Wie Sie mit dieser Formel an die Macht kommen: M = Ö x P²

Kommentare 1
Emotionale Intelligenz / Karriere / Persönlichkeit

machtmenschenDer Politologe Langguth porträtiert drei Kanzler und liefert die Formel, wie man nach oben kommt – und dort bleibt.

Macht wird ja häufig negativ betrachtet, doch im gesamten sozialen Leben – eigentlich in allen Beziehungen – wird sie ausgeübt. Macht lässt sich definieren als den Wunsch und die Fähigkeit, das Verhalten und Denken anderer zu beeinflussen und zu lenken.

Wie man in der Politik, und das ist sicher übertragbar auf Unternehmen, an die Spitze kommt, darüber hat der Politikwissenschaftler Gerd Langguth ein Buch geschrieben, das gestern in Berlin vorgestellt wurde.

„Machtmenschen“ heißt das Buch und in seiner Analyse hat er den Weg zur Spitze an den Beispielen von drei deutschen Kanzlern untersucht. Hierbei seinen die Parallelen zwischen Kohl, Schröder und Merkel auffällig. Alle drei kommen aus einfachen Verhältnissen, sahen in der Politik ihre Chance eines sozialen Aufstiegs, gelten als Generalisten und Pragmatiker – und kennen die Formel der Macht.

Diese Formel lautet: M = Ö x P2.

Nach Langguth, bestimme sich Macht (M) durch die Fähigkeit,

  • die öffentliche Meinung (Ö) zu beeinflussen
  • und außerdem eine kluge (rücksichtslose) Personalpolitik (P) zu betreiben, und das nachhaltig (hoch zwei).
    Es kommt also darauf an, Netzwerke treuer Wegegefährten, Freunde und Gehilfen zu knüpfen und zu pflegen sowie Feinde rücksichtlos abzuschiessen.

Derlei Taktiken sind natürlich nicht neu. Schon bei Machiavelli kann man das Brevier der Macht lernen. Erstaunlich ist dennoch, dass viele Machtmenschen nach denselben Rezepten verfahren.

So ließ Helmut Kohl Rainer Barzel nie hochkommen und degradierte Wolfgang Schäuble zum ewigen Kronprinzen. Gerhard Schröder liess erst Rudolf Scharping von Oskar Lafontaine erledigen, um diesen dann zur Aufgabe seines Amtes auflaufen zu lassen. Auch Angela Merkel kennt die Spielregeln der Macht gut. Verstand sie doch geschickt, die Dienste ihrer Förderer wie Günter Krause, Lothar de Maizière, Helmut Kohl zu nutzen, mißliebige Konkurrenten wie Friedrich Merz wegzubeißen und als erste Frau Kanzlerin zu werden.

Aber das Bündnis mit der Macht hat auch seinen Preis. „Politaholics“ nennt der Autor jene Gefahr, der viele Spitzenpolitiker erliegen. Es sind Menschen, die süchtig nach der öffentlichen Aufmerksamkeit werden, abhängig davon, immer der „Bestimmer“ zu sein. Entsprechend schwer kann es ihnen fallen, von der machtvollen Rolle einmal Abschied zu nehmen und wieder das Leben eines normalen Menschen zu führen. Vielleicht kleben deswegen viele Politiker aber auch andere Menschen in Führungspositionen an ihren Sesseln.

am-fuss-der-karriereleiter-606363_78798646Was bedeutet das jetzt für Sie, wenn Sie auch an die Spitze kommen wollen?

In seinem Ratgeber „Kleiner Machiavelli für Überlebenskünstler“ (rororo, 160 Seiten, 8,90 Euro) fasst Frank Naumann die zeitlos gültigen Erkenntnisse der Machtpolitik  so zusammen:

  • Individualismus:
    Ein starker Einzelkämpfer kann erfolgreich sein, wenn er kluge Bündnisse zu schließen versteht.
  • Flexibilität:
    Kein Mittel ist von vornherein auszuschließen, solange es zum gewünschten Ergebnis führt.
  • Erfolgskriterien:
    Ein solider Erfolg zeichnet sich durch Dauer, Stabilität und Nutzen für alle aus.
  • Pragmatik:
    Jeder Einzelfall ist anders und muss nach den konkreten Umständen beurteilt werden statt nach einer abstrakten Moral.
  • Motivation:
    Menschen werden durch Interessen gelenkt, nicht durch Appelle an ihre Güte und Vernunft.

Fazit: Sie merken also, zu große innere Werte oder Ansprüche dürfen Sie nicht haben. Oder anders ausgedrückt, Sie dürfen sie haben, können auch darüber öffentlich sprechen, wenn es aber darauf ankommt, müssen Sie sie auch schnell über Bord werfen können.

Die gute Nachricht: nach Ansicht von Langguth sind konzeptionelle Stärke oder visionäre Kursbestimmungen weniger wichtig als die Fähigkeit der Rücksichtslosigkeit (natürlich im Dienst der Sache) und das Überwinden von Skrupeln.

kommentar Was ist Ihre Meinung zur Macht?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel … dann empfehlen Sie ihn doch weiter. Einfach hier unten auf “Weitersagen” klicken.

… oder schreiben Sie einen Kommentar.

… oder abonnieren Sie neue Beiträge per Email.
Einfach links Adresse bei feed-icon-28×28.jpg eintragen.

Foto: amazon.de und fotolia.de

 

Der Autor

Bloggt hier regelmäßig seit Juli 2005. Führt intensive 3-h-Online-Coachings durch.. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.