Die Macht Ihrer Gedanken und inneren Einstellungen.

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Möglichst lange jung und fit bleiben ist ja der Wunsch vieler Menschen – gleich welchen Alters. Aber was hilft wirklich? Sport? Gesünder essen? Nahrungsergänzungsstoffe? Oder reicht es, einfach seine Einstellung zum Altern zu ändern?

Genau das wollte die Psychologieprofessorin Ellen Langer in einem berühmten Experiment herausfinden.

Sie schuf ein „Zeitreise-Haus“, in dem eine Gruppe von Männern im Alter zwischen Ende 70 und Anfang 80 eine Woche lang lebten. Es simulierte den Bewohnern die Zeit vor zwanzig Jahren:

  • Das Haus ist im Stil von 1990 eingerichtet.
    Die Wiedervereinigung ist gerade passiert. Aus dem Radio hört man die neuesten Hits von Phil Collins „Another Day In Paradise“ und Sinéad O’Connors „Nothing Compares 2 U„.
  • Im Fernsehen verfolgen die Senioren die Serien der späten Neunziger.
    In der Bibliothek stehen gerade erschienene Bestseller wie Süskinds „Das Parfüm“ und Ecos „Das Foucaultsche Pendel“.
  • Microsoft veröffentlicht Windows 3.0, wovon die Alten aber nichts mitkriegen, da es das Internet noch nicht gibt.

In dem Haus gibt es zwei Gruppen.
Die Experimentalgruppe tut eine Woche so, als lebte sie 1990. Spricht also von ihren beruflichen Aufgaben und dem Ärger im Büro. Enkelkinder sind klein oder erst geplant.
Die Kontrollgruppe soll sich in dieser Woche nur daran erinnern, wie ihr Leben vor zwanzig Jahren aussah aber dabei nicht vergessen, dass dies nur Erinnerungen sind weil sie selbst ja alt sind.

Würden Sie Unterschiede zwischen beiden Gruppen erwarten?
Und wenn ja, welche?

Was könnte bei einer solchen „Zeitreise“ herauskommen? Hat der Spruch „Man ist so jung, wie man sich fühlt“ vielleicht eine wissenschaftliche Grundlage? Gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Psyche und Körper?

Nun, das Experiment gab es wirklich. Es wurde 1979 von der Harvard-Professorin Ellen J. Langer in einem abgeschiedenen Kloster in New Hampshire durch geführt. Und die Ergebnisse waren dramatisch.

Die Teilnehmer der Experimentalgruppe, die so taten, als wären sie zwanzig Jahre jünger …

  • hatten weniger Arthritis in den Händen,
  • konnten ihre Gelenke besser bewegen,
  • waren dadurch bei manuellen Aufgaben geschickter.
  • Ihre mentalen Fähigkeiten waren messbar gestiegen,
  • Gang und Haltung hatten sich verbessert,
  • und neutrale Beobachter fanden, dass sie jünger aussahen.

Mit anderen Worten: Der Alterungsprozess war ein Stückchen zurückgedreht worden. Und das Experiment dauert nur eine (!) Woche.

Was lernen wir daraus?

Warum sieht man besser, wenn der Optiker die Sehtafel verkehrtrum hält?

Es zeigt, dass es „die Wirklichkeit“ so nicht gibt, sondern dass wir unsere Wirklichkeit konstruieren. Dies ist nicht nur die Erkenntnis des Konstruktivismus. Sondern auch der Priming-Effekt zeigt, dass wenn bestimmte Assoziationen mit einem Begriff oft aktiviert werden, allein das Nennen dieses Begriffs spätere Gefühle und Handlungen beeinflusst.

Hier noch ein ebenso überraschendes Studienergebnis von Ellen Langer. Sie kennen diese Sehtafeln beim Augenoptiker, wo oben die riesigen Buchstaben stehen und je weiter man nach unten kommt, die Buchstaben kleiner werden.

Jetzt das Experiment: Was passiert, wenn man dieselbe Sehtafel verkehrtrum aufhängt?

Ganz einfach: die Sehkraft verbessert sich!
Nahezu alle Teilnehmer der Studie konnten auf der umgekehrten Tafel Zeilen lesen, die sie auf der normalen Tafel nicht lesen konnten. Die Erwartung, dass man immer schlechter lesen kann, wenn man auf der Tafel nach unten wandert, schafft eine selbst erfüllende Prophezeiung.

Die innere Einstellung entscheidet.

Welche Folgen unser Tun hat, entscheidet nicht allein das konkrete Handeln, sondern mit welcher Einstellung („mindset“) wir etwas tun. Einige verblüffende Studienergebnisse von Ellen Langers Team u.a.:

  • Wer in jungen Jahren gebrechliche Großeltern hatte, tendierte im Alter selbst dazu, weniger aktiv zu leben als Menschen mit rüstigeren Großeltern.
  • Menschen ändern mit steigendem Alter ihre Kleidung. Das müsste sich bei Uniformträgern, die unabhängig vom Alter dieselbe Kleidung tragen, auf die Gesundheit auswirken. Die Ergebnisse von 206 Berufsgruppen über acht Jahre zeigen dies tatsächlich. Uniformträger gingen seltener zum Arzt oder ins Krankenhaus und blieben von chronischen Krankheiten eher verschont.
  • Männer, die früh ihre Haare verlieren, erkranken öfters an Herzkrankheiten und Prostatakrebs.
  • Frauen, die als Zimmermädchen in einem Hotel arbeiteten, sagte man, dass ihre tägliche Arbeit ja einem intensiven Training wie in einem Fitnessstudio entspräche. Nach mehreren Wochen konnte man bei dieser Gruppe im Unterschied zur Kontrollgruppe, der man nichts dergleichen über ihre Arbeit sagte, erstaunliche gesundheitliche Veränderungen feststellen: sie hatte deutlich Gewicht verloren, einen besseren BMI erreicht und einen geringeren Blutdruck. Quelle …
  • Eine Studie in einem Altenheim zeigte: Bewohner, die eine Pflanze in ihrem Zimmer pflegen durften und dabei eigene Aktivitäten entfalteten, hatten nach 1,5 Jahren  eine um die Hälfte verringerte Sterblichkeit als in der ‚passiven‘ Gruppe. (Langer,Rodin 1976/1977)
  • Wie man den eigenen Gesundheitszustand selbst einschätzt, ist wichtiger für die eigene Lebenserwartung als der objektiv gemessene Status (Kaplan, Caramacho 1983).

Die ganzen Untersuchungen zeigen: es sind weniger die körperlichen Veränderungen, die uns im Alter begrenzen, sondern unsere Einstellungen und Erwartungen, dass diese unweigerlich auftreten.

Gesund und leistungsfähig mit fortschreitendem Alter zu bleiben hat also weniger mit gesunder Ernährung, genügend Bewegung usw. zu tun, was nicht heißt, dass sie unwichtig wären. Aber die innere Einstellung spielt demnach eine entscheidende Rolle.

Erfahrungen mit Einstellungen aus meinem Leben.

Seit ein paar Jahren, ich bin 67, bemerke ich, dass ich öfters Dinge vergesse. Die Sängerin eines Lieds im Radio fällt mir nicht mehr ein. Ich gehe in den Keller, um etwas zu holen und im Keller angekommen, weiß ich plötzlich nicht mehr, warum ich hier bin. Anfangs erschrak ich über diese Beobachtungen und tröstete mich etwas widerwillig mit der Erkenntnis: „Das ist jetzt das Alter, da wird man vergesslicher.“ Menschen meiner Altersgruppe bestätigten mir dieselbe Beobachtung. Gemeinsam wiegten wir dann bedenklich die Köpfe und stöhnten: „Ja, alt werden ist nichts für Feiglinge.“

Aber eines Tages fiel mir auf, dass es Ausnahmen gibt. Beim Verfassen eines Blogartikels vergesse ich nie, worüber ich schreiben will. Bei meine Coaching-Sitzungen mit einem Klienten mache ich mir Stunden danach noch Notizen und habe alles präsent. Offensichtlich unterscheidet mein Gehirn, was behaltenswert ist und was weniger. Und das hat etwas damit zu tun, wie wichtig mir etwas ist, also wie sehr ich emotional beteiligt bin.

In ähnlicher Weise propagiert Ellen Langer auch einen konstruktiveren Umgang mit Veränderungen im Leben.

Ihre „Psychologie der Möglichkeit“ besteht aus 2 Stufen:

  1. Zieldefinition
    Die einfache Frage „Wo wollen Sie gerne hin?“ oder „Was möchten Sie gerne erreichen?“ bewirkt eine subtile aber entscheidende Veränderung. Die Frage „Was kann ich noch?“ oder „Womit muss ich mich abfinden?“ würde stattdessen mehr die Anpassung an vermeintliche Grenzen betonen.
  2. Wertfreies Ausprobieren
    Hier schlägt sie vor, verschiedene Alternativen zu testen und dabei (wichtig!) nicht sich selbst zu bewerten, sondern nur, ob ein Versuch erfolgreich war oder nicht.

Dieser Ansatz gefällt mir besonders gut. Schlägt er doch zwei Methoden vor, die ich auch seit Jahren erfolgreich mit Menschen bei der Veränderungsarbeit  in meinen Seminaren nutze: Experimente, um neue Einstellungen auszuprobieren und  Achtsamkeit, um diese subtilen Veränderungen und Grenzen bei sich genau wahrzunehmen. In meinem zweiten Buch habe ich diesen Ansatz genau beschrieben. (Blogbeiträge über Achtsamkeit finden Sie hier und hier.

Normen können innere Einstellungen prägen.

Traditionell legen Untersuchungen von Medizinern und Psychologen Normen fest.

  • Dass man ab 40 eine Lesebrille braucht.
  • Dass das Gedächtnis ab 50 nachlässt.
  • Dass der Testosteronspiegel ab dem 20. Lebensjahr sinkt.
  • Dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern derzeit bei 75 Jahren liegt.

So zutreffend diese Messungen sein mögen, sie haben einen sehr negativen Effekt auf unsere Einstellung. Man übernimmt leicht solche Normen und ordnet Beobachtungen an sich selbst entsprechend zu: „Kein Wunder, dass mein Knie bei bestimmten Bewegungen weh tut, das ist eben so im Alter.“ Andererseits habe ich beobachtet, dass mein Knie beim Joggen nicht schmerzt und auch neunzig Prozent des Tages nicht wehtut.

Achtsamkeit hilft also, Neues auszuprobieren und einzuräumen, dass es mehr als eine Sichtweise gibt. Denn negative Erwartungen führen auch oft zu inneren Einstellungen und Verhaltensweisen, die den angekündigten Effekt erst herbeiführen.

Beispiele für selbsterfüllende Prophezeiungen:

  • Das über die Medien verbreitete Gerücht, dass ab morgen das Benzin rationiert wird, würde zu langen Warteschlangen an den Zapfsäulen führen und den vorausgesagten Benzinmangel erst hervorrufen.
  • Die Nachricht, dass eine Bank bald zahlungsunfähig werden könnte, führt dazu, dass viele Kunden ihre Guthaben dort abheben und so die Bank tatsächlich in die Insolvenz treiben können.
  • Auch eine vermeintliche ADHS-Diagnose kann dazu führen, dass ein Lehrer bestimmte Verhaltensweisen eines Schülers strenger wahrnimmt und diese mit der angeblichen Krankheit erklärt anstatt harmlosere Erklärungen zu erwägen.
  • Selbsterfüllende Prophezeiungen funktioniere auch mit Ratten und auch in die positive Richtung, wie der berühmte Rosenthal-Effekt zeigt.

Älter werden bedeutet dauernde Veränderung. Und das beginnt fatalerweise ab der Geburt. Doch die meisten Menschen  realisieren diesen Wandlungsprozess das erste Mal, wenn sie auf das 40. Lebensjahr zugehen. Auch Beziehungen werden älter – und oft von alleine schlechter.

Wie kann man nun „die Uhr zurückdrehen?“

Von Ingolf Lück las ich mal in der Zeitung, dass er sich  im Keller ein spezielles Zimmer eingerichtet hat. Dort ist eine alte Lightshow installiert, sein Stones-Plakat hängt an der Wand und auf dem Uralt-Plattenspieler Dual 1224 hört er alte Platten und spielt dazu auf der Gitarre „Stairway To Heaven.“

Was könnten Sie nun tun? Hier einige Anregungen für Experimente:

  • Als Paar können Sie sich gemeinsam erinnern, in was beim anderen Partner sich dereinst verliebt haben.
    Je genauer Sie das beschreiben können, umso wertvoller ist die Information – nicht nur für Sie, sondern auch für Ihren Partner. Ich nutze diese Frage manchmal in der Paartherapie und bin oft erstaunt, was für eine positive Stimmungsveränderung bei den beiden eintritt.
  • Erinnern Sie sich, was Sie vor 10 oder 20 Jahren gerne gemacht haben.
    Vielleicht haben Sie gemalt, ein Instrument gespielt, Squash gespielt oder sich für Astronomie interessiert. Warum reaktivieren Sie dieses Interesse nicht und schauen, was es mit Ihnen macht?
  • Definieren Sie ein Ziel: „Was würden ich künftig gern tun?“
    Und dann überlegen Sie sich Wege, wie Sie das erreichen können. Dabei ist Achtsamkeit und eine Haltung des wertfreien Ausprobierens wichtig. Hören Sie weniger auf Ihren „inneren Kritiker“, der Sie laufend bewertet. Sondern achten Sie auf das, was schon ein bisschen geht oder funktioniert. Nehmen Sie Besonderheiten und Unregelmäßigkeiten wahr und bauen Sie diese aus.

zeit-coverInterviews im ZEITmagazin dazu:

Die Titelgeschichte im ZEITmagazin Nr. 22/2016 geht es um „Die Kraft der Gedanken“. Die Autorin Ilka Piepgras hat dazu vier Menschen interviewt, die sich in ihrer Arbeit mit inneren Einstellungen beschäftigen: die beiden Psychologieprofessorinen Ellen Langer und Gabriele Oettingen, den Sport-Coach Arno Schimpf  – und mich! 

Hier können Sie den ZEITmagazin-Artikel lesen

Gerade keine Lesebrille zur Hand?  😉
Sie können sich den Beitrag hier auch anhören.


 

Übrigens: Wenn Sie Ihre Gewohnheiten positiv verändern wollen klappt das vermutlich viel leichter mit meinem neuen Mail-Kurs.

Mehr erfahren Sie hier …

 

 


 

 

kommentar Wie erfahren Sie die Macht von Gedanken und Einstellungen?

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Foto: © eljoja via VisualHunt.com, Tom Bayer – Fotolia.com, privat

Zu diesem Artikel wurde ich durch die Titelgeschichte in PSYCHOLOGIE HEUTE 6/10 angeregt.
Etliche Passagen habe ich dort entnommen und mit meinen Gedanken ergänzt.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

29 Kommentare

  1. Liebe Frau Klein,
    natürlich ist mit mentaler Arbeit sehr viel möglich aber manchmal gibt es auch Ereignisse, die man nicht kontrollieren. Ich hatte auch den Wunsch, 100 Jahre alt zu werden und meine 97-jährige Mutter, die noch lebt, macht mir da auch genetische Hoffnungen. Aber ich habe selbst durch eine schwere Krankheit lernen müssen, dass immer etwas Unerwartetes passieren kann, was alle Pläne durchkreuzt. Aber auch dann geht es ja darum, wie man mit so etwas fertig wird und seinen Frieden findet. Und damit sind wir wieder bei der mentalen Arbeit.

    Mich würde interessieren, wie Sie das gemacht mit dem morgendlichen Manifestieren.

    Tja, warum bleiben wir nicht dran? Es kostet ja schon etwas, nämlich Zeit und etwas Mühe. Aber vielleicht fangen Sie es ja wieder an, wenn Sie so positive Resultate erzielt haben.

    Danke für Ihren schönen Kommentar.

  2. Wunderbar! Ich bin ja nun auch 67 Jahre und programmiere mich weitgehendst in eine fröhliche und bewegliche Zukunft. :-). Aber es ist gut, das noch mal so klar zu lesen, auch wenn ich mich oft damit beschäftigt habe.

    An mir selbst erlebe ich, dass es total wichtig ist, wie ich mich selbst sehe und programmiere. Früher habe ich „nur“ Yoga gemacht, in den letzten Jahren habe ich begonnen, erst zu walken, jetzt jeden Sonntag zu wandern. Und merke, wie ich das langsam immer weiter ausbauen kann. Sprich: ich fühle mich fitter als früher, wobei es natürlich auch Training und Gewohnheit ist.

    Auch nach Knie-OP und Schmerzen nicht beirren lassen. Beim Orthopäden einen Knieschutz (ne, heißt anders, mir fällt gerade der Namen nicht ein 🙂 Haha) fürs Wandern geholt.

    Ich habe einige Freundinnen, die den Spruch drauf haben: Das kommt so mit dem Alter! Dann schreie ich vehement: „Nein, das stimmt nicht!“

    Ich ziehe mich bunter an als früher, traue mich mehr. Fühle mich in der Tat im Kopf manchmal jünger, alberner, mutiger als früher, wo ich viel mehr Ängste hatte.

    Zudem sind meine beiden Eltern sehr alt geworden, so dass ich auch da das innere Programm habe: ich werde steinalt und habe noch viel vor mir. Genieße ich es!!

    Ich bin noch voll berufstätig, mache meine Präsenzseminare, will immer mehr auf Online-Seminare umsteigen und sage fröhlich in Info-Webinaren zur Online-Trainer-Ausbildung: „Das kann ich noch machen, wenn ich zahnlos im Rollstuhl sitze, so lange mein Kopf noch funktioniert und ich noch schreiben kann.“

    Dass mentales Training und mentale Einstimmung eine ungeheure Kraft haben kann, erlebe ich immer wieder an mir und an anderen.
    Was ich mich nur frage, warum ich es nicht wieder jeden Morgen mache, wo es so eine enorm positive Wirkung hatte. Ich habe eine Zeit lang nach Pierre Frankh „Das Gesetz der Resonanz“ jeden Morgen „manifestiert“, nachdem ich in der Türkei einen türkischen Maler kennengelernt hatte, der unglaublich erfolgreich ist. Und mir davon erzählte, wie er das auf genau diese Art erreicht hat. Mit ihm habe ich inzwischen schon so unglaubliche Dinge erlebt, dass ich immer wieder erlebe: „Es funktioniert!“

    Frage eben nur: Warum mache ich (wir) das nicht täglich? Kostet nichts und macht Freude. Denn ein positiver Nebeneffekt: Es hift nicht nur, tolle Ergebnisse zu manifestieren, sondern es geht einem ja schon in dem Moment gut. Wenn man mit allen Sinnen erlebt und vor allem FÜHLT, wie man es erreicht hat. Dann beginne ich den Tag mit einem Strahlen.

    Danke noch mal für die Erinnerung :-)!!

  3. Karl Hinkel sagt

    Hallo Roland,
    also das mit dem Drehbuch meinte ich konkret, also nicht als Metapher. Konkret sieht das so aus, dass ich jeden Tag einen Kanzleibogen nehme, der hat ja vier Seiten. Morgens rahme ich das Blatt mit Punkten der Dankbarkeit ein, danach stehen inspirierte Aktionen, die den Tag geplant sind. Inspiriert sind sie deshalb schon, weil sie am Vorabend notiert wurden, damit das Unterbewusstsein seine Such- und Supportprozesse beisteuern kann. Eine Seite dient den Fragen, Wünschen, Erwartungen, Plänen, während auf der letzten Seite dann der Tag wieder mit einem positiven Resümé eingerahmt wird.
    (Wenn man solch ein Drehbuch zu Beginn des Jahres anfertigt, dann weglegt und später wieder hervorholt, stellt man fest, dass sich fast alles auf wundersame Weise realisiert hat.) Ganz klar, dass man dieses Drehbuchschreiben auch für Projekte anwenden kann. Coaches sagen ja gerne, dass wir nur einen kleinen Teil des Potentials nutzen. Der Rest ist Unterbewusstsein. Also braucht man eine Schnittstelle. Dazu gehören Papier und Stift sowie etwas Zeit morgens und abends. Naja, sicher macht Ihr alle das auch so ähnlich.

  4. Karl Hinkel sagt

    Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch. Wieder ein sehr markanter und ebenso wichtiger Artikel. Offenbar ist es so, dass wir auf der Grundlage unserer Biographie jeden Tag ein Drehbuch schreiben und dieses realisieren. Und das ist unsere Realität. (Projektionen, Rotationen, Visionen…) Denken spielt dabei eine Rolle aber sicher nicht die Wichtigste. Mittlerweile gibt es zahlreiche gute Dokumentationen zu diesem Thema. Hier ist eine davon: https://www.youtube.com/watch?v=RKxBd9im5oc

    Wünsche allseits einen schönen Restsonntag, bis bald K.H.

  5. Michael sagt

    Um gleich auf die Frage einzugehen: ja und nein.
    Ja, weil ich erfahren musste bzw. gottseidank erfahren konnte, das die eignen Einstellung zum Leben und die Umwelt stark dazu beitragen können, wie alt man gefühlt ist.
    Nein, weil der Körper trotzdem alt wird. Ich habe mit meinen jetzt fünfzig Jahren einen ziemlichen Tiefpunkt hinter mir, der mit diesem klassischen Dilemma begann. Ich habe mit Pausen lange Jahre geturnt. Also klassisches Geräteturnen. Bis zuletzt an Wettkämpfen teilgenommen – nie vorn, aber immer mit Spass.

    Und ich konnte mit meinen 45 Jahren einem guten Teil der Jugend einiges vormachen. Dann kam der Körper, speziell die Schulter und sagten: vergiss es. Von heute auf morgen. Ans Reck hängen allein tat schon weh. Der Kopf wiederum meinte: stell dich nicht so an. Den Kampf hätte ich psychisch fast verloren. Es hat zwei Jahre gedauert, bis ich wieder einigermassen auf dem Damm war.

    Geholfen hat mir dabei schon die tägliche Übung positiver Weltsicht. Und die Einsicht, das eben nicht mehr alles geht, aber doch noch viel. Wenn ich mich mit meinem Vater vergleiche, der in gleichem Alter älter war, keinen Sport mehr trieb, sich in die Ohrensesselbequemlichkeit zurück gezogen hat, dann sage ich: der Kopf spielt beim Älterwerden eine grosse Rolle, trotzdem kann er sich nicht über den Körper hinwegsetzen.

  6. Werner Konkol sagt

    Die Macht der Gedanken!

    Hallo Herr Koop-Wichmann,

    an den Selbsterfüllende Prophezeiungen ist sicher sehr viel dran. Oft ist es im Alltag nicht immer einfach, sich immer wieder klar zu machen dass die Macht der Gedanken meine Probleme zum positiven hin regulieren und verändern. Der Zweifel ist es was mich schwanken lässt, obwohl ich Weiß und auch die Erfahrungen gemacht habe, dass Dinge geschehen wenn man an diese fest glaubt. Die Ungeduld steht da oft im Wege. Man möchte oft alles möglichst bald erreichen. Was kann man im Alltag tun damit man immer dran bleibt und positive Gedanken hat?

  7. Ja, probieren Sie das.
    Deswegen ist ja die Achtsamkeit so wichtig. Damit erleben Sie, dass Sie Gedanken haben – aber nicht diese Gedanken sind. Sie sind die Chefin im Ring.

  8. Elfriede Meißl sagt

    Danke, Herr Kopp-Wichmann, für den Tipp mit dem „Klappe halten“. Meine Tochter hat mir schon Ähnliches geraten. Gedanken, die mir nicht nützlich sind, soll ich einfach zulassen, ihnen aber dann sagen, daß ich sie grad jetzt nicht brauchen kann.

    Ich werde mich halt doch wieder aufraffen und einmal meine Gedanken dauerhafter in die Schranken weisen. Hilft’s nix, so schadt’s nix ;-). Aber die Chance wäre da.

  9. Stellen Sie sich den „Zweifel im Hinterkopf“ als einen Teil von sich vor. Einen Teil, der es gut mit Ihnen meint – aus seiner Sicht. Er will Sie vermutlich warnen, nicht zu leichtgläubig zu sein, will Sie also vor Enttäuschungen bewahren.
    Aber wie das so ist mit den ungebetenen Ratschlägen: manchmal nerven sie nur noch.
    Machen Sie dasselbe wie mit anderen Leuten, die es gut meinen: Sagen Sie zu dem Zweifler-Teil freundlich aber bestimmt „Ich weiß, du meinst es gut aber könntest du jetzt einfach mal ’ne Weile Deine Klappe halten?!“
    Vielleicht müssen Sie das mehrmals sagen. Gutmenschen-Teile sind ausdauernd.

  10. Schwaller Paul sagt

    Guten Tag Roland Kopp-Wichmann
    Beim Lesen dieser Gedanken zum Mindset habe ich meine Lesebrille weggelegt – und es klappte dennoch ohne Einschränkung.
    Die Impulse Experiment und Achtsam-Sein gefallen mir ausserordentlich: Ich stelle mir in diesem Moment mein Energiepotential mit 20 Jahren lebhaft vor, beginne zu summen, recke und stecke mich und fühle Zusatzenergie. Ist das möglicherweise ein Experiment, das für mich zu einer neuen Gewohnheit werden kann? …
    Allseits beste Wünsche für eine kreativ produktive Woche!
    Paul

  11. Elfriede Meißl sagt

    Ich würde die Macht der Einstellungen zu gerne nutzen, vor allem den Placeboeffekt. Aber mir macht der Zweifel im Hinterkopf immer einen Strich durch die Rechnung. Ich schaffe es nicht, daran zu glauben.

  12. Kl. Rudolf sagt

    Sie geben mir Kraft beim Älterwerden.

  13. chris sagt

    Persönlich finde ich gerade den Gedanken schön, sich an die Eigenschaften zu erinnern in die man sich beim Partner mal verliebt hat. Wenn die dann aber nicht mehr vorhanden sind und keine neuen an deren Stelle getreten sind sieht es böse für die Partnerschaft aus…

  14. Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    ein sehr aufschlussreicher Artikel über die Auswirkungen von selbsterfüllenden Prophezeiungen. Und wann ist eigentlich „alt“? Immer wieder eine spannende Frage…
    Grüße, Christoph Athanas

  15. K. Hinkel sagt

    Frage: aber diese besprochenen Experimente gelten doch für jüngere Menschen auch, nicht erst für Alte, die dann schneller zum Aufzug laufen können…

  16. K. Hinkel sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann, bin gerade auf Ihre Antwort gekommen, obwohl mein Email-Server nicht läuft. Komisch. Also, wenn Sie 1972 jemandem etwa ein Handy beschrieben hätten…
    Werner von Siemens musste in St. Petersburg beginnen zu arbeiten, weil sich hier niemand für ihn interessierte…
    Das könnte man ewig so fortführen. Menschen lebendig oder tot einzufrieren ist Quatsch. Das haben auch Mulford und Ray nicht im Sinn gehabt. Aber der Anspruch ist toll, in durchgängiger Bewusstheit die eigene Lebensqualität (vor dem Tode) zu pflegen und damit gleich auch die der gesamten Umgebung. Und ganz besonders Mulford hat unbeschreiblich zu meiner persönlichen Lebensqualität beigetragen. Dass die Gedanken wirklich frei sind und man sich selbst mit all seinen Ansprüchen und manchmal auch grenzwertigen Ideen aber auch den Unzulänglichkeiten annehmen und lieben darf / sollte.

    Sport trägt auch dazu bei, hat er auch ein Kapitel drüber – wollte schon längst weg sein. Dabei komme ich am Wahllokal vorbei, was macht man da in dieser Zeit – NRW – keine Ahnung…

    Schönen Sonntag.

  17. Hallo Herr Hinkel,
    Ihr Satz gefällt mir: „Bewusstsein ist eigentlich Freeware und Open Source.“

    Doch viele Menschen gehen anscheinend damit um nach dem Motto: „Was nichts kostet, kann auch nichts wert sein“. Und erhoffen sich Lebensverbesserung oder gar Glcük durch viele Dinge, die meist viel Geld kosten.

    Bei dem Aufsatz gibt es, glaube ich, ein mögliches Mißverständnis, das mir durch Ihren Kommentar klar geworden ist. Es soll nicht um die Abschaffung des Todes oder dessen Verdrängung gehen. So wie Prentice Mulford, dessen Buch ich auch seit zwanzig Jahre hüte, vielleicht gemeint hat. Oder jene Leute in USA, die sich in flüssigem Stickstoff einfrieren lassen mit dem Testament, mit dem Auftauen so lange zu warten, bis ein Mittel gegen das Sterben gefunden wurde.

    Es geht um das Leben vor dem Tod, also das Altern. Dies kann man als schleichendes Siechtum sehen und seinen Blick auf all das richten, was schlechter wird. Und dann wird man immer einiges finden. Sondern mehr auf das, was positiv dazukommt. Weniger auf das, was nicht mehr geht, sondern freundlich und neugierig auf das schauen, was noch geht – oder noch nicht – geht. Und auch dann wird man wieder einiges finden.

    Das Entscheidende ist: beides ist da. Der Mangel und die Fülle der Möglichkeiten. Unsere Wahrnehmung und Blickrichtung entscheidet, was „wirklicher“ für uns wird. Und die Energie folgt der Aufmerksamkeit (alte Therapeutenregel).

    Danke für Ihren Kommentar.

  18. K. Hinkel sagt

    Wenn ein Gedanke mit hinreichender Kraft auf ein vorgestelltes Bild gerichtet wird, vermag sich dieses unverzüglich in sichtbare Gestalt zu verwandeln.
    —————————————————————————————————
    Ihre Technik mit dem Erinnern ist prächtig. Denn solche Referenzerlebnisse hat jeder, sie sind die wichtigsten Ecktermine in der Biographie, können aufrichten, tragen und weiterführen. Ein Erinnerungstraining hilft – dabei Negatives nicht weglassen, besser wegradieren, löschen:
    „Wie war das, als ich mit 17 die Lehre bestand und mir der Personalchef den Bildband überreichte – schau hier haben sie alle unterschrieben – meine Eltern waren nicht da, egal, die litten auch nur an diesem Unzulänglichkeitssyndrom. Wie war das, als das Töchterchen geboren wurde, es gab keine Geldsorgen, keine Zukunftsangst, nur pure Freude. Wie war das, als der wichtigste Kunde in der Branche bei mir abschloss, – hat keinen interessiert, scheißegal, ich habe das gemacht. Wie war das mit dem Freund, als der so verzweifelt war – ja, ich bin in die Grube gesprungen. Wie viele Seiten Referenzen habe ich? Ohoho – aufschreiben ist wichtig, viele kleine, tolle storys.
    ——————————————————————————————————

    “Jede lebende Seele ist Thronerbe eines Weltenreichs und fiel in eine Grube”, dennoch

    “Bessere Amerikaner sterben nicht mehr, – sie sagen, es sei eine mindere Gewohnheit – freudlos und zeitraubend! – Etwas für zurückgebliebene Europäer allenfalls, sie aber streiken, – bilden einen Trust, – wollen nicht – tun einfach nicht mehr mit – Punktum! – … Weg mit dem Tod wie mit der Matura. – Ohne Angst und Krampf soll künftig in die höhere Daseinsklasse aufgestiegen werden. Außerdem – Zeit ist Geld, auch zwischen den Inkarnationen; – und scheint es nicht überhaupt entschieden sicherer, das Bewusstsein gleich mit hinüber zu nehmen?? – Endlich, – soll man denn jedes Mal immer wieder die “Verba auf mi” lernen und welches die beste Zahncreme ist, und wie man Flanellwäsche behandelt – wirklich zu fad! So spricht mancherlei dafür, mit dem Unfug des Sterbens endgültig zu brechen…”, so der Beginn des Vorwortes von Sir Galahad (Pseudonym für Bertha Eckstein-Diener, 1874 – 1948, Genf, Matriarchatsforschung, Kultbuch: `Mütter und Amazonen´) zur Jubiläums- (Gesamt-) Ausgabe von Prentice Mulfords (1834 – 1891, amerikanischer Journalist, Autor und Philosoph) Sammlung von Edelessays “Der Unfug des Lebens und des Sterbens”, welche ich wie einen Kilogoldbarren hüte.
    Und dann, vor 20 Jahren, waren es wieder Amerikanerinnen, nämlich Catherine Ponder und Sondra Ray (schon lange war mir aufgefallen, dass einige Amerikanerinnen wozu auch Judy Collins zählt, aber die Liste ist lang, mit siebzig Jahren aussehen wie vierzig und stetig hübscher und jünger werden), die mich für ein Taschengeld – was kostet denn ein Paperback – auf etwas aufmerksam machten, was mir bis dahin trotz größter Anstrengungen kaum bewusst war: Die zentrale Bedeutung, sich des eigenen Bewusstseins bewusst zu sein, dieses zu pflegen und zu schützen, wie man es mit der Seele ja auch bestrebt ist, zu tun. Bewusstsein. Trotz des inflationären Gebrauchs seit Jahrzehnten ist dieses Wort nicht abgegriffen wie eine alte Münze, auf der man Wappen und Wert nicht mehr erkennt. Vielleicht geht das gar nicht. Ist es wirklich erwacht, ist es wie eine durchgängige Lösung in Dauergebrauch, nutzt es sich nie ab, schärft sich nur.
    Eigentlich ganz einfach. Was nützen denn die vollen Konten (hier mal ganz abgesehen davon, dass die Welt mitnichten ein Sack Kohle, auch keine Kohlegrube ist), wenn man die Zahlen unten rechts auf den Belegen nicht mehr realisieren kann? Was nützen all die schönen Villen, in denen ein Dementer mitten in die Wohnstube pinkelt? De Saint-Exupéry (Antoine, 1900 – 1949, französischer Schriftsteller) ringt in Citadelle oder “Die Stadt in der Wüste” mit genau diesen Fragen: Was ist Bewusstsein wert, was macht es möglich, welche Katastrophen kann es verhindern, wie kann man es fördern, trainieren, zu welchen `Wahrheiten´ gelangt man damit, wie weit trägt es zur Lebensqualität bei, was hat es mit Altern und Tod zu tun? Dazu entwickeln sich “in der Wüste” quasi wie von selbst durch Kontemplation und entspannte Dialoge Übungen und wirksame Maßnahmen überall dort, wo der berühmte Autor und Flieger Handlungsbedarfe sieht. Und das ist eigentlich überall.

    An den zeitlosen, universellen und funktionierenden Einfällen werden alle Coaches, Therapeuten und Weltverbesserer eine riesige Quelle der Inspiration finden.

    Da Bewusstsein der Schlüssel, der Zugang zu Änderungen und Lösungen ist, macht es doch Sinn, dieses als einen Generalschlüssel, als Waffe und Wehr zu polieren. Excalibur auf Hochglanz. Bewusstsein ist eigentlich Freeware und Open Source. Aber es kostet tägliche Entscheidungen, Veränderungen sind schwer. (Immer auch Thema in diesem Blog.)

    Prentice Mulfords Essays sind allesamt Perlen und Brillianten, zeitlos schön. Amazon – kostet auch nichts, aber wertvoll wie Haferflocken im Speiseplan.

    Das “Paradies 2 – Projekt” von Sondra Ray kostet so viel wie eine gute Familienpizza, füllt aber nicht nur den Kopf, sondern eröffnet uns das Thema.

    “Die Stadt in der Wüste” gibt es seit meinem Geburtsjahr vom Karl Rauch Verlag in Düsseldorf immer wieder in edel gebundener Form – war mal teuer, hab ich gerade für weniger als einen Fünfer bei Amazon entdeckt (das mit dem goldfarbenen Schutzumschlag) – keine Ahnung, wer das so verkauft…

    Nach dieser Exkursion in die Grundlagen sagte mir eine Freundin bei einem Klassentreffen vor langer Zeit: “Bist aber schwer alt geworden.” “Ich werde jetzt alles tun, damit ich weder schwer, noch alt werde.”, war meine Antwort zu Manuela. Und genau das habe ich auch getan seitdem, in einem grandiosen Team. Und dankbar bin ich der Lieben; denn sie hat mir ja unmissverständlich verständlich gemacht: Nur angewandtes Wissen zählt.

    Immer wieder fragen Leute ungläubig, wenn sie mein CV im Netz lesen, ob die Fotos echt sind, wie alt diese seien. Das Porträt ist von 2004, mein Geburtstag immer noch im Februar 1954. In Kürze mache ich neue Fotos, die werden noch besser. Und das liegt daran, dass ich irgendwie zum richtigen Zeitpunkt die Thematik dieses Artikels aufgegriffen habe.

    Ingenieure sagen zwar einerseits oft seufzend: “Ja, die Summe aller Einflussgrößen ist unendlich.” Aber wenn man die – positiv – beeinflussbaren auflistet, hat man den größten Teil abgegriffen. Dann geht man an die Umsetzung. Zum Schluss erreichen wir das, was man im Ingenieurwesen – und nicht mehr nur dort – “Beherrschte Prozesse” nennt.

    Der obige Artikel ist in diesem Sinne kein Aufsatz, sondern Lebensstil, Lebenskunst. Vielen Dank. Karl Hinkel, Köln

    “Ja aber”, klingt es oft im Ohr, was mich lange verwirrte – bis mich ein freundlicher Züricher Kunde darauf aufmerksam machte: “JaAberrrr heißt eigentlich Neijn”. Danach konnte ich diese Jaaberhalbsätze immer rasch vervollständigen: Ja aber ich möchte mich damit nicht befassen. Ja aber gib mir erst mal tausend Euro, dann höre ich aus Freundlichkeit noch ein Weilchen zu. Ja aber ich glaube nur, was ich sehe, aber ich sehe so schlecht… Ich war für diese Aufklärung sehr dankbar, begriff auch gleich, dass das “Oderrr” am Ende jeden Satzes meines Gesprächspartners keine Frage bedeutete, sondern auch zu vervollständigende Halbsätze waren: Oder was glauben Sie denn… Oder machen Sie das etwa anders… Oder machen Sie doch, was Sie wollen…
    `Geld oder Leben oder´ Beides! Und allezeit genug von beidem, immerfort.

    Sinéad O Connor habe ich auch für Sie, und ein paar andere und Hannes Wader, den nordischen Barden und Illustrationen dazu auf den Titelzeilen – das mit dem Wader-Song musste ja mal jemand so schön illustrieren.

    Wir haben Wahl in NRW! Ich weiß nicht! Weiß nur so viel: Wenn man eine Million klaut, ist man ein Verbrecher. Verbrennen sie Milliarden, nennt man das Politik. Geh ich vor dem FitnessCenter…??? Geh ich über…???

  19. Hallo Herr Rumpf,
    ich kenne eine ähnliche Untersuchung, in der zwei Gruppen über ein Thema diskutieren sollten. In der Experimentalgruppe sollte man über das Altern sprechen. In der Kontrollgruppe über irgendein Thema. Hinterher maß man die Geschwindigkeit, mit der die jeweiligen Gruppenteilnehmer vom Raum zum Aufzug gingen. Die Gehgeschwindigkeit der Experimentalgruppe war messbar langsamer. Ob das jetzt bedeutet, dass sich die Teilnehmer älter fühlten oder vielleicht nur nachdenklicher, wer weiß. Doch es zeigt, welche Auswirkungen es auf jeden hat, womit wir uns beschäftigen.

    Ihren Spruch von Jim Rohn kenne ich fast wortwörtlich von Epiktet: „Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen über dieselben beunruhigen die Menschen.“ Doch viele Menschen sind mit ihren Meinungen zu stark identifiziert, das heißt, sie halten ihre Meinung für die einzig mögliche Wahrheit. „Doch die Landkarte ist nicht die Landschaft.“ Aber es braucht Achtsamkeit, also die Fähigkeit, das eigene Denken zu betrachten und zu reflektieren, um diesen wesentlichen Unterschied zu erkennen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  20. Hallo Her Kopp-Wichmann,

    vielen Dank für diesen Artikel, den ich (wie alles Ihre Artikel und Podcast’s) gern gelesen habe. Dazu ein paar Gedanken von mir:

    In einer Studie wurden die Versuchspersonen in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste erhielt Worte die alte, gebrechliche und kranke Menschen beschrieben. Die anderen bekamen Worte die junge, dynamische und sportlichen Menschen beschrieben. Die Teilnehmer der Studie sollten mit diesen Worten Sätze bilden. Die Sätze sollten Sie in einem weiter entfernten Raum vortragen. Das erstaunliche: Die Teilnehmer der Gruppe, die sich mit den alten, gebrechlichen und kranken Eigenschaften beschäftigt hatte, ging merklich langsamer, vorsichtiger und schwer-fälliger als die Teilnehmer der Gruppe mit den dynamischen Worten.

    Dazu fällt mir das Sprichwort „Umgebe dich mit Lahmen und Du lernst zu humpeln.“ ein.

    Diese (und viele andere) Studien zeigen sehr deutlich wie wichtig es ist, sich ständig mit guten, positiven und aufbauenden Gedanken zu beschäftigen. Wenn ich darüber nachdenke und darüber rede was ich will (statt darüber was ich nicht will, und warum mir dies und das nicht gefällt) erschaffe ich ein positives Schwingungsumfeld das wiederum (Kraft der Resonanz) positives begünstigt. Ein anderer kann mich und meine Gegenwart nur dann attraktiv finden wenn ich ihm helfe zu wachsen, sich zu entwickeln und voran zu kommen, und ihn nicht mit negativem belästige, auch wenn es mich gerade stark beschäftigt. Wenn der andere erkennt, das ihm ein Gespräch mit mir Kraft gibt und nicht Kraft kostet, dann freut er sich auf das nächste Treffen mit mir.

    Kommen unangenehme Gedanken auf oder wenn ich ich mich nicht gut fühle, dann denke ich bewusst an etwas schönes, erfüllendes und aufbauendes, denn jeder Mensch kann nur ein Gefühl gleichzeitig haben und dementsprechendes ausstrahlen.
    Und wenn ein Mensch aus meinem Umfeld mich mit negativen Gedanken oder Worten wie Tratsch, Klatsch oder Neid „konfrontiert“? Oder wenn (mir) etwas passiert, was mich nicht erfreut?
    Wir sind nicht das Ergebnis unserer Umstände und Ereignisse sondern davon, wie wir damit umgehen. Zwischen dem Reiz und meiner Reaktion liegt ein Abstand, in dem ich entscheiden kann, wie ich darauf reagiere. Jim Rohn hat einmal gesagt: „Nicht was in Ihrem Leben geschieht legt Ihre Zukunft fest, nein – sondern wie Sie mit den Ereignissen umgehen, das bestimmt Ihre Zukunft! Man könnte sagen, jeder Mensch befindet sich in einem Segelboot, und nicht die Windrichtung legt fest wohin Sie segeln, sondern wie Sie Ihre Segel setzen und wie Sie das Ruder halten.“

    Viele Grüße
    Oliver Rumpf

  21. Na, 41!

    PS: Herzlichen Dank für Ihren begeisterten Kommentar, liebe Frau Asser, und Dank an Brigitte für den brandeins-Link.

  22. Susanne Asser sagt

    @Birgit Permantier:
    Cool, Birgit – dann sind wir ja gleich alt 🙂 Und wie alt sind Sie, Herr Kopp-Wichmann?

  23. Sehr spannend!
    Ich habe gerade mal einen Ausschnitt aus einem alten Brandeins-Artikel herausgesucht, der in eine ähnliche Richtung weist:

    „Sein Alter, sagt der Forscher, der mit seinen etwas wüst wirkenden Haaren schwer zu schätzen ist, wolle er nicht nennen. Warum? Er führe seit anderthalb Jahren einen Versuch mit Frauen über 70 durch, die sich mehrmals am Tag sagen: Ich bin 50. Oder: Ich bin 45. Die Ergebnisse seien verblüffend, die Frauen seien gesünder und lebendiger, ihre Haut würde sich verjüngen, bei einer hätte sogar die Periode wieder eingesetzt. Auf die Frage, wie er auf den Versuch gekommen sei, antwortet er: Er wollte sehen, wie weit uns das, was wir denken, beeinflussen könne.“

    Also ist die Koketterie mit dem wahren Alter, die manche Menschen so betreiben, intuitiv doch richtig!
    Ich bin übrigends keinen Tag älter als 29 😉

    Schönen Gruß von Birgit

  24. Susanne Asser sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    bin begeistert von diesem aufschlussreichen & motivierenden Blogartikel!!! Ich denke, die wenigsten Menschen fühlen sich erstmal innerlich tatsächlich ihrem Alter entsprechend. Meine Mutter z.B. wird in zwei Wochen 84. Sie sagt immer sie kann zwar nicht mehr herumspringen wie das Rehlein im Walde, fühlt sich aber im Kopf eher wir 50 und handelt in vielerleit Hinsicht auch so, ergo ist sie im Oberstübchen ziemlich fit & macht noch viel Quatsch mit.
    Was ihr wirklich wichtig ist braucht sie sich selbst in dem Alter nicht aufzuschreiben, das weiß sie einfach. Und mal im Ernst, Herr Kopp-Wichmann, auch 30- und 40Jährige laufen hin und wieder mal von einem Zimmer ins nächste und denken „Was wollte ich gerade machen???“ – das ist doch völlig normal und hat mit dem Alter eher wenig zu tun.
    Ich kann das nur unterschreiben, wenn es um gefühlte gesellschaftliche Zwänge (wobei wir uns den Zwang ja selbst auferlegen) geht. Gerade die Tage habe ich mit 2-3 Freunden eine interessantes Gespräch darüber geführt, ob ich in Punkto Herrenwelt vielleicht in der falschen Alterskategorie schaue. Klar, äußerlich bin ich zwar 41 aber innerlich und von dem was ich so mache, da meinte einer der Freunde, da hat es ja unter Umständen selbst ein Jüngerer schwer mitzuhalten *grins*
    Ich habe nunmal Spaß am Freeridebiken oder Parcours und damit ist nicht der klassische „Fit-parcours“ im Wald gemeint. Auch kann ich mich total begeistern mit meiner 6-jährigen auf den Inlinern die Rampen bei den Halfpipes runterzufahren, egal ob der Rest des Platzes mit 10 -16Jährigen gefüllt ist. Oder ich habe letztes Jahr Spaß daran gehabt bei einer Gruppe von Mädels Hiphop & Streetdance zu lernen. Wollte ich schon immer. Klar kam ich mir bei dem Grüngemüse etwas over-the-hill vor, aber ich hatte Spaß und konnte locker mithalten. Die Mädels haben sich scheinbar nicht an meiner Teilnahme gestört. Und meine faken roten Ed Hardys trage ich ebenfalls mit Leidenschaft. Allerdings ist gewährleistet, dass ich mich für einen Führungskräfteworkshop meine Businesskleidung anziehe.
    Nochwas…meine Tante hat mit 72 angefangen Klavierunterricht zu nehmen und konnte bereits nach einem halben Jahr schöne, kurze Stücke fließend spielen. Eine wahre Inspiration für ihr Umfeld!
    Sofern sich jeder die Freiheit nimmt, sich unverkrampft und ohne Leistungsdruck and das zu wagen, wozu er schon immer Lust hatte, der sollte es tun ohne auf Stimmen des gesellschaftlichen Umfeldes „Da macht einer aber aus Show einen auf jugendlich“ zu hören oder sich wie ich von Worten besorgter Elternteile: „Jesses noi, des kannsch doch net mache!“ „Worum net?“ „Weil ma sowas in deim Alder nimma macht!“ davon abhalten lassen. Schließlich meint meine Mutter auch es sei Zeit, dass ich mir die langen Haare mal abschneiden sollte – das sei jetzt nicht mehr altersgemäß…..
    Mein Plädoyer: For all those young at heart & mind – go out there and enjoy your life!!!
    Liebe Grüße aus dem Squashcourt 😉
    Susanne Asser
    PS Schade, dass ich die Jeans mit dem Loch am Knie (Sie wissen, welche ich meine) in die Altkleidersammlung verbannt habe……..

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