Beziehungsprobleme? Hüten Sie sich vor den vier apokalyptischen Reitern.

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Partnerschaft

  Die apokalyptischen Reiter hat der Paartherapeut John Gottman in seinem Institut an der Universität von Washington in Seattle entdeckt.

Dort beobachtete er über Jahre Paare, wie sie miteinander streiten. In bestimmten jährlichen Abständen erkundigte er sich nach dem Stand ihrer Beziehung. Seine Ergebnisse dieser Untersuchungen über lange Zeit waren deutlich: Paare, die schon zuvor beim Streiten zuvor zerstörerische Verhaltensweisen hatten, waren auch nach Jahren unglücklich miteinander – oder längst geschieden.

Die wichtigsten ‘Beziehungskiller’ nannte Gottman die „apokalyptischen Reiter“. Es gelang ihm sogar, nachdem er ein Paar nur fünfzehn Minuten beim Streiten beobachtet hatte, mit einer Trefferquote von 83 Prozent vorherzusagen, ob ein Paar zusammenbleibt oder sich trennen wird.

Hier ist die Formel:

(Bild: 3sat)

Etwas verständlicher hier nun jene vier Beziehungskiller, die so negativen Einfluss auf jede Beziehung haben:

1. Kritik
Es besteht ein fundamentaler Unterschied zwischen einer Kritik „Immer lässt du alle Sachen von dir rumliegen. Glaubst du, ich bin deine Putzfrau?” und einer mehr sachlichen Beschwerde: „Ich mag es nicht, wenn deine Sachen herumliegen. Würdest du sie bitte aufräumen?“

2. Verteidigung
Kritik lässt jeden Dialog eskalieren, denn auf Kritik reagiert fast jeder mit einer rechfertigenden Verteidigung: „Ja, aber ich bin müde, weil ich den ganzen Tag gearbeitet habe. Da kann ich doch nicht noch ständig aufräumen.“ So menschlich und verständlich Verteidigungsversuche sein mögen, sind sie trotzdem nicht förderlich, denn auch sie lassen den Streit eskalieren.

3. Verachtung
Hierzu zählen verbale Abwertungen wie „Ach, und ich sitze wohl den ganzen Tag hier nur faul herum!” wie auch nonverbale Signale wie Augenrollen, Auslachen etc.

4. Rückzug
Dieses Verhalten findet sich bei fast allen Männern. Weggucken, nicht reagieren, aufstehen und den Raum verlassen. Oft steckt dahinter die Unfähigkeit des Mannes, seinen Ärger oder Zorn angemessen zu äußern, weil er sich davon überflutet fühlt und deshalb sich stark distanzierend verhält.

5. Machtdemonstration
Als Kind haben viele den Satz gehört “Solange du die Füße unter unseren Tisch streckst …” In ähnlicher Weise versuchen heute Ehepartner aus dem Gefühl der Schwäche heraus, ihr Territorium abzustecken. „Ich kann meine Sachen liegen lassen, wo ich will. Ich wohne schließlich hier.“

Fazit: Auf diese Beziehungskiller zu verzichten, fällt vielleicht am Anfang nicht leicht. Entscheidend ist jedoch, sie sich erst mal bewusst zu werden, dass man sie gerade anwendet.

Aber – was sagt man dann statt dessen? Eine gute Alternative sind Ich-Botschaften

John Gottman fand zudem heraus, dass die Basis glücklicher Paare eine freundschaftliche Beziehung zwischen den Partnern ist. Mit anderen Worten, dass man den anderen gut kennt.

2. Teil dieses Beitrags finden Sie hier

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.