Warum ich meine eMail-Liste mit 6.000 Empfängern bereinige.

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Allgemein

Empfänger rkwichmann persönlichkeits-blog

Für Blogger wie mich wird es immer schwieriger, bemerkt und gelesen zu werden. Das ist kein Wunder.

Das Internet wird zunehmend überfüllt. Studien zeigen, dass die Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Surfers immer mehr abnimmt. Viele Besucher sind nur ganz kurz da, scannen schnell den Text. Wenige lesen die Artikel ganz.

Das soll keine Kritik sein. Ich beobachte an mir selbst dasselbe Verhalten. Kein Wunder, wenn dauernd eine Meldung reinkommt, dass jemand auf Facebook, Twitter etwas veröffentlicht hat oder eine neue eMail ankommt. Und nebenbei hat man auch noch was zu arbeiten oder die Kinder zu versorgen.

 

Qualität vor Quantität.

Das war immer mein Ansatz in den letzten sieben Jahren, in denen ich blogge. Es gibt unterschiedliche Ansichten, wie man einen guten Blog führt und zu mehr Lesern kommt. Kürzere Beiträge mehrmals die Woche oder längere aber dafür seltener.

Ich habe mich für Letzteres entschieden und schreibe mittlerweile nur einmal pro Woche einen ziemlich langen Artikel. Aber wird er auch gelesen?

  • Hohe Followerzahlen bei Twitter, Facebook oder Google+ oder eine riesige Liste mit eMails für Ihren Newsletter besagen erst einmal wenig.
    heuhaufen

    Im Internet Wichtiges zu finden gleicht der Suche nach …

  • Auch die hohe Besucherzahl eines Blogs sagt wenig aus, denn ein Großteil der Besucher kommt über irgendein Stichwort auf Ihren Blog – und verlässt ihn innerhalb von Sekunden, weil das Gewünschte nicht gefunden wird oder aus einem anderen Grund, den man nie erfährt.
  • Youtube beispielsweise zählt einen Besucher, wenn er zwei Sekunden (!) ein Video angeschaut hat.

 

Alle wollen Ihre Aufmerksamkeit.

Anzeigen, Werbespots vor Youtube-Videos, Pop-ups, Werbebanner – alle wollen Ihre Aufmerksamkeit. Doch die Aufmerksamkeitsspanne von uns Menschen ist begrenzt und die Bereitschaft von Lesern im Internet, seine Zeit mit Ihrem Angebot zu verbringen, ebenfalls.

Mein letzter Newsletter ging an 5.608 Empfänger. 2325 haben ihn geöffnet, das sind 42 Prozent. Von denen haben aber nur 891 auf einen Link auf die vorgestellten Blogartikel geklickt. Das sind meine aktiven Leser.

891 Leser aus einer Liste von 5.608 Empfängern, die den Weg vom Newsletter auf den Blog oder meine Website schaffen. Das ist meine bisherige Fan-Gruppe. Für Sie schreibe ich. Und diese Gruppe will ich langsam vergrößern.

Dafür will ich mich jedoch von den Empfängern auf meiner Liste trennen, die meinen Newsletter nicht öffnen keinen Artikel lesen daraus lesen. Denn sie vernebeln meinen Blick und kosten mich jeden Monat Geld für den entsprechenden höheren Newslettertarif.

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, sind Sie vermutlich einer meiner treuen Fans.

Teilen vielleicht meine Blogartikel auf den sozialen Medien oder machen einen Freund oder Bekannten per eMail auf einen Beitrag aufmerksam. Immer wieder berichtet auch ein Teilnehmer meiner Persönlichkeitsseminare, dass er über meinen Blog, die Podcasts oder die Videos auf mich aufmerksam wurde. Dafür danke ich Ihnen herzlich.

 

Blogger brauchen Stammleser.

Hund Zeitung_xs_Fotolia_Tinka #625434Jede Zeitung, jedes Magazin braucht Abonnenten.

Doch das wird immer schwieriger, wie man an der Einstellung der FRANKFURTER RUNDSCHAU und der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND ablesen kann. Zu viele Nachrichten sind einerseits kostenlos via PC oder Smartphone zu bekommen. Und immer weniger Menschen haben – oder nehmen – sich nicht die Zeit, eine Zeitung zu lesen. Das Überfliegen der Schlagzeilen genügt manchem.

Auch ein Blog braucht Abonnenten oder regelmäßige Leser. Und die Aufgabe des Bloggers ist es, so wertvolle Inhalte zu verfassen, dass die Besucher wiederkommen und lesen. Anders gesagt:

“Schwache Marken machen Kundenwerbung,
für starke Marken machen Kunden Werbung.”
Karsten Kilian, Markenexperte

Blogger wie Kevin Kelly schreiben über 1,000 True Fans, aber vor allem Seth Godin mit seinem Buch „tribes“ hat mich mit seinem Ansatz stark beschäftigt. Er beschreibt, wie wichtig es für Blogger ist, eine „Online-Community“ zu haben. Hier ein Video mit ihm (rechts unter dem Video finden Sie einen Knopf mit der deutschen Übersetzung).

Ein „tribe“, also ein Stamm, ist eine Gruppe von Menschen, die eine Idee verbindet. Die „Idee“ kann alles sein, eine Bürgerinitiative, der Fanclub einer Künstlerin, ein Verein, der eine Schule gründet.

Insofern ist jeder erfolgreiche Blogger ein Stammesführer.

Ein guter Blogger repräsentiert und steht für eine Idee, eine besondere Perspektive oder etwas, das für andere Menschen wichtig ist. Der Blog ist die Plattform für diese Idee und die daran Interessierten, sich zu informieren, sich auszutauschen und neue Informationen zu erhalten.

Diese „Stammleser“, also die treuen Fans, hinterlassen Kommentare auf dem Blog, senden Fragen per eMail, tragen die Ideen weiter – und kaufen manchmal Produkte des Bloggers.

Wenn man sich jetzt in einem Markt bewegt, der immer größer wird, hilft meist nur eine Strategie: fokussieren.

Deshalb will ich mich in 2013 auf nur eine Gruppe von Menschen konzentrieren – meine Stammleser, meine treuen Fans. Also vermutlich (hoffentlich) auf Sie.

Informationen (und Produkte) lassen sich auf dieser Rangreihe einordnen:

  1. Unverzichtbar.
    Treue Fans wollen jedes neue Produkt haben (denken Sie an Apple)
  2. Wichtig.
    Von großem Nutzen, die Beschäftigung kann jedoch auf später verschoben werden.
  3. Relevant.
    Die Sache ist nützlich und relevant, hat aber keine hohe Priorität.
  4. Ganz nett.
    Klingt interessant, aber anderes ist wichtiger.
  5. Spam.
    Überflüssig und Zeitverschwendung.

Um Sie als treuen Stammleser zu gewinnen, möchte ich vor allem Artikel und Produkte herstellen, die in die ersten beiden Kategorien fallen.

Dazu ist es aber wichtig, mehr über Sie zu wissen. Die ganzen Jahre schrieb ich hier in der Annahme, dass meine Leser Antworten suchen auf berufliche und private Probleme. Doch scheint mir dieser Fokus mittlerweile zu unscharf. Deshalb meine Frage heute an Sie:

 

„Warum lesen Sie diesen Blog?“

Um mich auf meine Stammleser zu fokussieren, brauche ich Ihre Hilfe. In diesen Tagen werde ich einen Newsletter an alle 6.000 Empfänger meiner Liste versenden. Mit der Bitte, sich in eine neue „Liste der Stammleser“ einzutragen.

Gleichzeitig will ich um Antworten bitten auf folgende Fragen, die ich auch in diesem Blogbeitrag hier an Sie richte:

  • Wer sind Sie und was tun Sie?
  • Warum lesen Sie meine Artikel?
  • Warum kommen Sie immer wieder auf diesen Blog zurück?
  • Und vor allem: was suchen Sie hier?

Erst wenn ich klare Antworten auf diese Fragen habe, kann ich meinen Teil dazu beitragen. Artikel schreiben, die Ihnen wirklich nützen. Ebooks und eMail-Kurse konzipieren, die Ihre dringendsten Probleme lösen helfen und öfters mit Ihnen kommunizieren.

Wenn Sie zu den Stammlesern dieses Blogs gehören – oder gehören möchten – beantworten Sie bitte hier unten als Kommentar diese Frage (gern auch anonym):

kommentarWarum lesen Sie diesen Blog?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel, dann sagen Sie es doch bitte weiter: auf Facebook, Twitter oder per Email.

… oder schreiben Sie einen Kommentar.
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Foto: © – Tinka, Fotolia.com,

 

 Zu diesem Beitrag wurde ich
durch diesen Artikel von Yaro Starak angeregt.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.