Männer haben Angst vor Frauen.

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Ein heißes Thema in der heutigen Zeit. Aus meiner langjährigen Arbeit mit Menschen und wenn ich im Fernsehen oder in der Zeitung sehe, was Männer mit Frauen machen, komme ich zu dieser Überzeugung: Männer haben Angst vor Frauen!

Genauer gesagt: wir Männer haben Angst davor, die Zuwendung und Anerkennung von Frauen nicht zu bekommen oder zu verlieren. Unser Selbstwertgefühl hängt ganz stark davon ab. (Wie sonst ist es zu erklären, dass immer wieder eifersüchtige Männer ihre Frau umbringen.) Denn derjenige, von dem ich mich abhängig fühle, hat Macht über mich.

Wie gehen Männer mit dieser Angst vor Frauen um?

Da Angst haben nun gemeinhin nicht als sehr männliche Eigenschaft gesehen wird, meist so, dass sie abgewehrt wird. (“Ich Angst? Angst vor Frauen? Lächerlich!”) Es gibt zwei gängige Formen für Männer, diese Angst abzuwehren.

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1. Durch Abwertung und Distanz gegen die Angst
Wenn ich den anderen abwerte, kann ich mich größer und stärker fühlen – und brauche ihn nicht mehr zu fürchten. Hierzu gehört das übertriebene Macho-Gehabe (am besten in der Gruppe), indem der Mann versucht, seine männliche Identität durch Anders-Sein als “weiblich” zu definieren: superstark statt schwach, furchtlos statt voller Angst, immer cool statt gefühlvoll.

Oft haben solche Männer ein patriarchalisches Bild verinnerlicht, in dem Frauen eine niedere Position einnehmen. (So nannte zu seiner Zeit z. B. Altbundeskanzler Kohl die damalige Ministerin für Frauen und Jugend, “mein Mädchen”. Heute ist das “Mädchen” selbst Kanzlerin.) In monotheistischen Religionen, (wie Judentum, Christentum oder Islam) ist beispielsweise die Existenz einer Göttin undenkbar.

2. Durch Anpassung und Unterordnung gegen die Angst
Menschen denken, wenn ich mich so gebe, wie ich glaube, dass der andere mich haben will, kann ich mir seine Gunst sichern. Hierzu gehört der Muttersohn, der Softie aber auch der notorische Herzensbrecher.

Oft haben solche Männer ein matriarchalisches Bild verinnderlicht, in dem sie Frauen und weibliche Eigenschaften idealisieren und “typisch männliche” Eigenschaften ablehnen oder verachten. (Solche Männer stimmen dann gern ein, wenn es heißt, dass Frauen doch das stärkere/bessere Geschlecht seien oder bei sexistischen Bemerkungen von Frauen “Er ist eben nur ein Mann!” gerne mitnicken.)

Und jetzt?
Denken Sie doch mal über Ihre Angst nach. Angenommen, meine These „Männer haben Angst vor Frauen“ stimmt:

Wie gehen Sie mit Ihrer Angst vor Frauen um?

Ganz konkret. In welchen Situationen verspüren Sie (na gut – ein bisschen) Angst? Mit Kolleginnen, mit einer Kundin, mit Ihrer Chefin, Ihrer Partnerin?

 

Und wie gehen Sie dann mit der Angst um? Wie zeigt sich äußerlich – und innerlich die Angst? In welchen Situationen zeigt sich die Angst? Es ist wie mit jeder Angst im Leben. Erst wenn ich mir der Ursachen einer Angst bewusst bin, kann ich sie untersuchen und evtl. bewältigen. Solange ich Angst habe, die Ursachen nicht kenne, sie aber verdränge (“Wer bremst, hat Angst!”) bin ich der Angst in meinem Leben ausgeliefert.

Ach, Sie sind ein Mann und haben nie Angst vor Frauen? Toll, schreiben Sie doch hier einen Kommentar.

PS: Wenn es Sie beruhigt: Frauen haben auch Angst vor Männern. Und sie bewältigen ihre Angst auch auf die gleiche Weise – hier sind wir alle Menschen gleich.

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Danke.

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

8 Kommentare

  1. Birgit sagt

    Ja das stimmt: viele Männer haben Angst vor Frauen. So kann ich mir auch das Ablehnen und Herabwürdigen des weiblichen Prinzips an sich in unserer Gesellschaft erklären. Also die traditionelle und systematische Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Familien, in der Gesellschaft. Wenn Männer keine Angst vor Frauen und deren Macht hätten, gäbe es diese Unterdrückung nicht in dem Masse. Aber es geht aufwärts: Männer scheinen sich immer mehr um ihre innersten Probleme zu kümmern und sich ihren Ängsten vermehrt zu stellen. So kann ich mir beispielsweise das Wahlrecht für Frauen in Deutschland erklären oder den Umstand, dass Frauen ohne die Einwilligung des Mannes berufstätig sein dürfen. Ausserdem ist es nicht mehr undenkbar, dass eine Frau Vollzeit arbeiten geht während der Mann sich ums Kind kümmert (alles Dinge, die für unsere Grosseltern undenkbar waren). Und so muss ich leider auch schliessen, dass muslimische Männer gewaltige Angst vor Frauen haben müssen, wenn man sich mal dort die jahrzentelange unveränderte Unterdrückung von Frauen und Mädchen in diesen Ländern ansieht. Und es scheint dort nicht aufwärts zu gehen. Die Männer dort sind nicht gewillt, sich ihren Ängsten zu stellen.

  2. Df_AH64 sagt

    Es gibt immer solche und solche Menschen. Ich verstehe nicht, wie man pauschal vor einer so großen Gruppe der Mitmenschen Angst haben kann aufgrund deren Geschlechtes. …

    Andere sind doch Individuuen und das Geschlecht ist „nur“ ein Aspekt unter mehreren. Ob jemand eine Gefahr darstellt, hängt doch vom Charakter und den konkreten Umständen ab, nicht davon, ob derjenige männlich oder weiblich ist.

    Böse gesagt: Man muss sich eigentlich vor allen Mitmenschen hüten, aber andererseits braucht man sich nicht vor allen Mitmenschen hüten. Was sagt mir denn schon das Geschlecht zum Gefahrenpotential desjenigen mit dem ich zu tun habe?

  3. oliver sagt

    ich bin genau so ein mann. ich war ein muttersöhnchen, habe immer die nähe der frauen gesucht, welche war mir egal.

    nun, nachdem das nicht funktionierte, bin ich distanziert und sehe frauen wirklich als das niedere geschlecht an. so wie sich frauen mir gegenüber verhalten haben und wie ich sehe daß jeder meiner freunde, die in beziehungen stecken, einfach nur marionetten sind von fiesen frauen sind, muss ich das ja denken. mir bleibt nichst anderes übrig, ständig diese spielereien, dieser seelische druck der aufgebaut wird, dieses ständige gekränkt sein der frau als druckmittel, die jammerei über zu wenig kohle (während sie genau so viel oder mehr verdienen als der mann, dann aber noch taschengeld vom mann bekommen), dieses ständige „ein blöder spruch ist genau so schlimm wie eine massenvergewaltigung einer frau mit anschliessender folter, die zum tod führt,“ na das kann mich doch nur veranlassen frauen als unterwesen anzusehen, während sie mir lange genug vorgespielt haben daß sie die besseren menschen seien und ich, weil ich ein mann bin, nix wert bin.

    die wahren feinde sind nicht die auf denen man mit dem finger zeigt, sondern die, die mit dem finger auf andere zeigen, andere für ihren scheiss verantwortlich machen obwohl sie erwachsen sind und eigentlich verantwortung für sich selbst übernehmen sollten. und so agieren frauen. nicht weil sie weiblich sind, sondern weil es menschen sind die das derzeitige gesellschaftliche konzept zu ihrem vorteil nutzen UND dieses als mutter auch noch zum vorteil an ihre töchter und zum nachteil an ihre söhne weiter geben.

    agressoren, puppenspieler, diktatoren respektiere ich nicht. also respektiere ich die meisten frauen in dieser gesellschaft nicht.

    hätten die frauen ja auch mal anders machen können, meine mutter, meine schwestern meine ex-freundinnen. sie hätten ja auch mal aufrichtig sein können, zu ihren entscheidungen stehen können und mich nicht als fussabtreter nutzen können den sie für den ganzen scheiss, was sie im leben verkacken, verntwortlich machen.

    die einzigen frauen die es wirklich gerafft haben kommen aus anderen welten und/oder sind weit hinter der menopause. die hatten nämlich irgendwie einen grund mal über sich selbst und ihr leben nachzudenken, statt immer nur zu fordern und zu tyrannisieren.

  4. coldseduction.com sagt

    So, man kann jetzt hin und her diskutieren:

    Haben Männer (manchmal) Angst vor Frauen und wenn ja, warum und haben Frauen Angst und brauchen Männer eine Emanzipationsbewegung?

    Schön und gut, wenn’s den der Wahrheitsfindung dient.

    Die interessantere Frage – für mich jedenfalls – ist:
    Ok, ich habe manchmal in bestimmten Situationen Angst (vor Frauen) – wie kann ich diese Angst für mich nutzen und daran wachsen? Wie kann ich diese Angst dazu nutzen, stärker, glücklicher, erfüllter, interessanter zu leben?

    Die Antwort ist einfach und glasklar:
    Feel the fear and do it anyway.

    Oder:
    Konfrontiere dich sinnvoll mit deiner Angst und gehe durch sie hindurch.

    Oder:
    Packe den Stier bei den Hörnern.

    Zur speziellen Angst vor Frauen im Allgemeinen ;-): Die sind – meinen Erfahrungen nach – sehr dankbar und angetan, wenn da mal ein Mann daherkommt, der keine Angst vor ihnen hat bzw. sich mit seiner Angst sofort und in der Situation konfrontiert und etwas riskiert.

    Und jetzt kommt das für mich Entscheidende:
    Klar, Frauen mögen das, wenn ein Mann mit ihnen angstfrei bzw. entschlossen und selbstsicher umgeht. Aber dieser wohltuende Nebeneffekt hat die Priorität 3. Priorität 1 ist mein eigenes Wachstum und Glück, Priorität 2 meine gerade anstehende Aufgabe.

    Ich würde es für sehr sinnvoll für alle halten, wenn die Essenz einer „Männeremanzipationsbewegung“ mit den drei vorherigen Sätzen beschrieben werden könnte.

  5. Hallo Frau Kleinen,
    na, das wird den Männern aber guttun, dass eine Frau mal soviel Verständnis für sie hat. Aber ganz so hilflos sind wir ja nun auch nicht. Es sind ja nicht nur die von außen prasselnden Erwartungen und das innere Tonband – das ist ja bei Frauen nicht anders.

    Ich denke, der Unterschied ist, dass viele Frauen eben eine Emanzipationsbewegung mitgemacht haben und eine gleichartige Bewegung bei Männern noch nicht so weitgreifend angekommen ist.

    Ihrem letzten Satz kann ich aber voll und ganz zustimmen.

    Danke für Ihren Kommentar.

  6. Z. Kleinen sagt

    Ein sehr interessantes Thema, auch für mich als Frau. Persönlichkeitsentwicklung als lebenslanger und manchmal sehr, sehr schmerzlicher Prozeß – den Männern bleibt allerdings oft viel weniger Zeit und Möglichkeit, bei sich selbst tiefer zu gucken. Es ist die große Angst, dass mann der Boden unter den Füßen weggeht und er seinen „Mann“ im Leben nicht mehr stehen kann. Von allen Seiten prasseln Ansprüche, Erwartungen und Zuschreibungen auf ihn ein – hinzu kommt das gesamte innere „Tonband“, das seit frühester Kindheit von anderen besprochen wurde.

    Im Umgang mit Männern erfahre ich häufig von ihren innersten Ängsten – warum das so ist, kann ich nicht sagen – Fazit und Erkenntnis ist nur: Männern sollten in ihrem So-Sein in den Blick genommen werden, ihnen Fragen stellen, die ihnen noch niemand gestellt hat und es sollte ihnen vorbehaltlos und richtig zugehört werden.

    Und nicht nur Frauen wollen erwachsene Männer, auch Männer wollen erwachsene Frauen – daran krankt es auch in unserer Gesellschaft!

    Gruß Z. Kleinen

  7. Meine Freitagmorgenlektüre hält mich hier fest…

    Ich fürchte mich gelegentlich vor Frauen, besonders denen, die mir im Sinn einer Partnerschaft „gefährlich“ werden können. Also besonders attraktive, nette Singles. Ein einfaches Rezept gegen die Angst (oder für mehr bewusstes Denken) ist mEn Handeln, eigene Qualitäten erinnern und vor allem aktives, spontanes „auf jemand zugehen“. Menschen wie Menschen behandeln – das zahlt sich aus.

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