Eine ungehaltene Rede an Eltern und Jugendliche in sozial benachteiligten Familien.

Kommentare 10
Allgemein / EFFEKTIVER FÜHREN / Karriere / Persönlichkeit

 rhetorik, rede, vortrag, seminar

Liebe Eltern,
liebe Jugendliche,
liebe Kinder,

ich weiß, dass sich diese internationale Wirtschaftskrise auf fast alle Menschen in unserem Land auswirkt aber dass es die sozial schwachen Familien wirtschaftlich besonders hart trifft. Dasselbe gilt für die Gesundheit, die Aufstiegschancen und die Wahrscheinlichkeit, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Es gibt diese Barrieren.

Aber was es jetzt braucht, ist dasselbe, was es auch in früheren Zeiten brauchte, um solche Barrieren zu überwinden. Dieselbe Verpflichtung. Dasselbe Gefühl für Dringlichkeit.  Dieselben Opfer.  Denselben Geist von Gemeinschaft.  Dieselbe Bereitschaft, unseren Teil für uns selbst und für andere zu tun.


Ja, wenn man ein HartzIV-Empfänger, keine Arbeit hat, oder sonstwie benachteiligt ist, egal ob Deutscher oder Ausländer, dann ist die Chance größer in einer Bande zu landen oder kriminell zu werden. Und ja, wenn man in einem armen Viertel lebt, dann muss man andere Schwierigkeiten bewältigen, als jemand der in Wohlstand lebt. Aber das ist kein Grund für schlechte Schulnoten, das ist kein Grund die Schule zu schmeißen. Niemand hat das Schicksal für dich geschrieben. Dein Schicksal liegt in deinen Händen – vergiss das bitte nicht.

An die Eltern: wir können nicht zu unseren Kindern sagen, seid gut in der Schule und sie dann nicht zu unterstützen, wenn sie nach Hause kommen.  Das Elternsein kann man nicht kündigen. Es ist unsere Verantwortung, als Eltern  ihnen zu helfen zu lernen. Das bedeutet, dass Sie die Xbox oder den PC wegräumen und dafür sorgen, dass Ihre Kinder zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen. Das bedeutet, an den Elternabenden teilzunehmen und ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen.

Und außerdem, das heißt auch, dass wir auch für die Söhne und Töchter unserer Nachbarn da sein müssen. Wir müssen zurück in die Zeit, zurück zu dem Tag, an dem wir Eltern jemanden auf der Strasse herumlungern sahen – und  es war nicht Ihr Kind, aber sie haben trotzdem mit ihm geredet.  Oder zumindest dafür gesorgt, dass Sie es seinen Eltern sagen werden und die es tun werden. Das ist nämlich der Sinn von Gemeinschaft. So können wir wieder die Kraft und die Entschlossenheit und die Hoffnung finden, die uns so weit gebracht hat.

Schulmaedchen, lernen,   © Anja Greiner Adam - Fotolia.comEs bedeutet auch, unsere Kinder mehr anzuspornen, ihre Ziele ein wenig höher zu setzen. Ich möchte, dass Ihre Kinder nach dem Ziel streben, Wissenschaftler und Ingenieure, Ärzte und Lehrer zu werden und nicht nur Draufgänger und Rapper. Ich möchte, dass sie nach dem Ziel streben, zum Beispiel Bundeskanzler zu werden.

Ich möchte, dass ihr Horizont nicht begrenzt ist. Sagen Sie ihren Kindern nicht, dass Sie etwas nicht tun können. Geben Sie ihnen nicht das Gefühl,  dass wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts irgendetwas nicht  erreichen können.

Diese Rede stammt natürlich nicht von mir.

Ich habe sie nur ein wenig angepasst. Aber von wem dann? Welcher deutsche Politiker hätte den Mut – und die Glaubwürdigkeit – so Tacheles zu reden?

Den Mut, unangenehme Dinge anzusprechen, muss man sich ja oft als Politiker früh abtrainieren. Allzu schnell bekommt man sonst das Fallbeil der Parteidisziplin zu spüren, wird der Illoyalität bezichtigt oder schlicht für unfähig gehalten, seinen Job verantwortungsvoll und im Dienste der Parteiräson zu tun.

Peer Steinbrück ist einer der wenigen, die sich trauen, eine eigene Meinung deutlich zu sagen (Beispiel: Rentenerhöhung). Auch Wirtschaftsminister von Guttenberg hat mit dem Amtseid nicht gleich die Fähigkeit mit abgelegt, einen eigenen Standpunkt zu vertreten, z. B. in der Diskussion um OPEL. Auch Wolfgang Clement wurde u.a. gerügt, weil er den Widerspruch seiner SPD in der Zusammenarbeit mit der Linken Partei nicht nachvollziehen konnte. Ex-Kanzler Helmut Schmidt war auch dafür bekannt, unbequeme Konflikte nicht auszusitzen, sondern – auch gegen öffentliche Meinungen – durchzuziehen.

Argumentiert wird das Risiko abweichender Meinungen ja meist damit, dass man dem Bürger bzw. dieses Jahr dem Wähler soviel Unterschiedlichkeit in den Meinungen nicht zumuten könne. Aber vielleicht ist der Wähler gar nicht so dumm und honoriert sogar ehrliche, wenn auch unbequeme Worte.

Jedenfalls zeigt das Politbarometer vom Juli 2009, was das Wahlvolk von den Versprechungen auf Steuersenkungen hält: nichts. Und in der Skala der beliebtesten Politiker folgt nach Kanzlerin Merkel auf Platz zwei Wirtschaftsminister Guttenberg, dann Steinmeier, und gleichauf schon Steinbrück.

Dass der Fluch der Ausgewogenheit – oder auch der Mittelmäßigkeit – keine Erfindung unserer Zeit ist, erkennt man an diesem Gedicht:

An das Publikum

Oh hochverehrtes Publikum,
sag mal:
bist du wirklich so dumm,
wie uns das an allen Tagen
alle Unternehmer sagen?
Jeder Direktor mit dickem Popo
spricht: »Das Publikum will es so!«
Jeder Filmfritze sagt: »Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!«
Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:
»Gute Bücher geh’n eben nicht!«

Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

So dumm, dass in Zeitungen, früh und spät,
immer weniger zu lesen steht?
Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;
aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;
aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn
könnten mit Abbestellung droh’n?

Aus Bangigkeit, es käme am Ende
einer der zahllosen Reichsverbände
und protestierte und denunzierte
und demonstrierte und prozessierte …

Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?
Ja, dann …

Es lastet auf dieser Zeit
der Fluch der Mittelmäßigkeit.
Hast du so einen schwachen Magen?
Kannst du keine Wahrheit vertragen?
Bist also nur ein Grießbrei-Fresser –?

Ja, dann …
Ja, dann verdienst du’s nicht besser.

Das Gedicht stammt von Kurt Tucholsky und wurde unter seinem Pseudonym ‚Theobald Tiger“ in der Zeitschrift ‚ Die Weltbühne‘ veröffentlicht. Im Juli 1931(!)

Und von wem stammt nun obige Rede?

Vielleicht haben Sie es schon erraten. Es ist ein Auszug aus einer Rede, die US-Präsident Barack Obama gestern vor der Bürgerrechtsorganisation “National Association for the Advancement of Colored People” gehalten hat. Darin verlangte er von seinen farbigen Landleuten , weniger zu jammern und mehr eigene Anstrengungen zu unternehmen.
(Hier der komplette Text seiner Rede)

Ein delikates Thema, auch für Obama, aber er scheute sich nicht, zu versuchen, seine farbigen Landsleute aufzurütteln und aus ihrer Lethargie zu reißen. Dabei hilft ihm natürlich seine Biographie, die glaubhaft macht, dass es nun nach bald 200 Jahren auch ein Schwarzer schaffen kann, ganz nach oben zu kommen.

Das ist nicht das Ende der Diskriminierung, auch nicht in den USA. Besser wird es vermutlich erst, wenn der nächste US-Präsident eine Frau ist. Und lesbisch. Wir sind da schon ein bisschen weiter mit unserer weiblichen Kanzlerin. Und über den nächsten schwulen Kanzler wird ja schon debattiert.

kommentar Wie fänden Sie es, wenn so eine Rede in Deutschland gehalten werden würde?
Wen halten Sie dafür geeignet?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel … dann empfehlen Sie ihn doch weiter. Einfach hier unten auf “Weitersagen” klicken.

… oder schreiben Sie einen Kommentar.
Wenn Ihr Kommentar mit Ihrem Bild erscheinen soll, brauchen Sie einen Gravatar!

… oder abonnieren Sie neue Beiträge per Email.
Einfach links Adresse bei feed-icon-28×28.jpg eintragen.

Foto: © Digital Zombie, Anja Greiner Adam – Fotolia.com

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.

10 Kommentare

  1. Heinzi sagt

    Wer einen Ton anschlägt wie Sie es hier in diesem Blog tun, hat keinerlei Bezug zu der Realität, die Menschen aus wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sozialen Gefügen und psychologischen Gründen heraus ins Abseits der Gesellschaft katapultiert. Ihre Ansagen und die eines Obama sind Durchhalteparolen an diejenigen, die man als moderne Sklaven bezeichnen kann.
    Grundrechte beschnitten, Durchsetzungsfähigkeit abgeschnitten (Mobbing gegen sogenannte „sozial Schwache“, die in der Realität ersteinmal finanziell Schwach sind) Glauben Sie allen Ernstes das es Autoritätspersönlichkeiten besonders schert was diese Menschen täglich umtreibt? Ich zweifele sehr daran.
    Schulbesuch hat nichts mit dem Willen alleine zu tun, das ist Fakt. Nachlesen kann man es überall, die Zahlen suche ich nicht für Sie heraus. Leistungsorientierung macht Kinder und Familien kaputt, aber Aufforderungen wie die Ihre hier bzw. Obamas Rede führen noch weiter in die Spirale einer Leistungsideologie, die keinerlei Garantien anbietet, sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Eine hohe Warscheinlichkeit hat es, das eine strebsame Persönlichkeit aus der unteren Einkommens und sozialen Schicht, wenn sie denn die Hindernisse alle überwindet, sogar noch ein Studium selbst finanziert, danach ausschließlich in der Tretmühle abgehalfterter Jobgelegenheiten fristen muss und möglicherweise wegen Studienkredites gleich mit einer Insolvenz ins Leben startet.

    Positives Denken ist ja gut und schön. Aber wer nicht zuerst die Realität analysiert und sich penetrant in Traumwelten von Aufforderungen und Motivationsfloskeln versteift, wird den Menschen und ihrer Lebenssituation nicht gerecht. Diese leben nicht in einer Gedankenwelt, die durch ein bischen Lachübungen sich positiv beeinflussen läßt, sondern in einer Gesellschaft, die die Rahmenbedingungen vorgibt ohne prinzipiell beeinflussbar zu sein.

    Was mich an diesem Motivationsgedöhnse oft so aufbringt, ist der offensichtlich beeinflussende Faktor und die Lobhudelei der Leistungsideologie.

  2. Hallo,
    ich wünsche mir für Sie und Ihre Generation – und auch noch für mich – dass Ihre Hoffnungen sich erfüllen. Wenn ich jedoch das üble Gezerre um Obamas Gesundheitsreform in USA mitverfolge oder die Wahlerfolge der Linken vom letzten Sonntag bin ich schon ziemlich skeptisch, dass das in absehbarer Zeit passieren wird.
    Aber: wir arbeiten daran.

    Danke für Ihren Kommentar.

  3. ansi_c sagt

    Hallo Herr Kopp-Wichmann,

    ich bin überzeugt, dass meine Generation, die gut ausgebildeten, jungen Erwachsenen im Alter 20-30, für eine größere Dosis Wahrheit bereit sind. Die heutige Informationsgesellschaft und die mit Ihr einhergehende Möglichkeit eines Jeden seine Argumente zu verbreiten, bildet das Fundament für diese Wahrheitsliebe und den Vorzug für sachliche und Faktenbezogene Entscheidungen.

    Ein Obama-Beispiel: Ich habe Obama im Wahlkampf 08 sagen hören: „Ich kann die Bildungsangebote verbessern, aber eure Kinder vor dem Fernseher wegholen, müsst ihr schon selbst!“ und 100000sende haben Ihm applaudiert.

    Wann der deutsche Bürger ehrliche Standpunkte und im zweiten Schritt auch die daraus resultierenden politischen Maßnahmen, die gleichermaßen alternativlos wie schmerzhaft für den Wähler selbst sein werden, honoriert, kann ich nicht sagen. Ich hoffe aber es geschieht früher, als ich derzeit glaube – nämlich wenn meine Generation am Ruder steht.

    Amerika zeigt, dass die Bereitschaft, den von mir beschriebenen zweiten Schritt zu akzeptieren noch nicht sehr ausgeprägt ist. Wenige sind bereit gegen ihren eigenen finanziellen Vorteil zu handeln, obwohl viele wissen dass die Maßnamen notwendig sind.

    Steinbrück und Gutenberg sind ein Anfang und geben Hoffnung, dass sie, wenn sie auch an der Urne erfolgreich sind, einigen Jungpolitikern zum Vorbild werden.

  4. Auf jeden Fall sollten Sie die Fehler bei sich suchen 🙂
    Und wenn Sie den dort nicht finden, dann haben sie bei der Suche wohl einen Fehler gemacht … den können Sie natürlich auch nur bei sich finden.

    Und wenn sie sich doch mal trauen auch Fehler in der großen, weiten Welt zu suchen, dann können Sie ja mit diesem Artikel anfangen http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30537
    Allerdings ist die Welt schon sehr komplex und es ist sehr schwer sie zu ändern – da braucht man schon viel Energie, Kraft, Ausdauer und Mut. Da ist es doch viel einfacher über seine eigenen Fehler nachzudenken und warum man nicht ins große perfekte Getriebe passt.
    Und deswegen gibt’s ja auch Sylvester, damit man sich für nächstes Jahr vornehmen kann auch seine letzten Kanten abzuschleifen und sich als Rädchen ins Getriebe einzupassen.
    Wer oder was dieses Getriebe (Gesellschaft) bewegt und ob dort vielleicht ein Fehler ist, das sollte man nie fragen. Das stört jede Stromlinienform 😉

    Sollten Sie sich wirklich mal mit dem deutschen Schulsystem beschäftigen wollen (und auch der Schulgeschichte) dann werden sie schnell sehen, es gibt auch Fehler, die sind außerhalb der eigenen Persönlichkeit.

  5. 1000sunny, warum habe ich das Gefühl, bei Ihrem Beitrag so viel Schuld, Wut und Wertungen (insbesondere Abwertungen) zu erleben.

    Sie mögen Ihren Weg gefunden haben und doch gibt es 1001 andere Wege, welche Menschen gehen können, wählen können.

    Wie jeder Einzelne seine Möglichkeiten nutzt, auch die Angebote aus dem bestehenden Schulsystem, liegt in seiner Verantwortung.

    Schuld und Verantwortung sind 2 verschiedene Paar Schuhe: wer meines Erachtens Schuld oder den Schuldigen sucht, ist nicht bereit eigene Verantwortung zu tragen.

    Und ich denke, genau darum ging es dem Verfasser: die eigene Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und damit auch die Verantwortung der Eltern für das Wohl Ihrer Kinder….ohne diese zu entmündigen, sondern in die eigene Verantwortung hineinwachsen zu lassen.

    Im Übrigen fühle ich mich weder geschunden noch unfrei, obwohl ich eine staatliche Schule besucht und die Hochschulreife erworben habe. ….und doch bin ich auch heute nicht am Ende des Lernens auch in Bezug auf die Gestaltung einer staatlichen Schule.

    Herzlichen Gruß

    Grit

  6. Ich schiebe die Schuld nirgendwo hin. Es gibt ja sogar eine Lösung (wie sie bei uns sehen konnten). Also brauchen wir nicht schieben, wir können einfach diese Lösung beobachten, wir können wissenschaftliche Dokumente lesen, wir können die Lehrpläne und ihre Ziele analysieren und mit dem Schulalltag vergleichen.
    Und wir kommen immer wieder auf dasselbe Ergebnis: Kinder in die Schulen zu motivieren ist unethisch und kontraproduktiv.
    Wir zerstören Leben und loben, bestrafen, drohen, belohnen kontinuierlich. Uns selber blenden wir mit Schuldselbstzuweisung. Aber mittlerweile gibt es zu viele Menschen, die sagen: „Nein ich bin nicht schuld. Und auch mein Kind ist nicht schuld. Die Schule ist einfach eine falsche Idee, die falsch umgesetzt wurde.“
    Aber welcher Politiker könnte heute ehrlich aufstehen und das sagen: „Also meine Wähler, die Schule war ein Fehler. Ich konnte mich davon überzeugen. Also lassen wir es sein, Menschen, die gerade in die Welt gekommen sind, wieder aus der Welt zu schneiden und sie in Gefängnisse einzumauern, die getrennt von der echten Welt alles über die Welt lehren sollen. Es war Irrsinn und wir haben es nicht erkannt“
    Er würde doch sofort weggesperrt.
    Man sollte die Täter-Opfer-Brille ausziehen und wirklich nach den Ursachen forschen. Ganz analytisch.
    Oder einfach so weitermachen und sich erzählen das analysieren der Umstände wäre die Täter-Opfer-Brille.

  7. Hallo 1000Sunny,
    na, ich finde, Sie schieben die Schuld der Gesellschaft, den Schulen und den Politikern zu. Aber es geht mir gar nicht um Schuld und das wollte ich auch in meinem Beitrag nicht ausdrücken. Aber wenn man die Welt durch die Täter-Opfer-Brille sieht, muss man natürlich nach der Schuld suchen.

    Es ging mir mehr um den Beitrag, den Eltern in der Erziehung nicht leisten. Auf Ihrer Website sehe ich, dass Sie ja einen guten Weg für sich und andere gefunden haben.

    Danke für Ihren Kommentar.

  8. Hallo Frau Renger,
    also Hitler war nicht nur charismatisch, sondern ein Demagoge, das ist ein gewaltiger Unterschied. Aber ich tue mir auch mit lebenden Politikern schwer, die eine solche Rede halten könnten. Joschka Fischer fällt mir ein, auch Gerhard Schröder hatte solche Qualitäten, Lafontaine wohl auch, aber der würde natürlich nie eine solche Rede halten.

    Danke für Ihren Kommentar.

  9. Wie wäre es die Kinder mal nicht anzuspornen? Ein Sporn ist ein spitzer Gegenstand, den man erschöpften Pferden in den Körper schlägt um sie anzutreiben.

    Wie wäre es mal die Schuld nicht im eigenen Schicksal zu suchen? Hier in Deutschland gibt es so viele Grenzen, Schranken und Verbote, da scheitern insbesondere die ganz Fleißigen. Die Bürokraten und Angepassten kommen hier durch.

    Wie wäre es die Schule einfach zu schmeißen, wenn sie nichts bringt? Hier in Deutschland ist es zwar illegal die Verantwortung für die eigene Bildung selbst zu übernehmen, aber dennoch lohnt es sich. Die Schule ist ein totes Pferd – da muss man nicht auf die Schüler einpeitschen, dass trotzdem was dabei rüberkommt.

    Wie wäre es, dass die Politiker einfach ihre Arbeit gut machen und den Menschen ein Recht auf Selbstentfaltung einräumen, anstatt sie weiter einzuschränken, bis wir nur noch eingezäunte Tiere sind? Diese Rede müsste nie gehalten werden, wenn die Politik uns nicht das Menschsein genommen hätten.

    Sie ist eitel und zynisch. Denn sie schiebt dem Opfer die Schuld zu und ermahnt es dasselbe zu tun.

  10. Yvonne Renger sagt

    Das würde ja bedeuten, dass die angesprochenen Erwachsenen selber erst einmal erwachsen werden und für sich und ihr eigenes Leben Verantwortung übernehmen müßten.

    Teach the teacher first.

    Was würde passieren, wenn die angesprochenen Eltern an die eigenen – vielleicht nicht verwirklichten – Träume erinnert werden ….

    Sie fragen, ob eine solche Rede in Deutschland gehalten werden sollte. Es bräuchte dafür eine charismatische Persönlichkeit, die es schafft, dass die gesprochenen Worte auch wirklich ins Bewusstsein dringen und dazu noch ins Bewusstsein der Menschen, die oben angeregtes noch nicht umsetzen. Wenn ich darüber nachdenke, wer dies sein könnte, fällt mir in der deutschen Geschichte nur mit Gruseln eine Person ein, die es geschafft hat, die Massen zu hypnotisieren und zu blindem Gefolgsam hinzubiegen. Die Menschen müßten im Herzen berührt werden und dann verläßlich geführt und begleitet. Vielleicht geht das ja gar nicht von oben nach unten, sondern muss von unten nach oben wachsen. Vielleicht ermutigt ja Obamas Rede bewusste, aktive Menschen, die dann wiederum in ihrem direkten Umfeld etwas bewegen und so Wachstumsprozesse in Gang setzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert