Mit über 1.000 Artikeln und 400 Podcasts aus 18 Jahren. — — Von Roland Kopp-Wichmann. Aber Vorsicht: Lesen kann Ihr Herz berühren, Ihre Augen öffnen und Ihr Leben beeinflussen.
Kaum etwas kann einen in der Partnerschaft mehr erschüttern als das Fremdgehen des Partners. Egal, wodurch der Seitensprung aufgeflogen ist, ob durch den Anruf eines Fremden. Oder weil Ihnen zufällig beim Aufräumen eine hohe Restaurantrechnung mit Übernachtung in die Hände fällt, von einem Wochenende, an dem Ihre Partnerin eigentlich ihren Bruder besuchen wollte.
Dann folgen Gespräche, Vorwürfe, Ausreden – über Tage und Wochen gibt es nur ein Thema: „WAAAAAARUMMM???“
Eine berechtigte Frage, auf die aber der Partner oft gar keine gute Antwort geben kann. Wenn es überhaupt darauf eine gute Antwort gibt.
„Es ist halt so passiert … hat nichts mit dir zu tun … es war nur Sex … kommt nicht wieder vor … ich weiß es nicht …“ sind typische Erklärungsversuche. Die den Partner aber selten beruhigen. Ganz im Gegenteil.
Fremdgehen tut man lange vor dem Seitensprung.
Das ist meine Erfahrung mit vielen Paaren, die unter dem Druck der Krise in eine Paarberatung zu mir kommen. Im Nachhinein kann man die Anzeichen bei sich selbst oder beim Partner besser erkennen.
Es beginnt immer mit einem emotionalen Rückzug.
Gründe dafür können sein:
Man fühlt sich mit seinen Sorgen und Nöten vom Partner allein gelassen.
Der Partner macht immer wieder kränkende Bemerkungen über Aussehen, Verhalten, Eigenschaften, Familie des anderen.
Das Paar verbringt immer weniger Zeit zu zweit, weil andere „wichtige“ Aufgaben fast alle Zeit auffressen: Beruf, Kinder, Sport, Eltern, Hobby.
Frauen merken diesen Rückzug meist schneller als Männer. Versuchen es anzusprechen. Aber der Satz: „Wir haben gar keine Zeit mehr füreinander, weil du immer mit X beschäftigt bist!“, wird selten als Gesprächseinladung verstanden, sondern eher als Vorwurf, auf den dann wortreiche Rechtfertigungen folgen.
Auch der Klassiker „Hast Du was? Du bist so anders in letzter Zeit.“ führt nicht gleich zum Ziel, denn meist antworten Männer darauf mit „Nö, alles okay.“ Oder höchstens mit „Gerade viel los im Job.“
Sowieso sind für viele Männer „Beziehungsgespräche“ nicht ein Ort des gemeinsamen Austauschs sondern ein vermeintliches Strafgericht, bei dem der Schuldspruch schon vorher feststeht. Deswegen vermeiden sie es.
Es ist immer dasselbe Muster.
Hinter jeder gescheiterten Beziehung steht dasselbe Muster: ein Totalverlust an emotionaler Bindung und Nähe.
Diese Entfremdung passiert nicht über Nacht, sondern früh in den Gesprächen zwischen den Partnern. Dann werden Aufmerksamkeiten und Zärtlichkeiten weniger, dann wird der Sex weniger. Dann ist es schon ziemlich spät.
Diese emotionale Entfremdung führt oft zum Fremdgehen. Man lernt zufällig jemand kennen und die Woge an Interesse, Zuwendung und Aufmerksamkeit des anderen überrollt den Menschen, der in der Partnerschaft schon lange vor sich hintrocknet.
Die auf einen Seitensprung oft folgende Trennung ist somit kein spontaner Entschluss. Schon lange vorher gibt es unzählige Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.
Kann man das Fremdgehen verhindern?
Ja und nein.
Ich habe ein eBook geschrieben mit dem Titel „Fremdgegangen – Wege aus dem Chaos“. Darin beschreibe ich auf 145 Seiten, was man tun kann, wenn der Seitensprung schon passiert ist. Und was ein Paar tun kann, dass es gar nicht so weit kommt. Es geht also um Fragen wie:
Muss ich meinen Seitensprung beichten?
Wo fängt Fremdgehen überhaupt an?
Warum kann ich das Fremdgehen nicht lassen?
Wird mein/e Partner/in sich jemals für mich entscheiden?
Bücher zu dem Thema gibt es ja genug. Wurde nicht schon alles dazu geschrieben? (Ja, aber noch nicht von mir. 😉 )
Zum einen beleuchte ich die tieferen unbewussten Zusammenhänge und Dynamiken, die hinter dem Fremdgehen, dem Seitensprung, stehen können. Und weil Sie nach der Lektüre vermutlich etliche Fragen haben, gibt es ein Forum. Exclusiv für die Premium-Leser des eBooks.
In einem streng geschützten Bereich dieses Blogs können Sie Ihre Geschichte erzählen, Fragen stellen und Sie bekommen Antworten. Von anderen Menschen, die Ähnliches erleben oder durchlitten haben – und von mir aus meiner dreißigjährigen Erfahrung als Paartherapeut.