Was männliche Führungskräfte von Obama lernen können.

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Karriere / Persönlichkeit

obama_wahl_2008

Das letzte Mal, dass ich eine Nachrichten im Fernsehen verfolgte und mir immer wieder die Tränen kamen, war beim Fall der Mauer in Berlin. Letzte Nacht war es wieder so weit. Ich saß da, schaute die Bilder der Menschen, als das Ergebnis der US-Wahl verkündet wurde, sah die begeisterten Menschen – und war ergriffen.

Da mir das bei einer Bundestagswahl noch nie passierte und ich auch zu Amerika keine besonderen Beziehungen pflege, dachte ich, dass es schon etwas mit der Person von Barack Obama zu tun haben müsste. Und mit dem, was er in Menschen auslöst.  Dann musste ich an meine Arbeit mit Führungskräften, denn diese wollen ja bei Ihren Mitarbeitern und Kunden auch viel bewegen.

Warum geschieht das so selten?

(Zu diesem Beitrag gibt es einen aktuellen Artikel vom Okt. 2013.)

Ich habe darüber nachgedacht, was speziell ein Mann, der andere führen will – Frauen führen anders – von dem neuen US-Präsidenten lernen kann. Dabei bin ich auf sieben Punkte gekommen, welche Fähigkeiten ein Mann, der sich als moderne Führungskraft begreift,  heute auszeichnen könnte.

  1. Er ist umfassend intelligent.
    Er interessiert sich nicht nur für alle fachlichen Belange seines Gebietes. Sondern weiss auch, wo die Grenzen seiner Kenntnisse sind. Dann gibt er nicht vor, es zu wissen, sondern vergibt sich nichts, kompetente Berater zu engagieren.
    Damit haben etliche Führungskräfte Schwierigkeiten. Sie sind entweder beratungsresistent oder merken gar nicht, dass sie etwas nicht wissen. Denn dazu gehört auch, sich nicht für allwissend und unfehlbar zu halten.
    Zur umfassenden Intelligenz gehört neben dem fachlichen Wissen auch die „emotionale Intelligenz„. Also die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
  2. Er ist mit seinen Gefühlen in Kontakt.
    Viele Führungskräfte glauben ja immer noch, dass kluge Argumentation oder lange Zahlenkolonnen Menschen animieren, sich ihnen anzuschliessen. In  seinen mitreissenden Reden gelingt es Obama dagegen immer wieder, die Menschen emotional anzusprechen. Das kann man zum Teil auf Rhetorikseminaren lernen. Doch wer andere emotional überzeugend ansprechen will, muss vor allem auch mit den eigenen Gefühlen in Kontakt sein. Muss seine Aengste, Unsicherheiten aber auch seine Träume und Ziele genau kennen.
  3. Er führt über längere Zeit eine gute Ehe.
    Dieser Punkt mag manchen überraschen. Was hat Menschenführung mit dem Führen einer privaten Beziehung zu tun? Ich finde, eine ganze Menge.
    Man kann vielen Menschen eine Weile etwas vormachen. Aber in einer längeren Ehe ist es schwer möglich, dem Partner etwas vorzuspielen, was man nicht ist. Es braucht die Fähigkeit, den anderen zu führen – und sich führen zu lassen. Es braucht die Fähigkeit zu Visionen – und den langen Atem diese umzusetzen.
    Ich bin immer skeptisch, wenn ein Mann es nicht fertigbringt, ein Zweier-Team über längere Zeit zu fuehren und dabei viele Schwierigkeiten zu meistern und andererseits glaubt, das Führen eines Projekts mit unterschiedlichen Menschen wäre einfacher.
  4. Er bemüht sich, möglichst authentisch zu sein.
    Dazu gehört meiner Meinung nach eine feste Basis in einer eigenen Wertebasis. Dann gelingt es auch, möglichst unabhängig Positionen zu beziehen und Auseinandersetzungen nicht auszuweichen.
    Doch viele männliche Führungskraefte sind zu sehr am eigenem Erfolg oder unablässiger Bewunderung und Aufmerksamkeit interessiert. Dann kann es passieren, dass Wahlprogramme anhand demoskopischer Umfragen konzipiert werden, ähnlich wie Fernsehprogramme nach der Quote geplant werden.“Möglichst authentisch“ heisst, dass es natürlich auch Situationen gibt, wo man die eigenen Ueberzeugungen nicht ganz durchsetzen kann. Wichtig ist, dabei die eigene Grenze zu kennen, wo man etwas nicht mehr mittragen will.
  5. Er ist ein erwachsener, kraftvoller Mann.
    Bei vielen Politikern oder Führungskräften, die ich im Fernsehen sehe, denke ich: „Will der mich für dumm verkaufen?“ Ihre Diskussionsbeiträge, Argumentationen oder persönlichen Antworten sind so durchsichtig, so flach oder nichtssagend, dass ich geistig oder tatsächlich abschalte.
    Manchmal hilft es auch, auszuprobieren, ob man sich die betreffende Führungskraft beim Sex vorstellen kann.
  6. Er nutzt die modernen Medien.
    Obama nutzt konsequent die Möglichkeiten des  Social Networkings und des Internet-Marketings. Die Erfolge bei den Erstwählern zeigen den den Erfolg dieser Strategie. So engagierte er den ehemaligen Mitbegründer von Facebook, der Obama’s Auftritt im Internet organisierte.
    Siehe: www.mybarackobama.com
    Man vergleiche dazu Informationsstand und Offenheit einiger Bundestagsabgeordneter bezüglich des Internets (Stand Juni 2007):
    [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=C0Q41F6m1_E[/youtube]
  7. Er nutzt seine Macht, um andere zum Mitmachen zu bewegen.
    Führungskräfte alter Schule versuchen, Mitarbeiter für ihre eigenen Ziele einzuspannen. Sie verkünden ihre Ziele und drängen ihre Mitarbeiter, diese umzusetzen. Obama schafft es, dass Menschen wieder beginnen, an sich selbst zu glauben und zu betonen, dass es in der Politik oder im Business nicht um die Führer geht, sondern um die Menschen selbst und deren Nutzen. (Siehe diese Grafik von Captain Obvious)

Die obigen Meinungen sind natürlich völlig subjektiv und das Resultat meiner jahrelangen Frustrationen, die ich bei der Lektüre von Zeitungen oder meinem seltenen Fernsehkonsum immer wieder erlebe.

Erst als ich die Berichte über Barack Obama las und ihn am Fernsehen sah, wurde mir klarer, warum ich bei Ansprachen unseres Bundespräsidenten, der meisten Bundesminister oder Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft in Talkshows so schnell abschalte.

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

29 Kommentare

  1. spannend geschrieben, ich gebe dir in vielem recht und der bisherigen leistung von barack obama kann man nur bewunderung zollen.

    ein punkt fehlt mir auf deiner liste: wie jede wirklich gute führungskraft versteht er es meisterhaft, die richtigen menschen auf die richtige position zu setzen und seine eigene effizienz zu steigern, indem er sich mit den richtigen beratern umgibt.
    und natürlich ist er eine charismatische führungspersönlichkeit, er versteht es, menschen zu engagieren, wie das schon sehr lange keinem politiker mehr gelungen ist. das allein ist allerdings noch kein indiz für politische alltagstauglichkeit. ob obama den ungeheuer schwierigen balanceakt zwischen übersteigerten bis fast schon pseudo-religiösen erwartungen an seine person und realpolitischen ansprüchen an den präsidenten der usa schaffen kann, ist eine andere frage.

    das erbe, das er angetreten hat, ist mit sicherheit kein einfaches – man nehme den noch recht aktuellen streit um die veröffentlichung von das us-militär belastendem fotomaterial und die schwierigkeiten bei der abwicklung guantanamos als beispiele. „change“ von heute auf morgen gibt es nicht, es wird viele vorsichtige schritte brauchen, was enthusiasmus schnell in enttäuschung verwandeln kann, denn wunder und erlöser gibt es nun mal nicht. es wird spannend zu sehen sein, wie obama die herausforderung korea angeht.

    tja, und da schon andere auf im weitesten sinne themenverwandte blogartikel verwiesen haben schließe ich mich mal mit einem aktuellen hinweis an, denn wer freut sich nicht über mehr publikum: . auch lesenswert und eine wichtige quelle für den artikel zum thema „führung“ ist folgende sammlung:

  2. Betty sagt

    I recently came accross your blog and have been reading along. I thought I would leave my first comment. I dont know what to say except that I have enjoyed reading. Nice blog. I will keep visiting this blog very often.

    Betty

    http://www.my-foreclosures.info

  3. Morpheus sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    die Amerikaner haben das kleinere Übel gewählt. In unserer heutigen Gesellschaft unterscheide ich zwischen Ursache und Auswirkungen. Mit der Wahl von Barrack Obama wurde noch keine Ursache für eine bessere Zukunft maßgeblich geändert. Gott sei Dank stirbt die Hoffnung zum Schluß.
    Ihre Punkte sind klar nachvollziehbar und gut argumentiert. Aus meiner Sicht leider noch keine Argumente für eine konstruktive und harmonische Führung Amerikas, denn hier haben andere, im Hintergrund das Zepter in der Hand.

    Carpe diem
    Morpheus

  4. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Herr Mentzel,
    nicht jede Begeisterung ist gleich eine messianische Hoffnung, finde ich. Und ohne Begeisterung, also eine starke Identifikation mit den Ideen und Plänen eines Führers kriegt man in einer Gesellschaft keine Veränderung hin. Weil diese ja auch die Bereitschaft zu Opfern verlangt.
    In Deutschland ist diese Begeiserungsfähigkeit der Menschen im Dritten Reich fürchterlich mißbraucht worden. Vielleicht ist das Politikgeschäft unserer Tage ja deswegen auch so nüchtern.
    PS: Ich war auf Ihrer Website. Fand es ziemlich schwer zu lesen. Grafisch wie inhaltlich.

  5. Die ewige Suche nach dem wahren Messias:

    Kommt uns das alles nicht bekannt vor? Kennen wir das, was wir in Amerika beobachten, nicht ähnlich aus den Anfängen der christlichen Geschichte, wo messianische Hoffnungen auf den römischen Kaiser, die politische Führung gesetzt wurden?

    Wer die Hoffnung auf auf politische Lösungen für die dringlichen Probleme der Zeit aufgegeben hat, der versucht wieder nach einem Wort, einer universalen Vernunft zu hören.

    Der will die von Papst Benedikt XVI. als biblisch-geschichtliches Wesen des christlichen Glaubens gesehenen kreative=schöpferische Vernunft im heutigen Weltbild verständlich machen: „www.theologie-der-vernunft.de“ oder versucht sie im Forum der Brights „Ist Glaube vernünftig“ zu begründen.

    Viele Grüße vom Paradigma der lebendigen schöpferischen Vernunft in der Welt-Gegenwart.

    Gerhard

  6. Aber Hallo,
    da gibt es also noch ein paar Leute, die sich näher mit Barack Obama beschäftigen, kein Wunder eigentlich… als Ergänzung bzw. Modifikation der Frage (links) „Warum sind Veränderungen so schwierig?“ interessiert mich ganz pragmatisch die Frage „Wie wird Veränderung möglich“ – und jetzt bin ich gespannt, wie Obama die geplanten Veränderungen anpackt. Da kann ich mir nur wünschen, dass die begonnenen Überlegungen fortgesetzt werden…!

  7. Simone sagt

    Vielen Dank für Ihren inspirierenden Blogbeitrag, Herr Kopp-Wichmann.

    Eine Frage hat er dann doch bei mir aufgeworfen. Wo beginnt meine eigene Verantwortung, wenn ich mir eine andere Regierung wünsche?

    Im privaten Leben, in der Ehe bzw. in der Familie, ein bewusstes Leben zu führen, erfordert viel Empathie und neben der Bereitschaft der wechselseitigen Führung, die beständige Arbeit an sich selbst.

    In der Geschäftswelt ein „bewusstes“ Leben zu führen, nun, da sind wohl die wenigsten Führungskräfte bereit. Es erfordert meiner Meinung nach, dass man sich mehr bzw. konsequent mit den Folgen des eigenen Tuns befasst, was ja die Dinge bekanntlich nicht einfacher macht. Im Gegenteil.

    Aber wir sind die Konsumenten, die den Unternehmen Nahrung geben, die wiederum der Regierung Nahrung geben. Also geht es wohl auch und vor allem darum, dass wir uns selbst beständig ändern. Bewusster sind in unserem Kaufverhalten und in Bezug auf die Umwelt.

    Eben tun, was man als Einzelner tun kann.

    Obama hat die Chance bekommen, Amerika und dessen Selbstverständnis zu prägen. Das finde ich wunderbar. Das Leben lebt von Veränderung.

    Zwischen dem, was er will, und dem, was er kann, wird er, wie wir Menschen alle – seinen Weg finden müssen. Ich wünsche ihm weiterhin diesen Optimismus – jenen, der in der Einsicht bzw. Hoffnung wurzelt, dass alles Gute, was noch nicht geschehen ist, geschehen kann. Wohl wissend, dass niemand lauter richtige Entscheidungen treffen kann aber immer die Chance hat, bestmögliche Entschlüsse zu fassen. Das Glück mag den Geduldigen, der erkannt hat, dass alles seine Zeit braucht.

    Eine schöne Zeit wünscht
    Simone Betka

  8. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Ingo,
    ich hoffe, Leser aus dem Gender- und Feministenwinkel lesen mehr aus meinem Blog als diesen einen Satz. Dann wird auch klar, dass ich die partnerschaftliche Beziehungsform favorisiere und empfehle. Konkret heißt das, Mann und Frau sollten in der Partnerschaft führen und sich führen lassen, am besten abwechselnd, sonst gibt es dauernd Streit.

    Ich glaube, dass in einen Wahlkampf recht wenig Inhalte gehören. Wer aus dem Wahlvolk kann denn schon beurteilen, welche Maßnahmen richtig wären. Dann hängt das bei uns auch nochmal von den Koalitionen ab, die man nach der Wahl eingehen muss.

    Aber was für ein Menschenbild jemand hat, für wen er spricht, und ob das alles möglichst glaubhaft ist, will ich von einem Politiker erfahren. Auch will ich eine ungefähre Vision hören, die mich begeistert. Wie man da hinkommt, kann ohnehin keiner so genau sagen. Die Richtung ist entscheidend – und ich glaube, das hat Obama sehr gut verstanden und kann es glaubhaft vermitteln.

    Danke für Ihren Kommentar.

  9. Zitat: „Wenn ein Mann es nicht fertigbringt, ein „Zweier-Team“ über längere Zeit zu führen “ und dabei viele Schwierigkeiten zu meistern. … In der Ehe ‚führt‘ ein Mann das Zweierteam?! Wenn das mal keinen Ärger aus dem Gender- und Feministenwinkel gibt 🙂

    Aber im Ernst – das sind einige gute Beobachtungen und interessante Punkte. Ich denke, gerade Obamas vorhandene (oder zumindest gut einstudierte) Authentizität und Emotionalität hat die meisten Punkte gebracht. Und davon können Leiter wirklich etwas lernen.
    Bei ihm ging es allerdings auch da hin, dass echte Inhalte nicht mehr wirklich wichtig (manchmal auch nicht wirklich erkennbar) waren. Vielleicht doch kein echtes Vorbild für Führungspersonen? Aber ein spannendes Thema bleibt es allemal. Bin gespannt auf andere Meinungen …

  10. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Marina,
    ich fände es toll, wenn in Deutschland mehr Menschen von einem Politiker begeistert wären und sich das in einem hohen Spendenaufkommen und viel Freiwilligenarbeit ausdrücken würde.
    Statt dessen beobachte ich Politikverdrossenheit, sinkende Wahlbeteiligungen und zunehmende Parteiaustritte. Das letzte Mal, als das hierzulande passierte, war als die „Grüne Partei“ gegründet wurde und Joschka Fischer Minister wurde. Und wiviel wurde dadurch bewegt!
    Gerade bei Obama stammt, wenn meine Quellen stimmen, ein beträchtlicher Teil seiner Wahlkampfspenden von Bürgern mit Beträgen zwischen fünf und zwanzig Dollar. Ganz anders als bei seinem Vorgänger, der seinen Wahlkampf durch die Ölindustrie (Halliburton & Co.) finanzieren ließ.
    Der einzige Politiker in Österreich, der Menschen so gefühlsmäßig engagieren konnte, war Jörg Haider. (Ich weiß, gefährliches Beispiel). Aber es geht mir nicht um die politische richtung dabei, sondern, dass Führungskräfte – in Politik oder in der Wirtschaft mehr die Menschen ansprechen müssten. Und das erreicht man eben vor allem so, wie es Obama vorgemacht hat.

    Danke für Ihren Kommentar.

  11. Marina Grogger sagt

    Diese Begeisterung, die hier, offensichtlich charismatisches Verhalten einer Person auslöst, ist schon seltsam. Da ist davon die Rede, mir den Politiker beim Sex vorzustellen, die unüberprüfbare Authentizität, seine Jugendlichkeit. Etwas viele Klischees, die dabei auf grossartige Weise bedient werden.
    Ich verlasse mich auf meine Intuition und etwas Geduld. Denn die Gruppierungen, die Obamas enormen Wahlkampf finanziert hatten, werden Gegenleistungen verlangen. Sie sind mir noch nicht bekannt, weil ich mir keine Zeit genommen habe, Informationen zu sichten.

  12. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Sunny,
    das hat auch damit zu tun, dass in Deutschland oft Skepsis, Zweifel mit Klugheit und Nachdenklichkeit assoziiert werden. Wer skeptisch ist, muss ja auch nicht sagen, wie er es anders machen würde. Er versteckt sich oft hinter einer skeptischen Haltung und ist dadurch weniger angreifbarer, als jemand, der begeistert eine Idee vorstellt.

    Danke für Ihren Beitrag.

  13. Ich finde Punkt 1 besonders gut. Während Obama umfassend intelligent erscheint, erscheinen viele deutsche Prolitiker umfassend blöd.
    Sie sperren sich gegen neue Medien und andere Dinge (mein Steckenpferd: selbständige Bildung), als ob sie glauben, sie könnten den Absolutismus wieder einführen. Die Standard-Antwort auf etwas Neues, von einem Bundestagsbesatzer hierzulande ist: „Das sehe ich skeptisch“

  14. Von Obama lernen heißt Siegen lernen…

    Barack Obama ist der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Wie hat er das geschafft? Er ist Afro-Amerikaner, und bis kurz vor der Wahl hieß es immer noch, Amerika sei noch nicht reif genug für einen schwarzen Präsidenten. Er stammt aus eher b…

  15. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Marianne,
    die Sorge habe ich auch. Gerade weil er so charismatisch ist und dann auch noch ein „Schwarzer“ mit sozialistischen Ideen.

  16. AL sagt

    Das Buch:

    Barack Obama: Wie ein US-Präsident gemacht wird

    gibts hier!

    Super Beitrag übrigens, wird sicherlich noch für Gesprächsstoff sorgen.

  17. Marianne sagt

    Hallo,

    ich stimme dem in allen Punkten zu – gerade der Hinweis “ sich den Politiker bei Sex vorzustellen „… und dann – wir haben praktisch nur “ Verbalprotzer “ hier in Deutschland ;-(

    Allerdings – ich habe, gerade weil ich ihn sympatisch finde, auch große Sorge: er wird viele Neider auf den Plan rufen, alle diejenigen, die das eben nicht sind/können. Ich habe Angst, dass so ein
    Verrückter ihn umbringt. Ich hoffe, dass seine Frau und er gut beschützt werden !

  18. Jakob sagt

    Sehr guter Artikel, Roland! Danke.

    Was man bei den Zahlen, Daten, Fakten in Deutschland berücksichtigen muss, ist das Dritte Reich. Hab‘ es grad schon irgendwo gelesen – in Deutschland ist eine Begeisterung schnell suspekt, weil sie unkontrolliert wirkt. Und viele Leute verbinden mit den Ereignissen zwischen 1933 und 45 die Kopflosigkeit, mit der dort z.T. agiert wurde.

    Außerdem darf man den Einfluss der Philosophie und Sozialwissenschaft nicht unterschätzen. Gerade in Deutschland hatte die Frankfurter Schule um Adorno/Horkheimer/Habermas mit der Diskursethik viel Einfluss. Die Diskursethik geht davon aus, dass in der Diskussion (in diesem speziellen Falle: Diskussion um ethische Grundsätze) die besten Argumente überzeugen und gewinnen (und nicht sozialer Status, Authoritäten, physische Gewalt o.ä.). Dies wurde gerade auch in den 70ern hochgehalten. Wer ist grad an der Machte? Leute, die in den 70ern den Einfluss dieser Gedanken genossen haben. Nicht alle sind ihnen von Anfang an gefolgt (Steinewerfen usw. 😉 ), aber dennoch haben sich diese Gedanken im System Politik (nächster Sozialwissenschaftshinweis: Systemtheorie, z.B. von Luhmann) etabliert.

  19. Sehr gelungen, muss ich zugeben.
    Was ich heute nach der Wahl sehr oft von den US-Bürgern gehört habe ist, sie rechnen es ihm sehr hoch an, dass er so echt ist – einer von ihnen. Sie können sich mit dem Obama identifizieren, der Basketball spielt oder – wie im August auf Hawai’i – ein hervorragender Body-Boarder ist.

    Das ist mit unseren Politikern in der Heimat in keinster Weise zu vergleichen – oder kann sich irgendjemand eine Angela Merkel als Windsurferin vorstellen? Oft brauche ich unseren deutschen Führungskräften nur ins Gesicht schauen und mir fallen die Lider zu 😉

    Viele Grüße vom anderen Ende der Welt
    ** http://www.witchitaito.wordpress.com **

  20. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo Markus u. Gerold,
    ich finde Crosspromotion eine gute Sache. So lerne ich selbst immer wieder interessante Blogs kennen und für die Leser ist es auch ein guter Service, zu sehen, wer zu einem Thema etwas veröffentlicht hat.

  21. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo tahssin:
    na wenigstens in der Klimapolitik hoffe ich auf eine andere Politik der USA durch Obama. Ich setze da auch auf den Druck durch seine Ehefrau 🙂

  22. Roland Kopp-Wichmann sagt

    Hallo daRONN:
    nachdem das auf einigen Blogs immer mal wieder nicht klappte, mache ich es jetzt meistens mit einem direkten Kommentarhinweis.

  23. hallo,

    toll geschrieben, schließe mich der meinung fast vollständig an, außer in einem punkt. und zwar weiss obama genau für welches amt er sich beworben hat und welche funktionen er einnehmen wird bzw. muss. ich denke, dass er einiges innerhalb der staaten ändern kann, sich jedoch auf internationaler ebene nur die herangehensweise ändern wird.

    p.s. seine siegesrede fand ich sehr beeindruckend, einfach mal anschauen, hier ein kurzer abschnitt daraus: http://blog.miet24.de

    wir wünschen ihm erfolg!

    lg

  24. Hallo, setzte das nächste mal doch einfach einen Trackback.

    Grüße,

    daRONN

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