Was Sie über Erkenntnisse der Neurobiologie unbedingt wissen sollten.

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Gesundheit / Neurobiologie

Zu diesem Thema gibt es einen neueren Artikel, den Sie hier lesen können.

Letzte Woche war ich auf einem dreitägigen Symposion, das mein alter Kollege Gunther Schmidt (er half mir bei meiner Diplomarbeit über NLP) in Heidelberg veranstaltete: „Die Kraft von Imaginationen und Visionen“.

Dort gab es u.a. Vorträge von Luise Reddemann, Verena Kast und eine eindrucksvolle Live-Demonstration von Horst Kraemer, der mittels Imaginationen einer Teilnehmerin mit einem Schleudertrauma innerhalb einer Stunde zu weitgehender Schmerzfreiheit verhalf.

Doch es waren vor allem Vortrag und Workshop von Gerald Hüther, die mich begeisterten. Selten hat mich ein Wissenschaftler mit seinen Inhalten und seiner Art in den letzten Jahren so fasziniert und angeregt, über meine Arbeit und mein Leben kreativ nachzudenken, wie dieser Mann.

In den nächsten Wochen werde ich noch ausführlicher über einiger seiner Erkenntnisse hier in diesem Blog etwas schreiben. Für den Anfang eine Zusammenfassung seines Vortrags:

  • Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte kann man das Gehirn beobachten.
    Durch die Einführung der Magnetresonanztomographie kann man beobachten, wie sich das Gehirn verändert, wenn Patienten neurologische oder psychiatrische Störungen entwickeln. Bisher war man auf Gehirne von Toten oder von neurochirurgischen Patienten angewiesen. Auch die in einem Gehirn ablaufenden Erregungsprozesse können jetzt durch diese bildgebenden Verfahren als funktionierende Aktivierungsbilder dargestellt werden. Mit anderen Worten: man kann beobachten, wo es im Gehirn „flackert“, wenn ein Mensch spricht, an sein Lieblingsessen denkt oder eine Hand ausstreckt.
  • „Use it or lose it!“
    Dieser Merkspruch, der bisher nur für den Körper und die Muskeln galt, hat auch für das Gehirn große Bedeutung. Unser Hirn ist eine Baustelle – ein Leben lang. Wie wir es benutzen, hat einen entscheidenden Einfluss auf dessen strukturelle Ausformung. So ist zum Beispiel der Hippocampus (zuständig für die räumliche Orientierung) bei langjährigen Taxifahrern deutlich größer als bei Neueinsteigern ins Taxigewerbe. Ebenso beobachtbar war bei britischen Jugendlichen eine sich ständig vergrößernde Region im motorischen Rindenfeld, das für die Daumenaktivität zuständig ist. Die Lösung: das häufige SMS-Schreiben hatte seine Spuren im Gehirn hinterlassen.

  • Lernen muss unter die Haut gehen.
    Unser schlechtes Abschneiden bei der PISA-Studie und die dafür bemühten Erklärungsmuster (zu frühe Selektion in weiterführende Schulen etc.) kann aus neurobiologischer Sicht überdacht werden. Denn damit ein Mensch (Kind oder Erwachsener) etwas lernt, braucht es neben der Wissensvermittlung vor allem eine Aktivierung emotionaler Zentren im Gehirn!
    Das ist einer der Gründe, warum man Kindern nicht die komplizierte Bedienung eines Handys oder des PC’s beibringen muß. Sie lernen es, weil sie dabei emotional stark beteiligt sind. Auch die Verbreitung von Computerspielen (und die daraus möglicherweise entstehende „Sucht“) zeigt, zu welchen intellektuellen Ausdauerleistungen Jugendliche fähig sind, wenn sie sich emotional angesprochen fühlen.
    Eine mangelnde Begabung oder die Reizüberflutung der heutigen Zeit in den Köpfen der Schüler, so lautet die unbequeme Botschaft der Hirnforscher an die Bildungspolitiker, Lehrer und Erzieher und auch an manche Eltern, sind jedenfalls nicht die Ursache der sich ausbreitenden Bildungsmisere in unseren Schulen.
    Der Pädagoge Heinrich Roth sagte schon 1958: „Es kommt nicht darauf an, die Kulturgüter weiterzugeben, sondern den Geist, der diese Kulturgüter hervorgebracht hat.“ Was in unseren Schulen, die ja eher Pflichterfüllungsanstalten sind, aber noch zu oft weitergegeben wird, ist das Kulturgut („Schiller’s Glocke“, binomische Formeln etc.). Aber nicht der Geist, der dieses Kulturgüter erschaffen hat. Will heißen: die Lust am Gedicht oder an der Mathematik werden damit allzuoft ausgetrieben.

  • Im Alter sind Brainjogging und Kreuzworträtsel nicht genug.
    Gerade ältere Menschen brauchen Anreize, damit sie auch geistig rüstig bleiben. Der wöchentliche Bingo-Abend im Altersheim reicht da nicht aus.
    Das heißt: ein Siebzigjähriger kann theoretisch auch noch Chinesisch lernen. Doch wird er es kaum in einem Volkshochschulkurs in einem halben Jahr lernen. Verliebt sich der Siebzigjährige jedoch in eine junge Chinesin und siedelt mir in ihr Heimatdorf – wird er in einem halben Jahr die fremde Sprache gelernt haben. Nicht weil sein Gehirn anders wäre, sondern weil er dann mit Lust und Liebe bei der Sache wäre.
    Ältere Menschen brauchen also Stimuli, damit sind nicht nur angenehme Gefühle gemeint. Auch Probleme, die als Herausforderungen gesehen werden, regen das Gehirn an. Mit anderen Worten: alte Menschen brauchen Kinder. Denn Kinder bringen Leben in die Bude. Es ist eine Verbindung, die beiden Gruppen eine Menge bringt.
  • Sie wollen Ihr Gehirn optimal trainieren?
    Dann fangen Sie an zu singen! Denn nichts schult das Gehirn und die Feinmotorik der Stimmbänder (nicht nur der Schreibhand) so sehr wie das Singen. Außerdem berührt Singen das Gefühl, vor allem, wenn man es mit anderen tut. (Siehe „Stiftung Singen„)
    Also singen Sie mit Ihrem Kind. Oder bringen Sie Ihr Kind in Kontakt mit älteren Menschen zum Singen.
    Dass immer weniger Eltern mit ihren Kindern singen, hat u.a. zur Folge, dass HNO-Ärzte seit Jahren eine fortschreitende Verkürzung der Stimmbänder bei Jugendlichen feststellen.
    (Wenn Sie in der Nähe von Heidelberg oder Karlsruhe wohnen oder mal ein ungewöhnliches Seminar mit diesem Thema planen, empfehle ich Ihnen meine Gesangslehrerin.)
  • Ihre inneren Bilder entscheiden über Ergebnis und Qualität Ihres Lebens.
    Die Realität können wir nicht direkt erfassen. Deswegen machen wir uns von allem „innere Bilder“ (die ich in meiner Arbeit „Landkarten“ nenne). Mit Hilfe dieser inneren Bilder entscheidet ein Mensch, was ihm wichtig ist, womit er sich beschäftigt, wofür er sich einsetzt, worauf er seine Aufmerksamkeit fokussiert und wie er seine Vorstellungen umsetzt. Der Umstand, dass diese inneren Vorstellungsbilder bis heute in unserem Kulturkreis als belanglose, wirklichkeitsfremde Illusionen und Konstrukte abgetan werden, macht deutlich, wie sehr die Macht dieser inneren Bilder gegenwärtig noch völlig unterschätzt wird. (So spottete der geschätzte Altbundeskanzler Helmut Schmidt ja „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“)
  • Führung, Weiterbildung und Coaching sind wirksam, sofern …
    Die Erkenntnisse der Neurobiologie haben auch Konsequenzen für die Arbeit von Führungskräften, Trainern und Coaches. Denn alle drei Berufsgruppen wollen ja in ihren Mitarbeitern, Teilnehmern oder Coachees etwas bewirken. Wollen also, dass der/diejenigen etwas lernen und in ihr Verhaltensrepertoire übernehmen.
    Alle diese Interventionen in dem jeweiligen Bereich führen, wenn sie effektiv sind, auch zu einer Neuordnung und Umformung der Struktur und Funktion, also der inneren Organisation des Gehirns. Wie diese Interventionen beschaffen sein müssen, steht weiter oben beim Absatz über das Lernen. Sie müssen „unter die Haut gehen“. Müssen also herausfordernd aber auch bewältigbar sein. Und müssen gleichzeitig die emotionalen Zentren im Menschen ansprechen. Mit bunten Powerpointbildchen oder abgedroschenen Phrasen schaffen Sie das nicht als Führungskraft.
    Ohne die Arbeit von Gerald Hüther damals zu kennen, habe ich deshalb vor vier Jahren meine bis dahin methodisch orientierten Seminararbeit völlig umgestellt. Statt mit bis zu sechzehn Teilnehmern in zwei Tagen „Verkaufen“ oder Kommunizieren“ zu trainieren, arbeite ich heute mit maximal sieben Menschen in drei Tagen in einem emotionalen Prozess an den Fähigkeiten und Barrieren der Teilnehmer. (Mehr Info)

Was halten Sie von diesen Thesen der Neurobiologie?
Wo wenden Sie sie heute schon an?
Wo und wie könnten Sie sie in Ihrem Leben umsetzen?

Ihre Erfahrungen und Ideen interessieren mich. Schreiben Sie mir doch dazu einen Kommentar. Ich werde Ihnen auf jeden Beitrag antworten.

Wenn Sie mehr von Gerald Hüther lesen wollen …

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Fotos:
Creative Commons License photo credits: krischall; CaptPiper
Andrew Mason

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Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

20 Kommentare

  1. Es wäre sicher hochspannend, mal beim begleiteten Malen mitzumessen. Das wäre eine logische Erklärung für die Veränderungen, die die Bilder bewirken können.

    Viele Grüße,
    Sabine Feickert

  2. Ulla sagt

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    besten Dank für den Beitrag über Prof. Hüther, den ich auch vor ein paar Monaten bei einer Veranstaltung hörte. Ich war genauso begeistert, vor allem, weil er es auf einmalige Weise schafft, Informationen „an den Mann“ zu bringen.

    Berufsbedingt (Lehramt) beschäftige ich mich schon seit dem Studium mit diesem Thema. Ich bin begeistert, wieviel man heute weiß und auch schon beim Unterrichten umsetzt. Nützliche Methoden wurden entweder entwickelt oder durch die Forschung bestätigt und man fühlt sich zum Unterrichten bestens ausgerüstet. So weit, so gut. Wären da nicht zum Beispiel die Auswirkungen, die der in den letzten Jahrzehnten stark „weiterentwickelte“ Umgang mit Bildschirmmedien zur Folge hätte.

    Sie bringen das Beispiel mit den verkürzten Stimmbändern. Wenn es ja nur das wäre….. Denn in der Alltagspraxis sehe ich, wieviele Defizite Kinder heute bereits haben – Stichwort: Pisastudie – die hat es ja schon sehr schön auf den Punkt gebracht, nur: Es redet keiner über die wirklich wichtigen Erkenntnisse: Kinder, deren Gehirne sich nicht richtig entwickeln dürfen (!!?), besitzen eben nur eine sehr geringe Lesekompetenz und geraten damit spätestens in der Schule in große Schwierigkeiten.

    Die Menschen geben ihre Kinder in der Schule ab und erwarten, dass diese dann „fertig“ wieder herauskommen. Sie wundern sich dann natürlich, wenn diese Kinder von Jahr zu Jahr schlechtere Noten nach Hause bringen. Als Lehrer ist man natürlich vollkommen aufgeschmissen, wenn man den Leuten klarmachen will, dass in 4 mal 45 Minuten Deutschunterricht ein Defizit von 10 Lebensjahren (in denen eben nicht vorgelesen, gemeinsam gesungen und gespielt wurde) nicht aufzuholen ist.

    Informationen üder die Entwicklung von Kindern werden schlichtweg ignoriert. Ich kann das verstehen, denn auch Eltern haben in unserer Zeit keinen guten Stand: Viele sind verunsichert darüber, was sie denn überhaupt noch tun dürfen, um ihre Kinder zu erziehen (man steht ja ganz schnell als Rabenmutter oder -vater da…). Bei vielen führt das dazu, dass sie einfach das risikoärmste machen: nämlich nichts.

    Traurig ist allerdings, dass so viele für die Entwicklung des Gehirns entscheidende Dinge in der frühen Kindheit unterlassen werden. Noch dazu Dinge, die so einfach wären, wie singen, toben, tanzen, miteinander reden und spielen. Als Lehrer wundern wir uns schon gar nicht mehr darüber, dass erschreckend viele Kinder nicht mehr rückwärts laufen oder Purzelbäume machen können, oder dass sie selbst in der 5. oder 6. Klasse immer noch nicht richtig schreiben können, weil ihnen wichtige motorische Grundlagen fehlen.

    Sind wir alle nicht genügend informiert über diese verheerenden Auswirkungen ? Aber ich habe ja auch darüber gelesen und davon gehört….. Oder sind wir selsbt zu bequem geworden und wollen nicht auf den Konsum von Bildschirmmedien verzichten, weil es so schön einfach ist ? Dabei vergessen wir natürlich, dass wir im Gegensatz zu den Kindern heute diesen Dingen gar nicht ausgeliefert waren (bei Spitzer kann man sehr schön nachlesen, wie sich der Einfluss des Fernsehens seit Einführung des Privatfernsehens 1986 verändert hat).

    Die Konsequenz: Alle machen sich gegenseitig Druck – Eltern den Schulen und Politikern, Medien den Eltern und Schulen und Politikern, aber auch Eltern den Kindern, weil ise Angst haben, dass diese sozial absteigen. Selbst Kinder haben mittlerweile eine Strategie besonders gut erlernt: Verantwortung an andere abgeben (was jetzt nicht heißen soll, dass Kinder schon übermäßig viel Verantwortung tragen sollen !!!!!!). Alle rennen irgendwie mehr oder weniger kopflos durch die Gegend und beschuldigen sich gegenseitig und dabei wäre es doch mithilfe der Erkenntnisse der Forschung so einfach, die Dinge in den Griff zu bekommen !!!! Meine – traurige – These ist daher: Wir wollen es wahrscheinlich gar nicht anders und haben uns bedingungslos in die unantastbare Macht der Bildschirmmedien begeben. Die Verblödung ist auf einem unaufhaltsamen Durchmarsch, wer kann sollte einfach schnell in Deckung gehen oder muss sich am Ende sehr warm anziehen, wenn er noch irgendetwas erreichen will. Einen Vorgeschmack kann man sich beim nächsten USA-Urlaub holen. Es gibt dort wahnsinnig tolle Menschen, aber es gibt dort auch erschreckend viele Menschen, die eins und eins nicht mehr so ganz richtig zusammenzählen können (in vielerlei Hinsicht, aber das wäre nun tatsächlich zu lang…). Das macht mir ein wenig Angst. Besonders, wenn ich daran denke, dass es heißt, die gesellschaftlichen Entwicklungen aus den USA kommen bei uns immer ca. 10 Jahre später an.

    In dem Sinne ist natürlich wiederum zu hoffen, dass wir in zehn Jahren alle endlich mal wieder aktiv werden uns vom Fernseher losreißen, auf die Straße rennen und „Change!“ brüllen …. 😉

    Mit den besten Grüßen,

    Ulla

  3. Stefan Fischer sagt

    „Hallo Herr Fischer,
    danke für Ihren Kommentar.

    Zu Ihrer Hüther-Kritik: ich habe den Artikel von ihm gelesen (http://sezession.de/pdf/sezession_heft20.pdf) und fand ihn aber ganz streng neurobiologisch abgefasst. Es kann doch nichts schaden, wenn auch die “neue Rechte” etwas über die Wirkungsweise des Gehirns und die immanenten Veränderungsmöglichkiten erfährt.“

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,
    vielen Dank für Ihre Antwort. Der Artikel ist auch nicht das Problem, sondern der Kontext. Mich haben Hürthers Thesen u.a. auch bewegt, weil sie gesellschaftlich Position beziehen und nicht zimperlich mit unserer aktuellen Situation umgehen. Davon bräuchten wir viel mehr. Das ganze jedoch in einen klar rechtsnationalistischen Rahmen zu setzen, ist eine deutliche Stellungnahme, die mich zumindest irritiert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Prof. Hüther darauf angewiesen ist, seine Thesen über solche Medien zu verbreiten, es sei denn, er sympathisiert mit einer solchen politischen Strömung im Grenzgebiet unserer Demokratie und Verfassung. Das ist ihm natürlich erstmal prinzipiell freigestellt. Trotzdem frage ich mich, was ihn als Wissenschaftler mit Einfluss und Verantwortung dazu bewegt.

    Herzliche Grüße

  4. Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    danke für die ermutigende Rückmeldung zu meinem Beitrag in Heidelberg und die „Promotion“ auf Ihrem Blog.

    Wenn sich jeder auf seine Weise und mit seinem Mitteilen auf den Weg macht, wird sich auch etwas bewegen. Davon bin ich überzeugt.

    Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen,
    Ihr

    Gerald Hüther

  5. Hallo Herr Wichmann,

    danke für Ihre e-mail.

    Ich habe Ihren Artikel über den Beitrag von Herrn Hüther noch nicht gelesen, aber Ihre Webseite ist so gut gestaltet, dass ich mir die Zeit nahm reinzusehen.

    Kompliment sehr gut gemacht… ich werde mir die Zeit in dieser Woche nehmen und mehr über Sie und Ihre Beiträge zu lesen.

    Ein spontanes Feedback von einem der viel zu tun hat, aber sich über interessante und pfiffige Darstellungen und Inhalte freuen kann.

    Viele Grüße, vielleicht bis bald mal

    Rolf Birmelin
    – Geschäftsleitung –

  6. Hallo yhiluna,
    danke für Ihren Kommentar.

    Studienergebnisse zur Beobachtung, wie Nervenzellen „feuern“, wenn der betreffende Mensch Gefühle erlebt, gibt es zuhauf. In den Literaturverzeichnissen von Hüther’s Büchern finden Sie mehr darüber.

    Ich denke, auch die Schwingungen von medialen Menschen lassen sich im Gehirn nachweisen. Schließlich hat man ja auch eine Region im Gehirn entdeckt, die für religiöse Erfahrungen zuständig ist.

  7. yhiluna sagt

    Hallo,

    ein wirklich sehr interessanter Artikel der mich aus nicht medizinischer Sicht sehr anspricht. Als Schamane bzw. ein Jemand der sich sehr mit den nicht wissenschaftlich & medizinisch zu beweisenden Phänomenen beschäftigt, erscheint mir die Möglichkeit eines MRT oder MRI nicht nur das Gehirn beobachten zu können, sondern auch „Schwingungen“ bzw. Gefühle eventuell sichtbar machen zu können. Inwieweit sind dort schon Ergebnisse oder Studien veröffentlicht worden?
    Es gibt sogenannte Mediale Wesen, die mit solchen „Schwingungen“ heilen können. Diese sichtbar zu machen, würde Zusammenhänge erklären können, die für den Menschen auf dem Weg zu mehr Bewusstsein sehr hilfreich sein würden.

    Sehr gerne abonniere ich Ihren Newsletter, für solch spannende Themen wie diese.
    Vielen Dank
    Alles Liebe aus Zürich wünscht
    yhiluna alias Carsten Metje

  8. Liebe Frau Bodzin,
    danke für Ihre Mail und Ihr Interess an meiner Diplomarbeit. Ich glaube aber, ich habe gar kein Exemplar davon. Im Psychologischen Institut der Universität Heidelberg müsste aber noch eine sein.

    Viel Erfolg bei Ihrem Psychologiestudium!

  9. lieber herr kopp-wichmann,

    vielen dank für Ihre mail, und ihre tolle zusammenfassung des vortrags.
    ich habe herrn hüther schon zweimal vorher bei vorträgen erlebt. die waren (nach meinem empfinden) sogar noch intensiver… er ist schon klasse dieser mann.

    jedenfalls finde ich auch Ihren lebensweg interessant. gerade weil er nicht so „gerade“ verlaufen ist.

    ich selbst bin nlp-master und begleiterin für imagination und hp für psychotherapie.
    Ihre diplomarbeit über nlp würde mich sehr interessieren. dürfte ich die lesen?
    und: im herbst werde ich mit einem psychologiestudium in bremen anfangen.
    ursprünglich war ich tänzerin und in wien lebend (jahrgang 67)

    außerdem finde ich es lustig, dass ich in heidelberg nur ein paar häuser weiter gewohnt habe.

    ich freu mich auf Ihre antwort!
    und wünsche Ihnen einen wunderschönen sonnigen tag

  10. Hallo Herr Fischer,
    danke für Ihren Kommentar.

    Zu Ihrer Hüther-Kritik: ich habe den Artikel von ihm gelesen (http://sezession.de/pdf/sezession_heft20.pdf) und fand ihn aber ganz streng neurobiologisch abgefasst. Es kann doch nichts schaden, wenn auch die „neue Rechte“ etwas über die Wirkungsweise des Gehirns und die immanenten Veränderungsmöglichkiten erfährt.

  11. Stefan Fischer sagt

    Auch von mir vielen Dank für die wunderbare Zusammenfassung und Kompliment für Ihre Seite. Auch ich war äußerst beeindruckt von Prof. Hüther, den ich bis jetzt nur über Quellenangaben und Fußnoten kannte. Umso mehr hat es mich gewundert, dass Herr Prof. Hüther im letzten Jahr einen Artikel in der Sezession veröffentlichte (http://sezession.de/ ; Heft 20/ Okt. 2007). Die Sezession ist das Organ des Instituts für Staatspolitik der sog. „Neuen Rechten“. Ich möchte diesen Hinweis hier nicht (nur) als liberalen Reflex verstanden wissen, sondern bin bezüglich dieses Zusammenhangs eher nachhaltig irritiert und ratlos. Was treibt einen Wissenschaftler wie Prof. Hüther dazu, an einem derartigen Diskurs teilzunehmen?

    Herzliche Grüße

  12. Eva Rohr sagt

    Guten Morgen Herr Kopp-Wichmann!

    Es war eine nette Überraschung, direkt nach dem Symposium in Heidelberg, eine Mail zu erhalten. Ich selbst bin in der Ausbildung zum GKT-Coach am Institut von Horst Krämer in Lüneburg. Die Vorträge von Gerald Hüther, haben mich trotz langer und anstrengender Tage, völlig fasziniert. Ich kannte seine Thesen bisher nur vom „Hören / Sagen“, daß ein so begeisterter, brillianter Mensch dahinter steckt, wurde mir erst beim Zuhören bewußt. Gunther Schmid hat völlig Recht: ich bin verändert von dieser Veranstaltung zurückgekehrt!

    Freue mich auf weitere Infos von Ihnen!

    Herzliche Grüße Eva Rohr

  13. Adelaide Tw. sagt

    Hallo,
    Sie machen ja schöne Sachen….
    Den Hüther kennen fast alle meine Patienten, da ich sehr von ihm angetan bin und bis jetzt keinen Vortrag ausgelassen habe.

    Wenn ich 60 bin, werde ich versuchen bei ihm in die „Lehre“ zu gehen z.B. im Public health Institute.
    Brauche etwas Zeit all Ihre Artikel zu lesen.

    viele Grüße A. Tw

  14. Sandra sagt

    Vielen Dank für die gelungene Zusammenfassung !!

    Gruß, Sandra

  15. Hallo Werner,
    schön, von Dir zu hören nach so langer Zeit (1990/91!)

    Hakomi ist immer noch eine der wichtigsten Grundlagen meiner Arbeit, auch wenn sich diese in den Jahren sehr verändert hat.

    Herzlichen Gruß
    Roland

  16. Werner Dillemuth sagt

    Hi Roland

    danke für dein Lese-Angebot. Ich habe mich bei dir als Mail-Empfänger eingetragen und werde mit Vergnügen deine Gedanken lesen. Auch mich hat die Begegnung mit G. Hüther, V. Kast undundund am Wochenende sehr angeregt. Zuvor schon durch deren Bücher, nun auch beinahe zum Anfassen.

    Du hast mich 90/91 in die Hakomi-Gesprächsführung hinein geführt. Das war ein erster Schritt, dem viele weitere folgten, und ich bin heute noch dankbar dafür.

    Grüsse von Werner

  17. Guten Tag Herr Kopp-Wichmann,
    bin beeindruckt, wie Sie die Veranstaltung hier auswerten, präsentieren und nutzen. Finde ich sehr gelungen.

    Herzliche Grüße

  18. Eva-Maria Bangel sagt

    Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,

    für Ihre Mühe, eine gute Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Hüther zu machen, und diese sogar noch so vielen Menschen zur Verfügung zu stellen, danke ich Ihnen herzlich!

    Ich werde diese Zusammenfassung gewiss gut brauchen und weitergeben können … dabei werde ich auch Sie als Quellenangabe erwähnen.

    Ihnen und Ihrer Tätigkeit wünsche ich alles erdenklich Gute,
    Eva-Maria Bangel
    (Seelsorgerin und Logotherapeutin)

  19. Hallo Monika,
    stimmt, der Punkt ist auch noch wichtig. Die Begeisterung des Lehrenden/Führenden für sein Fachgebiet, die sich überträgt. Dazu gibt es ja den etwas abgedroschenen Spruch: „Das Feuer, das du in anderen entzünden willst, muss in dir selber brennen.“

    Die Übertragungsphänomene, die Du ansprichst, treten natürlich überall auf. Zwischen Mitarbeiter und Führungskraft und sicher auch zwischen Student und Dozent. Dabei gibt es unangenehme Übertragungen (Neid, Autoritätsangst etc.) und angenehmere (Idealisierung). Wobei letztere auch anstrengend werden kann mit der Zeit. Diese Übertragungen eine Weile auszuhalten, sie wenn möglich angemessen zur Sprache zu bringen, um sie dem Anderen dadurch bewusst zu machen, ist eine wichtige und heikle Aufgabe. Denn die Übertragungen sind meist unbewusst und dienen der inneren Emotionsregulation, sind aber letztlich immer eine psychische Abwehr.

    Das mit dem Singen kann bzw. professionellem Gesangsunterricht kann ich nur empfehlen. Für Menschen, die beruflich viel sprechen müssen, ist die Stimmbildung enorm hilfreich, seine Stimme über die Zeit nicht zu ruinieren bzw. effektiver und schonender einzusetzen. Und ansonsten macht Singen vor allem Spaß. (Ich singe vor allem Bossa Nova und Jazzstandards).

    Danke für Deinen ausführlichen Kommentar.

  20. Monika sagt

    Lieber Roland,
    ja, ich teile Deine Begeisterung für die Neurobiologie voll und ganz, vor allem als Pädagogin. Lernen muss, egal auf welcher Alters-und Komplexitätsstufe (Kindergarten, Schule, Uni, Erwachsenenbildung), unter die Haut gehen.
    Wobei ich einen Punkt wichtig finde, den Du hier nicht nennst, der m.E. aber unverzichtbar ist. Da ich ja bei Dir ein Persönlichkeitsseminar gemacht habe, weiß ich sehr gut, dass Dir dieser Punkt klar ist. Er ist Dir wahrscheinlich so selbstverständlich, dass Du ihn hier nicht mehr aufführst.
    Der Punkt ist: Dem Lehrer/ der Lehrerin muss der Inhalt SELBER unter die Haut gehen.
    Wie soll ich einem Schüler oder Studenten sonst vermitteln, dass der Inhalt wichtig ist und von emotionaler Relevanz? Wie kann ich Engagement für ein Thema erwarten, wenn ich mich selber nicht mindestens ebenso engagiere?
    Ganz konkret unterrichte ich an der Uni oft Seminare zu relativ fortgeschrittenen, stark forschungsorientierten grammatischen Detailfragen. Die Herausforderung im Kurs ist für mich nicht, welche Theorien und welche Evidenzen es gibt, wie gut die claims sprachübergreifend belegt sind usw. Diese ’sachlichen‘ Aspekte sind, was sie sind: Gegenstand von mir bekannten Papieren, Diskussionen usw. Die Studenten sind erst einmal nicht vertraut mit den Diskussionen und mit den Argumentationstypen, mit den Tragweiten von Argumenten – vor allem aber sehen sie erst einmal nicht, was das alles sie angehen soll. Meine Aufgabe als Kursleiterin sehe ich darin, die Diskussionen und die wichtigsten Papiere so plastisch, emotional eingängig und transparent zu machen, dass jeder Teilnehmer dazu ein persönliches und eben auch emotionales Verhältnis aufbauen kann und aufbaut. Natürlich vertrete ich selber bestimmte inhaltliche Positionen. Ich versuche meine StudentInnen dazu zu bringen, Gegenpositionen engagiert zu vertreten. Solche Gegenpositionen lassen mich nicht kalt, ich reagiere stark darauf (also natürlich nicht persönlich gegen die StudentIn, das wäre ja wohl das Allerletzte, sondern durch argumentatives Hin und Her – pros und cons beider Positionen, im Wechsel. Wenn ich es dann noch hinkriege, eine witzige, unernste Atmosphäre zu zaubern, ist es perfekt). Das hat etwas Sportives, was immer gut ist, weil es den Ehrgeiz der StudentInnen kitzelt, und am besten in einer entspannten, unernsten Atmosphäre gelingt. Junge Leute wollen gern gewinnen, aber auch Spaß dabei haben. Sie würden aber auch nie sich diese abstrakten Dinge so zu Herzen gehen lassen, würden sie nicht sehen, dass es mir ebenso geht. Irgendwie sind wir hier beim Thema Führung/Vorbilder.
    Und da bin ich an einem Problempunkt – manchmal treibt mein emotionales Engagement Blüten. Die Begeisterung der Studenten ist manchmal nicht mehr beim Thema, sondern wird bei mir festgemacht. Nun könnt ich ja sagen – klasse, dann werd ich super Evaluationen haben. In der Tat hab ich die auch und bin stolz drauf, zugegeben. Aber ich will keine Fans haben, das finde ich nicht in Ordnung. Es soll um Spass an den Inhalten, um Spass am Lernen und am Forschen gehen, aber nicht um die Person der Dozentin und dass die irgendwie persönlich besonders interessant ist. Ich bin persönlich überhaupt nicht interessant.
    Also manchmal muss ich meine lieben StudentInnen einfach von mir ablenken. Die Emotion für ein Thema geht (übrigens geschlechtsunspezifisch) manchmal über auf den, der sie schürt. Schwierig! Als Psychologe und Psychotherapeut weißt Du das alles sehr gut unter ‚Übertragung‘ abzuspeichern, aber ich denke, auch die (Hochschul)didaktik sollte sich mal mit Übertragungsproblemen auseinandersetzen.
    Problematisch, wenngleich im Moment ungemein im Trend, finde ich viele EEG- und MR-Experimente, wenn sie sich auf grammatische Phänomene beziehen. Oft scheinen diese ’neuen‘ Empiriker an konkrete 1:1-Lokalisierungsmöglichkeiten von grammatischen Kategorien zu glauben. Das ist naiv. Wenn dazu in diesem Blog noch etwas kommt, würde mich Deine Meinung sehr interessieren.
    Und hey, ich wußte nicht, dass Du singst. War auf der Seite Deiner Lehrerin und überleg mir ein Training. Allerdings mehr zum effektiven kraftschonenden Einsatz meiner Sprechstimme als zum Singen. Mal sehn!
    Herzlich,
    Monika (Rathert)

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