Wir können alles. Ausser Hochdeutsch.

Schreibe einen Kommentar
Allgemein

Dieser Spruch der 1999 gestarteten Werbekampagne für mein Heimatland Baden-Württemberg ist mittlerweile zum geflügelten Spruch geworden. Und hat durch die Filbinger-Trauerrede des Ministerpräsidenten Oettinger eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Der obige Spruch gilt ja auch zunehmend für die Marketing- und Werbebranche, in der immer mehr Anglizismen Eingang finden. Das dies nicht immer zum Wohle des Verbrauchers geschieht, hat eine Diplomandin herausgefunden, die bekannte Werbeslogans übersetzen ließ – mit teilweise ungewollten Bedeutungen.

So übersetzten viele Teilnehmer der Studie den Slogan

  • “Come in and find out” (Douglas) mit “Komm rein und finde wieder heraus” und
  • “Drive alive” (Mitsubishi) mit “Fahre lebend” .
  • Auch das SAT.1-Motto “Powered by emotion” das mit “Kraft durch Freude” übersetzt wurde, hat wohl seine Wirkung verfehlt.
  • Vor allem die Deutsche Bahn ist mit ihren Wortschöpfungen “Surf & Rail”, “DB Carsharing” und “Call A Bike Standort” an vorderster Front der kreativen Sprachschöpfer. Oder wüssten Sie sofort, was man dort unter dem neuen Bahn-Service namens “Touch & Travel” zu verstehen hat? (Es ist ein Handy-Dienst, klingt aber eher nach “Fummeln & Fahren”.

Auch die deutsche Führungselite kann alles – außer hochdeutsch, wie Sie hier sehen können:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://youtube.com/watch?v=uqHd_Y3LOc0

Wenn Sie auch einen schönen Slogan oder Begriff in Denglisch kennen, schreiben Sie ihn mir hier.

PS: Wenn Sie den Artikel auch anderen Lesern empfehlen möchten, einfach unten auf
„Artikel weiterempfehlen“ klicken.
Danke.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

0 Kommentare

  1. rkwichmann sagt

    Hallo liebe Frau Winterscheidt,
    natürlich können Wirklichkeiten inkompatibel sein. Die Landkarte der Oppositionspartei wird immer anders sein als die Sichtweise der Regierung.
    Mit Menschen, mit denen unsere Landkarten in vielem übereinstimmen, verstehen wir uns gut. Da wo die Schnittmenge der Landkarten geringer ist, braucht es Toleranz. Kurt Tucholsky sagte dazu: „Toleranz ist der Verdacht, dass der andere auch Recht haben könnte.“

    Beste Grüße
    Roland Kopp-Wichmann

  2. Marianne Winterscheidt sagt

    Lieber Herr Kopp-Wiechmann,

    Ich teile Ihre Ausführung zu 100%. ICH BIN absolut für meine Wirklichkeit verantwortlich + konstruiere sie mir auch. Genauso bin nur ich in der Lage, mir meine Wirklichkeit zu verändern, wer auch sonst !
    Aber dass ich aus dieser Erkenntnis heraus, toleranter werde, kann ich z.Z. nicht unbedingt nachvollziehen ( jedenfalls z.B. IN einer Partnerschaft, die zwangsläufig aus 2 Wirklichkeiten besteht. Hier kann es passieren, dass eine Wirklichkeit z.B. des Gegenübers/Partners die eigene Wirklichkeit verletzt ). Da ICH verantwortlich bin, ist der Andere es im Umkehrschluss auch.

    Toleranz ist einfach, wenn das Gegenüber gerade NICHT verantwortlich ist. Aber dann wird das Gegenüber auch nicht „für voll “ genommen, oder? Kann also zweischneidig sein.

    Klar, „Verantwortlich“ ist , so wie Sie es meinen, neutral zu verstehen + nicht moralisch.

    Wirklichkeiten können/müssen/sind verschieden aber nicht alle Wirklichkeiten können es
    miteinander, oder ? Können Wirklichkeiten inkompatibel sein, kann es Grenzen der Toleranz geben?

    Viele Grüße
    Marianne Winterscheidt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert