und trittst langsam den Rückweg an.

Nachdenklich aber mit einem guten Gefühl kommst du wieder in bekanntes Gelände.
Du nimmst ein, zwei tiefe Atemzüge, streckst dich, öffnest deine Augen und bist wieder hier.


 

Die Vorstellung der Psyche als eine Ansammlung von Teilen ist Grundlage mehrerer Modelle. Das bekannteste ist das Modell des inneren Teams. Hier können Sie mehr darüber lesen.

Hier ein Link, wo Sie weitere Fantasiereisen nachlesen können.

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

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