Warum es wichtig ist, Dinge wegzulassen.

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Eine Eigenschaft unseres modernen Lebens ist, dass wir immer mehr dazufügen. Mehr Möbel, mehr Kleidung, mehr Spielzeug, mehr Termine, mehr Apps.

Aber ununterbrochenes Addieren hat seinen Preis.

  • Eine zu lange To-do-Liste bedeutet, dass wir dauernd beschäftigt sind. Ohne Zeit für Muße, Stille, Nachdenken, Kreativität, Nichtstun, zu wenig Zeit mit den Menschen, die wir lieben.
  • Wenn Kunden zu viele Wahlmöglichkeiten geboten bekommen, kaufen sie gar nichts. Kunden wollen, dass wir das Beste anbieten.
  • Zu viel Besitz verwandelt sich in Kram, Unordnung, Aufräumen, Instandhalten-Müssen, Schulden und weniger Zufriedenheit.
  • Zu viele Aufgaben machen es schwerer, sich zu fokussieren oder überhaupt etwas erledigt zu bekommen.
  • Wenn wir zu viel auf einmal lernen wollen, lernen wir nichts richtig.

Was bewirkt weglassen?

Weglassen ist magisch: es schafft Raum, Zeit und Klarheit.Wer Stress hat, muss nein sagen lernen.

Weglassen ist notwendig: sonst werden wir überladen.

Weglassen kann schmerzlich sein: man verzichtet oder verliert etwas.

Weglassen ist eine Lebenskunst, in der wir besser werden, wenn wir üben. Beginnen Sie mit dem Streichen von Aufgaben, Terminen, Verpflichtungen, Ablenkungen.

 

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PS: Ich habe einen Trauerfall in der Familie
und komme zur Zeit kaum zum Schreiben.
Dieser Artikel stammt von Leo Babauta.

Foto: © – Fotolia.com, istock.com

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

12 Kommentare

  1. Sandra 38 J. verh. Mutter von 3 Kindern sagt

    Hallo. Ich wohne mit meiner Familie in einem recht großen Haus mit vielen kleinen Zimmern. Die Raumaufteilung ist nicht optimal und sämtliche Schränke und Kommoden waren sehr voll. Besonders belastend und lästig war das in meiner 7m2 großen Küche mit wenigen Schubladen. Ich sortierte alles nach Notwendigkeit und mir fielen dabei Dinge in die Hand, die ich tatsächlich NIE oder jahrelang nicht gebraucht habe. Teilweise waren es Geschenke oder Fehlkäufe. – Alles Dinge die mal Geld gekostet haben, aber kaum Nutzen hatten oder mir mein Leben breichern konnten. Seit das Zeug weg ist, habe ich Platz, finde meine Sachen sofort, lebe mit einem Gefühl der Ordnung und fühle mich befreit. Angeblich nutzt man auch nur 20% des Inhaltes eines Kleiderschranks. Auch dort habe ich ausgemistet. Seitdem gehöre ich zu den Menschen die täglich etwas Hübsches zum Anziehen finden. Mein Schrank ist übersichtlich und auschließlich mit Kleidung die ich auch trage befüllt. Ich besitze wenig Kleidung. Na und? Andere haben Mehr und aus Missgefallen tragen sie die Klamotten nicht. Ich habe mal den Spruch gelesen: Reich ist nicht der Mensch, der sich alles kaufen kann—— , sondern der Mensch, der alles hat was er braucht. Ich komme inzwischen mit viel weniger Dingen aus und habe das Gefühl alles zu Haben was ich brauche. Ich bin kein Minimalist und das möchte ich auch nicht sein. Aber in der heutigen Zeit ist Bescheidenheit etwas was vielen Leuten gut tun würde. Stattdessen versuchen viele Menschen sich mit Anderen zu messen. Verabschiedet euch von Dingen, die Ihr nicht braucht, dann wächst proportinal der Anteil an Dingen die Euch wertvoll sind.

  2. Vielen Dank für die Erinnerung daran, wie wichtig es ist, sich zu fokussieren. Ein willkommener Gedankenanstoß, um darüber nachzudenken, welchen Preis ich für dieses „Immer mehr“ zahle.
    Und alles Gute für Sie.

  3. Ewald Dietrich sagt

    Ich glaube, ich lasse diesen Kommentar einfach mal weg …

  4. Hallo Michael,
    Grenzen ziehen kann ich nur da, wo ich Einfluss habe. Dass in jedem Supermarkt, Wartezimmer, Aufzug Musik dudelt, kann ich schwerlich beeinflussen außer in den Wald zu ziehen. Aber in vielen Bereichen, da haben Sie Recht, kann ich mich entziehen und bestimmen, womit ich umgebe. Mein Smartphone ist zwei Jahre alt, genau so alt wie mein Laptop, einfach weil mich all die „neuen“ Funktionen neuerer Modell z.B. nicht locken.

  5. Es erscheint mir immer ein wenig unaufrichtig, wenn wir das ist „Zuviel“ unserer Gesellschaft beklagen. Zuviel Musik, zuviel Produkte, zuviel Lärm, zuviel Termine, zuviel Stress. Als wäre die Gesellschaft Schuld daran, dass wir uns nicht distanzieren können, dass wir den Schalter zum Abschalten nicht mehr finden. Ich finde, damit macht man es sich zu leicht. Es ist einfach, auf die Versuchung zu zeigen, der wir erliegen und zu sagen, sie sei Schuld. Stille, Ruhe, Ausgeglichenheit ist nichts, was wir konsumieren können und nichts, war wir erwarten dürfen, weil „es uns zusteht“. Der richtige Weg ist Arbeit, manchmal Mühe und sicherlich muss man es üben. Durch die Stadt zu gehen und sich über die Welt zu beklagen, dass ist wie … ich könnte ja mit dem Rauchen aufhören, aber …
    Nur wer das „aber“ vergisst und aus der Komfortzone tritt, ist auf dem Weg.

  6. Robert sagt

    Jetzt erklärt sich mir warum ich vergebens auf den Artikel von Donnerstag gewartet habe.

    Trotz dessen haben sie für neuen Content gesorgt.

    Danke für ihre Erklärung und Alles Gute.

  7. Nix Dejà-Vue. Ich hatte unter dem Text den Blogbeitrag von Leo verlinkt. Er hat für alle seine Blogbeiträge das Uncopyright, deshalb kann ich Artikel von ihm hier auf deutsch veröffentlichen.

  8. Ja, manchmal braucht man eine Weile, bis man merkt, dass „mehr“ nicht unbedingt besser ist. Und das mit dem Lärm geht mir genauso.
    PS. Ich wusst erst mal nicht, was Wall-E. bedeutet. Bis ich es nachgegoogelt habe …

  9. Lieber Herr Kopp-Wichmann,
    alles, was Sie hier schreiben, erlebe ich genau so:
    Wenn ich zu viel Arbeit habe, bin ich so blockiert, dass ich gar nichts mehr tun kann.
    Zu viel Kram nervt mich.
    Und auch das Überangebot in einem normalen Supermarkt überfordert mich total: allein bei Damenhygiene gibt es pro Artikel so viele Kombinationsmöglichkeiten, dass ich 10 Minuten vor dem Regal stehe, bis ich herausgefunden habe, was ich eigentlich will. Daher gehe ich so gerne zum Aldi oder in den Bioladen: dort gibt es von einem Artikel maximal zwei Alternativen. Wasser mit oder ohne Sprudel. Das schaffe ich gerade noch.

    Früher hatte ich ein iPhone, dann habe ich mir ein Android gekauft, vor allem, weil der Bildschirm so klein war. Nun habe ich zwar viel weniger Apps, aber mir fehlt gar nichts.

    Zu viel Lärm ist auch furchtbar: Meine Kinder hören Musik, während sie lesen. Bei vielen Menschen läuft immer der Fernseher. Andere brauchen sogar bei der Arbeit ein dudelndes Radio. In Kaufhäusern und Boutiquen läuft immer Musik, meist so laut, dass man sich kaum noch verständigen kann. Ich brauche meist nur Stille, weil mich dieses ewige sinnlose Blabla völlig nervt. Auch lange Autostrecken fahre ich daher meist ohne Radio.

    Ich glaube, hinter all dem Lärm steckt eine Absicht: Wir sollen nicht bei uns selbst sein. Wir sollen uns im rieselnden Dauer-Content verlieren. Wie bei Wall-E.

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