Das Buch des Psychotherapeuten Paul Watzlawick ist ja mittlerweile ein Klassiker. Wer hat nicht schon erlebt, wie er sich selbst durch Vorurteile und unüberprüfte Annahmen das Leben schwer macht und dann vielleicht an Watzlawicks Geschichte “Der Mann mit dem Hammer” denkt?
Ein anderer bekannter Psychotherapeut, Erich Fromm, hat in seinem Buch “Haben oder Sein” zwei grundlegend verschiedene Formen menschlichen Erlebens eindrücklich geschildert. Hier eine Zusammenfassung
Doch nach Jorge Bucay, einem argentinischen Psychotherapeuten, gibt es einen Merksatz, den uns die Gesellschaft (also Eltern, Medien, Freunde etc.) von klein auf eintrichtert und der uns, wenn wir ihn uns nicht immer wieder bewusst machen, garantiert dauerhaft unglücklich machen kann. Der Satz lautet:
“Was wäre ich glücklich, mit dem was ich nicht habe.”
In einer Untersuchung wollte man wissen, wie sich das Leben durch einen Lottogewinn bei den Betroffenen im Lauf der Jahre geändert hat. Es kam raus: Nichts! Nichts hat sich geändert.
Diejenigen Lottogewinner, die vorher Geld hatten, hatten auch nach einigen Jahren noch Geld. Und die, die als arme Schlucker eine Million gewannen – waren auch nach mehreren Jahren wieder arme Schlucker!
Was sagt mir das?
Zu sehen, was ich nicht habe (mehr Geld, weniger Kilo auf der Waage, ein eigenes Buch geschrieben etc.) kann durchaus ein Ansporn sein, entsprechend zu handeln und das gesteckte Ziel zu erreichen. Die Falle liegt darin, zu glauben, dass mich das glücklicher machen würde.
In einem Radiointerview wurde ich mal um eine kurze Antwort auf die Frage, wie man glücklich wird, gebeten. Ich sagte: “Schauen Sie in Ihrem Leben nicht auf das , was Sie nicht haben. Schauen Sie auf das, was Sie haben.”
Jeder, der mal in ärmeren Ländern als dem unseren gereist ist, hat ja unmittelbar erlebt, dass materieller Wohlstand und glückliche Gesichter der Menschen auf der Strasse nicht zusammenhängen.
Das soll jetzt kein verbohrter Aufruf zu mehr Bescheidenheit und konsequenter Askese werden. Vielmehr eine Anregung zur Achtsamkeit mit den eigenen Wünschen und Zielen. Denn das Vertrackte mit den Zielen ist: in dem Moment, wo ich das erreicht habe, was ich nicht habe (mehr Geld, weniger Kilo auf der Waage, ein eigenes Buch) hört es auf, das zu sein, was ich nicht habe und laut obigem Merksatz gilt ja: “Was wäre ich glücklich, mit dem was ich nicht habe” (noch mehr Geld, geradere Nase, ein zweites Buch).
Und was fehlt Ihnen heute zum Glücklichsein?
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Danke.