Gerade am Arbeiten? Oder auf dem Weg dahin? Oder schon im Feierabend?
Wie geht es Ihnen?
Die Frage ist ganz ernsthaft gemeint. Die Gefühle, die man auf dem Weg zur Arbeit oder währenddessen oder hinterher hat, sagen viel aus. Zum Beispiel etwas über Ihre Arbeit, und über Ihre Art und Weise zu arbeiten, also Ihre Einstellung, Ihren Modus.
Für viele Menschen ist Arbeit ja einfach Broterwerb. Die Pflicht, die man tut, damit die Miete gezahlt wird. Andere wollen mehr von ihrer Arbeit. Soziale Kontakte, Anerkennung und Wertschätzung – vielleicht sogar Sinn.
Schön, wenn das klappt. Frustrierend, wenn es nicht klappt. Vor allem, wenn man sich mordsangestrengt hat. Vor allem dann, wenn die Jobumstände stressig sind. Zu viele Aufgaben, zu wenig Personal, ein launischer Chef, anspruchsvolle Kunden, hundert eMails am Tag, Videokonferenzen mit verschiedenen Zeitzonen.
Hilfe!
Immer wieder bekam ich von Bloglesern und Coaching-Klienten Mails und Anfragen zu zwei Themen:
1. Wie kann ich motiviert meine tägliche Arbeit tun, auch wenn der Job stressig ist und mich niemand motiviert?
2. Ich möchte gern mehr Achtsamkeit in meinen Arbeitsalltag bringen, weiß aber nicht wie?
Ab und zu lese ich von Menschen, die in der Früh voll motiviert ins Büro stürmen, den ganzen Tag im Flow arbeiten und abends nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht haben, noch für den Halbmarathon trainieren.
Aber es gibt auch eine Mehrzahl von Menschen, die bei Umfragen angeben, dass sie frustriert und unmotiviert ihren Dienst ableisten. Das ist einerseits nicht nur eine Verschwendung von Milliarden von Euro – sondern vor allem eine Verschwendung von Lebenszeit von Millionen Menschen.
Muss das so sein?
Das kommt jetzt darauf an, aus welchem Modus heraus man diese Zahlen erklärt. Aus dem Opfermodus heraus betrachtet sind daran natürlich die Umstände schuld. Die Globalisierung, das Internet, dauernde Umstrukturierungen, die mehr Chaos als Klarheit schaffen. Vorstände, denen der Shareholder Value wichtiger ist als die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter.
All das gibt es, keine Frage.
Aus dem Modus der Selbstverantwortung leugnet man nicht, dass es ungünstige Umstände geben kann. Versucht aber, die Freiräume, die es trotz allem gibt, für sich zu nutzen. Das ist nicht immer einfach (Jammern ist leichter!)
Führungskräfte trifft es beim Arbeiten doppelt.
Führungskräfte sind im Bereich Selbstführung besonders gefordert, denn sie sind einerseits Betroffene und gleichzeitig Gestalter der Umstände. Oft sind sie noch stärkeren Belastungen hinsichtlich Zeitdruck und dem schnellen Verarbeiten von Informationen ausgesetzt.
Zudem haben sie eine Vorbildfunktion und einen gewissen Einfluss auf Einstellung und Arbeitsverhalten ihrer Mitarbeiter.
[tweetable] Intelligenter arbeiten – wie geht das?[tweetable]
Das war die Titelfrage. Ich bin überzeugt, dass dies nur dann gelingt, wenn man sich immer wieder auf die Metaebene begibt, also immer mal wieder am Tag die Adlerperspektive einnimmt und sich fragt:
- Was genau mache ich gerade?
- Und warum mache ich es auf diese Weise?
- Was treibt mich gerade an?
- Wo will ich wirklich hin?
- Welches Ziel verfolge ich gerade?
- Wie fühle ich mich dabei?
Dabei spielt natürlich die Achtsamkeit eine wesentliche Rolle. Denn im Alltagsbewusstsein bekommt man nur die gängigen Erklärungen und Theorien, warum etwas so und so läuft.
Erst in dem viel feiner eingestellten Achtsamkeitsmodus haben wir Zugang zu jenen inneren Einstellungen, Antreibern, Gefühlen und Bedürfnissen, die unser Alltagsverhalten im Beruf – wie auch im Privatleben – beeinflussen. Diese innere Dynamiken, die uns jeden Tag und somit unser Leben bestimmen, gilt es, ein Stück besser zu verstehen – und eventuell anzupassen.
[tweetable] Vorteile einer verbesserten Selbstführung[tweetable] können sein:
- Mehr Souveränität und Gelassenheit im beruflichen Handeln
- Auftreten und die Zusammenarbeit mit anderen verbessern
- Störende Ängste verstehen und abbauen
- Gefühle als wichtige Infos begreifen und angemessen ausdrücken
- Leichtere Entscheidungen durch das Auflösen widerstreitender Impulse
Das beste Werkzeug: Desidentifizieren.
Innere Achtsamkeit hilft, eine innere Beobachtungsposition zu entwickeln, die einen nicht sofort reflexhaft reagieren lässt. Dadurch lernt man, einen Abstand zu seinen Gefühlen und automatisch ablaufenden Interpretations- und Handlungsmustern zu finden.
Man kann Menschen, Situationen und Ereignisse erst einmal auf sich wirken lassen. Entspannt und fast neugierig schauen, was sie an Gefühlen und Impulsen mit einem machen, was sie auslösen – bevor man handelt.
Gerade in schwierigen, stressigen Situationen ist dieses Nicht-Identifiziert-Sein mit eigenen Gefühlen, Reaktionen oder Handlungsimpulsen die wichtigste Voraussetzung für bewusstes Handeln.
Das umzusetzen ist nicht einfach.
Zu stark sind die fest eingefahrenen Muster im Denken und Verhalten. Meine beiden neu konzipierten Persönlichkeitsseminare sollen Sie dabei unterstützen, diese Fähigkeiten auszuprobieren und weiterzuentwickeln.
Hier die Links dazu:
Die Seminare haben einen unterschiedlichen Einstieg, bieten aber beide die Möglichkeit, intensiv an eigenen Persönlichkeitsthemen zu arbeiten.
Diesen Beitrag können Sie sich hier als Podcast anhören oder herunterladen.
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Was verstehen Sie unter intelligentem arbeiten?
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Bild: © www.cartoon4you.de