Wenn Sie etwas verkaufen, brauchen Sie jetzt Facebook.

Kommentare 9
Buchbesprechungen

Sind Sie Freiberufler oder selbständig? Sind Sie Autor oder Blogger oder haben ein Ehrenamt? Ihre Zielgruppen sind schon längst im Web 2.0.

Und wo sind Sie?

Durch das Internet und speziell durch die Social Media Dienste wie Facebook, Twitter und Blogs haben  Firmen sukzessive die Macht über die Wahrnehmung ihrer Produkte eingebüßt. Jetzt liegt die Macht bei uns, den Verbrauchern. Und das ist Ihre Chance, wenn Sie etwas anzubieten haben oder für etwas werben wollen. Egal ob es eine Idee, eine Initiative, ein Produkt oder eine Dienstleistung ist.

Weshalb es für Sie speziell wichtig sein kann, sich bei Facebook zu präsentieren, will ich hier beschreiben.

Klassisches Marketingdenken – also Marketing 1.0 – hat Konkurrenz bekommen. Das bedeutete bisher, ein Produkt oder eine Dienstleistung herzustellen und dann mit viel Werbung in den Markt zu drücken.  Das ist jetzt anders. Bei Marketing 2.0 geht es nicht um große Versprechungen und coole Werbesprüche.

Beim  neuen Marketing geht es vor allem um Beziehungsaufbau und Kommunikation. Und wenn Sie etwas zu verkaufen haben, kommen Sie meiner Ansicht nach an Facebook nicht vorbei. Denn ähnlich wie Twitter  lässt sich auch Facebook nicht mehr als neumodischer Kram für Leute mit zuviel Zeit abtun. Schauen Sie sich mal hier die wachsenden Nutzerzahlen an.

Doch wo fängt man an und wie?

Hierfür ist das Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ ein guter Wegweiser, sich mit dieser neuen Art von Marketing zu befassen. Ihr Hauptvorteil dabei ist: Social-Web Dienste sind passiv viral. Im Zeitalter des E-Mail musste man Informationen noch aktiv verbreiten. Musste Fotos, Videos oder Links anhängen. Virale Verbreitung heißt, jemand niest – und etliche Menschen in der Nähe werden angesteckt. Nur dass virale Werbung mehr Nutzen und Spaß bringt als ein Schnupfen.

Bei Facebook reicht ein Klick, und sofort wird der gesamte Freundeskreis darüber informiert. Sobald Sie als Fan einer bestimmten Facebook-Seite geworden sind und auf den „Gefällt-mir-Button“ klicken, werden Sie über neue Inhalte automatisch informiert.

Virales Marketing ist deshalb so wichtig und im Trend, weil im Vergleich zu klassischen Werbemaßnahmen nur etwa 14 % der Menschen den täglichen Werbebotschaften glauben. Wohingegen 78 % den Empfehlungen ihres Netzwerkes vertrauen. „Im Social Web zählt nicht die ’nackte Reichweite‘ im klassischen Sinn. Hier gilt: Qualität schlägt Quantität.“

Bei Ihnen ist das doch ähnlich. Wenn Sie einen Zahnarzt oder Rechtsanwalt suchen, glauben Sie doch nicht vor allem der jeden Samstag erscheinenden zweispaltigen Anzeige im Anzeigenteil Ihres Lokalblatts. Papier ist geduldig. Aber wenn Ihr Freund oder Kollege Ihnen begeistert von der Qualität und der Freundlichkeit eines solchen Freiberuflers vorschwärmt, notieren Sie sich vermutlich den Namen oder rufen gleich an.

Nun, mit Facebook vergrößern Sie einfach virtuell Ihren Bekanntenkreis, zeigen, was Sie anzubieten haben – und lassen sich empfehlen.

Wenn Sie Facebook verstanden haben, können Sie sich und Ihre Angebote entsprechend positionieren und Aktionen entwerfen, die Ihre Facebook-Gemeinde nicht genervt wegklickt, sondern als wichtige Information eines geschätzten „Freundes“ liest und – viral – weiter verbreitet. Dabei helfen u.a. die  Social Plugins von Facebook, die statische Webseiten in interaktive Erlebnisse verwandeln, Informationen vernetzen und so  attraktiven Nutzen schaffen.

Und die Facebook-Gemeinde wird immer größer, derzeit elf Millionen in Deutschland. Die Autoren schreiben: „Wenn Facebook ein Land wäre, wäre es die viertgrößte Nation der Welt.“

Hier die wichtigsten Tipps,

wie Sie sich eine Community mit möglichst treuen Freunden aufbauen:

  • Veröffentlichen Sie tägliche Statusmeldungen.
    Sorgen Sie dafür, dass Sie wahrgenommen werden aber nerven Sie nicht. Mindestens drei aber nicht mehr als fünf Meldungen sind ein guter Schnitt. Je nützlicher und/oder unterhaltsamer Ihre Nachrichten sind, umso höher die Chance, dass diese positiv aufgenommen werden.
  • Verbinden Sie die Offline-Welt mit der Online-Welt.
    Zum Beispiel indem Sie Ihre Webadressen von Facebook, Twitter u.a. auf Ihre Website, Ihre Briefbögen, Visitenkarten etc. aufführen.
  • Nutzen Sie die Social Plugins.
    Binden Sie die „Like Box“ von Facebook auf Ihrem Blog oder Ihrer Website ein. So können Besucher dort Ihre Fans werden, ohne die eigentliche Facebook-Seite aufzurufen.
    Übrigens: Ich kenne die Diskussion und Ängste um die Datensammelwut von Google, Facebook & Co. und unterschätze sie nicht. Es kommt eben ganz darauf an, was Sie von sich ins Netz stellen. Es sollten nur Dinge sein, von denen Sie wollen, dass man sie auch noch in hundert Jahren über Sie liest.
  • Richten Sie sich an Endverbraucher.
    Firmenkunden werden Sie schwerlich auf Facebook finden. Richten Sie deshalb Ihr Angebot direkt auf Ihre möglichen Endkunden aus. Sprechen Sie vor allem die Nutzenvorteile an, die Ihre potenziellen Kunden ansprechen könnten.
  • Schalten Sie Pay-per-Click-Anzeigen.
    Facebook versorgt Sie mit ausführlichen Statistiken über Geschlecht, Alter, Wohnort u.v.m. möglicher Nutzer. Auf diese Weise können Sie zielgruppengerechte Anzeigen für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung schalten.
  • Nutzen Sie Crossmedia.
    Kündigen Sie Verkaufsveranstaltungen, Events, Mitgliedertreffen oder Seminare als Facebook-Event an. Und auf der Veranstaltung ermutigen Sie Besucher, Inhalte, Fotos und Videos direkt auf Facebook hochzuladen. Mit den meisten Handys geht das heute ganz einfach.

In dem Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ werden viele Kampagnen-Beispiele und Erfolgsstories von etlichen B2C Unternehmen  (Business to Consumer) beschrieben. Unter anderem von einer Klinik, die statt Krankheiten das Thema Gesundheit in den Vordergrund stellt.

Hier noch einige erfolgreiche Geschichten, wie große Unternehmen Facebook-Aktionen für ihre Werbung benutzten.

Und hier Anregungen, wie ganz normale Leute diesen Weg für sich genutzt haben. Zum Beispiel für:

Apropos kostenlos. Werbung über Facebook kostet wirklich kein oder kaum Geld – aber dafür viel Zeit. Denn um nützliche oder originelle Meldungen zu finden oder zu verfassen, braucht es Zeit und Sorgfalt.

Aber das geht.

Als Beispiel hier meine beiden Facebook-Seiten. Eine, die sich an ein breiteres Publikum richtet (1747 Freunde), in der ich alles Mögliche veröffentliche. Und eine Fanpage, (113 Fans) die sich speziell an Nutzer richtet, die sich für Weiterbildung und Coaching interessieren.

Das Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ ist ein idealer Einstieg für Freiberufler, Selbständige, Blogger, Trainer und jeden, der seine Dienstleistung oder eine Idee mittels Facebook strategisch verbreiten  will.  Hier eine Leseprobe des Buches. Noch mehr Anregungen für Ihr Social Media Marketing finden Sie in dem nebenstehenden Buch. Wenn Sie noch  tiefer in die Materie einsteigen wollen, hier der Link zu dem 33-S.-PDF „2010 Social Media Industry Report„.

Und jetzt sind Sie dran.

Angenommen, Sie würden es hinkriegen: für welche Ihrer Interessen, Hobbys, Produkte, Dienstleistungen, Initiativen könnte Facebook-Marketing nützlich sein?

Diesen Beitrag können Sie sich hier anhören oder herunterladen.

kommentar Was halten Sie von Marketing mit Facebook?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel, dann sagen Sie es doch bitte weiter: auf Facebook, Twitter oder per Email.
… oder schreiben Sie einen Kommentar.
… oder abonnieren Sie neue Beiträge per Email oder RSS.

Foto: © – CC escapedtowisconsin Flickr.com

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

9 Kommentare

  1. Wilhelm Zorem sagt

    Die Einbindung eines Bezahlsystems ist eine clevere Idee, einverstanden Herr Kilic. Kurzfristig wird das den Verkauf fördern, doch nach einer endlich langen Zeit sind die Shops mit ebay, AMAZON oder anderen Anbietern im Wettbewerb oder direkt vernetzt.

    Fans bewerten positiv. Wer AMAZON Bewertungen analysiert, erkennt das Manipulationsmuster der Verkäufer. Kritische Bewertungen kommen selten von Fans. Es ist somit die Aufgabe der Anbieter Fans zu aktivieren und Kritiker zu eliminieren. Dieses Phänomen ist aus der Szene der Trainer und Berater bekannt. Hinter den Kulissen wird gedroht und geklagt, denn es geht um Umsatz und Reputation.

    Die erfolgreichste Strategie im 21. Jahrhundert ist: Aufklärung 2.0, selbst denken hilft!

  2. Hallo Herr Zorem,

    ich weiss gar nicht wie sie darauf kommen, dass Empfehlungen unter Freunden kritisch bewertet werden?

    Sogar Amazon erkennt langsam, dass 10 Plus-Bewertungen von fremden Nutzern, nicht soviel Wirkung auf einen potenziellen Kunden haben, wie die Minus-Bewertung der besten Freundin.

    Wundern Sie sich deshalb nicht, wenn die größten Onlineshops der Welt beginnen ihre Strategie in diese Richtung zu ändern.

    Zum Thema „Verkauf auf Facebook“:
    Da Sie die Entwicklung beim Social Network genauso aufmerksam verfolgen wie ich, darf Ihnen ja nicht entgangen sein, dass alle 500 Mio. User auf Facebook automatisch ein Facebook-Credits-Konto bekommen werden, das Sie aufladen und innerhalb der Plattform für den Kauf von Games, Apps und demnächst auch für den Einkauf auf Fanpages nutzen können, die einen Onlineshop eingebunden haben.

    Sofern Sie Facebook-User sind, wovon ich mal ausgehe, empfehle ich Ihnen den Besuch auf folgender Fanpage, wo Sie mal einen kleinen Vorgeschmack dafür bekommen, in welche Richtung sich diese individuell gestaltbaren Seiten entwickeln werden: http://bit.ly/bDK8sX

    Nun stellen Sie sich mal vor, dass man hier demnächst ein Bezahlsystem einbinden kann, das 500 Mio. User besitzen und auch sofort nutzen können.

    Glauben Sie wirklich noch immer, dass Facebook nur ein Hype wie Second Life ist und sich keineswegs für Onlineshops lohnen wird?

  3. Wilhelm Zorem sagt

    Die Entwicklung und die die dazugehörigen Dienstleistungen sind mir bekannt Herr Killic. Es geht bei dem Beitrag von Herrn Kopp-Wichmann um Verkauf. Empfehlungen unter Freunden werden derzeit kritisch bewertet, weil keiner weiß, ob eine Empfehlung der Begeisterung oder einem Geschäftsmodell folgt. Ein GMX Mailaccount verkauft nichts. Ein Spin Chat verkauft nichts.

    Das Plaudernetz wird Werbung personifiziert und schnell mit konkreten Angeboten verlinken.

    Es gibt mit Facebook ein neues Werbemedium, mehr findet derzeit nicht statt.

  4. Hallo Herr Kilic,
    von einigen Neuerungen, die es bei Facebook gibt oder geben wird, wusste ich noch gar nichts. Danke für den Ausblick.

  5. Mit mehr als 500 Mio. Usern und mehr als 570 Mrd. Pageviews stellt Facebook zur Zeit die meistbesuchte Seite der Welt dar.
    – Fanpages werden bald klassisches „einfache“ Webseiten ersetzen.
    – die verbesserten Foto-Features machen Flickr weniger wichtig
    – Facebook Places bedrängt Foursquare & Co.
    – Payment via Facebook Credits werden mit Paypal konkurrieren
    – Facebook Chat ersetzt den Instant Messenger
    – Und bei der Suche kooperiert Facebook mit Bing, was Google langfristig Probleme bereiten wird, da Facebook-Meldungen auf Google nicht angezeigt werden

    – Die Telefonie via Skype wird demnächst zwischen den Usern möglich sein
    – Facebook-Mailkonten sind im Gespräch
    usw..

    Bei dieser rasanten Entwicklung von einem Hype zu sprechen, zeigt, wie wenig sich Herr Zorem mit Facebook auseinander gesetzt hat.

    Ich gebe Herrn Kopp-Wichmann vollkommen recht. „Wenn Sie etwas verkaufen möchten, brauchen Sie Facebook.“

    Sehr guter Beitrag.

  6. Wilhelm Zorem sagt

    Ich bin konkret Herr Kopp-Wichmann. Sie schreiben vom Verkauf. Verkauft wird mit Angeboten. PR, Marketing, Markenaufbau, Personalsuche oder auch Kommunikation mit Konsumenten sind andere Baustellen.

    Derzeit gibt es einen Hype, wie bei Second Life. Gibt es die Firma noch?

  7. Hallo Herr Zorem,
    da sind Sie nun schlecht informiert. Gerade immer mehr große Unternehmen, auch in Deutschland, werben auf Facebook, wie man in diesen Artikel der „Wirtschaftswoche nachlesen kann.

  8. Wilhelm Zorem sagt

    Facebook, Twitter, XING oder Blogs verkaufen nicht, sondern Angebote. Angebote können per Bote, Post oder auch mit dem Internet die Zielgruppe erreichen. No name oder low budget Anbieter benutzen bevorzugt das Internet als Vertriebskanal. Unternehmen, die es sich leisten können, halten sich aus dem social media Web (Plauder- und Meinungsnetz) raus und verkaufen weiter offline oder online mit Onlineshops.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert