Warum Männer die Symptome von Herzinfarkt oft nicht ernstnehmen.

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Gesundheit / Partnerschaft
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Bild: Robert Kneschke Fotolia.com

Männer sind eine bedrohte Spezies. Tapfer ignorieren sie wichtige Signale wie Schmerzen, Symptome, Unlust etc. Verweigern nützliche Vorsorgeuntersuchungen. Auf die Frage „Wie geht’s?” sagen sie „Es muss ja.”
Oft heißt das, Männer fühlen sich kerngesund – bis sie tot umfallen.

Immer wieder frage ich Männer in meinen Seminaren oder Coachings, die einen Burnout, einen Herzinfarkt oder ähnliche Warnzeichen erleben: „Aber das kam doch nicht über Nacht. Sie müssen doch Hinweise bekommen haben.”

Die Antwort ist meist: „Nein, es traf mich wie aus heiterem Himmel.”

Wenn ich dann genauer frage nach Schmerzen, besorgten Kommentaren von Kollegen oder der Ehefrau oder dem Hausarzt, kommen dann Bestätigungen. „Stimmt eigentlich, es gab Hinweise. Aber irgendwie habe ich das immer ignoriert.”

Kaum ein Mann würde bei unüblichen Motorgeräuschen oder blinkenden Warnlampen seines Autos einfach weiterfahren bzw. das Tempo beschleunigen. Aber mit sich selbst und ihrer Gesundheit gehen viele Männer sehr sorglos um.

Was steckt dahinter, dass Männer die Anzeichen eines Herzinfarkts ignorieren?

Nun, viele Männer glauben immer noch, dass sie immer stark sein müssen. Frauen haben ihre Probleme mit ihrem Aussehen. Männer mit dem Thema „Schwäche”.

Doch jenseits der vierzig dämmert den meisten Männern, dass sogar sie nicht unsterblich sind. Die Kräfte lassen nach. Der Körper meldet sich öfter. Frauen betrifft das Thema „Älterwerden” auch. Doch gegenüber uns Männern machen Frauen aus meiner Sicht zwei Dinge klüger:

  1. Eine Frau hat meist mehr Freundinnen als ein Mann Freunde.
  2. Eine Frau redet mit ihren Freundinnen über Probleme.
    Ein Mann redet mit Freunden über alles Mögliche, bloss nicht über persönliche Probleme.

Machen Sie doch mal einen Test.

Sagen Sie den Satz „Dass ich älter werde, macht mir manchmal Angst.”

Erst zu sich selbst.
Dann zu einer/Ihrer Frau.
Dann zu einem Mann.

Beobachten Sie die unterschiedlichen Reaktionen. Und wenn Sie wollen, schreiben Sie sie hier als Kommentar.

Hierzu passt gut mein Blogartikel „Frauen im Beruf“

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

3 Kommentare

  1. Birgit sagt

    Ich bin eine Frau und mein Partner achtet sehr auf sich selbst! Ernährt sich gesund, raucht nicht, trinkt wenig Alkohol und bewegt sich regelmässig und das auch schon, bevor er mich traf. Ausserdem pflegt er seine Haut in noch grösserem Umfang wie ich selbst. Ausserdem geht er für sämtliche Vorsorgeuntersuchungen zum Arzt auch weil man dafür Geld von der KK zurückbekommt. Er hat ein sehr gutes Selbstmanagement. Nur hinsichtlich Arbeit / Überstunden / Überforderung verstehe ich ihn einfach nicht: wieso macht er das alles mit und bleibt bei dieser Scheiss Firma? Die Firma dankt ihm den ganzen Einsatz überhaupt nicht. Im Gegenteil, er wurde schon mehrmals hinsichtlich Gehaltserhöhungen übergangen….ich hätte schon längst gekündigt und auch viel mehr Gehalt verlangt…

  2. Hansdieter Matthes sagt

    Ich habe lange in der IT gearbeitet – als Programmierer, EDV-Organisator sowie als angestellter und selbständiger IT-Unternehmensberater.

    Der Grund für Stress, Burnout-Gefühl und mitunter sogar Flucht in den Suff ist nicht primär fehlende Entspannungstechnik, sondern chaotische Vorgehensweise wegen mangelhafter Arbeitsmethodik. IT-Fachleute haben zwar meistens exzellentes IT-Know-how, aber von Selbstorganisation keine Ahnung. Methodik ist ihnen ein richtiger Graus. Die Folge ist permanenter Zeit- und Problemdruck.

    Meine Beobachtung aus der Praxis!

  3. Alfred Simon sagt

    Hallo, lieber Herr Kopp-Wichmann

    habe mich sehr wiedererkannt in Ihrer Einschätzung der männlichen Psyche. Andererseits: wird das Bild des starken Mannes nicht von den Frauen und der Gesellschaft, speziell im Arbeitsleben, auch gefordert?

    Freundliche Grüße
    Alfred Simon

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