Je höher es jemand auf der Karriereleiter geschafft hat, um so einsamer ist er. Nicht, weil er zuwenig Zeit hat für persönliche Kontakte. Sondern weil er Macht hat. Macht bedeutet auf der einen Seite Einfluss. Die Fähigkeit und Möglichkeit, Dinge zu bewegen. Doch die Macht hat eine Nebenwirkung. Bei vielen Menschen weckt sie Ängste. Die Angst, beurteilt zu werden, im schlimmsten Fall verurteilt zu werden. Für die Führungskraft heißl;t das konkret: Sie verlieren das Feedback der Umgebung. Vor allem das ehrliche Feedback.
Denn Ihre Umgebung fühlt sich abhängig von Ihrem Wohlwollen – ist es im Einzelfall wohl auch. Daher teilen sich die Menschen in Ihrer Umgebung in zwei Gruppen:
1. Jene, die Ihre Arbeit nur loben und positiv sehen. Und die Gefahren, Risiken und Fehler schlicht übersehen, weil sie Sie bewundern.
2. Jene, die Ihnen schmeicheln, die zwar genauer Risiken und Gefahren sehen, aber Ihnen gegenüber darüber nichts mitteilen.
Beide Gruppen sind gefährlich, die zweite noch mehr, da sie langfristige Ziele verfolgt. Das Problem ist in der Machtpsychologie gut bekannt. Die Führungskräfte früherer Zeiten – die Könige – fanden einen Ausweg: es ist der Narr.
Obwohl auch er sein Brot vom König bezieht, ist er vom Lob des Königs unabhängig. Denn er schielt auf keine weiteren Vergünstigungen. Die Rolle des Narren kennt keine Beförderung. Darin gründet seine Stärke und sein Mut, dem König auch unangenehme Wahrheiten zu sagen. Ohne das Korrektiv des Narren neigen manche Führungskräfte zu Hochmut und eigenen Narreteien. (”beratungsresistent” heißl;t die schöne Umschreibung dafür).
Haben Sie einen ”Narren” in Ihrer Umgebung? Jemand der Ihnen den Spiegel vorhält, so dass Sie sich ungeschminkt darin erkennen können?
Dann sichern Sie …