Wie ich den Hurrikan Sandy (üb)erlebte.

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Allgemein / Gesundheit

Roland_Sandy_Kerzen

Bekanntermaßen treffen ja die Dinge, über die wir uns öfter Sorgen machen, selten ein. Dafür passieren uns manchmal Sachen, an die wir nie im Leben gedacht haben.

Ich habe zum Beispiel im Juli, als wir einen Besuch bei Freunden planten, die in der Nähe von New York wohnen,  daran gedacht, dass das Wetter Anfang November kalt und regnerisch sein könnte. Dass vielleicht durch den am Sonntag statt findenden Marathon etliche Straßen mehr verstopft sein könnten. Oder wir lange an der Kasse des MOMA stehen müssen.

Aber ich habe nicht daran gedacht, dass genau in der Woche ein Hurrikan uns erwischen könnte.

Samstagabend sehe ich die erste Meldung im Fernsehen, dass der Hurrikan Sandy, der bisher in der Karibik getobt hatte, seinen Kurs auf New York nimmt. Und realisiere mit zunehmender Beunruhigung, dass wir genau in dem Gebiet sitzen, in dem er am Montagabend aufs Land treffen soll.

Vor meinem geistigen Auge steigen Bilder auf, die ich immer mal wieder in der Tagesschau bei Tornados und Wirbelstürmen n den USA gesehen hatte. Ganze Straßenzüge von Häusern weggefegt, Autos liegen demoliert weit ab auf einem Feld.

„Ist Euer Haus eigentlich aus Holz gebaut“, erkundige ich mich und hoffe auf ein entspannendes Nein. „Ja natürlich“, sagt die Dame des Hauses, „so wie alle Häuser hier in Gegend. Ein Holzständerfachwerk mit Rigipsplatten dazwischen“, erfahre ich. Ich klopfe sicherheitshalber gegen die Wohnzimmerwand. Es kling ziemlich hohl.

Unsere Freundin beruhigt uns und zeigen uns den Keller des Hauses, der – unüblich für die Gegend – teilweise aus Betonwänden besteht. Der Keller ist geräumig, „Wenn es ganz schlimm kommt, dann können wir hier rein.“ Sie öffnet die Tür zu einem Raum, etwa einen Meter im Quadrat, ganz aus Beton. Platz für drei Erwachsene und zwei kleine Kinder, wenn sie aufrecht stehen und dann hinter sich die Tür schließen. Die ist natürlich aus Holz.

 

Sandy kündigt sich an.

Für Sonntagnachmittag hatten wir Karten für das Musical ‚Once‘ besorgt. So fahren wir am Morgen mit dem Zug nach Manhattan, schlendern durch den Central Park und genießen das New York-Feeling. In der Stadt ist noch alles weitgehend normal. Einige Absperrgitter und aufgetürmte Sandsäcke sowie der Abtransport der mobilen Toiletten im Central Park deuten aber daraufhin, dass man sich auf etwas Ungewöhnliches vorbereitet.

Das Musical ist toll und lässt uns für 1 ½ Stunden vergessen, was draußen vor sich geht. Darüber klärt uns der Taxifahrer auf. Ab sieben Uhr würden alle U-Bahnen, Busse und Taxis stillgelegt. Die Tunnels und einige Brücken, die New York mit dem „Festland“ verbinden, würden auch um diese Zeit geschlossen werden.

Mir wird mulmig.

GartengrillAm anderen Morgen verfolgen wir stündlich die Wetterberichte. Der Wind ums Haus nimmt zu. Er hat im Moment 29 mph. Auf Wikipedia lerne ich, dass dies nach der Beaufort-Skala eine frische Brise ist.

Die ist jedoch stark genug, um den großen Gartengrill, der draußen auf der Wiese steht, mit Gepolter umzuwerfen. Für den späten Nachmittag sind doppelte Windgeschwindigkeiten vorhergesagt. Mir wird noch mulmiger.

Dann fällt um 17.38 Uhr der Strom aus.

Damit hatten wir gerechnet, denn in den USA werden ja die meisten Stromkabel außerhalb großer Städte anhand großer Holzmasten von Stadt zu Stadt geführt. Es muss nur ein großer Baum auf das Kabel fallen und der Strom ist weg.

Langsam wird es dunkel. Zum Glück sind wir in einer Familie mit jüdischem Hintergrund untergebracht. Es gibt also genug drei- fünf- und siebenarmige Leuchter und auf einem Flohmarkt hatte die Dame des Hauses einen Koffer mit Hunderten von Kerzen erstanden. Die können wir jetzt gut brauchen.

Der Wind nimmt deutlich zu und drückt an die Scheiben. Die Fensterrahmen ächzen. Fensterläden sind ja in den USA weitestgehend unbekannt, was für solche Fälle ungünstig ist. Gegen zwanzig Uhr soll Hurrikan Sandy aufs Festland bei New Jersey treffen. Unser Haus liegt etwa vierzig Kilometer nördlich davon.

 

Wenn der Strom ausfällt.

Manche Dinge muss man ja erst erleben, bis man realisiert, wie sehr man sich an etwas gewöhnt hat. Und wie es ist, ohne zu leben.

Stromausfall heißt: kein Fernsehen, kein WLAN, kein Telefon. Mit dem Handy kann man manchmal telefonieren, aber Internet ist  quälend langsam und somit auch keine Informationsquelle.

Es wird zunehmend kälter im Haus, weil natürlich auch die Klimaanlage, die die Heizung übernimmt, Strom braucht. Der tropfende Eiswürfelbereiter im Kühlschrank mahnt uns, dass auch die vielen Vorräte langsam auftauen und verderben werden.

Der künstliche Kamin mit künstlichen Holzscheiten, über den ich  mit europäischer Arroganz etwas gelästert hatte, rettet uns. Denn der wird mit Gas betrieben. Auch der Gasherd funktioniert und dient uns als Kochquelle und Heizung.

Am Abend hatten wir noch überlegt, in ein Hotel umzuziehen, weil die meistens Generatoren haben und nicht aus Holz gebaut waren. Nach dem 15. Anruf geben wir auf: alles ausgebucht.

Der Wind ist jetzt bei 54 mp/h, was nach der Beaufort-Skala Windstärke 7  bedeutet. Windstärke 12 ist ein Hurrikan. Die Türen und Fenster vibrieren kräftig in ihren Rahmen. Der Regen peitscht von Süden her. Wir hören die Feuerwehrwagen ausrücken.

Gegen 22 Uhr gehen wir ins Bett. Die Nacht ist unruhig,  nicht nur wegen des heulenden Windes, sondern auch weil wir immer wieder aufwachen. Trotzdem fühlen wir uns den Umständen entsprechend sicher und ziehen nicht in den Keller.

Am Dienstagmorgen wache ich jetlag- und altersbedingt gegen vier Uhr auf. Alles ist ruhig. Nur noch ein leichter Wind. Viele Kerzen und eine Kanne Tee. Ist alles schon vorbei?

Den Tag verbringen wir im Haus mit unserer Freundin und ihren beiden kleinen Kindern. Im Radio hören wir von weit verbreiteten Stromausfällen, welche Brücken, Straßen, Schulen und Kindergärten geschlossen haben.

craneVor dem Stromausfall hatten wir den Kühlschrank auf die höchste Stufe gestellt, er hält die Kälte einigermaßen aber das wird nicht tagelang so gehen.

Am Mittwoch flüchten wir ein großes Outlet-Center, um uns abzulenken und essen zu gehen. Dort kann  ich auch meinen Laptop aufladen, die Nachrichten verfolgen, ein paar Mails rausschicken und besorgten Facebook-Freunden mitteilen, dass es uns gut geht.

Am Donnerstag wollen wir noch einmal nach Manhattan rein, weil wir Karten für das World-Trade-Center-Memorial reserviert hatten. Der Zug fährt nicht, da die Gleise unter der Grand Central Station überflutet sind.

Um riesige Staus wie in den vergangenen Tagen zu vermeiden, ordnete Bürgermeister Michael Bloomberg an, dass nur Autos nach Manhattan hineinfahren dürfen, in denen mindestens drei Personen unterwegs sind. Unsere Freundin bringt uns.

Strasse_mit-baum2xsAuf der Landstraße nach New York sehen wir immer wieder die Ursachen der Stromausfälle: Dutzende von Bäumen, die auf den Stromkabeln hängen. Abgesägte Baumriesen ragen in die Fahrbahn hinein. Abgerissene Stromkabel liegen auf der Straße. Ich erinnere mich an den Faradayschen Käfig aus dem Physikunterricht und so wagen wir es, weiter zu fahren.

Das World-Trade-Center-Memorial ist geschlossen wegen Überflutung. Bis zur 26. Straße überall kein Strom. Alle Läden, Banken und Restaurants geschlossen. Weil die Ampeln ausgefallen sind, regeln viele Polizisten den spärlichen Verkehr.

Eine Verkäuferin bei Bloomingdales erzählt uns, dass ihr Hausdach abgerissen wurde, die Küchenspüle in den Garten geschleudert wurde. Natürlich auch Stromausfall.

Bei Starbucks, einem der wenigen Plätze mit freiem WLAN ist es sehr eng. Wie Junkies scharen wir uns um die wenigen freien Steckdosen, um die Akkus aufzuladen. Jemand packt eine Steckdosenleiste aus – genial.

Ich schaue nach, ob unser Flug für Freitag, den 2.11., um 21.30 Uhr geht. Alles okay und ich checke via Internet ein. Auch der Limo-Service, der uns zum JFK-Flughafen bringen soll, verspricht, pünktlich da zu sein. Was nicht selbstverständlich ist, denn unsere Freundin berichtet uns von zweistündigen Wartezeiten an den Tankstellen.

Freitagmorgen in einem kühlen Haus nach einer kalten Morgendusche. Zu allem Überfluss habe ich mir auch noch eine Erkältung eingefangen. Den Tag verbringen wir mit Einkaufen von Mitbringseln und dem Warten auf den Transport zum Flughafen.

Ich kaufe die NEW YORK POST und lese…

  • von einer Mutter, deren zwei kleine Kinder von den Fluten aus ihren Kindersitzen im Auto weggespült wurden, als sie kurz Hilfe holen wollte.
  • Mehr als eine Million Amerikaner haben ebenfalls keinen Strom.
  • Obama umarmt auf einem Foto eine Frau, die alles verloren hat, von Romney gibt es bislang keine Äußerung zum „Frankenstorm“, wie er hier genannt wird. Am Dienstag ist Präsidentenwahl.
  • Ich denke an die Millionen, die jetzt betroffen sind bzw. die den Sturm noch vor sich haben.
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Schlecht gefedert, aber ausreichend Platz.

Wir machen uns Sorgen, ob der Limousinen-Service, den wir zum Flughafen gebucht haben, gut durchkommt. Ob er genügend Benzin zum Tanken gefunden hat. Ob es Stau an einem Freitagabend auf dem Weg zum JFK-Airport gibt.

Und dann geschehen wieder Dinge, mit denen wir nicht gerechnet haben. Wir werden mit einer Stretch-Limousine abgeholt, weil das der einzige vollgetankte Wagen ist. Kein Stau auf dem Highway. Am Flughafen-Schalter kommen wir sofort dran.

 

Mein Fazit:

Das Unangenehme an Katastrophen ist ja, dass sie sich selten ankündigen. Und auch wenn sie anrollen, hat man nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten. Wie sicher oder unsicher sind wir eigentlich in Deutschland vor Katastrophen?

Ich recherchiere:

  • Die heftigen Stürme haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
  • Es gibt Szenarien, wie ein wochenlanger Stromausfall Teile Deutschlands lahmlegen würde.
  • Trockenheit und Hochwasser werden in den nächsten Jahren zunehmen.
  • Der beschleunigte Ausstieg aus der Kernkraft könnte unabsehbare Folgen für die Energieversorgung von einzelnen Ländern haben.
  • Durch die Globalisierung sind alle Länder der Erde vernetzt und voneinander abhängig, so dass sich Wirtschaftskrisen rasch ausbreiten können.
  • Eine kontinentübergreifende Verbreitung einer Seuche (Pandemie) würde massive Eingriffe in das öffentliche Leben bedeuten.

Natürlich gibt es genug Experten und Lobbyisten, die solche Bedenken wortreich zu zerstreuen suchen und und uns in Sicherheit wiegen wollen. Aber das kennen wir schon von der Diskussion um die Sicherheit der Altersversorgung („Die Rente ist sicher.“) oder die Debatte um die Sicherheit der Atomkraftwerke.Und dann passierte Fukushima.

Was mir an den Amerikanern in solchen Situationen gefällt, ist der Zusammenhalt. Sie jammern nicht viel, erwarten nicht gleich, dass der Staat das hätte verhindern hätten sollen.

Sie packen an und helfen sich gegenseitig. So hatten uns Nachbarn in Nyack, die noch Strom hatten, angeboten, bei ihnen unsere Laptops aufzuladen oder zu duschen.

Sonntagmorgen in unserem warmen Haus in Heidelberg.

Heißes Wasser, WLAN, Kaffeemaschine und Kühlschrank funktionieren. Ich denke an unsere Freunde in ihrem Haus bei New York, die zum Glück seit gestern auch wieder Strom haben. Wir haben Riesenglück gehabt. Ich bin dankbar.

Ich überlege die Anschaffung eines Generators und eines Lebensmittelvorrats.

 

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Fotos: © privat

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

5 Kommentare

  1. Livia sagt

    Was die Menschen zusammenrücken lässt, ist vielleicht der Gedanke, dass die Naturkatastrophe an sich, ob Hurricane oder Erdbeben, nicht beeinflussbar ist. Und so sitzen alle erstmal im selben Boot, und was man aber beeinflussen kann, das ist der Umgang damit, das gegenseitige Helfen, oder eben auch die Vorsorge (Kerzen…)
    Was beim Mitgefühl für die US-Amerikaner vielleicht auch eine Rolle spielt: es sind Menschen, die einen ähnlichen Lebensstandard wie wir haben. Wir können wohl eher nachvollziehen, was es bedeutet, wenn ein Keller unter Wasser steht, als wenn die Wellblechhütte davonschwimmt.

  2. Ich stimme Ihnen zu, es ist ungerecht. Und ich glaube, das, was wir tun oder lassen immer etwas mit den Beziehungen zu tun hat.
    Die Beziehungen zwischen Amerika und Deutschland sind traditionsgemäß sehr eng (Marshall-Plan, Rosinenbomber etc.). Viel enger als zwischen uns und Haiti. Außerdem haben viel mehr Menschen berufliche und private Kontakte mit US-Bürgern als mit Menschen in Haiti – oder auch in Syrien.

    Oft ist auch die Darstellung von Not in den Medien wichtiger ist und als die tatsächliche Not. Amerikaner haben im vergangenen Jahr für die Opfer des Hochwassers in Pakistan deutlich weniger gespendet als für Haiti, obwohl die Flut zehnmal mehr Menschen getroffen hatte als das Erdbeben. Für die Medien in den USA ist Haiti zugänglicher als Pakistan. Wir Deutsche haben wiederum für die Flutopfer sehr viel gespendet, was Hilfswerke vor allem auf den Appell des Bundespräsidenten im Fernsehen zurückführen.

    Ungerecht ist ja auch, dass Menschen meist erst Anteil nehmen (und Geld spenden), wenn eine Katastrophe passiert ist. Viel hilfreicher wäre es ja, vorher Geld zu spenden, um die Bedingungen zu verbessern, die Katastrophen lindern oder verhindern könnten. Aber das ist schwer. Die USA müssten beispielsweise zwei Billionen Dollar in ihre veraltete Infrastruktur (Deiche, Fluttore etc.) investieren, aber das wird wohl auch angesichts von Hurrikan Sandy nicht passieren.

    Danke für Ihren Kommentar.

  3. Barbara sagt

    Sandy in den USA – zweifelsohne schlimm! Aber was ist eigentlich mit den Ländern, durch die er schon durchgerauscht ist und Verwüstungen angrichtet und Menschenleben gekostet hat? Haiti zum Beispiel – wird ständig von Naturkatastrophen heimgesucht, und da haben die Leute weniger Probleme mit fehlendem Internet, abtauendem Kühlschrank und Häusern aus Holz als vielmehr mit davonschwimmenden Wellblechhütten und oftmals der kompletten Existenzvernichtung in den Fluten… Aber leider fallen solche Länder immer vom Tellerrand der Berichterstattung. Warum bloß liegen uns die Amerikaner so viel mehr am Herzen??!?

  4. Liebe Frau Ast,
    es braucht immer Krisen oder Katastrophen, damit der Einzelne oder mehrere aufwachen und eventuell auch handeln. Einfach weil wir viele Gefahren verdrängen, vielleicht auch verdrängen müssen, weil wir sonst gar nicht morgens aus dem Haus kommen würden.

    Auch erinnert uns ein Unheil daran, dass wir verletzlich und vor allem nicht unsterblich sind, und aus dem Schreck handelt man dann – manchmal.

    Schön, dass Ihnen auch nichts passiert ist.

    PS: Statt des Kurbelradios empfehle ich lieber eines mit Batterien.

  5. Hallo, Herr Kopp-Wichmann,
    auch ich war in den USA, als SANDY anrauschte, allerdings in Washington bzw. Oakton.
    Nach strahlendem, fast sommerlichem Start in der Oktobermitte folgte dann die Ankündigung des Hurrikans.

    „We are the blessed ones“, hieß es nachher, als endlich klar war, dass der Sturm weiter nördlich, sprich über NCY und Küste Richtung Norden stürmt.

    Mich hat dieses Warten verrückt gemacht: WO genau geht er und es denn nun los? Ich wusste nicht, ob das Fernsehen, das ja fast NUR noch vom Hurrikan berichtete, jetzt Panik anstachelt oder wie ich darauf reagieren sollte. NEUE Erfahrung eben, und eben deshalb noch keine Erfahrung, auf die ich zurück blicken konnte.

    Es wurde jedenfalls Wasservorräte aufgefüllt, vollgetankt und die kurbelbetriebene Taschenlampe und ebensolches Radio mit ans Bett gestellt. Gott sei Dank fiel der Strom dort nicht aus und nach 2 Tagen war der „Spuk“ dort so gut wie vorüber. Außer gestrichenem Flug habe ich es auch gut überstanden.

    Beklemmend war es schon. Allein die Vorstellung des Ausmaßes, was da ranrollt. Beruhigt hat mich, dass die Menschen dort zwar alle Vorsorge treffen, sich ansonsten aber nicht verrückt machen wegen Dingen, die sie nicht beeinflussen können.

    Und die Hilfsbereitschaft ist dort eben sehr groß. Selbiges haben wir allerdings ja auch bei den Hochwasserkatastrophen hier in Deutschland erlebt. Stellt sich die Frage, ob es Katastrophen braucht, damit Menschen menschlich wieder zusammenrücken?
    Schon Napoleon hielt seine Mannen zusammen, indem er nach einem Außenfeind Ausschau hielt.

    Jedenfalls hatte der Sturm und die Reise noch eine Auswirkung: obwohl ich bei allem was mit Technik zu tun hat: Igitt! Ich will „das alles“ nicht, werde ich mir umgehend ein Smartphone zulegen und mein klitzekleines, vorsintflutliches Mobiltelefon den ewigen Jagdgründen übergeben!

    Und ein Radio mit Kurbel, integrierter Lampe, Solaraufladung, cell-phone-recharge Anschluss, das hat auch seinen Weg nach Deutschland gefunden. Ich wäre vorher NIE auf die Idee gekommen, mir so was anzuschaffen und empfinde es auch eher als „Spielzeug“ hier. Möge es selten bis nie ernsthaft zum Einsatz kommen.

    Herzliche Grüße

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