S ind Sie Freiberufler oder selbständig? Sind Sie Autor oder Blogger oder haben ein Ehrenamt? Ihre Zielgruppen sind schon längst im Web 2.0.
Und wo sind Sie?
Durch das Internet und speziell durch die Social Media Dienste wie Facebook, Twitter und Blogs haben Firmen sukzessive die Macht über die Wahrnehmung ihrer Produkte eingebüßt. Jetzt liegt die Macht bei uns, den Verbrauchern. Und das ist Ihre Chance, wenn Sie etwas anzubieten haben oder für etwas werben wollen. Egal ob es eine Idee, eine Initiative, ein Produkt oder eine Dienstleistung ist.
Weshalb es für Sie speziell wichtig sein kann, sich bei Facebook zu präsentieren, will ich hier beschreiben.
Klassisches Marketingdenken – also Marketing 1.0 – hat Konkurrenz bekommen. Das bedeutete bisher, ein Produkt oder eine Dienstleistung herzustellen und dann mit viel Werbung in den Markt zu drücken. Das ist jetzt anders. Bei Marketing 2.0 geht es nicht um große Versprechungen und coole Werbesprüche.
Beim neuen Marketing geht es vor allem um Beziehungsaufbau und Kommunikation. Und wenn Sie etwas zu verkaufen haben, kommen Sie meiner Ansicht nach an Facebook nicht vorbei. Denn ähnlich wie Twitter lässt sich auch Facebook nicht mehr als neumodischer Kram für Leute mit zuviel Zeit abtun. Schauen Sie sich mal hier die wachsenden Nutzerzahlen an.
Doch wo fängt man an und wie?
Hierfür ist das Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ ein guter Wegweiser, sich mit dieser neuen Art von Marketing zu befassen. Ihr Hauptvorteil dabei ist: Social-Web Dienste sind passiv viral. Im Zeitalter des E-Mail musste man Informationen noch aktiv verbreiten. Musste Fotos, Videos oder Links anhängen. Virale Verbreitung heißt, jemand niest – und etliche Menschen in der Nähe werden angesteckt. Nur dass virale Werbung mehr Nutzen und Spaß bringt als ein Schnupfen.
Bei Facebook reicht ein Klick, und sofort wird der gesamte Freundeskreis darüber informiert. Sobald Sie als Fan einer bestimmten Facebook-Seite geworden sind und auf den „Gefällt-mir-Button“ klicken, werden Sie über neue Inhalte automatisch informiert.
Virales Marketing ist deshalb so wichtig und im Trend, weil im Vergleich zu klassischen Werbemaßnahmen nur etwa 14 % der Menschen den täglichen Werbebotschaften glauben. Wohingegen 78 % den Empfehlungen ihres Netzwerkes vertrauen. „Im Social Web zählt nicht die ’nackte Reichweite‘ im klassischen Sinn. Hier gilt: Qualität schlägt Quantität.“
Bei Ihnen ist das doch ähnlich. Wenn Sie einen Zahnarzt oder Rechtsanwalt suchen, glauben Sie doch nicht vor allem der jeden Samstag erscheinenden zweispaltigen Anzeige im Anzeigenteil Ihres Lokalblatts. Papier ist geduldig. Aber wenn Ihr Freund oder Kollege Ihnen begeistert von der Qualität und der Freundlichkeit eines solchen Freiberuflers vorschwärmt, notieren Sie sich vermutlich den Namen oder rufen gleich an.
Nun, mit Facebook vergrößern Sie einfach virtuell Ihren Bekanntenkreis, zeigen, was Sie anzubieten haben – und lassen sich empfehlen.
Wenn Sie Facebook verstanden haben, können Sie sich und Ihre Angebote entsprechend positionieren und Aktionen entwerfen, die Ihre Facebook-Gemeinde nicht genervt wegklickt, sondern als wichtige Information eines geschätzten „Freundes“ liest und – viral – weiter verbreitet. Dabei helfen u.a. die Social Plugins von Facebook, die statische Webseiten in interaktive Erlebnisse verwandeln, Informationen vernetzen und so attraktiven Nutzen schaffen.
Und die Facebook-Gemeinde wird immer größer, derzeit elf Millionen in Deutschland. Die Autoren schreiben: „Wenn Facebook ein Land wäre, wäre es die viertgrößte Nation der Welt.“
Hier die wichtigsten Tipps,
wie Sie sich eine Community mit möglichst treuen Freunden aufbauen:
- Veröffentlichen Sie tägliche Statusmeldungen.
Sorgen Sie dafür, dass Sie wahrgenommen werden aber nerven Sie nicht. Mindestens drei aber nicht mehr als fünf Meldungen sind ein guter Schnitt. Je nützlicher und/oder unterhaltsamer Ihre Nachrichten sind, umso höher die Chance, dass diese positiv aufgenommen werden. - Verbinden Sie die Offline-Welt mit der Online-Welt.
Zum Beispiel indem Sie Ihre Webadressen von Facebook, Twitter u.a. auf Ihre Website, Ihre Briefbögen, Visitenkarten etc. aufführen. - Nutzen Sie die Social Plugins.
Binden Sie die „Like Box“ von Facebook auf Ihrem Blog oder Ihrer Website ein. So können Besucher dort Ihre Fans werden, ohne die eigentliche Facebook-Seite aufzurufen.
Übrigens: Ich kenne die Diskussion und Ängste um die Datensammelwut von Google, Facebook & Co. und unterschätze sie nicht. Es kommt eben ganz darauf an, was Sie von sich ins Netz stellen. Es sollten nur Dinge sein, von denen Sie wollen, dass man sie auch noch in hundert Jahren über Sie liest. - Richten Sie sich an Endverbraucher.
Firmenkunden werden Sie schwerlich auf Facebook finden. Richten Sie deshalb Ihr Angebot direkt auf Ihre möglichen Endkunden aus. Sprechen Sie vor allem die Nutzenvorteile an, die Ihre potenziellen Kunden ansprechen könnten. - Schalten Sie Pay-per-Click-Anzeigen.
Facebook versorgt Sie mit ausführlichen Statistiken über Geschlecht, Alter, Wohnort u.v.m. möglicher Nutzer. Auf diese Weise können Sie zielgruppengerechte Anzeigen für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung schalten. - Nutzen Sie Crossmedia.
Kündigen Sie Verkaufsveranstaltungen, Events, Mitgliedertreffen oder Seminare als Facebook-Event an. Und auf der Veranstaltung ermutigen Sie Besucher, Inhalte, Fotos und Videos direkt auf Facebook hochzuladen. Mit den meisten Handys geht das heute ganz einfach.
In dem Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ werden viele Kampagnen-Beispiele und Erfolgsstories von etlichen B2C Unternehmen (Business to Consumer) beschrieben. Unter anderem von einer Klinik, die statt Krankheiten das Thema Gesundheit in den Vordergrund stellt.
Hier noch einige erfolgreiche Geschichten, wie große Unternehmen Facebook-Aktionen für ihre Werbung benutzten.
Und hier Anregungen, wie ganz normale Leute diesen Weg für sich genutzt haben. Zum Beispiel für:
- Handtaschen (okay, das ist vielleicht nicht so schwer)
- eine Rechtsanwaltskanzlei (gut gemacht mit den Videos)
- Baubiologie (etwas sprödes Thema gut umgesetzt)
- das Österreichische Rote Kreuz oder ein Aktionsbündnis gegen AIDS
vor allem für ehrenamtliche Initiativen ist Marketing via Facebook eine kostenlose aber reichweitenstarke Strategie.
Apropos kostenlos. Werbung über Facebook kostet wirklich kein oder kaum Geld – aber dafür viel Zeit. Denn um nützliche oder originelle Meldungen zu finden oder zu verfassen, braucht es Zeit und Sorgfalt.
Aber das geht.
Als Beispiel hier meine beiden Facebook-Seiten. Eine, die sich an ein breiteres Publikum richtet (1747 Freunde), in der ich alles Mögliche veröffentliche. Und eine Fanpage, (113 Fans) die sich speziell an Nutzer richtet, die sich für Weiterbildung und Coaching interessieren.
Das Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ ist ein idealer Einstieg für Freiberufler, Selbständige, Blogger, Trainer und jeden, der seine Dienstleistung oder eine Idee mittels Facebook strategisch verbreiten will. Hier eine Leseprobe des Buches. Noch mehr Anregungen für Ihr Social Media Marketing finden Sie in dem nebenstehenden Buch. Wenn Sie noch tiefer in die Materie einsteigen wollen, hier der Link zu dem 33-S.-PDF „2010 Social Media Industry Report„.
Und jetzt sind Sie dran.
Angenommen, Sie würden es hinkriegen: für welche Ihrer Interessen, Hobbys, Produkte, Dienstleistungen, Initiativen könnte Facebook-Marketing nützlich sein?
Diesen Beitrag können Sie sich hier anhören oder herunterladen.
Was halten Sie von Marketing mit Facebook?
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Foto: © – CC escapedtowisconsin Flickr.com