Drei Voraussetzungen für Treue in der Partnerschaft.

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Du willst Monogamie? Heirate einen Schwan!“

bekommt die Hauptdarstellerin in dem Film „Sodbrennen“ als Trost zu hören.

Doch seitdem Wissenschaftler selbst die lebenslange Treue der Schwäne und Kaiserpinguine als Mythos entlarvt haben, wird klar: Monogamie ist nicht natürlich in uns Menschen angelegt.

Aber die Diskussion über das Vorhandensein oder Fehlen des sogenannten „Treue-Gen“ Vasopressin führt in eine falsche Richtung. Der polnische Aphoristiker Jerzy Lec hat die Grenzen der biologischen Argumentation  für menschliche Verhaltensweisen mit zwei Fragen geistreich beantwortet:

  • „Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?“
  • „Wie kann man einen Menschen für eine unmenschliche Tat verurteilen?“

Aber zurück zur Treue. Nachdem ich in meinem letzten Beitrag die drei wichtigsten Gründe, warum Menschen fremdgehen oder Affären haben, beschrieben habe, geht es diesmal darum, wie Treue in der Partnerschaft gelingen kann.

1. Treusein ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.

Diese Entscheidung hat damit zu tun, dass der andere für uns einzigartig ist und nicht austauschbar. Und ich hoffentlich für ihn auch.

Diese Treue ist dann eine freiwillige Verpflichtung, ein Commitment. Keine moralische Zwangsjacke oder ein kirchliches Treuegebot, dem ich mich unterwerfe. Sondern eine freiwillige Entscheidung, obwohl ich ahne, dass das Zusammensein mit dem einen oder anderen Menschen irgendwo auf der Welt vermutlich auch nett wäre.

Es ist die Entscheidung, in die Tiefe zu gehen – statt in die Breite.

So wie ja auch die Liebe in einer längeren Partnerschaft immer wieder eine Entscheidung braucht. Vor allem dann, wenn es in der Beziehung kriselt oder man am anderen etwas auszusetzen hat.

Zu dieser Entscheidung gehört die schmerzliche Einsicht, dass der andere uns nicht dauernd glücklich oder zufrieden machen kann. Wir können uns das wünschen und hoffentlich passiert es auch immer wieder. Aber wir haben keinen Anspruch darauf.

Menschen, die untreu sind, verweigern diese Entscheidung oder scheuen die Tragweite.
Sie warten noch auf etwas Besseres.

Dagegen ist nichts einzuwenden, doch der Preis ist zumeist eine innere Unruhe und Anspannung. Man ist noch auf der Suche. Wer sich für einen Menschen und die Treue zu ihm entschieden hat, kann dies wie ein Zuhause-Sein erleben.

So wie es ja an einem bestimmten Punkt im Leben wichtig ist, sich örtlich niederzulassen anstatt alle paar Jahre umzusiedeln oder dauern davon zu träumen, woanders zu leben oder ganz auszuwandern.

2. Treusein braucht ein starkes Ich.

In der Verliebtheit idealisieren wir den Partner, sind wir blind für seine Eigenheiten und Schwächen. Dadurch fühlen wir uns in unseren guten Seiten wahrgenommen, bestätigt und aufgewertet.

Auch am anderen sehen wir nur das Beste, fühlen uns von ihm angezogen, bereichert und belebt. Diese gegenseitige Idealisierung bewirkt die Verzauberung und das Rauschhafte, das uns dazu bringt, nächtelang mit dem anderen zu reden, alles von ihm wissen zu wollen.

Mit der Zeit tauchen die ersten Konflikte auf, Unverträglichkeiten werden sichtbar. Viele Paare schaffen es nicht, nach dieser Idealisierungsphase miteinander eine stabile Alltagsbeziehung zu gestalten. Denn dazu braucht es ein starkes Ich.

Denn Menschen mit einem starken Ich können sich gut binden.

Weder brauchen Sie den anderen dauernd zur Bestätigung noch sind sie für Ihr inneres Wohlgefühl dauernd vom „richtigen“ Verhalten des Partners abhängig. Müssen diesen deshalb nicht ständig kritisieren oder nacherziehen, sondern können sich angemessen abgrenzen oder notwendige Verhandlungen oder Auseinandersetzungen führen.

3. Treusein braucht die Versöhnung mit Grenzen.

Menschen, die fremdgehen und vor allem jene mit längeren heimlichen Beziehungen, wollen das Leben aufspalten. Das Sichere und Bewährte behalten und gleichzeitig das Aufregende und Neue erleben. So verständlich der Wunsch ist, er scheitert, solange man ihn nicht nur heimlich lebt, an der Wirklichkeit.

So kommen in meine Paartherapiepraxis immer wieder Menschen, die sich nach einer bestimmten Zeit, die oft auf Monate vorhersehbar ist, von ihrem Partner oder dem Geliebten trennen „müssen.“

Sie wollen, dass das Gute, das Aufregende, das Besondere niemals aufhört. Und übersehen dabei, dass das Kostbare des Anfangs nur möglich wird durch die Begrenzung, das Ende.

Ich schreibe dies hier in einem Strandcafé im Nordosten Mallorcas. Genieße die Sonne, das glitzernde Meer, die laue Luft. Und stelle mir immer mal vor, ganz hier zu leben und zu arbeiten. Doch weiß ich auch, dass ich das Meer und das Wetter hier vor allem deshalb so schön finde, weil es für mich in Deutschland nicht alltäglich ist. Die Bedienung, die mir den Kaffee bringt,  schaut nicht so oft aufs Meer hinaus wie ich. Für sie es nichts Besonderes mehr.

Bezogen auf die Partnerschaft heißt das, dass uns der andere niemals alles bieten oder sein kann, was man sich vielleicht wünscht. Also die eierlegende Wollmilchsau der Beziehung: gut  aussehend aber treu, humorvoll für sich und unsere Schwächen, verlässlich aber nicht langweilig, leidenschaftlich aber nicht eifersüchtig, gut verdienend aber nicht kleinlich usw.

Die gute Nachricht: wir müssen auch nicht alles für den anderen sein. Dürfen Schwächen haben und Macken. Doch dazu braucht es eine wichtige Eigenschaft: sich mit den Grenzen des Lebens zu versöhnen.

Sich vorzustellen, dass auch George Clooney vielleicht nicht immer charmant lächelt oder gern den Müll rausbringt. Oder Angelina Jolie manchmal brutal schlechte Laune hat.

Konkret auf den Partner oder die Partnerin bezogen, heißt das: Schauen Sie mehr auf das, was da ist – anstatt vor allem auf das zu schielen, was fehlt oder ein anderer haben könnte.

Die von mir beschriebenen Voraussetzungen für Treue sind nicht einfach herzustellen, sondern  erfordern meist eine längere innere Auseinandersetzung mit sich selbst.

  • Den zuweilen schmerzlichen Abschied von Illusionen über sich selbst.
  • Die Arbeit an den gemachten Beziehungserfahrungen in Kindheit und Jugend, die das heutige Leben unnötig belasten und begrenzen.
  • Und das  liebevolle Annehmen all jener Anteile in uns, die sich einer Veränderung  beharrlich widersetzen.

kommentar Wie schaffen Sie es, treu zu sein?

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

37 Kommentare

  1. Spezielle Therapien kenne ich nicht. Aber hilfreich ist es, frühzeitig darüber zu sprechen, wie es Ihnen mit der Sexualität geht in Ihrer Beziehung.

  2. Madlen Köhler sagt

    Der Beitrag ist sehr schön beschrieben. Für mich hilfreich zu lesen. Ich bin bereits mehrfach fremd gegangen. Mit meinem neuen Partner soll das aber nicht mehr passieren. Ich weiß, dass ich an mir selbst arbeiten muss. Gibt es spezielle Therapien dafür?

  3. Claudia Kappe sagt

    Treue ist im Grunde ganz einfach.
    Biele Menschen möchten ab und zu was Neues ausprobieren, mutig sein, angeben…
    Dazu braucht man nicht untreu zu sein. All das kann man in Hobbies, im Slltag erproben.
    Es ist einfach eine Entschiedung. Man kann sie durch Rituale stärken, duch Belohnungen, durch Vereinbarungen und Gesetze.

  4. Danke für die tollen Zeilen bereits auf der Startseite, dies geht durch die komplette Seite durch, wie ein roter Faden.

  5. Wenn man die Affäre so begrenzen kann, wie Sie das offensichtlich geplant haben, kann es sehr belebend sein. Vor allem, wenn man keine Schuldgefühle entwickelt.

  6. Sanni sagt

    Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,
    vielen Dank für diesen Artikel. Ich, 45 Jahre alt, war 26 Jahre lang treu (23 Jahre verheiratet) und habe mich vor zwei Monaten ganz bewusst für einen Seitensprung entschieden. Ein junger Kerl, 21 Jahre alt, hat mich ganz offensichtlich angemacht. Nie hätte ich an so etwas gedacht oder beabsichtigt. Nach einigen Tagen Recherche und Überlegung, ob ich darauf eingehen soll, habe ich mich dafür entschieden.

    Ich habe mich ganz gezielt im Vorfeld darauf vorbereitet, wann und wie, welche Fehler könnten unterlaufen, dass die Sache auffliegt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nichts bereue und der Seitensprung für unsere Ehe und für mich wie ein Jungbrunnen war. Mein Gedanke war: Ich nehme niemand etwas weg – schließlich käme eine Beziehung mit dem jungen Kerl für mich nicht in Frage. Auch wäre ich für eine etwaige Freundin seinerseits keine Konkurrenz. „Das ist nur Sex“ habe ich zu ihm gesagt.

    Seitdem habe ich ganz neu für mich und meinen Mann die Sexualität entdeckt, fühle mich frisch und begehrenswert. Ich hoffe, der Zustand hält noch etwas an. Ich kann es nur unterschreiben: Treu zu sein ist eine Entscheidung. Und ich frage mich, was wichtiger ist: Dass einmal auf dem Grabstein stehen kann, dass ich treu war oder ob ich ein erfülltes, aufregendes Leben hatte, das mich glücklich gemacht hat. Momentan liegt mir das zweite näher.
    Herzliche Grüße

  7. Tinkabell82 sagt

    Hallo Herr Wichmann und vielen Dank für ihre Antwort auf meine damalige Frage! Inzwischen ist wieder einige Zeit vergangen. Ich merke tatsächlich eine Verbesserung in unserem Umgang und meinem eigenen Empfinden. Aber es dauerte sehr sehr sehr lange! Die körperliche Nähe wird ganz allmählich etwas erträglicher. Mir hilft teilweise, dass ich selbst damals eine kurze Affäre hatte. Es lässt mich irgendwie etwas besser nachempfinden und es hat mir damals geholfen mich selbst auch wieder etwas begehrenswerter zu fühlen.
    Ich hätte nie gedacht das ich so etwas mal tun würde, aber nachdem was passiert war fühlte es sich für mich richtig an.
    Doch ich will eine treue und möglichst vertraute Beziehung! Wir rden viel und offen. Mein Mann gibt sich Mühe und lässt mir meine Zeit um körperlich wieder mehr zuzulassen. Ich kann mir vorstellen, dass ich Stück für Stück wieder etwas mehr mit ihm teilen kann. Aber das, was damals passiert ist, hat mich auch geschwächt und kränklicher gemacht. Vorher kannte ich so etwas nicht. ES sist ein langer, schmerzhafter Prozess eine Beziehung nach so einem Vorkommnis wieder aufzubauen. Das haben wir beide erkannt und meinem Mann tut es oft sehr leid. Wir wünschen uns aber das wir es schaffen…

  8. Stephanie sagt

    Finde Ihren Beitrag höchst interessant und sehr weit gedacht!
    Ich befinde mich in einer 3 jährigen Beziehung. Mein Partner und ich sind vollkommen auf einer Wellenlänge und ergänzen uns prima. Ich dachte das alles in ordnung sei, doch vor 1 1/2 Jahren ging mein Partner fremd. Ich habe es durch einen Zufall erfahren und war total am Boden. Mein Freund sagte das er es sich selbst nicht erklären konnte mich so zu verletzen. Wir haben beschlossen es noch einmal zu versuchen und es war eine harte Zeit das Vertrauen wieder aufzubauen doch es wurde Monat für Monat immer ein Stückchen besser. Vor zwei Wochen hat er mir allerdings gestanden das es wieder passiert war. Wieder unter Alkoholeinfluss und es lief noch mehr… Eine Welt ist zusammengebrochen für mich. Ich war so weit ihm wieder vertrauen zu können und dann das… Er sagte wieder erneut das er für die andere Frau keine Gefühle hegte doch das es aufregend gewesen sei aber er mich widerrum trotzen liebe und sich nur mit mir eine Zukunft vorstellen kann. Er spricht auch schon von Nachwuchs usw. Er gibt sich sehr viel Mühe und ist inzwischen sogar schon eigenständig in therapeutischer Behandlung ( seine Kindheit belastet ihn zu sehr und er kompensiert dies häufig mit Alkohol und „Feierei“)
    Wir führen seit den Geschehnissen stundenlange und intensive Gespräche. Eigentlich kennt er dies von Haus aus nicht aber mir ist das reden sehr wichtig. Ich habe ein zweites Mal entschlossen ihm eine Chance zu geben doch tue ich mir sehr schwer mit den Dingen die vorgefallen sind. Ich habe oft Albträume und Ängste entwickelt und habe angst erneut enttäuscht zu werden… Was sagen Sie zu meiner/unserer Situation?
    Viele Grüße !

  9. Bei vielen Fremdgehern ist es nicht nur die Lust auf Abwechslung, sondern vor allem der Verlust an Aufmerksamkeit und Bestätigung. Insofern halte ich das für gut möglich bei Ihrem Mann.
    „Wo sind Reden, Kämpfen, Moral und Ehrlichkeit geblieben?“ schreiben Sie. Dafür müssen Sie wieder Gelegenheiten schaffen. Vor allem für das Reden. Reden nicht über Alltagskram, sondern über Persönliches.
    Was den anderen beschäftigt, wovon er träumt, was ihn stört. Und dann vor allem zuhören. Nicht kämpfen, bewerten, sondern nachfragen und zu verstehen versuchen.
    PS: Irgendwann werden Sie akzeptieren müssen, was passiert ist ohne Schuldzuweisungen. Bei Affären sind meistens beide „beteiligt“. Einer aktiv, der andere passiv.
    Und irgendwann werden Sie es ihm verzeihen können. Erstens, weil Menschen Fehler machen. Zweitens, weil man daraus etwas lernen kann. Drittens, weil Sie sich noch lieben.

  10. Tinkabell sagt

    Ich bin noch in einer Ehe, die vor zwei Jahren durch eine Affäre meines Mannes erschüttert wurde. Seitdem ist alles anders und wir leiden beide darunter. Er bereut es seinen Worten nach jeden Tag…
    Er vermisst unseren Sex sehr, der immer sehr offen und leidenschaftlich war. Seinen Worten nach war es nicht der Sex oder Langeweile im Bett, sondern der Mangel an Bestätigung und Anerkennung von meiner Seite, die ihn dazu brachte sich von ihr anbaggern zu lassen. Es ging ca. zwei Monate und passierte vereinzelt, auf der Arbeit. Soweit ich weiß vier Mal. Er fand es angeblich nicht besonders aufregend, sondern sah sie eher als Ventil für seine Wut und Zweifel an meiner Liebe…
    Seinen Worten nach, gab es von seiner Seite keine Gefühle sondern nur den egoistischen Drang danach von ihr gewollt zu werden… Ich weiß auch von Gesprächen mit beiden das sie mehr wollte und ihn anbaggerte. Er gab schließlich nach. Er sagt mir immer wieder, das er eigentlich ich wollte, aber das was er von mir wollte, von mir nicht bekam.
    Glauben Sie, Herr Wichmann, dass er mir die Wahrheit gesagt hat?
    Ich fühle mich seitdem zutiefst verunsichert, nicht mehr schön, begehrt oder besonders. Deshalb schlafe ich nicht mehr mit meinem Mann. Ich kann es einfach nicht. Muss weinen wenn er mich anfässt oder werde wütend. Es gibt Wärme und Nähe zwischen uns, aber keinen Sex. Er versucht mein Vertrauen wieder aufzubauen, lässt mich alles einsehen und jederzeit anrufen…
    Wir lieben uns noch, aber von dem was wir sexuell hatten ist nichts mehr übrig wie wir es kannten! Ich werde irgendwann sicher wieder fähig sein mit ihm zu schlafen, aber nie mehr so wie es früher war!
    Ich selbst flirte inzwischen viel und hatte damals, nach meinem Mann ebenfalls eine kurze Affäre. Denn auch ich fühle mich nun nicht mehr anerkannt, begehrt oder sicher… Ich bin ihm nun wieder treu und könnte ihm jetzt auch nicht fremdgehen, weil er sehr lieb zu mir ist und sich sehr bemüht. Das hält mich davon ab, denn ich will eigentlich ihn…
    Soll das das neue Konzept von Liebe, Ehe oder Familie sein?! Wo sind Reden, Kämpfen, Moral und Ehrlichkeit geblieben? Oder gab es das alles nie? Ich weiß nicht richtig, was ich von alledem halten soll. Wie schätzen Sie das Ganze ein?

  11. Das sind recht strenge Regeln, Tiziana.
    Aber niemand ist 100 Prozent ehrlich. Und Beziehungen sind komplex, sehr störungsanfällig, voll von ambivalenten Gefühlen.
    Ich wünsche Ihnen, dass Sie selbst immer so konsequent handeln können und einen hundertprozentig charakterstarken Partner. 😉

  12. Tiziana sagt

    100 Prozent Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Vertrauen ist der Grundstein für eine Beziehung. Wenn man sich für einen Partner entschieden hat, bleibt man treu. Wenn man jedoch betrügt, hat dass nichts mit Liebe zu tun – man verletzt seinen Partner zutiefst :Jemand der liebt, macht dies nicht. Punkt. Das tolle ist, liebe Fremdgeher die es auch noch verheimlichen wollen : die Wahrheit kommt immer raus. Fremdgehen zeugt von Charakerschwäche. Wenn mann nicht mehr glücklich ist, beendet man eine Beziehung, erst dann kann man sich von jemand anderem Befriedigung holen.

  13. Bena sagt

    Hallo, der Beitrag ist sehr interessant! Ich habe nur folgendes Problem…Ich liebe meine Partnerin wirklich sehr & ich will sie nicht verlieren! Ich flirte wenn ich Gelegenheit habe, nun hab ich mich schon wieder dabei erwischt das ich darüber nachgedacht habe es auszuleben…und das macht mir Angst da wir uns für eine monogame Beziehung entschieden haben…

  14. Wenn einem der Inhalt des Satzes schwer fällt, hat das auch damit zu tun, dass man glaubt, das Glück käme von außen.

  15. Laura sagt

    Der Beitrag war sehr interessant. Ich bin seit einiger Zeit in einer Beziehung und auf Knopf Druck empfinde ich das Gefühl das ich mich daraus lösen möchte, in dem ich mich mit jemand anderes Treffe : ich denke dann das er gut aussieht und vllt besser passt ….ich hab das Gefühl das ich nicht treu sein kann weil sich enorm viel Ballast aufbaut …. Und das nur weil da jemand ist der mich toll findet — als wäre ich damit überfordert … Der Satz war gut “ das man zufrieden sein soll mit dem was man hat und nicht auf das schielen sollte das man haben könnte „

  16. Für Menschen mit narzisstischen Zügen gibt es nur den Superheld oder den Versager. Wenn Ihre Freundin Sie mit einem Satz mental knicken kann, fährt Ihr Selbstbewusstsein in den Keller. Die Seitensprünge haben ihn wahrscheinlich geholfen, sich wieder aufzubauen und aufzuwerten. Das ist ein gefährlicher Teufelskreis, dem man entkommen kann, wenn man es bei sich beobachtet und eingestehen kann, dass es gerade passiert – udn vielleicht mit der Partnerin darüber redet.
    Alles Gute für Sie!

  17. Ladonio sagt

    Ich bin meiner Partnerin selbst dreimal fremdgegangen. Wir haben zwischen dem 2. und 3. Mal eine Paartherapie besucht die ich nach einer gewissen Zeit bewusst alleine weitergeführt habe.

    Die Therapie half mir mich selbst bewusster wahrzunehmen, an mir zu arbeiten und mich selbst besser kennenzulernen. Der ganze Prozess war hart. Sich einzugestehen, dass man nicht so ist wie man sich selbst sieht. Also eine falsche Wahrnehmung seiner selbst. Hätte mir zuvor jemand gesagt, dass ich narzistische Züge habe – ich hätte die Person nicht für voll genommen. Auch habe ich festgestellt, dass mein selbstbewusstes Auftreten nur die Erscheinung ist, nicht aber die wirkliche innere Stärke. Die breite Brust ist in Tat und Wahrheit ein Aufzug der je nach Tagesform und Befinden in den Keller fährt oder dann wieder hoch hinaus in die oberste Etage schwebt.

    Meine Partnerin ist in ihrer Art eine sehr starke und im Grunde genommen selbstbewusste Frau. Da gab (und gibt) es einfache Alltagssituationen in denen Sie mich mit einer simplen Äusserung auf dem falschen Fuss erwischt und ich mental geknickt bin.

    Und was habe ich gemacht? Mir die „wirkliche“ Bestätigung bei einer anderen geholt. Eine bei der ich das von Ihnen Herr Kopp-Wichmann beschriebene Aufregende und Neue erleben kann – „Freisein“.

    Ich habe es satt, mich zu belügen und meine Mitmenschen, an erster Stelle meine Partnerin, zu verletzen. Wir werden heiraten, der Termin steht. Ich will und werde in meinem Tun „Sicherheiten“ einbauen die mich meiner freiwilligen Entscheidung mit ihr zusammen zu sein unterstützen. Nur wo fängt man da an? Ein erster Schritt ist die Bereitschaft meiner Partnerin, mit ihr zu sprechen falls sich das Bedürfnis nach Freisein wieder verstärkt in mir hochdrängt.

    Was ich mir aus Ihrem Beitrag herausgestrichen habe – weil aus meiner Sicht für mich nützlich – ist die Passage wonach ich darauf schauen soll was da ist und nicht darauf zu schielen was mir fehlt oder Andere haben könnten.

  18. michael sagt

    „treu“ (sexuell monogam) =reif = gut?

    Was, wenn ich die suche, unruhe, drama mag?
    Was, wenn ich offene beziehungsformen lebe, oder ab und zu mal gemeinsam seitenspringe?

    Es gibt heut viele Ansätze.

    Schwaene bleiben zusammen, sind aber nicht „treu“..

    Es bleibt spannend…

    Michael

  19. daniela sagt

    „Ein neuer Besen kehrt besser – doch irgendwann ist auch dieser wieder alt….“

  20. kati sagt

    hallo!ich bin treu gewesen.aber in den sieben jahren beziehung und ehe ist es mir auch passiert, dass ich irgendwann unter dem alltag und mir selbst unzufrieden wurde. außerdem kam dazu, dass ich meinen ehemann selbst sehr klein gemacht habe. das wiederrum hat ihm seine männlichkeit weggenommen. das groteske war, dass ich damit nicht umgehen konnte und sehr kalt, gemein und egoistisch wurde. also die schlange biss sich in den schwanz. wir kamen beide aus dieser unschönen rollenverteilung nicht heraus. man kann sagen: er war für mich ein junge geworden, und ich für ihn eine nervende mutterfigur. inzwischen haben wir das alles erkannt. aber damals wollte ich mich am liebsten in eine eigene affäre flüchten. tat es aber nicht. aber ich verletzte meinen mann so sehr, dass er es monate später tat. danach haben wir nun sechs monate die hölle durchgemacht. aber inzwischen haben wir auch beide alle fehler reflektiert. allgemein haben wir beide die einstellung der monogamie. auch in vergangenen beziehungen. jedoch sind wir uns einig geworden, dass ich aus der gleichberechtigung heraus, auch eine affäre haben dürfte, die er mir ebenso verzeihen würde, wie ich ihm die seine. ob ich die tatsächlich haben werde, kann ich nicht sagen, aber ich möchte einfach das gefühl haben, sexuell gleichberechtigt handeln zu können!

  21. Hallo Jeanne,
    wer erlebt hat, dass die Eltern fremdgehen, hat oft mit Verlassenheitsängsten zu kämpfen. Denn für das Kind ist das die logische Folge. Als Erwachsene versucht man dann, mit diesem Thema irgendwie umzugehen. Eifersucht und Kontrollversuche sind meist die Folge.
    Insofern ist es gut, wenn Sie das in einer guten Beratung oder Therapie bearbeiten.
    PS: Eigenes Fremdgehen in einem solche Kontext kann man auch als unbewussten Lösungsversuch verstehen: „lieber“ betrüge ich Dich und riskiere, dass Du mich verlässt als dass ich verlassen werde.

    Freut mich, dass Ihnen mein Blog gefällt – und nützt.

  22. Jeanne sagt

    Gute Tag Herr Kopp-Wichmann,
    ich bin sehr froh um diesen Artikel, den sie zum Thema Treue geschrieben haben! Herzlichen Dank.
    Auf das sehen was ist.. und da ist soviel! Das hört gar nicht auf Gutes zu finden … 🙂
    Ich war während meiner 17jährigen Ehe treu, hatte mich jedoch ein paar Mal konkret in einen anderen Mann verliebt. Dies sagte ich meinem damaligen Mann jedes Mal und reflektierte zwecks der Wurzel meines Verhaltens bzw. Gefühle. Er reagierte zuerst erschüttert. Ich entschied mich für ihn. Auf der anderen Seite, stelle ich bei mir Komponenten einer verhinderten Fremdgängerin fest.

    Ich habe genug in meiner Familie ( Mutter, Vater) gesehen, was Fremdgehen anrichten kann und wollte diesen hohen Preis nicht zahlen. Also verzichtete ich und habe sehr viel Gutes dazu gewonnen. Es sind andere Gründe, warum unsere Ehe nicht gehalten hat. Seit längerer Zeit jetzt in einer wunderbaren Partnerschaft mit einem liebevollen Mann, aber ich kämpfe oft mit unbegründeten Eifersuchtgedanken und Verlustängsten, die ich am angehen bin, bzw. mit denen ich lerne umzugehen.
    In den letzten 7 Monaten war ich konkret in einer therapeutischen Beratung deswegen. So wären wir wieder bei Ihrem Artikel Treue und auf das zu schauen, was ist .. 🙂 Einflüssen, die mich (grosse) Kraft kosten, die Aufmerksamkeit entziehen und den Einflüssen, die mir Kraft geben mir zuführen, mich auferbauen. Ich dachte immer, ich hätte ein grosses Selbstbewusstsein, da habe ich mich überschätzt! Viel Theorie, die langsam ins Praktische durchsickert .. Darum komme ich auch immer wieder gerne auf ihre Seite und werde ermutigt. Danke!

  23. ute berger sagt

    Man hat einen eigenen Kopf mit dem trifft man Entscheidungen. Niemand kann einen anderen zum Fremd gehen zwingen. Es ist immer jeden seine eigene Sache was er im eben anstellt. Wenn man natürlich nicht viel Wert auf Treue legt wird man auch nicht treu sein. Aber einfach ist es schon, wenn man weiß was man will und was man verliert.

  24. Ute Berger sagt

    Wenn man den richtigen Partner hat ist das kein Problem, da denkt man garnicht darüber nach

  25. Muss Treue sein sagt

    Zunächst einmal: Ich finde es ok, treu zu sein! Aber wichtig finde ich es nicht nur, wenn der Einzelne sich für die eigene Treue entscheidet, beide Partner sollten bewusst entscheiden, wie sehr sie Treue zur Basis der Beziehung machen. Denn viel zu oft werden Beziehungen mit Treueerwartungen verbunden, die beide Partner nicht erfüllen können. Inzwischen leben auch viele Paare sehr gut damit, sich gegenseitig erotische Freiräume mit Dritten (und Vierten…) einzuräumen. Doch ist der Genuß dieser Freiräume dann Untreue? Oder ist man noch Treu, weil man sich an die gemeinsam vereinbarten Regeln hält?

  26. Schöner Artikel!

    Das wichtigste ist meines Erachtens die eigene Entscheidung treu zu bleiben. Und das beginnt in kleinen Dingen…

    Außerdem muss man natürlich an der eigenen Beziehung arbeiten!

  27. probant sagt

    ich habe es nur bei einer frau geschafft selbstsicher treu zu bleiben, denn sie war sehr hübsch aus einem fernen land und ich war total verliebt. ich lege (zu)viel wert auf das aussehen der frauen denke ich. andererseits kann ich das optische ja auch nicht weg ignorieren.

    egal, leider kam ich dahinter das sie wirklich schwere psychische probleme hatte und sie war dadurch geisteskrank dominant. ich fand es war besser sie würde diese probleme erstmal alleine aufarbeiten und trennte mich von ihr mit schwerem herzen.

    bei den letzen frauen war es umgekehrt, sie hatten einen guten charakter gefielen mir aber optisch nicht so gut das ich keine andere mehr begehrte. ich habs echt versucht.

    ob ich jemals so eine süße wiederfinden werde die cool ist und gut aussieht? gibt es sowas oder ist das zuviel verlangt. was denken sie?

    seufz

  28. @autumn:

    Es gibt nicht nur die Treue zum Partner, sondern auch die Treue zu sich selbst. Wenn man genug oder zu lange Kompromisse gemacht hat, mit denen man nicht leben kann oder möchte, ist ein „Seitensprung“ ein Weg.

    Wie Sie auf Ihrem Blog schreiben, sind Sie aber noch immer innerlich mit den Folgen Ihrer Entscheidung beschäftigt.

    Danke für Ihren Kommentar.

  29. Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    sehr gut geschriebener Beitrag. Jahrelang entschied ich mich treu zu sein, schön, diese Beschreibung einmal zu lesen, so bewusst war mir das nie.

    Irgendwann entschied ich, nicht mehr treu zu sein, weil ich relativieren musste, sonst wäre ich durchgedreht. Nach langen Jahren einer Ehe und dem Verdacht, etwas zu verpassen, brauchte ich diese Erfahrung. Ich weiß, für mich war das richtig. Dies so zu schreiben in dem Wissen, andere könnten das lesen und moralisch werten, ist spannend.

    Ich lese regelmäßig Ihren interessanten Blog und höre Ihre Podcast. Ich bedanke mich dafür.

  30. Hallo,
    ja entweder sein in der Entwicklung oder aber sich in der Partnerschaft weiter entwickeln. Jeder muss ja da beginnen, wo er steht. Insofern ist fast jede Partnerschaft die kleinste Selbsterfahrungsgruppe. Gnadenlos – aber kostenlos.

    Danke für Ihren Kommentar.

  31. Schöner Artikel!

    Nach meiner Ansicht gibt es eine Voraussetzung für ihre drei Punkte:

    Jemand muss weit sein in seiner persönlichen Entwicklung. Ist jemand reif, so sind die drei Punkte für ihn natürlich.

  32. Balian sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    der Artikel hat mir sehr gefallen. Hier geht es mal nicht um Fremdgehen, sondern genau um die andere Seite – Treue. Treue ist nicht unbedingt nur Glück, sondern genau die von Ihnen beschriebenen Punkte.

    Vielen Dank für diese Beitrag.

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